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1. Teil 2 - S. 188

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
188 Iii. Deutschland. Straßburg, die Kammhöhe des Wasgans, Metz. Die geschichtliche Ver- gangenheit spiegelt sich darin wieder, daß Deutsch-Lothringen sowie das Oberelsaß ganz überwiegend katholisch ist, das Unterelsaß (wo vor allem Straßburg frühzeitig die Reformation einführte, nachmals aber Frank- reich naturgemäß den Katholieismus förderte) zu 1/s evangelisch. § 5. Rheinisches Zchiefergebirge. Das rheinische Schiefergebirge ist zusammengesetzt aus Schie- fergestein der Devon form ation, welchem am N.-Rand und im S. (an der Saar) kohlenflözreiche Schichten der Steinkohlenformation auf- lagern. Es hat im Umriß eine Nierenform, gedehnt von Sw. nach No., den Niereneinschnitt (auf den der Rhein zufließt) gen Nw. ge-» kehrt. Es ist ein niedriges Massengebirge, dessen meist plattensörmige Oberfläche kaum die Höhe der Münchener Hochfläche (500 m) im Mittel erreicht; bloß im So. erheben sich die Felsmassen zu längeren Gebirgs- kämmen sin sm.-nö. Richtung), deren relative Mittelhöhe1 200, deren relative Gipfelhöhe bis gegen 400 m beträgt, sodaß kein Punkt des Ganzen voll 900 m erreicht. Das vielfach gewundene Rheinthal von Bingen bis Bonn, das schönste Stromthal Deutschlands, ist vom Rhein selbst in die Masse des Schiesergebirges eingesägt worden. Obgleich gegenwärtig der Rhein- spiegel bei Bingen viel tiefer liegt als das Schiefergebirge, war dem Strom jene Erosionsarbeit dennoch möglich, weil er vor dem tieferen Einsinken der oberrheinischen Tiefebene'' in höherem Niveau ^ floß, hin- gegen das Schiefergebirge damals niedriger lag. Noch jetzt beobachtet man hoch an den Gehängen dieses Durchbruchstales beiderseits alte Flußschuttstreifen als untrügliche Zeichen tiefen Einnagens des Rhein seit dem Diluvialalter; dabei ziehen diese Geröllstreifen nicht überall geradlinig in gleicher Höhe über dem heutigen Flußspiegel, sondern öfters in aufwärts gekrümmten Bogenlinien zufolge der sanften Auf- Wölbung, die inzwischen die tragende Felsmasse erfuhr. Während die Gebirgsmasse allmählich stieg, wetzte der Rhein sein Bett tiefer und tiefer in dieselbe ein. Das harte Quarzriff, das bei Bingen unter. Wasser quer durch den Fluß setzt, hat er bis heute nicht zu vernichten vermocht (Sprengarbeit erweiterte erst in neuerer Zeit die von der Schiffahrt benutzte Lücke durch das Riff, das Binger Loch). 1 Also diejenige über ihrer Umgebung (von etwa 500 in). * Bei Darmstadt fand man Anschwemmungen des Rhein von mehr als 1000 nr Mächtigkeit, die also bis unter Meeresspiegelhöhe reichen. Das läßt darauf schließen, daß das dortige Rheinbett und mit ihm die Oberrheinebene überhaupt in srühquartäreu Zeiten höher lag. und daß der Einbruch, der letztere schuf (©. 175 unten), noch lange Zeit anhielt, vermutlich auch jetzt noch sich fortsetzt, wie die häufigen Erdbeben daselbst anzeigen. 3 Niveau [nitvö] heißt Höhenlage, besonders bezogen auf Gewässeroberfläche.

2. Schulgeographie - S. 226

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
226 Vii. Mitteleuropa. Sie wurde zur Zeit des Kaisers Augustus eine Römeransiedlnng. Im Saargebiet setzt sich rechtwinklig an das Elsaß Deutsch - Lothringen an, mit eisen- und salzreichem Triasboden; in der Sw.-Hälfte mit französisch redender Bevölkerung, 'Metz, starke Festung in dem tief in die Hochfläche einschneidenden Moseltal, wie Straßburg von einem Kreis von Forts umgeben, Hst. des Bezirks Deutsch-Lothringen; es ist eine uralte, schon vorrömische Stadt, gegründet von den keltischen Mediomatrikern und nach ihnen benannt; im Mund der Deutschen wurde der Name nachmals gekürzt zu Mettis, endlich zu Metz. § 34. Nordhälfte des Mittelgebirgslandcs. 1. Das Rheingebiet. Mainz 50/874- Bingen l/2° w. von Mainz. Sambremündnng 50l/2/5. Außenrand des W. - Flügels des Rheinischen Schiefergebirges von da gen Wsw. und Ono. Außenrand des O.- Flügels bei 51^. Siebengebirge bo2/^/1/^ (Sber [cber]= Kopf 50,9/8,2. Gebirgsbau. Das Rheinische Schiefergebirge ist zusammengesetzt aus Schiefer- gestern der Devonformation, welcher am N.-Rand und im S. an der Saar kohlenflözreiche Schichten der Steinkohlenformation auflagern. Es dehnt sich von Sw. nach No. und ist ein niedriges Massengebirge, dessen meist plattenförmige Oberfläche kaum die Höhe der Münchener Hochfläche (500 m) im Mittel erreicht; bloß im So. erheben sich die Felsmassen zu längeren Gebirgskämmen von sw.-nö. Richtung. Ihre relative Mittelhöhe, d. h. ihre mittlere Erhebung über die benachbarte Umgebung, beträgt etwa 200, ihre relative Gipfelhöhe bis gegen 400 m, so daß kein Punkt des Gauzen mit seiner absoluten Höhe, d. h. der Er- Hebung über deu Meeresspiegel, voll 900 m erreicht. Talbildung. Weil die Höhenlage des Schiefergebirges früher eine noch niedrigere war, konnte es der Rhein durchnagen; seine Spiegelfläche liegt da, wo er sich bei Bingen stumpfwinklig gen Nw. wendet, nur halb so hoch wie die der Donau bei Wien; einst aber verlief sein Bett höher, wie die hoch am Abhang seines Dnrchbrnchtals verfolgbaren alten Flußschutt- streifen andeuten. Während die Gebirgsmaffe allmählich stieg, wetzte der Rhein sein Bett tiefer und tiefer in sie ein. Das harte Quarzriff, das bei Bingen unter Wasser quer durch den Fluß setzt, hat er bis heute nicht zu vernichten vermocht (Sprengarbeit erweiterte erst in neuerer Zeit die von der Schiffahrt benutzte Lücke durch das Riff, das Biuger Loch). Oberflächen- Nach dem Rhein, der tiefsten Linie des ganzen deutschen W., ziehen g est alt. beiderseits Nebenflüsse hin, die das Schiefergebirge ähnlich in einzelne Unterabteilungen zerschnitten haben, wie der Rhein es in eine ö. und- w. Hauptgruppe zerlegte.

3. Schulgeographie - S. 229

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 34. Nordhälfte des Mittclgebirgslandes. 229 daher in Stolberg große Messingwerke/ So. von Eupen breitet sich auf belgischer >vie preußischer Seite das Hohe Venn [fett] aus, der durch seine weiten Torfmoore ödeste Teil des Schiefergebirges. 'Bonn am l. Rheinufer, schön gelegene Nniverfitäts- Ul statt, der Siegmündung näher als dem Siebengebirge. Davon s. die dem Rhein nähere O.-Eifel, auf den Hochflächen arm, wenngleich nicht ganz so kärglichen Bodens wie die höhere W.-Eisel. Die erloschenen, kegelförmigen Vulkane besitzen z. T. noch Krater und erstarrte Lavaströme; auch gibt es Explosionsbecken, d. h. Stätten vulkanischer Tätigkeit, an denen nicht ein Berg aufgeworfen, sonden ein Stück Erdoberfläche fort- geblasen sind; sie sind bisweilen durch einen kleinen See, Maar genannt, erfüllt. Zwischen Bonn und der Mosel das reizende Ahrtal, dem Moseltal gleichlauseud und wie dieses tief einschneidend, teilweise auch vielgewuuden, mit berühmtem Weinbau. Zwischen Ahr - und Moseltal der kreisruude Laacher See, ein Maar, mit der schönen romanischen Kirche der aufgehobenen Benediktiner-Abtei-, in deren Umgebung Kohlensäure-Aus- hauchungen aus dem Erdboden stattfinden, wahrscheinlich eine Rückwirkung der früheren vulkanischen Ausbrüche, wie denn der Laacher See selbst durch einen solchen Ausbruch entstanden ist. S. vom See die großen Steinbrüche von Niedermendig, wo man aus dem Juuern eines ungeheueren Stroms basaltischer Lava (unterirdisch) die festesten Steine, namentlich zur Herstellung von Mühlsteinen, schon zu römischer Zeit gewann und noch gewinnt; in den durch Ausbeutung der Steine entstandenen Höhlungen im Lavastrom hält sich Bier frisch, so daß wegen dieser trefflichen Naturkellereien hier ein leistungsfähiges Brauereigewerbe entstand. "Coblenz, Rbz.-Hst. und Sitz des Ober-^ V f; "Präsidenten, im spitzen Winkel zwischen Rhein und Mosel; gegenüber auf dem r. Rheiuufer ' I , die Festung Ehrenbreitstein, gleich den Befestigungen von Coblenz selbst bestimmt gegen }.f Angriffe die Mosel herab zu schützen. Im Sw., wo das weinreiche Tal der Mosel mit seinen immer neu aufeinander folgenden Windungen und Schlingen durch das Schiefer- gebirge an das bei weitem weniger gewundene Talstück durch die lothringische Trias- platte sich anschließt, liegt Trier [tri-er], Rbz.-Hst., in einer Erweiterung des Mosel- tals, die uralte Stadt der keltischen Treverer3, oftmals Residenz römischer Kaiser, die von hier aus in sicherer Deckung die von den Germanen stets bedrohte Rheinlinie überwachen konnten; daher ist diese Siedelnng reicher an römischen Altertümern als irgend eine andere deutsche Stadt, im N. z. B. noch der massive Stembäu des „Schwarzen Tores", der porta nigra; später war Trier die Stadt des nächst dem Mainzer vornehmsten Erzbischof-Kurfürsten. Im S. das höchst ausgiebige Stein- kohlenseld an der Saar bei Saarbrücken. An der Nahe Kreuznach, Badeort mit jodhaltigen Solquellen. Das Rheintal von Bingen bis Bonn ist das reizvollste deutsche Stromtal; denn bis aus die obstreiche Coblenzer Talweitung ist es eng ein- geschlossen von den Schieferfelsmauern, auf deren dunklem, die Sonnenwärme gut aufnehmenden Grunde die Weinberge in steilen Terrassen den Abhang hinanziehen; der grüne Strom, der auch im Sommer, wenn die Gletscher und Schneemassen der Alpen am stärksten abtauen, sehr wasserreich bleibt, ist stets belebt von Schleppdampfern, * Messing eine Legierung (Metallmischung) aus Kupfer und Zink. — * Abtei war der Name für den vom Abt regierten Klosterbesitz. Nach diesem alten Kloster „ad. lacumu (— am See) wurde der See selbst der von Laach genannt. — 3 Die Kelten pflegten die Hauptorte ihrer Stämme mit dem Stammesnamen selbst zu be- zeichnen (wie Paris gekürzt wurde aus Iarisier, Metz aus Mediomatriker, so Trier aus Treverer strewerer». aaa, Tw/ :

4. Himmelskunde. - Allgemeine Erdkunde. - Die deutschen Landschaften. - Das Wirtschaftsleben Deutschlands. - S. 69

1914 - Halle a. d. S. : Buchh. des Waisenhauses
vi. Das Rheinische Schiefergebirge. 69 nachbarte Kohlengebiet an der Saar liefert genügend Brennstoffe, die auf der kanalisierten Saar billig zugeführt werden können. Östlich der Saar be- wirkten reiche Quarzsandlager die Entwicklung der Glasindustrie. ' In dein wenig besiedelten Gebiete zwischen Saar und Mosel befinden sich zahlreiche Salzwerke. Jni Moseltale ermöglicht das milde Klima den Anbau von Obst, Wein und Gemüse. Links der Mosel befinden sich die größten Eisenerzlager Deutschlands. Hier entstanden große Gießereien und Walzwerke. Die Haupt- stadt des Gebietes ist Metz (69 000), im tiefen Moseltale gelegen (an der Straße und Eisenbahn Frankfurt a. M. — Paris!). Die starke Grenzsestung ist von einem Kranze hochgelegener Forts umgeben. Metz ist eine vorwiegend deutsche Militärstadt inmitten eines Gebietes mit französisch redender Be- völkerung. — Welche Schlachtfelder liegen bei Metz? Lothringen ist ein Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Vi. Das Rheinische Schiefergebirge. Wiedcrholungsaufgabcn: Nenne die Teile des Rheinischen Schiefergebirges! — Begrenze sie durch Flußläuse! — Zeige und nenne Städte am Rhein! an der Moselund Lahn! im Wuppergebiet! im Ruhrgebiet! auf der linken Rheinseite! — Welche Eisen- bahnlinien treffen sich in Coblenz? in Cöln? 1. Tie Entstehung der Bodenformen. Das Rheinische Schiefergebirge ist in der Hauptsache aus stark gefalteten Schiefernmssen aufgebaut, denen das Gebirge seinen Namen verdankt. Im Altertum unserer Erde wurden diese Ge- steinsschichten zu einem mächtigen Ge- birge aufgefaltet, das damals Mittel- europa durchzog (siehe Seite 26!). Aber schon in der Steinkohlenzeit begann die Zerstörung dieses Faltengebirges durch Verwitterung und die Tätigkeit des Wassers. Dabei wurden in einigen Tal- mulden mächtige Baumriesen jener Zeit und allerhand Sumpfpflanzen von Ge- röll, Sand und Ton bedeckt, wodurch die Bildung ausgedehnter Steinkohlenlager eingeleitet wurde. Im weiteren Ver- lause der Erdgeschichte überfluteten oft Meere den alten Gebirgsrumpf, wovon die auf dem alten Grundgebirge abgelagerten jüngeren Gesteinsschichten Zeugnis ablegen. Noch während der Braunkohlenzeit entstanden in sumpfigen Gewässern die Braunkohlenflöze des Westerwaldes. Dann aber setzten die

5. Schulgeographie - S. 170

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
170 Vii. Mitteleuropa. sten anerkannte Münze Nordafrikas. Gegenwärtige Münzeinheit Österreich - Ungarns: der Gulden (2 Mi.) zu 100 Kreuzern. 2. Das Rheingebiet. Wchtelgebirge 50/29'/s- Regensburg ö. von 49/29 V*- Basel ö. von 47^/25. Mainz 50/26]. Bingen 1/2 0 w. von Mainz. Karlsruhe 49/26. Zwischen Karlsruhe und Mainz: Mannheini. Gegend der Donauquellen 1° s. von Karlsruhe. Metz uw. von 49/24. Die S.-Hälfte des mittelgebirgigen Rheingebiets ähnelt einem rechtwinkligen Dreieck; die Hypotenuse zieht in der Nähe des 50. Parallelkreises hin, die kleinere Kathete ist die Wasserscheide zwischen Mosel und Maas, die größere der rechtsrheinische Jura. Das Juragebirge besteht r. vom Rhein nicht mehr aus einer Mehrzahl von Parallelkämmen, sondern breitet sich plateauförmig aus. Der schwäbische Jura hat nw. vom Bodensee seine höchsten Er- Hebungen (bis 1000™), basaltische und phonolithische^ Felsen durch- setzen da in schroffen Formen seinen Kalk und steigen auch aus seinem tertiären Vorland auf (so unfern des Untersees der Hohentwiel mit Ausblick über den Bodensee nach den Alpen); in diesem Sw. ist der Jura innig verbunden mit dem Schwarzwald, dessen Donauquell- bäche, Brege und Brigach, zur Donau vereint, den Jura gen O. durchbrechen wie unfern s. der Rhein gen W. Weiterhin verläuft der schwäbische Jura längs dem l. Donauufer, die Donau-Hochfläche nur wenig überragend, nach der entgegengesetzten Seite aber in schluch- tig zerfressenen Steilgehängen mit kühnen Gipfeln abfallend; hier heißt er zwischen Ulm und dem Neckar die rauhe Alb. Die zweite voll- ständige Durchbrechung des Jura durchfließt die Wörnitz gen S. und mündet oberhalb des Lech in die Donau. Die jenseitige Fortsetzung heißt der fränkische Jura; hier die dritte Durchbrechung, durch- flössen von der Altmühl, die im ganzen sö. zur Donau fließt, jedoch innerhalb des Jura zweimal fast rechtwinklig umknickt; von der Mün- dung der Altmühl aus wendet sich der fränkische Jura im W. der Nab gen N., wird immer breiter und niedriger und endet nahe dem Fichtelgebirge. Schwäbischer wie fränkischer Jura hat eine quellen- arme, unfruchtbare, daher spärlich bewohnte Oberfläche, auf weite Strecken mit Kalkgeröll bedeckt, stellenweise mit schönen Buchenwäldern geschmückt; im Inneren viele Höhlen, am Nw.-Rand eine Menge Quellen, gespeist durch die in die Kalkschlünde niedergesunkenen Wasser. Das wohlbewässerte und fruchtbare nw. Vorland, die schwä- 1) Phonolith (d.h. Klingstein, weil er angeschlagen einen hellen Klang giebt) ist ähnlich dem Basalt ein grauschwarzes vulkanisches Gestein, welches jedoch nie säulenförmige, sondern plattenartige Absonderung zeigt.

6. Schulgeographie - S. 176

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
17(3 Vii. Mitteleuropa. Gesteinsart, einst eine Insel im großen Rheinsee. Donaueschingen am Zusammen- fluß von Brege und Brigach, erreicht von der den ganzen Schwarzwald schräg durchschneidenden Eisenbahn durch das Kinzigthal. Konstanz einzige badische Stadt am l. Rheinufer zwischen Boden- und Unterste. 6. Reichsland Elsaß-Lothringen, Baden gleich an Größe, Einwohnerzahl. Lage und Bodenbenutzung, nur daß der Anteil an der (größtenteils noch französischen) lothringischen Hochfläche (S. 138) bei rauherem Klima weniger fruchtbar ist. Das Land, erst in der Neuzeit stückweise an Frankreich verloren, wurde 1871 zurück- erworben und ist im Elsaß von Schwaben (mit etwas von der rechtsrheinischen abweichender Mundart), in Lothringen von Franken bewohnt. Im Oberelsaß 'Mülhausen an der Jll, die vom Schweizerjura her spitzwinklig dem Rhein zufließt, und an dem von ihr gespeisten Rhein-Rhone-Kanal, welcher unfern durch die burgundische Pforte ins Oberelsaß eintritt und für die Nichtschiffbarkeit des Rhein bis Straßburg entschädigt: größte Webeindustrie S.-Deutschlands, besonders in Baumwolle (vorzügliche Kattundruckerei).^ Abwärts, etwas l. von der Jll. Kolmar. Im Unterelsaß ^ Straßburg an der Jll, Sitz der Regierung des Reichslandes unter einem Reichsstatthalter und Universität; von hoher strategischer^ und merkantiler ^ Wichtigkeit, weil hier die Straße von Paris durch das Zornthal dem Rhein zulenkt; daher jetzt umringt von. einer Vielzahl detachierter^ Forts und Ausstrahlungspunkt von Eisenbahn- und Kanallinien (aus der Jll geht oberhalb der Stadt der Rhein- Rhone-, unterhalb der Rhein-Marne-Kanal ab)? der Straßburger Münster, das erhabenste Bauwerk aus dem deutschen Mittelalter, ist mit der hohen Steinpyramide des einen vollendeten Turms ein weit durch die Ebeue sichtbares Wahrzeichen der Stadt. Im Saargebiet setzt sich rechtwinklig an das Elsaß Deutsch-Lothringen an, mit eisen- und salzreichem Triasboden; in der Sw.-Hälfte, mit französisch redender Bevölkerung, Salzburg (franz. Ehäteau Salius ^schatö ßalangl) und 'Metz, starke Festung in dem tief ins Plateau einschneidenden Moselthal, uralte Stadt der keltischen Mediomatriker, danach im Mund der Deutschen der Name gekürzt zu Mettis, später Metz. s 33. Nord Hälfte des Mittelgebirgslandes. 1. Dasrheiugebiet. [Mainz 50/26. Bingen V2 0 w. von Mainz]. Sambremündung nw. von 501/i/22 Außenrand des W.-Flügels des rheinischen Schiefergebirges von da gen Wsw. und Ono. Außenrand des O--Flügels bei 511/i. Siebengebirge w, von 50%/25. Eder se'derj - Kopf fw, von 51/26. Das rheinische Schiefergebirge, aus Schiefergestein der Graumackenformation 6 zusammengesetzt, hat im Umriß eine Nieren- 1) Im Mittelalter auch Kostanz (woraus man Kostnitz machte, ohne daß also hier das „itz" auf slawische Gründung deutete). 2) Kattun ist aus ungefärbtem Baumwollengarn gefertigtes Gewebe, welchem man durch Aufdruck Färbung und Muster verleihen kann. 3) d. h. Kriegsfall betreffend. 4) d. h. den Handel betreffend. 5) Detachierte sdetafchierte] d. h. ausgerückte Forts sollen größere Städte vor enger Umschließung im Belagerungsfall bewahren und ein starkes Verteidigungsheer in ihrem Ring sich ansammeln lassen. 6) Diese Formation ist die älteste aus der Primärzeit; ihr folgt dem Alter nach die Steinkohlenformation, die jener also auflagert.

7. Schulgeographie - S. 179

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ Zz, Normalste des Mittelgebirgslandes. einzige Großstadt, die (wegen ihrer Schwefelthermen) zugleich Badeort ist, als Lieblingsresidenz Karls d. Gr. zuerst emporgekommen, dann Krönungsstadt der deut- schen Kaiser, jetzt (mit dem sö. Bnrtscheid verwachsen) wichtige Fabrikationsstätte für Tuchwaren, Nadeln, Papier', auch mit großen Eisengießereien und Maschinenfabri- km; ö. davon Düren und s. Eupen (ö. von Verviers) blühen besonders durch Tuchmachern, die im 16. Jahrhundert durch flüchtig gewordene französische Protcstan- ten hier begründet wurde. Zwischen Aachen und Düren bei Stolberg bedeutende Zinkerz- (Galmei-) Gruben, daher in Stolberg große Messingwerke 2. S. von Eupen ans belgischer wie preußischer Seite die ödeste Morastgegcnd des Schiefergebirges: das hohe Venn [fett]. Bonn am l. Rheinufer, ungefähr gleich weit von Sieg- mündung und Siebengebirge, schön gelegene Universität. Davon s. die dem Rhein nähere O.- (oder Vorder-) Eifel, nicht gan^ so kärglichen Bodens wie die höhere w. oder Hinter-Eifel; die erloschenen kegelförmigen Vulkane sind noch mit Kratern und erstarrten Lavaströmen versehen, im Krater bisweilen ein kleiner See (Maar genannt). Zwischen Bonn und der Mosel das reizende Ahrthal, dem Moselthal gleichlaufend und wie dieses vielgewunden und tiefeinschneidend, mit berühmtem Weinbau. Zwischen Ahr- und Moselthal der kreisrunde Laacher See mit der schönen Kirche der aufgehobenen Benediktiner-Abtei3, ringsum massenhafte Kohlen- säure-Exhalationen^ aus dem Erdboden, wahrscheinlich eine Rückwirkung der frühe- rat vulkanischen Ausbrüche; s. vom See die großen Steinbrüche von Niedermendig, wo man aus dem Inneren eines ungeheuren Stroms basaltischer Lava (unterirdisch) die festesten Steine, namentlich zur Herstellung von Mühlsteinen, gewinnt. Koblenz, Rbz.-Hst., im spitzen Winkel zwischen Rhein und Mosel, gegenüber auf dem r. Rheinuser die Festung Ehrenbreitstein, gegen etwaige Angriffe die Mosel herab schützend. Im Sw., wo das weinreiche Zackenthal der Mosel dnrch das Schiefer- gebirge an das bei weitem weniger gewundene Thalstück durch die lothringische Trias- platte sich anschließt, Trier stn-er], Rbz.-Hst., in einer Erweiterung des Mosel- thals , uralte Stadt der keltischen Trewerer^, oftmals Residenz römischer Kaiser gewesen, die von hier aus in sicherer Deckung die von den Germanen stets bedrohte Rheinlinie überwachen konnten (daher reicher an römischen Altertümern als irgend eine andere deutsche Stadt, im N. noch der massige Steinban des „schwarzen Tores", der porta nigra), nachmals Sitz des nächst dem Mainzer vornehmsten Erzbischof-Kur- surften. Im S. das höchst ansgiebige Steinkohlenfeld an der Saar bei Saar- brücken. An der Nahe Kreuznach, Badeort mit jodhaltigen Solquellen. Das Rheinthal von Bingen bis Bonn ist das reizvollste deutsche Stromthal: bis auf die obstreiche Koblenzer Thalweitnng eng eingeschlossen von den Schieferfelsmauern, auf deren. dunklem, die Sonnenwärme gut ausnehmenden Grunde in steilen Terrassen die Weinberge den Abhang hinan ziehen; der grüne Strom, der auch ini Sommer (durch die Alpengletscher) sehr wasserreich bleibt, stets belebt von Schleppdampfern, die Lastschiffe auf- oder uiederführeu, stattlichen Passagierdampfern und kleineren Booten, an seinen beiden Ufern Eisenbahnen und zwischen Strom und Berghang eingeengte freundliche Örtchen mit Schieferdeckung, öfters von Burgruinen oder schönen Landhäusern (Villen) überhöht. — Zur Rheinprovinz gehört auch der vor- 1) Papierfabriken pflegen die Wasserkraft gefällreicher Gewässer zum Zerstampfen der Massen zu verwenden, aus welchen das Papier gemacht werden soll, daher ihre häufige Lage an Gebirgsrändern. 2) Messing eine Legierung (Metallmischung) aus Kupfer und Zink. 3) Abtei war der Name für den vom Abt regierten Klosterbesitz. Nach diesem alten Kloster „ ad lacum" (— am See) wurde der See selbst der von Laach benannt. 4) d. h. Aushauchungen. 3) Die Kelten pflegten die Hauptorte ihrer Stämme mit dem Stammesnamen selbst zu bezeichnen (wie Paris gekürzt wurde aus Parisier, so Trier aus Trewerer strewerer]). 12*

8. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 467

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das ost- und westfränkische Reich, bis zur Absetzung Karls Iii. 876 — 887. die Normannen an der Schelde. Liese unternehmen während des Winters zu 881 von ihrem Standlager Kortrijk aus verheerende Raabfahrten in das Westreich. Gegen die in Lothringen eingedrungenen Normannen zieht Ludwig Iii. von Ostfranken zu Feld. Verbrennung der Pfalz zu Nimwegen durch die Normannen.1 ... negotiis singulari solertia praeditus, sic prorsus, ut nihil ei deesse rogiae maiestatis competens videretur. Seiner Ehe mit der Tochter des Markgrafen Emst blieben Kinder versagt, aus der von der Kirche nicht anerkannten Verbindung mit Liutswinda stammte als einziger Spröfsling der kräftige Arnulf, der nachmalige König, vgl. Regino 880 Ss. I, 591 und Erchanb. contin. Ss. Ii, 330: Carlomannus — filios non habuit nisi tantum unum, nomine Arnul-fum, ex nobilissima quidem femiua, sed non legaliter sibi desponsata con-' ceptum. Das Wenige, was über Karlmanns Regierung und Hofbeamte in den i Quellen zu finden war, hat Dümmler Ii, 141 f. zusammengestellt. — Die : Regierung in Bayern ging ohne weiteres auf Ludwig über, Karlmann blieb im Besitz von Kärnten (vgl. o. 879c), s. aufser Dümmler auchriezler I, 227. ;) Ann. vedast. 880 Ss. Ii, 198: Gozlinus — abba et exercitus, qui cum eo erat, statiumt Isiormannis bellum inferre, mittuntque ad eos, qui trans Scaldum erant, ut die statuta venientes hii ex una parte fluminis, hiique ex alia eos delerent, sed non provenit ita, ut voluerunt. Nam non solum nil prospere egerunt, verum turpiter fugiendo vix evasere —. Timor quoque et tremor eorum cecidit super inhabitantes terrain; et hac elati victoria, die noctuque non cessant aeclesias igne cremare, populumque christianum iugulare. Infolgedessen flohen alle zwischen Schelde und Somme und jenseits der Schelde wohnhaften Mönche, Domherren und Nonnen mit Leuten jeglichen Alters und Standes davon. Gozlinus vero et qui cum eo erant, videntes, non posse eis resistere, mense Octobrio iut.rante dimisso exercitu, rediit unusquisque in sua. Die Dänen bezogen darauf bei Kortrijk ein Avinterlager; indeque Menapios atque Suevos usque ad intemicionem delevere, quia valde illis infesti erant. — Gegen Ende des Jahres, am 20. Dezember, überfielen sie das Kloster S. Vaast in Arras1 und brannten es am 28. nieder. An demselben 28. Dezember erlitt Cambrai das gleiche Schicksal, worauf alle Klöster supra Hisscär fluvium (nach Lebeuf die Scarpe, welche bei Tournay in die Schelde mündet; die von Pertz Ss. I, 519 n. 14 geäufserten Zweifel erscheinen kaum berechtigt) verheert, die Einwohner des Landes erschlagen oder vertrieben wurden. Kaum . zurückgekehrt in ihr Standlager bei Kortrijk, brachen sie am 2. Eebruar 881 zu einem neuen Raubzuge auf, der sie über Therouanne nach S. Riquier und S. Valery, Amiens und Corbie führte; am 22. Februar suchten sie Arras zum zweitenmal heim und töteten alle, die sich nicht rechtzeitig geflüchtet hatten, ann. vedast. 881, vgl. ann. bertin. 881 p. 152; nach ann. bland. 881 Ss. V, 24 drangen sie am 22. März bis nach S. Omer vor und brannten cs nieder. Das 1) In der von Lebeuf aufgefundenen Handschr. der arm. vedast. Ss. I, 519 steht monasterium nostrum, in der jüngeren Brüsseler Handschrift, welche der Ausgabe in Ss. U, 196 ff. zu Grunde liegt, liest man dagegen p. 198: monast. Sitdiu (S. Omer). Dümmler Ii, 149 n. 11 giebt mit guten Gründon der ersteren Lesart den Vorzug. 30*
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