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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 635

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
98. Die Consular-Regierung in Frankreich. 635 Beendigung der Reichsdeputations-Verhandlungen gestorben ;|t>och gelang es dem Coadjutor von Dalberg durch seine Verbindungen und seine Schmiegsamkeit, dieses Erzstift mit dem Erzkanzler-Amte und dem Fürstenthum Aschaffenburg nebst den dazu geschlagenen Reichsstädten Regensburg und Wetzlar aufrecht zu erhalten. Der erzbischöfliche Stuhl von Mainz wurde nach Aschaffenburg verlegt. Der Deutsche Orden und der Malteserorden wurden der Säcularisation nicht unterworfen, sondern erhielten für'ihre auf der linken Rheinseite erlittenen Verluste Entschädigung durch die Güter unmittelbarer und mittelbarer geistlicher Stifte. Alles Eigenthum der andern Bisthümer, Abteien, Klöster und Gestiste, gleichviel ob katholischer oder evangelischer, kam in die Hände der Weltlichen mit der Verpflichtung, den seitherigen Inhabern angemessene Pensionen zu zahlen. Von 52 Reichsstädten kamen 4 an Frankreich: Aachen, Köln, Worms und Speier; 42 wurden erblichen Oberherren zugewiesen und nur 6, größtentheils solche, welche über bedeutende Summen zu verfügen hatten, behaupteten sich: Nürnberg, Augsburg, Frankfurt, Lübeck, Bremen und Hamburg. Die päpstliche Curie, welche wieder in Rom war, seit Pius Vii. (am 14. Mai 1800 von den in Venedig versammelten Cardinälen erwählt), nach dem Verschwinden der römischen Republik, die Hauptstadt der Kirche wieder in Besitz genommen und nach dem Wechsel des Kriegsglücks Gnade und Anerkennung bei Bonaparte gefunden hatte, verbarg damals ihren Unwillen über die Statt gefundenen Säkularisationen, die sie als einen an der Kirche begangenen Raub betrachtete. Zehn Jahre später, auf dem Kongresse in Wien, hat der Legat Pius' Vii. die Wiederherstellung der Fürstenthümer in Deutschland, die man der Kirche geraubt und weltlichen Fürsten, katholischen und sogar nichtkatholischen, zugetheilt habe, und die Herausgabe der Güter und Einkünfte der Geistlichkeit, sowohl der weltgeistlichen als auch der regulären beiderlei Geschlechts, zu der Verwendung, zu der sie ursprünglich bestimmt waren, in einer vom 17. November 1814 datirten Note wiedergefordert, und als dieser Forderung nicht gewillfahrt wurde, wider alle der römischen Kirche nachtheiligen Verfügungen und Beschlüsse des Congresses, durch welche der Deputations-Receß im Wesentlichen bestätigt wurde, protestirt. 98. Die Consular-Regierung in Frankreich. (Nach Karl Friedrich Ernst Ludwig, Geschichte der letzten 50 Jahre, bearbeitet vom Herausgeber.) Im ersten Jahre seiner Regierung als erster Consul entwickelte Bonaparte eine weise Mäßigung gegen die verschiedenen Parteien und that Alles,

2. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 75

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
15. Karl's V. auswärtige Kriege. 75 ermatteten und 5000 oder gar 8000 Menschen umgekommen waren, stellte sich die Ruhe einigermaßen von selbst her. Wäre Bourbon am Leben geblieben, manches Böse hätte er verhindert. Der Papst wollte und konnte noch im Augenblicke der Bestürmung Roms entfliehen, faßte aber auf die Nachricht von Bourbon's Tode neue Hoffnung und blieb in der Engelsburg. Hier ward er von deutschen Protestanten und spanischen Katholiken belagert, bis Mangel an Lebensrnitteln und Furcht, durch Minen in die Luft gesprengt zu werden, ihn zu einem Vertrage zwangen, wonach er jedem Bündnisse wider Karl V. entsagte und nebst den Cardinälen gefangen bleiben sollte, bis er, anderer Bedingungen nicht zu gedenken, 400,000 Ducaten für das Heer zahle. Als der Kaiser von diesen unerwarteten Ereignissen Nachricht bekam, zeigte et die größte Theilnahme am Schicksale des Papstes. Wie er von jeher den Papst in sein Interesse zu ziehen gesucht hatte, so bot er auch jetzt Alles auf, um Clemens Vii. den Schritt ins kaiserliche Lager zu erleichtern. Er befahl, ihn frei zu lassen. Als aber dieser Befehl in Rom kund ward, erhoben vor allen die Deutschen (welche seither am wenigsten von der Beute und dem Gelde bekommen hatten) den lautesten Widerspruch und zwangen den Papst, für die richtige Zahlung von 350,000 Goldstücken ihnen Geisel zu stellen. West- und Mittel-Europa schienen der habsburgischen Vorherrschaft anheimgefallen. Mittlerweile war das französische Heer unter Lautrec (Juli 1527) über die Alpen gegangen, nahm (weil das obere Italien seit Bourbon's Abzug von kaiserlicher Mannschaft entblößt war) Genua, Alessandria und andere wichtige Städte ein, eroberte Pavia und behandelte diese Stadt, aus Zorn über die früher daselbst erlittene Niederlage, auf die grausamste Weise. Neapel kam, mit Ausnahme der Hauptstadt und weniger Plätze, in die Hände der Franzosen, deren Benehmen indeß nothwendig allgemeinen Haß erzeugen mußte. So wurden z. B. allein bei der Einnahme von Meist an 7—8000 Menschen, ohne Unterschied des Standes, Alters und Geschlechts, erschlagen. Lautrec belagerte Neapel, während Andreas Doria es von der Meerseite einschloß. Dieser, ein Gegenstand der Verleumdungen der Hofleute, die ihm die gehässigsten Absichten zur Last legten, ward durch die Undankbarkeit des Königs, der diesem seinem mächtigsten Bundesgenossen in Italien mäßige Forderungen verweigerte, so verstimmt, daß er sich der kaiserlichen Seite zuwandte. Er ließ Lebensrnittel in das ausgehungerte Neapel bringen, kehrte sodann mit seiner Flotte nach Genua zurück und ermunterte es, das Joch Frankreichs abzuschütteln. Lautrec starb vor Verdruß, und nur geringe Ueberbleibsel seiner Armee, in welcher die Pest große Verwüstungen angerichtet hatte, langten in Frankreich wieder an. Karl und Franz wünschten beide den Frieden; jener um die Türken zu bekriegen (siehe Nr. 16), dieser war erschöpft. Die Unterhandlungen eröffneten

3. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 76

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
76 Erster Zeitraum: 1492—1648. zu Cambrai Margaretha, die Tante des Kaisers, und Louise von Savoyen, die Mutter Franz' I., und der Friede wurde im Allgemeinen nach denselben Gesichtspunkten geschlossen, wie der Madrider: Karl blieb unangefochten Herr von Italien, Franz behielt — und das ist eine Concession über den Madrider Frieden hinaus — das Herzogthum Burgund, entsagte aber allen Ansprüchen auf italienischen Boden und der Oberlehensherrlichkeit über Artois und Flandern und verpflichtete sich, zwei Millionen Thaler als Lösegeld für seine Söhne zu bezahlen. Franz Sforza ward für hohe Zahlungen wieder in Mailand eingesetzt. So hatte also die Verletzung des Madrider Friedens nur dazu gedient, Spaniens Macht zu erweitern und zu befestigen. Der Papst schien sich davon überzeugt zu haben, daß er nicht im Stande sei, sich dem habsburg-spanischen Interesse auf die Dauer und mit Glück zu widersetzen. War er doch nicht nur aufs tiefste gedemüthigt worden, hatte doch seine Familie ihre Existenz in Italien eingebüßt, indem die Florentiner sie wieder vertrieben hatten. Um als Haupt der Kirche wieder eine würdige Stellung einnehmen, des Lutherthums Herr werden und seine Nepoten wieder in Florenz einführen zu können (was auch nach harter Belagerung der Stadt geschah), schloß Clemens Vii. ebenfalls Frieden mit dem Kaiser. Dieser hatte schon einmal einem Mediceer die kirchliche Reform geopfert (Leo X. durch das Wormser ©riet); der strenge Reichstagsbeschluh zu Speiet (1529) war das Resultat derselben Politik. Zug gegen Tunis, 1535. Seit vielen Jahren diente die nordafrikanische Küste den verwegensten Corsaren zum Aufenthalt und Schlupfwinkel; die Küste Spaniens und Süd-Italiens war den Seeräubereien und Anfällen derselben fortwährend ausgesetzt. Die Johanniter, welchen Karl V. 1530 Malta und Gozzo eingeräumt hatte, vermochten nicht, sie abzuhalten; ja die Gefahr erhöhte sich von Tage zu Tage, seitdem Chaireddin Barbarossa, der Sohn eines Töpfers in Lesbos, durch Klugheit und Tapferkeit erst Anführer einer bedeutenden Flotte, dann nach Vertreibung Muley Hafsan's sogar König von Tunis und ein begünstigter Schützling Sultan Soliman's geworden war. Im nächsten Jahre, so ging das nicht unwahrscheinliche Gerücht, wolle er Neapel angreifen, auch nahmen die Räubereien und Plünderungen schon jetzt kein Ende. Obgleich eine große Zahl Franzosen als Gefangene in Tunis schmachteten und der allgemeine Vortheil der Christenheit hervorgehoben ward, lehnte König Franz doch allen Antheil an einer Unternehmung wider jenen Raubstaat und zum Besten des Hülfe suchenden Muley ab, denn er sei mit Soliman und Barbarossa in Frieden; ja er verabredete mit Chaireddin einen Angriff auf Mailand und Genua. Mit 420 großem und kleinern Schiffen segelte Karl von Cagliari ab und landete am 16. Juni in Afrika bei Puerto Farina, dem alten Utica.

4. Die Geschichte des Mittelalters - S. 407

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
82. Heinrich Vi. 407 Verhältniß kaiserlicher Vasallen zurückkehren. Und in der That, Alles ließ sich dazu an, dieses Vorhaben zur Wahrheit zu machen. Zu Mainz übergab König Richard von England alle seine Staaten dem Kaiser, um sie als Lehen wieder aus seiner Hand zu empfangen. Zum Zeichen der Unterthä-nigkeit entrichtete er einen jährlichen Zins von 5000 Pfund Sterling. Damit war auch die lange schwankende Stellung zu Frankreich entschieden. Nicht allein, daß König Philipp Ii. die Hoffnung ausgeben mußte, in seinen Kriegen mit England einen Bundesgenossen an dem Kaiser zu finden; dieser hatte sich vielmehr thatsächlich auch zu seinem Oberlehnsherrn erklärt, denn die ausgedehnten englischen Besitzungen von der Normandie bis zu den Grenzen von Navarra waren französische Lehen. Von der Lehnsoberhoheit des römischen Stuhls über das Normannenreich, von den alten Ansprüchen der Kirche auf das Erbe der Gräfin Mathilde ist keine Rede mehr. Der Präsect von Rom wird vom Kaiser eingesetzt, und selbst in dem kleinen Stück Landes, das der Kirche noch in der Campagna bleibt, gilt der Papst weniger, als der gefürchtete Kaiser. Nach den entlegensten Provinzen des alten römischen Reiches schweift der ländergierige Blick. 'Das Mittelmeer mit all seinen Küsten und Inseln soll wieder einem Herrn gehorchen. Der höchste Preis aber winkt im Osten. Da ist es Heinrich's großartiger Gedanke, den Eifer der Kirche, den Thatendrang der Ritterschaft, die fromme Begeisterung der Masse, alle Kräfte, die seit einem Jahrhundert das Abendland in Bewegung gesetzt hatten, aber in planloser Zersplitterung vergeudet worden waren, in seiner allgewaltigen Hand zusammenzufassen. Der unsichere Besitz eines Stückchens heiligen Landes genügte nicht, sondern der gesammte Orient sollte wieder in den Kreis der abendländischen Welt gezogen, die Einheit des Reiches wieder hergestellt werden. Schon früher hatten sich der Fürst Boemund von Antiochien, der König (Leo) des armenischen Reiches in Eili-cien und der König Amalrich von Eypern als Vasallen des römischen Reiches bekannt und die Schlüssel des Morgenlandes waren in des Kaisers Händen. Mit dem rauhen Stolze altrömischer Senatoren treten seine Gesandten dem erschrockenen Komnenen gegenüber, nur die Wahl lassend zwischen Krieg oder Zahlung eines Tributs von 5000 Pfund Gold. Schon wird jetzt eine „Deutschensteuer" ausgeschrieben, ja, die Kaifergräber müssen sich aufthun und die Leichen der alten Herrscher ihres Schmuckes, aller werthvollen Kleider sich berauben lassen, dem Reiche eine letzte Frist zu erkaufen. Da legt sich ein Stärkerer ins Mittel, und was auch die Todten n'tcht vermocht hätten, das thut der Tod. Eine riesige Gestalt auf schwarzem Rosse sitzend, war König Theodorich von Bern (Verona) an der Mosel erschienen und hatte den erschrockenen Menschen verkündet, daß Jammer und schweres Unglück dem römischen Reiche bevorstehe. Das stattliche Heer von 60,000 Kreuzfahrern, das sich in Apulien gesammelt hatte, war nach Palästina unter Segel gegangen und nach ruhiger Fahrt eben in Accon gelandet, als die Kunde von Kaiser Heinrich's Tode

5. Die Geschichte des Mittelalters - S. 409

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
83. Philipp von Schwaben mit Otto Iv, 409 demselben früher die Fürsten zugeschworen hatten; er selbst erstrebte für sich nur die Vormundschaft und Regentschaft für Friedrich. Allein die in Deutschland zurückgebliebenen Fürsten waren nicht (wie die auf dem Kreuzzuge abwesenden) gesonnen, die Krone auf das Kind übergehen zu lassen, und Philipp mußte, um nur überhaupt feinem Hause die höchste Würde zu erhalten, zulassen, daß er selbst von den damals in Thüringen (in Mühlhausen) versammelten Anhängern der Staufer zum Könige ausgerufen werde. Aber die Fürsten und Herren am Niederrhein, an ihrer Spitze Erzbischof Adolf von Köln, weigerten sich, diese Wahl anzuerkennen und erhoben ihrerseits zu Köln den von seinem Oheim Richard Löwenherz, König von England, unterstützten dritten Sohn Heinrichs des Löwen, den Welfen Otto, Grafen von Poitou, den bald auch der Papst bevorzugte, nachdem er in einer Urkunde die Rechte der römischen Kirche auf die Mathildifchen Güter und auf die mittelitalischen Reichslande, so wie die Lehnshoheit des Papstes über Sicilien anerkannt hatte. Otto war zur Zeit seiner Wahl von den drei damals noch lebenden Söhnen Heinrich's des Löwen und der Mathilde, Tochter König Heinrich's Ii. von England, Schwester der Könige Richard Löwenherz und Johann ohne Land, der zweite. Sein älterer Bruder Heinrich, durch seine Vermählung mit Agnes zugleich Pfalzgraf am Rhein (f 1227), war damals im heiligen Lande. Otto war (nach den neuesten Untersuchungen) gar nicht in Deutschland, sondern während ^es Exils Heinrich's des Löwen 1182 in der Normandie geboren und somit einige Jahre jünger als Philipp. Von 1193 bis 1196 war er bei Kaiser Heinrich Vi. als Geisel für den Rest des von Richard Löwenherz noch zu zahlenden Lösegeldes. Damals haben ohne Zweifel persönliche Verhältnisse zwischen ihm und dem Bruder des Kaisers, seinem nach-herigen Gegner Philipp, bestanden. Als Otto frei wurde und inmittelst auch sein Vater gestorben war, kehrte er sogleich zu seinem Oheim Richard nach Aquitanien zurück, der ihm die Grafschaft Poitou gab, welche mit dem Herzogthum Aquitanien identisch war. Auch hat Otto seine Wahl mit dem ihm von König Richard gegebenen Gelde bezahlt und zunächst behauptet; Richard soll zu diesem Zwecke in England eine eigene Steuer erhoben haben. Otto eröffnete den Thronfolge-Krieg mit der Belagerung und Einnahme Aachens (10. Juli 1198), welches Philipp zuvorkommend mit einer Besatzung versehen hatte. Er wurde nach seiner dort erfolgten Krönung zweimal von Philipp mit überlegener Macht angegriffen (1198 und 1199) und dadurch beidemal veranlaßt, in Köln eine Defensivstellung zu nehmen, worauf Philipp, nachdem er das Land verwüstet hatte, sich jedesmal zurückzog. Nach jedem dieser Rückzüge ging Otto in sein Stammland, wo es jedoch Philipp gelang, den Landgrafen Hermann von Thüringen und die Mehrzahl der geistlichen Fürsten Sachsens auf seine Seite zu ziehen. Auch gereichte ihm zum Nachtheile die Wendung, welche nach König Richard's Tode (1199) der

6. Die Geschichte des Mittelalters - S. 600

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
600 Vierter Zeitraum des Mittelalters: 1273—1492. Werkzeug des Königs Philipp, viele Mißvergnügte, selbst Cardinäle und Hausgenossen des Papstes durch Versprechungen und Geld gewonnen, auch Bewaffnete, werben taffen. Die Verschwornen kamen am 7. Sept. nach Anagni, besetzten unter Entsaltung der französischen Fahne und dem Geschrei: „Nieder mit Bonisacius! Es lebe der König von Frankreich!" Thore, Straßen und öffentliche Plätze. Doch konnte man das väterliche Haus des Papstes nicht erreichen, bis die Marienkirche genommen war, in der sich eine kleine Besatzung befand. Sciarra Colonna ließ die Kathedrale anzünden und die Vertheidiger tobten, sofern sie sich nicht durch die Flucht retteten, worauf er gegen Abenb nicht ohne Zuthun bezahlter Hüter die Thüren und Fenster des päpstlichen Palastes erbrach. Die Umstände, unter welchen der Papst gefangen genommen worden, werden von älteren und neueren Geschichtschreibern, je nach ihrer Parteistellung, auf die verschiedenste Art berichtet. Während die Gegner erzählen, er habe die Haltung verloren, Thränen vergossen und in seinem Schlafgemache, wo man ihn nach langem Suchen gefunden, um sein Leben gefleht, berichten Andere, er habe befohlen, ihm den priesterlichen Schmuck anzulegen, den Thron bestiegen, Kreuz und Schlüssel in der Hand; Nogaret habe ihn, nach der Weigerung, sich dem Urtheile eines Concils zu unterwerfen, vom Throne herabgerissen, Sciarra aber habe ihn mit dem eisernen Handschuh ins Gesicht geschlagen, Entsagung verlangt, und sei nur durch Nogaret vom Morde abgehalten worden. Während die Einen erzählen, Sciarra habe ihm bis zu seiner Befreiung ant dritten Tage weder Speise noch Trank zukommen lassen, behaupten Andere, der h. Vater habe aus Furcht vor Vergiftung, da man die treuen Diener entfernte, ober aus Kummer nichts genießen wollen, bis eine arme Frau ihm Brod und Eier brachte, die keinen Verdacht erregten. Die Einwohner feiner Vaterstadt, sofern sie nicht zu den Ghibellinen oder zu dem Plünderungssüchtigen Auswurf gehörten, ermannten sich am dritten Tage, .bereuten, freilich etwas spät, ihre Unthätig--feit und vertrieben die geringe Zahl der Fremden, nicht ohne Widerstand, wobei Nogaret verwundet wurde, aber mit Sciarra entkam. Bonisacius verließ Anagni sobald als möglich (10. oder 11. Sept.), da die Feinde sich leicht wieder sammeln und in den offenen Ort einbringen konnten, der ihm ohne- hin verhaßt geworben war. Im Vatican zu Rom, wo er feinen Sitz aufschlug, konnte Philipp ihn nicht so leicht erreichen. Hier befanb er sich in der Gewalt der Orsini; biefe waren stets Nebenbuhler der Colonna gewesen, glaubten aber jetzt das gemeinsame Interesse des Abels gegen den ohn- mächtigen Papst wahrnehmen zu müssen. Als dieser merkte, daß auch in Rom Verrath ihn umgebe, rief er den König Karl Ii. von Neapel um Bei-stanb gegen die Orsini an. Doch die körperliche Schwäche des mehr als 80jährigen Greises steigerte sich durch schlaflose Nächte und Fasten (eine Folge des Kummers), daß er kaum mehr stehen konnte, er verfiel in eine Art Wahnsinn und erstickte sich angeblich im Bette an bemfelben Tage (11. Oct.

7. Die Geschichte des Mittelalters - S. 350

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
350 Dritter Zeitraum des Mittelalters: 1096—1273. bestimmten Sammelplatz, den Hafen von Cagliari. In einer Berathung über die Fortsetzung des Zuges, zu welcher der König hier die Barone des Heeres versammelte, wurde beschlossen, zuerst nach Tunis zu schiffen; denn Glaubwürdige versicherten, der Fürst dieser Stadt habe die Absicht, sich zum Christenthume zu bekennen, die Erscheinung des zahlreichen Kreuzheeres werde ihm es möglich machen, seine Absicht ohne Furcht vor seinen Glaubensgenossen auszuführen und alsdann werde der christliche Glaube in den Gegenden wieder erstehen, in welchen er einst zur Zeit des H. Augustinus und anderer Kirchenlehrer so herrlich geblüht habe; sollte aber der Fürst von Tunis das Bekenntniß des Christenthums verweigern, so werde sein Land eine leichte Eroberung sein und der unermeßliche Reichthum, welchen man dadurch gewinnen würde, nachdrücklichere Unterstützung des heiligen Landes möglich machen. Die Kreuzfahrer landeten, ohne daß die über den unerwarteten Angriff bestürzten Saracenen ihnen den geringsten Widerstand leisteten; allein statt diese Bestürzung zu benutzen und die Stadt Tunis, bevor sie in Vertheidigungszustand gesetzt war, anzugreifen, beschloß Ludwig, den Angriff erst nach der Ankunft seines Bruders Karl, welcher täglich erwartet wurde, zu unternehmen. Diese Zögerung gab den Saracenen wieder Muth; unaufhörlich beunruhigten sie die Kreuzfahrer, so daß oft an einem Tage mehrere Male zu den Waffen gerufen wurde, und wenn die Christen in Schlachtordnung gegen sie anrückten, zogen sie sich schnell zurück. Weit verderblicher wurde den Christen noch die glühende Hitze des Augusts, der durch heftige Winde aufgeregte Staub und der Mangel an gesunder Speise und trinkbarem Wasser; Krankheiten waren die Folge davon, und indem die Luft durch die Leichname verpestet wurde, nahm die Sterblichkeit mit jedem Tage zu; zahllose Kreuzfahrer, selbst der päpstliche Legat und Ludwig's Sohn, Johann Tristan, starben bereits im Anfange des Augusts, und auch der König, dessen Kräfte fchon vor dem Antritte des Kreuzzuges sehr gesunken waren, erkrankte. Auf einem mit Asche bestreuten Bette, die Arme kreuzweis über die Brust gelegt und die Augen gegen Himmel gerichtet, starb er am 25. August 1270. Im Jahre 1297 wurde er von dem Papste Bonifacius Viii. unter die Heiligen der Kirche aufgenommen. Das völlige Mißlingen des ersten wie der traurige Ausgang des zweiten Zuges Ludwig's Ix. erregte nur geringe Theilnahme, hier und da sogar Freude: die ghibellinische Partei freute sich über eine Niederlage, die mittelbar auch die päpstliche Sache traf. Die Kreuzzüge hatten aufgehört, als eine allgemeine Angelegenheit der Christenheit betrachtet zu werden. Die Fürsten verhielten sich den fortgesetzten Mahnungen der Päpste gegenüber unthätig, oder sie benutzten, wie der König von England, die päpstliche Kreuzpredigt nur zur Erhebung von Kreuzzugssteuern, die sie für andere Zwecke verwendeten. Im Volke war die Kreuzpredigt längst unpopulär. Die Ideen, welche fast zwei Jahrhunderte lang die Gemüther beherrscht, hatten ihre

8. Die Geschichte des Mittelalters - S. 433

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
87. Konrad Iv. 433 welcher die deutsche Krone, der zweite, welcher sie schon im Knabenalter trug. Nach dem Tode seines Vaters ernannte er (22 I. alt) seinen Schwiegervater, den Herzog Otto von Baiern, zu seinem Stellvertreter in Deutschland, um nach Italien zu ziehen und dort die Regierung seines sicilischen Erbkönig-reiches zu übernehmen, welches sein natürlicher Bruder Manfred ebenso durch Waffengewalt als durch rechtzeitige Anwendung gewinnender Milde für ihn behauptet hatte. Mit dem Papste, der nach Friedrich's Ii. Tode aus seinem Asyl in Lyon (nach Perugia) zurückgekehrt war, versuchte er eine Aussöhnung und erklärte sich bereit, gegen seine Anerkennung als Nachfolger Friedrich's im Kaiserreich und im Königreich sich den Anordnungen der Curie unterwerfen zu wollen. Aber vergebens; der Papst, der dem Grafen Wilhelm von Holland die Reichskrone hatte aufsetzen lassen, wollte diesen nicht fallen lassen und hoffte den König Konrad durch Erneuerung des Lombarden--Bundes zu beschäftigen. Doch die Ghibellinen behielten in der Lombardei (unter Ezzelino und dem Markgrafen Oberto Pelavicini) die Oberhand, so daß der Papst sich nach fremder Hülfe umsah. Zunächst bot er, um neue Hülfsquellen sich zu eröffnen, das Reich dem Grafen Richard von Cornwallis, dem Bruder König Heinrich's in. von England, an, dessen Reichthum weltbekannt war; aber dieser fühlte sich, bei seiner schwankenden Gesundheit, der kriegerischen Aufgabe nicht gewachsen, auch mögen die von Innocenz gestellten Bedingungen keineswegs verlockend gewesen sein. Richard soll dem päpstlichen Legaten erklärt haben, der Antrag des Papstes enthalte nicht mehr für ihn, als wenn Jemand ihm den Mond verkaufe mit der Aufforderung, hinaufzusteigen und ihn sich herab zu holen. Zuletzt bot der Papst dem Könige Heinrich Hi. von England die Krone Siciliens für feinen jungen Sohn Edmund an. Der englische König, seit Jahren ein Spielball der päpstlichen Politik, war sofort bereit, auf die gestellten Bedingungen einzugehen, nur erbat er sich, daß das von ihm abgelegte Kreuzzugsgelübde nicht für den Orient, sondern für Sicilien gelten sollte. Er gab, was fein Schatz enthielt, was er von feinem Bruder Richard borgen, was er Juden und Unterthanen abpressen konnte, bereitwillig zur Bekämpfung Konrad's Iv. hin. Das Geld lockte viel unkriegerisches Gesindel unter die englisch-päpst-lichen Fahnen, während Konrad und Manfred ein stattliches Heer von 20,000 Streitern zusammenbrachten. Aber, wie so oft, raffte das verderbliche Klima bei dem Lagerleben viele Deutsche hin, und der Todesgefell-fchaft sollte auch das königliche Haupt nicht fehlen. Am Vorabend des Himmelfahrtsfestes (21. Mai) starb Konrad Iv. „in den Ansängen seiner Triumphe", und der Tod zerriß so den Zusammenhang, den der König zwischen Deutschland und Italien hatte erhalten wollen. Pütz, Histor. Darsteü. und Charakteristiken. Ii. 2. Aufl. 28

9. Die Geschichte des Mittelalters - S. 597

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
118. Philipp Iv., der Schöne, von Frankreich. 597 118. Philipp Iv., brr Schöne, von Frankreich. (Nach W. Drumann, Geschichte Bonifacius des Achten, bearbeitet vom Herausgeber.) Philipp Iv., wegen seiner Gestalt der Schöne genannt, war der Ludwig Xiv. der ältern Zeit, der Zwingherr des eigenen Volkes und der Schrecken der Fremden, eine gefährliche Klippe für das Schifflein Petri, selbst mit einem Steuermanne wie Bonifacius Viii. — Selbstherrscher, wie wenige, entwickelte er eine Thätigkeit, welche nichts unberührt ließ und der Niemand mit Erfolg widerstand, weil sie von einer fein und sicher berechnenden Klugheit geleitet wurde, Schlauheit, Verstellung und eine scheinbare Mäßigung ihr zur Seite gingen. Seine Herrschsucht veranlaßte ihn zu dem Versuche, die Bande sowohl der Feudal-Aristokratie als der Hierarchie zu sprengen. Einige unter seinen Vasallen, Eduard I. von England und Guido von Flandern, sträubten sich gegen seine Willkür, die keine Rechte kannte, neben welchen die feinigen nicht bestehen konnten. Dies verwickelte ihn in Kriege, und um das Geld zu den kostspieligen Feldzügen und dem verschwenderischen Haushalt zu erhalten, erlaubte er sich Erpressungen, Verschlechterung der Münzen, Verfolgung eines reichen Ritterordens und der Juden. Dem Volke zeigte der König sich freundlich, weil er es gegen die höheren Stände gebrauchte; er berief sogar Abgeordnete des Bürgerstandes in die Reichsversammlung: übrigens fcbonte er weder das Geld noch das Blut desselben. Die Barone wurden fast nur noch befragt, wenn es sich um Krieg und Frieden, folglich um Rüstungen handelte. Der Geistlichkeit war er nicht hold, weil sie neben ihm einen andern, einen auswärtigen Gebieter und neben dem bürgerlichen ein anderes Gesetz und dieses als ein höheres und göttliches anerkannte. Der Conflict mit dem Papste Bonifacius Viii. (1294-1303) kam »um Ausbruche über die Besteuerung der Geistlichen, als Philipp Iv., wie fein Gegner Eduard I., für ihre Kriege in Guienne, Flandern und zur See Gelder ohne Maß und Ziel erpreßten und dabei auch Kirchen und Klöster keineswegs verschonten. Um Bundesgenossen zu erkaufen und Söldner zu werben, führte Philipp 1296 eine neue Abgabe (maltöte) ein, indem er den hundertsten und bald den fünfzigsten Theil von dem, was verkauft wurde, forderte; von den Geistlichen verlangte er den Zehnten ihrer Einkünfte, wozu diese sich bereit erklärten, wenn er für sich und seine Nachfolger gelobe, die Münze nicht weiter zu verschlechtern; doch wurde ihr Antrag verworfen. Bonifacius Viii. versuchte durch die Bulle Clericis laicos 1296 die Geistlichkeit vor Erpressungen zu sichern: wer ohne Erlaubniß des römischen Stuhles außerordentliche Abgaben verlange ober entrichte, solle mit dem Banne bestraft werden. So konnte die Geistlichkeit sich wenigstens auf ein päpstliches Verbot stützen. Philipp zürnte, weil man ihm, bet in seinen Kriegen so viel bedurfte, das Einkommen verkürzen und ihn an der Ausübung der königlichen Rechte

10. Die Geschichte des Mittelalters - S. 211

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
46. Otto Iii. 211 die Empörer unablässig bei Tage und bei Nacht an. Die Burg wurde mit Sturm genommen, Crescentius zum Gefangenen gemacht, vor Aller Angesicht auf dem Dache enthauptet, fein Leichnam von der Höhe auf das Pflaster geworfen und auf dem Monte Mario mit den Füßen an den Galgen gehängt. Mit derselben Strenge verfuhren die Deutschen gegen seine ganze Partei. Diejenigen seiner Anhänger, die nicht hatten entfliehen können, wurden hingerichtet, andere gefangen nach Deutschland geführt, der Gegenpapst grausam an Ohren, Augen, Nase und Zunge verstümmelt. Indeß erfreute sich Papst Gregor der wiederhergestellten Ruhe nicht lange; er starb 999, wie man sagt, durch Gift. Otto, seinem Entschlüsse treu, nur einen ausländischen, den römischen Parteiungen fremden Geistlichen zu dieser Würde zu erheben, ließ seinen Lehrer Gerbert, bisher Erzbischof von Ravenna, gegen Anfang April 999 unter dem Namen Sylvester Ii. wsihen und als Papst einsetzen, ohne daß aüch nur die Form der Wahl beobachtet zu sein scheint. Dem an die frische und kühle Lust der vaterländischen Gefilde gewohnten Körper Otto's sagte das heiße Klima Roms nicht zu. Außer der Sorge für seine Gesundheit trieben ihn wohl noch andere Beweggründe, Italien zu verlassen. Er wollte nach dem Plane Sylvester's im Nordosten das Christenthum dauernd befestigen und zugleich am Grabe seines Freundes, des mit der Martyrerkrone geschmückten Preußen-Apostels Adalbert, beten. Auch war seine Gegenwart in Deutschland durch den Tod der Aebtissin, Reichsverweserin Mathilde nöthig geworden, welche die Reichsgeschäfte in Deutschland für die Zeit seiner Abwesenheit geführt hatte. Von Regensburg aus trat er seine Wallfahrt nach Gnesen an. Als er die Stadt in der Ferne liegen sah, stieg er vom Roß und trat mit nackten Füßen als Pilger in den durch die Gebeine des Märtyrers geheiligten Ort. Vom Bischöfe empfangen und begleitet, eilte er zur Kirche und verrichtete weinend feine Andacht am Grabe des Freundes. Als ein dauerndes Denkmal seiner Anwesenheit erhob er Gnesen zum Erz-bisthume und ordnete ihm die Bisthümer Kolberg, Krakau und Breslau unter. In Begleitung seiner Schwester Adelheid ging er dann von Magdeburg über Mainz und Köln nach Aachen. Eigenthümliche Neugier trieb ihn die Grabstätte Karl's des Großen öffnen zu lassen, dessen Zeiten er in jugendlicher Eitelkeit herauszuführen gedachte. In Begleitung zweier Bischöfe und des Grafen von Lomello stieg er in die Gruft. Karl saß aufrecht aus einem Stuhl, eine goldene Krone auf dem Haupte und ein Scepter in der Hand. Otto ließ dem Leichname andere Gewänder anlegen und alles Mangelnde ersetzen. Von den Gliedern fand man durch Fäulniß noch keins zerstört, außer der Nasenspitze, die er von Gold wieder herstellen ließ. Nachdem Otto noch einen Zahn aus dem Munde des Kaisers zum Andenken mitgenommen, wurde die Gruft wieder geschloffen. Die Deutschen mißbilligten, daß der junge Kaiser so die Ruhe Karl's gestört habe, und es ging die 14*
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