Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Ueber Vaterlandsliebe im Kulturleben der Völker - S. 1

1877 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
Ueber Vaterlandsliebe trn Kulturleben der "Völker Rede zur Feier des achtzigsten Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm von Deutschland gehalten in -er Gewerbeschule ;n Mülhansen im Elsaß. Von Dr. Kuöert /Wingerath Gewerbeschin^berlebrer. Gewerbeschrn^berlehrer. Preis 50 Pfennig. Der Rein - Ertrag ist zum Besten der Ueberschwemmten in der Nogat-Niederung bestimmt. Leipzig, 1877. Verlag von Siegismund & Volkening. Buchhandlung für pädagogische Literatur.

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 474

1877 - Berlin : Herbig
474 Neuere Geschichte, Vierte Periode. vier Monate cingeschlossenen Hauptstadt hatte am 23. Jan. Favre Unterhandlungen mit Graf Bismarck angeknüpft. Diese führen zur Kapitulation von Paris durch die 1871. Uebereinkunft von Versailles. 28. Jan. 1) Uehergabo sänuntlicher Forts mit dem Kriegsmaterial an die deutschen Truppen, Entwaffnung der Ringmauer; 2) alle französischen Soldaten in Paris gelten als Kriegsgefangene und werden entwaffnet, mit Ausnahme von 12,000 Mann, welche mit der Nationalgardc die Ordnung aufrecht erhalten, für die Verprovian- tirung sorgen die französischen Behörden; 3) die Stadt Paris zahlt 200 Millionen Franken Kriegskontribution; 4) Waffenstillstand (mit Ausnahme der Départements Doubs, Jura und Côte d'or) auf drei Wochen behufs Ermöglichung freier Wahlen zur Nationalversamm- lung, die in Bordeaux zusammentreten und zwischen Krieg und Frieden entscheiden soll. Gambettas Widerstand gegen diese Uebereinkunft wird bald ge- brochen, er gibt seine Entlassung (G. Fcbr.). Wahlen in ganz Frank- reich (8. Febr.) Die Nationalversammlung konstituirt sich in Bor- deaux (12. Febr.). Der Waffenstillstand bis zum 24. Febr., später bis zum 3. März verlängert. Thiers, zum Chef der französischen Exekutivgewalt gewählt, führt die Unterhandlungen mit Graf Bis- marck. Das Ergebnis derselben sind die 26. Febr. Friedenspräliminarien zu Versailles: 1) Frankreich tritt an das deutsche Reich ab : den Eisass aufser Beifort (und Gebiet) und Deutsch-Lothringen mit Meta und Diedenhofen (Thionville), zusammen 2g0 Q Meilen mit l1/* Millionen ^ Einwohnern ; 2) Frankreich zahlt in 3 Jahren 5 Milliarden Franken Kriegsentschädigung, welche durch eine (nach den Abzahlungen geregelte) Besetzung französischen Gebiets garantirt wird. I. März, ln Folge eines Zusatzartikels Einzug von 30,000 Mann deutscher Truppen in Paris und momentane Besetzung eines kleinen Theils der Hauptstadt, welche die Deutschen schon den 3. März wieder verlassen. Die Friedenspräliminarien werden be- stätigt und im Einzelnen näher bestimmt (Gebietsaustausch eines französischen Bezirks bei Beifort gegen einen .andern deutsche« m Lothringen) in dein definitiven

3. Die mittlere und neue Welt - S. 149

1873 - München : Lindauer
149 nach Deutschland ausgewandert war, rüstete auf die Nachricht, daß seine Güter in den Niederlanden von dem Rate der Unruhen mit Beschlag belegt seien, m Vereinigung mit semem Bruder Ludwig von^ass^Nlzeer, welches in zwei Abteilungen auf die Niederlande losging. Ludwig von Nassau wurde an der Ems, Wilhelm von Oranien an der Maas von Alba zurückgedrängt. Da Alba zur Fortführung des Krieges viel Geld nötig hatte so Teate Philipp Ii den Niederländern eine neue, sehr druckende Steuer auf (einmalige Erhebung des loosten Pfennigs von allen Kapitalien, außerdem Erhebung des 20sten Pfennmgs von den unbeweglichen, und des loten. von den beweglichen Gütern, so oft ste verkauft wurden). Die rücksichtslose Hntterbuna .drchr Sten. und das Verbot des englischen Handels berührten den Wolstand ier Holländer so empfindlich, daß diese für den ^n den Wasiergeusen (Freibeutern an den niederländischen Küsten) unterstutzten Wilhelm von Oranien Partei ergriffen und Denselben ^Dor^rechtals allem rechtmäßigen Statthalter von Holland anetot^ (1572). Als Philipp Ii hievon Kunde erhielt, nef er den Herzog Alba von den Niederlanden ab (1573). Der neue Statthalter Luis de Requesenz y Zur iga (1573—1576) hob den Rat der Unruhen auf und schlug em Heer der Landgeusen 1574 auf der Mooker Heide (bei Nvmwegen), mußte aber auf die Eroberung der Stadt Leyden , . (welche für ihre Ausdauer statt Steuerfreiheit eme Universität 'wählt e 1575) verzichten. Da nach seinem Tode die spanischen Soldtruppen viele Städte (darunter Mästricht und Antwerpen) plünderten so,> vereinigten sich mehrere Provinzen zur Geuter Pacifikativn, -welche Duldung der Neugläubigen und Entfernung der spanischen Soldtrnvven verlangte. Des Requesenz Nachfolger Don Juan d'austria (1576—1578), Ph Az,. 4 ^ bnibcv, bewilligte die Forderungen der Genier Pacchkation durch das sogenannte „ewige Edikt", allem die Provmzen Holland> und Seeland nahmen dieses Edikt wegen der unbestimmten Fassung des Artikels über Glaubensduldung nicht an. Nach Don ^uans Kode I't 1578) sandte Philipp alz Statthalter der Niederlande den Sohn Margareta's, der ehemaligen Statthaltenn, den einftchts- 60avmä|t"ueh von Parma (1578-1592), welcher die religiösen Verhältnisse so ordnete, wie sie unter Karl V bestanden, dafür aber alle politischen Freiheiten und Vorrechte der Niederlande wieder herstellte. Dadurch erhielt er das katholische Belgien für Spanien, während die sieben nördlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen, Frisland und Overyssel), in welchen die Reformation allgemein eingeführt worden war, in der Utrechter Union 1579> sich zu einem unteilbaren Ganzen verbanden und 1581 die Absetzung

4. Die mittlere und neue Welt - S. 228

1873 - München : Lindauer
328 meinschaftlichen Ausgaben des Bundes dienen die aus den Zöllen und dem Post- und Telegraphenwesen fließenden gemeinschaftlichen Einnahmen und nötigen Falles Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung. § 67. Der deutsch-französische Krieg, 1870—1871; Deutschland als neues Kaiserreich seit 18. Januar 1871. Ara n kr eich, seit 1866 auf Preußens Macht eifersüchtig, suchte durchzusetzen, daß ihm für die ohne Frankreichs Einwilligung erfolgte Vergrößerung Preußens eine deutsche Bundessestnng (Mainz, später Luxemburg) abgetreten werde. Aus Liebe zum Frieden gab Preußen sein Besatzungsrecht in Luxemburg auf, wies aber die weitere Forderung Frankreichs, ihm für die Ausdehnung des norddeutschen Bundes auf Süddeutschland bei der Eroberung des neutralen Belgiens behilflich zu sein, entschieden zurück. Sofort drängte die chauvinistische (nach der Rheingrenze lüsterne) Kriegspartei in Frankreich Den Kaiser Napoleon, die Grenze des Kaiserreiches durch Krieg mit Preußen bis zum Niederrhein vorzuschieben. Als Vorwand zum Kriege nahm man, daß Prinz Leopold von Hohenzollern, aus einer Seitenlinie des preußischen Königshauses, die Übernahme der spanischen Krone zusagte. Nachdem dieser Vorwand durch freiwillige Verzichtleistung des Prinzen hinfällig geworden war, sollte König Wilhe lm von Preußen schriftlich versprechen, eine Kandidatur des Prinzen auch in Zukunft nicht zu gestatten. Am 14. Juli 1670 wies Der im Bade Ems verweilende König den französischen Botschafter, Graf Be ne de tti, mit dieser Forderung ab, und am 18. Juli traf in Berlin die Kriegserklärung Frankreichs ein. Nicht bloß der norddeutsche Bund, auch Süddeutschland erhob sich, um dem frevelhaften Beginnen Frankreichs entgegen zu treten. König Wilhelm übernahm den Oberbefehl über sämtliche Streitkräfte und erneuerte für diesen Krieg den Orden des eisernen Kreuzes. 3)er Hampf gegen die kaiserlichen Heere, 2. August bis 2. September. Napoleon, welcher eine Armee bet Straßburg unter Mac Mähen und eine zweite bei Mtz unter Bazaine zusammenzog, gewann anfangs (2. August) einen kleinen Erfolg, indem drei französische Divisionen drei preußische Kompagnien ans Saarbrücken vertrieben. Inzwischen war es dem Chef des preußischen Generalstabes, von Molts e, gelungen, die Streitmacht Deutschlands längs der Grenze Frankreichs nach Wunsch auszustellen. Die erste Armee stand unter General von Steinmetz bei Trier, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Kaiserslautern, die dritte, aus den zwei bairischen Armeekorps unter Frei Herrn von der Tann und von Hart mann mit den zwei von Württemberg und Baven

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 464

1871 - Münster : Coppenrath
tut! dieser über die vorläufig aufgestellten Friedensbedingungen berathen. An die Spitze dieser neu gebildeten republikanischen Negierung wurde der alte Thiers, schon früher Minister unter dem Könige Louis Philipp, als Präsident gestellt. Schon am 26. Februar wurden die aufgestellten vorläufigen Friedensbedingungen von französischer und deutscher Seite unterzeichnet, und schon am 1. März erfolgte deren Bestätigung durch die Natioualversammluug zu Bordeaux nach fiebenstündiger Be-rathung mit 546 gegen 107 Stimmen. Sie sind im Wesentlichen folgende: 1) Elsaß und Deutsch-Lothriugen mit der Festung und den Forts von Metz, jedoch mit Ausschluß der Stadt und Festung Belfort, fallen an Deutschland zurück; 2) Frankreich zahlt innerhalb drei Jahren an Kriegsentschädigung fünf Milliarden Franks (1333vs Millionen preußische Thaler); bis zu deren Zahlung bleibt eine deutsche Besatzungsarmee in Frankreich auf Kosten des Landes; die Hauptstadt Paris zahlt eine besondere Kriegssteuer von 300 Millionen Franks; 3) Die Kriegsgefangenen werden ausgeliefert. Dieser vorläufige Friedensschluß, in Folge dessen auch die Festung Belfort sich ergab, wurde demnächst in Brüssel und zuletzt in Frankfurt a. M. definitiv abgeschlossen. In Folge dessen zogen die deutschen Truppen taktmäßig aus Frankreich nach Deutschland zurück, und die französischen Kriegsgefangenen wurden aus Deutschland nach Frankreich zurückgeführt. Der Exkaiser Napoleon folgte der Kaiserin und seinem Sohne nach England. Glorreich halte dieser schreckliche Krieg für die Deutschen Waffen begonnen; glorreich ist er unter der leitenden Hand Gottes für sie ausgekämpft, und die gerechte deutsche Sache, wenn auch unter großen Drangsalen und unzähligen Opfern und Mühen, zum endlichen, ruhmvollen Siege gebracht. Wahrlich,

6. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 16

1871 - Hannover : Hahn
16 Dritte Lehrstufe. barte Donanebene empor. Alle größeren Niederlaßnngen dieser Gegend liegen am Rande "des Gebirges: so das von alters her dnrch Kunstsini? ausgezeichnete Nürn- berg, Amberg mit feinen Eisensteinlagern, die Universitäts- stadt Erlangen ohne natürliche Hilfsquellen, Förch heim, in dessen Nähe das lieblichethal der Wisent, die sog. „fränkische Schweiz", endlich im N. Baireuth und die alte Bischofs- stadt Bamberg, ursprünglich Grenzplatz gegen die Slaven. §. 13. Die oberrheinische Tiefebene mit ihren Parallelketten, das Neckarland und Main- gebiet. Die oberrheinische Tiefebene, mit welcher wir den südwestlichen, nur 4—5 Meilen breiten Streifen deutschen Landes betreten, erstreckt sich von unterhalb Basel (817') bis über Frankfurt Hinalls in einer Länge von 40 M. Sie ist von einer Doppelreihe gleichlaufender Gebirgszüge begrenzt: im W. von den Vogesen (Ballon de Sulz 4418') und dem Hardtgebirge (Donnersberg 2094'), im O. vom Schwarzwald (Feldberg 4590') lind Odenwald (Katzen- buckel 2180'). Diese alle habeu das mit eiuauder gemein, daß ihre Höhe von S. nach N. abnimmt, ihr steilster Abfall aber gegen die Tiefebene sich wendet. — Die Vogesen, die lins jetzt als deutscher Wasg au wieder traulicher all- sprecheil, bildeil mit ihren zwar abgerundeten, aber ansehn- lichen Höhen, tiefen, engen, wald- und waßerreichen Thälern und schwierigen Sattelübergängen, die durch feste Paßsperre« — Bitsch, Lützelstein, Pfalzburg — geschützt sind, eine natürlichere lind stärkere Grenzscheide gegen Frankreich, als es der Rhein je sein konnte. Neben ihnen ist der Schwarzwald, wie in Bezng ans Höhe, so auch an Ausdehnung das bedeu- teudste Gebirge. Die uach alleu Richtungen dasselbe durch- ziehenden Thalspalten sind meist eng lind felsig und daher weilig bebaut. Deshalb bildet der Wald die Hanptnahruugs- quelle, und die Gebirgsslüße sind dnrch angebrachte Stauungen in deil Staild gesetzt, die mächtige« Stämme dem Rheine zuznführen, der sie, zu großen Flößen vereinigt, nach Holland hinabbringt. Daneben beschäftigt mancherlei Hausindustrie (Uhrmachen, Strohflechten) das arme Volk. Die kleinen Rhein- zuflüße Treisam, Kinzig und Murg bezeichnen eben- soviele Uebergangswege über den Kamm des Gebirges zur Tiefebene. Der Rhein selbst verläuft iu der Ebene jo, daß er diese in zwei etwa gleiche Hälften theilt. Bis S^traß- bürg trägt er noch den Charakter des wilden Bergstroms,

7. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 95

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
95 gehört zu den besten und gesegnetsten Ländern unseres deutscheu Vaterlandes, dem es überdies gar manchen seiner großen Männer verdankt. (S. 70.) Der Rhein. § 42. Der Hochrhein. Welch' einen Reiz, welch' ein Leben verleiht ein großer Strom einem Lande! Und nun ein Strom wie der Rhein, auf deu der Deutsche mit Recht stolz, und den er in Liedern so oft gepriesen, der ein deutscher Strom von der Quelle bis zur Mündung in einer Stromentwickelung von 190 Meilen ist und „deutsch bleiben soll". Die Donau gehört nur zum Theil Staaten deutscher Bevölkerung au. Die übrigen Ströme Deutschlands gehören fast ausschließlich dem deutschen Tieflande an, der Rhein Ober- und Nieder- dentschland. Kein anderer Strom ist so reich an Schönheiten und geschicht- lichen Erinnerungen. Die bedeutende Ausdehnung seines Stromgebietes macht eine Eintheilnng seines Laufes nöthig. Man unterscheidet gewöhnlich 1. den Hochrhein, von der Quelle bis Basel, 2. den Oberrhein, von Basel bis Mainz, 3. den Mittelrhein von Mainz bis Bonn, 4. den Unter- rhein, von Bonn bis zur Mündung in die Nordsee. 1. Der Hochrhein x). Seine Quelle ist der kleine, grüne See von Toma am Ostabhange des St. Gotthardt, über 2175 m. hoch gelegen; aber das aus den Eisthoren Hunderter von Gletschern hervorbrechende Wasser hilft ihn bilden. Diesem, dem Vorderrhein, fließt etwas weiter östlich vom Lukmanier der Rhein von Medels zu. Wild stürzt der junge Strom in östlicher Richtung sein Felsenthal hinab. Bei Reichenau, bis wohin er über 1300 m. fällt, vereinigt sich mit ihm der Hinterrhein, der vom Rheinwaldgletscher am St. Bernhardin kommt. Durch seine Felsen- schlncht, die meist nur 6 — 8 Fuß breit, und über den südöstlich gelegenen Sp lügen (Splügenpaß, 2050 m.) zieht eine alte Straße, die Via mala. Unbeschreiblich ist die Wildniß hier. Nach unten und nach oben nichts als furchtbare 650 m. und mehr hohe Felfen. Tief unten, oft versteckt, aber stets hörbar braust der Rhein zwischen den schluchtenvollen Felsen, über 130 m. unter der Straße, die über schwindelnde Brücken und gähnende Abgründe, durch Felseuthore und Höhlengänge führt. Bald unterhalb Reichenau von Chnr ab wendet sich der Rhein, immer noch im raschen Laufe, Kies und Felsengerölle mit sich fortwälzend und oft das Thal damit überschüttend, nach Norden bis zum Bodensee, in dessen klaren, grünlichen Fluten er alles Geröll, das sein Wasser trübt, versenkt. Vor Zeiten aber hat er einen anderen Lauf gehabt. Da verschlossen der Rhätikon und die Glarner Alpen ihm den Weg, und er durchfloß in nordwestlicher Richtung den Wallenstädter und Züricher See. (S. Schweiz.) Der Bodensee, das Schwäbische oder Deutsche Meer genannt, 81/'2 Öm. groß, liegt noch 390 m. über dem Meere. Ein Wald von 1) S. Karte Vi.

8. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 100

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
100 genannte Senke führt die Eisenbahn von Schlettstadt, durch die zweite von Straßöurg nach Lüneville und Metz. Zwischen beiden Senken erheben sich als höchste Punkte der Mont Douuon, 1025 m., an dem die Quelle der Saar liegt, und das Hochfeld oder Champ du Fen, 1075 m.; zwischen diesen das tiefe Thal der unterhalb Kehl mündenden Breusch. Der untere Wasgau, nördlich bis zum Thale der Queich (bei Landau) und des auf der anderen Seite zur Saar gehenden Erbachs, die beide an dem Knotenpunkte des 682,5 hohen Eschkopfes entspringen, der Aeste und Bäche nach allen Richtungen aussendet, ist ein aumuthiges Hügel- land, reich an kleineu Städten, Dörfern, Kirchen und Burgen. d. Ihm reiht sich das schroff zum Rhein abfallende Sandsteinplateau der Haardt an, dessen Höhe mit Wald bedeckt, dessen Fuß mit Weinbergen und blühenden Feldern umgeben ist. Zu seinen südwestlichen Höhen tritt das reiche Steinkohlengebiet von Saarbrück heran. Mitten aus dem Walde erhebt sich der wild zerrissene Drachenfels, die Wohnstätte des von Sieg- fried erschlagenen Drachen. Die höchsten Punkte sind der Hohe Boll, 515 m., und nördlicher der Kalmitt, 688 in. Nach der nur 227,5 m. hohen wichtigen Senke von Kaiserslautern erhebt sich ans dem niedrigen Plateau die Porphyrkuppe des Donnersbergs, 6 67 m. hoch, 3 Stunden lang und 2 Stunden breit, mit dem Königs- stuhl, einem Felsen von 5 m. Höhe und 13 m. Breite, auf dem die fränkischen Könige zuweilen Recht gesprochen haben sollen. In dem nördlichen Theile, der zum Theil aus Thonschiefer besteht, giebt es werthvolle Brauneisen- lagerstätten. s. Zwischen diesen Gebirgen fließt der Rhein, im oberen Theile des Thales sehr breit, oft in Arme sich theilend und Inseln bildend und von Sanddünen begleitet, in einem unsteten und veränderlichen Bette, zwar lang- samer als oberhalb Basel, aber noch immer raschen Laufes. Es muß auffallen, daß kein bedeutender Ort in dieser Strecke an ihm liegt. Wie erklärt sich dies? Von Straßburg wendet er sich mehr nordnordöstlich. Unterhalb dieser Stadt fließt ihm sein bedeutendster linker Nebenfluß zu, die von einer Vorhöhe des Schweizer Jura kommende Jll, ziemlich parallel in ihrem ganzen Lause mit ihm. Sie führt ihm alle Gewässer des Ostabhanges des oberen Wasgau zu, u. a. die Thür, deren romantisches Thal zum Drumont und Grand Ventron aufsteigt, und die reißende Fe cht, deren an- mnthiges und fruchtbares Thal zwischen Rebenhöhen und bewaldeten Bergen gleichfalls südwestlich zu jenen höchsten Gipfeln leitet. Noch etwas vor der Jll mündet rechts die Kinzig, deren Hauptquelle dem Quellgebiete des Neckars nahe liegt, und unterhalb Rastadt die Mnrg, die in zwei Hauptquellen am Kniebis 836 m. hoch entspringt, und anfangs ein schauerlich wildes, dann mildes und freundliches, viel besuchtes Thal durch- eilt. Au dem Nebenflüßchen Oos liegt das glänzende Bad Baden. Aus dem herrlichen, vom Königs stuhl (576 m.) und dem gegenüber liegenden Heiligen Berg (412 m.) gebildeten Thore bei Heidelberg tritt der schöne Neckar (s. § 41) in das Rheinthal und mündet nach 3 seilen bei Mannheim.

9. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 134

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
134 die südwestliche Hälfte des vormaligen niederländischen Herzogthums Limburg (bis 1830), theils sandigen (Campine), theils sumpfigen, theils sehr fruchtbaren Bodens (an der Maas). Hasselt, Hauptort, 10,000 E. B. Wallonische Provinzen. 6- Hennegau, nach dem Flüßchen Henne benannt, südöstlich von West-Flandern, von der Schelde und Sambre durchflössen, ein wellenförmiges, an Weizen, Flachs, Wald und Kohlen reiches Land, das außerdem Marmorbrüche und Eisenbergwerke besitzt. Möns, 27,000 E., hat bedeutenden Handel mit Getreide und Steinkohlen, deren reichstes Lager iu der Nähe ist. Jemappes Schl. 1792. Charleroy, Festung an der Sambre, 13,000 E. mit wichtigen Eisenwerken. In dem ganzen Sambrethal blüht die Eisen- industrie. Tournay an der Schelde, 32,000 E. mit Teppich-, Strumpf-, und Porzellan- fabriken und Steinkohlenhandel. Bouvines, Flenrns und Ligny sind durch Schlachten berühmt. 7. Namur, östlich, vou der Maas und Sambre durchflössen und den Ardennen durchzogen. Das herrliche Thal der Maas wird von Bergen mit prächtigen Wäldern, oft auch von schroffen Felsen begrenzt Der N. und O. hat üppige Getreidefelder. Namur an der Mündung der Sambre in die Maas mit 27,000 E. und Metall- waarenfabriken. 8. Lüttich, die östliche Provinz, von der Maas durchflössen, mit schönen Wiesen und unerschöpflichen Steinkohlen- und Eisengruben. Lüttich, am Einfluß der Ourthe in die Maas, mit zum Theil engen und finsteren Straßen, einer Universität, vielen Fabriken, namentlich Gewehrfabriken, einer Kanonengießerei und Steinkohlenhandel, 116,000 Einw. Seraing, eine St. oberhalb Lüttichs an der Maas mit großartigen Kohlenwerken, Eisengießereien und Maschinenwerkstätten. Bei dem Dorfe Chaude- Fontaine giebt es berühmte warme Bäder und eine Höhle mit Knochen urweltlicher Thiere. Herstal und Landen erinnern an die fränkischen Majores Domus. Limburg mit 2000 E. durch Viehzucht und seinen Käse berühmt. Verviers im hohen Venn mit wichtiger Tuchfabrik, 38,000 E. Spaa, durch seine eisenhaltigen Quellen bekannt. 9. Luxemburg, die südöstliche Provinz, bergig und waldig und reich an Eisen- gruben. Arlon mit 6000 E. mit Eisengießereien in der Nähe. Ii. Das Königreich der Niederlande oder Holland. Ehe England sich zum ersten Seestaat emporgeschwungen, war die ver- einigte Republik der Niederlande (1579) die seebeherrschende Handels- macht, durch Lage und Natur des Landes, sowie durch den im Kampfe mit den feindlichen Elementen gestählten Charakter des Volkes dazu geeignet. An der Spitze standen in jener Zeit die Generalstaaten, d. h. die Abgeord- neten aller Provinzen, ein Name, der wol noch zur Bezeichnung des ganzen Staates gebräuchlich ist. Die steigende Macht Englands und innere Zwistig- keiten drückten die ihre herab, so daß es Frankreich zur Zeit der Revolution leicht wurde, sich zum Herrn derselben zu machen. Seit 1830 besteht, wie schon erwähnt, Holland als selbständiges Königreich. Natürliche und poli- tische Grenzen? Flüsse?, Unter den kleineren Flüssen ist die Amstel be- merkenswerth, die an der Grenze von Utrecht entspringt und, nachdem sie in mehreren Armen Amsterdam durchflössen, in den Znider See mündet. Unter den Kanälen, die mit großem Kostenaufwands geschaffen, nimmt der Nord- holländische Kanal, der von Amsterdam bis zu dem Außenhafen Nienwe Diep bei Helder geht und für die größten Seeschiffe fahrbar ist, den ersten Rang ein. — Der (im Holländischen weiblich) Znider See, 54 Qm. groß.

10. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 106

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
106 siebenzehnsachem Echo; hier wird von beiden Seiten der Strom durch steile, oft überhängende, schaurig zerklüftete Felsen von beträchtlicher Höhe noch mehr eingeengt, ja verdunkelt, bis er sich bei St. Goar und den Ruinen der Festung Rheinfels wieder etwas erweitert. Weiter hinab liegt rechts auf einem steil vom Rhein aussteigenden Felskegel die Marx bürg. Wenig abwärts auf der linken Seite das Städtchen Rhense. Hier, wo zwischen den Bergen Raum genug, eine große Volksversammlung zu halten, zeigten die 7 Chursürsteu seit 1308 deu neu erwählten Kaiser auf dem steinernen Königsstuhl dem versammelten Volke, ehe er zur Krönung nach Aachen zog. Dann folgt unter der Ruine Lahneck bei Lahnstein die Mündung der Lahn und ihr links gegenüber Stolzenfels, ein herrliches Bild. Noch ein kurzes Stück, und vor uns breitet sich Coblenz, 8 Ml. von Bingen, auf einem großen vom Rhein und der im Norden der Stadt mündenden schönen Mosel gebildeten Dreieck aus, umgürtet von Basteien, mit dem gegenüberliegenden Moselufer durch eine große Brücke verbunden, ihr gegen- über auf der rechten Seite des Rheins Ehrenbreitstein und 130 m. hoch darüber, auf schroff vom Rhein und dem Thale zur Seite sich erhebenden Felsen die gleichnamige uneinnehmbare Feste. Von hier beginnen die Ufer schon etwas flacher zu werden und die Berge, namentlich links, sich zurück- zuziehen und Raum für fruchtbare Gärten und Aecker zu lassen. Rechts segeln wir an Neuwied, links bei Andernach (2 Ml. von Coblenz) vorbei. Das Rheinthal verengt und erweitert sich wechselnd; dann aber treten noch einmal rechts die Felsenberge des Siebengebirges, links die Höhen der Eisel nahe heran; riesenhaft zumal erhebt sich rechts mit seinen zackigen Felsen der Drachenfels mit den Trümmern einer Burg, ihm gegenüber Rolandseck; zwischen beiden die Insel Rolands- oder Nonnenwerth; das ehemalige Kloster dieses Namens ist jetzt ein Gasthaus. Eine kurze Fahrt führt uns nach der Universitätsstadt Bonn, die sich in lieblicher Lage links am Rhein ausbreitet. d. Die Mebenflüsse des linken Ufers. Die viel gepriesene Mosel fließt „längs dem Rebengestade, umblüht von duftendem Weinlaub", von der Einmündung der Saar oberhalb Trier bis Coblenz als ein 130—195 m. breiter Strom, indem er in dieser ganzen Strecke das Schiefergebirge durchbricht, in zahllosen Krümmungen zwischen meist steilen Felsenwänden durch reizende wechselvolle Landschaften, ein enges Querthal bildend. Durch jene Krümmungen werden eine Menge Abhänge seiner Ufer dem Süden, die entgegengesetzten dem Norden zugekehrt. Die ersteren, der Sonne zugewendeten, sind dem Weinbau besonders günstig; die letzteren, wenig oder nicht dazu geeignet, sind, wie die Abhänge der Hohen Eisel und des Hnns- rück, mit niederen Eichenbüschen, „Lohehecken", bepflanzt, deren Schaale die Bewohner jener Gebirge massenhaft an die Gerber verhandeln. Das Thal ist etwa 13 Meilen lang und 1 Meile breit, also 13 Qm., und darin liegen 200 Wohnorte, darunter Bernkastel, in einer der schönsten Partien des Thales, und Cochem, das malerisch unter den Trümmern einer Burg an
   bis 10 von 81 weiter»  »»
81 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 81 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 4
3 2
4 2
5 2
6 0
7 6
8 17
9 1
10 1
11 0
12 4
13 0
14 0
15 2
16 1
17 0
18 44
19 1
20 0
21 0
22 2
23 0
24 8
25 2
26 0
27 0
28 7
29 4
30 0
31 1
32 15
33 0
34 6
35 2
36 0
37 5
38 26
39 8
40 0
41 2
42 0
43 1
44 8
45 4
46 2
47 2
48 5
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 309
1 523
2 159
3 490
4 241
5 251
6 413
7 81
8 261
9 296
10 70
11 238
12 505
13 145
14 166
15 112
16 669
17 1977
18 128
19 232
20 105
21 2007
22 146
23 530
24 269
25 90
26 243
27 124
28 588
29 84
30 37
31 163
32 78
33 161
34 88
35 75
36 812
37 96
38 108
39 493
40 132
41 191
42 702
43 184
44 80
45 353
46 93
47 346
48 413
49 1233
50 611
51 91
52 214
53 54
54 685
55 211
56 103
57 76
58 76
59 119
60 106
61 81
62 211
63 166
64 268
65 143
66 131
67 92
68 226
69 87
70 988
71 429
72 265
73 110
74 116
75 644
76 686
77 1752
78 68
79 134
80 81
81 114
82 692
83 113
84 428
85 73
86 84
87 536
88 104
89 139
90 92
91 420
92 2036
93 480
94 1402
95 365
96 115
97 157
98 634
99 106

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 42
1 28
2 2
3 1
4 0
5 4
6 48
7 9
8 1
9 46
10 24
11 196
12 2
13 4
14 35
15 1
16 6
17 3
18 9
19 43
20 0
21 9
22 0
23 0
24 8
25 58
26 4
27 0
28 3
29 14
30 26
31 5
32 12
33 11
34 30
35 9
36 278
37 0
38 42
39 13
40 27
41 5
42 2
43 7
44 29
45 2
46 6
47 17
48 0
49 10
50 4
51 8
52 4
53 186
54 17
55 29
56 49
57 1
58 2
59 26
60 2
61 1
62 3
63 1
64 0
65 4
66 73
67 23
68 42
69 15
70 47
71 18
72 7
73 18
74 6
75 10
76 0
77 1
78 44
79 52
80 34
81 76
82 5
83 8
84 0
85 0
86 7
87 4
88 18
89 4
90 39
91 23
92 10
93 83
94 35
95 12
96 63
97 7
98 14
99 3
100 7
101 7
102 2
103 83
104 0
105 115
106 1
107 9
108 2
109 6
110 2
111 0
112 3
113 5
114 7
115 0
116 2
117 3
118 65
119 112
120 2
121 10
122 46
123 2
124 4
125 3
126 7
127 61
128 3
129 16
130 17
131 14
132 5
133 73
134 1
135 15
136 21
137 9
138 0
139 140
140 29
141 60
142 38
143 13
144 240
145 5
146 4
147 5
148 12
149 1
150 10
151 9
152 7
153 16
154 0
155 10
156 18
157 10
158 1
159 33
160 25
161 0
162 1
163 6
164 0
165 12
166 12
167 1
168 2
169 2
170 12
171 12
172 17
173 21
174 32
175 19
176 88
177 18
178 0
179 7
180 3
181 5
182 41
183 20
184 13
185 0
186 0
187 3
188 89
189 0
190 0
191 49
192 41
193 27
194 5
195 0
196 4
197 5
198 3
199 20