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1. Mit einem Stahlstich - S. 509

1837 - Stuttgart : Belser
Wickliffe und das Concil von Pisa. 509 der Hof gegen ein Geschenk von 100,000 Franken zu einer Amnestie verstand, so empfieng man Karl Vi. mit lautem Jubel in der Hauptstadt. 1383 zog sodann der Herzog von Anjou mit vielem Gclde ans der französischen Schatz- kammer nach Neapel, um als Adoptivsohn Johannas I. seine Ansprüche gegen Karl Iii. dnrchzusetzen, starb aber 1384, bevor er seinen Zweck erreicht hatte. Der nunmehr übermächtige Herzog von Burgund lenkte Karls Thätig- kcit gegen Flandern, wo wegen des Drucks der Abgaben ebenfalls Unruhen herrschten. Dreimal hatten die Städte ihres Grafen Ludwig Schulden bezahlt, und zum vierten- male wurden die Bürger von Brügge gewonnen; Gent aber empörte sich, und der von Philipp Arte velde, dem Sohne des Brauers, geleitete Aufstand nahm eine für den Grafen so bedenkliche Wendung, daß er bei sei- nem Eidam und voraussichtlichen Erben, Philipp von Burgund, um Hülfe nachsuchte. Ende Oktobers 1382 sammelte sich bei Artois das französische Heer, erzwang den Uebergang über den Lys, gewann unter Mitwirkung der Patricier und reicheren Bürger die Stadt Ypern, nahm Cassel, Thorout und andre Plätze ein und schlug am 27. Nvvbr. 1385 bei Rvvsbeke, wo der sehr fähige Artevclde umkam, die Flamänder aufs Haupt, so daß nur die Geuter mit englischer Hülfe den Widerstand fort- setzten. Karl Vi., entschlossen, den Sieg bei Novsbcke zu Unterdrückung des Aufruhrgeistes im eignen Lande zu benützen, zog in Schlachtordnung nach Paris, cntwaffnete die Bürger und ließ viele verhaften und hinrichten, vor Allen den Generaladvokatcn des Marets, einen redlichen Mann, der nur, um den ärgsten Greueln zu steuern, in Paris geblieben war, übrigens freie Reden geführt und mit dem Herzoge von Burgund sich verfeindet hatte. Minderschuldige durften zum Dvrthcile der Prinzen sich loskaufen. Ueberdicß schaffte der König das Amt des Bürgermeisters von Paris ab, setzte einen Schuldheissen, zog die Einkünfte des Rathhauses zur königlichen Kam- mer und führte die Abgaben, welche den Aufstand bewirkt

2. Mit einem Stahlstich - S. 639

1837 - Stuttgart : Belser
Skeg Pabstth. üb. d. Concile u. Erfind, d. Vuchdruckerknnsr. 639 Ehe bestätigt, worauf Glocester seine Beischläferin Eleo- nore Cobham heurathete, und Jakobäa ihrem Schicksale Preis gab. Gleichwohl dauerte der Bürgerkrieg fort: erst 1428 erzwang Philipp einen Vertrag, daß ihm als Ruwaard oder Verweser und als Erben die Gewalt zu- stehen , daß Jakobäa nur den Titel einer Gräfin von Hol- land, Seeland und Hennegau haben, und die Fehde zwischen Hoeks und Kabbeljaus für immer abgethan scyn solle. Nachdem er 1429 das von dem letzten siandrisch- dampierrischen Grafen erkaufte Namur mit Burgund vereinigt und 1430 von Philipp von St. Pol, dem Bruder des 3 Jahre zuvor verstorbnen brabantischen Johann, Brabant mit Antwerpen und Limburg ererbt hatte, ließ der Glückliche die Gräfin Jakobäa in drücken- der Armuth schmachten. Da bot ihr Frank von Börse len, burgundischer Statthalter in Holland und Seeland, seine Hülfe an, und die immer noch schöne Ja- kvbäa gab ihm heimlich ihre Hand. Kaum hatte Phi- lipp Kunde hievon, so wurde der Statthalter verhaftet: seine Gattin rettete ihm das Leben, indem sie, auf alle Titel und Rechte verzichtend, sich mit dem Amt einer Oberförsterin über die holländischen Wälder und mit den Zöllen von Holland und Seeland begnügte: Frank wurde zum Grafen von Ostervant erhoben. Bei der häufigen Abwesenheit ihres Gemahls lebte sie meistens auf dem Schlosse Teinigen, mit Verfertigung irdner Krüge be- schäftigt, die sie sogleich wieder in den Burggraben warf, und starb 1436 an der Schwindsucht. Philipp aber, ~ schon im Besitze so vieler Provinzen, kaufte von der görlitzer Elisabeth 1443 auch noch Luxemburg. Aus dem Erzählten geht hervor, einmal, daß der Bei- stand des burgundischen Herzogs im Verlaufe des eng- lisch-französischen Kriegs von stets größrem Gewichte werden mußte, und. dann insbesondre, daß die Englän- der in den Jahren 25 bis 23 den so vortheilhaft begonn- nen Streit nur mit geringem Nachdrucke fortsetzcn konn- ten; denn während dieser Zeit war Philipp, wie wir sahen, .theilö gespannt mit den Engländern, theils. in

3. Mit einem Stahlstich - S. 690

1837 - Stuttgart : Belser
690 Neuntes Hauptftück. gogne!« Des andern Tags, an einem Sonntage, an welchem die Lütticher keinen Angriff erwarteten, drangen .die Burgunder 40,000 Mann stark in die Stadt. Uebcr- rascht floh der grvßre Theil der Einwohner, und fand in den Ardennen durch Hunger, Kälte und Nerrath den Untergang; die Stadt wurde geplündert und dis auf die Kirchen und 500 Häuser der Geistlichen niedergebrannt. Eingeschläfert durch das Benehmen Ludwigs Xi., gab Karl am 2. Nov. den König frei, der voll von Nache- gedanken nach Hause kehrte. Nichts konnte ihm daher erwünschter seyn, als daß Karl gleich darauf in Ver- hältnisse gerieth, welche über kurz oder lang einen Krieg zwischen Burgund und der Schweiß herbeiführen mußten, wo Ludwig, zumal in Bern und Zürich, sich Freunde er- kauft hatte. Es hatte nämlich Schaffhauscn Händel mit Pilgert von Höwdorf, einem Beamten Erzherzog Sigismunds, und Sigismund ließ daher den Stadtbür- gcrmeister Hans am Stad auf einem Geschäftsritte nach Engen festnehmen, zu Villingen ins Verließ werfen und seine Füße in den Block legen. Zu gleicher Zeit kaufte der Junker von Negishcim einem Müllerknecht aus Mühl- hausen eine streitige Forderung von 6 Plapperten an seinen Meister ab, und befehdete darum die Stadt. Voll Grimms erhob sich die kriegslustige Jugend der Schwei- tzer; der Erzherzog kam bald ins Gedränge, und mußte, kraft des zu Waldshut geschloßnen Friedens, dem Bür- germeister von Schaffhausen Genugthuung geben, und den Eidgenossen 10,000 Gulden für den Kriegsaufwand versprechen (1468). In Verlegenheit thcils wegen dieser Geldsumme, theils wegen seines unzufriednen Adels gieng Sigismund nach Arras und ^vt dem Herzoge Karl die Grafschaft Pfirt, den Sund - und Breisgau, den Schwarz- wald und die Städte Rheinfelden, Seckingen, Laufcnburg und Waldshut gegen 50,000 Gulden als Pfandschaft an, in der Erwartung, Karl werde bald den Schweitzerbund dahin bringen, daß Oestrcich nicht länger ein Spott der Kuhhirten sey. Nicht wenig erfreut, so ganz ungc-

4. Mit einem Stahlstich - S. 308

1837 - Stuttgart : Belser
308 Sechszehntes Hauptstück. Ständen verwilligt erhielt, so waren doch die Einkünfte, welche er von dort bezog, sehr bedeutend; die Zuflüsse an baarem Gelde machten, so lange c r noch regierte, vierundzwanzig bis fünfzig Millionen Dukaten aus. Das Gelv wurde in der Negel ohne Schwierigkeit erhoben; doch kam es einmal darüber zum Aufstand. Nach dem dritten Frieden mit Frankreich bedurfte Karl zur Bestrei- tuug der Kriegslasten großer Summen. Auf die in die- ser Angelegenheit von Maria gemachten Forderungen hin bewilligten die Stände 1,200,000 Gulden; davon sollten Brabant und Flandern, die reichsten Provinzen, je ein Dritthcil übernehmen: Brabant machte keine Schwierig- keiten, auch die bedeutcndern Städte Flanderns nicht: nur Gent weigerte sich, weil die Bewilligung der Stände blos dann gültig sey, wenn alle Haupttheile der Land- schaft beigestimmt hätten. Die Statthalterin griff zu einem damals nicht ungewöhnlichen Mittel: sie ließ Bür- ger aus Gent verhaften, welche Geschäfte halber in an- dern Städten der Niederlande sich aufhielten. Die Gen- ier appellirten au den Kaiser; dieser verwies sie an den hohen Gerichtshof zu Mccheln, dessen Urthcile sie sich aber nicht unterwerfen wollten. Im Juli 1539 brach die Un- zufriedenheit in offnen Tumult aus: die Magistrate, welche f ü r Bezahlung gestimmt hatten, wurden abge- seht und eingezogcu; es kam zu einer Herrschaft des Pöbels, welcher die ausschweifendsten Forderungen au die Re- gierung machte. Die Statthalterin fieng vergeblich an nachzugeben. Unerwartet erschien, wie wir früher schon berichtet haben, zu Anfang 1540, an der Spitze von zwei deutschen Regimentern, der Kaiser selbst in Flandern. Die Genter unterwarfen sich zwar als- bald , Karl aber ließ ihnen wegen ihrer Widersetzlich- keit den Prozeß machen und eine strenge Untersuchung über sie verhängen. Nach dem Ergebnisse derselben sprach er das Urtheil: Gent wurde des Hochver- raths schuldig erkannt, aller Privilegien verlustig erklärt; ausser dem Antheile an jenen 400,000

5. Mit einem Stahlstich - S. 332

1837 - Stuttgart : Belser
332 Siebenzehntes Hauptstück. Staatsrathes, Admiral der niederländischen Flotte, zu nennen. Noch waren die Niederlande in einem erfreulichen Zustand der Blüthe. 4.550 hatte die Einfuhr von Edel» steinen, Gewürzen und Zucker 300,000 Dukaten betragen; 4.566 betrugen Gewürze und Zucker allein 1,600,000 Du. taten. Die Gesammteinfuhr von der Ostsee machte in jenem Jahre 250,000, 16 Jahre später blos die Einfuhr an Getreide 1,500,000 Dukaten; der Wcinhandel belief sich früher auf 600,000, jetzt auf dritthalb Millionen Dukaten. Von fremden Kauflcuten waren zu Antwerpen mehr als 1000 Häuser; für Hausmiethe wurden oft 1000 Rcichsthaler bezahlt, besonders für damalige Zeiten ein ungeheurer Preis; 124 Gvldschmidte zählte die Stadt; 2500 Fahrzeuge erschienen oft zugleich auf der Schelde, und wöchentlich kamen 2000 Frachtwagen; die Börse wurde täglich von mehr als 5000 Menschen besucht. Aehnlichcn Verkehrs hatten sich Städte wie Gent, Brüssel, Am- sterdam, und eines verhältnißmäßigen Wohlstandes alle Theile der Provinzen zu erfreuen. Bald aber ver- lautete Klage über Klage: Philipp zog durchaus die Spanier vor, während Karl nicht nur hier die bedeutend- sten Aemtcr mit Niederländern besetzt, sondern auch in den obersten kaiserlichen Rath Männer aus allen Theilen der Monarchie ausgenommen hatte; zudem ließ Philipp, gegen die Privilegien der Niederländer, ein fremdes Heer, 3000 übermüthige spanische Soldaten zurück. In der Versammlung der Generalstaaten, welche er noch vor sei- ner Abreise zu Gent hielt, erwicdcrte er deßhalb gemachte Vorstellungen mit der entrüsteten Frage: „ob man auch ihn als Fremdling vertreiben wolle?" Doch gab er sein Wort, die Truppen sollen binnen 4 Monaten abziehen. Aus 4 Monaten wurden 48, und die Verzweisiung der Secländer stieg so hoch, daß sie die Arbeit an den Dei- chen einstellten und erklärten, lieber in den Wellen des Oceans unterzugehen, als länger die Plackereien dieser Fremdlinge zu leiden. Jetzt mußte man, damit nicht

6. Mit einem Stahlstich - S. 383

1837 - Stuttgart : Belser
Elisabeth tritt gegen den Vorkämpfer des Pabstthums rc. 365 Bewunderung für Holland in seine Heimath zurück. Einem Rajah in Ceylon bot 1601 Georg van Spil- bergen holländische Hülfe gegen die Portugiesen an, worüber der Cingalese so entzückt war, daß er allen vor- räthigen Zimmt im Lande den Holländern schenkte. Als der indische Handel schnell eine sehr weite Ausdehnung zu erlangen anfieng, wurden am 29. März 1602 auf Oldenbarneveldts Rath die vielen vereinzelten Kaufmanns- gescllschasten zu der großen ostiudischen Kompagnie ver- einigt. Gegen 25,000 an die Stände zu enrrichtende Gulden erhielt sie nicht nur den Alleinhandel ostwärts vom Kap der guten Hoffnung bis zur Magelhans« straße, sondern auch Vollmacht, Niederlassungen zu grün- den, Bündnisse zu schließen und Kriege zu führen. Ein Aktienkapital von siebenthalb Millionen Gulden bildete den Grundstock. Die Kompagnie zerfiel in 6 Kammern: der von Amsterdam gehörte die Hälfte, der von Seeland ein Viertel, denen von Delft, Rotterdam, Hoorn und Enk- huysen je ein Sechszehntel des Grundstocks; nach diesem Maßstabe wurde zu allen Ausrüstungen bcigesteuert: Kauf undderkauf besorgte dann jede Kammer für sich. Dickammer von Amsterdam hatte 20, die von Seeland 12, jede der übrigen 7 Direktoren ; aus diesen 60 wurden die 17 Oberdirektvren oder Bewindhebber gewählt, wclcheje 6 Jahre iu Amster- dam, je 2 Jahre in Seeland Residenz hielten, und zwar stellte Amsterdam 8, Seelands, und je 2 der übrigen Kammern stellten zusammen, 2 Bewindhebber: hinsichtlich des Sieben- zehnten wurde zwischen Amsterdam, Seeland, Delft und Rotterdam, Hoorn und Enkhuysen abgewechselt. Jeder Einwohner Hollands und Seelands sollte innerhalb einer gewissen Zeit Theil nehmen dürfen; Landschaften oder Städte, die mit mehr als 50,000 fl. dabei interessirt seyen, sollten das Recht haben, einen Agenten zu bestel- len, der ihre Angelegenheiten besorge. An dem Mono- pole hielt man mit zäher und eifersüchtiger Strenge fest; auch kein Diener der Kompagnie durfte für seine Rech- nung Handel treiben, und jeder mußte ganz von unten

7. Mit einem Stahlstich - S. 377

1837 - Stuttgart : Belser
Elisabeth tritt gegen den Vorkämpfer des Pabftrhums rc. 377 vor Oftende ward zu einer Kriegsschule, aus allen Ge- genden Europas strömten junge Männer herbei, um hier die Belageruugskunst zu lernen. Den 2. Sept. 1604 endlich ergab sich gegen freien Abzug die von 7000 Mann auf 3000 hcrabgeschmolzne Besatzung: die Spanier hatten 72.000 Mann geopfert, und innerhalb 20 Monaten 250.000 eiserne Kugeln in die mit Schutt und Trümmern erfüllte Stadt geschossen. Jndeß hatte Moritz Sluis, das dek nämlichen Werth hatte wie Ostende, und noch dazu den ganzen westlichen Theil Flanderns erobert. Spinola entwarf den Plan, ins Herz der Republik zu dringen: mit dem einen Thcile des Heers wollte er Moritz beschäftigen, mit dem andern über die Ströme nordostwärts vorrückcn; allein der Ucbergang über den Rhein, die Waal und Assel mißlang, weil Moritz die Flüsse tüchtig verschanzt hatte, und der Wasserstand zu hoch war. Ueberhaupt wurden wcitre Unternehmungen der Spanier, obgleich Spinola große Summen von seinem eignen Vermögen zugesetzt hatte, durch Geldmangel und Meutereien gelähmt; dagegen gelang dem kühnen Jakob Heemskerk am 25. April 1607 ein Angriff auf das spanische Geschwader vor Gibraltar, wobei die gegensei- tigen Befehlshaber, Heemskerk und Juan Alvarez Avila den Tod fanden. In Spanien war man der Fortsetzung des Kriegs um so mehr abgeneigt, als Lerma den wachsenden Ruhm Spinolas mit eifersüchtigen Blicken wahrnahm. Erzherzog Albrccht und Jsabetla wünschten um ihrer Ruhe willen und aus Liebe zu den Unterthanen ebenfalls ernstlich den Frieden. In einer andern Lage allerdings befanden sich die Holländer: der Krieg spielte nie mehr im Gebiete der Republik, sondern in Flandern und Brabant; dazu wirthschafteten sie vortrefflich, akkor- dirten knapp mit den Soldaten, bczablten aber pünktlich, lockten Kapitalisten, Handwerker, Künstler aus den spa- nischen Niederlanden herüber, setzten Licentgelver auf Ein- und Ausfuhr, richteten es übrigens so ein, daß man bei ihnen den besten Markt fand, versorgten den Feind selbst

8. Mit einem Stahlstich - S. 548

1837 - Stuttgart : Belser
548 Vkerundzwanzkgstes Hauptstück. Waldstädte und alle auf dein linken Rheinufer besetzten Städte und Landschaften, insonderheit ganz Breisgau und die Ortenau. Die Rheinschiffarth ist frei und darf von keinem Theile mit neuen Zöllen belastet werden. Die Festungswerke von Benfeld, Rheinau, Elsaßzabcrn, Ho- henbar und Neuburg am Rhein sollen geschleift, und von Basel bis Philippsburg darf auf dem rechten Rheinufer keine neue Befestigung angelegt werden. Das Bcsatzungs- recht in letzterem Platze hat Frankreich, mit Vorbehalt der bischöfflich speierischen Rechte, und ohne Belästigung per Nachbarn." Das heißt: die französische Macht über- schreitet bei Verdun die Maas, um bis an die Linie der Mosel vvrzurücken, dehnt sich am Oberrhcine aus, be- reitet den Uebergang vor, und faßt jetzt schon an zwei wichtigen Punkten diesseits des Stroms Posto. Schwe- den begehrte ganz Pommern, Wismar, Bremen, Ver- den , und 20 Millionen Thaler, ließ jedoch eher mit sich handeln; daher folgender Artikel: „Schweden erhält für dl, Kriegskosten und dafür, daß cs die eroberten festen Plätze zurückstcllt, ganz Vorpommern, einen Theil von Hinterpommern, die Insel Rügen, die mecklenburgische Stadt Wismar, und die Stifte Bremen und Verden, diese als weltliche Herzogthümer, Alles zusammen als Reichslehcn mit Sitz und Stimme auf dem Reichstag, nebst der Verpflichtung, ein Oberappellationsgericht, und für das Studium der Rechte eiue Universität in diesen Landen zu errichten. Zur Befriedigung der schwedischen Miliz über- nehmen 7 Reichskreise (der ostreichische, bayerische und bur- gundische blieben verschont) die Bezahlung von 5 Millionen Rcichsthalern." Während sich also die Franzosen in Stand setzten, sobald ihnen beliebte, mit Waffengewalt an die Donau vorzudringen, wlirde das zu einer europäischen Großmacht gesteigerte Schweden geradezu in den Reichs- verband gezogen. Wehe dem Kaiser, wenn er kaiserlich auftretcn wollte! Im Westen blitzte das Schwert des ehrgeitzigen Galliers, und im Schovße der Reichsver- sammlung selbst lud der protestantische Trotz des Skandi,

9. Mit einem Stahlstich - S. 116

1838 - Stuttgart : Belser
116 Sechstes Häuptstück. insonderheit, um dem seit 75 veranstalteten nimweger Friedenskongresse eine für Frankreich vortheilhafte Wen- dung zu geben. Dagegen verstärkte Prinz Wilhelm das Gewicht der Republik durch die vcrhängnißvolle Ehe, wel- che er den 14. Nov. 77 mit der Nichte Karls Ii. (der keine legitimen Nachkommen hatte), mit der den 10. Mai 62 geborncn Maria schloß, ältestem Kinde Herzog Jakobs von Wirklich waren es englische Drohun- gen gegen Frankreich, die den Frieden mit Holland be- schleunigten: am 10. Aug. 78 kam er zu Stande: die unbesiegte Republik erhielt alles Eroberte, selbst Ma- stricht zurück, und sollte übcrdieß in 4 französischen und 2 spanischen Barrieren oder Gränzfestungen, nämlich in Charleroi, Cortryk, Oudenarden, Ath, Gent und Lim- burg, zu ihrem Schutze das Recht der Besatzung haben. Jndcß beutete die französische Politik, sobald man sich des gefährlichsten Gegners entledigt hatte, mit großer Gewandtheit Spaniens Schwäche aus: am 17. Sept. 78 mußte der mit Ludwig verschwägerte Karl die ganze Franche-Comte, und in den Niederlanden Bouchain, Conde, Upern, Valenciennes, Cambray, Maubeuge, Aire, St. Omer, Cassel, Charlemont, Poperiug, Bailleul und noch 4 schöne Plätze abtreten. Hiedurch vervollständigte man die früher schon gemachten Eroberungen in Flan, dern und im Hennegau, und bedrohte, wie durch Char- leroi von der Sambre, so nun durch Charlemont von der Maas her die wichtige Stadt Namur. Was half es, wenn in Madrid Graf Oropeza, um 1685 als erster Minister Nachfolger des Herzogs Medina-Celi, unuüye Stellen aufhob, einen fortdauernden Münzfuß einführte, und wenigstens einige Ordnung in die Staats- wirthschaft brachte? Die Regierung konnte ohne Anlehen nickt einmal das Laufende bestreiten, Geld aber kaum zu 15 Procent sich verschaffen. Karl V. von Lothringen verwarf die schmachvollen Bedingungen Ludwigs, und wurde daher auch im Frieden nicht restituirt. Zweifach hatte Ludwig den Kaiser verhöhnt, einmal durch Abreis-

10. Mit einem Stahlstich - S. 800

1839 - Stuttgart : Belser
800 Vierzehntes Hauptstück. vom 23. Januar. Hierauf wurde der Vertrag am 19. April zu London von Oestreich, England, Frankreich, Preussen, Rußland, Holland und Belgien, und am 11. Mai zu Frankfurt vom deutschen Bunde ratificirt. Wir heben nun die wesentlichen Punkte des Traktats hervor. „Bel- gien begreift ausser Südbrabant, Lüttich, Namur, Henne- gau, Westflandern, Ostflandern und Antwerpen auch Tbeile von Luxemburg in sich, gemäß einer Linie, die an Cle- mency, Steinfort, Eischen westwärts vvrübergeht, aber die Ortschaften Attert, Tintange, Bastogne, Noville, Houffalice, Ourt auf der belgischen Gräuze läßt. Zur Entschädigung für das in Luxemburg Verlorne erhält der König Großherzvg den nicht wallonischen Thcil von Lim- burg mit den Städten Mastricht, Valkenburg, Süstcren, Stevenswerdt, Wcssem, Rvermonde, Venloo, Gcnnep." Dieser zweite Punkt ist von hoher Wichtigkeit für Deutsch- land; denn der gleiche Territorialersah gilt laut frankfurter Beschlusses vom 15. Juni 38 auch dem deutschen Bunde, wel- cher also nicht nur die Festung Luxemburg behauptet, sondern eine bedeutende Position an der Maas gewinnt. In den übrigen Artikeln wird auf allen Flüssen, welche das bel- gische und holländische Gebiet durchschneiden oder tren- nen, freie Schiffarth ungeordnet, und die Schuld des Königreichs der Niederlande in der Weise vertheilt, daß Belgien jährlich nicht S'400,000, sondern nur 5 Millio- nen Gulden zu entrichten hat. Unmittelbar nach Beile- gung des Streits zwischen Belgien und Holland, geschah, was der patriotische Staatsmann Graf Hogendoxp Jahre zuvor geweissagt hatte: die Holländer, bisher ein- zig mit dem Hasse gegen die Belgier beschäftigt, fanden nun erst Zeit, die Größe ihres Verlustes, ihrer darge- brachten Opfer zu berechnen, und allen den Ursachen nachzuforschen, woraus der mißliche Zustand des Vater- landes zu erklären wäre. Vor Allem richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf eine im Grundgesetz enthaltene Be- stimmung, welcher zufolge König Wilhelm die so ein- träglichen Colvnien ohne Controle verwaltet: da Anleihen
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