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1. Theil 1 - S. 287

1829 - Königsberg : Bornträger
Das Königreich der Niederlande. 287 und dem bauschigen Umfange der Röcke die schönsten Gestalten verlieren muffen. Da es vergeblich war, in diesem Broek mit ir- gend einer menschlichen Seele in Berührung zu kommen, so eil- ten wir, um den Mittag und übrigen Theil des Tages in Saar- dam zuzubringen." Ein andrer Reisender schildert die in der Nähe von Broek liegenden Holländereien auf folgende Art: „In einem artigen, nach hiesiger Gewohnheit ausgeputzten, und mit niedlichen Mat- ten belegten, von dem Kuhstalle nur durch eine Thüre abgeson- derten Cabinette fanden wir den Hauswirth, welcher wider unsre Erwartung sehr freundlich und bereit war, uns die ganze Ein- richtung seiner Wirthschaft zu zeigen. Er öffnete die Thüre, und wir befanden uns — im Kuhstalle, welcher, zumal in dieser Zah- reszcit, da die Kühe auf der Weide waren, eben so gut zum Vi- sitcnzimmer hätte dienen können. Der marmorne Fußboden, mit den feinsten Matten bedeckt, die Wände mit Vließen eingelegt, zu beiden Seiten, wo die Stände für die Kühe waren, der etwas erhöhete Fußboden von bemaltem Holze, auf dem man kein Stäub- chen gewahr wurde. Die Geräthschaften, Schaufeln, Mistgabeln und dergleichen waren ebenfalls bemalt, und mit vergoldetem Schnitzwerk versehen. Eimer und Milchgefäße auswendig bunt, und inwendig mir weißer Oelfarbe überstrichen. Von hier gingen wir in die Molkenkammer, wo ein niedlich, äußerst reinlich ange- zogenes Mädchen im kurzen Unterrocke und mit aufgestreiften Aer- meln sich mit Buttermachen beschäftigte. Hier ist die große Rein- lichkeit am rechten Orte, und wenn man die hiesige Molkenwirth- schaft sieht, muß sie uns die holländische Butter doppelt schmack- haft machen. Ich erkundigte mich genau nach dem Prozesse des Buttcrmachens, und durch dasjenige, was ich erfuhr, bin ich überzeugt worden, daß der vortreffliche und reine Geschmack, der ihr eigen ist, fast einzig und allein daher rührt, daß man die Milch eher abrahmt, den Rahm nicht so lange stehen läßt, und die Butter sorgfältiger reinigt, als bei uns. Das Vieh wird täg- lich zweimal gemolken. Die Milch am Abend wird des folgenden Morgens, und die vom Morgen des Nachmittags darauf abge- rahmt, und der Nahm sogleich verarbeitet. Wenn man die hol- ländische Butter zerschneidet, so stndet man sie ganz zusammen- hängend, ohne fremde Theile, ohne Zwischenräume, und ohne mancherlei Farben. Dies sind Eigenschaften, welche vorzüglich von einer sorgfältigen Reinigung abhängen, und ich glaube fest, wenn man bei uns so verführe, so würde man die Butter so wohlschmeckend, als die Holländer sie haben, gewinnen können." Zaandam oder Saar dam liegt auch in Nordholland, d. i. an der Nordseite des V, Amsterdam schräg gegenüber. Der Ort heißt ein Dorf, doch ist dies Dorf so groß und bevölkert, daß es sich mit Len meisten unsrer Mittelstädte recht gut meffen

2. Theil 1 - S. 295

1829 - Königsberg : Bornträger
Das Königreich ici Niederlande. 295 Men hielt er eine öffentliche Disputation, und als er im Iztcn mit dem holländischen Gesandten nach Paris kam, gefiel er dem Könige Heinrich Iv. so, daß dieser ihm eine goldene Kette mit seinem Bildnisse umhängte. Seitdem bekleidete er nach einander die ausgezeichnetsten Aemter, und mar bald einer der ersten Staats- männer seiner Zeit. Aber cs waren damals zwei Partheien in Holland entstanden, die sich durch religiöse Glaubenslehren unter- schieden. Auf der einen mar der Statthalter Prinz Moriz von Oranien, ein Sohn jenes Wilhelms, und auf der andern Hugo Grotius. Jene siegte, und plötzlich sah sich Hugo von Frau und Kindern gewaltsam getrennt, eingekerkert, und sogar mit der Fol- ter bedroht, obgleich seine Gesundheit dainals sehr litt. Einige seiner Freunde wurden hingerichtet, er aber zu lebenslänglichem Gefängniß verurtheilt, und nach einem festen Schlöffe gebracht. Nach vielem Bitten erhielten seine Frau und seine Kinder die Erlaubniß, in sein Gefängniß zu kommen, aber unter den här- testen Beschränkungen. Auch erlaubte man ihm, sich von seinen Büchern dann und wann eine Kiste voll bringen zu lasten. So währte sein Gefängniß bis ins dritte Jahr. Endlich schlug'ihm seine treue Frau vor, einen Versuch zu seiner Befreiung zu ma- chen. Er versuchte mehrmals, wie lange er wohl in der ver- schlossenen Bücherkiste aushalten könne; endlich als der Plan reif war, stieg er, statt der Bücher, in die leere Kiste; die ge- wöhnlichen Träger wurden gerufen, dieselbe nach der nächsten Stadt zu tragen, und da im Hause eines sichern Freundes niederzusetzen, während die Frau, auf jedes Schicksal gefaßt, im Kerker zurück- blicb. Keiner der Träger merkte etwas; nach zwei bangen Stun- den konnte er den Deckel öffnen. Sein Freund hatte ihm eine Maurertracht fertig gelegt, und in dieser ging er, einen Maaß- stab in der Hand, am hellen Mittage über den vollen Markt der Stadt, zum Thore hinaus, und entkam glücklich nach Paris. Von hier wandte er sich nachher nach Schweden, wo ihn Königin Chri- stine in ihre Dienste nahm. Am Abende seines Lebens wünschte er in sein Vaterland zurückzukehren, und erhielt auch die Erlaub- niß dazu, starb aber unterwegs in Rostock. Hier beerdigte man seine Eingeweide, und errichtete ihm ein Denkmal. Den Körper aber balsamirtc man ein, und brachte ihn nach Delft, wo er noch ruht. — Von Delft geht es auf Rotterdam, eine große und schöne Stadt, nach Amster- dam der bedeutendste Handelsplatz der Holländer. Sie ist, wie alle Städte des Landes, ganz mit Canälen durchzogen, und liegt außerdem an einem Hauptarme des Rheins, so daß es also an Handelsbequemlichkev nicht fehlt. Wie bei Amsterdam liegen im Hafen immer so viele Schiffe, daß man einen entblätterten Wald zu sehen glaubt. Die größte Merkwürdigkeit der Stadt ist für uns die Bildsäule des gelehrten Erasmus. Dieser Mann
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