Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Ueber
Vaterlandsliebe
trn
Kulturleben der "Völker
Rede zur Feier des achtzigsten Geburtstages
Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm von Deutschland
gehalten in -er Gewerbeschule ;n Mülhansen im Elsaß. Von
Dr. Kuöert /Wingerath
Gewerbeschin^berlebrer.
Gewerbeschrn^berlehrer.
Preis 50 Pfennig.
Der Rein - Ertrag ist zum Besten der Ueberschwemmten in der Nogat-Niederung bestimmt.
Leipzig, 1877.
Verlag von Siegismund & Volkening.
Buchhandlung für pädagogische Literatur.
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474
Neuere Geschichte, Vierte Periode.
vier Monate cingeschlossenen Hauptstadt hatte am 23. Jan. Favre
Unterhandlungen mit Graf Bismarck angeknüpft. Diese führen zur
Kapitulation von Paris durch die
1871. Uebereinkunft von Versailles.
28. Jan. 1) Uehergabo sänuntlicher Forts mit dem Kriegsmaterial
an die deutschen Truppen, Entwaffnung der Ringmauer;
2) alle französischen Soldaten in Paris gelten als Kriegsgefangene
und werden entwaffnet, mit Ausnahme von 12,000 Mann, welche mit
der Nationalgardc die Ordnung aufrecht erhalten, für die Verprovian-
tirung sorgen die französischen Behörden; 3) die Stadt Paris zahlt
200 Millionen Franken Kriegskontribution; 4) Waffenstillstand (mit
Ausnahme der Départements Doubs, Jura und Côte d'or) auf drei
Wochen behufs Ermöglichung freier Wahlen zur Nationalversamm-
lung, die in Bordeaux zusammentreten und zwischen Krieg und
Frieden entscheiden soll.
Gambettas Widerstand gegen diese Uebereinkunft wird bald ge-
brochen, er gibt seine Entlassung (G. Fcbr.). Wahlen in ganz Frank-
reich (8. Febr.) Die Nationalversammlung konstituirt sich in Bor-
deaux (12. Febr.). Der Waffenstillstand bis zum 24. Febr., später
bis zum 3. März verlängert. Thiers, zum Chef der französischen
Exekutivgewalt gewählt, führt die Unterhandlungen mit Graf Bis-
marck. Das Ergebnis derselben sind die
26. Febr. Friedenspräliminarien zu Versailles:
1) Frankreich tritt an das deutsche Reich ab : den Eisass
aufser Beifort (und Gebiet) und Deutsch-Lothringen mit Meta und
Diedenhofen (Thionville), zusammen 2g0 Q Meilen mit l1/* Millionen ^
Einwohnern ; 2) Frankreich zahlt in 3 Jahren 5 Milliarden Franken
Kriegsentschädigung, welche durch eine (nach den Abzahlungen
geregelte) Besetzung französischen Gebiets garantirt wird.
I. März, ln Folge eines Zusatzartikels Einzug von 30,000 Mann
deutscher Truppen in Paris und momentane Besetzung
eines kleinen Theils der Hauptstadt, welche die Deutschen schon den
3. März wieder verlassen. Die Friedenspräliminarien werden be-
stätigt und im Einzelnen näher bestimmt (Gebietsaustausch eines
französischen Bezirks bei Beifort gegen einen .andern deutsche«
m Lothringen) in dein definitiven
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nach Deutschland ausgewandert war, rüstete auf die Nachricht, daß seine Güter in den Niederlanden von dem Rate der Unruhen mit Beschlag belegt seien, m Vereinigung mit semem Bruder Ludwig von^ass^Nlzeer, welches in zwei Abteilungen auf die Niederlande losging. Ludwig von Nassau wurde an der Ems, Wilhelm von Oranien an der Maas von Alba zurückgedrängt.
Da Alba zur Fortführung des Krieges viel Geld nötig hatte so Teate Philipp Ii den Niederländern eine neue, sehr druckende Steuer auf (einmalige Erhebung des loosten Pfennigs von allen Kapitalien, außerdem Erhebung des 20sten Pfennmgs von den unbeweglichen, und des loten. von den beweglichen Gütern, so oft ste verkauft wurden). Die rücksichtslose Hntterbuna .drchr Sten. und das Verbot des englischen Handels berührten den Wolstand ier Holländer so empfindlich, daß diese für den ^n den Wasiergeusen (Freibeutern an den niederländischen Küsten) unterstutzten Wilhelm von Oranien Partei ergriffen und Denselben ^Dor^rechtals allem rechtmäßigen Statthalter von Holland anetot^ (1572).
Als Philipp Ii hievon Kunde erhielt, nef er den Herzog Alba
von den Niederlanden ab (1573).
Der neue Statthalter Luis de Requesenz y Zur iga (1573—1576) hob den Rat der Unruhen auf und schlug em Heer der Landgeusen 1574 auf der Mooker Heide (bei Nvmwegen), mußte aber auf die Eroberung der Stadt Leyden , . (welche für ihre Ausdauer statt Steuerfreiheit eme Universität 'wählt e 1575) verzichten. Da nach seinem Tode die spanischen Soldtruppen viele Städte (darunter Mästricht und Antwerpen) plünderten so,> vereinigten sich mehrere Provinzen zur Geuter Pacifikativn, -welche Duldung der Neugläubigen und Entfernung der spanischen Soldtrnvven verlangte. Des Requesenz Nachfolger
Don Juan d'austria (1576—1578), Ph Az,. 4 ^ bnibcv, bewilligte die Forderungen der Genier Pacchkation durch das sogenannte „ewige Edikt", allem die Provmzen Holland> und Seeland nahmen dieses Edikt wegen der unbestimmten Fassung des Artikels über Glaubensduldung nicht an. Nach Don ^uans Kode I't 1578) sandte Philipp alz Statthalter der Niederlande den Sohn Margareta's, der ehemaligen Statthaltenn, den einftchts-
60avmä|t"ueh von Parma (1578-1592), welcher die religiösen Verhältnisse so ordnete, wie sie unter Karl V bestanden, dafür aber alle politischen Freiheiten und Vorrechte der Niederlande wieder herstellte. Dadurch erhielt er das katholische Belgien für Spanien, während die sieben nördlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen,
Frisland und Overyssel), in welchen die Reformation allgemein eingeführt worden war, in der Utrechter Union 1579> sich zu einem unteilbaren Ganzen verbanden und 1581 die Absetzung
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_von^ass^Nlzeer Ludwig Ludwig_von_Nassau Ludwig Wilhelm_von_Oranien Wilhelm Philipp_Ii Philipp Wilhelm Philipp_Ii Philipp Luis_de_Requesenz Philipp Philipp Karl_V Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Niederlande Niederländern Holland Niederlanden Antwerpen Seeland Niederlande Parma Niederlande Belgien Spanien Holland Seeland Utrecht Groningen Overyssel
328
meinschaftlichen Ausgaben des Bundes dienen die aus den Zöllen und dem Post- und Telegraphenwesen fließenden gemeinschaftlichen Einnahmen und nötigen Falles Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung.
§ 67. Der deutsch-französische Krieg, 1870—1871; Deutschland als neues Kaiserreich seit 18. Januar 1871.
Ara n kr eich, seit 1866 auf Preußens Macht eifersüchtig, suchte durchzusetzen, daß ihm für die ohne Frankreichs Einwilligung erfolgte Vergrößerung Preußens eine deutsche Bundessestnng (Mainz, später Luxemburg) abgetreten werde. Aus Liebe zum Frieden gab Preußen sein Besatzungsrecht in Luxemburg auf, wies aber die weitere Forderung Frankreichs, ihm für die Ausdehnung des norddeutschen Bundes auf Süddeutschland bei der Eroberung des neutralen Belgiens behilflich zu sein, entschieden zurück. Sofort drängte die chauvinistische (nach der Rheingrenze lüsterne) Kriegspartei in Frankreich Den Kaiser Napoleon, die Grenze des Kaiserreiches durch Krieg mit Preußen bis zum Niederrhein vorzuschieben. Als Vorwand zum Kriege nahm man, daß Prinz Leopold von Hohenzollern, aus einer Seitenlinie des preußischen Königshauses, die Übernahme der spanischen Krone zusagte. Nachdem dieser Vorwand durch freiwillige Verzichtleistung des Prinzen hinfällig geworden war, sollte König Wilhe lm von Preußen schriftlich versprechen, eine Kandidatur des Prinzen auch in Zukunft nicht zu gestatten. Am 14. Juli 1670 wies Der im Bade Ems verweilende König den französischen Botschafter, Graf Be ne de tti, mit dieser Forderung ab, und am 18. Juli traf in Berlin die Kriegserklärung Frankreichs ein. Nicht bloß der norddeutsche Bund, auch Süddeutschland erhob sich, um dem frevelhaften Beginnen Frankreichs entgegen zu treten. König Wilhelm übernahm den Oberbefehl über sämtliche Streitkräfte und erneuerte für diesen Krieg den Orden des eisernen Kreuzes.
3)er Hampf gegen die kaiserlichen Heere, 2. August bis 2. September.
Napoleon, welcher eine Armee bet Straßburg unter Mac Mähen und eine zweite bei Mtz unter Bazaine zusammenzog, gewann anfangs (2. August) einen kleinen Erfolg, indem drei französische Divisionen drei preußische Kompagnien ans Saarbrücken vertrieben. Inzwischen war es dem Chef des preußischen Generalstabes, von Molts e, gelungen, die Streitmacht Deutschlands längs der Grenze Frankreichs nach Wunsch auszustellen. Die erste Armee stand unter General von Steinmetz bei Trier, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Kaiserslautern, die dritte, aus den zwei bairischen Armeekorps unter Frei Herrn von der Tann und von Hart mann mit den zwei von Württemberg und Baven
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Leopold_von_Hohenzollern Leopold König_Wilhe Wilhelm August Napoleon August Molts Friedrich_Karl Friedrich Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreichs Mainz Luxemburg Luxemburg Frankreichs Belgiens Rheingrenze Frankreich Berlin Frankreichs Frankreichs Deutschlands Frankreichs Kaiserslautern Württemberg
tut! dieser über die vorläufig aufgestellten Friedensbedingungen berathen. An die Spitze dieser neu gebildeten republikanischen Negierung wurde der alte Thiers, schon früher Minister unter dem Könige Louis Philipp, als Präsident gestellt. Schon am 26. Februar wurden die aufgestellten vorläufigen Friedensbedingungen von französischer und deutscher Seite unterzeichnet, und schon am 1. März erfolgte deren Bestätigung durch die Natioualversammluug zu Bordeaux nach fiebenstündiger Be-rathung mit 546 gegen 107 Stimmen. Sie sind im Wesentlichen folgende:
1) Elsaß und Deutsch-Lothriugen mit der Festung und den Forts von Metz, jedoch mit Ausschluß der Stadt und Festung Belfort, fallen an Deutschland zurück;
2) Frankreich zahlt innerhalb drei Jahren an Kriegsentschädigung fünf Milliarden Franks (1333vs Millionen preußische Thaler); bis zu deren Zahlung bleibt eine deutsche Besatzungsarmee in Frankreich auf Kosten des Landes; die Hauptstadt Paris zahlt eine besondere Kriegssteuer von 300 Millionen Franks;
3) Die Kriegsgefangenen werden ausgeliefert.
Dieser vorläufige Friedensschluß, in Folge dessen auch die Festung Belfort sich ergab, wurde demnächst in Brüssel und zuletzt in Frankfurt a. M. definitiv abgeschlossen. In Folge dessen zogen die deutschen Truppen taktmäßig aus Frankreich nach Deutschland zurück, und die französischen Kriegsgefangenen wurden aus Deutschland nach Frankreich zurückgeführt. Der Exkaiser Napoleon folgte der Kaiserin und seinem Sohne nach England.
Glorreich halte dieser schreckliche Krieg für die Deutschen Waffen begonnen; glorreich ist er unter der leitenden Hand Gottes für sie ausgekämpft, und die gerechte deutsche Sache, wenn auch unter großen Drangsalen und unzähligen Opfern und Mühen, zum endlichen, ruhmvollen Siege gebracht. Wahrlich,
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Extrahierte Personennamen: Louis_Philipp Philipp Metz Franks Franks Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Elsaß Belfort Deutschland Frankreich Frankreich Paris Brüssel Frankfurt_a._M. Frankreich Deutschland Deutschland Frankreich England
— 252 —
ner längs der ganzen Grenze: „daß das Land der Freiheit," so lautete der französische Bericht, „von den Despotenknechten gereinigt sei!" Der französische General Cuftine drang gegen den Mittelrhein vor, eilte über Speyer und Worms nach Mainz und bekam diese wichtige Feste, die Beherrscherin zweier Ströme und den Schlüssel von Deutschland, durch bloße Drohungen in seine Gewalt. Dann wandte er sich nach dem reichen Frankfurt, trieb große Brandschatzungen ein, wurde aber hier von den Hessen und Preußen überfallen und über den Rhein zurückgeworfen.*) Am 6. November verloren die Oesterreicher die große Schlacht bei dem Flecken Jemappes, unweit Mons, gegen Dumou-riez, und der Sieger überschwemmte mit seinen Scharen das ganze österreichisch - belgische Land. Ein anderes französisches Heer nahm dem Könige von Sardinien Savoyen und Nizza weg, weil er sich den Verbündeten angeschlossen hatte. Ueberall, wohin die Franzosen kamen, errichteten sie unter Sang und Tanz sogenannte Freiheitsbäume, nahmen aber den Besiegten selbst die Freiheit und drängten ihnen ihre neuen Einrichtungen auf.
73. Anklage des Königes.
Durch diese Siege noch tollkühner gemacht und gleichsam jenem drohenden Manifeste zum Trotze beschloß der Nationalconvent Ludwig's Tod. Der nach dem Blute seines Königes lechzende Robespierre schrie: schon die einzige Thatsache, daß Ludwig König gewesen, sei ein hinreichendes Verbrechen, das augenblickliche Hinrichtung verdiene. Dagegen widersetzten sich aber die gemäßigteren Girondisten, welche zwar eine republikanische Verfassung, nicht aber die Hinrichtung des Königes gewünscht halten, und bestanden darauf, daß Ludwig zuvor zur gerichtlichen Untersuchung gezogen würde. Bloß um den Schein zu beobachten, gab die andere Partei nach, und der Maire von Paris ward am 11. Dezember nach dem Gefängnisse geschickt,, um den König abzuholen. Als er ihm den Beschluß des Nationalconvents vorlas: „Ludwig Kapet wird um 5 Uhr vor die Schranken des Convents geführt!" erwiederte der König: „Kapet? — das ist nicht mein Name, wohl aber der Name eines meiner Vorgänger. Doch diese Benennung steht wohl in Verbindung mit der Behandlung, die ich hier seit mehren Monaten zu erdulden habe." Nach
*) Ein schönes Denkmal von grauem Granit vor dem Friedberger Thore enthält die Namen der dort ruhmvoll Gefallenen.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_König Ludwig Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Speyer Worms Mainz Deutschland Frankfurt Hessen Rhein Sardinien Nizza Ludwig's Paris
32
war, an der Spitze meiner Truppen zu sterben, lege ich meinen Degen tu (5m. Majestät Füßen."
König Wilhelm schreibt an die Königin: „Die Kapitulation, wodurch die ganze Armee m Sedau kriegsgefangen ist, ist soeben mit dem General Wimpsten geschlossen, der au Stelle des verwundeten Marschalls Mac Mahon das Commando führte. Der Kaiser hat nur sich selbst Mir ergeben, da er das Commando nicht führt und alles der Regentschaft in Paris überläßt. Seinen Aufenthaltsort werde Ich bestimmen, nachdem Ich ihn gesprochen habe in einem Rendezvous, das sofort stattfindet. — Welch eine 'Wniiumq durch Gottes Führung!" — Wilhelmshöhe.
Einnahme von: Straßburg (27. Septbr.), Schlettstadt (24. Cctober), Nenbreisach (10. Nov.), Dijon (31. October), Soisso ns (16. October), Metz (27. Cctober), Verdun (8. Nov.). — Belagernug von Paris. Gambetta.
1871.
Belfort ergiebt sich (16. Februar). Paris wird bezwungen und Wilhelm deutscher Kaiser. Friedensschluß (2. März): Frankreich tritt einen Theil Lothringens und ganz Elsaß, Belfort ausgenommen, an Deutschland ab und zahlt in drei Jahren 5 Milliarden Franks (4000 Millionen Mark) Kriegskosten.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Gambetta Wilhelm Franks
Extrahierte Ortsnamen: Mahon Paris Gottes Nenbreisach Dijon Verdun Paris Belfort Frankreich Lothringens Belfort Deutschland
109
I. im Westen.
A. linksrheinisch (also, nach rmischer Bezeichnung, 'in Gallien):
1. die Tribker im Elsa;
2. bttwe meter um Speyer;
3. die Vangionen um Worms;
4. die Treverer, Trierer;
5. die Nervier in Belgien;
Treverer und Nervier machten mit eiferschtigem Ehrgeiz ihren germanischen Ursprung geltend, gleich als ob sie durch solchen Adel des Blutes vor der Gleichstellung mit den thatenlosen Galliern bewahrt wrden" (Tacit).
6. die Ubier, einst auf der rechten Rheinseite den Treverern gegenber, dann auf das linke Fluufer bergesiedelt, wo sie die Stadt der Ubier", das sptere Kln, grndeten;
7. die Bataver auf der Insel zwischen Waal und Rhein.
B. rechtsrheinisch:
1. die Usipeter am Niederrhein, nrdlich von der Lippe;
2. die Tenchtherer rheinaufwrts von jenen, den Ubiern gegenber,
Meister in der Reitkunst";
3. die Bructerer zwischen Lippe und Ems;
4. die Sigamb e rn an der Sieg;
5. die Chatten d. i. Hessen,
ausgezeichnet durch groe Abhrtung, gedrungenen Gliederbau,. drohenden Blick, lebhaften Muth und klugen Sin. Ihre Hauptstrke beruhte auf dem Fuvolk. Die Jnglinge lieen Haar und Bart wachsen, und legten diese Tracht, mit der sie sich der Tapferkeit verpfndeten,, erst ab, wenn sie einen Feind getbtet hatten. Die Allertapfersten trugen berdies noch einen eisernen Ring das Schmachzeichen der Knechtschaft wie eine Fessel, bis sie durch Erlegung eines Feindes sich lsten";
6. die Cherusker an beiden Seiten der mittleren Weser;
7. die Chauken an der Nordsee zwischen Ems und Elbe,
das edelste Volk unter beit Germanen, das seine Gre am liebsten durch Gerechtigkeit sichern will";
8. die Friesen, westlich von den Chanken, von der Ems bis zu den Rheinmndungen. Sie haben, wie die Chatten,, bis heute ihre Wohnsitze behauptet ;
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TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
262
Nord- und Nordwest-Europa.
ebene zusammenhängt; nur der südöstliche Theil Belgiens ist hügelig und
bildet den Uebergang zu dem Ardenner- Walde. Das Land ist flach,
ohne Berge und Wald, und liegt in der Küstennähe noch niedriger als
das Meer, weshalb es durch Deiche gegen dasselbe geschützt ist.
Die drei Hanptftröme des Landes sind Maas, Schelde und Rhein.
Die Maas kommt aus Frankreich, fließt zwischen den Höhen des
Ardenner-Waldes, nimmt links die schiffbare Sambre, rechts die Ourte
aus und geht erst ins Hügelland und dann ins Tiefland, mit zahlreichen
Städten und Dörfern, der Nordsee zu. Die Schelde gehört nur ihrem
Mündungslande nach zu Holland, das fette Marschgegenden bildet; die
Gegenden an der holländischen Grenze und im südlichen Theile Hollands
sind theilweise Sandflächen, Torfmoore und Moräste. Der Rhein hat
den großen Meerbusen mit bilden helfen, der im Gegensatz zur Nordsee
die Zuyder-See heißt. Der größte Landsee ist'das Haarlemer
Meer (eine Fläche von 30,000 Morgen), das mit der Zuyder-See
durch den Meerbusen het Y zusammenhängt. Der Dollart, ein Meer-
busen, liegt am Ausfluß der Ems.
Das Land ist ungemein reich an Canälen, die sogar durch die
Städte führen; der größte ist der Nord-Canal, von Amsterdam nach
Helder, lo Meilen lang, 120' breit und 22' tief. Belgien hat außer-
dem viele Eisenbahnen.
3. Feuchte und nebelige Luft ist vorherrschend, der Herbst ist die
schönste Jahreszeit; in den Berggegenden Belgiens ist das Klima mehr
trocken.
An Produkten ist das Land rach. Rinder und Pferde stehen
oben an. Im nördlichen Theile wird mehr Viehzucht als Ackerbau, im
südlichen mehr Ackerbau als Viehzucht getrieben. Reichthum an Fischen
und Schafen, Armuth an Nutz- und Brennholz.
An merk. Auf der Insel Texel leben allein an 30,000 Schafe, aus deren
Milch man einen grünen Käse bereitet.
Berühmt aber ist das Land durch seine Blumennamentlich Tulpen -
Cultur.
l. Da8 Königreich Holland.
1. Holland grenzt im N. und W. an die Nordsee, im S. an
Belgien und einen Theil von Frankreich, im O. an Deutschland; es hat
598 Q..-M. und 3,592,000 Einw.
2. Staats ausgaben 56,4, Schuld 548, Papiergeld 5,66,
Banknoten 59 Mtll. Thaler. Stehendes Heer 61,318 Mann,
Kriegsflotte >35 Schiffe mit 1325 Kanonen, Handelsflotte 2159
Schiste mit 540,164 Tonnen. Einfuhr 248,«, Ausfuhr 192,g
Millionen Thaler.
3. Ausfuhrprodukte: Schlachtvieh, Fische, Brantwein, Zucker,
Butter, Käse. Der Hauptverkehr ist Zwischenhandel mit den Produkten
der eigenen Colonien.
4. Die Bewohner Hollands sind Holländer, Friesen und Fla-
mänder, durchaus germanisch und der reformirten Kirche angehörig, mit
eigenen dem Plattdeuschen verwandten Dialecten. Außer Viehzucht und
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nordwest-Europa Belgiens Ardenner-_Walde Rhein Frankreich Nordsee Holland Hollands Rhein Nordsee Meerbusen Amsterdam Belgiens Holland Nordsee Belgien Frankreich Deutschland Hollands
61
Nach Bernhards Tode nahmen die Franzosen den
1639. Kksaß in Besitz nebst den Gebieten von Metz, Toul und Berdün, und die Schweden dringen nach Böhmen und Sachsen vor und verheeren es.
1642. Torstenson siegt bei Leipzig über die Kaiserlichen.
1645. zieht nach Mähren, belagert Brünn, siegt in Böhmen und tritt dann den Oberbefehl an Wrangek ab.
Nun beginnt von den verbündeten Schweden und
1647. Franzosen ein Plünderungszug durch Baiern; die Schweden dringen auch wieder in Böhmen vor und erobern einen Theil Prags, bis endlich
1648. Der westfälische Kriede (zu Münster und Osnabrück in Westfalen abgeschlossen) dem langen Kriege ein Ende macht.
§ 60. Der westfälische Friede und die Folgen des 30jährigen Krieges.
A. Friedensbedingungen.
1. Schweden erhielt Vorpommern, die Insel Rügen, einen Theil Hinterpommerns, Wismar und Bremen und 5 Millionen Thaler.
2. Krankreich erhielt den Elsaß und die Bisthümer Metz, Toul und Verdun.
3. Brandenburg: den größten Theil von Hinterpommern und die Bisthümer Magdeburg, Minden und Halberstadt.
4. Sachsen: die Lausitz.
5. Mecklenburg: die Bisthümer Schwerin und Ratzeburg.
6. Waiern: die Oberpfalz und die Kurfürstenwürde.
7. Die Niederlande und die Schweiz wurden selbstständige Staaten.
8. Die Protestanten erhielten das Recht freier Religionsübung und gleiche bürgerliche Rechte mit den Katholiken.
B. Folgen des Krieges.
1. Deutschlands Wohlstand war in Folge des ver-verheerenden Krieges auf lange vernichtet.
2. Viele Ortschaften waren niedergebrannt und wurden, weil es an Menschen fehlte, nicht wieder aufgebaut.
3. Alle Gewerbe lagen darnieder.
4. Das Schwert, wie Hunger und Seuchen hatten ganze Gegenden menschenleer gemacht; es fehlte zum Theil an Arbeitern, um den Acker zu bestellen.
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