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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 308

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
308 Neue Geschichte. gen, besonders zahlreich unter dem Aeqnator. Sie sind theils aus Vulkanen entstanden, deren noch viele brennen, theils aus Korallen. Viele sind ganz flach, andere ragen mit majestätisch hohen Gebirgszacken empor; überall herrscht üppige Vegetation, darunter sich der Brotfruchtbaum auszeichnet. An Hausthieren, die Ratte und das Schwein ausgenommen, waren sie arm; doch war, was man einführte, bald eingebürgert. Die Urbewohner Australiens schätzt mau kaum über 2 Millionen. In Nen-Holland sind es die Australneger oder Papuas, schwarzbraun, mit dünnen Armen und Beinen, tiefliegenden Augen, länglichen Gesichtern. Sie leben im rohesten Zustande, gehen meist ganz nackt, verzehren fast Alles roh, schlafen unter freiem Himmel oder in ärmlichen Zelten und ziehen ihre meiste Nahrung aus den Flüssen und dem Meere, ohne Gewürm, Ungeziefer und Schlangen zu verschmähen. Keine Art von Staat und Gottesdienst haben sie; nur dem bösen Geist singen sie manchmal Lieder, um ihn zu besänftigen. In Nen-Holland schätzt man sie zu 100,000. — Auf den nächsten Archipeln wohnen die dunkelfarbigen Melanesier, vielleicht l'/z Mill. in viele Sprachen zertheilt, mißtrauisch und kriegerisch, daher theilweise schwer zugänglich, doch geistig regsamer als die Australier. In der östlicheren Inselwelt, schon von Neuseeland an, wohnt ein anderes Geschlecht, m a layisch e n Ursprungs, von brauner Hautfarbe, regelmäßigen Formen, hohem und schlankem Wüchse, dem Europäer oft sehr ähnlich; man nennt sie die Polynesier, welche dieselbe Sprache in mehreren Dialekten reden. Unter ihnen herrschte mannigfaltiger und abgeschmackter Götzendienst. Menschenopfer, Menschenfresserei, Kindermord, schamlose Unzucht charakterisiren sie neben einer anziehenden Leichtlebigkeit. Europäer haben durch Branntwein und Ausschweifungen schreckliche Krankheiten verbreitet, in Folge deren viele Inseln fast menschenleer wurden. Von diesen Polynesiern, die etwa '/, Mill. be-

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 24

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
24 Alte Geschichte. auch diese Juselstadt ihren Untergang: und von da an verlor sich allmählich der phönicische Handel und Name (s. Hesek. 26.). 4. Der Welttheil Afrika. § 11. Wir wenden uns zu einem andern Welttheile, nach Afrika, wohin der Weg von Asien her über die nur 24 Stunden breite Landenge von Suez führt. Außer dieser Landenge ist Afrika ganz von Meer umgeben. Nach Osten grenzt es an das rothe Meer und fceu indischen Ocean, nach Westen an das atlantische und nach Norden an das mittelländische Meer. Es liegt größtenteils in der heißen Zone und erstreckt sich wohl 2000 Stunden in gerader Linie von Norden nach Süden. Fast überall steigt das Laud vom Meere aus in mehreren Stufen oder Terrassen nach dem Innern zu, das somit meist ein Hochland ist. Im Norden ist jedoch eine große Sandwüste, die Sahara mit ihren Oasen. Das südlicher gelegene Hochland mit seinen Seen wird erst jetzt bekannt, nachdem man lange von Afrika fast nur die Küsten genau erforscht hatte. Denn wie an Buchten und Häfen, so ist Afrika arm an schiffbaren Strömen; seine Flüsse haben wenig Wasser, oder wegen der Höhe des Inlandes viele Wasserfälle; ein Hauptgrund, warum das Innere bisher so verborgen geblieben ist. Die Hauptflüsse sind der Nil, dessen Hauptquelle jetzt im See Nyanza gesunden ist, im Westen der Senegal, Gambia und Niger, welche sämmtlich in's atlantische Meer münden. Unter den Seen sind im Hochlande der Njassa, Tanganjika, Njanza u. ct., im Tieflande Sudan, der Tschad die merkwürdigsten. Groß ist die afrikanische Hitze und Dürre, doch ist in der Regenzeit der Pflanzenwuchs sehr üppig. Wilde und reißende Thiere gibt es in Menge: Zebra's, Ouaggn% verschiedene Arten von Antilopen kommen im Süden herdenweise vor; Löwen, Elephanten, Leoparden, Hyänen, Nilpferde und Straußen ohne Zahl. Im Norden herrscht Pferdezucht, im Süden Rindviehzucht; und durch die

3. Ueber Vaterlandsliebe im Kulturleben der Völker - S. 7

1877 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
Witterung zu schützen. Er mußte daher seinen Sinn darauf richten, das Wild zu erjageu und mittels seiner angeborenen Gliedmaßen oder mittels in seiner Umgebung fertig vorhandener oder doch auss leichteste herzustellender Werkzeuge zu erlegen, unj dann das Fleisch und das Fell desselben sich anzueignen. Der Jäger machte es kaum auders wie ein Raubthier, welches die Natur nur bezwingt, indem es ihr Leben tobtet. Naturgemäß bedurfte er zu seinem Zwecke eines weit ausgedehnten Raumes, denn die Quadrat-Meile selbst des ergiebigsten Jagdgrundes ernährt für sich allein, ohne andere Nahrungsquellm, nur wenige Köpfe. Jägervölker konnten sich daher wohl ausbreiten, aber nicht verdichten, und hierin lag ein weiteres Hindernis, in der kaum begonnenen Gesittung voranzuschreiten. „So blieb ihr Leben ohne geschichtlichen Fortschritt, wie das Ringen eines Schwimmers gegen den Strom, das zwar hinreicht, ihn oben zu erhalten, aber ihn nicht weiter führt." (H. Lotze.) Eine wenigstens etwas höhere Art der Arbeit leistete der Fischer, indem er nicht bloß mit einem Einzelwesen, sondern mit einer allgemeinen Naturmacht, dem Wasser, den Kamps aufnahm. Er konnte sich auch, wie leicht ersichtlich, mit einem kleinern Gebiete begnügen als der Jäger, also näher bei andern Menschen verweilen; ja der zu bekämpfende Feind forderte zu gemeinschaftlicher Hilfeleistung geradezu auf, und so wird man unter den Fischervölkern die allerersten Spuren eines vorübergehenden geselligen Verkehrs und damit eines, wenn auch sehr geringen Fortschrittes in der Gesittung zu suchen haben. Eine verhältnismäßig schon viel edlere Kulturstufe bezeichnet das Hirtenleben. Der Hirt baute nicht mehr auf die Gunst des flüchtigen Augenblickes, um das Wild zu erschlagen oder den Fisch zu überlisten: er erhielt das Thier, gab sich mit dessen Milch zufrieden, machte sich dasselbe dienstbar, pflegte und züchtete es. Es liegt klar am Tage, daß ihm ein noch viel kleineres Arbeitsfeld schon ohnehin genügt haben würde; da nun aber sein Besitz konkrete Form angenommen hatte und allmählich immer mehr zunehmen mußte, konnte der Hirt, durch die dankbare Pflege feines thierischen Genossen milber gestimmt, erst recht seinesgleichen in der Nähe bulben und sogar erwünscht finben. Die

4. Ueber Vaterlandsliebe im Kulturleben der Völker - S. 1

1877 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
Ueber Vaterlandsliebe trn Kulturleben der "Völker Rede zur Feier des achtzigsten Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm von Deutschland gehalten in -er Gewerbeschule ;n Mülhansen im Elsaß. Von Dr. Kuöert /Wingerath Gewerbeschin^berlebrer. Gewerbeschrn^berlehrer. Preis 50 Pfennig. Der Rein - Ertrag ist zum Besten der Ueberschwemmten in der Nogat-Niederung bestimmt. Leipzig, 1877. Verlag von Siegismund & Volkening. Buchhandlung für pädagogische Literatur.

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 474

1877 - Berlin : Herbig
474 Neuere Geschichte, Vierte Periode. vier Monate cingeschlossenen Hauptstadt hatte am 23. Jan. Favre Unterhandlungen mit Graf Bismarck angeknüpft. Diese führen zur Kapitulation von Paris durch die 1871. Uebereinkunft von Versailles. 28. Jan. 1) Uehergabo sänuntlicher Forts mit dem Kriegsmaterial an die deutschen Truppen, Entwaffnung der Ringmauer; 2) alle französischen Soldaten in Paris gelten als Kriegsgefangene und werden entwaffnet, mit Ausnahme von 12,000 Mann, welche mit der Nationalgardc die Ordnung aufrecht erhalten, für die Verprovian- tirung sorgen die französischen Behörden; 3) die Stadt Paris zahlt 200 Millionen Franken Kriegskontribution; 4) Waffenstillstand (mit Ausnahme der Départements Doubs, Jura und Côte d'or) auf drei Wochen behufs Ermöglichung freier Wahlen zur Nationalversamm- lung, die in Bordeaux zusammentreten und zwischen Krieg und Frieden entscheiden soll. Gambettas Widerstand gegen diese Uebereinkunft wird bald ge- brochen, er gibt seine Entlassung (G. Fcbr.). Wahlen in ganz Frank- reich (8. Febr.) Die Nationalversammlung konstituirt sich in Bor- deaux (12. Febr.). Der Waffenstillstand bis zum 24. Febr., später bis zum 3. März verlängert. Thiers, zum Chef der französischen Exekutivgewalt gewählt, führt die Unterhandlungen mit Graf Bis- marck. Das Ergebnis derselben sind die 26. Febr. Friedenspräliminarien zu Versailles: 1) Frankreich tritt an das deutsche Reich ab : den Eisass aufser Beifort (und Gebiet) und Deutsch-Lothringen mit Meta und Diedenhofen (Thionville), zusammen 2g0 Q Meilen mit l1/* Millionen ^ Einwohnern ; 2) Frankreich zahlt in 3 Jahren 5 Milliarden Franken Kriegsentschädigung, welche durch eine (nach den Abzahlungen geregelte) Besetzung französischen Gebiets garantirt wird. I. März, ln Folge eines Zusatzartikels Einzug von 30,000 Mann deutscher Truppen in Paris und momentane Besetzung eines kleinen Theils der Hauptstadt, welche die Deutschen schon den 3. März wieder verlassen. Die Friedenspräliminarien werden be- stätigt und im Einzelnen näher bestimmt (Gebietsaustausch eines französischen Bezirks bei Beifort gegen einen .andern deutsche« m Lothringen) in dein definitiven

6. Die mittlere und neue Welt - S. 149

1873 - München : Lindauer
149 nach Deutschland ausgewandert war, rüstete auf die Nachricht, daß seine Güter in den Niederlanden von dem Rate der Unruhen mit Beschlag belegt seien, m Vereinigung mit semem Bruder Ludwig von^ass^Nlzeer, welches in zwei Abteilungen auf die Niederlande losging. Ludwig von Nassau wurde an der Ems, Wilhelm von Oranien an der Maas von Alba zurückgedrängt. Da Alba zur Fortführung des Krieges viel Geld nötig hatte so Teate Philipp Ii den Niederländern eine neue, sehr druckende Steuer auf (einmalige Erhebung des loosten Pfennigs von allen Kapitalien, außerdem Erhebung des 20sten Pfennmgs von den unbeweglichen, und des loten. von den beweglichen Gütern, so oft ste verkauft wurden). Die rücksichtslose Hntterbuna .drchr Sten. und das Verbot des englischen Handels berührten den Wolstand ier Holländer so empfindlich, daß diese für den ^n den Wasiergeusen (Freibeutern an den niederländischen Küsten) unterstutzten Wilhelm von Oranien Partei ergriffen und Denselben ^Dor^rechtals allem rechtmäßigen Statthalter von Holland anetot^ (1572). Als Philipp Ii hievon Kunde erhielt, nef er den Herzog Alba von den Niederlanden ab (1573). Der neue Statthalter Luis de Requesenz y Zur iga (1573—1576) hob den Rat der Unruhen auf und schlug em Heer der Landgeusen 1574 auf der Mooker Heide (bei Nvmwegen), mußte aber auf die Eroberung der Stadt Leyden , . (welche für ihre Ausdauer statt Steuerfreiheit eme Universität 'wählt e 1575) verzichten. Da nach seinem Tode die spanischen Soldtruppen viele Städte (darunter Mästricht und Antwerpen) plünderten so,> vereinigten sich mehrere Provinzen zur Geuter Pacifikativn, -welche Duldung der Neugläubigen und Entfernung der spanischen Soldtrnvven verlangte. Des Requesenz Nachfolger Don Juan d'austria (1576—1578), Ph Az,. 4 ^ bnibcv, bewilligte die Forderungen der Genier Pacchkation durch das sogenannte „ewige Edikt", allem die Provmzen Holland> und Seeland nahmen dieses Edikt wegen der unbestimmten Fassung des Artikels über Glaubensduldung nicht an. Nach Don ^uans Kode I't 1578) sandte Philipp alz Statthalter der Niederlande den Sohn Margareta's, der ehemaligen Statthaltenn, den einftchts- 60avmä|t"ueh von Parma (1578-1592), welcher die religiösen Verhältnisse so ordnete, wie sie unter Karl V bestanden, dafür aber alle politischen Freiheiten und Vorrechte der Niederlande wieder herstellte. Dadurch erhielt er das katholische Belgien für Spanien, während die sieben nördlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen, Frisland und Overyssel), in welchen die Reformation allgemein eingeführt worden war, in der Utrechter Union 1579> sich zu einem unteilbaren Ganzen verbanden und 1581 die Absetzung

7. Die mittlere und neue Welt - S. 228

1873 - München : Lindauer
328 meinschaftlichen Ausgaben des Bundes dienen die aus den Zöllen und dem Post- und Telegraphenwesen fließenden gemeinschaftlichen Einnahmen und nötigen Falles Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung. § 67. Der deutsch-französische Krieg, 1870—1871; Deutschland als neues Kaiserreich seit 18. Januar 1871. Ara n kr eich, seit 1866 auf Preußens Macht eifersüchtig, suchte durchzusetzen, daß ihm für die ohne Frankreichs Einwilligung erfolgte Vergrößerung Preußens eine deutsche Bundessestnng (Mainz, später Luxemburg) abgetreten werde. Aus Liebe zum Frieden gab Preußen sein Besatzungsrecht in Luxemburg auf, wies aber die weitere Forderung Frankreichs, ihm für die Ausdehnung des norddeutschen Bundes auf Süddeutschland bei der Eroberung des neutralen Belgiens behilflich zu sein, entschieden zurück. Sofort drängte die chauvinistische (nach der Rheingrenze lüsterne) Kriegspartei in Frankreich Den Kaiser Napoleon, die Grenze des Kaiserreiches durch Krieg mit Preußen bis zum Niederrhein vorzuschieben. Als Vorwand zum Kriege nahm man, daß Prinz Leopold von Hohenzollern, aus einer Seitenlinie des preußischen Königshauses, die Übernahme der spanischen Krone zusagte. Nachdem dieser Vorwand durch freiwillige Verzichtleistung des Prinzen hinfällig geworden war, sollte König Wilhe lm von Preußen schriftlich versprechen, eine Kandidatur des Prinzen auch in Zukunft nicht zu gestatten. Am 14. Juli 1670 wies Der im Bade Ems verweilende König den französischen Botschafter, Graf Be ne de tti, mit dieser Forderung ab, und am 18. Juli traf in Berlin die Kriegserklärung Frankreichs ein. Nicht bloß der norddeutsche Bund, auch Süddeutschland erhob sich, um dem frevelhaften Beginnen Frankreichs entgegen zu treten. König Wilhelm übernahm den Oberbefehl über sämtliche Streitkräfte und erneuerte für diesen Krieg den Orden des eisernen Kreuzes. 3)er Hampf gegen die kaiserlichen Heere, 2. August bis 2. September. Napoleon, welcher eine Armee bet Straßburg unter Mac Mähen und eine zweite bei Mtz unter Bazaine zusammenzog, gewann anfangs (2. August) einen kleinen Erfolg, indem drei französische Divisionen drei preußische Kompagnien ans Saarbrücken vertrieben. Inzwischen war es dem Chef des preußischen Generalstabes, von Molts e, gelungen, die Streitmacht Deutschlands längs der Grenze Frankreichs nach Wunsch auszustellen. Die erste Armee stand unter General von Steinmetz bei Trier, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Kaiserslautern, die dritte, aus den zwei bairischen Armeekorps unter Frei Herrn von der Tann und von Hart mann mit den zwei von Württemberg und Baven

8. Geschichte des Mittelalters - S. 310

1872 - Münster : Coppenrath
310 folgt, in der neuen Welt seien unermeliche Goldschtze ohne Mhe nur auszulesen, und fanden nun bei ihrer Ankunft auch Arbeit und Beschwerden. Viele kehrten deshalb nach Spanien zurck und verlumdeten den als Fremdling gehaten und beneideten Mann bei Hofe. Sie machten die gehssigsten Schilderungen von dem Lande und seinem Befehlshaber. Solchen Verlumdungen glaubte Columbus nicht besser begegnen zu knnen, als wenn er seinen Gebietern bedeutende Schtze vorlege. Er lie deshalb alles Gold, das man nur auftreiben konnte, zusammenbringen. Die Gewalt-thtigkeit und Grausamkeit, womit die Spanier hierbei verfuhren, reizten die Mihandelten zur Gegenwehr. Da ging Columbus mit zweihundert Fugngern, zwanzig Reitern und zwanzig groen Hunden auf sie los und jagte damit fast hunderttausend Wilde in die Flucht. Vor Schrecken gaben sie Alles her, was die Spanier von ihnen forderten. Unterdessen kam ein kniglicher Abgesandter auf Hayti an, um den Zustand der Dinge hier nher zu unter-suchen. Jener Abgesandte aber war ein persnlicher Feind des Columbus, und daher fand dieser es fr rathsamer, nach Spanien zurckzukehren und sich persnlich vor dem Könige zu rechtfertigen. Dies geschah auch. Ferdinand erkannte seine Unschuld an; doch dauerte es fast ein Jahr, ehe Columbus die nthigen Schiffe zu einer dritten Fahrt erhalten konnte. Als Kolonisten gab ihm der König einen Hausen schwerer Verbrecher mit, die er sich ausge-beten hatte zur Anlegung von Bergwerken. Dieses widerspenstige Gesindel machte ihm in der Folge vielen Gram und Kummer. Am 30. Mai 1498 stach er mit acht Schiffen wieder in See. Er nahm dieses Mal eine noch sdlichere Richtung, entdeckte die groe Insel Trinidad am Ausflnsse des Orinoko strm es und erreichte endlich das feste Land von Amerika, und zwar in der Gegend, wo jetzt die Stadt Karthagena liegt. Dann segelte er unter manchen groen Gefahren nach seiner Lieblingsinsel Hayti. Hier hatte sein Bruder an einem bequemeren Platze die Stadt St. Domingo angelegt, wovon nachher die ganzejnsel den Namen erhielt. Die Kolonie selbst aber befand sich in einem hchst trau- i

9. Das Mittelalter - S. 38

1877 - Leipzig : Brandstetter
Dritter Abschnitt. Die Völkerwanderung. 1. Attila (451 n. Chr.). 1. Die Hunnen gaben den Anstoß zur großen Völkerwanderung, die mit Zertrümmerung des römischen Weltreichs endigte. Sie wohnten ursprünglich im Norden und Nordwesten von China, in der heutigen Mongolei und Kalmuckei, und hausten im 4. Jahrhundert in den Steppen am Kaspischen Meere. Ihre unfruchtbaren Hochebenen erstreckten sich mehrere hundert Meilen in die Breite und in die Länge vom Jrtisch bis an den Amur und von den Tibetanischen Gebirgen bis zum Altai. Den gesitteten Völkern erschienen sie wie wilde reißende Thiere; ihr Anblick war furchtbar. Sie hatten einen kleinen, aber starkknochigen Körper, ihr fleischiger Hals schien zwischen den Schultern vergraben, der Kopf war dick und rund, die Stirn kurz, die Nase gequetscht, das Gesicht breit und platt, der Bart dünn; ihre Augen waren klein und scharf, die schwarzen Augenbrauen schräg stehend und sehr dünn, die Ohren abstehend, der Mund breit. Als ein echtes Steppenvolk haßten die Hunnen den Ackerbau und feste Wohnsitze; Jagd und Krieg war ihr Leben, Viehzucht ihre Beschäftigung. Sie nährten sich von den Wurzeln ihrer Steppen und von dem halbrohen Fleisch ihrer Thiere. Ihr Getränk war die Milch ihrer Heerden, aus deren Molken sie einen berauschenden Trank zu bereiten wußten. Der unzertrennliche Gefährte des Hunnen war sein Pferd. Auf seinem kleinen und häßlichen, aber schnellen und unermüdlichen Pferde aß, trank und schlief er, zu Pferde focht er seine Kriege aus und durchschwärmte er seine Wüsteneien, während seine Familie auf Wagen, die von Ochsen gezogen wurden, gefolgt von den Heerden, langsam hinter ihm drein zog. Die ganze Nomadenhorde gehorchte 24 Oberhäuptern, welche aber, wenn es große Unternehmungen galt, einen gemeinschaftlichen Oberbefehlshaber wählten. Ihre Art zu fechten war wild und regellos. Mit gräßlichem Geschrei überfielen sie den Feind, stoben aber sogleich wieder auseinander,

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 464

1871 - Münster : Coppenrath
tut! dieser über die vorläufig aufgestellten Friedensbedingungen berathen. An die Spitze dieser neu gebildeten republikanischen Negierung wurde der alte Thiers, schon früher Minister unter dem Könige Louis Philipp, als Präsident gestellt. Schon am 26. Februar wurden die aufgestellten vorläufigen Friedensbedingungen von französischer und deutscher Seite unterzeichnet, und schon am 1. März erfolgte deren Bestätigung durch die Natioualversammluug zu Bordeaux nach fiebenstündiger Be-rathung mit 546 gegen 107 Stimmen. Sie sind im Wesentlichen folgende: 1) Elsaß und Deutsch-Lothriugen mit der Festung und den Forts von Metz, jedoch mit Ausschluß der Stadt und Festung Belfort, fallen an Deutschland zurück; 2) Frankreich zahlt innerhalb drei Jahren an Kriegsentschädigung fünf Milliarden Franks (1333vs Millionen preußische Thaler); bis zu deren Zahlung bleibt eine deutsche Besatzungsarmee in Frankreich auf Kosten des Landes; die Hauptstadt Paris zahlt eine besondere Kriegssteuer von 300 Millionen Franks; 3) Die Kriegsgefangenen werden ausgeliefert. Dieser vorläufige Friedensschluß, in Folge dessen auch die Festung Belfort sich ergab, wurde demnächst in Brüssel und zuletzt in Frankfurt a. M. definitiv abgeschlossen. In Folge dessen zogen die deutschen Truppen taktmäßig aus Frankreich nach Deutschland zurück, und die französischen Kriegsgefangenen wurden aus Deutschland nach Frankreich zurückgeführt. Der Exkaiser Napoleon folgte der Kaiserin und seinem Sohne nach England. Glorreich halte dieser schreckliche Krieg für die Deutschen Waffen begonnen; glorreich ist er unter der leitenden Hand Gottes für sie ausgekämpft, und die gerechte deutsche Sache, wenn auch unter großen Drangsalen und unzähligen Opfern und Mühen, zum endlichen, ruhmvollen Siege gebracht. Wahrlich,
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196 67
197 6
198 3
199 22