178 § 81—82. Neuere Geschichte, seit 1517 (1492) n. Chr.
rangen bis auf zwölf flandrische Festungen wieder heraus zu geben.
3. Zweiter (holländischer) Raubkrieg, 1672 — 1678. Um sich an Holland zu rächen, verbündete sich Ludwig nun mit England und Schweden. Die Holländer unter dem Statthalter und ausgezeichneten Feldherrn Wilhelm Iii. von Ora-nien und dem Admiral de Ruyter verteidigten sich tapfer; sie durchstachen die Damme und machten ihr überschwemmtes Land den Franzosen unnahbar, während die ausbleibende Flut die Engländer vom Landen abhielt. Für das bedrängte Holland ergriff Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst von Brandenburg, die Waffen und bewog auch den deutschen Kaiser Leopold I. und Spanien zur Teilnahme am Kriege. Die Franzosen unter Xurenne verwüsteten die Pfalz, wo ihnen die Österreicher unter Montecueuli und der große Kurfürst entgegentraten, und Ludwig Xiv. reizte die Schweden zu einem Einfalle in die Mark Brandenburg. Aber Ludwigs großer Feldherr
Xurenne fiel bei Saßbach (in Baden, 1675), und über die
Schweden siegte Friedrich Wilhelm bei Fehrbellin (18. Juni
1678 1675). Im Frieden zu Nimwegen (1678) erhielt Lud-
n. Chr. Xiv. von Spanien die Freigrafschaft Burgund (Francke Nim-^Comte) und Freiburg in Breisgau. Holland verlor nichts,
wegen. Kurfürst Friedrich Wilhelm, mit welchem erst im folgenden Jahre zu St. Germain en Laye (bei Paris, 1679) Frieden geschlossen wurde, mußte fast ganz Vorpommern an die Schweden zurückgeben.
4. Nach dem Nimweger Frieden zeigte Ludwig Xiv. aufs neue Raubgier nach außen und Willkürherrschaft im Innern seines Reiches. Durch die Reunionskammern (1680 1684) ließ er untersuchen, welche Gebiete früher zu den im westfälischen und Nimweger Frieden an Frankreich abgetretenen Ländern gehört hatten, und eignete sich solche Gebiete (wie Luxemburg, Trier, Landau rc.) sofort an. Auch die Reichsstadt Straßburg nahm er durch Verrat weg (1681), ohne sich an den Protest des im Türkenkriege beschäftigten Kaisers Leopold I. zu kehren.
Durch seinen Beichtvater Pere la Chaise und die Frau von Maintenon ließ sich Ludwig zur Aufhebung des Ediktes von Nantes verleiten (1685). Gegen 700000 gewerbfleißige Protestanten wanderten nun aus, besonders nach Holland, England, in die Pfalz und ins Brandenburgische. Die zurückbleibenden Hugenotten, besonders die in den Sevennen, hatten schwere Verfolgungen zu erdulden.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Leopold_I. Leopold_I. Ludwig_Xiv Ludwig Ludwigs Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Francke Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Germain Ludwig_Xiv Ludwig Leopold_I. Maintenon Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Holland England Schweden Holland Brandenburg Spanien Schweden Brandenburg Saßbach Baden Fehrbellin Nimwegen Spanien Burgund Freiburg Breisgau Holland Paris Schweden Frankreich Luxemburg Trier Landau Nantes Holland England Brandenburgische
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
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Pyrenäischer Friede 1659 zwischen Frankreich und Spanien:
1. Das Artois und das bisher luxemb. Diedenhofen französisch. 2. Desgl. an Frankreich Zuweisung mehrerer fester Plätze Lothringens, sowie einer 30 Stunden langen und 1 Stunde breiten Straße von W nach 0 (ins Elsaß); Schleifung von Nancy.
3. Welche Erweiterung im Nordwesten des Reichs erhielt 282. Ludwigs Xiv Macht durch den ersten Raubkrieg?
„Devolutions"krieg, um die span. Niederlande nach dem Brabanter Privalrecht als der Gemahlin L.s Xiv gehörig*) nach dem Tode Philipps Iv v. L-pan. (1665) für Frankreich zu erwerben. 1. Gegenüber der französ. Besetzung des Westens Bildung der „Tripelallianz" Hollands u. Englands mit Schweden 1668. 2. Durch deren „Ausgleich" Lille, Tournay und 10 andere Plätze ttn Frieden von Aachen französisch.
4a. Wie wurden schon in den Beginn des Rachekrieges 283.
Ludwigs Xiv gegen Holland, d.i. des zweiten Raubkrieges, deutsche Reichsstände einbezogen 1672? wie erweiterte sich bald auf deutscher Seite die Teilnahme daran?
Besetzung Lothringens durch ein französ. Heer; Bündnis Schwedens, Kurkölns, Münsters mit L. Xiv. — Nach überraschendem Vordringen französischer Heere bis nahe Amsterdam und nach der Wiederaufrichtung der Generalstatthalterfchaft Wilhelms Iii von Oranien (Schleufeudurch-Itechung) Eingreifen Friedrich Wilhelms v. Brandenburg und dann des Kaisers.
b. Gegenüber welchem weiteren Vorgehen des Kaisers und 284. Reiches und seiner Verbündeten vermochte sich Ludwig Xiv mit Vorteil zu behaupten?
Auf die Besetzung von Kurtrier und andere Verletzungen deutschen Gebiets Uebergang des Kaisers zu offener Kriegführung, Beitritt des Reiches, auch Spaniens. 2. Hiegegen 1674 drei französische Heere: Ludwig Xiv erobert die Franche-Comte; im Elsaß Turenne nach Einverleibung von 10 Reichsstädten siegreich**) gegenüber den kaiserlichen Feldherrn Bournonville und Monteenculi, ^ auch gegenüber Friedrich Wilhelm; in den Niederlanden Prinz Conds unbesiegt gegenüber Wilhelm Iii bet Seneff (unweit Mons). 3. 1675 Turenne f bei Saßbach (östl. von Straßbnvg); Verdrängung der Franzosen aus Trier. 4. Doch im nächsten Jahr Wilhelm Iii unweit St. Omer besiegt; dieses und nachher Gent erobert. (Schon 1676 Abzug Friedrich Wilhelms vom Maine, infolge des von Frankreich veranlaßten Einfalles der Schweden, nach Brandenburg (Fehrbellin) und nach Vorpommern; cf. Frage N. 297).
c. Welche Nachteile erlitt dann das Reich und Spanien im 285. Frieden von Nymwegen 1679?
*) Jus devolutionis: Die Kinder aus verschiedenen Ehen eines Vaters erben je diejenigen Vermögensteile, welche in der Ehe mit ihrer Mutter erworben wurden. — Bei einer Anwendung auf das Lehensrecht hätte Ludwigs Xiv Gattin teilweise Erbanfprüche als Tochter aus Philipps Iv erster Ehe, zu deren Zeit die Niederlande (beim Tode der Tochter Philipps Ii, Clara Jfabella) erworben wurden, während Philipps Iv Nachfolger und Sohn Karl Ii aus 2. Ehe stammt.
**) Bei Sinsheim (südl. Heidelberg) und Ensisheim (bei Straßburg); im Vorteil bei Türkheim.
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Extrahierte Personennamen: Nancy Ludwigs L.s Philipps Philipps Ludwigs Ludwigs Wilhelms_Iii_von_Oranien Wilhelms Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm Wilhelm Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Ludwigs Philipps Philipps Philipps Clara_Jfabella Philipps Philipps Karl_Ii Karl
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