Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Ueber
Vaterlandsliebe
trn
Kulturleben der "Völker
Rede zur Feier des achtzigsten Geburtstages
Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm von Deutschland
gehalten in -er Gewerbeschule ;n Mülhansen im Elsaß. Von
Dr. Kuöert /Wingerath
Gewerbeschin^berlebrer.
Gewerbeschrn^berlehrer.
Preis 50 Pfennig.
Der Rein - Ertrag ist zum Besten der Ueberschwemmten in der Nogat-Niederung bestimmt.
Leipzig, 1877.
Verlag von Siegismund & Volkening.
Buchhandlung für pädagogische Literatur.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
474
Neuere Geschichte, Vierte Periode.
vier Monate cingeschlossenen Hauptstadt hatte am 23. Jan. Favre
Unterhandlungen mit Graf Bismarck angeknüpft. Diese führen zur
Kapitulation von Paris durch die
1871. Uebereinkunft von Versailles.
28. Jan. 1) Uehergabo sänuntlicher Forts mit dem Kriegsmaterial
an die deutschen Truppen, Entwaffnung der Ringmauer;
2) alle französischen Soldaten in Paris gelten als Kriegsgefangene
und werden entwaffnet, mit Ausnahme von 12,000 Mann, welche mit
der Nationalgardc die Ordnung aufrecht erhalten, für die Verprovian-
tirung sorgen die französischen Behörden; 3) die Stadt Paris zahlt
200 Millionen Franken Kriegskontribution; 4) Waffenstillstand (mit
Ausnahme der Départements Doubs, Jura und Côte d'or) auf drei
Wochen behufs Ermöglichung freier Wahlen zur Nationalversamm-
lung, die in Bordeaux zusammentreten und zwischen Krieg und
Frieden entscheiden soll.
Gambettas Widerstand gegen diese Uebereinkunft wird bald ge-
brochen, er gibt seine Entlassung (G. Fcbr.). Wahlen in ganz Frank-
reich (8. Febr.) Die Nationalversammlung konstituirt sich in Bor-
deaux (12. Febr.). Der Waffenstillstand bis zum 24. Febr., später
bis zum 3. März verlängert. Thiers, zum Chef der französischen
Exekutivgewalt gewählt, führt die Unterhandlungen mit Graf Bis-
marck. Das Ergebnis derselben sind die
26. Febr. Friedenspräliminarien zu Versailles:
1) Frankreich tritt an das deutsche Reich ab : den Eisass
aufser Beifort (und Gebiet) und Deutsch-Lothringen mit Meta und
Diedenhofen (Thionville), zusammen 2g0 Q Meilen mit l1/* Millionen ^
Einwohnern ; 2) Frankreich zahlt in 3 Jahren 5 Milliarden Franken
Kriegsentschädigung, welche durch eine (nach den Abzahlungen
geregelte) Besetzung französischen Gebiets garantirt wird.
I. März, ln Folge eines Zusatzartikels Einzug von 30,000 Mann
deutscher Truppen in Paris und momentane Besetzung
eines kleinen Theils der Hauptstadt, welche die Deutschen schon den
3. März wieder verlassen. Die Friedenspräliminarien werden be-
stätigt und im Einzelnen näher bestimmt (Gebietsaustausch eines
französischen Bezirks bei Beifort gegen einen .andern deutsche«
m Lothringen) in dein definitiven
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149
nach Deutschland ausgewandert war, rüstete auf die Nachricht, daß seine Güter in den Niederlanden von dem Rate der Unruhen mit Beschlag belegt seien, m Vereinigung mit semem Bruder Ludwig von^ass^Nlzeer, welches in zwei Abteilungen auf die Niederlande losging. Ludwig von Nassau wurde an der Ems, Wilhelm von Oranien an der Maas von Alba zurückgedrängt.
Da Alba zur Fortführung des Krieges viel Geld nötig hatte so Teate Philipp Ii den Niederländern eine neue, sehr druckende Steuer auf (einmalige Erhebung des loosten Pfennigs von allen Kapitalien, außerdem Erhebung des 20sten Pfennmgs von den unbeweglichen, und des loten. von den beweglichen Gütern, so oft ste verkauft wurden). Die rücksichtslose Hntterbuna .drchr Sten. und das Verbot des englischen Handels berührten den Wolstand ier Holländer so empfindlich, daß diese für den ^n den Wasiergeusen (Freibeutern an den niederländischen Küsten) unterstutzten Wilhelm von Oranien Partei ergriffen und Denselben ^Dor^rechtals allem rechtmäßigen Statthalter von Holland anetot^ (1572).
Als Philipp Ii hievon Kunde erhielt, nef er den Herzog Alba
von den Niederlanden ab (1573).
Der neue Statthalter Luis de Requesenz y Zur iga (1573—1576) hob den Rat der Unruhen auf und schlug em Heer der Landgeusen 1574 auf der Mooker Heide (bei Nvmwegen), mußte aber auf die Eroberung der Stadt Leyden , . (welche für ihre Ausdauer statt Steuerfreiheit eme Universität 'wählt e 1575) verzichten. Da nach seinem Tode die spanischen Soldtruppen viele Städte (darunter Mästricht und Antwerpen) plünderten so,> vereinigten sich mehrere Provinzen zur Geuter Pacifikativn, -welche Duldung der Neugläubigen und Entfernung der spanischen Soldtrnvven verlangte. Des Requesenz Nachfolger
Don Juan d'austria (1576—1578), Ph Az,. 4 ^ bnibcv, bewilligte die Forderungen der Genier Pacchkation durch das sogenannte „ewige Edikt", allem die Provmzen Holland> und Seeland nahmen dieses Edikt wegen der unbestimmten Fassung des Artikels über Glaubensduldung nicht an. Nach Don ^uans Kode I't 1578) sandte Philipp alz Statthalter der Niederlande den Sohn Margareta's, der ehemaligen Statthaltenn, den einftchts-
60avmä|t"ueh von Parma (1578-1592), welcher die religiösen Verhältnisse so ordnete, wie sie unter Karl V bestanden, dafür aber alle politischen Freiheiten und Vorrechte der Niederlande wieder herstellte. Dadurch erhielt er das katholische Belgien für Spanien, während die sieben nördlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen,
Frisland und Overyssel), in welchen die Reformation allgemein eingeführt worden war, in der Utrechter Union 1579> sich zu einem unteilbaren Ganzen verbanden und 1581 die Absetzung
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_von^ass^Nlzeer Ludwig Ludwig_von_Nassau Ludwig Wilhelm_von_Oranien Wilhelm Philipp_Ii Philipp Wilhelm Philipp_Ii Philipp Luis_de_Requesenz Philipp Philipp Karl_V Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Niederlande Niederländern Holland Niederlanden Antwerpen Seeland Niederlande Parma Niederlande Belgien Spanien Holland Seeland Utrecht Groningen Overyssel
328
meinschaftlichen Ausgaben des Bundes dienen die aus den Zöllen und dem Post- und Telegraphenwesen fließenden gemeinschaftlichen Einnahmen und nötigen Falles Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung.
§ 67. Der deutsch-französische Krieg, 1870—1871; Deutschland als neues Kaiserreich seit 18. Januar 1871.
Ara n kr eich, seit 1866 auf Preußens Macht eifersüchtig, suchte durchzusetzen, daß ihm für die ohne Frankreichs Einwilligung erfolgte Vergrößerung Preußens eine deutsche Bundessestnng (Mainz, später Luxemburg) abgetreten werde. Aus Liebe zum Frieden gab Preußen sein Besatzungsrecht in Luxemburg auf, wies aber die weitere Forderung Frankreichs, ihm für die Ausdehnung des norddeutschen Bundes auf Süddeutschland bei der Eroberung des neutralen Belgiens behilflich zu sein, entschieden zurück. Sofort drängte die chauvinistische (nach der Rheingrenze lüsterne) Kriegspartei in Frankreich Den Kaiser Napoleon, die Grenze des Kaiserreiches durch Krieg mit Preußen bis zum Niederrhein vorzuschieben. Als Vorwand zum Kriege nahm man, daß Prinz Leopold von Hohenzollern, aus einer Seitenlinie des preußischen Königshauses, die Übernahme der spanischen Krone zusagte. Nachdem dieser Vorwand durch freiwillige Verzichtleistung des Prinzen hinfällig geworden war, sollte König Wilhe lm von Preußen schriftlich versprechen, eine Kandidatur des Prinzen auch in Zukunft nicht zu gestatten. Am 14. Juli 1670 wies Der im Bade Ems verweilende König den französischen Botschafter, Graf Be ne de tti, mit dieser Forderung ab, und am 18. Juli traf in Berlin die Kriegserklärung Frankreichs ein. Nicht bloß der norddeutsche Bund, auch Süddeutschland erhob sich, um dem frevelhaften Beginnen Frankreichs entgegen zu treten. König Wilhelm übernahm den Oberbefehl über sämtliche Streitkräfte und erneuerte für diesen Krieg den Orden des eisernen Kreuzes.
3)er Hampf gegen die kaiserlichen Heere, 2. August bis 2. September.
Napoleon, welcher eine Armee bet Straßburg unter Mac Mähen und eine zweite bei Mtz unter Bazaine zusammenzog, gewann anfangs (2. August) einen kleinen Erfolg, indem drei französische Divisionen drei preußische Kompagnien ans Saarbrücken vertrieben. Inzwischen war es dem Chef des preußischen Generalstabes, von Molts e, gelungen, die Streitmacht Deutschlands längs der Grenze Frankreichs nach Wunsch auszustellen. Die erste Armee stand unter General von Steinmetz bei Trier, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Kaiserslautern, die dritte, aus den zwei bairischen Armeekorps unter Frei Herrn von der Tann und von Hart mann mit den zwei von Württemberg und Baven
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Leopold_von_Hohenzollern Leopold König_Wilhe Wilhelm August Napoleon August Molts Friedrich_Karl Friedrich Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreichs Mainz Luxemburg Luxemburg Frankreichs Belgiens Rheingrenze Frankreich Berlin Frankreichs Frankreichs Deutschlands Frankreichs Kaiserslautern Württemberg
tut! dieser über die vorläufig aufgestellten Friedensbedingungen berathen. An die Spitze dieser neu gebildeten republikanischen Negierung wurde der alte Thiers, schon früher Minister unter dem Könige Louis Philipp, als Präsident gestellt. Schon am 26. Februar wurden die aufgestellten vorläufigen Friedensbedingungen von französischer und deutscher Seite unterzeichnet, und schon am 1. März erfolgte deren Bestätigung durch die Natioualversammluug zu Bordeaux nach fiebenstündiger Be-rathung mit 546 gegen 107 Stimmen. Sie sind im Wesentlichen folgende:
1) Elsaß und Deutsch-Lothriugen mit der Festung und den Forts von Metz, jedoch mit Ausschluß der Stadt und Festung Belfort, fallen an Deutschland zurück;
2) Frankreich zahlt innerhalb drei Jahren an Kriegsentschädigung fünf Milliarden Franks (1333vs Millionen preußische Thaler); bis zu deren Zahlung bleibt eine deutsche Besatzungsarmee in Frankreich auf Kosten des Landes; die Hauptstadt Paris zahlt eine besondere Kriegssteuer von 300 Millionen Franks;
3) Die Kriegsgefangenen werden ausgeliefert.
Dieser vorläufige Friedensschluß, in Folge dessen auch die Festung Belfort sich ergab, wurde demnächst in Brüssel und zuletzt in Frankfurt a. M. definitiv abgeschlossen. In Folge dessen zogen die deutschen Truppen taktmäßig aus Frankreich nach Deutschland zurück, und die französischen Kriegsgefangenen wurden aus Deutschland nach Frankreich zurückgeführt. Der Exkaiser Napoleon folgte der Kaiserin und seinem Sohne nach England.
Glorreich halte dieser schreckliche Krieg für die Deutschen Waffen begonnen; glorreich ist er unter der leitenden Hand Gottes für sie ausgekämpft, und die gerechte deutsche Sache, wenn auch unter großen Drangsalen und unzähligen Opfern und Mühen, zum endlichen, ruhmvollen Siege gebracht. Wahrlich,
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: Louis_Philipp Philipp Metz Franks Franks Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Elsaß Belfort Deutschland Frankreich Frankreich Paris Brüssel Frankfurt_a._M. Frankreich Deutschland Deutschland Frankreich England
Lugdunensis. Belgica.
193
1) Teile des Aeduer-Gebietes bildeten die Gaue (pagi) der Segusicivi (Hauptort Forum ßeg., j. Feurs), Aulerci Brannovices, Mandubii mit der durch Caesar’s Belagerung berühmten Festung Alesia, und Boji — der einzige in der Heimat zurückgebliebene Rest dieses grossen keltischen Volkes, dessen Hauptteile in den eroberten östlichen Ländern, an Po, Donau, Elbe und bis Kleinasien hin weit zerstreut denselben Namen bewahrten. Andere alte Städte im Aeduer-Gebiete: Matisco, Cabillonum, Decetia, Nevirnwrn, j. Mäcon, Chalon, Decize, Nevers.
2) In ihrem Gebiete noch zu merken Autessiodurum, j. Auxerre.
3) Römische Neubenennungen, durch welche die älteren keltischen Stadtnamen durchaus in Vergessenheit geraten sind.
4) Richtiger keltisch (auch griech.) iaikotitia, zu Caesar’s Zeit auf die kleine Insel in der hier durch den Zufluss der Matrona (Marne) schiffbar werdenden Sequäna beschränkt, auch als temporäre Kaiserresidenz im 4. Jahrh. immer noch eine kleine Stadt genannt.
5) Eine wichtigere Lage als der politische Hauptort hat in ihrem Gebiete die Stadt Genabum am Liger, in der späteren Kaiserzeit umgenannt Aureliani, j. Orleans.
6) Die Veneter waren von allen gallischen Küstenvölkern die bedeutendsten Seefahrer, deren Verkehr bis nach Ivernien und Hispanien reichte.
259. Celtica, östlicher Teil, seit Augustus zu Belg’ica.
Die Helvetier, früher in der Main-Gegend ansässig, hatten das später nach ihnen benannte Gebiet im westlichen flacheren Teile der heutigen Schweiz im Flussgebiete des Arurius (Aar) und bis zum See Leinanus (lac Leman, Genfer See) noch nicht lange eingenommen und waren im Vordringen am Rhodanus abwärts gegen Süden begriffen, als sie 58 v. Chr. von Caesar zurückgedrängt und auf jenes Gebiet beschränkt wurden.1) Nachdem dasselbe unter Augustus als Teil der belgischen Provinz organisirt und mit einer Hauptstrasse vom Lemanus zum Lacus Venuus (Bodensee) durchzogen war, entstanden längs dieser Strasse römische Ortschaften: an der Süd- und Nord-Grenze die Colo-nien Nomodunum und Vindonissa (Nyon und Windisch), in der Mitte die grössere Landeshauptstadt Aventicum (Avenches, deutsch Wiflisburg).2)
Nur mittelbar, definitiv wahrscheinlich erst seit dem 3. Jahrh. n. Chr. gehörte zu diesem Teile Galliens das obere Tal des Rhodanus, die sogenannte Vallis Poenina (j. Valais, Wallis), bewohnt von vier kleinen Volksstämmen, welche erst von Augustus mit den übrigen Alpenvölkern unterworfen waren.3)
Die Sequäner, ein grosses, vor der Zeit der Obmacht der Aeduer im südlichen Gallien weit berschendes Keltenvolk, hatten das Land zwischen dem Gebirge Jura und dem Arar (Saöne) inne, besonders längs des engen felsigen Tales des Arar-Zuflusses Bubis (Doubs), über welchem auf schwer zugänglicher Höhe ihre sehr feste Hauptstadt Visontio (Besangon) lag. Zu ihrem Gebiete gehörte noch zu Caesar’s Zeit der später selbständige Gau der Raurici am Rhein, dessen
H. Kieper t’s Leitf. d. alten Geographie.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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Extrahierte Personennamen: Aulerci_Brannovices Augustus Caesar Augustus Windisch Augustus Bubis H._Kieper_t’s_Leitf
146
Raetien.
eng geschlossen bleibt), in der südlichen durch die des Athesis (Etsch) und der Addua, wurde von römischen Heeren unter Drusus 15 v. Chr. nach hartnäckigem Widerstande unterworfen. Es war bewohnt von zahlreichen Volksstämmen ohne politischen Zusammenhang untereinander, geschieden und benannt nach den einzelnen Haupttälern; von diesen wurden alle südlich zum Po-Tale sich öffnenden, mit Ausnahme der Gauen der Venostae (Vintschgau an der oberen Etsch) und Isarci (am Eisack, Zufluss der Etsch) sofort mit Italien vereinigt. Von letzterem Tale führt die uralte Hauptverkehrsstrasse über den niedrigsten Querpass der Centralalpen, den Brenner (1350m), welcher den Namen der raetischen Breönes bewahrt. Der in Italien übliche Gesammtname für alle diese, grösstenteils nur von Viehzucht und Waldarbeit lebenden, sehr geringen Ackerbau treibenden Stämme war Raeti; über ihre Stammverwandtschaft wusste man nur, dass sie in enger Beziehung zu den Etruskern Italiens standen, sogar insgemein für Nachkommen der durch die gallische Eroberung aus Oberitalien verdrängten Etrusker (unzweifelhaft irrtümlich) gehalten wurden. Nur wenige Orte in den grösseren Tälern sind schon unter der Römerherscliaft zu kleinen Städten erwachsen, wie Curia Raetorum (j. Chur, rom. Coira in Graubünden) und Veldidena (Wilten, Vorstadt von Innsbruck); überhaupt ist das ganze Gebirgsland erst spät sprachlich romanisirt worden.
198. Vindelicia. Die römische Eroberung betraf sodann die fruchtbare Hochebene vom Nordfusse der Alpen bis zum Strome Danuvius (vgl. § 195, n. 1), vom Bodensee, lacus Venetus oder Brigantinus der Alten bis zum unteren Laufe des Inn. Hier bildeten bis zum Eindringen der Germanen im 5. Jahrh. die Landbevölkerung keltische Stämme, mit gemeinsamem Namen Vindelici bekannt; sie hatten auch schon einzelne Städte, die unter römischer Herschaft ihre keltischen Namen bewahrten, wie Brigantium Bregenz, Cambodunum Kempten, Sorviodurum Straubing u. a. Dazu kamen römische Anlagen, namentlich die aus römischen Standlagern an der Donaugrenze in späterer Kaiserzeit durch Handelsverkehr mit den Germanen zu Städten erwachsenen Castra Regina (Regensburg, benannt vom gegenüber mündenden Flüsschen Regänus) und Castra Batava (Passau, benannt von der aus Batavern bestehenden Garnison, neben der altkeltischen Stadt Bojodurum), vor allem aber die neue Provincialhauptstadt von Raetien (welchem ganz Vindelicien als Untei-abteilung zugelegt wrar) die Colonie Augusta Vindelicorum (Augsburg). Auch das durch die Vorrückung der Nw.-Grenze jenseit der Donau unter K. Hadrianus gewonnene Gebiet wurde zu Raetien geschlagen und die zum Schutze desselben gegen die Germanen angelegte Grenzbefestigung limes Raeticus benannt.
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TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht]]
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
95
gehört zu den besten und gesegnetsten Ländern unseres deutscheu Vaterlandes,
dem es überdies gar manchen seiner großen Männer verdankt. (S. 70.)
Der Rhein.
§ 42. Der Hochrhein.
Welch' einen Reiz, welch' ein Leben verleiht ein großer Strom einem
Lande! Und nun ein Strom wie der Rhein, auf deu der Deutsche mit
Recht stolz, und den er in Liedern so oft gepriesen, der ein deutscher Strom
von der Quelle bis zur Mündung in einer Stromentwickelung von 190 Meilen
ist und „deutsch bleiben soll". Die Donau gehört nur zum Theil Staaten
deutscher Bevölkerung au. Die übrigen Ströme Deutschlands gehören fast
ausschließlich dem deutschen Tieflande an, der Rhein Ober- und Nieder-
dentschland. Kein anderer Strom ist so reich an Schönheiten und geschicht-
lichen Erinnerungen. Die bedeutende Ausdehnung seines Stromgebietes macht
eine Eintheilnng seines Laufes nöthig. Man unterscheidet gewöhnlich 1. den
Hochrhein, von der Quelle bis Basel, 2. den Oberrhein, von Basel
bis Mainz, 3. den Mittelrhein von Mainz bis Bonn, 4. den Unter-
rhein, von Bonn bis zur Mündung in die Nordsee.
1. Der Hochrhein x). Seine Quelle ist der kleine, grüne See von Toma
am Ostabhange des St. Gotthardt, über 2175 m. hoch gelegen; aber das
aus den Eisthoren Hunderter von Gletschern hervorbrechende Wasser hilft
ihn bilden. Diesem, dem Vorderrhein, fließt etwas weiter östlich vom
Lukmanier der Rhein von Medels zu. Wild stürzt der junge Strom
in östlicher Richtung sein Felsenthal hinab. Bei Reichenau, bis wohin er
über 1300 m. fällt, vereinigt sich mit ihm der Hinterrhein, der vom
Rheinwaldgletscher am St. Bernhardin kommt. Durch seine Felsen-
schlncht, die meist nur 6 — 8 Fuß breit, und über den südöstlich gelegenen
Sp lügen (Splügenpaß, 2050 m.) zieht eine alte Straße, die Via mala.
Unbeschreiblich ist die Wildniß hier. Nach unten und nach oben nichts als
furchtbare 650 m. und mehr hohe Felfen. Tief unten, oft versteckt, aber
stets hörbar braust der Rhein zwischen den schluchtenvollen Felsen, über
130 m. unter der Straße, die über schwindelnde Brücken und gähnende
Abgründe, durch Felseuthore und Höhlengänge führt. Bald unterhalb
Reichenau von Chnr ab wendet sich der Rhein, immer noch im raschen
Laufe, Kies und Felsengerölle mit sich fortwälzend und oft das Thal damit
überschüttend, nach Norden bis zum Bodensee, in dessen klaren, grünlichen
Fluten er alles Geröll, das sein Wasser trübt, versenkt. Vor Zeiten aber
hat er einen anderen Lauf gehabt. Da verschlossen der Rhätikon und die
Glarner Alpen ihm den Weg, und er durchfloß in nordwestlicher Richtung
den Wallenstädter und Züricher See. (S. Schweiz.)
Der Bodensee, das Schwäbische oder Deutsche Meer genannt,
81/'2 Öm. groß, liegt noch 390 m. über dem Meere. Ein Wald von
1) S. Karte Vi.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
— 252 —
ner längs der ganzen Grenze: „daß das Land der Freiheit," so lautete der französische Bericht, „von den Despotenknechten gereinigt sei!" Der französische General Cuftine drang gegen den Mittelrhein vor, eilte über Speyer und Worms nach Mainz und bekam diese wichtige Feste, die Beherrscherin zweier Ströme und den Schlüssel von Deutschland, durch bloße Drohungen in seine Gewalt. Dann wandte er sich nach dem reichen Frankfurt, trieb große Brandschatzungen ein, wurde aber hier von den Hessen und Preußen überfallen und über den Rhein zurückgeworfen.*) Am 6. November verloren die Oesterreicher die große Schlacht bei dem Flecken Jemappes, unweit Mons, gegen Dumou-riez, und der Sieger überschwemmte mit seinen Scharen das ganze österreichisch - belgische Land. Ein anderes französisches Heer nahm dem Könige von Sardinien Savoyen und Nizza weg, weil er sich den Verbündeten angeschlossen hatte. Ueberall, wohin die Franzosen kamen, errichteten sie unter Sang und Tanz sogenannte Freiheitsbäume, nahmen aber den Besiegten selbst die Freiheit und drängten ihnen ihre neuen Einrichtungen auf.
73. Anklage des Königes.
Durch diese Siege noch tollkühner gemacht und gleichsam jenem drohenden Manifeste zum Trotze beschloß der Nationalconvent Ludwig's Tod. Der nach dem Blute seines Königes lechzende Robespierre schrie: schon die einzige Thatsache, daß Ludwig König gewesen, sei ein hinreichendes Verbrechen, das augenblickliche Hinrichtung verdiene. Dagegen widersetzten sich aber die gemäßigteren Girondisten, welche zwar eine republikanische Verfassung, nicht aber die Hinrichtung des Königes gewünscht halten, und bestanden darauf, daß Ludwig zuvor zur gerichtlichen Untersuchung gezogen würde. Bloß um den Schein zu beobachten, gab die andere Partei nach, und der Maire von Paris ward am 11. Dezember nach dem Gefängnisse geschickt,, um den König abzuholen. Als er ihm den Beschluß des Nationalconvents vorlas: „Ludwig Kapet wird um 5 Uhr vor die Schranken des Convents geführt!" erwiederte der König: „Kapet? — das ist nicht mein Name, wohl aber der Name eines meiner Vorgänger. Doch diese Benennung steht wohl in Verbindung mit der Behandlung, die ich hier seit mehren Monaten zu erdulden habe." Nach
*) Ein schönes Denkmal von grauem Granit vor dem Friedberger Thore enthält die Namen der dort ruhmvoll Gefallenen.
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_König Ludwig Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Speyer Worms Mainz Deutschland Frankfurt Hessen Rhein Sardinien Nizza Ludwig's Paris
— 38 —
schon erwähnte Straße über den St. Gotthard mit zahlreichen
Seitenwegen, 2) die nach den beiden großen Uebergangsseen,
dem Boden- und Comersee mündende Rheinstraße über den
Splügen (die deutsche Warte, specula) und Chiavenna
(Cläven, Schlüssel der italischen Pforte). Ihr Mittelpunkt Chur
(Curia, der alte römische Kaiserhof) einst Mittelpunkt der römisch-
christlichen Mission in den rätischen Alpen.*)
§. 3. Die Niederlande.
(Königreich der Niederlande. Königreich Belgien.)
Der sich bis auf die Ardennen (Kohlenwald) erstreckende
westliche Küstenstrich der deutschen Tiefebene (f. S. 6 ff.). Vor
den übrigen deutschen Küsten hervorragend 1) durch die oceanische
Lage der Rheinmündungen und durch die Stellung zwischen Eng-
fand, Deutschland, Frankreich. Darum schon in das Bereich des
römischen Einflusses gezogen. Hier die Heimat der Bataver und
der germanisierten Belgier (Caes. b. g.), die Wiege der salischen
Franken (Lala, Issala); hier im nördlichen Lothringen, im bur-
gundischen Kreise auf spauisch-habsburgifchem Boden, die großen
Völkerschlachten zwischen Deutschen, Franzosen und Engländern**);
hier der Anfang vom Ende der spanischen Weltherrschaft und
Hand in Hand damit die größte Blüte norddeutscher seemännischer
Tüchtigkeit. 2) durch die natürliche Beschaffenheit des Bodens.
Zerstörung der Küste durch das Meer (s. oben I. c.); zwischen
Antwerpen und der Maas, und in weiten Strecken nördlich des
Rheins bis gegen die Ems hin Torfmoor (Ersatz des im ganzen
Tieflande fehlenden Waldes) und Geest (Hügelketten der Veluwe),
meist aber das fruchtbarste Marschland (Polder unter dem Niveau
des Meeres), den Fluten des Meeres und der Rheinströme erst
nach Jahrhunderte langem gewaltigem Kampfe der (dadurch zu
kühler Besonnenheit und willenskrästiger Zähigkeit erzogenen)
Friesen, Holländer und Vlamländer abgerungen. Unter dem
*) Die Rheinstraße abwärts in der Umgebung des Bodensees <5t. Gallen,
wie die nahe Klosterinsel Reichenau einflußreiche Stätte deutscher Bil-
dung im Mittelalter. Dort zeigt auch Consta uz und weiter abwärts
Basel die Wichtigkeit der Schweiz als Verbindungsglied zwischen dem roma-
nischen und germanischen Europa im Mittelalter.
**) Hier auch der Ausgangspunkt der modernen Befestigungskunst; zahl-
reiche Festungen besonders auf der sranzösisch-belgischen Grenze; daneben im
eigentlichen Niederlande Jnuudationen des theuer erworbenen Bodens.
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Extrahierte Personennamen: Gotthard Issala
Extrahierte Ortsnamen: Rheinstraße Chiavenna Niederlande Niederlande Belgien Kohlenwald Rheinmündungen Deutschland Frankreich Lothringen Antwerpen Maas Rheins Rheinströme Rheinstraße Basel Europa