Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Ueber
Vaterlandsliebe
trn
Kulturleben der "Völker
Rede zur Feier des achtzigsten Geburtstages
Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm von Deutschland
gehalten in -er Gewerbeschule ;n Mülhansen im Elsaß. Von
Dr. Kuöert /Wingerath
Gewerbeschin^berlebrer.
Gewerbeschrn^berlehrer.
Preis 50 Pfennig.
Der Rein - Ertrag ist zum Besten der Ueberschwemmten in der Nogat-Niederung bestimmt.
Leipzig, 1877.
Verlag von Siegismund & Volkening.
Buchhandlung für pädagogische Literatur.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
474
Neuere Geschichte, Vierte Periode.
vier Monate cingeschlossenen Hauptstadt hatte am 23. Jan. Favre
Unterhandlungen mit Graf Bismarck angeknüpft. Diese führen zur
Kapitulation von Paris durch die
1871. Uebereinkunft von Versailles.
28. Jan. 1) Uehergabo sänuntlicher Forts mit dem Kriegsmaterial
an die deutschen Truppen, Entwaffnung der Ringmauer;
2) alle französischen Soldaten in Paris gelten als Kriegsgefangene
und werden entwaffnet, mit Ausnahme von 12,000 Mann, welche mit
der Nationalgardc die Ordnung aufrecht erhalten, für die Verprovian-
tirung sorgen die französischen Behörden; 3) die Stadt Paris zahlt
200 Millionen Franken Kriegskontribution; 4) Waffenstillstand (mit
Ausnahme der Départements Doubs, Jura und Côte d'or) auf drei
Wochen behufs Ermöglichung freier Wahlen zur Nationalversamm-
lung, die in Bordeaux zusammentreten und zwischen Krieg und
Frieden entscheiden soll.
Gambettas Widerstand gegen diese Uebereinkunft wird bald ge-
brochen, er gibt seine Entlassung (G. Fcbr.). Wahlen in ganz Frank-
reich (8. Febr.) Die Nationalversammlung konstituirt sich in Bor-
deaux (12. Febr.). Der Waffenstillstand bis zum 24. Febr., später
bis zum 3. März verlängert. Thiers, zum Chef der französischen
Exekutivgewalt gewählt, führt die Unterhandlungen mit Graf Bis-
marck. Das Ergebnis derselben sind die
26. Febr. Friedenspräliminarien zu Versailles:
1) Frankreich tritt an das deutsche Reich ab : den Eisass
aufser Beifort (und Gebiet) und Deutsch-Lothringen mit Meta und
Diedenhofen (Thionville), zusammen 2g0 Q Meilen mit l1/* Millionen ^
Einwohnern ; 2) Frankreich zahlt in 3 Jahren 5 Milliarden Franken
Kriegsentschädigung, welche durch eine (nach den Abzahlungen
geregelte) Besetzung französischen Gebiets garantirt wird.
I. März, ln Folge eines Zusatzartikels Einzug von 30,000 Mann
deutscher Truppen in Paris und momentane Besetzung
eines kleinen Theils der Hauptstadt, welche die Deutschen schon den
3. März wieder verlassen. Die Friedenspräliminarien werden be-
stätigt und im Einzelnen näher bestimmt (Gebietsaustausch eines
französischen Bezirks bei Beifort gegen einen .andern deutsche«
m Lothringen) in dein definitiven
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
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149
nach Deutschland ausgewandert war, rüstete auf die Nachricht, daß seine Güter in den Niederlanden von dem Rate der Unruhen mit Beschlag belegt seien, m Vereinigung mit semem Bruder Ludwig von^ass^Nlzeer, welches in zwei Abteilungen auf die Niederlande losging. Ludwig von Nassau wurde an der Ems, Wilhelm von Oranien an der Maas von Alba zurückgedrängt.
Da Alba zur Fortführung des Krieges viel Geld nötig hatte so Teate Philipp Ii den Niederländern eine neue, sehr druckende Steuer auf (einmalige Erhebung des loosten Pfennigs von allen Kapitalien, außerdem Erhebung des 20sten Pfennmgs von den unbeweglichen, und des loten. von den beweglichen Gütern, so oft ste verkauft wurden). Die rücksichtslose Hntterbuna .drchr Sten. und das Verbot des englischen Handels berührten den Wolstand ier Holländer so empfindlich, daß diese für den ^n den Wasiergeusen (Freibeutern an den niederländischen Küsten) unterstutzten Wilhelm von Oranien Partei ergriffen und Denselben ^Dor^rechtals allem rechtmäßigen Statthalter von Holland anetot^ (1572).
Als Philipp Ii hievon Kunde erhielt, nef er den Herzog Alba
von den Niederlanden ab (1573).
Der neue Statthalter Luis de Requesenz y Zur iga (1573—1576) hob den Rat der Unruhen auf und schlug em Heer der Landgeusen 1574 auf der Mooker Heide (bei Nvmwegen), mußte aber auf die Eroberung der Stadt Leyden , . (welche für ihre Ausdauer statt Steuerfreiheit eme Universität 'wählt e 1575) verzichten. Da nach seinem Tode die spanischen Soldtruppen viele Städte (darunter Mästricht und Antwerpen) plünderten so,> vereinigten sich mehrere Provinzen zur Geuter Pacifikativn, -welche Duldung der Neugläubigen und Entfernung der spanischen Soldtrnvven verlangte. Des Requesenz Nachfolger
Don Juan d'austria (1576—1578), Ph Az,. 4 ^ bnibcv, bewilligte die Forderungen der Genier Pacchkation durch das sogenannte „ewige Edikt", allem die Provmzen Holland> und Seeland nahmen dieses Edikt wegen der unbestimmten Fassung des Artikels über Glaubensduldung nicht an. Nach Don ^uans Kode I't 1578) sandte Philipp alz Statthalter der Niederlande den Sohn Margareta's, der ehemaligen Statthaltenn, den einftchts-
60avmä|t"ueh von Parma (1578-1592), welcher die religiösen Verhältnisse so ordnete, wie sie unter Karl V bestanden, dafür aber alle politischen Freiheiten und Vorrechte der Niederlande wieder herstellte. Dadurch erhielt er das katholische Belgien für Spanien, während die sieben nördlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen,
Frisland und Overyssel), in welchen die Reformation allgemein eingeführt worden war, in der Utrechter Union 1579> sich zu einem unteilbaren Ganzen verbanden und 1581 die Absetzung
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_von^ass^Nlzeer Ludwig Ludwig_von_Nassau Ludwig Wilhelm_von_Oranien Wilhelm Philipp_Ii Philipp Wilhelm Philipp_Ii Philipp Luis_de_Requesenz Philipp Philipp Karl_V Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Niederlande Niederländern Holland Niederlanden Antwerpen Seeland Niederlande Parma Niederlande Belgien Spanien Holland Seeland Utrecht Groningen Overyssel
328
meinschaftlichen Ausgaben des Bundes dienen die aus den Zöllen und dem Post- und Telegraphenwesen fließenden gemeinschaftlichen Einnahmen und nötigen Falles Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung.
§ 67. Der deutsch-französische Krieg, 1870—1871; Deutschland als neues Kaiserreich seit 18. Januar 1871.
Ara n kr eich, seit 1866 auf Preußens Macht eifersüchtig, suchte durchzusetzen, daß ihm für die ohne Frankreichs Einwilligung erfolgte Vergrößerung Preußens eine deutsche Bundessestnng (Mainz, später Luxemburg) abgetreten werde. Aus Liebe zum Frieden gab Preußen sein Besatzungsrecht in Luxemburg auf, wies aber die weitere Forderung Frankreichs, ihm für die Ausdehnung des norddeutschen Bundes auf Süddeutschland bei der Eroberung des neutralen Belgiens behilflich zu sein, entschieden zurück. Sofort drängte die chauvinistische (nach der Rheingrenze lüsterne) Kriegspartei in Frankreich Den Kaiser Napoleon, die Grenze des Kaiserreiches durch Krieg mit Preußen bis zum Niederrhein vorzuschieben. Als Vorwand zum Kriege nahm man, daß Prinz Leopold von Hohenzollern, aus einer Seitenlinie des preußischen Königshauses, die Übernahme der spanischen Krone zusagte. Nachdem dieser Vorwand durch freiwillige Verzichtleistung des Prinzen hinfällig geworden war, sollte König Wilhe lm von Preußen schriftlich versprechen, eine Kandidatur des Prinzen auch in Zukunft nicht zu gestatten. Am 14. Juli 1670 wies Der im Bade Ems verweilende König den französischen Botschafter, Graf Be ne de tti, mit dieser Forderung ab, und am 18. Juli traf in Berlin die Kriegserklärung Frankreichs ein. Nicht bloß der norddeutsche Bund, auch Süddeutschland erhob sich, um dem frevelhaften Beginnen Frankreichs entgegen zu treten. König Wilhelm übernahm den Oberbefehl über sämtliche Streitkräfte und erneuerte für diesen Krieg den Orden des eisernen Kreuzes.
3)er Hampf gegen die kaiserlichen Heere, 2. August bis 2. September.
Napoleon, welcher eine Armee bet Straßburg unter Mac Mähen und eine zweite bei Mtz unter Bazaine zusammenzog, gewann anfangs (2. August) einen kleinen Erfolg, indem drei französische Divisionen drei preußische Kompagnien ans Saarbrücken vertrieben. Inzwischen war es dem Chef des preußischen Generalstabes, von Molts e, gelungen, die Streitmacht Deutschlands längs der Grenze Frankreichs nach Wunsch auszustellen. Die erste Armee stand unter General von Steinmetz bei Trier, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Kaiserslautern, die dritte, aus den zwei bairischen Armeekorps unter Frei Herrn von der Tann und von Hart mann mit den zwei von Württemberg und Baven
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Leopold_von_Hohenzollern Leopold König_Wilhe Wilhelm August Napoleon August Molts Friedrich_Karl Friedrich Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreichs Mainz Luxemburg Luxemburg Frankreichs Belgiens Rheingrenze Frankreich Berlin Frankreichs Frankreichs Deutschlands Frankreichs Kaiserslautern Württemberg
tut! dieser über die vorläufig aufgestellten Friedensbedingungen berathen. An die Spitze dieser neu gebildeten republikanischen Negierung wurde der alte Thiers, schon früher Minister unter dem Könige Louis Philipp, als Präsident gestellt. Schon am 26. Februar wurden die aufgestellten vorläufigen Friedensbedingungen von französischer und deutscher Seite unterzeichnet, und schon am 1. März erfolgte deren Bestätigung durch die Natioualversammluug zu Bordeaux nach fiebenstündiger Be-rathung mit 546 gegen 107 Stimmen. Sie sind im Wesentlichen folgende:
1) Elsaß und Deutsch-Lothriugen mit der Festung und den Forts von Metz, jedoch mit Ausschluß der Stadt und Festung Belfort, fallen an Deutschland zurück;
2) Frankreich zahlt innerhalb drei Jahren an Kriegsentschädigung fünf Milliarden Franks (1333vs Millionen preußische Thaler); bis zu deren Zahlung bleibt eine deutsche Besatzungsarmee in Frankreich auf Kosten des Landes; die Hauptstadt Paris zahlt eine besondere Kriegssteuer von 300 Millionen Franks;
3) Die Kriegsgefangenen werden ausgeliefert.
Dieser vorläufige Friedensschluß, in Folge dessen auch die Festung Belfort sich ergab, wurde demnächst in Brüssel und zuletzt in Frankfurt a. M. definitiv abgeschlossen. In Folge dessen zogen die deutschen Truppen taktmäßig aus Frankreich nach Deutschland zurück, und die französischen Kriegsgefangenen wurden aus Deutschland nach Frankreich zurückgeführt. Der Exkaiser Napoleon folgte der Kaiserin und seinem Sohne nach England.
Glorreich halte dieser schreckliche Krieg für die Deutschen Waffen begonnen; glorreich ist er unter der leitenden Hand Gottes für sie ausgekämpft, und die gerechte deutsche Sache, wenn auch unter großen Drangsalen und unzähligen Opfern und Mühen, zum endlichen, ruhmvollen Siege gebracht. Wahrlich,
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: Louis_Philipp Philipp Metz Franks Franks Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Elsaß Belfort Deutschland Frankreich Frankreich Paris Brüssel Frankfurt_a._M. Frankreich Deutschland Deutschland Frankreich England
16 Dritte Lehrstufe.
barte Donanebene empor. Alle größeren Niederlaßnngen
dieser Gegend liegen am Rande "des Gebirges: so das
von alters her dnrch Kunstsini? ausgezeichnete Nürn-
berg, Amberg mit feinen Eisensteinlagern, die Universitäts-
stadt Erlangen ohne natürliche Hilfsquellen, Förch heim,
in dessen Nähe das lieblichethal der Wisent, die sog. „fränkische
Schweiz", endlich im N. Baireuth und die alte Bischofs-
stadt Bamberg, ursprünglich Grenzplatz gegen die Slaven.
§. 13. Die oberrheinische Tiefebene mit
ihren Parallelketten, das Neckarland und Main-
gebiet. Die oberrheinische Tiefebene, mit welcher wir den
südwestlichen, nur 4—5 Meilen breiten Streifen deutschen
Landes betreten, erstreckt sich von unterhalb Basel (817')
bis über Frankfurt Hinalls in einer Länge von 40 M. Sie
ist von einer Doppelreihe gleichlaufender Gebirgszüge begrenzt:
im W. von den Vogesen (Ballon de Sulz 4418') und
dem Hardtgebirge (Donnersberg 2094'), im O. vom
Schwarzwald (Feldberg 4590') lind Odenwald (Katzen-
buckel 2180'). Diese alle habeu das mit eiuauder gemein,
daß ihre Höhe von S. nach N. abnimmt, ihr steilster Abfall
aber gegen die Tiefebene sich wendet. — Die Vogesen,
die lins jetzt als deutscher Wasg au wieder traulicher all-
sprecheil, bildeil mit ihren zwar abgerundeten, aber ansehn-
lichen Höhen, tiefen, engen, wald- und waßerreichen Thälern
und schwierigen Sattelübergängen, die durch feste Paßsperre«
— Bitsch, Lützelstein, Pfalzburg — geschützt sind, eine
natürlichere lind stärkere Grenzscheide gegen Frankreich, als es der
Rhein je sein konnte. Neben ihnen ist der Schwarzwald,
wie in Bezng ans Höhe, so auch an Ausdehnung das bedeu-
teudste Gebirge. Die uach alleu Richtungen dasselbe durch-
ziehenden Thalspalten sind meist eng lind felsig und daher
weilig bebaut. Deshalb bildet der Wald die Hanptnahruugs-
quelle, und die Gebirgsslüße sind dnrch angebrachte Stauungen
in deil Staild gesetzt, die mächtige« Stämme dem Rheine
zuznführen, der sie, zu großen Flößen vereinigt, nach Holland
hinabbringt. Daneben beschäftigt mancherlei Hausindustrie
(Uhrmachen, Strohflechten) das arme Volk. Die kleinen Rhein-
zuflüße Treisam, Kinzig und Murg bezeichnen eben-
soviele Uebergangswege über den Kamm des Gebirges zur
Tiefebene. Der Rhein selbst verläuft iu der Ebene jo, daß
er diese in zwei etwa gleiche Hälften theilt. Bis S^traß-
bürg trägt er noch den Charakter des wilden Bergstroms,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
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Extrahierte Personennamen: Baireuth
Extrahierte Ortsnamen: Amberg Bamberg Main- Basel Frankfurt_Hinalls Donnersberg Schwarzwald_(Feldberg Odenwald Lützelstein Pfalzburg Frankreich Rhein Schwarzwald Rheine Holland Rhein
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
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gehört zu den besten und gesegnetsten Ländern unseres deutscheu Vaterlandes,
dem es überdies gar manchen seiner großen Männer verdankt. (S. 70.)
Der Rhein.
§ 42. Der Hochrhein.
Welch' einen Reiz, welch' ein Leben verleiht ein großer Strom einem
Lande! Und nun ein Strom wie der Rhein, auf deu der Deutsche mit
Recht stolz, und den er in Liedern so oft gepriesen, der ein deutscher Strom
von der Quelle bis zur Mündung in einer Stromentwickelung von 190 Meilen
ist und „deutsch bleiben soll". Die Donau gehört nur zum Theil Staaten
deutscher Bevölkerung au. Die übrigen Ströme Deutschlands gehören fast
ausschließlich dem deutschen Tieflande an, der Rhein Ober- und Nieder-
dentschland. Kein anderer Strom ist so reich an Schönheiten und geschicht-
lichen Erinnerungen. Die bedeutende Ausdehnung seines Stromgebietes macht
eine Eintheilnng seines Laufes nöthig. Man unterscheidet gewöhnlich 1. den
Hochrhein, von der Quelle bis Basel, 2. den Oberrhein, von Basel
bis Mainz, 3. den Mittelrhein von Mainz bis Bonn, 4. den Unter-
rhein, von Bonn bis zur Mündung in die Nordsee.
1. Der Hochrhein x). Seine Quelle ist der kleine, grüne See von Toma
am Ostabhange des St. Gotthardt, über 2175 m. hoch gelegen; aber das
aus den Eisthoren Hunderter von Gletschern hervorbrechende Wasser hilft
ihn bilden. Diesem, dem Vorderrhein, fließt etwas weiter östlich vom
Lukmanier der Rhein von Medels zu. Wild stürzt der junge Strom
in östlicher Richtung sein Felsenthal hinab. Bei Reichenau, bis wohin er
über 1300 m. fällt, vereinigt sich mit ihm der Hinterrhein, der vom
Rheinwaldgletscher am St. Bernhardin kommt. Durch seine Felsen-
schlncht, die meist nur 6 — 8 Fuß breit, und über den südöstlich gelegenen
Sp lügen (Splügenpaß, 2050 m.) zieht eine alte Straße, die Via mala.
Unbeschreiblich ist die Wildniß hier. Nach unten und nach oben nichts als
furchtbare 650 m. und mehr hohe Felfen. Tief unten, oft versteckt, aber
stets hörbar braust der Rhein zwischen den schluchtenvollen Felsen, über
130 m. unter der Straße, die über schwindelnde Brücken und gähnende
Abgründe, durch Felseuthore und Höhlengänge führt. Bald unterhalb
Reichenau von Chnr ab wendet sich der Rhein, immer noch im raschen
Laufe, Kies und Felsengerölle mit sich fortwälzend und oft das Thal damit
überschüttend, nach Norden bis zum Bodensee, in dessen klaren, grünlichen
Fluten er alles Geröll, das sein Wasser trübt, versenkt. Vor Zeiten aber
hat er einen anderen Lauf gehabt. Da verschlossen der Rhätikon und die
Glarner Alpen ihm den Weg, und er durchfloß in nordwestlicher Richtung
den Wallenstädter und Züricher See. (S. Schweiz.)
Der Bodensee, das Schwäbische oder Deutsche Meer genannt,
81/'2 Öm. groß, liegt noch 390 m. über dem Meere. Ein Wald von
1) S. Karte Vi.
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TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
100
genannte Senke führt die Eisenbahn von Schlettstadt, durch die zweite von
Straßöurg nach Lüneville und Metz. Zwischen beiden Senken erheben sich
als höchste Punkte der Mont Douuon, 1025 m., an dem die Quelle der
Saar liegt, und das Hochfeld oder Champ du Fen, 1075 m.; zwischen
diesen das tiefe Thal der unterhalb Kehl mündenden Breusch.
Der untere Wasgau, nördlich bis zum Thale der Queich (bei
Landau) und des auf der anderen Seite zur Saar gehenden Erbachs, die
beide an dem Knotenpunkte des 682,5 hohen Eschkopfes entspringen, der
Aeste und Bäche nach allen Richtungen aussendet, ist ein aumuthiges Hügel-
land, reich an kleineu Städten, Dörfern, Kirchen und Burgen.
d. Ihm reiht sich das schroff zum Rhein abfallende Sandsteinplateau
der Haardt an, dessen Höhe mit Wald bedeckt, dessen Fuß mit Weinbergen
und blühenden Feldern umgeben ist. Zu seinen südwestlichen Höhen tritt
das reiche Steinkohlengebiet von Saarbrück heran. Mitten aus dem Walde
erhebt sich der wild zerrissene Drachenfels, die Wohnstätte des von Sieg-
fried erschlagenen Drachen. Die höchsten Punkte sind der Hohe Boll,
515 m., und nördlicher der Kalmitt, 688 in.
Nach der nur 227,5 m. hohen wichtigen Senke von Kaiserslautern
erhebt sich ans dem niedrigen Plateau die Porphyrkuppe des Donnersbergs,
6 67 m. hoch, 3 Stunden lang und 2 Stunden breit, mit dem Königs-
stuhl, einem Felsen von 5 m. Höhe und 13 m. Breite, auf dem die fränkischen
Könige zuweilen Recht gesprochen haben sollen. In dem nördlichen Theile,
der zum Theil aus Thonschiefer besteht, giebt es werthvolle Brauneisen-
lagerstätten.
s. Zwischen diesen Gebirgen fließt der Rhein, im oberen Theile des
Thales sehr breit, oft in Arme sich theilend und Inseln bildend und von
Sanddünen begleitet, in einem unsteten und veränderlichen Bette, zwar lang-
samer als oberhalb Basel, aber noch immer raschen Laufes. Es muß
auffallen, daß kein bedeutender Ort in dieser Strecke an ihm liegt. Wie
erklärt sich dies? Von Straßburg wendet er sich mehr nordnordöstlich.
Unterhalb dieser Stadt fließt ihm sein bedeutendster linker Nebenfluß zu, die
von einer Vorhöhe des Schweizer Jura kommende Jll, ziemlich parallel in
ihrem ganzen Lause mit ihm. Sie führt ihm alle Gewässer des Ostabhanges
des oberen Wasgau zu, u. a. die Thür, deren romantisches Thal zum
Drumont und Grand Ventron aufsteigt, und die reißende Fe cht, deren an-
mnthiges und fruchtbares Thal zwischen Rebenhöhen und bewaldeten Bergen
gleichfalls südwestlich zu jenen höchsten Gipfeln leitet.
Noch etwas vor der Jll mündet rechts die Kinzig, deren Hauptquelle
dem Quellgebiete des Neckars nahe liegt, und unterhalb Rastadt die Mnrg,
die in zwei Hauptquellen am Kniebis 836 m. hoch entspringt, und anfangs ein
schauerlich wildes, dann mildes und freundliches, viel besuchtes Thal durch-
eilt. Au dem Nebenflüßchen Oos liegt das glänzende Bad Baden.
Aus dem herrlichen, vom Königs stuhl (576 m.) und dem gegenüber
liegenden Heiligen Berg (412 m.) gebildeten Thore bei Heidelberg tritt
der schöne Neckar (s. § 41) in das Rheinthal und mündet nach 3 seilen
bei Mannheim.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
134
die südwestliche Hälfte des vormaligen niederländischen Herzogthums Limburg (bis 1830),
theils sandigen (Campine), theils sumpfigen, theils sehr fruchtbaren Bodens (an der
Maas). Hasselt, Hauptort, 10,000 E.
B. Wallonische Provinzen.
6- Hennegau, nach dem Flüßchen Henne benannt, südöstlich von West-Flandern,
von der Schelde und Sambre durchflössen, ein wellenförmiges, an Weizen, Flachs, Wald
und Kohlen reiches Land, das außerdem Marmorbrüche und Eisenbergwerke besitzt.
Möns, 27,000 E., hat bedeutenden Handel mit Getreide und Steinkohlen, deren reichstes
Lager iu der Nähe ist. Jemappes Schl. 1792. Charleroy, Festung an der Sambre,
13,000 E. mit wichtigen Eisenwerken. In dem ganzen Sambrethal blüht die Eisen-
industrie. Tournay an der Schelde, 32,000 E. mit Teppich-, Strumpf-, und Porzellan-
fabriken und Steinkohlenhandel. Bouvines, Flenrns und Ligny sind durch
Schlachten berühmt.
7. Namur, östlich, vou der Maas und Sambre durchflössen und den Ardennen
durchzogen. Das herrliche Thal der Maas wird von Bergen mit prächtigen Wäldern,
oft auch von schroffen Felsen begrenzt Der N. und O. hat üppige Getreidefelder.
Namur an der Mündung der Sambre in die Maas mit 27,000 E. und Metall-
waarenfabriken.
8. Lüttich, die östliche Provinz, von der Maas durchflössen, mit schönen Wiesen
und unerschöpflichen Steinkohlen- und Eisengruben. Lüttich, am Einfluß der Ourthe
in die Maas, mit zum Theil engen und finsteren Straßen, einer Universität, vielen
Fabriken, namentlich Gewehrfabriken, einer Kanonengießerei und Steinkohlenhandel,
116,000 Einw. Seraing, eine St. oberhalb Lüttichs an der Maas mit großartigen
Kohlenwerken, Eisengießereien und Maschinenwerkstätten. Bei dem Dorfe Chaude-
Fontaine giebt es berühmte warme Bäder und eine Höhle mit Knochen urweltlicher
Thiere. Herstal und Landen erinnern an die fränkischen Majores Domus. Limburg
mit 2000 E. durch Viehzucht und seinen Käse berühmt. Verviers im hohen Venn
mit wichtiger Tuchfabrik, 38,000 E. Spaa, durch seine eisenhaltigen Quellen bekannt.
9. Luxemburg, die südöstliche Provinz, bergig und waldig und reich an Eisen-
gruben. Arlon mit 6000 E. mit Eisengießereien in der Nähe.
Ii. Das Königreich der Niederlande oder Holland.
Ehe England sich zum ersten Seestaat emporgeschwungen, war die ver-
einigte Republik der Niederlande (1579) die seebeherrschende Handels-
macht, durch Lage und Natur des Landes, sowie durch den im Kampfe mit
den feindlichen Elementen gestählten Charakter des Volkes dazu geeignet. An
der Spitze standen in jener Zeit die Generalstaaten, d. h. die Abgeord-
neten aller Provinzen, ein Name, der wol noch zur Bezeichnung des ganzen
Staates gebräuchlich ist. Die steigende Macht Englands und innere Zwistig-
keiten drückten die ihre herab, so daß es Frankreich zur Zeit der Revolution
leicht wurde, sich zum Herrn derselben zu machen. Seit 1830 besteht, wie
schon erwähnt, Holland als selbständiges Königreich. Natürliche und poli-
tische Grenzen? Flüsse?, Unter den kleineren Flüssen ist die Amstel be-
merkenswerth, die an der Grenze von Utrecht entspringt und, nachdem sie in
mehreren Armen Amsterdam durchflössen, in den Znider See mündet. Unter
den Kanälen, die mit großem Kostenaufwands geschaffen, nimmt der Nord-
holländische Kanal, der von Amsterdam bis zu dem Außenhafen Nienwe
Diep bei Helder geht und für die größten Seeschiffe fahrbar ist, den ersten
Rang ein. — Der (im Holländischen weiblich) Znider See, 54 Qm. groß.
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Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
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siebenzehnsachem Echo; hier wird von beiden Seiten der Strom durch steile, oft
überhängende, schaurig zerklüftete Felsen von beträchtlicher Höhe noch mehr
eingeengt, ja verdunkelt, bis er sich bei St. Goar und den Ruinen der
Festung Rheinfels wieder etwas erweitert. Weiter hinab liegt rechts auf
einem steil vom Rhein aussteigenden Felskegel die Marx bürg. Wenig
abwärts auf der linken Seite das Städtchen Rhense. Hier, wo zwischen
den Bergen Raum genug, eine große Volksversammlung zu halten, zeigten
die 7 Chursürsteu seit 1308 deu neu erwählten Kaiser auf dem steinernen
Königsstuhl dem versammelten Volke, ehe er zur Krönung nach Aachen
zog. Dann folgt unter der Ruine Lahneck bei Lahnstein die Mündung der
Lahn und ihr links gegenüber Stolzenfels, ein herrliches Bild. Noch
ein kurzes Stück, und vor uns breitet sich Coblenz, 8 Ml. von Bingen,
auf einem großen vom Rhein und der im Norden der Stadt mündenden
schönen Mosel gebildeten Dreieck aus, umgürtet von Basteien, mit dem
gegenüberliegenden Moselufer durch eine große Brücke verbunden, ihr gegen-
über auf der rechten Seite des Rheins Ehrenbreitstein und 130 m.
hoch darüber, auf schroff vom Rhein und dem Thale zur Seite sich erhebenden
Felsen die gleichnamige uneinnehmbare Feste. Von hier beginnen die Ufer
schon etwas flacher zu werden und die Berge, namentlich links, sich zurück-
zuziehen und Raum für fruchtbare Gärten und Aecker zu lassen. Rechts
segeln wir an Neuwied, links bei Andernach (2 Ml. von Coblenz) vorbei.
Das Rheinthal verengt und erweitert sich wechselnd; dann aber treten noch
einmal rechts die Felsenberge des Siebengebirges, links die Höhen der
Eisel nahe heran; riesenhaft zumal erhebt sich rechts mit seinen zackigen
Felsen der Drachenfels mit den Trümmern einer Burg, ihm gegenüber
Rolandseck; zwischen beiden die Insel Rolands- oder Nonnenwerth;
das ehemalige Kloster dieses Namens ist jetzt ein Gasthaus. Eine kurze Fahrt
führt uns nach der Universitätsstadt Bonn, die sich in lieblicher Lage links
am Rhein ausbreitet.
d. Die Mebenflüsse des linken Ufers.
Die viel gepriesene Mosel fließt „längs dem Rebengestade, umblüht
von duftendem Weinlaub", von der Einmündung der Saar oberhalb Trier
bis Coblenz als ein 130—195 m. breiter Strom, indem er in dieser ganzen
Strecke das Schiefergebirge durchbricht, in zahllosen Krümmungen zwischen
meist steilen Felsenwänden durch reizende wechselvolle Landschaften, ein enges
Querthal bildend. Durch jene Krümmungen werden eine Menge Abhänge seiner
Ufer dem Süden, die entgegengesetzten dem Norden zugekehrt. Die ersteren, der
Sonne zugewendeten, sind dem Weinbau besonders günstig; die letzteren, wenig
oder nicht dazu geeignet, sind, wie die Abhänge der Hohen Eisel und des Hnns-
rück, mit niederen Eichenbüschen, „Lohehecken", bepflanzt, deren Schaale die
Bewohner jener Gebirge massenhaft an die Gerber verhandeln. Das Thal
ist etwa 13 Meilen lang und 1 Meile breit, also 13 Qm., und darin liegen
200 Wohnorte, darunter Bernkastel, in einer der schönsten Partien des
Thales, und Cochem, das malerisch unter den Trümmern einer Burg an
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