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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 70

1911 - Magdeburg : Creutz
70 Der Harz. Sage vom Ilscnstein. Als noch der Jlsenstein und der Westernberg eine zusammenhängende Fels- masse bildeten, stand ans dem Jlsensteine das prächtige Schloß des Königs Jsung. Hier wohnte die schöne Prinzessin Ilse. Zum Arger der bösen Zauberin im Tale zogen viele stattliche Ritter auf den Jlsenstein; aber von ihrer häßlichen Tochter Trnte wollte keiner etwas wissen, obwohl diese das köstlichste Geschmeide, Gold und Edelsteine die Fülle besofz. Als einst der Ritter Rolf die Zauberin um den Weg zum Jlsenstein fragte, bat Trute die Mutter, den Ritter zu bezaubern, daß er bei ihnen bliebe. Das gelang der Hexe auch. Allein nach einiger Zeit entrann Rolf ihnen doch und kam glücklich auf den Jlsenstein. Die Schönheit der Prin- zessin Ilse und die Gast- srenndschast des Königs fesselten ihn so, daß er gern im Schlosse blieb. Ja, der alternde König gab ihm seine Tochter Ilse zur Gemahlin. Darüber entbrannte der Haß der Zauberin, und sie trachtete nach Rache. In der Walpurgis- nacht gewann sie den Beistand des Tensels und sandte ungeheure Wassermassen vom Brocken gegen Jsnngs Schloß. Die donnern- den Wogen unterwühl- ten den Felsen, bis er mit dem Schlosse zu- sannuenstürzte. Rolf und Jsung kamen elend nm, uur Ilse rettete sich auf den Felsen, der jetzt das Krenz trägt. Dort irrt sie seitdem umher und sucht ihren Gemabl. Wer sie erlösen will, > c- muß ihr in der Geister- ^ljefalle un Harz. stunde des 1. Mai be- stimmte Waldblumen bringen. Wehe aber dem, der sie neckt oder im Bade belauscht, den verwandelt sie in eine altersgraue Tanne am steilen Bergabhauge- 3. Der iliitciljnn. Der Unterharz ist die Fortsetzung der Hochebene des Oberharzes nach So. etwa bis zur Harzwipper. Er ist einförmig, von Flußtälern zer- schnitten und geht allmählich in das Flachland über. Der Unterharz

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 84

1911 - Magdeburg : Creutz
84 Der Harz. Sagt vom Ilsenstein. Als noch der Jlsenstein und der Westernberg eine zusammenhängende Fels- masse bildeten, stand ans dem Jlsensteine das prächtige Schloß des Königs Jsung. Hier wohnte die schöne Prinzessin Ilse. Zum Arger der bösen Zauberin im Tale zogen viele stattliche Ritter auf den Jlsenstein- aber von ihrer häßlichen Tochter Trnte wollte keiner etwas wissen, obwohl diese das köstlichste Geschmeide, Gold und Edelsteine die Fülle besaß. Als einst der Ritter Rolf die Zauberin um den zum Jlsenstein fragte, bat Trute die Mutter, den Ritter zu bezaubern, daß er bei ihnen bliebe. Das gelang der Hexe auch. Allein nach einiger Zeit entrann Rolf ihnen doch und kam glücklich auf den Jlsenstein. Die Schönheit der Prin- zessin Ilse und die Gast- frenndfchaft des Königs fesselten ihn so, daß er gern im Schlosse blieb. Ja, der alternde König nab ihm seine Tochter Ilse zur Gemahlin. Darüber entbrannte der Haß der Zaubcriu, und sie trachtete nach Rache. In der Walpurgis- nacht gewann sie den Beistand des Teufels und fandte ungeheure Wassermassen vom Brocken gegen Jsungs Schloß. Die donnern- den Wogen unterwühl- ten den Felsen, bis er mit dem Schlosse zu- sammenstürzte. Rolf und Jsung kamen elend nm, nur Ilse rettete sich auf den Felsen, der jetzt das .Kreuz trägt. Dort irrt sie seitdem umher und sucht ihren Gemahl. Wer sie erlösen will, innß ihr in der Geister- Jliemlle nn Harz. stunde des 1. Mai be- stimmte Waldblumen bringen. Wehe aber dem, der sie neckt oder iin Bade belauscht, den verwandelt sie in eine altersgraue Tanne am steilen Bergabhange. 3. Der Zlnterhar;. Der Unterharz ist die Fortsetzung der Hochebene des Oberharzes nach So. etwa bis zur Harzwipper. Er ist einförmig, von Flußtälern zer- schnitten und geht allmählich in das Flachland über. Der Unterharz

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 37

1918 - Leipzig : Voigtländer
die Versammlung der Freier zu treten. Dem Telemach befahl er, niemand das Geheimnis zu verraten, auch wenn er den Vater von den frechen Übeltätern mißhandelt sähe. Bis sie solches verabredet hatten, kam der Sauhirt zurück, und Gdysseus legte rasch wieder den Bettlerkrittel an. Dann ging Telemach nach der Stadt. 7. Odysseus unter den Freiern. Bald folgte ihm Odysseus, begleitet von dem Sauhirten, von den Menschen erkannte niemand bett armen Bettler. Über als er durch das Hoftor seines Hauses trat, ba erkannte sein alter Hund den lieben Herrn. Das treue Tier, kraftlos und elend vor Riter, wedelte noch einmal mit dem Schwänze, sank hin und starb. Gdysseus ging in den Saal, wo die Freier schmausten, Und bettelte. Da ward er von manchem verhöhnt und gelästert; einer warf ihn sogar mit dem Fußschemel. Gelassen trug der Held die Kränkungen; die Stunbe der Vergeltung war ja nahe. (Er entdeckte sich heimlich dem Sauhirten und einem Kinderarten, der gleichfalls seinem alten Herrn treu anhing. Beibe versprachen, ihm tapfer zur Seite zu stehen. In der Stille würden Helm und Schilb, Bogen und £anze zurecht gelegt. 8. Der Tod der Freier. Da trat Penelope in den Saal und sprach: „höret, ihr Freier, oben in der Rüstkammer liegt der Lieblings-bogen meines Gemahls. Xttit ihm schoß er einen Pfeil durch die Öhre von zwölf hintereinanber aufgestellten Rjten. Xder von euch basselbe hm, dem will ich als Gattin folgen, bamit meinem Sohne Telemach leine habe nicht länger so schänblich verpraßt werbe." Penelope entfernte sich tvieber, nicht ahnenb, daß der Wettkampf der Freier deren ?odeskampf werden sollte. Der Bogen wurde herbeigeholt und die %e aufgestellt. Rber keiner der Übermütigen war imstande, ihn auch nur zu spannen. „Gebt mir doch auch einmal den Bogen," sagte bet Gdysseus, der auf der Türschwelle sah. Die Freier hielten das für !ehr unverschämt von dem Bettler; aber Telemach sprach: „Der Bogen mein; da nimm ihn, Riter!" Und siehe, Odysseus spannte die Sehne mit Leichtigkeit und schoß Mirrenb den Pfeil durch die Löcher. Ne staunten. Da winkte Odysseus den beiben Hirten und sprach dann den Freiern: „Jetzt sehet her! jetzt wähle ich mir ein Ziel, das noch kein Schütze getroffen hat." Und den frechsten der Freier durchbohrte sein Pfeil, daß er tot zusammenstürzte. Zugleich warf der Held den ^ettlermttel ab und rief mit furchtbarer Stimme: „ha, ihr Hunde, fy meinet, Odysseus kehre nimmermehr zurück: darum zehrtet ihr sein ®ut auf und quältet sein braves B3eib mit Heiratanträgen, da er noch

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 17

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 17 — weil die priesterin sie Klüglich in Dunkel hüllte, so daß man sie in verschiedenem Sinne deuten konnte. 5. Die griechischen Staaten und die ältesten Helden. Daren auch die Griechen e i n Volk mit gemeinsamer Sprache und Religion, so bildete Griechenland doch nie einen einzigen Staat. Diel* ^ehr entstanden in den vielen Landschaften, in die es zerfiel, besondere selbständige Staaten. Diese waren klein; sie beschränkten sich aus die Hauptstadt der Landschaft und das umliegende Gebiet. Unter ihnen waren die bedeutendsten Athen und Theben im mittleren Griechen« land, Sparta und das handeltreibende Korinth auf der südlichen Halbinsel, die Peloponnes genannt wurde. In allen diesen Staaten herrschten in der ältesten Seit Könige, die aus berühmten Geschlecht fern stammten, und von denen die Sage merkwürdige Heldentaten Meldet. Sie erzählt, wie diese Helden oder Heroen gegeneinander kämpften, wie sie Ungeheuer bezwangen, Frevler und Räuber vertilgten, Städte eroberten und zerstörten und Kriegszüge nach fernen Ländern unternahmen. Der gewaltigste dieser alten Heroen war Herkules. Unter den großen Unternehmungen aber, an denen sich öiele Helden beteiligten, ist keine berühmter und in Sagen und Liedern mehr gefeiert worden, als der trojanische Krieg (s. Nr. In. 8. Herkules. 1. Oes Helden Jugendzeit. Hermes war ein Sohn des 3eus; leine Mutter war die Königin Alkmene in Theben. Die Göttin 9era aber war der Rlfemene feind und wollte ihr den Sohn töten, .aher schickte sie, als Herkules noch in der wiege lag, zwei furchtbare Stftige Schlangen aus; die schlichen durch die offene Tür in des staben Schlafgemach, ringelten sich an der Wiege empor und fingen ihm den Hals zu umschlingen. Da offenbarte sich zuerst seine otterkraft. (Er packte mit jeder Hand eine Schlange am Genick und *rfete beide mit einem einzigen Druck. Rlle staunten, als die Wunderet bekannt wurde, und ein berühmter Seher weissagte, der Knabe !ei den Göttern zu großen Dingen ausersehen und werde sich ^reinst vor allen Helden hervortun. Daher wurde er frühzeitig von en trefflichsten Meistern in allerlei Leibes« und Kriegsübungen, im un^ Saustkampf, im Wagenlenken, Speerwerfen und Bogen* j^te^en unterwiesen; auch erhielt er Unterricht in der Buchstaben« besang und im Spiel auf der Leier. Und Herkules war n gelehriger Knabe und machte sehr gute Fortschritte. Rber er zeigte « " t> 18, Erzählungen aus der Ivelty^chlchte. I. 2

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 25

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 26 — jo nutzte er sich in das lange Bett legen. Da reckte ihm prokrustes die Glieder so lang, bis sie die Bettstelle ausfüllten und der Gequälte starb. In die kleine Bettstelle aber legte er großgewachsene Leute und hieb ihnen die darüberragenden Beine ab. Theseus, obgleich von prokrustes scheinbar freundlich ausgenommen, erkannte die Absicht des Tückischen. (Ehe er (ichs versah, hatte Theseus ihn gepackt, auf das kurze Bett geworfen und ihm die Beine abgehauen, so daß der Unhold elend umkam, wie so viele seiner unschuldigen (Dpfer. 3. Theseus in Athen; der inarathonifche Stier. Nach diesen Abenteuern kam Theseus in seiner Vaterstadt an. Der König Rgeus erkannte freudig den Jüngling an dem Schwert und den Sohlen. Und als er hörte, welchen Mut der junge Held auf seiner Zahrt bewiesen hatte, da verkündete er ihn laut vor allem Volke als seinen Erben und Üachfolger. — Bald bewies Theseus durch eine neue Tat, daß er imstande sei, das Land vor allen Gefahren zu schützen. Seit einiger Zeit verwüstete ein wütender Stier die Fluren des Städtchens Marathon. (Entsetzt floh alles vor dem Untier; niemand wagte sich mehr auf die Selber. Sobald Theseus davon hörte, zog er gegen das Ungeheuer Zum Kampfe aus. Und wirklich gelang es ihm, dem Stiere eine Kette Um die Hörner zu werfen und es so zu knebeln, daß es ihm zitternd in Me Stadt folgte, wo Theseus mit großem Jubel empfangen ward. 4. Das Labyrinth; Ariadne. Ruf den Athenern lastete seit fahren ein trauriges Geschick. Sie hatten einst einen Sohn des mächtigen Königs Minos auf Kreta hinterlistig erschlagen. Zur Sühne Mußten sie nun aller neun Jahre dem Könige sieben Jünglinge und lieben Jungfrauen zusenden. Diese Unglücklichen dienten dem M i n o -töur (d. i. Stier des Minos) zum Zraße, einem Ungeheuer, das halb Tier, halb Mensch war und in einem aus lauter Jrrgängen bestehenden Gebäude, dem Labyrinth, hauste. Abermals kamen nun die Gesandten des Minos, den schrecklichen Tribut zu holen. Da erklärte Theseus, er wolle die Fahrt mitmachen und sich selbst als (Dpfer anbieten; insgeheim aber hoffte er, den Minotauros zu töten und Athen von dieser Unerträglichen Abgabe zu befreien. Als der heldenmütige Jüngling seinen Gefährten auf Kreta angekommen war, gewann er alsbald &as herz der schönen und klugen Königstochter Ariadne. Diese ^ußte, daß Theseus, selbst wenn er den Minotaur besiegte, nie den *peg aus dem Labyrinth zurückfinden könne. Deshalb gab sie ihm Knäuel ©am; das sollte er am (Eingänge befestigen und auf dem durch die Irrgänge abwickeln, beim Rückwege aber toieber auf-

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 27

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 27 — raube, wurde es im heiligen Haine an eine Eiche gehängt und von einem nie schlafenden feuerschnaubenden Drachen bewacht. 2. Jason unternimmt Den klrgonautenzug. Der König Peilas von Jolkos hatte seinen Halbbruder von der Herrschaft verdrängt. Aber er fürchtete die Hache und fragte das Orakel, vor wem er sich besonders hüten solle. Das Orakel erwiderte: „Sei aus der Hut °or den Manne mit einem Schuh!" Nach vielen Jahren kehrte der Sohn seines Bruders, Jason, der inzwischen zu einem stattlichen Helden erwachsen war, in sein Vaterland zurück, um sein Recht zu verlangen. Unterwegs hatte er einen Fluß zu durchwaten; dabei blieb %i einer seiner Schuhe im Schlamme stecken. Ais Jason nur mit einem Schuh bei seinem ©heim eintraf, gedachte dieser des Orakels, erschrak sehr und beschloß, den Jüngling durch List zu entfernen. (Er sagte ihm, er wolle ihm die Herrschaft geben, wenn er zuvor das Soldene Vließ aus Kolchis hole. Der tapfere Held war sogleich zu dem Abenteuer bereit. (Er rüstete ein großes Schiff aus, das er flrgo kannte, und lud die größten Helden Griechenlands ein, an der Fahrt teilzunehmen, von allen Seiten strömten sie herbei, unter ihnen Herkules, Theseus, der Sänger Orpheus und die Dioskuren (Söhne des Zeus) Kastor und Pollux. 3. Jason in Kolchis. Mutig segelten die Argonauten, d. i. firgojchiffer, ab und kamen nach manchen Gefahren glücklich in Kolchis titt. Der König Äetes nahm sie gastfreundlich auf. Rls aber Jason leinen Ruftrag erzählte, da trachtete ihm der König nach dem Leben. versprach ihm das goldene Vließ zu geben, wenn er zuvor eine !>hwere Ruf gäbe löse. Jason sollte zwei feuerschnaubende Stiere vor e|nen Pflug spannen, und auf'das damit gepflügte Land Drachenzähne fäen. Rus denen würden geharnischte Männer erwachsen, und die ^üsse er besiegen. Jason hätte unterliegen müssen, wenn ihm nicht kfe Königstochter Medea ihre Gunst zugewendet hätte. Aller Zauber* dünste kundig, gab sie ihm eine Salbe, die ihn gegen den feurigen fttem der Stiere schützte. So konnte Jason die Tiere bändigen, das £and pflügen und die Drachenzähne säen. Ais dann die geharnischten Jänner aus der Erde wuchsen, nahm Jason einen Zauberstein, den l*)m Medea gegeben, und warf ihn mitten unter die Männer. Alle sollten ihn haben, gerieten untereinander in Streit und erschlugen Itch gegenseitig. 4. Jason raubt das vlietz. Da wurde Äetes bange um seine Herrschaft, und er wollte den gefährlichen Helden nachts töten lassen.

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 29

1918 - Leipzig : Voigtländer
' — 29 — fand er willig, denn der Raub der Helena galt als ein Schimpf für ganz Griechenland. Huch lockte manchen das verlangen nach ruhmvollen Kriegstaten und die Hoffnung auf reiche Beute, die in Troja Zu gewinnen war. 2. Die Anführer der Griechen. 3n dem Hasen Kulis auf der Dstkuste Griechenlands kamen die Helden mit ihren Scharen zulammen. Das ganze Heer mochte an looooo Ütann zählen; 1200 Schiffe lagen zur Überfahrt bereit. Unter den Rnführem war der mächtigste des ttteneläus Bruder, der König Rgamemnott von Mycmä im Peloponnes; ihn wählten darum die übrigen Fürsten zurrt ©berfeld* Herrn, ctber herrlicher als er und alle anderen strahlte an Heldenkraft der unbezwtngltche Achilles, ein Jüngling kühn und rasch wie ein Cöroe. Traten die Fürsten zur Beratschlagung zusammen, so wußte keiner so weise zu reden, wie der alte erfahrene Nestor, und an Klugheit und Listen kam niemand dem Gdysseus gleich. Huch Ittenelaus selbst war ein trefflicher Held; noch höher glänzte die Tapferkeit des Kjax und Diomedes, und mancher andere Fürst schloß sich würdig dieser heldenreihe an. 3. agametnttons Tochter, widriger wind verhinderte lange das Ruslaufen der Flotte. Da wandte man sich an einen weissagenden Priester. Der sprach: „Die Götter verlangen ein Menschenopfer : Rgametnnons eigene Tochter 3phigenie." Darob entsetzte sich der Vater. Doch Iphigenie wurde herbeigebracht und sollte am aitar den Todesstreich empfangen. Da hatte die Gottheit (Erbarmen: eine Wolke senkte sich nieder und trug die Jungfrau von bannen. Rn ihrer Stelle lag eine hirschkuh auf dem Rltar, die wurde geopfert. Msbald drehte sich der wind, die Schiffe liefen aus und erreichten glücklich die Küste von Troja. 4. Oie Kämpfe vor tlrofa. hohe Mauern und starke Türme umgaben Troja ringsum. Drinnen standen zahlreiche Streiter; ihr Anführer war hektor, der älteste Sohn des Priamus, ein trefflicher Held, der es an Mut und Tapferkeit mit jedem Griechen aufnahm. Kein leichtes Werk war es, die Stadt zu erobern; aus Oer Belagerung wurde ein langer Krieg. Dieser bestand aus einer Menge einzelner Kämpfe, die auf der breiten (Ebene zwischen der Stadt und dem Lager der Griechen geliefert wurden. Nur selten stritten die beiden feindlichen Heere im ganzen miteinander; in der Regel traten die Fürsten aus der Schlachtreihe hervor und fochten gegeneinander im Zweikampfe. Sie bedienten sich dabei häufig des Streitwagens, den y e

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 30

1918 - Leipzig : Voigtländer
- 30 - ein wagenlenfeer regierte, während der Kämpfer, im wagen stehend, feine Lanze schleuderte, waren die Lanzen verbraucht, dann nutzte oft ein tüchtiger Feldstein statt der Waffe dienen. Die Heere sahen dein Kampfe der Führer erwartungsvoll zu. Sobald aber einer der Helden fiel, stürmten sie gegeneinander an und stritten um die Leiche des Gefallenen und seine kostbare Rüstung. Nach der Schlacht ließ man die Waffen einige Tage ruhen, um die Toten feierlich zu bestatten. Darauf begann der Kampf von neuem; Sieg und Niederlage wechselten auf beiden Seiten. 5. Hgamcmitoit uttö slchilles. So hatte die Belagerung bereits bis ins zehnte Jahr gedauert, und noch stand Troja unbeztmmgen. 3a, das Glück schien sich gerade jetzt am meisten von den Griechen abzuwenden; denn zwischen ihren ersten Helden Agamemnon und Achilles war ein heftiger Zwist ausgebrochen, so datz Achilles eine Zeitlang am Kampfe nicht teilnahm. (Er war der einzige gewesen, dem bisher Hefetor auf dem Schlachtfelde ausgewichen war; jetzt aber, da er sich zurückzog, blieb Tag für Tag der Sieg den Trojanern. Die Griechen schützte selbst ihr festes Lager nicht mehr vor den andringenden Feinden, und manche ihrer tapfersten Kämpfer wurden erschlagen. Endlich fiel auch Patroklus, der Herzensfreund des Achilles, von Hektars Hand dahingestreckt. 6. Heklors Tod. Da konnte sich Achilles nicht länger zurückhalten; grimmig erhob er sich zu neuem Kampfe. Fürchterlich war sein wüten in der Schlacht: einen Trojaner nach dem andern durchbohrte | seine nie fehlende Lanze. Aber alles Blut der Erschlagenen konnte ihn nicht sättigen, so lange er nicht an Hefetor Rache genommen hatte. Ihn suchte er allenthalben auf dem Schlachtfelde, aber Hefetor hielt sich den ganzen Tag zurück. Erst am Abend faßte er sich ein Herz und beschloß, dem Gegner zu stehen. Doch als er den gewaltigen Helden daherstürmen sah, da verließ ihn der Mut, und er wandte sich zur Flucht, wie die Taube, die ein Habicht verfolgt, so floh er längs der Stadtmauer hin; aber Achilles, laut jauchzend, setzte ihm mit raschen Füßen nach. Endlich hielt Hefetor erschöpft still und rief: „weiter entfliehe ich dir nicht, schrecklicher Achilles. Auf, laß uns Kämpfen! Aber zuvor wollen wir einen Bund beschwören, daß der Sieger den Getöteten nicht mißhandle." — „Kein Bund zwischen uns beiden!" rief Achilles entgegen. „Macht auch der Löwe mit Rindern, der Wolf mit Lämmern Verträge? wahrlich, du wirst mir nicht entrinnen 1" wort und Wurf waren eins. Doch Heiltor, schnell aufs Knie sich werfend, entging der entsetzlichen

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 55

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 55 — mals in Einigkeit jo heldenmütig für ihr Vaterland gefochten hatten, kehrten jetzt mit haß und (Erbitterung ihre Waffen gegen sich selbst, hier standen die Rthener, stolz auf ihre Seemacht, durch die sie die Herrschaft über ganz Griechenland zu erringen dachten; dort die kriegstüchtigen Spartaner mit ihren Verbündeten, die das übermütige Athen von seiner höhe herabzustürzen suchten, voll Blut und Grausamkeit, Land und Städte verwüstend, wogte der Krieg hin und her. Gleich nach seinem Beginn kam schweres Unglück über Athen: eine gräßliche Pest brach aus und raubte unzähligen Menschen das Leben, fluch der große Perikies starb (429), und nun fehlte dem athenischen Volke der kraftvolle kluge Leiter, dessen es bedurfte. Unordnung und Zuchtlosigkeit riß ein; haltlos schwankte die wankelmütige Menge hierhin und dorthin. (Eine Zeitlang ließ sie sich von einem Manne leiten, der danach strebte, an des Perikles Stelle zu treten: von fllcibtädes. 2. Der Zunge Mcibiades. stlcibictdes stammte aus einem vornehmen und reichen Geschlechte, war mit Perikles verwandt und zog durch die Schönheit feinen. Gestalt und seinen lebhaften Geist aller flugen auf sich. Doch war er sehr eitel und leichtsinnig; Übermut und unmäßiger (Ehrgeiz konnten ihn zu den verwegensten Dingen fortreißen. Schon in seinen Rinderjahren erregte er durch die Keckheit und Heftigkeit seines Wesens Bewunderung. (Eines Tages spielte er mit andern Knaben Würfel auf der Straße und war gerade am Wurf, als ein wagen daher gefahren kam. „warf ein wenig!" rief er dem Suhrmanne zu. Der aber achtete nicht darauf und fuhr weiter. Da warf sich Hlcibiodes quer vor die Pferde hin und sagte: „Nun fahre zu, wenn du willst." Der Fuhrmann mußte halten, bis der kecke Knabe feinen Wurf getan hatte. — His Jüngling wettete er einmal mit einer lustigen Gesellschaft, daß er einem alten angesehenen Manne auf offener Straße eine Ohrfeige geben wollte. (Er tat’s und lief davon. Jedermann war empört über eine solche Frechheit. Hm andern Tage jedoch ging fllctbtades zu dem Riten, bat ihn demütig um Verzeihung und entblößte seinen Rücken, um die wohlverdienten Geißelhiebe zu empfangen. Der Greis verzieh ihm und gewann den schönen Jüngling bald so lieb, daß er ihm seine Tochter zur Frau gab. 3. aictbictöcs sucht Aufsehen zu erregen. Durch solche mutwilligen Streiche machte sich Rlcibiades zum Stadtgespräch, und das wollte er eben. Einst kaufte er um eine ungeheuere Summe einen wunderschönen Hund. Ganz-Rthen sprach von dem prächtigen Tiere.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 34

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 34 — im Meere, und er selbst trieb, an einen Balken geklammert, neun Tage und Nächte in den Wogen umher. Da warf ihn die Flut an eine einsame Insel. 3. Odysseus bet Kalypso, hier wohnte in schöner hochgewölbter Felsengrotte die Nymphe Kalypso. Sie nahm Odysseus liebreich auf; aber er sollte nun, so verlangte sie, immer auf ihrer Insel bleiben und seine Heimat nicht wiedersehen. Das fällt dem armen Duldet schwer aufs herz. Denn zu Hause hat er eine treue Gattin und einen lieben Sohn zurückgelassen; an diese denkt er alle Tage. Jeden Morgen mit dem Frührot geht er hinaus an den brausenden Meeresstrand, setzt sich nieder und weint vor heimweh. Nur von fern die blauen Berg6 seiner Insel zu erblicken, nur den Hauch aus den Hütten aufsteigen Zu sehen, wünscht er sich, und dann zu sterben. Endlich nach manch ein langen Jahr erteilt ihm Kalypso auf Befehl der Götter die Erlaubnis zur heimkehr. Rber ach! er hat kein Schiff. Da greift er frisch Zu* Axt, fällt Tannenstämme und baut sich ein Floß. Rasch ist die Rrbeu vollbracht, und fröhlich rubert er auf dem unstet) ern Fahrzeuge von bannen. Siebzehn Tage sieht er kein £anb, nichts als Himmel und Wasser. (Enblich am achtzehnten erblickt er von fern eine Insel. Doch ehe er sie erreicht, trifft ihn ein schrecklicher Sturm, der ihm sein Floß zertrümmert. Schwimmend kämpft er mit den Ddogen und rettet sich glücklich ans Ufer, Rber er ist so erschöpft von der Anstrengung, daß er sich nur mühsam in ein nahes Gehölz schleppt, wo er auf einen1 Haufen dürren Laubes in tiefen Schlaf sinkt. 4. Heimkehr nach Ilhaka. Ruf der Insel, die 0)byheu5 erreicht hatte, wohnten die phääken, ein friebliches betriebsam*?5 Schiffervolk. hier sollte er gastliche Rufnahme finben. Rls er aw andern Tage erwachte, ergötzten sich auf einem freien Platze in seines Nähe Jungfrauen mit Ballspiel. Ruch die schöne Königstocht^ Nausikäa spielte mit. Ihr nahte Gbysseus hilfeflehenb und wußt6 ihr Mitleib zu erregen. Sie führte ihn in die Stadt zu dem Palast ihres Vaters. Der beherbergte den Frembling und bewirtete ihn köstlich-Rls dann Gbysseus seinen Hamen nannte und beim festlichen (Belag6 den Phääken seine vielen Irrfahrten und wunderbaren Rbenteilt erzählte, da staunten alle, und die Vornehmsten des Volkes gaben ityjj herrliche Gastgeschenke. Dann ließ der König ein schnellfahrendes Schm ausrüsten, und eine Schar seekundiger Jünglinge führte den Dulde seiner Heimat entgegen. Es war eine heitere Nacht, als das Schm rasch wie ein Vogel über die ruhige Fläche dahinglitt. Der Held lag r
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