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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 72

1911 - Trier : Lintz
72 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. Sagopalme), Manilahanf (von einer Bananenart), Chinarinde (zur Bereitung des Chinins) und Kampfer (vom Kampferbaum). Reis wird vorwiegend in Hinterindien angebaut; die übrigen Erzeugnisse aber werden hauptsächlich auf den Inseln gewonnen und zwar Kaffee auf Java und Sumatra, Gewürze auf den Molnkken (den Gewürzinseln), Kokosnuß (Kopra) und Sago auf den meisten Inseln, Zucker auf Java und den Philippinen, Tabak auf Sumatra, Java und den Philippinen, Manilahanf auf den Philippinen, Chinarinde anf Java und Kampfer auf Börueo. b) Die Viehzucht und Fischerei. Aus deu gleichen Gründen wie in Vorderindien spielt die Viehzucht auch in Hinterindien und auf den Malaiischen Inseln nur eine geringe Rolle. Ziemlich viel ver- breitet ist die Seidenraupenzucht. Die Fischerei ist für die Jufel- bewohuer sehr wichtig, liefert aber keine Erzeuguisse für den Handel. c) Der Bergbau. Auch der Bergbau ist im Vergleich zum Pflanzenbau unbedeutend. Auf der Halbinsel Malaka und der kleinen Insel Bangka werden wertvolle, weil selten vorkommende Zinnlager ausgebeutet. d) Die Gewerbtätigkeit. Auf Hinterindien, namentlich in Siam, hat sich ein einheimisches Handwerk und Kunstgewerbe entwickelt, das mit dem vorderindischen verwandt ist. Die Bewohner der Malaiischen Inseln befanden sich vor der Besitznahme durch die Europäer meist noch anf niederer Kulturstufe. Als Kolouialbesitzungen aber werden die Inseln vorwiegend zur Gewinnung wertvoller Rohstoffe benutzt, so daß die Gewerbtätigkeit nicht aufblühen kann. § 32. s) Die Beteiligung am Welthandel. Während hohe Gebirge, namentlich anf Hinterindien, die Entwicklung des Landverkehrs und den Ausbau des Eisenbahnnetzes hemmen, ist der Güteraustausch auf dem Seewege sehr erleichtert, weil das Ländergebiet meist aus Inseln besteht. Handel und Schiffahrt haben die Aufgabe, die Laudeserzeugnisse zu sammeln und auf die großen Linien des Welthandels zu leiten. Namentlich Reis, Zucker, Kaffee, Sago, Kopra, Gewürze, Tabak, Manilahanf, Chinarinde, Kampfer und Ziuu gelangen zur Ausfuhr, im Austausch mit allerlei Gebrauchsgegenständen, Als Stapel- und Seehandelsplätze haben besonders der englische Hasen Singapore (Bilderanh. 11) auf der Südspitze der Halbinsel Malaka, der holländische Hasen Batavia auf der Insel Java, der amerikanische Hafen Manila auf den Philippinen und die siame- sische Hauptstadt Bangkok Bedeutung.

2. Die deutschen Landschaften - S. 175

1896 - Trier : Lintz
Das lothringische Stufenland, 175 setztes Bergland. Nach Norden senkt und verflacht es sich und geht allmählich in ein wellenförmiges Hügelland über. Dieses letztere Gebiet ist besonders zwischen Mosel und Saar reich an kleinen Seen, die den Namen Weiher führen. Die Landschaft gehört im östlichen Teile der Trias for- mation an. Alle drei Schichten der Trias haben an der Ober- flächenbildung Anteil. Die älteste Bildung, der Bun t s a n d s t e i n, tritt nur in den höhern Gebirgszügen, im südlichen Teile der Haardt und im nördlichen Teile des Wasgenwaldes, zu tage. Der Muschel- kalk, die mittlere Schicht, umgürtet den Buntsandstein im Westen, bildet also an tiefer gelegenen Stellen die Oberfläche und wird noch weiter nach Westen von der jüngsten Schicht, dem Keuper, überlagert. Wo dieser aufhört, beginnt der J u r a k al k, der in der ganzen Westhälfte der Landschaft die Oberfläche bildet. Im Nord- osten des lothringischen Stufenlandes schiebt sich zwischen den Westrand der Haardt und das Südende des Hunsriick ein Stein- kohlengebirge, das Pfälzer Ber g land genannt, ein. Das- selbe schliesst in seinem südlichen Teile die ausgedehnten Stein- kohlenlager des Saargebietes ein, während es in seinem nördlichen Teile, an der Nahe, wo das Rotliegende die Ober- fläche bildet, von bedeutenden Ausbruchmassen des Porphyrs und Melaphyrs durchsetzt ist. bb. Die Gewässer. Die Mosel. Die Mosel entspringt in z w e i Qu e 11 en am S ü den d e des Wasgenwaldes auf dessen Westabhange. Bis Toul fliesst sie nach Nordwesten. Nach einer kurzen Nordoststrecke verfolgt sie bis Diedenhofen eine nördliche Richtung. Von hier ab fliesst sie bis zu ihrer Mündung in den Rhein, die bei Koblenz erfolgt, nach Nordosten. Bis zum Austritte aus dem Gebiete des Wasgenwaldes (bis Epinal) ist die Mosel von felsigen Höhen umgeben. Auch von ihrem Eintritt in das lothringische Stufenland an sind ihre Ufer meistens steil. Bei Metz erwei- tert sich das Moselthal, verengt sich aber unterhalb der Stadt Die- denhofen wieder. (Ueber den Lauf durch das rheinische Schiefergebirge von Trier bis Koblenz s. folg. Landschaft). Von Metz an ist die Mosel für kleine Fahrzeuge schiffbar; doch ist erst von Trier ab eine eigentliche Schiffahrt möglich. Der bedeutendste Zufluss der Mosel ist die Saar, die von rechts einmündet. Diese entspringt ebenfalls auf dem Was- gen w al de (westlich von Strassburg) und fliesst zuerst nach Norden bis Saarbrücken, dann nach Nordwesten. Sie ist ebenfalls auf einer langen Strecke ihres Laufes, von Saargemünd an, schiffbar.

3. Die deutschen Landschaften - S. 179

1896 - Trier : Lintz
Das lothringische Stufenland. 179 Buchenwald eine nur mehrere cm hohe Kohlenschicht liefern würde und hält die Bildung von meterdicken Kohlenflözen aus Baumwuchs für unmöglich. Viel rascher gehe die Torfbildung vorsieh. Das Auf- finden von Baum spure Ii in Steinkohlenlagern und vollkommen erhaltenen Holzresten in Braunkohlenlagern spricht aber genugsam gegen diese dritte Ansicht. Unter der Pflanzenwelt der Steinkohlenzeit herrschten Ge- fäs-skryptogamen, Bärlappe, Schachtelhalme und Farne vor. Diese Pflanzen, die heute nur noch in kleinen Formen bei uns vorkommen, hatten einen baumartigen Wuchs. Durch die Ablagerung der Steinkohlengebirge sind die Ungeheuern Pflanzen- schätze, die frühere Jährt ausende hervorgebracht haben, der Jetztzeit erhalten geblieben. In unserm Jahrhundert, nach Erfindung d er D a m p f m a sch i ne, hat die Steinkohle wegen ihrer grossen Heizkraft eine massenhafte Verwendung gefunden und ist zu einem mächtigen Hebel unserer neuern Kultu rent wicklung geworden. Dem Kohlenbergbau der Saargegend verdankt das Eisen- gewerbe die grossartige Entwicklung, zu der es dort gelangt ist. Die bedeutendsten Eisenwerke sind die des Frhrn. von Stumm in Neunkirchen (mit über 3000 Arbeitern). — Grossartiges Eisende werbe. Der Kohlenbergbau und das Eisen gewer be haben ein starkes Anwachsen der Bevölkerung bewirkt. Beson- ders haben die Orte Saarbrücken (13 812 E.), St. Johann (14 631 E.), M a Is tad t - Burbach (18 378 E.), Neunkirchen (19 090 E.) und St. Ingbert (10 847 E.) an Bevölkerung zuge- nommen. An der untern Saar beschränkt sich die Gewerbthätigkeit auf den Betrieb der grossen Porzellan- und Stein gutfabrik in Mettlach und auf Gerbereien. b. Die Landschaft als eine wirtschaftliche Gemeinschaft und als eine Stätte menschlicher Kultur. Die Erzeugung der Rohstoffe: Ackerbau, Yiehzuclit und Bergbau. Der Getreidebau hat in dem Gebiete der Mosel und Saar eine ziemliche Verbreitung gefunden. Fruchtbare Gegen- den sind die Bezirke Metz und das n n ter e S aar th al bei Saar- louis und Merzig. Sie liefern grosse Mengen Getreides, besonders viel Weizen. Die Landschaft ist ferner w e i n- und obst- reich. Die Weinrebe ist auf den Kalkbergen des linken Mosel- ufers bei Metz und Diedenhofen angepflanzt. Die Nordwestabhänge der Vogesen, die Gegend der obern Saar, ist waldreich. Die Rinderzucht hat keinen hohen Stand erreicht. In der Umgegend von Metz wird die Pferdezucht stark be- trieben. Der Bergbau beutet im Saargebiete bei Saarbrücken reiche Steinkohlen- und im Moselgebiete bei Diedenhofen reiche Eisenerzlager aus. Ferner werden Salz, Bausteine, Thon u. s. w. gewonnen.

4. Die deutschen Landschaften - S. 116

1896 - Trier : Lintz
116 Die deutschen Landschaften. auf heissem Wege. Kalt ausgepresst liefert der Leinsamen zwar nur 21—22 pgt. Leinöl vom Gewichte gegenüber 28 pgt. bei der heissen Auspressung; doch ist das auf erstere Art gewonnene Oel klarer und besser, und wertvoller sind auch die Rückstände, die als Viehfutter Verwenduug finden. Wie die Verwendung der Flachsfaser zu Gespinnsten und Geweben, so ist auch die des öligen Leinsamens zur Nahrung und Gewinnung des Lein- öls in der ganzen Geschichte des Menschengeschlechtes von grosser Wichtigkeit gewesen. Bei den alten Griechen diente die Leinsaat ebenso wie die Mohn- und Seesamkörner zur Bereitung eines Gebäckes. Sie wurde zu diesem Zwecke mit Honig eingekocht. Bei vielen Völkern wurde der Flachs nur der Samenge- winnung wegen angebaut, z. B. bei den Skythen. Solches geschieht heute noch in Indien und Abessini en. Da die bei der Fasergewinnung geernteten un- reifen Leinsamen einen geringen Wert haben, wird in den meisten flachsbauen- den Ländern, so auch in Deutschland, die Leinpflanze noch besonders zum alleinigen Zwecke der Oelgewinnung angebaut. (Ueber Umfang des Anbaues in Deutschland, sowie der Einfuhr s. i. Rückblick nach). Da der Ackerbau wenig lohnend ist, sind die Bewohner des Fichtelgebirges gezwungen, sich noch andern Erwerb zu suchen. Viele finden diesen durch das Sammeln v o n Preisseibeeren. Ferner haben sich als Erwerbszweige Spinnerei und Weberei eingebürgert, für deren Aufblühen der Flachsbau die Grund- lage gebildet hat. Das Fichtelgebirge ist reich an wertvollem Gestein ; besonders liefert der Granit schöne Bausteine. — Betrieb von zahl- reichen Granitbrüchen. Auch Eisen ist vorhanden und wird bergmännisch gewon- nen, während die frühere Gewinnung von Gold, Silber und Kupfer längst aufgehört hat. — Bergbau auf Eisen. Das F i c h t e 1 g e b i r g e ist verhältnismässig stark bevöl- kert (60 E. auf 1 qkm). Der frühere Reichtum an wertvollen Erzen mag wohl die starke Besiedelung hervorgerufen haben. Jetzt reichen die Erwerbsquellen nicht mehr hin, um die zahlreiche Be- völkerung des Gebirgslandes gut zu ernähren, und diese kann sich keines besonderen Wohlstandes erfreuen. Das böhmisch-bayerische Waldgebirge. Das böhmisch-bayerische Waldgebirge setzt so- wohl durch seine Unwegsamkeit als auch durch die Rau- heit seines Klimas, besonders in dem höhern Teile, dem eigentlichen Böhmer Walde, wo es auch an tief einschneiden- den Thälern fehlt, dem Vordringen der menschlichen Kultur die grössten Hindernisse entgegen: es ist das am wenigsten ange- baute Gebirge Deutschlands. Nur die südlichen Abhänge besitzen ein milderes Klima. — Daselbst Getreidebau, Flachsbau, Obstzucht und in warmen Lagen selbst etwas Weinbau. Auf dem Gebirge selbst hat sich infolge der grossen Feuchtigkeit (jährliche Regenmenge über 100 cm) und der bedeutenden Nährkraft des Bodens (die Verwitterungserde des Granites und des Gneises ist reich an Nährsalzen) der Holz-

5. Die deutschen Landschaften - S. 296

1896 - Trier : Lintz
296 Die deutschen Landschaften.' wohl aus clem meistens grössern Wohlstande der Land- bevölkerung. Das Fichtelgebirge (s. S. 114). Der Franken Wald (s. S. 141). Der Thüringer Wald (s. S. 140). Das thüringische Hügelland. Das Gebiet gehört der Triasformation an. Von den drei Gliedern der Trias liefert namentlich der K eu per eine fruchtbare Ackerkrume. Er überlagert die beiden andern, den Buntsandstein und den Muschelkalk, überall in den Thalmulden, die sich zwischen den das Land durch- ziehenden Hügelketten ausbreiten, und ist selbst wieder an man- chen Stellen von fruchtbarem Schwemmboden, den die Gewässer ablagerten, bedeckt. Gegenden von grosser Frucht- barkeit sind die He 1 m ni e d e r u n g, genannt die „Goldene Aue", ferner das Gera- und das Unstrutthal. Da auch das Klima meist ein günstiges ist (mittl. Jahrestemp. 8 — 9° G), lohnt der Anbau von Nutzgewächsen meistens sehr. Der W e i z e n-, Rüben-, Kartoffel-, Obst- und Gemüsebau wird stark betrieben. In dem warmen Thalkessel von Erfurt steht ferner die Samen- und Blumenzucht in hoher Blüte. — Blü- hender Acker- und Gartenbau. Der Viehzucht ist die vielfach fast gartenmässige Bear- beitung des Bodens nicht günstig. Die Schafzucht, die früher bedeutend war, ist fast ganz eingegangen, während die Ri n d - Viehzucht in letzter Zeit mehr aufgeblüht ist. — Die Vieh- zucht hat weniger Bedeutung als der Ackerbau. Im Westen und Süden des Gebietes nehmen die Wal- dungen noch grosse Strecken ein. Die Forsten sind der sorg- samsten Pffege unterworfen. — Forstwirtschaft. Die Gewerbthätigkeit hat sich in erster Linie der Aus- nutzung der im Lande vorhandenen Bodenschätze zuge- wandt. Für die Herstellung von Glas, Porzellan und Töpferwaren giebt es am Fusse des Thüringer Waldes zahlreiche Betriebe. Dort wird von den fleissigen Bewohnern an vielen Orten auch die Herstellung von Perlen, von Tier- und Menschenaugen, von T h ermomete r n und ä h n 1 i c h e n Instrumenten, von Christbaumschmuck, von Spiel- waren u. s. w. als Hausgewerbe rege betrieben. — Rege Ge- werbthätigkeit. An vielen Stellen wird Salz gewonnen, teils bergmännisch, wie bei E r fu r t, teils durch Salinenbetrieb, wie bei Langen- salza (11501 E.), Artern, Frankenhausen. — Salzge- winnung.

6. Die deutschen Landschaften - S. 321

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland der mittlem Elbe und Oder. 321 Jen Massenbedarf Berlins zu decken bestrebt ist, einen starken Be- trieb gefunden. Der Kartoffelbau nimmt eine bedeute nd e Stellung ein, weil für ihn der sandige Boden sehr geeignet ist. Zuckerrübenfelder finden wir nur in dem untern Oderbruche. Die Uckermark baut viel Tabak. Werder an der Havel und die Bezirke Guben, Züllichau und Schwiebus im Odergebiete liefern grössere Obst m engen. Die letztgenannten Bezirke erzeugen auch etwas Wein. Die Landschaft hat ferner einen grossen Reich- tum an Holz, da die Wälder fast 1ls der Bodenfläche ein- nehmen. Die Rinderzucht nimmt nur in einigen wiesenreichen Gegenden eine wichtige Stellung ein, z. B. im Spreewalde, im Oder- -bruche, im Warthe- und Netzebruche und im Havellande. Für die . sandigen Gegenden hat die Schafzucht hohe Bedeutung; die Wollerzeugung ist noch immnr eine ziemlich bedeutende. Von den Geflügelarten sind die Gänse in grosser Zahl vertreten. Gross ist auch der F i s c h r e i c h t u in der vielen Gewässer. An mineralischen Schätzen besitzt die Landschaft Braunkohlen- und Torflager, erstere im Odergebiete und in der Priegnitz, letztere im Havellande, ferner Thon - und Lehm- felder, sowie das Kalksteinlager bei Rüdersdorf und das Gipslager bei Sperenberg. Die Veredelung der Rohstoffe : Gewerbtliätigkeit. In der Aufzählung der Roherzeugnisse vermissen wir Stein- kohle und Metalle. Da diese beiden wichtigsten tlebel für das Aufblühen der Fabrikthätigkeit fehlen, kann letztere keine hohe Entwicklung erreicht haben. Die G ewe rbth äti gkeit. beschränkt sich im allgemeinen auf den Betrieb von Brennereien, einigen Zuckerfabriken, Mahl- und Sägemühlen, Ziegeleien und Thonwarenfabriken, Kalk Öfen und ähnlichen Anlagen. Eine grössere Bedeutung, auch über den Rahmen der Landschaft hinaus, haben nur das Tuchgewerbe der Städte der Niederlau- sitz und des Odergebietes und das Berliner Gewerbe. Der Austausch der Erzeugnisse : Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Ein Austau sch der Erzeugnisse im I n n e r n d e r L a n d- s cha it findet in sehr grossem Umfange zwischen Berlin und seiner Umgebung statt. Der Handelsverkehr mit Nachbargebieten besteht in der Ein- fuhr von Getreide, Fettvieh, Butter, Käse, Wein, Obst, Kaffee, Salz, Roheisen, Rohbaumwolle, Rohseide, Steinkohlen u. s. vv., sowie in der Ausfuhr vorwiegend der vielerlei Erzeugnisse des Berliner Gewerbes und der Tuche der Niederlausitz. Auch für den Aus- und Einfuhrverkehr ist Berlin, das infolge seiner überaus günstigen Lage sowohl in der Mitte der

7. Die deutschen Landschaften - S. 59

1896 - Trier : Lintz
Die Anschaulichkeit des erdkundlichen Unterrichts. 59 2. einer Sammlung nützlicher Mineralien in ihrem Naturzustande; 3. einer Sammlung vonnützlichen Erzeugnissen der Natur, die in der Volksernährung eine Rolle spielen, und 4. einer Sammlung von Rohstoffen der Natur, die im gewerblichen Leben verwandt werden. Die genannten Sammlungen haben um so mehr Wert, als sie auch in andern Fächern Verwendung finden können. Um für die Sammelthätigkeit des Lehrers oder für die käufliche Er- werbung derartiger Sammlungen eine Richtschnur zu geben, will ich eine Anzahl von Gegenständen, deren Aufnahme zu wünschen wäre, bezeichnen: Die Sammlung der wichtigsten Gest einsarten enthalte: Gneis, Granit, Glimmer, Grauwackc, Schiefer, Porphyr, Melaphyr, Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper, Jurakalk (schwarzer, brauner und weisser), Kreide, Basalt, Trachyt u. s. w. 2. In die Sammlung nützlicher Mineralien gehören in erster Linie die verschiedenen Erze, wie Eisenerz (Spateisenstein, Brauneisenstein und Roteisenstein), Bleierz, Zinkblende, Silbererz, Nickelerz, Kupferkies, Schwefelkies, Braunstein (Maganerz) u. s. w., ferner Quarz, Achat, Steinsalz, Gips, Thon, Bernstein ; dazu treten noch Steinkohle, Braunkohle, Asphalt (Erdpech), Graphit. 3. Die Sammlung wichtiger Erzeugnisse der Natur, die für die Vo lksernährung Verwendung finden, enthalte nebst andern besonders die Getreidearten, sowie die ausländischen Früchte und Gewürze, also: Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Mais, Reis, Hirse, Spelz, Buchweizen, Cichorie, Kaffee, Apfelsine, Gitrone, Pomeranze, Dattel, Mandel, Kakaobohne, Kokosnuss, Ana- nas, Feige, Banane, Pfeffer, chinesischer Thee, Lorbeer, Gewürz- nelke, Zimmet, Muskat, Vanille u. s. w.*). 4. Die Sammlung von Rohstoffen der Natur, die im ge- werblichen Leben Verwendung finden, kann bis zur grössten Reichhaltigkeit ausgedehnt werden; besonders suche man die in Spinnerei, Seilerei und Weberei verwendeten Pflanzenfasern und ihre Lieferanten, also Hanf, Flachs, Jute, Rohbaumwolle, Rohseide, ferner Indigo, Krapp, die verschiedenen Farbhölzer, Cochenille, Hopfen, Tabak, Zuckerrohr, Schellack, Wachs u. s. w. zu verschaffen. b. Symbolisch-kartographische Mittel. Die Unmöglichkeit, grössere Erdräume in naturgetreuen Ab- bildungen zur Anschauung zu bringen, hat zur P ro j e k t i o n s d ar- *) Wenn auch manche Gegenstände sich nicht dauernd iri der Samm- lung aufbewahren lassen, so können sie doch gelegentlich beschafft und vorge- zeigt werden.

8. Die deutschen Landschaften - S. 377

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland der untern Oder. 377 der Aktieng esellschaft Vulkan, auf denen die meisten der deutschen Kriegsschiffe erbaut worden sind. In den Hafenstädten giebt es ferner Eisengiessereien und Maschinenbauwerkstätten. Einen wichtigen Gewerbe- bezirk bilden Stettin und seine Nachbarorte. Ausser Eisengiesserei und Maschinenbau (Lokomotivbau) wird dort beson- ders noch die Bereitung von Chemikalien, Cement, Mehl, Oel, Branntwein u. s. w. betrieben. b. Die Landschaft als eine wirtschaftliche Gemeinschaft und als eine Stätte menschlicher Kultur. Die Erzeugung (1er Rohstoffe: Ackerbau, Viehzucht und Bergbau. Die Oberfläche der beiden Landrücken ist von geringer Fruchtbarkeit. Reiche Ernten von R o g g e n , stellenweise auch von Weizen liefert aber das Land zu beiden Seiten der Oder und die Niederungen längs der Küste. Im Bezirke von Stettin werden ferner Zuckerrüben, Tabak, Gemüse und Obst geerntet, und der Küstensaum rechts der Oder liefert auch Flachs. Ausgedehnte Waldungen giebt es auf den beiden Landrücken. Der Bestand an Rindvieh ist kein grosser. Verhältnis- mässig stärker wird die Pferdezucht betrieben. Einen hohen Rang behauptet die Schafzucht. Berühmt ist ferner die pom- mersche Gänsezucht. Die vielen Gewässer bergen einen grossen Fischreichtum. Die Ausbeute an Bodenschätzen beschränkt sich auf etwas Torf, auf Ziegelerde, Kalk und Kreide. Die Veredelung der Rohstoffe : Gewerbthätigkeit. Von Betrieben, die einheimische Rohstoffe verarbeiten, sind nur die Zuckerfabriken im Oder- und Peenegebiete, die Zündholzfabriken von Zanow, die Papierfabriken von Köslin, sowie die Wollspinnereien von Rummelsburg, Kolberg und Köslin zu nennen. Andere Gewerbzweige, namentlich S chi ff s- und Maschinenbau, sind an den Küstenplätzen, besonders im Bezirke von Stettin erblüht. Der Austausch der Erzeugnisse : Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr, Welthandel. Der Binnenhandel ist unbedeutend, weil die Erwerbs- verhältnisse zu gleichartig sind. Als Au s fuhr g e gen s tän de kommen hauptsächlich Getreide, Zucker, Holz, Flachs, Wolle, Pferde, Gänse, Fische, Schiffsfahrzeuge u.s.w. in Betracht. Dagegen müssen Stein- kohlen, Roheisen, Be kleidun-gsge g e nst änd e , Salz, Hopfen, Wein, Kaffee, Tabak u. s. w. eingeführt werden. Kerp, begrtlnd.-vergleich. Erdkunde, I. Bd. 25

9. Die Landschaften Europas - S. 172

1900 - Trier : Lintz
17-2 Das Französische'mittelgebirge und Flachland. Hütten. Diese sind so ärmlich, wie nur möglich, und geöltes Papier vertritt oft das Fensterglas. Die Leute sieht man mit dem in Südfrankreich noch vielfach gebräuchlichen räderlosen Pflug, der kaum die Erde ritzt, den Boden bearbeiten. Mit dem ihnen selbst unverständlichen lateinischen Rufe „sta bos" bringen sie ihre langsamen Ochsen zum Stehen, wie sie überhaupt viele la- teinischen Wörter in ihrer Sprache gebrauchen. Aberglaube und Vorurteile haben das Volk sehr verdummt. Den Blitz halten sie für das Werk von Zauberern, die in den Wolken ihr Spiel treiben. Doch dem armen, weltverlassenen Volke sind auch einige freudige Augenblicke, in denen das Gemüt des Lebens Kummer und Sorge vergisst, nicht versagt. Es naht der Johannis- tag, der 24. Juni. Dann versammeln sich Hirten und Hirtin- nen mit ihren Herden, ein Festplatz ist bald hergerichtet, und nach dem gemeinschaftlichen Schmause wiegen sich die jugendlichen Paare nach den Weisen des Tanzes. V. Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und der Scheide. Litteratur. A. Penck, Die Niederlande, ferner Belgien, ersch. in der Länder- kunde Europas, hsg. v. Kirch - hoff, Leipzig, Wien u. Prag bei Frey tag u. Tempsky, 1890. H. Blink, Nederland en zyne Be- woners, 3 Bde., 1887—93. H. Blink, Derrheinindennieder- landen, ersch. i. d. Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde, hsg. v. Kirchhoff, Stuttg. bei Engelhorn, 1889. Weyrich, Die Abdämmung der Zuidersee, M. G. Ges. Hamburg, 1896. Brämer, Die Nationalitäts-Ver- hältnisse in Belgien, ersch. in den Forschungen z. deutschen Landes- u. Volkskunde, hsg. v. Kirchhoff, Stuttg. bei Engel- horn, 1887. Eene halve Eeuw (Ein halbes Jahr- hundert) 1848—98. Historisch Ge- denkbock uitgegeven door H et Nieuws van den Dag by de In- huldiging van Koningin Wilhelmina. Amsterdam bei Beyers u. Funke. K. Kollbach, Brügge, eine gefallene Grösse, Aufs., ersch. im Gen eral- anzeigerfiirbonn u.umgegend, 18. April 1894. A. Springer, Kunsthistorische Einleitung zum Bädeker. Bel- gien und Holland, 1897. Crowe u. Cavalcasene, Geschichte der Altniederländischen Ma- lerei, übers, von A. Springer, Leipzig, 1875. An das französische Flachland im N und an das deutsche Mittelgebirgs- und Flachland im W setzt sich eine Landschaft an,

10. Die Landschaften Europas - S. 173

1900 - Trier : Lintz
Das Bergland des südlichen Belgien oder Hochbelgien. 173 deren einzelne Teile mit diesen beiden Landschaften viel Ver- wandtschaft zeigen und daher im Zusammenhange mit diesen be- handelt werden könnten. Doch hat sie als das Mün dungs land von drei bedeutenden Strömen, vom Rheine, von der Maas und der Scheide, auch ihre eigenartigen Züge, die eine besondere Behandlung der zwar nicht grossen, aber wichtigen Landschaft rechtfertigen. Eine solche ist noch mehr mit Rücksicht auf das Kulturbild geboten. In dem Rahmen der Landschaft liegen die drei Staaten Holland, auch die Niederlande genannt, Belgien und Luxemburg. a. Die einzelnen Teile der Landschaft. I. Das Bergland des südlichen Belgien oder Kochbelgien. a. Das Landschaftsbild. Die Eifel, ein Teil der Rheinischen Schiefergebirgsplatte, geht nach W unmerklich in die Gebirgsplatte der Ardennen über. Diese bilden ein grosses Gebirgsdreieck mit den Eckpunkten Aachen, Luxemburg und Sambrequelle, welches das Gebirgsdreieck der Eifel zu einem Gebirgsviereck ergänzt. Auch die Gesteinsbeschaffenheit beweisst diesen Zusammenhang. Die Ardennen bauen sich wie die Eifel vor- wiegend aus devonischem Schiefer auf. Der S aber gehört dem Triasgebiete Lothringens an, und im N lagern Schich- ten der Steinkohlenzeit, die sich bandartig von den deutschen Kohlenlagern bei Aachen bis zu den nordfranzösischen bei Valen- ciennes hinziehen. An dieses Kohlengebiet schliessen sich nach N Kalk- und Sandsteinbildungen an, die der Kreidezeit angehören. Die Ardennen sind auf ihren Hochflächen noch einförmiger als die Eifel; denn es fehlen ihnen die vulkanischen Erhebungen, mit denen diese in einigen Teilen geschmückt ist. Die höchsten, über 500 m gelegenen Gebiete bestehen fast nur aus Heiden oder Torfmooren, die tiefer gelegenen, die schon ein günstigeres Klima haben, sind mit grossen, zum Teil noch urwaidartigen Wäldern bedeckt Der höchste Punkt der Ardennen ist der Baraque Michel (spr. barack michél, 675 m). Er liegt südöst- lich von Ver vier s (spr. wärwie) in dem Teile, der den Namen Hohes Venn (= Moor) führt. Landschaftliche Schönheit entfalten die Ardennen in ihren meist tief eingeschnittenen Thälern, die den Vergleich mit den Thälern der Rheinischen Schiefergebirgsplatte wohl aushalten können. Ja die Zerklüftung der Felsen ist, da neben Grau- wacke und Schiefer auch die vom Wasser leichter zerstörbaren
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