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1. Die deutschen Landschaften - S. 166

1896 - Trier : Lintz
166 Die deutschen Landschaften. und namentlich in hervorragender Weise in Pforzheim, die Bereitung von Farben und Chemikalien in Höchst (gross- artige Farbwerke von vorm. Meister Lucius u. Brüning), Frank- furt und Mannheim, die V e r f e r t i g u n g v o n K u n s t m ö b e 111 in Mainz und Darmstadt, das Baumwollen- und Seidenge- werbe in Freiburg und Lahr, das Ledergewerbe namentlich in Worms, ferner in Mainz, Offen bach, Wiesbaden, Weinheim, Mannheim, Lahr und Strassb u r g , die Papier- bereitung in Speyer und das Tabakgewerbe in Strassb urg. — In den Städten der oberrheinischen Tiefebene rege Gewerbthätigkeit. Die Besiedelung der Rheinufer von Basel bis Mainz. Der Rhein flieset auf der ersten Hälfte seines Laufes durch die oberrheinische Ebene in breitem und flachem, vielfach in mehrere Arme geteiltem Bette. Vor den Regulie- rungsarbeiten waren seine niedrigen und ungeordneten Ufer stets den Ueberschwemmungen ausgesetzt. Für die menschliche Ansiedelung waren sie deshalb nicht geeignet, und weil die geringe Stromtiefe auch keine Schiffahrt geslattete, hat sich von Basel bis unterhalb der Iiimündung (Strassburg liegt nicht am Rhein) keine grössere Stadt an ihnen angesiedelt. Hierzu war der Saum der Ebene an den Gebirgszügen vorbei geeigneter, und so entstand sowohl am Fusse des Schwarz- waldes als auch des Wasgenwaldes vorbei eine Reihe von grö s- sern und kleinern Städten, dort Freiburg, Lahr, Baden, Rastatt, Karlsruheund Durlach, hier, wo zugleich ein Fluss- lauf, die Iii, zur Ansiedelung lockte, M ü h Ih a us e n , Geb wei le r, Colmar, Sehl ettstadt, Strassburg und Hagenau. Besser sind die Stromverhältnisse des Rheines auf der untern Hälfte seines Laufes. Die Ufer sind geordneter, besonders das linke, weniger das rechte, und das Bett ist tief genug selbst für die Fahrt grösserer Schiffe. Der Strom bot für die Ansiedelung bedeutende Vorteile, und eine Anzahl von grössern Städten ist an ihm entstanden, z. B. Speyer, Mannheim, L u d w i g s h a f e n , Worms und Main z. b. Dje Landschaft als eine wirtschaftliche Gemeinschaft und als eine Stätte menschlicher Kultur. Die Erzeugung der Rohstoffe: Ackerbau, Viehzucht und Bergbau. Die wirtschaftliche Lage der von der Natur so bevorzugten Landscha.t ist eine sehr günstige. Die frucht- baren und sonnig gelegenen Fluren spenden reiche Ernten

2. Die deutschen Landschaften - S. 169

1896 - Trier : Lintz
Die oberrlieinsche Tiefebene. 169 der g gefördert. In Karlsruhe und Darmstadt befinden sich technische Hochschulen. Rückblick auf frühere Kulturzeiten. Von den ältesten Kulturzeiten, von der Stein-, Bronze- und Eisenzeit, haben uns ebenso wie in den Nachbarlandschaften zahlreiche Funde Kenntnis gegeben. Vor dem Eindringen der Römer müssen die Bewohner schon auf einer ziemlich hohen Kulturstufe gestanden haben. Die aus den Hügelgräbern jener Zeit zu tage geförderten Gegenstände, wie Waffen, Ge- räte und Schmucksachen, die teils aus Bronze, teils aus Eisen oder gar aus Gold und Bernstein verfertigt waren, verraten geschickte Hände und lassen auch einen Handelsverkehr mit entfernt wohnenden Völkern vermuten. Es scheint, dass da- mals die Gebirge noch gar nicht oder wenig bewohnt waren ; denn fast nur in der Ebene wurden Reste vorrömischer Kultur gefunden. Die Römer zogen das schöne Gebiet ganz in den Bereich ihrer Herrschaft. Schnell fasste in ihm ihre hohe Kultur festen Fuss, und von römischer Kulturarbeit haben auch spätere Zeiten noch Gewinn gezogen. Auf den sonnigen Abhängen der Gebirge pflanzten die Römer die edle Weinrebe und anderes Edelobst an, im Odenwalde benutzten sie schon die wertvollen Syenitsteinbrüche, in denen noch heute riesige, von Römer - hand behauene Steine (so die Riesensäule und der Altarstein) liegen; sie legten ferner Lands trass en an und erbauten zahl- reiche Kast elle, aus denen städtische Ansiedelungen, wie Baden, Breisach, Pforzheim, Strassburg, Zabern, Mainz, Kastell u. a. erwuchsen. In den Stürmen der Völkerwanderung unterlag die römische Herrschaft den nach Süden vordringenden germani- schen Vo 1 k s s tä m m en. In die Landschaft teilten sich jetzt die Allemannen und die Franken. Erst.ere nahmen die südlichen, letztere die nördlichen Gebiete in Besitz, welche Verteilung sich auch heute noch sowohl in der Sprache der Bewohner als auch in der Hausanlage zu erkennen giebt. Von den beiden Stämmen ge- wannen durch den Sieg des Königs Chlodwig die Franken die Oberhand. Das von den Allemannen bewohnte Gebiet wurde dem m ä c h t i g e n F r a n k e n r e i c h e als ein allemannisches Her- zogtum einverleibt. Die fränkische Kultur, welche auch die Segnungen des Christentums brachte, gelangte am Rheinstrome zur vollen Entfaltung. Der Aufschwung, den in der zweiten Hälfte des Mittelalters das deutsche Städteleben machte, betraf namentlich die Städte der oberrheinischen Tiefebene. Glänzende Zeiten sahen die Städte Strassburg, Worms, Speyer, Mainz und Frank- furt, in denen sich ein grosses Stück der deutschen Ge- Kerp, begründ.-vergleich. Erdkunde, I. Bd.

3. Die deutschen Landschaften - S. 175

1896 - Trier : Lintz
Das lothringische Stufenland, 175 setztes Bergland. Nach Norden senkt und verflacht es sich und geht allmählich in ein wellenförmiges Hügelland über. Dieses letztere Gebiet ist besonders zwischen Mosel und Saar reich an kleinen Seen, die den Namen Weiher führen. Die Landschaft gehört im östlichen Teile der Trias for- mation an. Alle drei Schichten der Trias haben an der Ober- flächenbildung Anteil. Die älteste Bildung, der Bun t s a n d s t e i n, tritt nur in den höhern Gebirgszügen, im südlichen Teile der Haardt und im nördlichen Teile des Wasgenwaldes, zu tage. Der Muschel- kalk, die mittlere Schicht, umgürtet den Buntsandstein im Westen, bildet also an tiefer gelegenen Stellen die Oberfläche und wird noch weiter nach Westen von der jüngsten Schicht, dem Keuper, überlagert. Wo dieser aufhört, beginnt der J u r a k al k, der in der ganzen Westhälfte der Landschaft die Oberfläche bildet. Im Nord- osten des lothringischen Stufenlandes schiebt sich zwischen den Westrand der Haardt und das Südende des Hunsriick ein Stein- kohlengebirge, das Pfälzer Ber g land genannt, ein. Das- selbe schliesst in seinem südlichen Teile die ausgedehnten Stein- kohlenlager des Saargebietes ein, während es in seinem nördlichen Teile, an der Nahe, wo das Rotliegende die Ober- fläche bildet, von bedeutenden Ausbruchmassen des Porphyrs und Melaphyrs durchsetzt ist. bb. Die Gewässer. Die Mosel. Die Mosel entspringt in z w e i Qu e 11 en am S ü den d e des Wasgenwaldes auf dessen Westabhange. Bis Toul fliesst sie nach Nordwesten. Nach einer kurzen Nordoststrecke verfolgt sie bis Diedenhofen eine nördliche Richtung. Von hier ab fliesst sie bis zu ihrer Mündung in den Rhein, die bei Koblenz erfolgt, nach Nordosten. Bis zum Austritte aus dem Gebiete des Wasgenwaldes (bis Epinal) ist die Mosel von felsigen Höhen umgeben. Auch von ihrem Eintritt in das lothringische Stufenland an sind ihre Ufer meistens steil. Bei Metz erwei- tert sich das Moselthal, verengt sich aber unterhalb der Stadt Die- denhofen wieder. (Ueber den Lauf durch das rheinische Schiefergebirge von Trier bis Koblenz s. folg. Landschaft). Von Metz an ist die Mosel für kleine Fahrzeuge schiffbar; doch ist erst von Trier ab eine eigentliche Schiffahrt möglich. Der bedeutendste Zufluss der Mosel ist die Saar, die von rechts einmündet. Diese entspringt ebenfalls auf dem Was- gen w al de (westlich von Strassburg) und fliesst zuerst nach Norden bis Saarbrücken, dann nach Nordwesten. Sie ist ebenfalls auf einer langen Strecke ihres Laufes, von Saargemünd an, schiffbar.

4. Die deutschen Landschaften - S. 176

1896 - Trier : Lintz
176 Die deutschen Landschaften. Die Maas. Die Maas ist der zweite Hauptfluss der Landschaft, hat aber wegen ihres Laufes im äussersten Westen derselben nicht so grosse Bedeutung, als die in deren Mitte fliessende Mosel. Sie entspringt auf dem Nordostabhange des Plateau von Lan gres und fliesst zuerst in nordwärts gerichtetem, etwas nach Osten gebogenem Laufe. Auf dem letzten Drittel dieser langen Strecke, von Sedan bis Naniur, durchbricht sie die Ardennen. Ihr stark ge- wundenes D u r c h b r u c h s t h a 1 ist reich an landschaft- lichen Schönheiten. Von Namur an fliesst die Maas am Nordwestrande der Ardennen vorbei, bei der Stadt Lüttich nimmt sie aber wieder eine nördliche Richtung an. (Ueber den weitern Lauf s. folg. Landsch). b. Die Auffassung des Gesamtbildes der Landschaft. Das lothringische S tufen land ist ebenso wie das schwäbisch - fränkische Stufenland ringsum von h ö h e r n Ge- birgen umgeben, im Osten von dem Wasgen walde und der Haardt, im Süden von den Sichelbergen und dem Plateau von Lan gres, im Westen von dem Argo n n en wald e und im Norden von dem Ardennen -Eifelgebirge und dem Huns- rück. Am höchsten erhebt sich im Südosten der Wasgenwald, nämlich bis über 1400 m (mitti. Höhe 700 —1100 m). Die übrigen Gebirge steigen nur in einigen Punkten über die durchschnittliche Höhe von 400—500 m. Vom Wasgen walde aus senkt sich die Landschaft stufenförmig nach N orden, indem sie zugleich aus einem Berglande in ein Hügelland übergeht. Der allgemeinen Abdachung der Landschaft nach Norden folgt der Lauf der Gewässer, der Mosel und der Saar, sowie der Maas. Ihre Hauptrichtung ist auch eine nördliche. 2. Die Betrachtung der menschlichen Kultur- verhältnisse in der Landschaft. a. Die Erwerbsverhältnisse in den einzelnen Gebieten und Begründung ihrer Entwicklung*). Der Wasgenwald (s. S. 161). Die Haardt (s. S. 162). Das Moselgebiet. Die Mosel fliesst auf ihrem mittlem Laufe durch J urakalk. *) Bei der Betrachtung der Erwerbsverhältnisse beschränke man sich auf die zum deutschen Beiche gehörigen Gebiete.

5. Die deutschen Landschaften - S. 79

1896 - Trier : Lintz
Die Schweizer Hochebene. 79 Bette der Lim m at nach, also durch den W all e n-und Z ü rieh e r See, anstatt durch den Boden-See. Das heutige Bheinbett liegt in einer ziemlich breiten Thalsohle. Die Uferstrecken sind teils sumpfig, teils sind sie zu üppigen Wiesen und Aeckern angelegt worden. Vor seiner Einmündung in den Bodensee zeigt der in langsamem Laufe befindliche Strom mit den grossen Wiesen- und Riedstrecken an seinen Ufern ein ähnliches Landschaftsbild, wie vor seiner Mündung in Holland, und durch die zahlreichen, ihm hier zufliessenden Wasserläu£e erhält auch sein Flussnetz einige Aehnlichkeit mit einem Delta. Der Bodensee, das Paradies Deutschlands genannt, unterscheidet sich vom Genfer See durch seine grünliche Färbung. Auch seine landschaftliche Umgebung hat ein anderes Gepräge. Nicht treten die Alpenberge so unmittel- bar an ihn heran, dass sie sich in "seinen hellen Fluten spiegeln könnten. Aber die ihn in geringer Ferne umrahmenden Berghöhen sind mit herrlichen Laubwäldern und seine meist sanft ansteigenden Ufergelände mit schönen Obsthainen und Weingärten geschmückt, so dass er trotzdem an landschaft- licher S c h öjn h eil den Genfer See eher übertrifft, als ihm nachsteht. Den einen Vorzug hat er sogar vor diesem, dass sich an seinen Ufern ein viel regeres Leben, auf seinem Wasserspiegel eine viel lebhaftere Schiff- fahrt entfaltet hat. Der Bodensee besteht aus drei Teilen. Sein Hauptbecken, welches den Namen O der see führt, verzweigt sich am nordwestlichen Ende in zwei Arme, in den Ueberlinger See mit der lieblichen Insel Mainau und in den Untersee mit der Insel Reichenau. Aus letzterm See tritt der Rheinstrom heraus. Von seinem Ausflusse aus dem Bodensee an hat der Rhein eine vorwiegend w.estliche Richtung. Eine kurze Strecke zieht er noch ruhigen Laufes dahin, nämlich bis zur Stadt S c h a ff- hausen, bis wohin auch die Schifffahrt fast in der nämlichen Grossartigkeit wie auf dem Bodensee betrieben werden kann. Von da ab beginnt aber der mühsame Durchbruch durch d i e K a 1 k- felsen des Jura. Der R.hein macht zuerst bei Laufen einen 22 m tiefen Wasserfall, dann drei kleinere bei Zurzach, Laufenberg und Rheinfelden. Sein Wasser gerät hierdurch in eine grosse Bewegung, die er noch nicht bei der Stadt Basel, wo er sich nach Norden wendet, und wo ein neuer Abschnitt seines Laufes beginnt, überwunden hat. In der Mitte zwischen dem Bodensee und der Stadt Basel nimmt der Rhein auf der linken Seite einen ihm an Wasserfülle fast gleichen Nebenflus, die Aare, auf. Diese bildet sich aus drei Gletscherbächen, die dem O b er a a r-, Fin s t e ra a r- und L aut er- aargletscher entströmen. Nachdem der durch andere Zuflüsse schnell anwachsende Fluss die Eisgefilde seiner Geburtsstätte in wildem Laufe durchjagt und sich dann eine Strecke weit mit ge- ringem Gefälle durch eine wüste Trümmergegend (den Aarboden) gearbeitet hat, verlässt er die Nordost rie ht ung, die er bisher eingehalten hat, und wendet sich nach Nordwesten durch das schöne H as Ii thai. Der obere Teil dieses Thaies, das O der h as Ii, ist eines der schönsten Alpenthäler des gepriesenen Berner Oberlandes. Durch wilde Schluchten und über aufgetürmte Granitmassen zieht die Aare tosend und schäumend hin-

6. Die deutschen Landschaften - S. 179

1896 - Trier : Lintz
Das lothringische Stufenland. 179 Buchenwald eine nur mehrere cm hohe Kohlenschicht liefern würde und hält die Bildung von meterdicken Kohlenflözen aus Baumwuchs für unmöglich. Viel rascher gehe die Torfbildung vorsieh. Das Auf- finden von Baum spure Ii in Steinkohlenlagern und vollkommen erhaltenen Holzresten in Braunkohlenlagern spricht aber genugsam gegen diese dritte Ansicht. Unter der Pflanzenwelt der Steinkohlenzeit herrschten Ge- fäs-skryptogamen, Bärlappe, Schachtelhalme und Farne vor. Diese Pflanzen, die heute nur noch in kleinen Formen bei uns vorkommen, hatten einen baumartigen Wuchs. Durch die Ablagerung der Steinkohlengebirge sind die Ungeheuern Pflanzen- schätze, die frühere Jährt ausende hervorgebracht haben, der Jetztzeit erhalten geblieben. In unserm Jahrhundert, nach Erfindung d er D a m p f m a sch i ne, hat die Steinkohle wegen ihrer grossen Heizkraft eine massenhafte Verwendung gefunden und ist zu einem mächtigen Hebel unserer neuern Kultu rent wicklung geworden. Dem Kohlenbergbau der Saargegend verdankt das Eisen- gewerbe die grossartige Entwicklung, zu der es dort gelangt ist. Die bedeutendsten Eisenwerke sind die des Frhrn. von Stumm in Neunkirchen (mit über 3000 Arbeitern). — Grossartiges Eisende werbe. Der Kohlenbergbau und das Eisen gewer be haben ein starkes Anwachsen der Bevölkerung bewirkt. Beson- ders haben die Orte Saarbrücken (13 812 E.), St. Johann (14 631 E.), M a Is tad t - Burbach (18 378 E.), Neunkirchen (19 090 E.) und St. Ingbert (10 847 E.) an Bevölkerung zuge- nommen. An der untern Saar beschränkt sich die Gewerbthätigkeit auf den Betrieb der grossen Porzellan- und Stein gutfabrik in Mettlach und auf Gerbereien. b. Die Landschaft als eine wirtschaftliche Gemeinschaft und als eine Stätte menschlicher Kultur. Die Erzeugung der Rohstoffe: Ackerbau, Yiehzuclit und Bergbau. Der Getreidebau hat in dem Gebiete der Mosel und Saar eine ziemliche Verbreitung gefunden. Fruchtbare Gegen- den sind die Bezirke Metz und das n n ter e S aar th al bei Saar- louis und Merzig. Sie liefern grosse Mengen Getreides, besonders viel Weizen. Die Landschaft ist ferner w e i n- und obst- reich. Die Weinrebe ist auf den Kalkbergen des linken Mosel- ufers bei Metz und Diedenhofen angepflanzt. Die Nordwestabhänge der Vogesen, die Gegend der obern Saar, ist waldreich. Die Rinderzucht hat keinen hohen Stand erreicht. In der Umgegend von Metz wird die Pferdezucht stark be- trieben. Der Bergbau beutet im Saargebiete bei Saarbrücken reiche Steinkohlen- und im Moselgebiete bei Diedenhofen reiche Eisenerzlager aus. Ferner werden Salz, Bausteine, Thon u. s. w. gewonnen.

7. Die deutschen Landschaften - S. 181

1896 - Trier : Lintz
Das lothringische Stufenland. 181 Das Bildungswesen : Unterrichtsanstalten. Es giebt in dem kleinen deutschen Teile des lothringischen Stufenlandes keine Universität, wie auch keine technische Hochschule. Von den deutschen Universitäten kommt für das Gebiet hauptsächlich die Universität Strass bürg in Betracht. Für das gewerbliche Leben ist die in Saarbrücken eingerichtete H a u p t b e r gs chule von Wichtigkeit. Rückblick auf frühere Kulturzeiten. Die Landschaft hat an den geschichtlichen Kulturereignissen der ob errheinischen T iefebene Anteil genommen. (Vgl. S. 1g9). Kultureigentümlichkeiten: Art der Besiedelung und Bauart der Wohnungen, Abstammung und Sprache der Bewohner, ihre körperlichen und geistigen Eigenschaften. Sowohl die Anlage der Ortschaften als auch die Bau- art der Wohnungen zeigt das Gepräge städtischer Bau- weis e ; diese hat sich während der langen französischen Herr- schaft eingebürgert. Die 1 o t hrin g i s c h e Bevölkerung ist deutscher Abstam- mung, und zwar bildet sie einen Zweig des grossen fränkischen Volksstammes. Im westlichen Teile Lothringens hat aber im Laufe der Zeit die französische Sprache die deutsche verdrängt. Die Grenze zwischen beiden bildet eine Linie, die man sich von der Quelle der Saar nach Diedenhofen gezogen zu denken hat. Seit der Wiedervereinigung Lothringens mit Deutschland macht die Ausbreitung der deutschen Sprache, besonders in den Städten, neuen Foitschritt, und es ist wohl zu hoffen, dass das Land mit der Zeit auch der Sprache nach wieder ein vollständig deutsches wird. Obgleich fränkischen Blutes, ist der Lothringer von ernster m Wesen. Ihm geht der heitere Lebenssinn, der sonst dem Franken eigen ist, ab, wodurch er sich auch von seinem Nach- barn, dem Elsässer unterscheidet, inbezug auf den Körperbau ist an ihm ein kräftiger Wuchs, ferner, namentlich an den Frauen, eine meistens schöne Gesichtsbildung zu rühmen. 3. Bie Betrachtung der staatlichen Verhält- nisse in der Landschaft. a. Die staatliche Zusammengehörigkeit der einzelnen Gebiete. An dem lothringischen Stufenlande haben Elsass-Lothringen und die zu Preussen gehörige Rheinprovinz Anteil.

8. Die deutschen Landschaften - S. 182

1896 - Trier : Lintz
182 Die deutschen Landschaften. Elsass - Lothringen, das nur mit Lothringen in dem Rahmen der Landschaft liegt, grenzt im Norden an die Rhein- provinz und an Bayern, im Osten an Baden, im Süden an die Schweiz und im Westen an Frankreich. Es hat einen Flächeninhalt von 14509,5 qkm und eine Einwohnerzahl von 1 603 506 (110,5 a. 1 qkm), wovon fast 4/5 dem katholi- schen Bekenntnisse angehören. Zur Rheinprovinz (s. folg. Landschaft) gehört das Gebiet der unt'ern Saar. b. Die staatliche Ordnung und Einrichtung. Das Reichsland Elsass-Lothringen. Elsass-Lothringen, erst, seit 1871 wieder mit D e u t. sc li- la n d vereinigt, bildet keinen selbständigen Staat, sondern ist ein deutsches Reichsland, in welchem dem deutschen Kaiser die Ausübung der höchsten Regierungsgewalt zusteht. Er über- trägt diese jedoch einem Statthalter, der in Strassburg wohnt, und dem ein Staatsrat zur Seite gestellt ist. Die Gesetzgebung vollzieht der deu ts c h e K a is er. Die Gesetze müssen jedoch vorher die Zustimmung der Landes- kammer gefunden haben. In diese entsenden die Bezirkstage von Oberelsass, Unterelsass und Lothringen 34 Mitglieder, die vier Städte Strassburg, Metz, Mülhausen und Colmar, sowie die 20 Land- kreise je ein Mitglied. Das Ministerium besteht aus drei Abteilungen, näm- lich 1. des Innern, 2. der Justiz und des Kultus und 3. der Finanzen, der Landwirtschaft und der Domänen. Jeder Abteilung steht ein Unterstaatssekretär und dem ganzen Ministerium ein Staatssekretär vor. Die Angelegenheiten der katholische n Kirche werden durch die Bischöfe zu Strassburg und Metz, die der evange- lischen durch das Oberkonsistorium zu Strassburg ver- treten. Zur Beaufsichtigung der Schulen ist ein Oberschul-Rat eingerichtet worden. Der Rechtspflege dienen 6 Landgerichte und das 0 b er 1 an d esge r i c h t zu Colmar. In Elsass-Lothringen liegen zwei Armeekorps in Garnison, das 15., dessen Generalkommando sich in Strassburg, und das 16., dessen Generalkommando sich in Metz befindet. Strass- burg und Metz sind starke Festungen. Kleinere befestigte Plätze sind Breis ach und Diedenhofen.

9. Die deutschen Landschaften - S. 124

1896 - Trier : Lintz
124 Die deutschen Landschaften. wie die Helvetier, das Land. Die Städte Bregenz, Kempten und Straubing waren von ihnen schon gegründet worden. Des- gleichen schreibt man ihnen die Anlage der Ring- oder Stein- wälle zu, die sich hier und da auf Anhöhen vorfinden, z. B. die Renggenburg bei S ehm al e gg. Es sollen diese als G er i eh ts- stätten gedient haben. Weitere Kenntnis der keltischen Kultur haben uns die in den zahlreichen Grabhügeln gemachten Funde gebracht. Die Römer vereinigten die Gebiete der Landschaft zu der Pro- vinz Raetia. Sie erbauten viele Kastelle und legten zum Schutze gegen die Einfälle der nördlich wohnenden Germanen einen Grenz wall an, der westlich von Regensburg (bei Hienheim) begann und über den Jura führte *). Grössere römische Niederlassungen waren Augusta Vindelicorum (Augsburg), Regina Castra (Regensburg) und Castra Batava (Passau). Auch Strassen legten die Römer an, und die Reichen Hessen sich schöne Landhäuser bauen, deren Mauerreste heute noch vielfach aufgedeckt werden. Das römische Kulturbild verschwand ebenso wie in der Schweiz zur Zeit der Völkerwanderung. Damals hielten ger- manische Volksstämme (die Markomannen und Quaden) ihren Einzug, die nach ihrem frühern Wohnsitze, dem benachbarten Boj eri ande (Bojahaemum = Böhmen) B a j u w a r i oder Bai- waren genannt wurden, aus welchem Namen das Wort Bayern entstanden ist. Die Einwanderung erfolgte durch den Gebirgs- einschnitt, der den nördlichen Teil des böhmisch-bayerischen Wald- gebirges von dem südlichen trennt. Die Bayern bewohnen bis zur Gegenwart den grössten Teil der Landschaft. Nur im Westen sitzen Nachkommen des all em a n n i s c h e n oder schwäbi- sche n (von Sueven abgeleitet) Volksstammes, die aus dem Rhein- gebiete, ebenfalls zurzeit der Völkerwanderung, bis zum Lechflusse vorgedrungen waren. Im 8. Jahrhundert, zur Zeit Karls des Grossen, nahmen die beiden alten Städte Regensburg und P a s s a u auf dem *) Er ist ein Teil des grossen Grenzwalles (Limes), der das unter- jochte Germanien von dem freien schied. His Lorch, östlich von Stuttgart, wird dieser als rhätischer Limes bezeichnet. Dort setzte sich der obergerma- nische Limes an, welcher bei Miltenberg den Main erreichte und, nachdem dieser Fluss eine Strecke weit die Grenze gebildet hat, sich zunächst bis in die Gegend von Giessen fortsetzte. Von dort folgte er der Höhe des Taunus, bog in der Nähe von Wiesbaden parallel zum Rhein um, überschritt bei Ems die Lahn, umspannte das Neuwieder Becken und endete endlich bei Rheinbrohl. Der ganze Limes hatte eine Länge von 550 km. Er war ein Erddamm mit vorliegendem Graben und bestand^ aus einer Kette von Kastellen und Wachttiirmen. Erstere lagen meist 50—500 m vom Walle entfernt und hatten unter sich einen Abstand von 8—16 km, so dass sie also in einem hal- den oder ganzen Tagesmarsche erreicht werden konnten. Die Wachttürme lagen ebenfalls etwas einwärts vom Walle, gewöhnlich 30 m und etwa 750 m von ein- ander entfernt, also etwa auf Signalweite.

10. Die deutschen Landschaften - S. 157

1896 - Trier : Lintz
Die oberrheinische Tiefebene. 157 In frühester Zeit war die oberrheinische Tiefebene von den Meereswogen tiedeckt, und die Gebirge, die sie einschliessen, bildeten die hohen Ufer eines langen Seeheckens Nachdem die Wassermassen im Norden einen A b f 1 u s s über das Gebirge gefunden hatten, sank der Wasserspiegel tiefer und tiefer, bis endlich, als jener Durchbrach his zur jetzigen Tiefe ausgenagt war, der Meeres- grund als eine Ebene zu tage trat, in der der Wasserabfluss von den Alpen und den seitlichen Gebirgen die heutige Flussrinne des Rheines schuf. Wo einst die Meereswogen brausten, breiten sich jetzt üppige S a ate n gef i 1 d e um blü- hende Städte und Dörfer aus, und nur wenige Landstriche längs des Rheines sind infolge öfterer Ueberschwemmungen sandig und unfruchtbar. bb. Die Gewässer. Der Rhein. Der R li e i n durchfliesst die oberrheinische Tiefebene ziemlich in der Mitte von Süden nach Norden, also mit überall fast gleichem Abstände von den beiden Gebirgszügen. Doch ist die Richtung keine vollständig gerade, sondern sein Lauf ahmt eine auch in der Richtung der Gebirgszüge erkennbare, schwach aus- geprägte S-Biegung nach. Nachdem der Rhein die Landschaft bis nach Norden hin durchflössen hat, wendet er sich unterhalb Mainz, gezwungen durch den fast quer vorgelagerten Taunus, nach Westen und gelangt nach kurzem Laufe zu der Stelle, wo vor Jahrtausenden der Üurchbruch der Wassermassen erfolgte, und wo jetzt die Stadt Bingen liegt. Von hier ab verfolgt er eine nordwestliche Richtung. Der Strom hat bei seinem Eintritte in die oberrheinische Tiefebene noch ein starkes Gefäl'le und infolgedessen einen schnellen und unruhigen Lauf. Das viele Gerolle, welches er mit. sich führt, hindert ihn, sich eine tiefe Rinne zu graben. Er fliesst in breitem Rette von geringer Tiefe, oft- mals mehrere Arme bildend, indem er das Gerolle zu Inseln aufhäuft. In früherer Zeit veränderte der Rhein bei Ueberschwemmungen häufig seinen Lauf, indem er seine Hauptwassermasse bald mehr nach links, bald mehr nach rechts hin ergoss, wodurch sich oftmals ein kleiner Arm zum Hauptarme ge- staltete. Bei den grossen Stromregulierungen, welche von Baden und Frankreich gemeinsam auf Grund des Vertrages von 1840 ausgeführt worden sind, ist aber das Bett eingeengt, sowie tiefer und gerader gelegt worden. Ueber- schwemmungen kommen infolgedessen jetzt seltener vor und können nicht mehr so viel schaden. Seitdem ist auch eine bedeutende Besserung der Gesundheits- verhältnisse längs der Rheinufer eingetreten. Auf der zweiten Hälfte seines Laufes durch die oberrheinische Tiefebene fliesst der Rhein durch eine tiefererinne und folgt trotz der grössern Wasser- fülle, welche er jetzt hat, ruhig den festen Ufern, die ihn von da ab ein- schliessen. Der Rhein nimmt von Basel bis Bingen zahlreiche Neben- flüsse auf. Links münden als die bedeutendsten 111, Lauter und Nahe, rechts Kinzig, Murg, Neckar und Main. Die Iii entspringt auf dem Nordabhange des Schweizer Jura, fliesst in nördlicher Richtung an dem Wasgenwalde vor-
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