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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 230

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
230 Neue Geschichte. noch unter dem Bolke werth gehalten ist. Sie wnroe noch übertreffen von ihrem Sohne Joseph Ii., der mit feiner Mutter und nach deren Tode 1780 — 90 allein regierte. Dieser war einer der edelsten, thätigsten und freisinnigsten Kaiser, die je regiert haben. Er erließ 1781 ein allgemeines Toleranz - Edikt, das großes Anfsehen machte, und traf auch sonst viele wohlgemeinte Anordnungen. Leider fuhr er zu rasch zu; so fand erden heftigsten Widerstand in seinen überstürzten Unternehmungen; am Kummer über so vielen Undank, den er erfahren mußte, starb er 49 Jahre alt. 6. Preußen (Friedrich Ii.) § 90. Neben Oesterreich hatte sich Preußen zu einer der ersten Mächte Europa's erhoben. Anfänglich bestand dieser Staat nur in der Mark Brandenburg, mit welcher (1133) Gras Albrecht der Bar von dem Kaiser Lothar belehnt wurde. In kurzer Zeit vergrößerte er sich. Aber als des Markgrafen Haus ausstarb, kam er (1323 — 73) an das bayrische Haus, von diesem an das luxemburgische, welches ihn (1415) an den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohen-z ollern, um 400,000 Goldgulden verkaufte, nachdem er zum Kurfürstenthum erhoben worden war. Jetzt stieg Brandenburg immer höher hinauf, indem es theils durch Kriege, theils durch Ankäufe und Erbschaften viele Erwerbungen machte, auch 1539 — 71 evangelisch wurde. Später (1618) wurde das Herzogthum Preußen zu Brandenburg geschlagen und der Kurfürst Georg Wilhelm (1619—49) gab sich den Titel „regierender Herzog von Preußen." Leider war das ein schwacher Fürst, der im 30jährigen Kriege durch sein schwankendes Benehmen viel Unheil über seine Länder brachte, die namentlich von den Schweden furchtbar entvölkert und ausgesogen wurden. Um so segensreicher regierte Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst, 1640—88. Er erst wurde souveräner Herzog in Preußen. Nachdem er bis 1679 mit

2. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 174

1879 - Leipzig : Teubner
174 Der große Kurfürst 1640—88. größeren (1. Preußen, 2. der Mark und Pommern nebst Magdeburg und Halberstadt) und zwei kleineren (1. Minden und Ravensberg, 2. Mark und Cleve). Diese wurden von ihm zu einem geordneten Ganzen umgeschaffen, zu einem Staatswesen verschmolzen, das von einem Mittelpunkte aus geleitet ward. Dadurch wurde er der eigentliche Gründer des preußischen Staates, einer starken norddeutschen Macht, an welcher alle Protestanten gegen den Katholicismus, alle Deutschen gegen das Ausland Schutz und Stütze fanden. Das Heer wurde bedeutend vermehrt; im I. 1655 betrug es 26,000 Mann. Aber dabei wurde auch eine bedeutende Erhöhung der Steuern nöthig, die jedoch durch eine angemessene Vertheilnng und die Hebung des Wohlstandes im Lande erträglich gemacht wurden. Ackerbau, Gewerbe und Handel wurden auf alle Weise gefördert, Straßen und Kanäle angelegt (Friedrich-Wilhelmskanal) und überall neue Erwerbsquellen eröffnet. Fremde Ansiedler, namentlich viele aus Frankreich vertriebene Hugenotten (s. S. 130), wurden aufgenommen und unterstützt. Nicht geringere Pflege genossen die Schulen, die Wissenschaften und Künste. Friedrich Wilhelm stiftete die reformirte Universität zu Duisburg und die Bibliothek zu Berlin; erzog viele niederländische Künstler ins Land. Auch eine Seemacht sollte der preußische Staat werden. Der Kurfürst schuf eine kleine Kriegsflotte, mit der er im I. 1681 die Spanier bekriegte, weil sie ihm die versprochenen Hülfsgelder nicht gezahlt hatten. Auf der Küste von Guinea gründete er eine Colonie (1683), die sich aber nicht lebensfähig erwies, deshalb verkaufte sie 1720 der sparsame König Friedrich Wilhelm I. an die Holländer. Die Regierung des großen Kurfürsten war, wie damals in den meisten Ländern Europas, despotisch. Er vernichtete, um für das Ganze sein Ziel zu erreichen, die Vorrechte des Adels und der Städte und brach mit Gewalt und Härte jeden Widerstand. Die Intoleranz der herrschenden, widerspänstigen lutherischen Geistlichkeit wurde gewaltsam unterdrückt. Er ließ sich einen Revers unterschreiben, daß sie allen Edieten des Kurfürsten ohne irgend einen geistlichen Vorbehalt ge-

3. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 100

1879 - Leipzig : Teubner
100 Elisabeth von England 1558—1603. seine Halbschwester Maria (1553—1558), die dem katholischen Glauben anhing und mit Philipp Ii. von Spanien vermählt war, auf den Thron kam, eine finstere und grausame Königin, welche die Engländer die „blutige Marie" nannten, da sollte der Protestantismus wieder gänzlich ausgerottet werden. Zum Glück starb Marie schon nach 5 Jahren, und nun erhob das Parlament Elisabeth, Heinrichs Viii. Tochter von seiner zweiten Gemahlin, Anna Boleyn, auf den Thron. Elisabeth hatte bisher aus Furcht vor ihrer argwöhnischen und bösartigen Stiefschwester außerhalb Londons in strengster Zurückgezogenheit gelebt, diese Zeit aber eifrig zu ihrer Ausbildung benutzt. Sie war eine Frau von hellem und aufgeklärtem Geiste und wie zum Herrschen geboren. Schön war sie nicht — sie hatte bei schlankem Wüchse etwas breite Schultern und eine zu große Nase —, aber sie war liebenswürdig und freundlich, so daß das Volk mit großer Liebe an ihr hing. Von weiblicher Eitelkeit war sie nicht frei zu sprechen; noch in ihrem Alter hörte sie es gern, wenn man sie mit Venus an Schönheit, mit Minerva an Klugheit und mit Diana an Sittsamkeit verglich. Verheirathet war sie nie, weshalb man sie die jungfräuliche Königin nannte. Sie regierte von 1558 — 1603. Elisabeth war Protestantin; sie stellte daher gleich nach ihrem Regierungsantritt die Herrschaft der protestantischen Kirche in England wieder her, weshalb die Katholiken im Lande sie haßten. Doch ging sie in ihrem Reformationswerk kluger Weise nur allmählich vor. Zuletzt wurde in 39 Artikeln die Religion so festgesetzt, wie sie noch heute unter dem Namen der englischen Hochkirche oder der bischöflichen, der Episcopalkirche in England besteht. An der Spitze der Kirchenverwaltung standen Bischöfe, ähnlich wie in der katholischen Kirche; aber das Haupt ist der Monarch. Daneben bestand jedoch noch eine andere protestantische Partei, die Dissenters oder Nonconformisten (die Abweichenden), oder die Puritaner (die Reinen), weil sie die Kirche von allen katholischen Ceremonien gereinigt sehen wollten; auch heißen sie Presbyterianer, da das

4. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 66

1879 - Leipzig : Teubner
66 Böhmens Unterdrückung 1621. schöpft waren. Sie erwarteten von dem siegreichen Kaiser eine harte Bestrafung, und deswegen flohen die Schuldigsten außer Land; da aber der Kaiser in den ersten drei Monaten Niemand strafte, so glaubten sie, er wolle großmüthig verzeihen, und kehrten zurück. Da wurde endlich das Netz über ihnen zusammengezogen; 27 Edelleute wurden ergriffen und hingerichtet und ihre Güter eingezogen, viele andre wurden geächtet und verloren ebenfalls ihr Besitzthum. So wurde die Macht des alten protestantischen Adels in Böhmen gebrochen, die eingezogenen Güter wurden an katholische, dem Kaiser ergebene Familien vergeben. Den Majestütsbrief, welchen Ferdinand unterschrieben hatte, zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten beraubte er aller bürgerlichen Rechte und verwies die protestantischen Prediger nicht blos aus Böhmen, sondern ans allen deutsch-östreichischen Ländern. Aus Böhmen allein wanderten 30,000 Protestanten freiwillig aus, andre verließen das Land gezwungen, andre blieben und gingen zum Katholicismus über. So wurde Böhmen wieder vollständig katholisch gemacht, und die Jesuiten hatten freies Spiel. Seitdem hat Böhmen seinen Flor und seine politische Bedeutung verloren. Die Union war durch den Sieg des Kaisers so eingeschüchtert, daß sie sich freiwillig auflöste. Der flüchtige Kurfürst von der Pfalz war von dem Kaiser mit der Acht belegt, und seine Länder eroberte Tilly, der Feldherr Maximilians, in Verbindung mit spanischen Truppen. Doch dauerte dieser Kampf noch mehrere Jahre. Denn am Rheine führten Ernst von Mansfeld, der Markgraf Friedrich von Baden-Dur lach und Christian von Braunschweig, ein jüngerer Bruder des regierenden Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel, für Friedrich von der Pfalz auf eigne Faust den Krieg weiter. Mansfeld, eilt kleiner, blonder Mann, verwachsen und mit einer Hasenscharte am Mund, aber ein kühner und energischer Soldat, schlug in Verbindung mit Friedrich von Baden den Tilly, der in der Pfalz aufs grausamste gewüthet, bei Wisloch, südlich von Heidelberg. Danach aber wurde Friedrich von Baden von

5. Ueber Vaterlandsliebe im Kulturleben der Völker - S. 1

1877 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
Ueber Vaterlandsliebe trn Kulturleben der "Völker Rede zur Feier des achtzigsten Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm von Deutschland gehalten in -er Gewerbeschule ;n Mülhansen im Elsaß. Von Dr. Kuöert /Wingerath Gewerbeschin^berlebrer. Gewerbeschrn^berlehrer. Preis 50 Pfennig. Der Rein - Ertrag ist zum Besten der Ueberschwemmten in der Nogat-Niederung bestimmt. Leipzig, 1877. Verlag von Siegismund & Volkening. Buchhandlung für pädagogische Literatur.

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 474

1877 - Berlin : Herbig
474 Neuere Geschichte, Vierte Periode. vier Monate cingeschlossenen Hauptstadt hatte am 23. Jan. Favre Unterhandlungen mit Graf Bismarck angeknüpft. Diese führen zur Kapitulation von Paris durch die 1871. Uebereinkunft von Versailles. 28. Jan. 1) Uehergabo sänuntlicher Forts mit dem Kriegsmaterial an die deutschen Truppen, Entwaffnung der Ringmauer; 2) alle französischen Soldaten in Paris gelten als Kriegsgefangene und werden entwaffnet, mit Ausnahme von 12,000 Mann, welche mit der Nationalgardc die Ordnung aufrecht erhalten, für die Verprovian- tirung sorgen die französischen Behörden; 3) die Stadt Paris zahlt 200 Millionen Franken Kriegskontribution; 4) Waffenstillstand (mit Ausnahme der Départements Doubs, Jura und Côte d'or) auf drei Wochen behufs Ermöglichung freier Wahlen zur Nationalversamm- lung, die in Bordeaux zusammentreten und zwischen Krieg und Frieden entscheiden soll. Gambettas Widerstand gegen diese Uebereinkunft wird bald ge- brochen, er gibt seine Entlassung (G. Fcbr.). Wahlen in ganz Frank- reich (8. Febr.) Die Nationalversammlung konstituirt sich in Bor- deaux (12. Febr.). Der Waffenstillstand bis zum 24. Febr., später bis zum 3. März verlängert. Thiers, zum Chef der französischen Exekutivgewalt gewählt, führt die Unterhandlungen mit Graf Bis- marck. Das Ergebnis derselben sind die 26. Febr. Friedenspräliminarien zu Versailles: 1) Frankreich tritt an das deutsche Reich ab : den Eisass aufser Beifort (und Gebiet) und Deutsch-Lothringen mit Meta und Diedenhofen (Thionville), zusammen 2g0 Q Meilen mit l1/* Millionen ^ Einwohnern ; 2) Frankreich zahlt in 3 Jahren 5 Milliarden Franken Kriegsentschädigung, welche durch eine (nach den Abzahlungen geregelte) Besetzung französischen Gebiets garantirt wird. I. März, ln Folge eines Zusatzartikels Einzug von 30,000 Mann deutscher Truppen in Paris und momentane Besetzung eines kleinen Theils der Hauptstadt, welche die Deutschen schon den 3. März wieder verlassen. Die Friedenspräliminarien werden be- stätigt und im Einzelnen näher bestimmt (Gebietsaustausch eines französischen Bezirks bei Beifort gegen einen .andern deutsche« m Lothringen) in dein definitiven

7. Die mittlere und neue Welt - S. 149

1873 - München : Lindauer
149 nach Deutschland ausgewandert war, rüstete auf die Nachricht, daß seine Güter in den Niederlanden von dem Rate der Unruhen mit Beschlag belegt seien, m Vereinigung mit semem Bruder Ludwig von^ass^Nlzeer, welches in zwei Abteilungen auf die Niederlande losging. Ludwig von Nassau wurde an der Ems, Wilhelm von Oranien an der Maas von Alba zurückgedrängt. Da Alba zur Fortführung des Krieges viel Geld nötig hatte so Teate Philipp Ii den Niederländern eine neue, sehr druckende Steuer auf (einmalige Erhebung des loosten Pfennigs von allen Kapitalien, außerdem Erhebung des 20sten Pfennmgs von den unbeweglichen, und des loten. von den beweglichen Gütern, so oft ste verkauft wurden). Die rücksichtslose Hntterbuna .drchr Sten. und das Verbot des englischen Handels berührten den Wolstand ier Holländer so empfindlich, daß diese für den ^n den Wasiergeusen (Freibeutern an den niederländischen Küsten) unterstutzten Wilhelm von Oranien Partei ergriffen und Denselben ^Dor^rechtals allem rechtmäßigen Statthalter von Holland anetot^ (1572). Als Philipp Ii hievon Kunde erhielt, nef er den Herzog Alba von den Niederlanden ab (1573). Der neue Statthalter Luis de Requesenz y Zur iga (1573—1576) hob den Rat der Unruhen auf und schlug em Heer der Landgeusen 1574 auf der Mooker Heide (bei Nvmwegen), mußte aber auf die Eroberung der Stadt Leyden , . (welche für ihre Ausdauer statt Steuerfreiheit eme Universität 'wählt e 1575) verzichten. Da nach seinem Tode die spanischen Soldtruppen viele Städte (darunter Mästricht und Antwerpen) plünderten so,> vereinigten sich mehrere Provinzen zur Geuter Pacifikativn, -welche Duldung der Neugläubigen und Entfernung der spanischen Soldtrnvven verlangte. Des Requesenz Nachfolger Don Juan d'austria (1576—1578), Ph Az,. 4 ^ bnibcv, bewilligte die Forderungen der Genier Pacchkation durch das sogenannte „ewige Edikt", allem die Provmzen Holland> und Seeland nahmen dieses Edikt wegen der unbestimmten Fassung des Artikels über Glaubensduldung nicht an. Nach Don ^uans Kode I't 1578) sandte Philipp alz Statthalter der Niederlande den Sohn Margareta's, der ehemaligen Statthaltenn, den einftchts- 60avmä|t"ueh von Parma (1578-1592), welcher die religiösen Verhältnisse so ordnete, wie sie unter Karl V bestanden, dafür aber alle politischen Freiheiten und Vorrechte der Niederlande wieder herstellte. Dadurch erhielt er das katholische Belgien für Spanien, während die sieben nördlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen, Frisland und Overyssel), in welchen die Reformation allgemein eingeführt worden war, in der Utrechter Union 1579> sich zu einem unteilbaren Ganzen verbanden und 1581 die Absetzung

8. Die mittlere und neue Welt - S. 228

1873 - München : Lindauer
328 meinschaftlichen Ausgaben des Bundes dienen die aus den Zöllen und dem Post- und Telegraphenwesen fließenden gemeinschaftlichen Einnahmen und nötigen Falles Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung. § 67. Der deutsch-französische Krieg, 1870—1871; Deutschland als neues Kaiserreich seit 18. Januar 1871. Ara n kr eich, seit 1866 auf Preußens Macht eifersüchtig, suchte durchzusetzen, daß ihm für die ohne Frankreichs Einwilligung erfolgte Vergrößerung Preußens eine deutsche Bundessestnng (Mainz, später Luxemburg) abgetreten werde. Aus Liebe zum Frieden gab Preußen sein Besatzungsrecht in Luxemburg auf, wies aber die weitere Forderung Frankreichs, ihm für die Ausdehnung des norddeutschen Bundes auf Süddeutschland bei der Eroberung des neutralen Belgiens behilflich zu sein, entschieden zurück. Sofort drängte die chauvinistische (nach der Rheingrenze lüsterne) Kriegspartei in Frankreich Den Kaiser Napoleon, die Grenze des Kaiserreiches durch Krieg mit Preußen bis zum Niederrhein vorzuschieben. Als Vorwand zum Kriege nahm man, daß Prinz Leopold von Hohenzollern, aus einer Seitenlinie des preußischen Königshauses, die Übernahme der spanischen Krone zusagte. Nachdem dieser Vorwand durch freiwillige Verzichtleistung des Prinzen hinfällig geworden war, sollte König Wilhe lm von Preußen schriftlich versprechen, eine Kandidatur des Prinzen auch in Zukunft nicht zu gestatten. Am 14. Juli 1670 wies Der im Bade Ems verweilende König den französischen Botschafter, Graf Be ne de tti, mit dieser Forderung ab, und am 18. Juli traf in Berlin die Kriegserklärung Frankreichs ein. Nicht bloß der norddeutsche Bund, auch Süddeutschland erhob sich, um dem frevelhaften Beginnen Frankreichs entgegen zu treten. König Wilhelm übernahm den Oberbefehl über sämtliche Streitkräfte und erneuerte für diesen Krieg den Orden des eisernen Kreuzes. 3)er Hampf gegen die kaiserlichen Heere, 2. August bis 2. September. Napoleon, welcher eine Armee bet Straßburg unter Mac Mähen und eine zweite bei Mtz unter Bazaine zusammenzog, gewann anfangs (2. August) einen kleinen Erfolg, indem drei französische Divisionen drei preußische Kompagnien ans Saarbrücken vertrieben. Inzwischen war es dem Chef des preußischen Generalstabes, von Molts e, gelungen, die Streitmacht Deutschlands längs der Grenze Frankreichs nach Wunsch auszustellen. Die erste Armee stand unter General von Steinmetz bei Trier, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Kaiserslautern, die dritte, aus den zwei bairischen Armeekorps unter Frei Herrn von der Tann und von Hart mann mit den zwei von Württemberg und Baven

9. Die neue Zeit - S. 192

1877 - Leipzig : Brandstetter
192 es auch nicht verdienen, wie sollte ich meinen Unterthanen nicht verzeihen?" Einem seiner tapfersten Generale, der aber große Schulden hatte, ward am Tage seines Einzugs in Paris von den Gläubigern sein Hausgeräth weggenommen. Er beklagte sich beim Könige und bat ihn, Befehl zu geben, daß das G^räth freigelassen werde. „Nein," sagte der König, „man muß seine Schulden bezahlen, ich bezahle die meinigen auch." Darauf zog er ihn bei Seite und gab ihm einige seiner Edelsteine, sie zum Unterpfand einzusetzen, bis er bezahlen könnte; denn Geld hatte der König selbst nicht. — Als die spanische Besatzung, welche besonders Paris gegen Heinrich vertheidigt hatte, auszog, sprach er zu den Gesandten: „Meine Herren: Empfehlen Sie mich Ihrem Könige, reisen Sie glücklich, aber kommen Sie nie wieder!" 5. Nachdem es ihm endlich gelungen war, das ganze katholische Frankreich zu beruhigen, vergaß er auch seiner alten Glaubensgenossen nicht, die durch seinen Uebertritt zum Katholizismus in nicht geringe Besorgniß gerathen waren. Er gab im Jahre 1598 das Edikt zu Nantes, wodurch die Reformirten freie Religionsübung in Frankreich erhielten; sie durften Schulen anlegen, konnten zu Staatsämtern gelangen und bekamen einige feste Sicherheitsplätze. Die katholischen Räthe widersetzten sich lange, dieses Edikt anzuerkennen; doch Heinrich's Treuherzigkeit gewann sie endlich. Nun suchte er durch alle Mittel Wohlsein im Lande zu verbreiten. Er schaffte die überflüssigen Soldaten ab und nöthigte die entlassenen, unbebaute Felder urbar zu machen. Er reinigte die Landstraßen von Räubern, die sich bei den inneren Unruhen sehr vermehrt hatten. Den Landleuten erließ er eine große Summe rückständiger Steuern, da sie, durch den Krieg verarmt, nicht zu bezahlen im Stande waren, und noch jetzt erinnern sich die französischen Bauern gern der Worte des Königs: ,^Jch wollte, daß jeder meiner Bauern des Sonntags sein Huhn im Topfe hätte!" In seinem Aeußern war Heinrich sehr einfach; er trug gewöhnlich nur einen grauen Rock ohne alle Auszeichnung und spottete über Diejenigen, die ihre Mühlen und Felder auf dem Rücken trügen. Ja er verbot sogar, Gold und Silber auf den Kleidern zu tragen. Und um seinem Lande das Geld zu erhalten, das für den Ankauf seidener Waaren damals in fremde Länder ging, ließ er viele Maulbeerbäume pflanzen, Seidenwürmer ziehen und brachte selber mehrere Seidenmanufakturen in Gang. Auch erleichterte er auf alle Weise den Handel, machte Flüsse schiffbar, ebnete Wege, setzte die Zölle herab. In seinem treuen Kriegsgefährten Maximilian von Bethüne, später vom König zum Herzog von Sülly ernannt, fand er den Mann, der ihm zugleich der beste Minister und treueste Freund war. Und Heinrich verdiente es, solchen Freund zu haben. Sülly, der mit jedem Wort und Blick ihm sagte, wie er so innig Theil an ihm nehme, erniedrigte sich nie zum Schmeichler, sondern sprach und handelte

10. Die neue Zeit - S. 342

1877 - Leipzig : Brandstetter
342 feinen unfähigen Minister zu entlassen, nahm zwei Mitglieder des Unterhauses*), welche die Anklageakte unterzeichnet hatten, gefangen, aber als nun sämmtliche Abgeordnete sich gegen solche Gewaltthätigkeit erhoben, ließ er die Gefangenen wieder frei. Dennoch hörte der König nicht auf, Buckingham's schlechten Rathschlägen zu folgen, und um das Parlament zu strafen, ließ er es auseinandergehen, bewilligte, allen seinen protestantischen Unterthanen zum Trotz, den Katholiken volle Religionsfreiheit, und schrieb Steuern aus, ohne das Parlament zu fragen. Mit dem erhaltenen Gelde rüstete der ehrgeizige Buckingham abermals eine Flotte und segelte diesmal nach Frankreich, um den in la Röchelte belagerten Protestanten gegen Richelieu beizustehen. Aber unverrichteter Sache kam er wieder nach London zurück und der Schatz war leer. Um wieder Steuern erheben zu können, mußte der König das Parlament abermals zusammenberufen (1628). Es kam mit dem Entschluß, die Rechte der Nation gegen alle Uebergriffe der Krone zu vertheidigen. Mit großer Freimüthigkeit sprachen jetzt die beherzten Männer über die Verletzung der bürgerlichen Freiheit und über die frevelhaften Anmaßungen des Ministers. Der König, um nur seinen nächsten Zweck zu erreichen, gab ihnen Recht und erhielt nun wirklich die Bewilligung einer ansehnlichen Steuer. Er war schwach genug, über diese Bereitwilligkeit Thränen zu vergießen, und versprach nun feierlich, nichts Unbilliges mehr zu fordern. Aber die Abgeordneten traueten dem veränderlichen Könige nicht und legten ihre Forderungen schriftlich vor, in einet petition of right (Rechtsgesuch), in der sie das Steuerbewilligungsrecht, Befreiung von willkürlichen Einquartierungen 2c. sich wahrten. Der König fand sich durch diese Petition sehr beleidigt und ertheilte eine unbestimmte Antwort. Zugleich erschien und eben diese Zeit (auf des Königs Befehl, wie man nachher erfuhr) eine Predigt von einem angesehenen Londoner Geistlichen im Druck, worin gelehrt ward, alles Eigenthum der Unterthanen gehöre im Nothfall dem Könige, und dieser habe das Recht von Gott selbst, ohne Zuziehung des Parlaments dem Volke beliebige Steuern aufzulegen. Für diese „verfassungswidrigen" Grundsätze zog das Parlament den erkauften Redner zur Rechenschaft, entsetzte ihn seines Amtes, warf ihn in's Gefängniß und verdammte ihn zu einer Geldstrafe von 1000 Pfund. Dagegen schenkte ihm der König aus kindischem Trotz gegen das Parlament eine weit höhere Pfründe. Das Parlament, immer mehr erhitzt, wiederholte sein Verlangen nach der Anerkennung der petition of right und machte Anstalten, den Minister noch einmal zu belangen. Karl, um ihn nicht aufzuopfern, entschließt sich mit schwerern Herzen zur Nachgiebigkeit, begiebt sich in's Oberhaus und erkennt die Petition für ein Reichsgesetz, mit den üblichen Worten: „Laßt es Gesetz sein, wie gebeten wird!" *) Die Vertreter des hohen Adels und der Geistlichkeit bilden das Oberhaus, diejenigen des niederen Adels, des Bürger- und Bauernstandes das Unterhaus.
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