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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 15

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Ii. Die erste Menschheit. 15 ist verschwunden, und Niemand weiß seine frühere Stelle zu bezeichnen. Selbst der Dunstkreis um die Erde her muß eine andere Beschaffenheit gehabt haben, weil der Anblick des Regenbogens nach der Sintflut dem Noah etwas Neues war. Mitten im festen Lande, in dem von der Sintflut aufgeschütteten Diluvium finden sich noch viele Thierreste, vielleicht auch Menschengebeine, welche von jener letzten Erschütterung zeugen. Auch die Natur des Menschen muß auders gewordeu sein. Vor der Sintflut finden wir nicht, daß die Menschen Fleisch gegessen haben, das Gewächs des Feldes war ihnen zur Nahrung angewiesen; nach der Sintflut aber wird ihnen der Genuß des Fleisches ohne Einschränkung erlaubt. Vor der Sintflut erreichten sie ein Alter von 900 Jahren; nachher aber nahm es schnell ab, und schon zu Mosts Zeiten war 70 bis 80 Jahre die Durchschnittszahl (Ps. 90, 11.). Ueberhanpt scheint mit dieser Flut der Fluch, der auf die Sunde folgte, vollständiger erfüllt worden zu fein, so daß vou da an vornehmlich das Wort Pauli gilt, daß „alle Kreatur sich sehne und ängste immerdar, frei zu werden von dein Dienst des vergänglichen Wesens" (Nom. 8, 19.). 2. Der Thurmbau. § 7. Die Sintflut setzt man etwa 2400 Jahre vor Christus. Durch sie war die erste Menschheit untergegangen, und Noah wurde der zweite Stammvater. Sein Kasten blieb auf dem Berge Ararat stehen, als das Gewässer sich allmählich verlief. Auf der Ebene zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, die in der Nähe des Ararat entspringen, breiteten sich seine Nachkommen zuerst aus, bis zu dem Lande Sinear. Dort bauten sie eine Stadt und einen Thurm von großer Höhe, um einen Vereinigungspunkt zu haben, und bei der immer wachsenden Vermehrung und Ausbreitung des Menschengeschlechts doch immer ein Ganzes zu bleiben. Allein das war der Absicht Gottes zuwider. Er wollte, daß sich die Meuscheu

2. Ueber Vaterlandsliebe im Kulturleben der Völker - S. 1

1877 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
Ueber Vaterlandsliebe trn Kulturleben der "Völker Rede zur Feier des achtzigsten Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm von Deutschland gehalten in -er Gewerbeschule ;n Mülhansen im Elsaß. Von Dr. Kuöert /Wingerath Gewerbeschin^berlebrer. Gewerbeschrn^berlehrer. Preis 50 Pfennig. Der Rein - Ertrag ist zum Besten der Ueberschwemmten in der Nogat-Niederung bestimmt. Leipzig, 1877. Verlag von Siegismund & Volkening. Buchhandlung für pädagogische Literatur.

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 474

1877 - Berlin : Herbig
474 Neuere Geschichte, Vierte Periode. vier Monate cingeschlossenen Hauptstadt hatte am 23. Jan. Favre Unterhandlungen mit Graf Bismarck angeknüpft. Diese führen zur Kapitulation von Paris durch die 1871. Uebereinkunft von Versailles. 28. Jan. 1) Uehergabo sänuntlicher Forts mit dem Kriegsmaterial an die deutschen Truppen, Entwaffnung der Ringmauer; 2) alle französischen Soldaten in Paris gelten als Kriegsgefangene und werden entwaffnet, mit Ausnahme von 12,000 Mann, welche mit der Nationalgardc die Ordnung aufrecht erhalten, für die Verprovian- tirung sorgen die französischen Behörden; 3) die Stadt Paris zahlt 200 Millionen Franken Kriegskontribution; 4) Waffenstillstand (mit Ausnahme der Départements Doubs, Jura und Côte d'or) auf drei Wochen behufs Ermöglichung freier Wahlen zur Nationalversamm- lung, die in Bordeaux zusammentreten und zwischen Krieg und Frieden entscheiden soll. Gambettas Widerstand gegen diese Uebereinkunft wird bald ge- brochen, er gibt seine Entlassung (G. Fcbr.). Wahlen in ganz Frank- reich (8. Febr.) Die Nationalversammlung konstituirt sich in Bor- deaux (12. Febr.). Der Waffenstillstand bis zum 24. Febr., später bis zum 3. März verlängert. Thiers, zum Chef der französischen Exekutivgewalt gewählt, führt die Unterhandlungen mit Graf Bis- marck. Das Ergebnis derselben sind die 26. Febr. Friedenspräliminarien zu Versailles: 1) Frankreich tritt an das deutsche Reich ab : den Eisass aufser Beifort (und Gebiet) und Deutsch-Lothringen mit Meta und Diedenhofen (Thionville), zusammen 2g0 Q Meilen mit l1/* Millionen ^ Einwohnern ; 2) Frankreich zahlt in 3 Jahren 5 Milliarden Franken Kriegsentschädigung, welche durch eine (nach den Abzahlungen geregelte) Besetzung französischen Gebiets garantirt wird. I. März, ln Folge eines Zusatzartikels Einzug von 30,000 Mann deutscher Truppen in Paris und momentane Besetzung eines kleinen Theils der Hauptstadt, welche die Deutschen schon den 3. März wieder verlassen. Die Friedenspräliminarien werden be- stätigt und im Einzelnen näher bestimmt (Gebietsaustausch eines französischen Bezirks bei Beifort gegen einen .andern deutsche« m Lothringen) in dein definitiven

4. Die mittlere und neue Welt - S. 149

1873 - München : Lindauer
149 nach Deutschland ausgewandert war, rüstete auf die Nachricht, daß seine Güter in den Niederlanden von dem Rate der Unruhen mit Beschlag belegt seien, m Vereinigung mit semem Bruder Ludwig von^ass^Nlzeer, welches in zwei Abteilungen auf die Niederlande losging. Ludwig von Nassau wurde an der Ems, Wilhelm von Oranien an der Maas von Alba zurückgedrängt. Da Alba zur Fortführung des Krieges viel Geld nötig hatte so Teate Philipp Ii den Niederländern eine neue, sehr druckende Steuer auf (einmalige Erhebung des loosten Pfennigs von allen Kapitalien, außerdem Erhebung des 20sten Pfennmgs von den unbeweglichen, und des loten. von den beweglichen Gütern, so oft ste verkauft wurden). Die rücksichtslose Hntterbuna .drchr Sten. und das Verbot des englischen Handels berührten den Wolstand ier Holländer so empfindlich, daß diese für den ^n den Wasiergeusen (Freibeutern an den niederländischen Küsten) unterstutzten Wilhelm von Oranien Partei ergriffen und Denselben ^Dor^rechtals allem rechtmäßigen Statthalter von Holland anetot^ (1572). Als Philipp Ii hievon Kunde erhielt, nef er den Herzog Alba von den Niederlanden ab (1573). Der neue Statthalter Luis de Requesenz y Zur iga (1573—1576) hob den Rat der Unruhen auf und schlug em Heer der Landgeusen 1574 auf der Mooker Heide (bei Nvmwegen), mußte aber auf die Eroberung der Stadt Leyden , . (welche für ihre Ausdauer statt Steuerfreiheit eme Universität 'wählt e 1575) verzichten. Da nach seinem Tode die spanischen Soldtruppen viele Städte (darunter Mästricht und Antwerpen) plünderten so,> vereinigten sich mehrere Provinzen zur Geuter Pacifikativn, -welche Duldung der Neugläubigen und Entfernung der spanischen Soldtrnvven verlangte. Des Requesenz Nachfolger Don Juan d'austria (1576—1578), Ph Az,. 4 ^ bnibcv, bewilligte die Forderungen der Genier Pacchkation durch das sogenannte „ewige Edikt", allem die Provmzen Holland> und Seeland nahmen dieses Edikt wegen der unbestimmten Fassung des Artikels über Glaubensduldung nicht an. Nach Don ^uans Kode I't 1578) sandte Philipp alz Statthalter der Niederlande den Sohn Margareta's, der ehemaligen Statthaltenn, den einftchts- 60avmä|t"ueh von Parma (1578-1592), welcher die religiösen Verhältnisse so ordnete, wie sie unter Karl V bestanden, dafür aber alle politischen Freiheiten und Vorrechte der Niederlande wieder herstellte. Dadurch erhielt er das katholische Belgien für Spanien, während die sieben nördlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen, Frisland und Overyssel), in welchen die Reformation allgemein eingeführt worden war, in der Utrechter Union 1579> sich zu einem unteilbaren Ganzen verbanden und 1581 die Absetzung

5. Die mittlere und neue Welt - S. 228

1873 - München : Lindauer
328 meinschaftlichen Ausgaben des Bundes dienen die aus den Zöllen und dem Post- und Telegraphenwesen fließenden gemeinschaftlichen Einnahmen und nötigen Falles Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung. § 67. Der deutsch-französische Krieg, 1870—1871; Deutschland als neues Kaiserreich seit 18. Januar 1871. Ara n kr eich, seit 1866 auf Preußens Macht eifersüchtig, suchte durchzusetzen, daß ihm für die ohne Frankreichs Einwilligung erfolgte Vergrößerung Preußens eine deutsche Bundessestnng (Mainz, später Luxemburg) abgetreten werde. Aus Liebe zum Frieden gab Preußen sein Besatzungsrecht in Luxemburg auf, wies aber die weitere Forderung Frankreichs, ihm für die Ausdehnung des norddeutschen Bundes auf Süddeutschland bei der Eroberung des neutralen Belgiens behilflich zu sein, entschieden zurück. Sofort drängte die chauvinistische (nach der Rheingrenze lüsterne) Kriegspartei in Frankreich Den Kaiser Napoleon, die Grenze des Kaiserreiches durch Krieg mit Preußen bis zum Niederrhein vorzuschieben. Als Vorwand zum Kriege nahm man, daß Prinz Leopold von Hohenzollern, aus einer Seitenlinie des preußischen Königshauses, die Übernahme der spanischen Krone zusagte. Nachdem dieser Vorwand durch freiwillige Verzichtleistung des Prinzen hinfällig geworden war, sollte König Wilhe lm von Preußen schriftlich versprechen, eine Kandidatur des Prinzen auch in Zukunft nicht zu gestatten. Am 14. Juli 1670 wies Der im Bade Ems verweilende König den französischen Botschafter, Graf Be ne de tti, mit dieser Forderung ab, und am 18. Juli traf in Berlin die Kriegserklärung Frankreichs ein. Nicht bloß der norddeutsche Bund, auch Süddeutschland erhob sich, um dem frevelhaften Beginnen Frankreichs entgegen zu treten. König Wilhelm übernahm den Oberbefehl über sämtliche Streitkräfte und erneuerte für diesen Krieg den Orden des eisernen Kreuzes. 3)er Hampf gegen die kaiserlichen Heere, 2. August bis 2. September. Napoleon, welcher eine Armee bet Straßburg unter Mac Mähen und eine zweite bei Mtz unter Bazaine zusammenzog, gewann anfangs (2. August) einen kleinen Erfolg, indem drei französische Divisionen drei preußische Kompagnien ans Saarbrücken vertrieben. Inzwischen war es dem Chef des preußischen Generalstabes, von Molts e, gelungen, die Streitmacht Deutschlands längs der Grenze Frankreichs nach Wunsch auszustellen. Die erste Armee stand unter General von Steinmetz bei Trier, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Kaiserslautern, die dritte, aus den zwei bairischen Armeekorps unter Frei Herrn von der Tann und von Hart mann mit den zwei von Württemberg und Baven

6. Die alte Geschichte - S. 32

1872 - Münster : Coppenrath
32 ihre Kleider. Da liefen alle schreiend davon. Sie glaubten, das fremde Thier wolle sie beien und verfolge sie noch mit seinem schwarzen Hauche. Am ntzlichsten wurde das Feuer fr die Bearbeitung der Metalle. Es gibt Lnder, z. B. Spanien, wo in alten Zeiten Gold, Silber, Kupfer und andere Metalle in solcher Menge waren, da sie aus der Oberflche der Erde hervorschimmerten. Der Regen hatte die Erde weggesplt, und groe Stcke dieser Metalle lagen nun offen da. Aber diese kostbaren Erzeugnisse, die bei uns so hohen Werth haben, wurden damals als un-ntze Masseil kaum beachtet. Von dem blinkenden Golde und Silber hauete man sich wohl Stcke mit einem Steine herunter und hing sie sich zum Putze um. Dagegen mute gewi das harte Eisen, welches gar nicht glnzt und doch von allen Me-tallen das ntzlichste ist, lange unbenutzt liegen bleiben. Wir finden deshalb auch, da in alten Zeiten das Kupfer weit mehr im Gebrauche war, als das Eisen, selbst da man das Feuer schon kannte. Mit der Zeit jedoch lernte man auch das harte Eisen im Feuer bearbeiten. Seitdem konnte man alle frheren Werkzeuge, besonders den Pflug, weit bequemer und dauerhafter machen und fo den Ackerbau um vieles vervollkommnen. Als die ersten nthigsten Bedrfnisse befriedigt waren, erfanden die Menschen auch Manches, was dazu dient, das Leben zu erheitern und zu verschnern. Denn das Gefhl fr das Schne und fr die erheiternden Knste des Lebens ist dem Menschen angeboren und erwacht immer, sobald er jener ersten Sorge berhoben ist. So erfand schon Jubal eine Art von Harfe und Either. 12. Entstehung der ersten Staaten. Wie in der Beschftigung mit dem Ackerbau alle Cultur wurzelt, so haben sich in ihr auch die ersten Staatsverhltnisse gebildet. Der Ackerbau fhrte ja zu festen bleibenden Wohn- i

7. Die alte Geschichte - S. 76

1872 - Münster : Coppenrath
76 diesem fehlte wieder gerade das, womit jener reichlich versehen war. Was war also der natrlichste Gedanke? Sie tauschten mit einander. Diese Art Handel ist noch jetzt bei den Wilden in Amerika. Schtzung des Werthes nach dem Augenmae bestimmt dabei den Preis. Jedoch war ein derartiges Tauschen nicht immer mg-lich. Denn wie htte man auch immer denjenigen auffinden knnen, der das, was man gerade brauchte, berflssig besa, und zugleich das wieder bedurfte, was man ihm zum Tausche anbieten konnte! Daher sahen die Menschen sich bald in die Nothwendigkeit versetzt, der ein Drittes sich zu einigen, fr dieses einen Werth festzusetzen, und nach diesem Werthmesser den Handel zu treiben. Natrlich mute es etwas sein, das nicht zu hufig gefunden wurde, nicht zu gemein war. Man mochte anfangs Stcke von sehr kostbarem Holze, prachtvolle Muscheln, ausgesuchte Frchte, z. B. Datteln, hierzu gebrauchen. Dabei blieb aber das Mittel, auseinander zu kommen, noch immer hchst unvollkommen. Wie leicht konnten die Muscheln zerbre-chen, das Holz vermodern, die Frchte in Fulni bergehen! Sobald man aber die Metalle kennen und schmelzen ge-lernt hatte, war allen Unbequemlichkeiten abgeholfen. Diese, die ihrer Ntzlichkeit und Seltenheit wegen berall geschtzt werden, die man durch Schmelzen in kleine Stcke zertheilen kann, deren jedes wieder seinen Werth hat, die wegen ihrer Hrte von langer Dauer sind und leicht von einem Orte zum anderen hinbergeschafft werden knnen; diese waren zu einem allgemeinen Werthmesser ganz geeignet. Anfangs wog man das Metall und gab es in greren oder kleineren Stcken gegen das hin, was man kaufen wollte. So tragen noch wohl jetzt Kaufleute in China dnne Silberplatten bei sich, von denen sie bei Handelsgeschften mit einer Scheere das fr die erkaufte Waare erforderliche Stck Silber abschneiden. Spterhin wurde in das Metall ein Zeichen gegraben oder gestempelt, wie viel es an Werth betrage, und noch spter geprgt, mit ver Be- I

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 464

1871 - Münster : Coppenrath
tut! dieser über die vorläufig aufgestellten Friedensbedingungen berathen. An die Spitze dieser neu gebildeten republikanischen Negierung wurde der alte Thiers, schon früher Minister unter dem Könige Louis Philipp, als Präsident gestellt. Schon am 26. Februar wurden die aufgestellten vorläufigen Friedensbedingungen von französischer und deutscher Seite unterzeichnet, und schon am 1. März erfolgte deren Bestätigung durch die Natioualversammluug zu Bordeaux nach fiebenstündiger Be-rathung mit 546 gegen 107 Stimmen. Sie sind im Wesentlichen folgende: 1) Elsaß und Deutsch-Lothriugen mit der Festung und den Forts von Metz, jedoch mit Ausschluß der Stadt und Festung Belfort, fallen an Deutschland zurück; 2) Frankreich zahlt innerhalb drei Jahren an Kriegsentschädigung fünf Milliarden Franks (1333vs Millionen preußische Thaler); bis zu deren Zahlung bleibt eine deutsche Besatzungsarmee in Frankreich auf Kosten des Landes; die Hauptstadt Paris zahlt eine besondere Kriegssteuer von 300 Millionen Franks; 3) Die Kriegsgefangenen werden ausgeliefert. Dieser vorläufige Friedensschluß, in Folge dessen auch die Festung Belfort sich ergab, wurde demnächst in Brüssel und zuletzt in Frankfurt a. M. definitiv abgeschlossen. In Folge dessen zogen die deutschen Truppen taktmäßig aus Frankreich nach Deutschland zurück, und die französischen Kriegsgefangenen wurden aus Deutschland nach Frankreich zurückgeführt. Der Exkaiser Napoleon folgte der Kaiserin und seinem Sohne nach England. Glorreich halte dieser schreckliche Krieg für die Deutschen Waffen begonnen; glorreich ist er unter der leitenden Hand Gottes für sie ausgekämpft, und die gerechte deutsche Sache, wenn auch unter großen Drangsalen und unzähligen Opfern und Mühen, zum endlichen, ruhmvollen Siege gebracht. Wahrlich,

9. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 260

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
260 Stadt Posens, Festung 1. Ranges, die jene Bahnen deckt und die Herrschaft über Posen sichert. Sie ist Sitz eines Erzbischofs. Birnbaum an der Warthe, 3068 E., Schwerin, 6357 E., und Meseritz, 4819 E., an der Obra, Fraustadt, 6435 E., (Polnisch) Lissa, 11085 E., und Ra- witsch mit 11,155 E., sind vorzüglich von Deutschen bevölkerte, in Garnspinnerei und Tschsabrikation thätige Städte. Krotoschin im S., 8060 E., treibt Handel mit Wolle und Pelzwaaren. 2. Regierungsbezirk Bromberg. Netzedistrict. Bromberg, vom deutschen Orden angelegt, wiederholt durch Kriege zerstört und durch die Pest entvölkert, ist unter preußischer Herrschaft neu emporgeblüht, namentlich durch Anlegung des die Netze mit der Brahe und Weichsel verbindenden Bromberger Kanals, der sie zum Stapelplatz des Getreide- und Speditionshandels gemacht hat, 31,346 E. Gnesen, uralt, 11,203 E., Sitz eines Domkapitels, mit dem silbernen Grabmal des h. Adalbert in der altertümlichen Kathedrale, bis 1320 Krönungsstadt der pol- nischen Könige, liegt malerisch zwischen Höhen und Seen. 5. Äie Provinz Schlesien 732 Qm. 3,851,960 E., von denen deutscher Nationalität, V4 Slaven, die größere Hälfte Katholiken, a Qm. 5260 E. Zwischen den Sudeten im W. und den Trebnitzer und Tarnowitzer Bergen (§ 47) im O. bildet das Thal der Oder gleichsam einen nach So. vorgeschobenen Busen des norddeutschen Tieflandes. Diese Schlesische Bucht unterscheidet sich indeß wesentlich in ihrem geologischen Bau von den vorigen dem Tieflande angehörenden Provinzen. Ihre Grundlage besteht im S. hauptsächlich aus oft zu Tage tretender Grauwackebildung und krystallinischem Gestein, im N. aus Gliedern der Juragruppe, die mit diluvialen Ablage- rungen bedeckt sind. Die Thonablagerungen enthalten eine Menge fossiler Pflanzenarten, namentlich zahlreiche Eichen- und Palmenarten, wie in den Umgebungen Breslaus. Daher ist ihr Boden mit Ausnahme einiger Striche im N., in welchen Sand- und Kieslager vorherrschen, wie bei Wohlau westlich der Trebnitzer Berge, im A. fruchtbar. Diese Fruchtbarkeit, die vorhandenen Kohlenlager, der Reichthum an Eisen, Zink u. a. Metallen, sowie die technische Nutzbarkeit der zahlreichen linken Seitenflüsse der Oder sind die Ursache der beträchtlichen Bevölkerung und des Aufschwungs, den Bodencultur, Viehzucht, Bergbau und Industrie dieser Provinz, „der schönsten Perle in der preußischen Krone", gewonnen, welche diese in den drei schle- sischen Kriegen erworben und behauptet hat. Das sogenannte Glatzer Becken verdient besondere Erwähnung. Geo- graphisch genommen, ist es kein Becken, sondern eine von zwei höheren Ge- birgen eingeschlossene Berglandschaft (§ 37ä.), deren fünf Hanptthäler sich zu einem, dem der Neiße, vereinigen, das als Thor den östlichen Gebirgs- rand unterbricht. Wohl aber ist es geologisch ein Becken, dessen Rand und innerer Boden aus dem Thonschiefer der Kohlenformation besteht, von

10. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 263

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
263 umgiebt. Seine Erzlager, die silberhaltigen Bleigänge, die Eisensteingänge im Grauwackengebiete und der Kupserschieser, sowie die Kobalt-, Nickel- und Silbererze der Zechsteinsormation haben von Alters her auf ihm Bergbau und Hüttenwesen, sein Waldreichthum die Köhlerei, seine Gebirgsweiden die Viehzucht hervorgerufen. Der Thüringerwald (§ 32), dessen geognostische Karte so bunt, wie die der ihn umfassenden Staaten, besteht der Hauptsache nach aus Rothliegendem, Steinkohlensormation und Porphyrarten mit schmalem Zechsteinsaume, das Thüringer Becken vorzüglich aus Buntsandstein, Muschelkalk und Kenper. Wo der erstere mit Thon, Gyps und Mergel gemengt ist, wie in der gül- denen Aue zwischen Harz und Kyffhänser und zum Theil im Saalthale, bildet er den fruchtbarsten Boden. Das Eichsfeld, der Hainich, die Hörselberge mit Umgebung, das Land zwischen Ohrdruf, Arnstadt und Plauen (der Gera und Apfelstedt), die Ilm- und Saalplatte, bestehen aus Muschelkalk, der zwar kräftigen (Buchen-) Wald trägt, wo man ihn nicht unkluger Weise abgeschlagen, wie an den Hörselbergen, aber dem Landbau nicht günstig ist und auch dem Wein, der die kahlen Berge bei Jena und Naumburg ziert, keinen sonderlichen Ruf erworben hat. Sehr fruchtbar dagegen ist das aus Keuper (Schichten von Mergel, Kalk, Schieferthon und grauem Sand) bestehende Thüringische Becken. Weit verbreitet ist die Braun- kohlensormatron, besonders mächtig in den Gegenden von Frankenhausen, Artern und Sangerhausen, zwischen Saale und Elster (Weißenfels und Zeitz) und au der unteren Mulde. Nicht weniger wichtig sind die der Zechsteinsormation angehörenden Gyps- und Steinsalz lag er bei Friedrich- roda, Erfurt, Frankenhausen, Kösen, Sulza, Staßsurt, Schönebeck. — Im Gebirge selbst giebt es an mehreren Orten vortreffliches Eisenerz, wie am Mommel- und Stahlberg (2 Stunden von Schmalkalden), Brauneisen- und Magneteisenstein bei Schmiedefeld und Ilmenau (Braunstein) und auf dem Frankenwalde bei Ranis, Saalfeld, Lobenstein zc., Kupfer und Kobalt gleich- falls bei Ilmenau und dem nahen Katterfeld. Daraus läßt sich leicht ein Schluß ziehen auf die Mannigfaltigkeit der Beschäftigung der Bewohner und aus die Bedeutung der Landwirtschaft, der Industrie und des Handels. Historisch ist die Provinz zusammengesetzt aus der Altmark, dem Herzogthum (Bisthum) Magdeburg, dem Bisthum Halber- stadt, der Abtei Quedlinburg, der Grafschaft Mausfeld, dem Eichsfeld mit Stadt und Gebiet von Erfurt, den freien Reichsstädten Nordhausen und Mühlhausen und dem vom Königreich Sachsen 1815 losgelösten Herzogthum Sachsen. 1. Regierungsbezirk Magdeburg. Magdeburg an der westlichen Ausbiegung der Elbe und an der großen Ver- kehrslinie zwischen N. und So. und W. und überdies in fruchtbarer Gegend daher schon als Mitglied der Hansa eine mächtige Handelsstadt. Ihre Bedeutung als solche wird durch eine Menge Eisenbahnen, die wie Radien nach allen Richtungen von ihr ausgehen, in nnsern Tagen noch erhöht. Sie gehört ferner zu deu ersten gewerbs- thätigen Städten Norddeutschlands und hat viele Fabriken in Wolle, Baumwolle, Seide, Zucker, Tabak, Maschinen ?e. Als Festung ist sie eins der stärksten Bollwerke
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