Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa - S. 120

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 120 — (50 000 Einwohner). Hier wurden die Waren des Südens Europas und des Morgen- landes gegen die Erzeugnisse des Nordens ausgetauscht. Unter allen Städten hat Brügge am meisten das mittelalterliche Aussehen bewahrt). Nachdem es durch einen Kanal mit dem Meere in Verbindung steht, erwacht die Stadt zu neuem Leben. — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und Anwendung: Wie kommt es. daß gerade Antwerpen, Brüssel und Gent so große Städte geworden sind? Günstige Lage in der Nähe des Meeres, an schiffbaren Flüssen oder tiefen Kanälen, am Knotenpunkt der Eisenbahnen usw. 2. Wie kommt es, daß wir in der Nähe der Stadt Brüssel so viele Schlachtorte finden? Brüssel liegt in der Mitte des Landes — Haupt- und Residenzstadt — fruchtbare Gegend — Schlüssel zu den Ardennen — nach Deutschland und Frankreich usw. — 3. Nenne bekannte Schlachtorte, d i e in Belgien liegen! Ligny, Waterloo oder Belle Alliance usw. Welche Erinnerungen wecken in euch diese Schlachtorte? Freiheitskrieg 1815 — Kämpfe mit Napoleon I. usw. 4. Wie ist es zu erklären, daß große Seeschiffe bis nach Ant- werpen gelangen? Die Mündung der Schelde ist trichterförmig erweitert — die Flut kann weit ins Land eindringen — mit der Flut gelangen die großen Seeschiffe stromaufwärts bis nach Antwerpen, kleinere sogar bis nach Brüssel und Löwen. Das Volkstum Belgiens. Abstammung und Charakter. Das kleine Belgien beherbergt zwei Völkerstämme. Im südlichen Teile des Landes wohnen die Wallonen^), welche die französische Sprache reden und französischen Charakter aufweisen. Im nördlichen Teile wohnen die Vlaemen (spr. Flamen) oder Fläminger, ein niederdeutscher Stamm. Die Flamländer sind groß und kräftig gebaut, haben blonde Haare und blaue Augen; sie sind schweigsam, gegen Fremde verschlossen und zurückhaltend. Fest hängen sie an ihrem Glauben und an hergebrachter Sitte. Die Wallonen sind kleiner, als die Vlaemen, besitzen einen gedrungenen Körperbau, dunkles Haar und dunkle Augen. Sie sind rührig und heiter, von aufgewecktem Wesen, kriegerisch und harter Arbeit fähig. Obgleich die F l a m l ä n d e r in der Mehrheit sind (55e/o), bilden die Wallonen infolge ihrer Regsamkeit den tonangebenden Volksteil, und das Französische wurde sogar als Amtssprache festgesetzt. In neuerer Zeit haben die Flamländer kraftvoll für ihr Volks- tum gekämpft und die Gleichberechtigung ihrer Sprache erreicht (seit 1898) — Wiedergabe. Religion und Volksbildung. Der Religion nach ist die Be- völkerung Belgiens fast ausschließlich katholisch (nur etwa 20 000 Pro- testanten). Die Volksbildung ist trotz der hohen wirtschaftlichen Blüte des Landes noch rückständig. Im Lande besteht kein Schulzwang; daher findet man noch heutzutage Leute, die nicht lesen und schreiben können. Wohl gibt es überall Volksschulen und auch 4 Universitäten im Lande; erstere werden wenig besucht; letztere sind hinsichtlich ihrer ganzen Einrichtung den meisten deutschen Hochschulen nicht gleich zu stellen, dagegen hat die Kunst (Malerei und Bildhauerei) einen großen Auf- fchwung genommmen und liefert wie früher hervorragende Werke. — Wiedergabe. *) Herrliche alte Tore, schmale Gassen mit einem malerischen Gewirr spitzer Giebel, prächtige Bauten der Gotik und Renaissance — zum Teil unbewohnt — er- innern an die vergangenen Zeiten der Blüte der Stadt. *) Die Wallonen sind romanisierte Kelten. ') Noch 1904 waren 8vt0/0 der Rekruten des Lesens und Schreibens unkundig (Deutschland 0,03°/,,).

2. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 224

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 224 — Die Aachener Gegend. Auch im Westflügel des Schiefergebirges finden wir einen Jndustriebezirk. Er breitet sich zwischen dem Hohen Venn und der Eise! aus. Den Mittelpunkt dieses Jndustriebezirks bildet die Stadt Aachen (zeigen!), weshalb es das Aachener Becken genannt wird. Das Aachener Becken ist reich an Steinkahlen, an Eisen-, Blei- und Zinkerzen. Auch reiche Lager von Quarzsand finden sich in dieser Gegend. Infolge des Reichtums an Bodenschätzen hat sich im Aachener Becken ein lebhafter Bergbau auf Kohlen und Erze ent- wickelt, der vielen tausend Arbeitern lohnende Beschäftigung bietet. Durch den ausgedehnten Bergbau und das mannigfache Großgewerbe ist eine zahlreiche Bevölkerung angelockt worden. Infolgedessen ist das Aachener Becken dicht besiedelt. Zeige und nenne die bedeutendsten Städte des Beckens! Aachen (150000), München-Gladbach (70000), Rheydt (fast 50000), Neuß, Düren usw. Sprich nochmals über die Be- schaffenheit des Aachener Beckens! Sachliche Besprechung und Anmendnng: 1. Woher rührt der Name „Rheinisches Schiefergebirge"? 2. Zeichne den Rhein mit den einzelnen Teilen des Schieferge- birges auf die Wandtafel (ins Heft usw.)!

3. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 229

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 229 — Gebirge bereits in der Gegend von Köln^) in das Tiefland über; im Osten begleiten die Höhenzüge des Schiefergebirges den Strom noch bis über die Ruhr hinaus (zeigen!) Dann erweitert sich die Rhein- ebene und geht schließlich in das Norddeutsche Tiefland über. Man nennt die Rheinebene um Köln herum „die Kölner Bucht". — Wiedergabe. d) Beschaffenheit. Die Rheinebene ist ein gesegneter Land- strich. Wohl fehlen ihr die rebenbekränzten Hügel und Abhänge, die steilen Felsvorsprünge, auf denen stolze Burgen thronen und die zahl- reichen schönen Städte und freundlichen Dörfer des Schiefergebirges. An ihre Stelle treten in der Rheinebene fruchtbare Getreidefelder, aus- gedehnte Wiesen und große Städte. Der Boden ist hier äußerst fruchtbar und ertragreich. Außer den verschiedenen Getreide- und Gemüsearten werden in der Rheinebene auch Tabak, Raps und Senf in großen Mengen angebaut. Das milde Klima und die reichen Niederschläge der Ebene befördern das Wachstum der Pflanzen in hohem Maße. — Wiedergabe. c) Besiedelung. Was lehrt die Karte von der Besiedelung der Rheinebene? Die Landschaft ist sehr stark besiedelt. Weise es nach! Wir finden in ihr mehrere Großstädte und volkreiche Mittel- städte, viele große Dörfer und freundliche Landstädte. Zeige und nenne die bedeutendsten Städte der Rheinebene! Köln, Mülheim, Düsseldorf, Duisburg, Wesel usw. Die größte Stadt der Ebene ist das mächtige Köln (über 500 000 Einw.) mit dem herrlichen Dom. Köln bildet mit der ihm gegenüberliegenden Stadt Deutz eine starke Festung. Unterhalb Köln treffen wir auf dem rechten Rheinufer Mülheim, eine gewerbreiche Mittelstadt (53 000 Einw.). Weiter ström- abwärts liegt die Großstadt Düsseldorf (356 000 Einw.), das durch seine Malerakademie und durch seine großen Garn-, Tabak- und Senf- fabriken bekannt ist. In dem Winkel zwischen Ruhr und Rhein breitet sich die große Fabrikstadt Duisburg aus (227 000 Einw.), die viele Eisenhütten, Webwaren-, Farben- und chemische Fabriken aufweist. Nicht weit von der Mündung der Lippe in den Rhein liegt die Festung Wesel (die 11 Schillschen Oifiziere). In der Ebene selbst merken wir die Städte München-Gladbach und Krefeld (129 000 Einw.). Die erstere Stadt bildet den Mittelpunkt der rheinischen Baumwollenindustrie, die letztere ist be- kannt durch ihre Fabriken, in denen feine Seiden-, Samt-und Plüsch- stofse gefertigt werden. Nicht mit Unrecht nennt man Krefeld die „Seiden- stadt" oder „das deutsche Lyon." Sprich nochmals über a) die Ausdehnung — b) die Beschaffenheit — c) die Besiedelung der Rheinebene! — Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. Woher rührt die kalkige Beschaffenheit des Rheingaubodens? Der Rheingau war früher ein weiter See; die Flüsse, die diesen See einst geschaffen, haben neben Lehm, Ton auch viel Kalkschutt auf dem Grunde desselben abgelagert, den sie von den Gebirgen (Iura, Alpen, Schwarzwald, Odenwald usw.) mitbrachten usw. 2. Welche Bedeutung hat der Weinbau für die Bewohner? Er bildet eine bedeutende Erwerbsquelle; denn in guten Jahren werden im Rheingau fast 300000 hl Wein gewonnen, die einen Wert von 10 Mill. Mark haben usw. x) Amtliche Schreibweise „Cöln".

4. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 240

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 240 — Großstädte Mitte große lstädte Klein über 10000 Einw. städte unter 10 000 Einw. 4. Reg.-Bez. Aachen Aachen 156 000 Düren 35 000 Eupen Ls 000 Eschweiler 5. Reg.-Bez. Trier Saarbrücken 104 000 Trier 48 000 Neunkirchen 40000 St.johann 30000 Malstatt-Burbach 45 000 Saarburg Saarlouis Bernkastel Gib an, was dir von diesen Städten bekannt ist! Köln^). Die bedeutendste und größte Stadt der Provinz ist Köln. Bestimme die Lage der Stadt! Am Rhein. Was sagt die Karte von der Größe der Stadt? Die Stadt zählt 510000 Einw. (Vergl. mit der Provinzialhauptstadt usw.) Gib an, was dir von der Stadt bekannt ist! Köln ist die Haupthandelsstadt der Provinz, aber auch eine sehr gewerbreiche Stadt. Gib an, welche Erwerbszweige in der Stadt blühen! Maschinenbauanstalten,Färbereien, Fabriken, in denen „Kölnisches Wasser" (eau de Cologne) hergestellt wird usw. Köln ist mit der Stadt Deutz, die am andern User des Stromes liegt, durch eine Brücke verbunden. Beide Städte sind, wie die Karte zeigt, starke Festungen. Köln wird das „nordische Rom" genannt, weil es eine große Zahl von Kirchen und Kapellen besitzt. Das schönste und erhabenste Bau- werk der Stadt ist der Dom (Abb. zeigen — danach das Wichtigste von den Kindern finden und feststellen lassen!). Wie eine Herrscherin überragt der Dom die Stadt. Er ist 135 in lang, 61 m breit und 156 m hoch (vergl. mit den Kirchen des Ortes usw.). Erbaut ist er aus grauem, am Drachenfels gebrochenen Trachyt. Über 600 Jahre ist an dem Dom gearbeitet worden; die Grundsteinlegung erfolgte im Jahre 1248, die Einweihung 1880. Zur Fertigstellung und Ausschmückung des Domes hat namentlich der König Friedrich Wilhelm Iv. einen großen Teil bei- getragen. Wohl erlebte dieser kunstliebende Fürst nicht mehr die Vollendung des Baues; erst unter Wilhelm I., dem ersten deutschen Kaiser, erfolgte die Einweihung des prachtvollen Domes. Wunderbar schön ist schon das Äußere des Domes! Nirgends ist kahles Mauerwerk; alle Flächen, Pfeiler, Türmchen, Bogen sind belebt mit steinernem Randwerk und zahl- losen Verzierungen. Und nun gar das Innere! Keine Feder beschreibt den Eindruck, den es auf den Beschauer macht. Gleich den Stämmen der Waldbäume, aber unendlich viel höher als sie, ragen die schlanken Pfeiler zu schwindelnder Höhe empor. Auch im Innern finden wir kein kahles Mauer- werk; überall sind herrliche Verzierungen, Staudbilder usw. angebracht. Durch die wundervollen Glasmalereien der Fenster dringt ein mildes Licht herein, das Innere gleichsam verklärend. Schon der bloße Aufenthalt in dem Dome wirkt hebend und läuternd auf die Seele. Man kann mit vollem Rechte behaupten, daß derdom das herrlichste Bauwerkdeutschlands ist. In dem hohen Turme des Domes hängt die größte Glocke Deutschlands, die Kaiserglocke. Wiedergabe. Düsseldorf. Zeige und nenne die große Stadt, die nördlich von Köln liegt! Düsseldorf. Gib an, was dir von dieser Stadt bekannt ist! *) Amtliche Schreibung „Cöln"

5. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 291

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 291 — So scharf sich der Wasgenwald gegen die Ebene abhebt, so ist doch der Übergang kein unvermittelter, vielmehr schiebt sich zwischen den Fuß des Gebirges und die Rheinebene eine Reihe von Vorhü geln, die be- trächtlich über die Ebene hinausragen. Die Vorhügel zeichnen sich durch fruchtbaren Boden aus und sind im Ober-Elsaß das Hauptgebiet des Weinbaus. Die Weinberge, Ackerfelder und Obstgärten gewähren zu- sammen ein herrliches Bild, das besonders im Ober-Elsaß gegen die ein- tönige und kahle Ebene scharf absticht. Auf der Fruchtbarkeit der Hügel- reihe beruht der Reichtum der Städte, welche sich am Rande derselben hinziehen. Zeige und nenne die bedeutendsten Städte! Kolmar, Schlett- stadt, Rappoltsweiler usw. Die Vorhügel sind auch reich an Mineral- quellen. Die bedeutendsten Quellen finden sich bei Sulzach, Nieder- bronn, Rappoltsweiler usw. — Zusammenfassung und Einprägung. Bewohner und deren Beschäftigung. Die Bewohner des Wasgen- waldes sind deutscher Abstammung. Sie sind Nachkommen der Ale- mannen. Nur in den Grenzstrichen kommen Franzosen vor. Der Religion nach sind fast 8k der Bewohner des Wasgenwaldes katholisch (im Niederen Wasgau gemischt.) Was lehrt die Karte von der Besiedelung des Gebirges? Es ist ziemlich dicht besiedelt. Wir finden hier zahlreiche Städte und Dörfer. Nenne die bedeutendsten! — Die Haupterwerbs- quellen der Bewohner sind Acker-, Obst- und Weinbau, Viehzucht, Industrie und auch etwas Bergbau. In hoher Blüte steht hier be- sonders die Webindustrie. Mülhausen und Kolmar (zeigen!) sind die Hauptsitze derselben. Sprich nochmals über die Bewohner des Wasgenwaldes und ihre Erwerbsverhältnisse! Die Hart') und das Pfälzer Bergland. Lage und Gliederung. Nördlich vom Wasgenwald liegt die Hart (— Waldhöhe) und das Pfälzer Bergland2). Diese Gebirgs- züge sind durch die Senke von Kaiserslautern voneinander geschieden. Das Pfälzer Bergland nennt man auch die Donnersberg-Gruppe (zeigen!). — Wiedergabe. Beschaffenheit. Die Hart ist ein niedriges Bergland mit zahl- reichen, meist engen und felsigen Tälern. Auf den Abhängen finden wir schöne Wälder, fruchtbare Felder und ausgedehnte Weingärten. Am Fuße des Gebirges reiht sich ein stadtähnliches Dorf an das andere, umgeben von Rebenhügeln, Kastanienwäldern, Pfirsichgärten und weiten Tabakfeldern. Mandel- und Pfirsichbäume schmücken oft die Berge, auf denen Schlösser, Burg- und Klosterruinen liegen^). Mitten aus einem Wald- *) »Hart" ist althochdeutsch und bedeutet Wald. Diese Bezeichnung für ein Waldgebirge findet sich in Deutschland häufiger, z. B. Spessart (Spechts-Hart), Haar- (Hart-)strang usw. 2) Hin und wieder dehnt man die Bezeichnung „Hart" auch mit auf die Donnersberggruppe aus und bezeichnet dann den Donnersberg als den höchsten Berg der Hart. Diese Auffassung ist falsch und entspricht nicht der geologischen Bildung des Gebirges, da beide aus verschiedenen Gesteinsmassen bestehen. 'i Alle diese Bauwerke sind aus rotschimmerndem Buntsandstein errichtet, aus dem ein Dil der Hart und des Wasgenwaldes besteht. Der Buntsandstein ist so recht der Monumentalbaustein von Westdeutschland. Die Dome von Straßburg, Speyer, Mainz, Freiburg usw. geben Zeugnis von seiner Güte und Schönheit. 19*

6. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 285

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 285 — weit und breit viel begehrt sind. Aus den saftigen Äpfeln der weiten Obstgärten preßt man Apfelwein, der als Frankfurter Apfelwein durch die ganze Welt geht. Der ausgedehnte Tabakbau hat die Zigarren- und Zigarettenfabrikation zur Blüte gebracht. Durch die ausgedehnte Viehzucht ist das Ledergewerbe aufgeblüht, das besonders in Mainz, Worms, Offenbach usw. vertreten ist. Der Holzreichtum der benach- Karten Gebirge hat die Holzindustrie und Papierbereitung hervor- gerufen. In den Großstädten Mainz, Mannheim, Frankfurt und Straß- bürg ist die Metallindustrie, besonders die Maschinenfabrikation, zu hoher Blüte gelangt. Mülhausen, Kolmar und Schlettstadt haben durch ihre Baumwollenwaren Weltruf erlangt. Chemische Fabriken treffen wir namentlich in Ludwigshafen und Darmstadt an. Die leb- hafte Gewerbtätigkeit hat einen mächtigen Handel und Verkehr ins Leben gerufen. Wodurch wird dieser gefördert? Schiffbaren Rhein, dichtes Netz von Eisenbahnen, Kanäle (nennen I) usw. Sprich nochmals über a) die Abstammung, b) die Religion, c) die Erwerbsverhältnisse der Bewohner der Oberrheinischen Tiefebene! Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. Woher hat die Oberrheinische Tiefebene ihren Namen? „Rheinische Tiefebene" heißt sie. weil sie sich zu beiden Seiten des Rheins als Tiefebene ausbreitet; „Oberrheinische" Tiefebene zum Unterschiede von der Tiefebene am Niederrhein. 2. Wie ist die Oberrheinische Tiefebene entstanden? Die Tiefebene stellt eine Versenkung dar; vor tausend und abertausend Jahren war die weite Ebene noch mit Gesteinsschichten ausgefüllt; infolge Abkühlung der Erdrinde entstanden Bruchlinien; die dadurch abgetrennten Gesteinsschichten sanken in die Tiefe, die stehengebliebenen Ränder wurden dagegen durch den Druck der gesunkenen Massen in die Höhe gepreßt. So entstand zwischen den beiden Gebirgsreihen allmählich ein tiefer und breiter Graben; dieser wurde später mit Wasser (von den Flüssm, Bächen usw. der Randgebirge) ausgefüllt und so entstand ein ausgedehnter Binnen- see; das Wasser desselben bahnte sich später einen Ausweg nach Norden, und so wurde der See entleert und die weite Ebene freigelegt usw. 3. Wie kommt es, daß mitten aus der Ebene die Basaltkuppen des Kaiserstuhls herausragen? „Als die Rheinebene durch Einbruch der Gesteins- schickten bestand, drangen im Südosten aus dem Innern der Erde seuerflüssige Massen empor. Es entstand hier ein mächtiger Vulkan, der aber später zerstört wurde. Die Überreste desselben sind die Basaltkuppen des Kaiserstuhlgebirges." 4. Wie kommt es, daß die Rbeinebene so vortresflich angebaut ist? Der Boden besteht aus eiuem seinen sandigen Lehm, der sehr viele Nährsalze enthält; daher ist er so fruchtbar; dann hat die Oberrheinische Tiefebene ein sehr mildes Klima und ist reich an Niederschlägen usw. 5. Warum sind die Abhänge der Randgebirge der Tiefebene so reich an Wein- und Obstgärten? Die Abhänge sind mit einer fruchtbaren Löß- schicht bedeckt, die sehr viel Kalkbestandteile enthält; sie erwärmt sich sehr leicht und insolgedessen gedeihen hier Wein und Obst vorzüglich usw. 6. Welches sind die bekanntesten und berühmtesten Weinorte der Rheinebene? Reich an Weinorten ist die Pfalz; hier liegen die bekannten Wein- orte Deidesheim, Dürkheim u. a.; in Rheinhessen (zeigen!) liegen die Wein- orte Oppenheim, Hochheim und Ingelheim; aber auch der Breisgau, das Elsaß und die Umgegend von Heidelberg liefern gute Weine usw. 7. Wie kommt es, daß die Städte der Rheinebene nicht dicht am Ufer des Rheinstromes liegen? Der Rhein ist in seinem Oberlaufe reißend, er teilt sich in mehrere Arme, überschwemmt oft das angrenzende Land; an seinen Usern breiten sich zahlreiche Moore, Sümpfe und Sandflächen aus usw. 8. Wie kommt es, daß die linke Seite der Ebene teilweise stärker besiedelt ist als die rechte? An der rechten Seite finden sich mehr Moor- und Sandstrecken usw.

7. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 290

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 290 — 2. Wie suchen die Schwarzwäldler die Gesteine des Gebirges zu verwerten? Der Porphyr, Granit und Sandstein des Gebirges werden in zahlreichen Brüchen zu Baumaterial verarbeitet; die Quarzerde wird zur Herstellung von Glas- waren, der Ton zu Steingut- und Majolikawaren benutzt usw. 3. Wie kommt es, daß die Flüsse des Schwarzwaldes so wild und reißend sind? Sie kommen von der Höhe des Gebirges, ihr Lauf ist sehr kurz, der Höhenunterschied aber sehr bedeutend, daher haben die Flüsse ein starkes Gefälle und einen wilden, reißenden Lauf. 4. Wie kommt es, daß der Schwarzwald reich an Seen und Torf- mooren ist? Reiche Niederschläge; der Boden ist wenig durchlässig, da er aus Gneis, Granit und Porphyr besteht usw. Zusammenfassung und Einprägung nach gegebener Übersicht. Die Gebirge des Westrandes. — Wir betrachten nun die Gebirge des Westrandes der Oberrheinischen Tiefebene. Zeige und nenne sie! Der Wasgenwald^). Lage und Höhe. Bestimme die Lage des Wasgenwaldes! Er erstreckt sich vom Rhein-Rhone-Kanal bis zur Lauter. Der Wasgenwald zieht sich parallel mit der Oberrheinischen Tiefebene hin. Er liegt auf der Grenze zwischen Elsaß und Frankreich. Im Süden ist der Wasgenwald am höchsten. Woran erkennst du dies? — Seine höchste Erhebung ist der Sulzer Belchen, der über 1400 in hoch ist. Hohe Felsblöcke bedecken seinen Hügel. Von dem Berge aus genießt man eine herrliche Fernsicht. Nach Osten hin erblickt man die Rheinebene und den Schwarzwald, nach Süden die Schweiz mit den Alpen und nach Westen Frankreich. Nach Norden zu wird der Wasgenwald immer niedriger und breiter und verflacht sich zu den westlich gelegenen Stufen- landschaften von Lothringen und zu dem nordöstlich gelegenen „Niederen Wasgau" oder dem Wasgau-Bergland (zeigen!). Dieses verläuft auf der Grenze zwischen Elsaß und Lothringen und ist ein an- mutiges, burgengeschmücktes Bergland. An seinem Rande liegen die be- kannten Schlachtorte Weißenburg und Wörth (zeigen!). — Wiedergabe. Beschaffenheit. Wie der Schwarzwald so senkt sich auch der Wasgenwald steil gegen die Oberrheinische Tiefebene hinab, nach Westen zu flacht er sich allmählich ab. Die Täler, mit welchem sich das Ge- birge zur Rheinebene öffnet, sind sehr fruchtbar. Die unteren Abhänge des Gebirges sind mit Weinreben bepflanzt. Pfirsiche, Mandel- und edle Kastanienbäume ragen aus dem Weingelände hervor. Höherhinauf treffen wir herrliche Laubwaldungen an. Über diesen bis hinauf aus den Gipfel des Gebirges rauschen finstere Tannenwälder, welche hin und wieder kleine dunkle Seen oder üppige Grasflächen umschließen. Mehrere Hunderte von Burgen, Burg- und Kloster- ruinen (500) bedecken die Abhänge und Kuppen des Gebirges und er- innern den Wanderer an kühne Ritter und gelehrte Mönche, die einstmals hier lebten. Eine der schönsten dieser Ruinen ist die Hohkönigsburg bei dem Städtchen St. Pilt, welche jetzt Eigentum unseres Kaisers ist und von Fremden viel aufgesucht wird. — Wiedergabe. i) Die alte deutsche Benennung Waskenwald änderten die Römer in Möns Vosegus, woraus die Franzosen les Vosges, die Deutschen Vogesen biloeten. Heute ist man fast allgemein zur alten deutschen Bezeichnung zurückgekehrt.

8. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 304

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 304 — ergiebige Tonlager. Auch vortreffliche Sand- und Kalksteine liefert die Landschaft. Sprich nochmals über die Bodenschätze des Lothringischen Stufenlandes I Bewässerung. Was lehrt die Karte von der Bewässerung des Stuseulaudes? Es ist gut bewässert; es wird nämlich von der Mosel und ihren Zuflüssen durchzogen. Die Mosel mit der Saar. Gib an, was dir von der Quelle, Laufrichtung, Befiedelung und Bedeutung a) der Mosel — b) der Saar bekannt ist! (Siehe S. 2^1) Ausbau des Landes und Klima. Der Boden des Stufenlandes östlich der Mosel baut sich aus denselben Gesteinsarten auf, wie der des Schwäbischen Stufenlandes (Triasschichten). Der westliche Teil Lothringens besteht dagegen aus Jurakalk. Der Boden des Stufenlandes ist daher fruchtbar. — Das Lothrin- gische Stufenland hat ein mildes Klima. Woher kommt es? Es ist nicht hoch gelegen (800 m im Durchschnitt) und wird im Osten und Norden durch die hohen Waldgebirge vor den lauhen Ost- und Nordwinden geschützt. Dazu kommt noch, daß die Täler tief eingeschnitten u..d die steilen Talränder sehr sonnig sind. So können hier außer Weinrebe auch alle edlen Obstsorten trefflich gedeihen und reichen Ertrag liefern. — Wiedergabe. Besiedelung und Bewohner. Was lehrt die Karte über die Be- siedeluug des Lotdringischen Stufenlandes? Es ist dicht besiedelt. Weise es nach! Wir finden hier viele volkreiche Mittelstädte, zahlreiche Kleinstädte und große Dörfer. Zeige und nenne die bedeutendsten Städte des Stufenlandes! Metz, Saarbrücken und St. Johann (jetzt vereinigt), Malstatt-Burbach, Büsch, Saar- gemünd usw. Bestimme die Lage dieser Städte! Vor allem ist die Landschaft reich an starken Festungen. Zeige und nenne die bedeutendsten! Metz, Dudenhofen, Bitsch, usw. Welchen Zweck haben diese Festungen? — Daher nennt man das Stufenland mit Recht „des Reiches starke Grenzwachtim Westen". Wiedergabe — Obwohl das Lothringische Stufenland seiner Natur nach zu den natürlichen Gebieten Deutschlands gehört, so weist es als Grenzmark eine zwei- sprachige Bevölkerung. Es wird nämlich von Deutschen und Franzosen bewohnt. Die Franzosen wohnen in dem westlichen Teile der Landschaft. Man erkennt sie an der Kleidung, Lebensweise und Sprache. Die meisten von ihnen tragen mit Vorliebe blaue Blusen und die gezipselte Mütze. Die Frauen schmücken sich gern mit der weißen Morgenhaube. In der Wohnstube fehlt vielfach der Ofen, dessen trauliche Nähe der Deutsche so ungern vermißt. — Der Religion nach sind die Bewohner des Stufenlandes zum größten Teile (8t, °/o) katholisch. — Sprich nochmals über die Bewohner des Lothringer Stufenlandes! Die Erwerbsverhältnisse der Bewohner. Schließe aus der Boden- beschaffenheit des Stufenlandes auf die Beschäftigung der Bewohner! Infolge der großen Bodenfruchtbarkeit und des Reichtums an Boden- schätzen sind die Erwerbsverhältnisse in Lothringen sehr günstige. In hoher Blüte stehen in der Landschaft Acker-, Wein-, Obst- und Gemüsebau. Aber auch die Pferde- und Rinderzucht wird in Lothringen in großem Umfange beirieben. An manchen Stellen des Stufenlandes steht auch der Bergbau in hoher Blüte und liefert große Mengen Steinkohlen, Eisenerze, Salz, Quarz und Ton. Infolge des Reichtums an Bodenschätzen und Bodenerzeugnissen haben sich die verschiedenartigsten Zweige des Großgewerbes zu hoher Blüte
   bis 8 von 8
8 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 8 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 0
8 3
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 6
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 5
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 27
2 0
3 144
4 31
5 20
6 15
7 10
8 3
9 88
10 8
11 13
12 11
13 10
14 0
15 13
16 14
17 96
18 3
19 12
20 2
21 26
22 0
23 12
24 4
25 2
26 2
27 0
28 8
29 13
30 0
31 0
32 3
33 6
34 17
35 0
36 27
37 27
38 190
39 37
40 12
41 12
42 5
43 6
44 4
45 117
46 8
47 0
48 4
49 15
50 4
51 14
52 2
53 0
54 26
55 1
56 10
57 3
58 1
59 39
60 10
61 12
62 3
63 0
64 2
65 5
66 12
67 11
68 12
69 6
70 62
71 32
72 39
73 1
74 5
75 11
76 7
77 24
78 10
79 3
80 8
81 0
82 14
83 12
84 1
85 19
86 6
87 13
88 0
89 0
90 4
91 4
92 29
93 6
94 56
95 6
96 6
97 0
98 3
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 7
2 0
3 1
4 0
5 0
6 2
7 0
8 0
9 0
10 0
11 12
12 0
13 0
14 2
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 4
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 1
35 0
36 15
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 20
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 7
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 7
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 3
79 0
80 0
81 1
82 0
83 1
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 0
92 0
93 3
94 2
95 6
96 5
97 0
98 0
99 0
100 0
101 1
102 0
103 0
104 0
105 2
106 0
107 1
108 0
109 1
110 0
111 0
112 0
113 1
114 2
115 0
116 0
117 0
118 1
119 4
120 0
121 0
122 3
123 0
124 0
125 0
126 1
127 0
128 0
129 1
130 0
131 0
132 0
133 13
134 0
135 0
136 0
137 2
138 0
139 13
140 0
141 2
142 3
143 0
144 4
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 1
153 0
154 0
155 0
156 0
157 1
158 0
159 2
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 2
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 11
184 0
185 0
186 0
187 0
188 19
189 0
190 0
191 0
192 0
193 1
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0