65
Die Neger nähern sich durch viele Mittelracen den übrigen
Hauptracen. Wir wollen nur einige derselben anführen:
Die Kaff ern, im füdl. Afrika an der Ostseite, sind ein groß-
ßer, wohlgebauter Menschenstamm, von schwärzlichgrauer Hautfarbe,
mit hochgewölbtem Schädel, wenig geplätschter, zuweilen etwas ge-
bogener Nase, krauserm, aber weniger wolligem Haar, als bei den
nördlichen Negern, und stärkerm Barte als bei den Hottentotten.
Die Weiber sind kleiner, als die der europäischen Race, aber gutge-
baut. — Die Sprache ist wohlklingend.
Die Hottentotten, die Nachbarn der vorigen', aber sehr
verschieden, in den südlichsten Gegenden der Hochebene des Oranje-
Stromes, im Südrande von Hoch-Afrika und am Südfuße desselben,
sind hellrußfarbig, nie schwarz. Die Nasenknochen bilden eine ein-
zige Platte, breiter, als bei irgend einer Menschenart; die Kinnladen
und Zähne stehen sehr schräge; der Scheitel ist platt, bisweilen wie
eingedrückt, die Haare schwarz oder bräunlich. Die Frauen sind
häßlicher, als die Männer, und klein im Verhältniß zu den letztern.
Die Geistesfähigkeiten scheinen sehr gering. — Die Sprache ist
höchst unvollkommen und arm.
Die Austral-Neger. Neu-Holland wird von einer häßli-
chen Menschenart bewohnt, die wir füglich mit zur Neger-Race zäh-
len können. Die zurückweichende Stirne, die dicken, vorstehenden
Lippen, besonders die Oberlippe, die breiten Nasenflügel geben ihnen
ein affenähnliches Aussehen. Die Hautfarbe zieht ins Rußschwarze.
Rumpf und Glieder stehen in einem häßlichen Mißverhältnis, indem
die Arme dünn und lang und die Beine sehr schwach sind. — Noch
schwärzer, ja dunkler als die Hautfarbe der schwärzesten Afrikaner
ist die einer Menschenart, welche einige Gegenden von Formosa, den
Philippinen, der Halbinsel Malakka, Borneo, Celebes, Timor, die
Molukken, den größten Theil von Neu-Guinea, die neuen Hebriden,
Neu-Caledonien und die Fidji-Inseln bewohnt.
§. 72. Asiatische Race und Sprache.
Der Wuchs dieser Race ist meist niedrig und unförmlich, bei
den Chinesen und den Nachbarn der folgenden Race etwas größer
und minder häßlich; der Körper ist stark, muskulös, gedrungen,
die Haut olivenfarbig oder braun, bei den Chinesen bisweilen fast
so weiß, wie bei der indisch-europäischen Race, bei den nördlichen
Völkerschaften (Samojeden, Lappländern u. s. w.) dunkel, und zwar
um so dunkler, je weiter sie nach N. wohnen. Das Gesicht ist
platt, die Augen sehr klein, enggeschlitzt, schräg und weit auseinan-
der liegend, die Nase stumpf und breit, die Backenknochen vorsprin-
gend, das Haar schlicht und schwarz. Sie bewohnt ganz Asien
jenseits des Ganges, des kaspischen Sees und des Obi (mit Aus-
nahme einiger Küstenstriche des indischen Meeres), ferner die nörd-
lichsten Gegenden Europas und Amerikas.
Bichysss astronom. u. Physische Geogr. Iii. Aufl. ggeoro-Eckort-lnstitut
für intsrnatbnr.ro
Schulbuchforschung
Braunschweii)
•Schuibughböalbti'iok •
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Extrahierte Personennamen: Neu-Guinea
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Hoch-Afrika Neu-Holland Formosa Borneo Timor Europas Amerikas
24
Wässer verursachten Strömung, folgt nun den europäischen Küsten
gegen Westen und verläßt das Meer in der Straße von Gibraltar,
wo demnach zwei entgegengesetzte Strömungen, eine südliche gegen
Osten und eine nördliche gegen Westen aneinander vorüberziehen. —
In der Nordsee bemerkt man zwei Strömungen, eine, von den
Färöern, und eine andere vom Pas de Calais ausgehend. —
In den Eingängen zur Ostsee findet im Herbst, nachdem die
Flußmündungen den Sommer hindurch wenig Wasser zugeführt
haben, ein Einströmen, in den übrigen Iahrszeiten ein Aus-
strömen statt.
Aufgaben.
1.) Nach welchen Inselgruppen hin weht der Passat a. von den
Sandwich-Inseln aus? b. von den Gallapagos? — 2.) In welche
Flußmündung führt der Passat von den Guinea-Inseln aus? —
3.) In welcher Jahrszeit führen die Moussons a. von den Comoren
nach Ceylon? b. von den Malediven nach den Amiranten? — 4.)
Zwischen welchen Ländern durch bricht die Aquatorialströmung in
den Meerb. von Mexiko hinein und heraus? — 5.) Von welcher
Flußmündung ließe sich vermuthen, daß sie zur Veränderung der
Richtung des Golfstroms bei Neu-Foundland beitrüge? — 6.)
Welche Richtung nimmt a. die Strömung, die von den Azoren nach
der Gibraltar-Str. ausgeht? b. die in den biscahischen Meerbusen
dringende? c. die nach Irland gerichtete? — 7.) Verfolgt die Strö-
mung des Mittelmeers durch die Theile desselben? — 8.) Welche
Inselgruppen trifft a. die nördlichste der von den Azoren ausgehenden
Strömungen? b. welche die südlichste? — 9.) Nennt die Landge-
wässer, die das Ausströmen der Ostsee im Winter, Frühling und
Sommer verursachen! —
Das Band.
§. 20. Gebirgsarten. Haupteintheilung.
Die nicht vom Meer bedeckten Theile der Erdoberfläche, welche
das Land bilden, wurden ihrer äußern Gestalt nach, sowohl in
Rücksicht der senkrechten als wagerechten Ausdehnungen, schon in
der topischen Geographie beschrieben. Hier haben wir nun noch
das Land in Beziehung auf die Natur seiner Bestandtheile
zu betrachten, welche auf die äußere Form des Erdbodens großen
Einfluß hat. — Die festen Theile der Erdoberfläche sind aus
verschiedenartigen Massen gebildet, die wir Gesteine, Fels-
arten, Gebirgsarten nennen. Wir unterscheiden zunächst
zwei Classen: Gebirgsarten ohne organische Ueberreste
und Gebirgsarten mit solchen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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— 2(5 —
tertiären Schichten kommen schon zahlreiche Reste von Säugethieren
vor, die mit den lebenden Gattungen vielfache Verwandtschaft zei-
gen. — B. Das Alluvium endlich, die Gebilde der Gegenwart um-
fassend, besteht aus losen Sand- und Schuttlagen, mit Mergel-
oder Lehmschichten abwechselnd. Hieher gehören auch die Damm-
erde, die jüngste und weitest verbreitete Bildung, und der sich
stets neubildende Torf. Das Alluvium umschließt Reste noch jetzt
lebender Thier- und Pflanzengeschlechter.
§. 23. Ursprung der Gebirgsnrten, Schichtung, Gänge,
Höhlen.
Nach der jetzt fast allgemein angenommenen Hypothese war der
Erdball einst eine feurigflüssige Kugel, deren Oberfläche durch all-
mählige Erkaltung fest wurde, während das Innere derselben noch
immer glühendflüssig blieb. Nach und nach erkaltete auch die heiße
Atmosphäre des Erdballs, und das in ihr aufgelöste Wasser begann
niederzuschlagen, welches bei dem gewaltigen Druck, unter dem es
sich damals befand, bei viel höherer Temperatur als heut^llage
flüssig sein und daher auch Stoffe in sich aufgelöst enthalten konnte,
die es jetzt nicht aufzulösen vermag. Aus ihm bildeten sich Nieder-
schläge, die sich in ziemlich gleichförmigen schichten über die Erd-
rinde ablagerten. Bei fortschreitender Abkühlung zog sich die Erd-
rinde zusammen, und die dadurch zusammengepreßteu feurigflüssigen
Massen des Erdinnern suchten sich einen Ausweg, hoben und störten
die regelmäßig abgelagerten Schichten, sprengten stellenweise die Erd-
rinde und traten aus den Oeffnungen über. Wir haben also, der
Entstehung nach, zwei Hauptgattungen von Gesteinen zu unterschei-
den: die durch Erstarrung feurigflüssiger Massen (durch Plutonische
und vulkanische Kräfte) entstandenen, und die durch Niederschläge
(durch neptunische Kräfte) gebildeten. Jene sind die^ in §. 21,_ diese
die in §. 22 aufgeführten. Die letztern sind meistens geschichtet;
bei den erstern ist die Schichtung eine Ausnahme. Warum sich in
den im §. 21 erwähnten Gesteinen keine Reste organischer Wesen
vorfinden, erhellt aus der eben angegebenen Art ihrer Entstehung.
Das Innere der Gebirge ist oft von Gängen, plattenförmi-
gen Mineral- meist Erzmassen durchschnitten, die aus anderm
Stoff, als der des Gebirges, gebildet sind. Die reichsten Gänge
kommen vor im Gneiß, Glimmer- und Thonschiefer. — Zu den
Merkwürdigkeiten des Innern der Gebirge gehören ferner die Höh-
len, die sich am häufigsten im Kalkstein der jüngern Flotzgebirge
finden.
§. 24. Veränderungen der Erdoberfläche.
Die Erdoberfläche ist noch jetzt manuichfachen Veränderungen
unterworfen, a Menschen und Thiere (Koralleuinseln) arbei-
ten unablässig an ihrer Umgestaltung, b. Durch Verwesung der
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Pflanzen bildet sich Dammerde und Torf. c. Durch Einwirkung
der Luft verwittern feste Körper. Winde vergrößern nicht selten
durch Sandwehen das Gebiet der Wüsten. «I. Bedeutender sind die
Wirkungen des Wassers. Es spült hier Land weg, dort setzt es
Boden an. Unterirdische Gewässer untergraben das Land und be-
wirken Erd fälle. Wenn es in den Spalten der Felsen gefriert, so
erweitert es die Fugen oder sprengt das Gestein, e. Plötzliche starke
Veränderungen bewirken Vulkane, k. Mit ihren Ausbrüchen in
Verbindung stehen die Erdbeben, durch welche Berge entstehen
und einstürzen, Inseln sich erheben und versinken, Seen sich bilden
u. s. w. g. Die Erdbrände endlich, die auch zur Umgestaltung
der Erdoberfläche beitragen, liegen dieser näher, als die Feuerheerde
der Vulkane.
Im Allgemeinen wirken die von a. bis <1. genannten Ursachen
gleichmäßiger und langsamer, die übrigen gewaltsamer, plötzlicher
und unregelmäßiger.
Klimalehre.
§. 25. Mittlere Tages -, Jahreszeiten - und Jahres-
temperatur.
Die mittlere Tagestemperatur findet man, wenn man
die Temperaturgrade der verschiedenen Tageszeiten zu einander
addirt und die Summe durch die Anzahl der Tageszeiten divi-
dirt.*) — Die mittlere Temperatur einer Jahrszeit
erhält man, wenn man die mittleren Temperaturen aller Tage
dieser Jahrszeit addirt, und die Summe durch die Zahl der Tage
theilt. _— Die mittlere Temperatur eines Jahres**)
ist gleich der Summe der Mittlern Temperaturen aller Tage, ge-
theilt durch 365.
§. 26. Erwärmung durch das Sonnenlicht. Klima. Astronomi-
sches Klima. Tafel des astronomischen Klimas.
Jeder Sonnenstrahl ist nicht bloß Lichtstrahl, sondern auch
Wärme strahl. Die Erwärmung einer Fläche am Sonnenlichte
hängt von der Menge der Strahlen ab, die sie ausfaßt; wenn
*) Nach Humboldt kommt die mittlere Tagestemperatur ungefähr der Tempera-
tur bei Sonnenuntergang gleich. — Die kleinste Tageswärme fällt in der
Regel vor (etwa 20 Minuten vor) Sonnenaufgang. die größte zwischen
1 und 3 Uhr Nachmittags.
**) Die mittlere Jahrestemperatur fällt , nach Humboldt, nahe mit der Mitt-
lern Temperatur der Monate April und October zusammen und ist sehr
nahe einer beständigen Größe. Die geringste Jahreswärme fällt auf den
Januar. die größte auf den Juli.
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4t
Zweiter Abschnitt.
Die Erdoberfläche in Beziehung auf die drei
Naturreiche.
§. 39. Organische, unorganische Körper. Die drei
Naturreiche.
Alle Körper der Erde zerfallen in belebte und unbelebte.'
Die erstern heißen auch organische Körper, weil sie mit Werk-
zeugen (Organen) zur Selbsterhaltung versehen sind; die letztern
unorganische, weil ihnen solche fehlen. Die Mineralien (Steine
Metalle, Erden u. s. w.) sind unbelebte oder unorganische, die
Pflanzen, Thiere und Menschen sind belebte oder organische Ge-
schöpfe. Sämmtliche Mineralienarten bilden das Mineralreich,
sämmtliche Pflanzenarten das Pflanzenreich, sämmtliche Thier-
arten, zu denen auch der Mensch, von seiner physischen Seite be-
trachtet, gehört, das Thierreich. Das Mineral-, das Pflan-
zen- und das Thierreich heißen die drei Naturreiche.
Die Erdoberfläche in Beziehung ans das
Mineralreich.
§. 40. Vorbemerkungen.
Die Verbreitung der Mineralien über die Erdoberfläche ist
bis jetzt nur sehr mangelhaft erforscht. Wir werden uns hier
nicht mit dem gesammten Mineralreich beschäftigen, sondern nur
die Verbreitung der verschiedenartigen großen Massen, der
Gesteine oder Felsarten, woraus die Erdoberfläche zusammenge-
setzt ist (vergl. §. 20 phys. Geogr.), der g e o g n o st i s ch e n Be-
standteile derselben, ins Auge fassen (geognostische Geographie).
Aber auch in Rücksicht dieser sind unsere Kenntnisse noch sehr
lückenhaft, namentlich über die fremden Erdtheile. Wir geben
daher im Folgenden auch nur die geognostischen Umrisse von
Europa.
§. 41. Geognostische Beschaffenheit des Alpengürtels.
Die Uralpen, die mittlere Hauptmasse der Alpen, welche auch
die in der top. Geogr. Vii. 2. B. S. 74 erwähnten kleinen Seen
enthalten, bestehen aus Granit u. a. Urgebirgsarten. Diese mittlere
Kette wird nördlich und südlich von den K a l k a l p e n begleitet, an
deren Fuße die großen Alpenseen liegen. Die nördlichen Kalkalpen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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§♦ 40* Geognostischer Überblick der auslaufenden
Gebirgsglieder von Emopa.
Die Apenninen bestehen größtentheils aus einer graulichen Kalk-
art ohne Versteinerungen. In den nördlichsten und südlichsten Thei-
len, so wie auf Elba finden sich indeß auch Granit u. a. Gebirgs-
arten. An Metallen sind die Apenninen arm. Marmorbrüche von
Carrara. Die abgesonderten Bergmassen sind meist vulkanischer Art.
Vesuv. — Aus ähnlichem Kalk, wie der der Apenninen, bestehen die
Gebirge Siciliens. Der Ätna ist eine ungeheure Masse zusammen-
gehäufter vulkanischer Berge. Malta ist ein einziger, ehedem ganz
unfruchtbarer Kalkfels. Die Liparen sind vulkanischer Natur. Die
Bergrücken Sardiniens und Corsikas sind Urgebirge. Ersteres hat
vulkanische Spuren an der Westseite.
Über die Natur des Gebirges von Griechenland wissen wir
wenig Bestimmtes. Wie in Italien scheint Kalk die vorherrschende
Gebirgsart zu sein. Der Skardus, Orbelus und Balkan scheinen
Granitzüge mit vorgelagerten Kalkmassen (vergl. §. 41.) zu sein.
Einige der östlichen Inseln tragen vulkanische Spuren.
§. 47, Geognostischer Überblick der getrennten Gebirgsglieder
(Ural, Kaukasus).
Die meisten Bergmassen der Halbinsel Spanien und Portugal
sind Urgebirge. Die Hochebenen bedeckt ein rother Sandstein. An
Metallen findet sich Blei, Zinn, Eisen, Kupfer, Silber und Queck-
silber. Die wichtigsten Bergwerke enthält das N.w.-Eck der Halb-
insel und die Sierra Morena. Steinsalz. Stellenweise erscheint
Basalt.
Das Gebirge der Halbinsel Schweden und Norwegen besteht
fast ganz aus Urgebirgen. Besonders ist der Gneis vorherrschend.
Großer Reichthum an Metallen, besonders an Eisen und Kupfer.
Ziehen wir hierzu noch den Ural und den Kaukasus, als Gebirge
an den Grenzen Europas!
Der nördliche Ural ist ein unfruchtbares, hohes Kalkfelsgebirge
mit moor- und torfgefüllten Thälern. Der mittlere Ural, auf seinem
Rücken mit Morästen überzogen, ist besonders in den O.-Abhängen
reich an^Eisen- und Kupferminen, Edelsteinen und Goldminen
(Uralsches Erzgebirge). Den südlichen Ural machen in mineralogi-
scher Hinsicht die Steinsalzlager merkwürdig, die sich von ihm aus
durch den S. der sarmatischen Tiefebene bis zum Fuß der Karpa-
then hinziehen/-den sie in großer Mächtigkeit umringen.
Der Kaukasus besteht in den höchsten Ketten aus Granit, in
den niedern Parallelketten aus Kalk und Schiefer.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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— 46 —
das Endglied der deutschen Gruppe des Miltelgebirgsbogens in geo-
gnostischer Beziehung! — 3.) Vergl. die Vogesen mit dem westl.
Bergzug des deutschen Plateaus geognostisch! Gebt auch zugleich
die übrigen ähnlichen Verhältnisse beider Gebirgszüge an (s. top.
Geogr. S. 67. Aufg. 4.)! — 4.) Der Mittelgebirgsbogen ent-
hält zwei vulkanische Räume; wo liegen sie? — 5.) Wo erscheinen
in und bei Italien vulkanische Gebirgsarten? — 6.) Nennt vier
Räume in Europa, wo vulkanische Erscheinungen Vorkommen! —
7.) Beschreibt den Lauf des Rheins geognostisch! In folgender Art:
Er entspringt in den Uralpen, durchbricht die Reihe der Kalkalpen
und die vorliegenden jüngern Gebirgsarten u. s. w.
§. 50. Wüsten und Steppen der Erde.
Wüsten heißen große mit gänzlich unfruchtbarem Gestein,
besonders mit Sand bedeckte Erdstriche, wo keine Pflanzen gedeihen.
Hiervon sind Steppen zu unterscheiden, große ebene Landräume,
die gar keine größern Pflanzen hervorbringen, und nach der Hitze
des Sommers das Ansehen von Wüsten haben, nach dem Regen
aber mit einem oft sehr üppigen Graswnchs sich bekleiden. Die
Betrachtung der Steppen gehört eigentlich nicht hierhin. Wir füh-
ren sie jedoch, ihrer Verwandtschaft mit den Wüsten wegen, an
dieser Stelle zugleich mit auf.
u. Wüsten: Die Wüsten von Afrika und Asien sind uner-
meßliche Sandmeere. Flugsand, auch wohl größere Kieselstücke
bilden die Oberfläche dieser ungeheuren Ebenen. Von der West-
küste Afrikas unter dem n. Wendekreise lassen sie sich ostwärts
bis zum Ostrand des hintern Hochasiens, mehr als 1800 d. M.
weit, verfolgen. Der Sahara ist in der top. Geogr. S. 54
gedacht. — Die Mitte der Hochfläche von Arabien, Nedschd
(top. Geogr. S. 60) ist eine fast gänzlich vegetationslose Sand-
wüste. — Eben so öde ist die syrisch-arabische Wüste, die
sich vom Euphrat nordwestwärts auf Kleinasien, westwärts auf
das syrische Gebirge zu, südwärts bis an den Nordrand des ara-
bischen Hochlandes erstreckt. — Die Scheitelfläche von Iran
besteht großentheils, besonders in der Mitte, aus weiten Sand-,
Kies- und Salzwüsten. — Das untere Stufenland des Indus,
die Sind-Ebene, die sich vom untern Indus, gegen N.o. in
einer Breite von 80 M., etwa 100 M. weit auf den Austritt
des Ganges aus dem Himalaya hinzieht, hat zahlreichere und
ausgedehntere Oasen, als die bisher genannten Sandwüsteu. —
Von der ungeheuren Scheitelfläche des hinterasiatischen
Hochlandes ist nur ein kleiner Theil fruchtbar. Die ganze
Mongolei, so wie der östliche Theil der Tartarei und Dsungarei
ist mit einer Sandwüste, Gobi oder Sch am o genannt, bedeckt.
Der westliche Theil der Gobi besteht aus beweglichem Flugsand,
der östliche mehr aus Steinfeldern und Felstrümmern (vergl. die
beiden Sahara-Hälften!)
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Italien Europa Rheins Afrika Asien Afrikas Hochasiens Kleinasien Mongolei
53
Höhe. Auf der sandigen Küstenterrasse ist vorzugsweise die Kokos-
palme, cm feuchtwarmen Stellen der Kakaobanm anzutreffen. In
der obern, gemäßigtern Hälfte dieser Region, und noch dar-
über hinaus, finden wir unter anderen den Kaffeebaum, das Zucker-
rohr und die Baumwolle (letztere bis 4200'). — Die Mais-Re-
gion, mit dem gesündesten und angenehmsten Klima und ewigem
Frühling-, geht von 3000 bis 6000'. Außer dem Mais finden sich
im untern Theil auch die drei letztgenannten Pflanzenarten, im obern
Theil beginnen schon die europäischen Getreidearten. — In der Re-
gion der europäischen Getreidearten, die bis 9400' hinauf
reicht, finden wir mitten unter dem Äquator das Klima unserer Hei-
math wieder. — Noch 2000' höher verschwindet aller Holzwuchs,
und durch die Region der Alpenkräuter und Moose gelangen
wir wieder in ewige Schnee - und Eisfelder.
§. 56. Afrika.
1. ) Wie Afrika überhaupt das Gepräge der Einförmig-
keit trägt, so auch in der Pflanzenwelt. Zum Theil erklärt
sich die geringe Mannichfaltigkeit seiner Pflanzenarten schon dar-
aus, daß es durch weniger Zonen sich erstreckt, als die andern
Erdtheile.
2. ) Stellenweise, wo Feuchtigkeit sich mit Hitze verbindet,
hat die Vegetation Afrikas eine außerordentliche Kraft.
3. ) Im Allgemeinen haben die Gewächse Afrikas sehr fette,
saftige Blätter und bunte Blumen. Es hat viele gewürzreiche
Pflanzen.
4. ) Seine wichtigsten Erzeugnisse aus dem Pflanzenreiche
sind: Pfeffer u. a. Gewürzpflanzen, Spezereien, Aloe,
Kaffee, Zuckerrohr, Baumwolle, Indigo, Ebenholz,
Gummi, viele Palmenarten, der Drachenbaum, viele
Färbe- und Tischlerhölzer. Unter den Hauptnahrungs-
pflanzen ist der Weizen die gewöhnlichste Getreideart am Kap
und in den Stufenländern des Nils. An der Nordküste sind Wei-
zen und Mais gleich wichtig. An der Westküste wird Reis
und Mais gebaut, an der Ostküste des Hochlandes ist der Reis
vorherrschend. In den Binnenländern sind Dattelpalmen,
Bananen, Hirse-Arten, Bataten u. a. m. die Hauptnah-
rungspflanzen. Europäisches Obst, Südfrüchte und
Wein gedeihen an den Küsten.
§. 57. Asien.
1. ) Asiens außerordentliche Mannichfaltigkeit von
Pflanzenarten findet zum Theil schon darin ihre Erklärung,
daß dieser Erdtheil sich durch alle Zonen und Klimate erstreckt.
2. ) Den sckroffen Gegensätzen seiner Klimate (§. 37, 2.) ent-
sprechen eben so scharfe Gegensätze in seiner Pflanzen-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Afrikas Afrikas Asien Asiens
— 63 -
2. ) Seine Organisation ist zwar im Allgemeinen allenthal-
den die nämliche; doch zeigen sich in Größe, Körperbau, Haut-
farbe, Kopf- und Schädelbau manche Verschiedenheiten; und dar-
nach unterscheiden wir folgende fünf Menschenracen: 1. die austra-
lische oder malayische, 2. die a m e r i k a n i s ch e, 3. die
afrikanische oder äthiopische, 4. die a s i a t i s ch e oder
mongolische, und 5. die indisch-europäische oder
kaukasische Race.
3. ) Die Verschiedenheit der Nacen scheint ursprünglich durch
die Einflüsse des Klimas, die Bodenbeschaffenheit und
die dadurch bedingte Lebens- und Beschäftigungsweise der Völker
hervorgerufen worden zu sein. Die Kälte der Polarzonen und die
Hitze der Aequatorialgegenden haben gewiß beide auf körperliche und
geistige Entwickelung der Menschen nachtheilig gewirkt.
4. ) Dennoch bringt jetzt ein Wechsel des Aufenthaltsortes
und des Klimas weder an dem einzelnen Menschen, im Laufe vie-
ler Jahre, noch selbst an ganzen Geschlechtern, im Laufe von
Jahrhunderten, wesentliche Veränderungen in den unterschei-
denden Merkmalen ihrer Race hervor.
5. ) Die Racen sind nicht durch scharfe Gränzen geschieden;
es gibt eine Menge Mittel racen, die den Uebergang von einer
Hauptrace zur andern bilden.
6. ) Alle Menschen, welche dieselbe Sprache als Muttersprache
reden, rechnet man zu einem Volke. Sprachen, die in Wurzeln
und Formen Aehnlichkeit miteinander haben, bilden eine Spra-
ch e n f a m i l i e.
7. ) In Beziehung auf den Gebrauch der Sprache unterschei-
det man tobte und lebende Sprachen. Todt heißt eine
Sprache, die nicht mehr einem Volke als Verständigungsmittel
im täglichen Leben dient. Die lebenden zerfallen in mehrere
Mundarten oder Dialekte, unter denen gewöhnlich einer
als Sprache der Gebildeten und des schriftlichen Verkehrs gilt, —
Schriftsprache. — Rücksichtlich der Entstehung unterscheidet
man noch Ursprachen von Töchtersprachen. Diese (z. B.
die neugriechische) haben sich aus jener (z. B. der altgriechischen)
gebildet. Gemischte Sprachen entstehen, wenn die Sprachen
mehrerer Völker zu einer neuen Sprache zusammenschmelzen (z. B«
die englische).
§. 69. Australische Race und Sprachen.
Die australische (malahische) Race hat eine kastanienbraune
Hautfarbe, nach der Verschiedenheit ihres Wohnortes ins Ziegel-
rothe, Gelbe, Braune, Kupferrothe, Aschgraue und Schwarze zie-
hend, schwarze, weiche, dichte, lockige Haare, einen etwas schma-
len, von den Seiten eingedrückten Kopf, eine breite aufgetriebene
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Nase, einen großen Mund und einen wohlgeformten, meist klei-
nen, bisweiten auch hohen und starken Wuchs. Sie bewohnen
die Halbinsel Malakka, die Inseln des ostindischen Archipels und
die anstralischen. Was von diesen Inseln auf der westlichen
Halbkugel liegt, haben sie ganz besetzt (Hmdu-Malahen); die in
der Nordhälfte der östlichen gelegenen haben sie größtenteils
inne, von den in der Südhälfte gelegenen bewohnen sie die Kü-
stengegenden (außer Neu-Holland und Van Diemens-Land, wel-
che die Austral-Neger — s. §. 71 — ausschließlich inne haben).
— Die Sprachen der Malahen sind noch zu wenig bekannt,
als daß mau eine Eintheilung derselben in Familien aufstellen
könnte.
§. 70. Amerikanische Race und Sprachen.
Die amerikanische Race, welche sich über ganz Amerika, mit
Ausnahme der nördlichsten Gegenden, verbreitet, ist kupferfarbig,
hat schwarzes, grades, steifes, nicht sehr reiches Haar, einen schwa-
chen Bart, eine kurze Stirn, tiefliegende Augen, eine vorspringende,
aber doch stumpfe Nase, vorragende Backenknochen, scharfe Gesichts-
züge. Der Wuchs ist dem europäischen ziemlich ähnlich. Das
Temperament ist phlegmatisch. Sie zeigen große Gefühllosigkeit
gegen Vergnügen und Schmerz. Durch die Europäer sind sie in
Einöden gedrängt worden und vermindern sich mit jedem Jahre
mehr und mehr. — Ueber die Sprachen dieser Race läßt sich
noch wenig Bestimmtes sagen. In ihren Wurzeln scheinen sie
außerordentlich verschieden, in den Formen sehr übereinstimmend
zu sein. Die m e x i k a u i s ch e und peruanische Familie sind
die bekanntesten.
§♦ 71. Afrikanische Race und Sprachen.
Die Neger, welche die afrikanische oder äthiopische Race
bilden, haben eine mehr oder minder schwarze Hautfarbe, kurzes
hartes, meist krauses, schwarzes Haar, eine eingedrückte, aufge-
stülpte Nase, stark vorspringende Kinnbacken und flachen Hinter-
kopf , dicke Lippen und Augenlieder. Die Völker dieser Race sind
meist sehr sinnlich und leidenschaftlich. — Sie bewohnen ganz Afrika
im S. des Senegal und Niger, ferner Neu-Holland, Van Diemens-
Land, und die Binn ngegenden auf mehrern der östlichen anstralischen
Inseln (Austral-Neger), und auf einigen Inseln des ostindischen
Archipelagus. Nach Amerika verpflanzte Neger bilden jetzt einen
Haupttheil der Bevölkerung dieses Erdtheils. — Auch die Spra-
chen der Neger sind noch nicht genug erforscht, um sie in Familien
zusammenordnen zu können. Zu den wohlklingendsten gehört die
der Fulah-Neger (Fulah-Terrasse). Besonders roh und ungebildet
sind die Sprachen der Austral-Neger.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Afrika Senegal Niger Amerika