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1. Umrisse der topischen Geographie - S. 65

1855 - Emmerich : Romen
65 Die Neger nähern sich durch viele Mittelracen den übrigen Hauptracen. Wir wollen nur einige derselben anführen: Die Kaff ern, im füdl. Afrika an der Ostseite, sind ein groß- ßer, wohlgebauter Menschenstamm, von schwärzlichgrauer Hautfarbe, mit hochgewölbtem Schädel, wenig geplätschter, zuweilen etwas ge- bogener Nase, krauserm, aber weniger wolligem Haar, als bei den nördlichen Negern, und stärkerm Barte als bei den Hottentotten. Die Weiber sind kleiner, als die der europäischen Race, aber gutge- baut. — Die Sprache ist wohlklingend. Die Hottentotten, die Nachbarn der vorigen', aber sehr verschieden, in den südlichsten Gegenden der Hochebene des Oranje- Stromes, im Südrande von Hoch-Afrika und am Südfuße desselben, sind hellrußfarbig, nie schwarz. Die Nasenknochen bilden eine ein- zige Platte, breiter, als bei irgend einer Menschenart; die Kinnladen und Zähne stehen sehr schräge; der Scheitel ist platt, bisweilen wie eingedrückt, die Haare schwarz oder bräunlich. Die Frauen sind häßlicher, als die Männer, und klein im Verhältniß zu den letztern. Die Geistesfähigkeiten scheinen sehr gering. — Die Sprache ist höchst unvollkommen und arm. Die Austral-Neger. Neu-Holland wird von einer häßli- chen Menschenart bewohnt, die wir füglich mit zur Neger-Race zäh- len können. Die zurückweichende Stirne, die dicken, vorstehenden Lippen, besonders die Oberlippe, die breiten Nasenflügel geben ihnen ein affenähnliches Aussehen. Die Hautfarbe zieht ins Rußschwarze. Rumpf und Glieder stehen in einem häßlichen Mißverhältnis, indem die Arme dünn und lang und die Beine sehr schwach sind. — Noch schwärzer, ja dunkler als die Hautfarbe der schwärzesten Afrikaner ist die einer Menschenart, welche einige Gegenden von Formosa, den Philippinen, der Halbinsel Malakka, Borneo, Celebes, Timor, die Molukken, den größten Theil von Neu-Guinea, die neuen Hebriden, Neu-Caledonien und die Fidji-Inseln bewohnt. §. 72. Asiatische Race und Sprache. Der Wuchs dieser Race ist meist niedrig und unförmlich, bei den Chinesen und den Nachbarn der folgenden Race etwas größer und minder häßlich; der Körper ist stark, muskulös, gedrungen, die Haut olivenfarbig oder braun, bei den Chinesen bisweilen fast so weiß, wie bei der indisch-europäischen Race, bei den nördlichen Völkerschaften (Samojeden, Lappländern u. s. w.) dunkel, und zwar um so dunkler, je weiter sie nach N. wohnen. Das Gesicht ist platt, die Augen sehr klein, enggeschlitzt, schräg und weit auseinan- der liegend, die Nase stumpf und breit, die Backenknochen vorsprin- gend, das Haar schlicht und schwarz. Sie bewohnt ganz Asien jenseits des Ganges, des kaspischen Sees und des Obi (mit Aus- nahme einiger Küstenstriche des indischen Meeres), ferner die nörd- lichsten Gegenden Europas und Amerikas. Bichysss astronom. u. Physische Geogr. Iii. Aufl. ggeoro-Eckort-lnstitut für intsrnatbnr.ro Schulbuchforschung Braunschweii) •Schuibughböalbti'iok •

2. Umrisse der topischen Geographie - S. 24

1855 - Emmerich : Romen
24 Wässer verursachten Strömung, folgt nun den europäischen Küsten gegen Westen und verläßt das Meer in der Straße von Gibraltar, wo demnach zwei entgegengesetzte Strömungen, eine südliche gegen Osten und eine nördliche gegen Westen aneinander vorüberziehen. — In der Nordsee bemerkt man zwei Strömungen, eine, von den Färöern, und eine andere vom Pas de Calais ausgehend. — In den Eingängen zur Ostsee findet im Herbst, nachdem die Flußmündungen den Sommer hindurch wenig Wasser zugeführt haben, ein Einströmen, in den übrigen Iahrszeiten ein Aus- strömen statt. Aufgaben. 1.) Nach welchen Inselgruppen hin weht der Passat a. von den Sandwich-Inseln aus? b. von den Gallapagos? — 2.) In welche Flußmündung führt der Passat von den Guinea-Inseln aus? — 3.) In welcher Jahrszeit führen die Moussons a. von den Comoren nach Ceylon? b. von den Malediven nach den Amiranten? — 4.) Zwischen welchen Ländern durch bricht die Aquatorialströmung in den Meerb. von Mexiko hinein und heraus? — 5.) Von welcher Flußmündung ließe sich vermuthen, daß sie zur Veränderung der Richtung des Golfstroms bei Neu-Foundland beitrüge? — 6.) Welche Richtung nimmt a. die Strömung, die von den Azoren nach der Gibraltar-Str. ausgeht? b. die in den biscahischen Meerbusen dringende? c. die nach Irland gerichtete? — 7.) Verfolgt die Strö- mung des Mittelmeers durch die Theile desselben? — 8.) Welche Inselgruppen trifft a. die nördlichste der von den Azoren ausgehenden Strömungen? b. welche die südlichste? — 9.) Nennt die Landge- wässer, die das Ausströmen der Ostsee im Winter, Frühling und Sommer verursachen! — Das Band. §. 20. Gebirgsarten. Haupteintheilung. Die nicht vom Meer bedeckten Theile der Erdoberfläche, welche das Land bilden, wurden ihrer äußern Gestalt nach, sowohl in Rücksicht der senkrechten als wagerechten Ausdehnungen, schon in der topischen Geographie beschrieben. Hier haben wir nun noch das Land in Beziehung auf die Natur seiner Bestandtheile zu betrachten, welche auf die äußere Form des Erdbodens großen Einfluß hat. — Die festen Theile der Erdoberfläche sind aus verschiedenartigen Massen gebildet, die wir Gesteine, Fels- arten, Gebirgsarten nennen. Wir unterscheiden zunächst zwei Classen: Gebirgsarten ohne organische Ueberreste und Gebirgsarten mit solchen.

3. Umrisse der topischen Geographie - S. 26

1855 - Emmerich : Romen
— 2(5 — tertiären Schichten kommen schon zahlreiche Reste von Säugethieren vor, die mit den lebenden Gattungen vielfache Verwandtschaft zei- gen. — B. Das Alluvium endlich, die Gebilde der Gegenwart um- fassend, besteht aus losen Sand- und Schuttlagen, mit Mergel- oder Lehmschichten abwechselnd. Hieher gehören auch die Damm- erde, die jüngste und weitest verbreitete Bildung, und der sich stets neubildende Torf. Das Alluvium umschließt Reste noch jetzt lebender Thier- und Pflanzengeschlechter. §. 23. Ursprung der Gebirgsnrten, Schichtung, Gänge, Höhlen. Nach der jetzt fast allgemein angenommenen Hypothese war der Erdball einst eine feurigflüssige Kugel, deren Oberfläche durch all- mählige Erkaltung fest wurde, während das Innere derselben noch immer glühendflüssig blieb. Nach und nach erkaltete auch die heiße Atmosphäre des Erdballs, und das in ihr aufgelöste Wasser begann niederzuschlagen, welches bei dem gewaltigen Druck, unter dem es sich damals befand, bei viel höherer Temperatur als heut^llage flüssig sein und daher auch Stoffe in sich aufgelöst enthalten konnte, die es jetzt nicht aufzulösen vermag. Aus ihm bildeten sich Nieder- schläge, die sich in ziemlich gleichförmigen schichten über die Erd- rinde ablagerten. Bei fortschreitender Abkühlung zog sich die Erd- rinde zusammen, und die dadurch zusammengepreßteu feurigflüssigen Massen des Erdinnern suchten sich einen Ausweg, hoben und störten die regelmäßig abgelagerten Schichten, sprengten stellenweise die Erd- rinde und traten aus den Oeffnungen über. Wir haben also, der Entstehung nach, zwei Hauptgattungen von Gesteinen zu unterschei- den: die durch Erstarrung feurigflüssiger Massen (durch Plutonische und vulkanische Kräfte) entstandenen, und die durch Niederschläge (durch neptunische Kräfte) gebildeten. Jene sind die^ in §. 21,_ diese die in §. 22 aufgeführten. Die letztern sind meistens geschichtet; bei den erstern ist die Schichtung eine Ausnahme. Warum sich in den im §. 21 erwähnten Gesteinen keine Reste organischer Wesen vorfinden, erhellt aus der eben angegebenen Art ihrer Entstehung. Das Innere der Gebirge ist oft von Gängen, plattenförmi- gen Mineral- meist Erzmassen durchschnitten, die aus anderm Stoff, als der des Gebirges, gebildet sind. Die reichsten Gänge kommen vor im Gneiß, Glimmer- und Thonschiefer. — Zu den Merkwürdigkeiten des Innern der Gebirge gehören ferner die Höh- len, die sich am häufigsten im Kalkstein der jüngern Flotzgebirge finden. §. 24. Veränderungen der Erdoberfläche. Die Erdoberfläche ist noch jetzt manuichfachen Veränderungen unterworfen, a Menschen und Thiere (Koralleuinseln) arbei- ten unablässig an ihrer Umgestaltung, b. Durch Verwesung der

4. Umrisse der topischen Geographie - S. 27

1855 - Emmerich : Romen
Pflanzen bildet sich Dammerde und Torf. c. Durch Einwirkung der Luft verwittern feste Körper. Winde vergrößern nicht selten durch Sandwehen das Gebiet der Wüsten. «I. Bedeutender sind die Wirkungen des Wassers. Es spült hier Land weg, dort setzt es Boden an. Unterirdische Gewässer untergraben das Land und be- wirken Erd fälle. Wenn es in den Spalten der Felsen gefriert, so erweitert es die Fugen oder sprengt das Gestein, e. Plötzliche starke Veränderungen bewirken Vulkane, k. Mit ihren Ausbrüchen in Verbindung stehen die Erdbeben, durch welche Berge entstehen und einstürzen, Inseln sich erheben und versinken, Seen sich bilden u. s. w. g. Die Erdbrände endlich, die auch zur Umgestaltung der Erdoberfläche beitragen, liegen dieser näher, als die Feuerheerde der Vulkane. Im Allgemeinen wirken die von a. bis <1. genannten Ursachen gleichmäßiger und langsamer, die übrigen gewaltsamer, plötzlicher und unregelmäßiger. Klimalehre. §. 25. Mittlere Tages -, Jahreszeiten - und Jahres- temperatur. Die mittlere Tagestemperatur findet man, wenn man die Temperaturgrade der verschiedenen Tageszeiten zu einander addirt und die Summe durch die Anzahl der Tageszeiten divi- dirt.*) — Die mittlere Temperatur einer Jahrszeit erhält man, wenn man die mittleren Temperaturen aller Tage dieser Jahrszeit addirt, und die Summe durch die Zahl der Tage theilt. _— Die mittlere Temperatur eines Jahres**) ist gleich der Summe der Mittlern Temperaturen aller Tage, ge- theilt durch 365. §. 26. Erwärmung durch das Sonnenlicht. Klima. Astronomi- sches Klima. Tafel des astronomischen Klimas. Jeder Sonnenstrahl ist nicht bloß Lichtstrahl, sondern auch Wärme strahl. Die Erwärmung einer Fläche am Sonnenlichte hängt von der Menge der Strahlen ab, die sie ausfaßt; wenn *) Nach Humboldt kommt die mittlere Tagestemperatur ungefähr der Tempera- tur bei Sonnenuntergang gleich. — Die kleinste Tageswärme fällt in der Regel vor (etwa 20 Minuten vor) Sonnenaufgang. die größte zwischen 1 und 3 Uhr Nachmittags. **) Die mittlere Jahrestemperatur fällt , nach Humboldt, nahe mit der Mitt- lern Temperatur der Monate April und October zusammen und ist sehr nahe einer beständigen Größe. Die geringste Jahreswärme fällt auf den Januar. die größte auf den Juli.

5. Umrisse der topischen Geographie - S. 41

1855 - Emmerich : Romen
4t Zweiter Abschnitt. Die Erdoberfläche in Beziehung auf die drei Naturreiche. §. 39. Organische, unorganische Körper. Die drei Naturreiche. Alle Körper der Erde zerfallen in belebte und unbelebte.' Die erstern heißen auch organische Körper, weil sie mit Werk- zeugen (Organen) zur Selbsterhaltung versehen sind; die letztern unorganische, weil ihnen solche fehlen. Die Mineralien (Steine Metalle, Erden u. s. w.) sind unbelebte oder unorganische, die Pflanzen, Thiere und Menschen sind belebte oder organische Ge- schöpfe. Sämmtliche Mineralienarten bilden das Mineralreich, sämmtliche Pflanzenarten das Pflanzenreich, sämmtliche Thier- arten, zu denen auch der Mensch, von seiner physischen Seite be- trachtet, gehört, das Thierreich. Das Mineral-, das Pflan- zen- und das Thierreich heißen die drei Naturreiche. Die Erdoberfläche in Beziehung ans das Mineralreich. §. 40. Vorbemerkungen. Die Verbreitung der Mineralien über die Erdoberfläche ist bis jetzt nur sehr mangelhaft erforscht. Wir werden uns hier nicht mit dem gesammten Mineralreich beschäftigen, sondern nur die Verbreitung der verschiedenartigen großen Massen, der Gesteine oder Felsarten, woraus die Erdoberfläche zusammenge- setzt ist (vergl. §. 20 phys. Geogr.), der g e o g n o st i s ch e n Be- standteile derselben, ins Auge fassen (geognostische Geographie). Aber auch in Rücksicht dieser sind unsere Kenntnisse noch sehr lückenhaft, namentlich über die fremden Erdtheile. Wir geben daher im Folgenden auch nur die geognostischen Umrisse von Europa. §. 41. Geognostische Beschaffenheit des Alpengürtels. Die Uralpen, die mittlere Hauptmasse der Alpen, welche auch die in der top. Geogr. Vii. 2. B. S. 74 erwähnten kleinen Seen enthalten, bestehen aus Granit u. a. Urgebirgsarten. Diese mittlere Kette wird nördlich und südlich von den K a l k a l p e n begleitet, an deren Fuße die großen Alpenseen liegen. Die nördlichen Kalkalpen

6. Umrisse der topischen Geographie - S. 44

1855 - Emmerich : Romen
§♦ 40* Geognostischer Überblick der auslaufenden Gebirgsglieder von Emopa. Die Apenninen bestehen größtentheils aus einer graulichen Kalk- art ohne Versteinerungen. In den nördlichsten und südlichsten Thei- len, so wie auf Elba finden sich indeß auch Granit u. a. Gebirgs- arten. An Metallen sind die Apenninen arm. Marmorbrüche von Carrara. Die abgesonderten Bergmassen sind meist vulkanischer Art. Vesuv. — Aus ähnlichem Kalk, wie der der Apenninen, bestehen die Gebirge Siciliens. Der Ätna ist eine ungeheure Masse zusammen- gehäufter vulkanischer Berge. Malta ist ein einziger, ehedem ganz unfruchtbarer Kalkfels. Die Liparen sind vulkanischer Natur. Die Bergrücken Sardiniens und Corsikas sind Urgebirge. Ersteres hat vulkanische Spuren an der Westseite. Über die Natur des Gebirges von Griechenland wissen wir wenig Bestimmtes. Wie in Italien scheint Kalk die vorherrschende Gebirgsart zu sein. Der Skardus, Orbelus und Balkan scheinen Granitzüge mit vorgelagerten Kalkmassen (vergl. §. 41.) zu sein. Einige der östlichen Inseln tragen vulkanische Spuren. §. 47, Geognostischer Überblick der getrennten Gebirgsglieder (Ural, Kaukasus). Die meisten Bergmassen der Halbinsel Spanien und Portugal sind Urgebirge. Die Hochebenen bedeckt ein rother Sandstein. An Metallen findet sich Blei, Zinn, Eisen, Kupfer, Silber und Queck- silber. Die wichtigsten Bergwerke enthält das N.w.-Eck der Halb- insel und die Sierra Morena. Steinsalz. Stellenweise erscheint Basalt. Das Gebirge der Halbinsel Schweden und Norwegen besteht fast ganz aus Urgebirgen. Besonders ist der Gneis vorherrschend. Großer Reichthum an Metallen, besonders an Eisen und Kupfer. Ziehen wir hierzu noch den Ural und den Kaukasus, als Gebirge an den Grenzen Europas! Der nördliche Ural ist ein unfruchtbares, hohes Kalkfelsgebirge mit moor- und torfgefüllten Thälern. Der mittlere Ural, auf seinem Rücken mit Morästen überzogen, ist besonders in den O.-Abhängen reich an^Eisen- und Kupferminen, Edelsteinen und Goldminen (Uralsches Erzgebirge). Den südlichen Ural machen in mineralogi- scher Hinsicht die Steinsalzlager merkwürdig, die sich von ihm aus durch den S. der sarmatischen Tiefebene bis zum Fuß der Karpa- then hinziehen/-den sie in großer Mächtigkeit umringen. Der Kaukasus besteht in den höchsten Ketten aus Granit, in den niedern Parallelketten aus Kalk und Schiefer.

7. Umrisse der topischen Geographie - S. 46

1855 - Emmerich : Romen
— 46 — das Endglied der deutschen Gruppe des Miltelgebirgsbogens in geo- gnostischer Beziehung! — 3.) Vergl. die Vogesen mit dem westl. Bergzug des deutschen Plateaus geognostisch! Gebt auch zugleich die übrigen ähnlichen Verhältnisse beider Gebirgszüge an (s. top. Geogr. S. 67. Aufg. 4.)! — 4.) Der Mittelgebirgsbogen ent- hält zwei vulkanische Räume; wo liegen sie? — 5.) Wo erscheinen in und bei Italien vulkanische Gebirgsarten? — 6.) Nennt vier Räume in Europa, wo vulkanische Erscheinungen Vorkommen! — 7.) Beschreibt den Lauf des Rheins geognostisch! In folgender Art: Er entspringt in den Uralpen, durchbricht die Reihe der Kalkalpen und die vorliegenden jüngern Gebirgsarten u. s. w. §. 50. Wüsten und Steppen der Erde. Wüsten heißen große mit gänzlich unfruchtbarem Gestein, besonders mit Sand bedeckte Erdstriche, wo keine Pflanzen gedeihen. Hiervon sind Steppen zu unterscheiden, große ebene Landräume, die gar keine größern Pflanzen hervorbringen, und nach der Hitze des Sommers das Ansehen von Wüsten haben, nach dem Regen aber mit einem oft sehr üppigen Graswnchs sich bekleiden. Die Betrachtung der Steppen gehört eigentlich nicht hierhin. Wir füh- ren sie jedoch, ihrer Verwandtschaft mit den Wüsten wegen, an dieser Stelle zugleich mit auf. u. Wüsten: Die Wüsten von Afrika und Asien sind uner- meßliche Sandmeere. Flugsand, auch wohl größere Kieselstücke bilden die Oberfläche dieser ungeheuren Ebenen. Von der West- küste Afrikas unter dem n. Wendekreise lassen sie sich ostwärts bis zum Ostrand des hintern Hochasiens, mehr als 1800 d. M. weit, verfolgen. Der Sahara ist in der top. Geogr. S. 54 gedacht. — Die Mitte der Hochfläche von Arabien, Nedschd (top. Geogr. S. 60) ist eine fast gänzlich vegetationslose Sand- wüste. — Eben so öde ist die syrisch-arabische Wüste, die sich vom Euphrat nordwestwärts auf Kleinasien, westwärts auf das syrische Gebirge zu, südwärts bis an den Nordrand des ara- bischen Hochlandes erstreckt. — Die Scheitelfläche von Iran besteht großentheils, besonders in der Mitte, aus weiten Sand-, Kies- und Salzwüsten. — Das untere Stufenland des Indus, die Sind-Ebene, die sich vom untern Indus, gegen N.o. in einer Breite von 80 M., etwa 100 M. weit auf den Austritt des Ganges aus dem Himalaya hinzieht, hat zahlreichere und ausgedehntere Oasen, als die bisher genannten Sandwüsteu. — Von der ungeheuren Scheitelfläche des hinterasiatischen Hochlandes ist nur ein kleiner Theil fruchtbar. Die ganze Mongolei, so wie der östliche Theil der Tartarei und Dsungarei ist mit einer Sandwüste, Gobi oder Sch am o genannt, bedeckt. Der westliche Theil der Gobi besteht aus beweglichem Flugsand, der östliche mehr aus Steinfeldern und Felstrümmern (vergl. die beiden Sahara-Hälften!)

8. Umrisse der topischen Geographie - S. 53

1855 - Emmerich : Romen
53 Höhe. Auf der sandigen Küstenterrasse ist vorzugsweise die Kokos- palme, cm feuchtwarmen Stellen der Kakaobanm anzutreffen. In der obern, gemäßigtern Hälfte dieser Region, und noch dar- über hinaus, finden wir unter anderen den Kaffeebaum, das Zucker- rohr und die Baumwolle (letztere bis 4200'). — Die Mais-Re- gion, mit dem gesündesten und angenehmsten Klima und ewigem Frühling-, geht von 3000 bis 6000'. Außer dem Mais finden sich im untern Theil auch die drei letztgenannten Pflanzenarten, im obern Theil beginnen schon die europäischen Getreidearten. — In der Re- gion der europäischen Getreidearten, die bis 9400' hinauf reicht, finden wir mitten unter dem Äquator das Klima unserer Hei- math wieder. — Noch 2000' höher verschwindet aller Holzwuchs, und durch die Region der Alpenkräuter und Moose gelangen wir wieder in ewige Schnee - und Eisfelder. §. 56. Afrika. 1. ) Wie Afrika überhaupt das Gepräge der Einförmig- keit trägt, so auch in der Pflanzenwelt. Zum Theil erklärt sich die geringe Mannichfaltigkeit seiner Pflanzenarten schon dar- aus, daß es durch weniger Zonen sich erstreckt, als die andern Erdtheile. 2. ) Stellenweise, wo Feuchtigkeit sich mit Hitze verbindet, hat die Vegetation Afrikas eine außerordentliche Kraft. 3. ) Im Allgemeinen haben die Gewächse Afrikas sehr fette, saftige Blätter und bunte Blumen. Es hat viele gewürzreiche Pflanzen. 4. ) Seine wichtigsten Erzeugnisse aus dem Pflanzenreiche sind: Pfeffer u. a. Gewürzpflanzen, Spezereien, Aloe, Kaffee, Zuckerrohr, Baumwolle, Indigo, Ebenholz, Gummi, viele Palmenarten, der Drachenbaum, viele Färbe- und Tischlerhölzer. Unter den Hauptnahrungs- pflanzen ist der Weizen die gewöhnlichste Getreideart am Kap und in den Stufenländern des Nils. An der Nordküste sind Wei- zen und Mais gleich wichtig. An der Westküste wird Reis und Mais gebaut, an der Ostküste des Hochlandes ist der Reis vorherrschend. In den Binnenländern sind Dattelpalmen, Bananen, Hirse-Arten, Bataten u. a. m. die Hauptnah- rungspflanzen. Europäisches Obst, Südfrüchte und Wein gedeihen an den Küsten. §. 57. Asien. 1. ) Asiens außerordentliche Mannichfaltigkeit von Pflanzenarten findet zum Theil schon darin ihre Erklärung, daß dieser Erdtheil sich durch alle Zonen und Klimate erstreckt. 2. ) Den sckroffen Gegensätzen seiner Klimate (§. 37, 2.) ent- sprechen eben so scharfe Gegensätze in seiner Pflanzen-

9. Umrisse der topischen Geographie - S. 63

1855 - Emmerich : Romen
— 63 - 2. ) Seine Organisation ist zwar im Allgemeinen allenthal- den die nämliche; doch zeigen sich in Größe, Körperbau, Haut- farbe, Kopf- und Schädelbau manche Verschiedenheiten; und dar- nach unterscheiden wir folgende fünf Menschenracen: 1. die austra- lische oder malayische, 2. die a m e r i k a n i s ch e, 3. die afrikanische oder äthiopische, 4. die a s i a t i s ch e oder mongolische, und 5. die indisch-europäische oder kaukasische Race. 3. ) Die Verschiedenheit der Nacen scheint ursprünglich durch die Einflüsse des Klimas, die Bodenbeschaffenheit und die dadurch bedingte Lebens- und Beschäftigungsweise der Völker hervorgerufen worden zu sein. Die Kälte der Polarzonen und die Hitze der Aequatorialgegenden haben gewiß beide auf körperliche und geistige Entwickelung der Menschen nachtheilig gewirkt. 4. ) Dennoch bringt jetzt ein Wechsel des Aufenthaltsortes und des Klimas weder an dem einzelnen Menschen, im Laufe vie- ler Jahre, noch selbst an ganzen Geschlechtern, im Laufe von Jahrhunderten, wesentliche Veränderungen in den unterschei- denden Merkmalen ihrer Race hervor. 5. ) Die Racen sind nicht durch scharfe Gränzen geschieden; es gibt eine Menge Mittel racen, die den Uebergang von einer Hauptrace zur andern bilden. 6. ) Alle Menschen, welche dieselbe Sprache als Muttersprache reden, rechnet man zu einem Volke. Sprachen, die in Wurzeln und Formen Aehnlichkeit miteinander haben, bilden eine Spra- ch e n f a m i l i e. 7. ) In Beziehung auf den Gebrauch der Sprache unterschei- det man tobte und lebende Sprachen. Todt heißt eine Sprache, die nicht mehr einem Volke als Verständigungsmittel im täglichen Leben dient. Die lebenden zerfallen in mehrere Mundarten oder Dialekte, unter denen gewöhnlich einer als Sprache der Gebildeten und des schriftlichen Verkehrs gilt, — Schriftsprache. — Rücksichtlich der Entstehung unterscheidet man noch Ursprachen von Töchtersprachen. Diese (z. B. die neugriechische) haben sich aus jener (z. B. der altgriechischen) gebildet. Gemischte Sprachen entstehen, wenn die Sprachen mehrerer Völker zu einer neuen Sprache zusammenschmelzen (z. B« die englische). §. 69. Australische Race und Sprachen. Die australische (malahische) Race hat eine kastanienbraune Hautfarbe, nach der Verschiedenheit ihres Wohnortes ins Ziegel- rothe, Gelbe, Braune, Kupferrothe, Aschgraue und Schwarze zie- hend, schwarze, weiche, dichte, lockige Haare, einen etwas schma- len, von den Seiten eingedrückten Kopf, eine breite aufgetriebene

10. Umrisse der topischen Geographie - S. 64

1855 - Emmerich : Romen
Nase, einen großen Mund und einen wohlgeformten, meist klei- nen, bisweiten auch hohen und starken Wuchs. Sie bewohnen die Halbinsel Malakka, die Inseln des ostindischen Archipels und die anstralischen. Was von diesen Inseln auf der westlichen Halbkugel liegt, haben sie ganz besetzt (Hmdu-Malahen); die in der Nordhälfte der östlichen gelegenen haben sie größtenteils inne, von den in der Südhälfte gelegenen bewohnen sie die Kü- stengegenden (außer Neu-Holland und Van Diemens-Land, wel- che die Austral-Neger — s. §. 71 — ausschließlich inne haben). — Die Sprachen der Malahen sind noch zu wenig bekannt, als daß mau eine Eintheilung derselben in Familien aufstellen könnte. §. 70. Amerikanische Race und Sprachen. Die amerikanische Race, welche sich über ganz Amerika, mit Ausnahme der nördlichsten Gegenden, verbreitet, ist kupferfarbig, hat schwarzes, grades, steifes, nicht sehr reiches Haar, einen schwa- chen Bart, eine kurze Stirn, tiefliegende Augen, eine vorspringende, aber doch stumpfe Nase, vorragende Backenknochen, scharfe Gesichts- züge. Der Wuchs ist dem europäischen ziemlich ähnlich. Das Temperament ist phlegmatisch. Sie zeigen große Gefühllosigkeit gegen Vergnügen und Schmerz. Durch die Europäer sind sie in Einöden gedrängt worden und vermindern sich mit jedem Jahre mehr und mehr. — Ueber die Sprachen dieser Race läßt sich noch wenig Bestimmtes sagen. In ihren Wurzeln scheinen sie außerordentlich verschieden, in den Formen sehr übereinstimmend zu sein. Die m e x i k a u i s ch e und peruanische Familie sind die bekanntesten. §♦ 71. Afrikanische Race und Sprachen. Die Neger, welche die afrikanische oder äthiopische Race bilden, haben eine mehr oder minder schwarze Hautfarbe, kurzes hartes, meist krauses, schwarzes Haar, eine eingedrückte, aufge- stülpte Nase, stark vorspringende Kinnbacken und flachen Hinter- kopf , dicke Lippen und Augenlieder. Die Völker dieser Race sind meist sehr sinnlich und leidenschaftlich. — Sie bewohnen ganz Afrika im S. des Senegal und Niger, ferner Neu-Holland, Van Diemens- Land, und die Binn ngegenden auf mehrern der östlichen anstralischen Inseln (Austral-Neger), und auf einigen Inseln des ostindischen Archipelagus. Nach Amerika verpflanzte Neger bilden jetzt einen Haupttheil der Bevölkerung dieses Erdtheils. — Auch die Spra- chen der Neger sind noch nicht genug erforscht, um sie in Familien zusammenordnen zu können. Zu den wohlklingendsten gehört die der Fulah-Neger (Fulah-Terrasse). Besonders roh und ungebildet sind die Sprachen der Austral-Neger.
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