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1. Nationale Erdkunde - S. 121

1911 - Straßburg i.E. : Bull
8. Belgien. 121 Tournai, ^Zpern, Spitzen aus Brüssel und Mecheln. Auch belgischer Zucker gelangt in ziemlichen Mengen zur Ausfuhr und macht sich neben den unsern bemerkbar, obwohl die belgische Zuckeraus- fuhr 1907 nur den Wert von 36,5 Millionen Mark erreichte, während die unsere mit 195,9 Millionen Mark angegeben ist. Die belgische Industrie besitzt vor der unsern den Vorzug billiger Arbeitskräste, geringerer Belastung mit den Ausgaben für die soziale Gesetzgebung. Deutsch-belgischer Handel. In Belgien besteht aber nicht nur ein Durchfuhrhandel. Das kleine, gewerbsleißige Königreich schickt uns auch von seinen eigenen Erzeugnissen und nimmt von den unseren zum eigenen Verbrauche auf. Am bekanntesten sind wohl bei uns, besonders im Westen und Südwesten, die belgischen Kohlen. Doch ist der Wert der bei uns eingeführten belgischen Kohlen geringer, als man nach der häufigen Nennung annehmen möchte. 1908 empfingen wir für 5,7 Millionen Mark Steinkohlen aus Belgien und führten für 41 Millionen Mark dahin aus. Bekannt sind ferner die schweren belgischen Pferde bei uns, die man gerne als Zugtiere für Lastwagen benutzt. An der belgischen Getreideeinfuhr — das Land muß infolge feiner dichten Bevölkerung, 6,7 Millionen Bewohner auf 29000 qkm, 227 auf 1 qkm, (Deutschland 112), viel Getreide einführen — sind wir nur in geringem Maße beteiligt. Im ganzen streiten Frankreich und Deutschland im belgischen Handelsverkehr um den Vorrang. Seit dem Jahre 1909 ist dieser Streit zugunsten Deutschlands entschieden. Von der belgischen Gesamteinfuhr im Werte von 2 700 Millionen Mark stammen 330 Millionen aus Deutschland (aus Frankreich 318), und von der belgischen Ausfuhr in der ioöhe von 2 100 Millionen gingen nicht weniger als für 512 Millionen Mark nach Deutschland (nach Frank- reich 360). Besonders unsere Maschinenindustrie, unsere Fabriken zur Verstellung von allerlei Eisen- und Stahlwaren haben sich in Belgien einen guten Markt erobert. Neben ihnen tritt besonders unsere Farbwarenindustrie in der Einfuhr nach Belgien hervor. Man darf alfo auch hier wohl von einem deutschen Siege sprechen trotz aller Hinneigung der Bewohner zu Frankreich, trotzdem das belgische Flußnetz eigentlich auf Frankreich hinweist — Schelde, und Maas mit Sambre — und zahlreiche Kanäle eine gute Ver- bindung mit Frankreich geschaffen haben. Doch auch in Belgien treffen wir auf das gleiche

2. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 355

1908 - Straßburg : Bull
355 bahnen hierzulande rasch ausgebreitet, wobei die Zeit nach dem deutsch- französischen Kriege die erfolgreichste war. 1870 hatte das elsaß-lothringische Bahnnetz eine Länge von 764, 1897 von 1611 und am Ende des Jahrs 1907 von 1742 km. Eine ganze Menge im Elsaß und namentlich in Loth- ringen gelegener wichtiger Ortschaften, aber abseits von den großen Verkehrs- straßen liegend, wurden an das Eisenbahnnetz angeschlossen. In dem zuletzt» genanntcn Landsteil erbaute man auch etliche Strecken zur bessern Aus- nutzung der Bodenschätze, wie Kohle, Erz, Salz u. s. w. Mit Zustimmung der Regierung des luxemburgischen Lands hat das deutsche Reich auch den Betrieb dieser Bahnen übernommen. Die Gesamtlänge der Wilhclm- Luxemburg-Eisenbahnen zu Ende März 1907 betrug 206 km. Die Ver- waltung der Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen und Luxemburg besorgt eine besondere Behörde, welche den Namen führt: „Kaiserliche General-Direktion der Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen". Diese Behörde hat ihren Sitz in Straßburg und ist dem Neichsamt für die Verwaltung der Neichseisen- bahnen in Berlin unmittelbar untergeordnet. Zur Beratung der gemein- schaftlichen Vorteile des Verkehrs und zur Vertretung derjenigen des Handels- stands gegenüber der Eisenbahn-Verwaltung besteht in Elsaß-Lothringen der Eisenbahn-Ausschuß. Er setzt sich aus Mitgliedern der 4 Handelskammern zu Mülhausen, Colmar, Straßburg und Metz, aus Vertretern der Land- wirtschaft, der Industrie und der Eisenbahnverwaltung zusammen. Jährlich tritt der Eisenbahn-Ausschuß zur Feststellung der Eisenbahnfahrplänc zweimal zusammen. An den Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen sind 472 Stationen gelegen; sie gliedern sich nach ihrer Verkehrswichtigkeit in Bahnhöfe, Halte- stellen und Haltepunkte. Ferner sind 26 Tunnel mit 12 273 m Länge, über 600 Brücken und etwa 6500 Wegeübergänge, Durchlässe und Über- führungen vorhanden. Der Wagenbestand setzte sich am Ende des Jahrs 1097 aus 1581 Personen-, 667 Gepäck-, 3734 bedeckten und 13832 offenen Güterwagen zusammen. Die Anzahl der Züge, welche das reichslündische Bahnnetz befuhren, betrug über 625 000. Ihre Fortbewegung erfolgte durch 724 Loko- motiven. Die größte Fahrgeschwindigkeit beträgt auf den ebenen und geraden Strecken der vollspurigen Hauptbahnen für Schnell- und Personenzüge 85 und für Güterzüge 45 km in der Stunde; auf geneigten oder stark gebogenen Strecken wird je nach den örtlichen Verhältnissen langsamer gefahren. Im Jahre 1907 wurden auf den Reichs- und Wilhelm-Luxemburg- Bahncn 22436908 t Güter und 28 819184 Personen befördert. Der Güterverkehr ergab eine Gesamteinnahme von 58 127 983 J6, die Personen- beförderung eine folche von 20051728 Ji. Außer den eigentlichen Eisenbahnen gibt es im Reichslande noch Straßen- bahnen, welche sowohl Personen, als Güter befördern. Sie vermitteln in

3. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 199

1905 - Straßburg : Bull
199 Am häufigsten verbreitet ist wohl der Brauneisenstein. Er findet sich überall fein verteilt in der Erde, welcher er eine gelbliche Farbe ver- leiht. Auch bildet er vielerorts mächtige Lager, so z. B. iu Lothringen auf dem linken Mosclnfer. Hier breitet sich die westlothringische Hochebene aus, welche in ihrem Innern unermeßliche Schätze birgt und mit Recht die Erzkammer Lothringens genannt wird. Die Erzlager erreichen im Kreise Diedenhofen nördlich des Fentschtals, sowie bei Öttingen und im Alzettetal oberhalb Esch eine Gesamtmächtigkeit von über 30 m. Gegen Süden vermindert sich die Mächtigkeit und beträgt in der Gegend von Metz und Ars nur noch 2 m. Noch weiter südlich kommt das Erz immer weniger vor und verschwindet bei Ranzig schließlich ganz. Nach Norden zieht das Lager durch Luxemburg und Frankreich bis an die belgische Grenze. — Der Brauneisenstein ist in seiner Zusammensetzung dem Rot- eisenstein ähnlich, besitzt aber außerdem noch einigen Wassergehalt. Er ist rot, braun, grau, gelb oder grün gefärbt und besteht aus lauter aneinander gereihten Körnchen, die so klein sind, daß man sie mit bloßem Auge kaum unterscheiden kann. Die erdigen Beimengungen bestehn entweder aus Kalk, Ton oder Quarz. Der Eisengehalt betrügt 25—40°Z. Außerdem enthält das Erz noch verhältnißmäßig bedeutende Mengen von Phosphor. Aus diesem Grunde war bis vor wenigen Jahren das in Lothringen gewonnene Eisenerz, Minette genannt, nur von geringem Werte. Jedoch änderte das bereits 1882 in Hayingen eingeführte Thomasverfahren die Sachlage ganz gewaltig. Durch diese Art der Eisengewinnung wurde die Minette ein sehr wertvolles Eisenerz, welches seitdem in mehreren neu errichteten Berg- und Hüttenwerken in großer Menge ausgebeutet und verarbeitet wird. Die Gewinnung des Eisenerzes geschieht in der nordwestlichen Ecke des Rcichslands vielfach in offenen Steinbrüchen, im sog. Tagebau. In den meisten Fällen aber werden wagerechte Strecken, oft km weit in das Innere der Erde geführt. Starke Balken und aufgeführte Mauern stützen die Wände und schützen vor Einsturz. Das abgehauene oder losgesprengtc Erz wird auf kleinen Wagen, die auf Schienen laufen, nach dem Hüttenwerk geschafft. Eine Gattierung, d. h. eine Mischung verschiedener Erzsorten, ist nicht nötig; auch bleibt der gewöhnliche Kalk- bezw. Qnarzzuschlag weg; denn das Erz enthält von Natur ans den zum Schmelzen erforderlichen Kalk und Quarz. Um nämlich das Eisen von seinen anhaftenden Steinen zu befreien, muß den kalkhaltigen Erzen Quarz, den guarzhaltigcn dagegen Kalk zugesetzt werden. Kalk und Quarz für sich allein sind sehr schwer schmelzbar; gemischt aber schmelzen sie viel leichter zu einer Art Glas, der sog. Schlacke, zusammen. Die Eisengewinnung in Lothringen ist eine sehr alte. Eine Urkunde von 1240 berichtet, daß in Hayingen, welches heute noch der Hauptsitz des Hüttenwesens ist, dieser Erwerbszweig schon damals betrieben wurde. Die Eisenwerke von Hayingen sind 1711 von Johann Martin Wendel aus Trier erworben worden. Die Werke, welche während der Revolutionszeit als Staatseigentum

4. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 312

1905 - Straßburg : Bull
312 (rfcy G. Buchgewerbe und chemische Ziidultrie. Zimmrerzunft Buchdruckerzunst Molsheim. Straßburg. 265. Ein Blättchen Papier. <Em Blättchen Papier, weiß und mild, ist oft das treueste, einzige Bild, das der Mensch zurückläßt künftigen Zeiten, da über seinen Staub die Urenkel schreiten. Das Gebein ist zerstreut, der Grabstein verwittert, das Haus zerfallen, die Werke zersplittert; wer weiß in der ewigen, großen Natur, in der wir gewaltet, unsere Spur? Neue Menschen ringen mit neuem Geschick, keiner denkt an die alten zurück. Da ist ein Blatt mit seinen bleichen Tintenstrichen oft das einzige Zeichen von dem Wesen, das einst gelebt und ge- litten, gelacht, geweint, genossen, gestritten; und der Gedanke, dem Herzen entsprossen in Schmerz oder Hust und tollen Possen, sinkt hier nieder, und der Ewigkeit Kuß verhärtet ihn zu einem einzigen Guß. D, möge er geläutert in fernen Zeiten wieder in die Herzen der Menschen gleiten! Rosegger. 266. Die heimische Papierbereitung ehemals und heute. ie Papierbereitung ist in unserm Lande schon sehr frühe zu finden. Nachweislich bezog man bis zum Beginn des i5. Jahrh, das Papier aus Italien und Burgund. 1452 wurde in Strafiburg an einem Planne eine Papiermühle gegründet, welche bald weithin Papier versandte. Später wurde vor der Stadt ein 2. Betrieb errichtet, welcher bald städtisches Eigentum wurde. Das hier hergestellte Papier hatte als Wasserzeichen das Stadtwappen. Das Straßburger Papier war weithin geschätzt; eine Urkunde von 1527 rühmt von ihm, es sei in „teutschen Landen nit des glichen zu befinden“. Im 16. und 17. Jahrh, war Strafi- burg ein Hauptplatz für den Papierhandel. Nicht nur Ortsansässige, sondern auch fremde Fabrikanten brachten Papier auf die Straßburger Messe. Für eingeführtes Papier mußte an den Stadtsäckel Zoll entrichtet werden. Ein weithin bekannter Papierhändler Strafiburgs war der Buchdrucker Adolf Rusch, der den größten Teil Deutschlands und Frankreichs mit Druckpapier versorgte. In Colmar wurde schon im Anfange des i5. Jahrh, außerhalb der Stadtmauern eine

5. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 379

1905 - Straßburg : Bull
379 öffentliche Armenpflege eingerichtet und sucht den Arbeitern bei Unfällen, Krankheiten und im Alter zu helfen. Der Staat fördert endlich auch die geistige und sittliche He- bung des Volks. Er hat überall für Volksschulen gesorgt, in denen auch der geringste im Volke diejenigen Kenntnisse erwerben kann, die er heutzu- tage nötig hat. In den Städten bestehn höhere Lehranstalten und Fachschulen aller Art. Straßburg hat eine blühende Hochschule, die reichen Segen ver- breitet. Auch finden die Religionsgemeinschaften freigebige Unterstützungen beim Staate, damit sie ihren hohen Aufgaben gerecht werden können. So treten überall die tausendfachen Segnungen der staatlichen Ordnung zutage. Der verständige Bürger ist erfüllt von Hochachtung vor dem Staate und versagt ihm die Mittel nicht zur Durchführung seiner segensreichen Zwecke. Nach dem Bad. Lesebuch. 321. Unsre Rechtspflege. Sie geschieht durch die ordentlichen Gerichte. Diese sind, um eine Einheitlichkeit in der Rechtsprechung zu erzielen und wichtige Prozesse mehr- fach verhandeln zu können, in mehrere Stufen (Instanzen) gegliedert, nämlich in Amts-, Land-, Oberlands- und Reichsgericht; letzteres hat seinen Sitz in Leipzig und ist der oberste Gerichtshof für das ganze deutsche Reich. Das höchste Gericht in Elsaß-Lothringen ist das Oberlandsgericht zu Colmar. Demselben sind 6 Landgerichte untergeordnet, welche sich in Mülhausen, Colmar, Straßburg, Zabern, Saargemünd und Metz befinden. Jeder Kanton hat in der Regel ein Amtsgericht; in unserm Lande gibt es deren 77. Die Tätigkeit der Gerichte zerfällt in die bürgerliche oder Zivil- und die Straf- oder Kriminalgerichtsbarkeit. Erstere umfaßt alle Streitigkeiten des bürgerlichen Rechts, nämlich solche, die sich auf Namen, Abkunft, Ehe, Erbschaft, Kauf, Verkauf, Pacht- und Mietsverhältnisse, Darlehn, Bürgschaften u. s. w. beziehen. Letztere verfolgt alle Verstöße gegen die Ordnung, den Frieden und die Ruhe der Einwohner, gegen die Sitt- lichkeit, die Ehre und die Sicherheit der Personen und ihrer Güter. Im 1. Falle wird das Urteil auf Grund des bürgerlichen Gesetzbuchs oder andrer Zivilgesetze gefüllt, während im 2. Falle nach Maßgabe des Reichs- strafgesetzbuchs oder andrer Strafgesetze entschieden wird. Klage wegen Beleidigung ist erst zulässig, nachdem vorher der Bürgermeister als Schieds- mann zwecks eines Sühncversuchs angerufen und dieser erfolglos versucht worden ist. Der Sühneversuch ist jedoch nicht nötig, wenn eine der Parteien in einer andern Gemeinde wohnt. Je nach der Größe der Streitpunkte, bezw. der Vergehn, sind ver- schiedene Gerichte zuständig. Bei bürgerlichen Rechtsstreitig- keitcn über vermögensrechtliche Ansprüche, deren Gegenstand die Summe von 300 Jc nicht übersteigt, sowie ohne Rücksicht auf den Wert des Streit- gegendstands in Streitigkeiten zwischen Vermietern und Mietern, Reisenden

6. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 218

1905 - Straßburg : Bull
218 370° siedet und vorzugsweise zur Herstellung von Kerzen benutzt wird. Letztere werden entweder an Asphaltwerke verkauft, oder finden in den Raffinerien selbst als Brennstoffe Verwendung. M. Michel. 178. Über den Steinbrnchbetrieb in unserm Lande. Die heimische Erde besitzt auch den großen Vorzug, in ihrem Schoße zahlreiche und wertvolle Steinlager zu bergen. Es hat daher der auf den verschiedensten Gesteinen der Vogesen und des lothringischen Hügellands beruhende Steinbruchbetrieb keine geringe Wichtigkeit. Die verbreitetsten Ge- steinsarten in Elsaß-Lothringen sind der Sand- und der Kalkstein. Im Elsaß befinden sich annähernd 150 Sandsteinbrüche, in Lothringen etwas über 100. Der Sandstein kommt sowohl grob- als feinkörnig vor; auch bezüglich der Härte und Farbe ist er nach den einzelnen Lagern ver- schieden. Seit alter Zeit ist er als Baumaterial geschätzt. Das prächtige Münster in Straßburg wurde z. B. mit roten Sandsteinen ans dem Mossigtnl erbaut, und die 3 schönsten Kirchen des Oberelsaß, die zu Thaun, Rufach und Colmar, wurden mit solchen gelber Farbe aus dem Steinbruch von Rufach errichtet. Feinkörniger Sandstein wird zu Bildhaucrarbeiten, besonders harter zu Mühl- und Schleifsteinen benützt. Reich'an Kalkstein ist Lothringen. Hier wird er in nahezu 200 Brüchen gewonnen, während das Elsaß nur 140 Kalksteinbrüche auswerft. Die Kalksteine werden, be- sonders in Lothringen, vielfach als Bausteine benützt. So ist das Bau- material für den Dom in Metz den Kalksteinbrüchen von Janmont im Land- kreise Metz entnommen. Andernteils werden die Kalksteine zu Mörtelkalk gebrannt und finden bei der Sodagewinnuug und im Hüttenwesen Verwendung. Gipssteinbrüche finden sich im Elsaß, im Landkreis Straßburg, sowie in den lothringischen Kreisen Bolchcn, Château-Salins, Diedenhofen und Forbach. Im Elsaß, besonders in den Kreisen Colmar, Gebweiler, Rappolts- weiler, Thann und Schlettstadt, befinden sich auch G rau itst einbräche. Der Granit ist ein ebenso ausgezeichneter Bau- als Zierstein. Trotz seiner Härte läßt er sich schleifen und polieren. Obengenannte Kreise des Ober- Elsaß weisen auch Granwackenbrüche auf. Vereinzelt finden sich in allen 3 Bezirken des Lands auch noch Brüche andrer Gesteinsarten, welche teils als Nutzstcine, teils zur Straßenbeschotterurg dienen. Der Betrieb in den elsaß-lothringischen Steinbrüchen, welche sich auf ungefähr 700 belaufen, beschäftigt über 6000 Personen. Am häufigsten und leichtesten gewinnt man die Steine im Tagebau; liegt das brauchbare Gestein tief unter der Erdoberfläche, so erfolgt die Gewinnung durch Grubenbau. Zur Abtrennung der Steine von ihren Lagern dienen Brechstangen und Keile. Wo diese nicht ausreichen, sprengt man mit Pulver oder Dynamit. Die aus den Brüchen gelieferten rohen Steine werden zum Teil als solche

7. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 213

1905 - Straßburg : Bull
213 bei Aachen. Das Saarbecken setzt sich in südwestlicher Richtung nach Lothringen hin fort, woselbst in den beiden Kreisen Forbach und Bolchen die Kohlenlager ausgebeutet werden. Allerdings sind die hier befindlichen ausgedehnten Kohlenflöze von einer 45—250 in mächtigen Sandstcinschicht bedeckt, wodurch der Abbau wesentlich erschwert wird. Der lothringische Steinkohlenbergbau ist schon zu Anfang des vorigen Jahrhunderts ins Leben gerufen worden. 1816 begannen bei dem an der preußischen Grenze gelegenen Dorf Schöneckcn die ersten Bohrarbeiten. Bald war man so glücklich, in einer Tiefe von 46 in das Stcinkohlengebirge und in einer solchen von 65 in das erste bauwürdige Flöz zu erreichen. Allein die Erfolge entsprachen den Erwartungen durchaus nicht. Nach mehr- jährigen Bemühungen und unter Aufwendung großer Geldopfer wurden die Arbeiten 1835 wieder eingestellt. Erst der 1846 begonnene Bau der Eisenbahn von Metz nach Saarbrücken zog die Aufmerksamkeit wieder auf das aufgegebene Kohlenlager Schönecken. Bereits im folgenden Jahre wurden in der Nähe durch Erbohrung mehrerer bauwürdiger Flöze recht günstige Erfolge erzielt. Hierdurch ermutigt wurden wiederholte Bohrversuche in der sog. Krcnzwalder Ebene ausgeführt. Es ist dies die Gegend zwischen der preußischen Grenze und dem Höhenzug, der von Saarbrücken über Forbach nach St. Avold in südwestlicher Richtung streicht, sich von hier nach Westen, dann nach Norden wendet und in dem Winkel zwischen Saar und Nied endet. In diesem sog. lothringischen Kohlengcbiet erreichte man 1854 unweit Karlingen mit 184 m Tiefe, bei Kreuzwald mit 212 m und 1855 bei Spittel mit 204 in durch Bohrungen die ersten Kohlenflöze. In demselben Jahre gelang es auch, in der Nähe von Klein-Rösseln, unweit Forbach an der Rossel gelegen, den ersten abbaufähigen Schacht und 1857 einen solchen bei Karlingen, nördlich von St. Avold, abzuteufen. Gegenwärtig findet der einheimische Kohlenbergbau an 3 Hauptstellcn statt: bei Klcin-Rosseln, bei Spittel-Karlingen und bei Krcuzwald. Der letztgenannte Ort liegt im Kanton Busendorf unweit der preußischen Grenze. Das Kohlenbergwerk Klein-Rosseln mit 5 Grubcnabtcilungcn und 10 Förder- schächten gehört der Familie von Wendel in Hayingcn und beschäftigt etwa 5000 Arbeiter. Die jährliche Förderung beläuft sich auf über 1 Mill. t. Das Bergwerk ist mit der Eisenbahnlinie Metz-Saarbrücken durch die 1860 in Betrieb gesetzte Zweigbahn Klein-Rosseln-Stieringen, sowie durch die seit 1885 gebaute Linie Klein-Rösseln-Kochern verbunden. Die Gruben bei Spittel-Karlingen gehören der Bergwerksgesellschaft „Saar und Mosel". An 2000 Arbeiter finden hier lohnenden Verdienst. Die jährliche Ausbeute der in Förderung stehenden Schächte dieser Gesellschaft beläuft sich auf etwa 300000 t. Bei Kreuzwald wurde der erst 1895 begonnene Schacht 3 Jahre später vollendet, ein 2. ist im Abteufen begriffen. Das Bergwerk, der Ge- sellschaft „La Houve" gehörig, fördert jährlich über 150000 t und beschäftigt etwa 900 Arbeiter.
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