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1. Deutsches Land - S. 9

1872 - Leipzig : Barth
Nachschrift. Schwerlich hat wohl jemals ein deutscher Mann das Vater- land mehr und inniger geliebt, sowie für dasselbe begeisterter ge- sungen und gearbeitet, als Arndt (gest. den 29. Januar 1860 zu Bonn), der Sänger des Liedes: „Was ist des Deutschen Vater- land?" zc. Wo daher über unser Vaterland geredet wird, da darf auch das Wort eines solchen Mannes nicht fehlen, der als einer der besten und treuesten Söhne unserer Nation nicht mit Unrecht „der getreue Eckart des deutschen Volkes" genannt wor- den ist. Und darum haben wir auch bei der Neubearbeitung vorliegender Blätter obigen Aufsatz Arndt's nicht weggelassen, ob auch derselbe in seinen statistischen Notizen nach Wiederaufrichtung unseres deutschen Kaiserthums mancher Berichtigung bedarf. Um so inniger und gerechter aber unsere Freude, daß aus dem heiligen Kampfe, den unser deutsches Gesammtvaterland gegen unseren alten Erbfeind vor Jahresfrist glücklich und siegreich be- standen hat, dem deutschen Volke das Ehrenzeugniß erwachsen ist, daß es das immer und immer wieder laut gewordene, auch von anderen redlichen Vaterlandsfreunden ausgesprochene Wahrungs- wort, womit unser Arndt seinen obigen Aufsatz schließt, sich zu Herzen genommen und dadurch endlich sich die Krone der Ehre errungen hat, welche ihm in unserem Erdtheile den ersten Platz sichert. R. Das deutsche Vaterland. Uns alle zieht das Herz zum Vaterland. Schille i. Von allen Ländern in der Welt Das deutsche mir am Besten gefällt, Es traust von Gottes Segen; Es hat nicht Gold noch Edelstein, Doch Männer hat es, Korn und Wein Und Eisen allerwegen. Von allen Sprachen in der Welt Die deutsche mir am Besten gefällt, Ist freilich nicht von Seiden; Doch wo das Herz zum Herzen spricht, Ihr nimmermehr das Wort gebricht, In Freuden und in Leiden. Von allen Freunden in der Welt Der deutsche mir am Besten gefällt, Von Schale, wie von Kerne; Die Stirne kalt, der Busen warm, Wie Blitz zur Hülfe Hand und Arm, Und Trost im Augensterne. Von allen Sitten in der Welt Die deutsche mir am Besten gefällt, Ist eine feine Sitte; Gesund an Leib und Geist und Herz Zu rechten Stunden Ernst und Scherz, Und Becher in der Mittel

2. Deutsches Land - S. 25

1872 - Leipzig : Barth
25 mandem als von dem Flußgotte bewohnt werden, der unten aus der krystallenen smaragdgrünen Grotte den fertigen Strom entläßt. Ist dies die Urne, welche die Alten ihren schilfgekrönten Grau- Karten von Flußgöttern in die Arme gaben? Die Gletscher, unerschöpfliche Quellen der Flüsse, können selbst schon als deren Anfänge betrachtet werden. Wir nannten sie Eis- ströme, denn sie sind, wenn auch unmerklich, im Strömen, im Fort- rücken begriffen. Die obere Masse, die beständig neuen Zuwachs erhält, drückt aus die tiefer liegende, bis die unterste Stütze, an der Erdoberfläche geschmolzen und vom Wasser untersressen, zu- sammenbricht, worauf mit krackendem Getöse der ganze Gletscher durch seine eigene Schwere fortgeschoben wird. Eine lange Reihe von Jahren mag aber darüber hingegangen sein, bis die Eismassen, aus welchen der heutige Rheinwaldgletscher besteht, geschmolzen das Rheinthal Hinabflossen und aus den Lawinen des Adula ein neuer, dem heutigen vielleicht sehr unähnlicher Gletscher hervorging. S i m r o ck. Die Wacht am Rhein. Es braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wer will des Stromes Hüter sein? Lieb' Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! Durch Hunderttausend zuckt es schnell, Und Aller Augen blitzen hell. Der deutsche Jüngling, fromm und stark, Beschirmt die heil'ge Landesmark. Lieb' Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rheni! Er blickt hinauf in Himmelsau'n, Wo Heldengeister uiederschau'n, Und schwört mit stolzer Kampfeslust: „Du Rhein bleibst deutsch wie meine Brust." Lieb' Vaterland, magst ruhig seiu, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! Und ob mein Herz im Tode bricht, Wirst du doch drum ein Welscher nicht; Reich wie an Wasser deine Flnth Ist Deutschland ja an Heldenblut. Lieb' Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

3. Deutsches Land - S. 87

1872 - Leipzig : Barth
Reichthum zu verschaffen, und bleibt arm und armselig. Die blassen Wangen, die scharfen, starken, kalten Gesichtszüge, die straffen, fettlosen, aber kräftigen Muskelformen erzählen von den Müh- seligkeiten seiner arbeitsvollen, entbehrungsreichen Tage, welche nahe grenzen an die jener schwarzen Sclaven in den Plantagen der Gewürzinseln und auf den Demantfeldern, deren blutiger Schweiß gleichfalls für die Ueppigkeit und den Luxus vergeudet wird. Aber im Feuerauge des Harzers leuchtet das Gefühl der Freiheit; freiwillig und mit Lust thut er die grause Arbeit seiner Väter, vor welcher der verweichlichte Fremde schaudert, und um seinen üppig geschwollenen Mund lacht eine sarkastische Fröhlichkeit und spricht von seinem gesunden Herzen und seiner muntern Gemüths- art. An dreißigtausend Menschen leben dort oben in solcher Weise auf einer Fläche von dreizehn Quadratmeilen, stolz auf ihren Berghauptmann, den sie auch wohl den Harzkönig nennen, der sie nach eigenen Gesetzen regiert, stolz auf ihre Privilegien, auf ihre fcharfgefchiedene Lebensweise, auf ihre Freiheit von Steuern und Tribut anderer Art, selbst auf ihre Sprache, die gezogen und voll- tönend, süddeutschen Dialekten gleich, klingt und vielleicht von ihren aus dem Erzgebirge früherhin eingewanderten und hergenfenen Vätern stammen mag. Doch wird die Begeisterung für manche dieser Vorzüge und Auszeichnungen jetzt allmälig in des Harzers Brust erlöschen müssen, da seine Gleichstellung mit den übrigen Landesbewohnern früher oder später eintreten muß. Ein freundlicheres Klima empfängt den Wanderer, sobald er zum Unter harze hinabsteigt, zu welchem man alles Gebirge zu zählen pflegt, was dem Brocken östlich liegt, und aus Gangg?birge und Flötzgebirge besteht, von ihm aber als Vorharz die äußersten, noch immer hügelichten und bewaldeten Ausläufe und Vorsprünge unterscheidet, durch die das Gebirge allmälig in das flache Land verläuft, gleichsam die Finger und Fußzehen des Riesen, die er in die Ebene hinausgestreckt als Symbol seiner Herrschaft. Hier im Unterharz ist die unerschöpfliche Schatzkammer des Malers und des Dichters; hier finden sich jene an geheimem Zauber und unvergleich- lichem Reiz so reichen Plätze, die diesem nordischen Gebirge einen Weltruf erwarben; und ist die Erde hier im Innern weniger mit köstlichen Schätzen gefüllt, so ersetzt sie es im Uebermaß durch ihre äußere Herrlichkeit. Die traurige Tanne wechselt hier mit dem üppigsten Laubholze: hundertjährige Eichen wölben sich zum lus- tigen Dome, die schlanken Buchen bilden endlose Schattengänge,

4. Deutsches Land - S. 142

1872 - Leipzig : Barth
142 — Der zweite Morgen bringt neuen Sturm, feindlichen Himmel und verstärkte Angriffswuth der Barbaren. Die Legionen halten sich noch einmal bis zum Abend. Am dritten Morgen, wie die Deutschen in die gelichteten Reihen einbrechen, stürzt sich Varus in sein Schwert, alle Ordnung lös't sich, und die Legionen werden vernichtet. Sieh', auf diesem Flecke stehst Du! Hier ist das Winn- feld, das Siegesfeld. In diesem Augenblicke traten wir aus dem Wald in eine Hochebene, nur nach einer Seite frei von den dichten Tannen- Waldungen. Die Ebene weithin liegt vor uns, die letzte Rettungs- Hoffnung der Römer; noch eine Kraftanstrengung, und sie brachen nach dem Rheine durch. Da wurden sie im Angesicht der Ebene zusammengehauen. — Laß Dir einmal vom Taeitus die Gefühle schildern, sagte mein Begleiter, mit denen Jahre nachher Germanicus und seine Legionen, die doch niemals wieder das Joch fest auf den deutschen Nacken legen konnten, hier gestanden haben. Ein glück- liches Treffen hat sie vorwärts gebracht, sie verheeren alles Land zwischen Ems und Lippe, nicht weit, sagt der Geschichtschreiber, vom Teutoburger Wald, in dem die Gebeine der drei Legionen unbegraben liegen sollten. Wenn Du aber zwischen Ems und Lippe aufwärts gehst, so findest Du dieses Waldgebirge, an dessen Fuß sie entspringen. — Zuerst das erste Lager des Varus, mit abgemessenen, mächtigen, regelmäßigen Verhältnissen, zeigt ihnen die ungebrochene Kraft; dann das zweite, mit niedrigem Wall, halb verschüttetem Graben, endlich mitten im Feld die bleichenden Gebeine, zerstreut hier und da, wie sie geflohen waren oder wider- standen hatten. Laß alle Gelehrten sich zanken, ob es hier gewesen ist oder nicht. Die Haine, in denen sie die Gefangenen geschlachtet haben, fehlen nicht, rechts und links. Es kann's Keiner demon- striren, daß der letzte Kampf auf diesem Platze gewesen ist, aber den Teutoburger Wald haben wir sicher, und das Feld hier heißt Winnfeld seit alten undenklichen Zeiten; das genügt uns, und wo dies zusammentrifft, laß Dir von keiner Kritik und Krittelei das Bewußtsein verkümmern, daß Du hier auf historischem Boden stehst, der mit Römerblut für deutsche Freiheit gedüngt ist. Und mit dem Hermann ist's auch keine Einbildung; denn der letzte alte Römer, der den Fluch über uns gesprochen hat, als er die Götter um ewige Dauer unsrer inneren Zwietracht anflehte, hat wohl gewußt, was er sagte, als er aussprach: „Arminius sei unbestritten der Befreier Germaniens."

5. Deutsches Land - S. 35

1872 - Leipzig : Barth
---- 36 -- Und der Baier darauf: „Geschmiedet in Eins Sind hent im Feuer wir worden! Heut ward sie geschlagen, die Brücke des Mains, Geschlagen von Süden nach Norden! Und wie wir sterbend zum Bunde die Hand Zum Schwur der Treue erfassen, So reichen die Rechte sich Land und Land, Im Tode sie nimmer zu lassen." — Und als erglommen um Fels und Wald Des Abendroths glühende Brände, Da ruhten die Tapfern friedlich und kalt, Der Tod verkettet die Hände. Doch wir hörten den Schwur, und wir halten ihn Euch Bei rinnendem Herzblut im Sande! Und die Kunde vom wiedererstandenen Reich, Sie donn're von Lande zu Lande! I. Lohmeier. Das Fichtelgebirge hat seinen Namen von den Fichtenwäldern, die seine Gipfel be- decken. Unter dem fünfzigsten Grade nördlicher Breite und dem dreißigsten östlicher Länge, von allen Grenzen Deutschlands ziem- lich gleich entfernt, zieht es sich von Westsüdwest nach Ostnordosten hin, und erhebt in seiner Mittelgruppe als höchste Spitzen den Schneeberg (3221 Pariser Fuß) und den Ochsenkopf (3122 Pariser Fuß), die nur durch das Mainthal von einander geschieden werden. Eine Ausdehnung von ungefähr vierzig Geviertmeilen umfassend, ist es nur gegen Osten, Südosten und Südwesten deut- lich abgegrenzt; im Nordwesten hingegen stößt es an den Thü- ringer Wald, von diesem nur durch das Thal der Rodach geschie- den; gegen Nordosten hängt es mit dem Erzgebirge zusammen; gegen Osten verlaufen sich bis zu seinen Vorbergen heran einzelne Züge des Böhmerwaldes. Die beiden höchsten Bergketten (die mittlere und die Wald« stein er) bilden einen Granitzug, an den sich ringsum Gneus und Glimmerschiefer lagert; nach Norden lehnt sich ein Uebergangs-- schiefergebirge an, nach Süden und Westen jüngere Flötzgebilde. Lager von Quarz, Kalk und Serpentin erscheinen an verschiedenen Punkten; Grünstein findet sich in allen Gestaltungen, der Basalt formt sich zuweilen zu kegelähnlichen Kuppen.

6. Deutsches Land - S. 121

1872 - Leipzig : Barth
- 121 - den Wanderer erhöhen, gewinnt durch die vielen Sagen und Denk- mäler der nordischen Vorzeit, wie durch sein treffliches Seebad, immer mehr an Ruf. Nur eine halbe Stunde vom Festlande entfernt liegt die zum preußischen Regierungsbezirk Stralsund ge- hörige, 18 Q.-Meilen Flächeninhalt enthaltende, größte deutsche Insel mit ihren 45,000 Einwohnern, denen Viehzucht und Fischerei reichlichen Ertrag gewähren. Kaum giebt es ein zweites Land, das in so vielerlei Richtungen vom Meere durchbrochen und um- schlungen wird, wie diese Insel, deren schmale Landzungen die grünlichen Fluthen zu sichern Golfen gestalten. So liegt die Halbinsel Iasmund, der in naturhistorischer Hinsicht merkwürdigste und interessanteste Theil der Insel Rügen, mit der sie durch eine Landenge zusammenhängt, die wie ein zarter Gürtel den lieblichen Busen des Meeres umschlingt, vor uns, als ein lieblicher Garten, umsäumt von uralten Buchen, Eichenwäldern und grünenden Rasenflächen, die das sanft wallende Meer mit seinen keuschen Wogen benetzt. Gleich einem ossianischen Geister- bilde steigt aus der Ostsee, an der nordöstlichen Spitze dieser Halb- insel, das Vorgebirge Stubbenkammer (d.i. steinerne Treppe, von dem wendischen Worte Cammen, was Stein, Felsen bedeutet), dessen höchste Spitze, der gigantische Königsstuhl, stch stolz aus der Meerestiefe 490 Fuß (nach Andern 543 Fuß) hoch erhebt. Einer unförmlichen Pyramide gleichend, deren Seiten senkrecht abgeschnitten sind, erhebt sich das Kreidegebirge hier eine Meile lang steil aus den Fluthen, die rastlos den Fuß der poetischen Felsenwelt unterwaschen, so daß der Dreizack Poseidons un- unterbrochen neue gigantische Formen schafft. Noch zeigen die dunkeln Spalten und Höhlen der weißen Kreidewände und das zu Tage liegende zwei Fuß mächtige Feuersteinlager, das die Felsen durchzieht, daß einst die See höher ging, gleich wie es die neuesten wissenschaftlichen Forschungen erwiesen haben, daß der Spiegel der Ostsee immer tiefer sinkt. Hier am Rande des Ufers, mitten unter versteinerten Meersternen, Seeigeln, versteinerten Muscheln, Gryphiten, Belemniten, Echiniten :c., liegt der Waschstein, seinen Namen von der Sage führend, die noch heute im Munde des Volkes ist. „Einst, so erzählt man, als hier auf Rügen vor langen Zeiten noch die beiden Piratenkönige Störtebeck und Gödike Michael hausten, ließen sie in ihrem in der Nähe gelegenen Schlosse einen frommen gefangenen König mit seinen Söhnen.und Knechten ermor--

7. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 7

1893 - Aachen : Barth
Perseus. 7 eine schwere Strafe der das Land verhngt. Nachdem er schon durch eine berschwemmung das Land verheert hatte, hatte er ein Ungeheuer geschickt, welches tglich aus dem Meere hervorscho und Menschen und Tiere fra. Daraus hatte der unglckliche König von dem Orakel die traurige Weisung er-halten, da er nur dadurch das Land von der Heimsuchung be-freien knne, da er seine Tochter opfere. Er hatte sich lange dagegen gestrubt, aber endlich auf das Drngen des Volkes feine Tochter dem Ungeheuer zum Fre an den Felsen gefesselt. So fand der Held dieselbe weinend und klagend. Und gerade hrte man, wie das Meer ausrauschte, und bald sah man das Ungeheuer heranschwimmen. Die Jungfrau wehklagte, und die Eltern strzten weinend herzu. Da ent-schlo sich der Held, die Unglckliche zu retten und sie zu seinem Weibe zu machen. Schnell erhebt er sich in die Luft; das Ungeheuer schnappt nach feinem Schatten auf dem Meere; aber in diesem Augenblick fhrt jener hernieder und stt demselben sein Schwert tief in den Krper. Voll Schmerz und Wut bumt sich das Untier auf und taucht wieder unter; weithin werden die Wogen aufgewhlt und mit dem Blute des Tieres gefrbt. Unter gewaltigen Zuckungen verendet das Tier, und der Held fhrt die gerettete Jungfrau ihren Eltern wieder zu. Whrend des Kampfes lag das Medusenhaupt am Boden, und die umstehenden Grser, welche vom Blute des Drachen rot gefrbt waren, wurden versteinert. Samen von diesen Gewchsen streuten die Nymphen ins Meer, und so entstanden die Korallen. Perseus bat nun die Eltern, die Andromeda ihm zur Gemahlin zu geben. Jene willigten freudig ein, und der König bestimmte den Helden zu seinem Nachfolger. In dem goldstrahlenden Saale des Palastes wurde das Hochzeitsmahl bereitet. Aber während der Feier drang der frhere Brutigam der Andromeda mit vielen Kriegern in den Saal, um die Braut mit Gewalt an sich zu reien. Er hatte sie in ihrer Not verlassenwar aber jetzt neidisch auf den fremden Helden. Perfeus verteidigte sich tapfer; als aber immer neue Scharen hereinstrmten, mute er zu seiner letzten Waffe greifen. Er

8. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 11

1893 - Aachen : Barth
Herkules. 11 mehrte der junge Held seinen Ruhm durch neue Thateu. Er befreite seine Vaterstadt Theben von einem schimpflichen Tribut und erhielt die Tochter des Knigs zur Gemahlin. Da wurde Enrystheus eiferschtig auf ihn und berief ihn als seinen Unterthan zu sich. Eurystheus aber war ein schwchlicher und unfhiger Knigs der keine rhmlichen Thaten aufzuweisen hatte. So schmerzte es den Halbgott um so mehr, da er einem Sterblichen dienen sollte. Er verfiel in Schwermut und zuletzt in wilden Wahnsinn. Die Umnachtung seines Geistes war so schrecklich, da der Arme seine eigenen Kinder ttete. Als er endlich von seinem bel befreit wctr, wurde er von schmerzlicher Reue gefoltert. Er begab sich nach Delphis wo die Götter durch eine Priesterin den Menschen ihren Willen ver-kndeten. Hier erhielt er die Weisung, die Arbeiten zu ver-richten, welche ihm sein Vetter auferlegen werde. Er gehorchte diesem Befehle. 4. Der nemeische Lwe. Zuerst sollte Herkules jetzt zwei Ungeheuer tten, die besonders gefhrlich und schwer zu be-kmpfen waren. Das eine von diesen war ein Lwe, der in den Wldern von Renten hauste und Furcht und Ent-setzen nmher verbreitete. Es war faft unmglich, ihn zu fangen/ denn seine Hhle erstreckte sich von einer Seite des Berges zur andern und hatte zwei Ausgnge. Auerdem war er unver-wundbar. Die Götter schenkten dem Helden zu diesem Kampfe einen Bogen und nie fehlende Pfeile. Er selbst verfertigte sich auerdem eine Keule aus einem wilden lbaume, welchen er aus der Erde zog. So gerstet ging er dem Ungeheuer ent-gegen. Allein er durchstreifte einen ganzen Tag das Dickicht des Waldes, ohne den Lwen zu finden. Denn es gab niemanden, der ihn auf die Spur htte bringen knnen, da aus Furcht vor dem Untier sich alle von dem Walde fernhielten. Endlich am Abende erblickte er das Ungeheuer, wie es von einem Raubzuge in seine Hhle zurckkehrte. Sein Krper war rot gefrbt von dem Blute seiner Opfer. Ohne Furcht richtete der Held feine Pfeile gegen die Weichen und die Brust des furchtbaren Gegners. Doch die Pfeile prallten ab von dem Felle, als wenn es glattes Eisen wre, und wutentflammt

9. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 33

1893 - Aachen : Barth
Der Argonautenzug. 33 aber gelangte glcklich nach Kolchis und wurde von dem Könige etes freundlich aufgenommen. Aus Dankbarkeit schenkte er diesem das Fell des Widders, welches aus gediegenem Golde war. Der König weihte dasselbe dem Ares und nagelte es in dem Haine dieses Gottes an eine Eiche. Ein furchtbarer Drache, welcher nie schlief, mute es hier bewachen. Es wurde nun spter dem Helden Jason ausgetragen, das goldene Vlie zu holen. 2. Ter Einschuhige. Jason war der Neffe des Knigs Pelias von Jolkus. Dieser hatte den Vater des Jason vom Throne gestoen und dessen Kinder aus dem Reiche ver-trieben. Aber er mute in steter Unruhe leben. Denn ihm wurde der Orakelspruch zu teil, er werde durch einen Ein-schuhigen gestrzt werden. Als Jason 20 Jahre alt war, fate er den Entschlu, in fem vterliches Reich zurckzukehren. Here war seine Be-schtzerin,' sie trat ihm unterwegs an einem hochangeschwollenen Bache in der Gestalt eines alten Mtterchens entgegen und bat ihn, sie der den Bach zu tragen. Jason erfllte ihre Bitte; die Gttin aber lste in dem Wasser den einen Schuh von seinen Fen. So erschien der Jngling nur mit einem Schuh bekleidet vor dem Pelias und forderte den Thron seines Baters von ihm zurck. Der König erschrak darber nicht wenig; denn er dachte sogleich an den unglcklichen Orakelspruch. Aber er verstellte sich und sprach zu dem Helden: Geh hin und hole das goldene Vlie, welches zur Schande von ganz Griechenland in den Hnden der Barbaren ist. Dadurch magst du zeigen, da du der Herrschaft wrdig bist, und ich werde dir dieselbe nicht lnger vorenthalten." Dies war aber eine bse List des Knigs; denn er hoffte sicher, da der ihm ver-hate Jason bei dem Abenteuer umkommen werde. 3. Jasons Vorbereitungen zur Fahrt. Jason willigte ein; denn das Vlie galt in ganz Griechenland sr den grten Schatz, und sein Heldenmut verlangte nach khnen Thaten. Er lie zuerst von dem geschicktesten Baumeister Griechenlands ein Schiff von auerordentlicher Schnheit und Gre bauen. Dasselbe hatte 50 Ruder und war mit schnen Schnitzereien Greve, Leitfaden, Neue Bearbeitung Ii. Vierte Auflage. Z

10. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 19

1893 - Aachen : Barth
Herkules. 19 beherrsch er, um das ihm gespendete Opserblut zu trinken/ da aber ergriff der Held denselben und zwang ihn, die Tote aus dem Totenreiche wieder freizugeben. Darauf fhrte er dem trauernden Könige die treue Gattin wieder zu. 16. Der Tod des Herkules. Endlich sehnte sich der Held nach Ruhe. Er nahm zu seiner zweiten Gemahlin die Dejanira, die schne Tochter des Knigs vonkalydon, und wollte an ihrer Seite ein ruhiges und friedliches Leben führen. Doch nicht lange hielt es den Ruhelosen an der Seite seiner Gattin. Seine Kampfeslust trieb ihn wieder von Abenteuer zu Abenteuer. Dejanira, die ihn sehr liebte, empfand darber heftigen Schmerz/ denn sie frchtete, da ihr Gatte sie noch ganz verlassen mchte. Nun hatte ihr einst ein Centaur, dem ihr Gemahl einen Pfeil durch die Brust geschossen hatte, sterbend anbefohlen, das aus feiner Wunde flieende Blut zu sammeln. Denn wenn sie mit demselben das Gewand ihres Gatten bestreiche, so werde dieser sie nie verlassen. Dies wunderbare Mittel gedachte sie jetzt zu erproben. Sie fhrte ihr Vorhaben aus, als ihr Gatte nach einem glnzenden Siege dem Zeus ein Dankopser darbringen wollte und sich dazu ein feierliches Gewand von ihr holen lie. Doch jetzt zeigte sich, da der rachschtige Centanr sie betrogen hatte: das Blut desselben war vergiftet gewesen. Denn sobald Herkules das Gewand angelegt hatte, ergriff ihn ein brennender Schmerz. Voll Wut wollte der Unglckliche das Kleid von feinem Krper ziehen; allein er ri ganze Stcke Fleisch mit fort. Er litt unertrgliche Qualen und beschlo, denselben durch den Tod ein Ende zu machen. Mit seiner letzten Kraft er-richtete er einen Scheiterhaufen, um sich selbst zu verbrennen. Doch als er denselben bestiegen hatte, da senkte sich eine Wolke hernieder, nahm den Helden aus und trug ihn zum Olymp. Er wurde unter die unsterblichen Götter aufgenommen. Selbst seine alte Feindin, die Gttin Here, war jetzt vershnt und gab ihm ihre Tochter, die ewig jugendliche Hebe, zur Gemahlin. 2*
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