1. Die alten Deutschen.
1. Erstes Austinen derselben.
Mm das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord-und Ostsee her die Cimberu und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Bolksstämme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutscheu mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Acute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen „Römer. Zum Schutz gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Bnrg nach der andern auffuhren. Aus diesen Burgen entstanden nachher schone deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w.
2. Volk und Bitten.
Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Über die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern -
Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg.
Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer ober auf die Jagd ans. Drohte dem Laube aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hos zu Hof der Aufruf, und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt; nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Ge' folge an.
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Nord-und_Ostsee Rhein Frankreich Deutschland Rhein Bonn Mainz Straßburg
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ohne Ekel das Blut ihrer Feinde. Sie waren sehr gefürchtet und
richteten große Verheerungen an. Unter Arnulf I. erschienen sie
zuerst in Deutschland und wiederholten ihre Einfälle unter den
folgenden Kaisern. Im Jahre 917 kamen sie zum ersten Mal
in's Elsaß. Vom Bodensee her überfielen sie die Stadt Basel
und drangen ins Elsaß ein, das sie verheerten. Herzog Burkard
von Schwaben setzte ihnen tapfern Widerstand entgegen. Im
Jahre 924 machten die Ungarn einen neuen Einfall ins Elsaß
und verheerten Alles. Ein drittes Mal erschienen sie (935) in
unserm Lande; sie kamen wieder vom Bodensee her, drangen in
den Schwarzwald ein, setzten über den Rhein und verheerten das
Ober-Elsaß. Bei Bennweier suchte ihnen Graf Leutfried zu
widerstehen, wurde aber geschlagen. Die Ungarn drangen bis
an den Ungersb erg bei Dambach vor. Im Ober-Elsaß hinter-
ließen sie im Thale von Gebweiler eine blutige Spur. Sie woll-
ten die Abtei Murbach plündern; der Abt war mit den Kost-
barkeiten geflohen. Sie fanden nur sieben Klosterbrüder vor,
welche sie auf dem sog. Mordfelde am Fuße des Belchen elen-
diglich ermordeten Ratgeber.
17. Der erste Krenffttg.
(1096 ii. Chr.)
Zu Ende des elften Jahrhunderts erscholl im ganzen christ-
lichen Abendlande die Kunde: Das heilige Grab, worin der Leib
Christi lag. ist in der Gewalt der Türken, welche die frommen
Wallfahrer verfolgen und morden und die Heiligtümer schänden.
Und es kam ein Pilger aus dem gelobten Lande zurück, Peter
von Amiens, der Einsiedler genannt. Auf einem Esel zog er durch
die Länder der Christenheit, in der 'einen Hand das Bild des ge-
kreuzigten Heilandes und in der andern einen Brief vom Pa-
triarchen von Jerusalem an alle Fürsten des Abendlandes, daß
sie auszögen, um das heilige Grab aus der Gewalt der Türken
zu besteien. Wo Peter von Amiens hinkam, predigte er mit lau-
ter Stimme die Leiden der Christen im gelobten Lande und sprach:
„Christus, der Herr, ist mir erschienen und hat zu mir geredet:
„„Wohlan, Peter, richte aus, was du begannst, und ich werde mit
dir sein, denn die Stunde ist gekommen, daß mein Tempel ge-
reinigt werde."" Da übermannte in jener harten Zeit voll Raub,
Mord, Fehde und wilder Gewalt alle Herzen ein mächtiger Drang.
Jung und Alt, Mann und Weib, Reich und Arm, Adel und
Knechte standen auf, um ins gelobte Land zu ziehen, zum Kriege
gegen die Ungläubigen.
Der Papst, Urban Ii., berief 1095 eine große Kirchenversamm-
lung nach Clermont in Frankreich. Da waren 14 Erzbischöfe, 225
Bischöfe, 400 Äbte und Fürsten und Laien ohne Zahl. Mit be-
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Extrahierte Personennamen: Burkard
von_Schwaben Bennweier Peter
von_Amiens Peter_von_Amiens Peter Urban
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Basel Ungarn Elsaß Schwarzwald Rhein Dambach Ober-Elsaß Christi Jerusalem Clermont Frankreich
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Außer dem Münster verdient die Thomaskirche mit den: Mau-
soleum des Marschalls von Sachsen die größte Beachtung.
Straßburg ist Sitz eines Bischofs und der höchsten Landes-
behörden und hat eine große Anzahl von niedern und Hähern
Unterrichtsanstalten.
Unter den öffentlichen Plätzen ist am meisten der Broglieplatz
besucht. Aus dem Gutenbergsplatz steht die Statue Gutenbergs;
der Kleberplatz ist geziert mit dem Denkmal des General Kleber.
Die Umgegend Straßburgs besitzt in der Nähe zwei schöne
Anlagen: die Ruprechtsau und die Contaden. Erstere hat eine
Orangerie, die ehedem ein altes . Lustschloß der Herzöge von Zwei-
brücken war. Zu beit Punkten, die von Straßburg aus in kurzer
Zeit mit der Eisenbahn zu erreichen sind, gehören die Umgebungen
von Mutzig, das Otilienkloster auf dem Otilienberge und der
Hochwald bei Barr.
Bier, Tabak und die geschätzten Gänseleber-Pasteten sind die
Hauptartikel, welche die Stadt persendet.
Straßburg war bis zum Jahr 1681 die bedeutendste Reichs-
stadt im Elsaß; Maximilian I. nennt es in einem Schreiben die
starke Vormauer des deutschen Reiches und rühmt es wegen seiner
altdeutschen Redlichkeit, Standhaftigkeit und Tapferkeit. Gegen-
wärtig hat Straßburg 106,000 Einwohner.
4. Die Durg Mdeck.
1. Burg Nideck ist im Elsaß der Sage wohlbekannt,
Die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Riesen stand;
Sie selbst ist nun zerfallen, die Stätte wüst und leer,
Du fragest nach den Riesen, du findest sie nicht mehr.-
2. Einst kam das Riesenfräulein ans jener Burg hervor,
Erging sich sonder Wartung und spielend vor dem Thor
Und stieg hinab den Abhang bis in das Thal hinein,
Neugierig zu erkunden, wie's unten möchte sein.
3. Mit wen'gen raschen Schritten durchkreuzte sie den Wald,
Erreichte gegen Haslach das Land der Menschen bald,
Und Städte dort und Dörfer und das bestellte Feld,
Erschienen ihren Augen gar ein fremde Welt.
4. Wie jetzt zu ihren Füßen sie spähend niederschaut,
Bemerkt sie einen Bauer, der seinen Acker baut;
Es kriecht das kleine Wesen einher so sonderbar,
Es glitzert in der Sonn der Pflug so blank und klar.
5. „Ein artig Spielding," ruft sie, „das nehm ich mit nach Haus!"
Sie knieet nieder, spreitet behend ihr Tüchlein aus
Und feget mit den Händen, was da sich alles regt,
Zu Haufen in das Tüchlein, das sie zusammenschlägt.
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300
9. Das Großherzogtum Gaden.
Der lange, schmale Strich Landes am rechten Ufer des
Rheins, vom Bodensee bis zum Einfluss des Neckars, und
dem Spessart gegenüber, sogar den Main berührend, bildet
das Grossherzogtum Baden. Es umfasst 278 Quadrat-
meilen und hat. 1,570,000 meist katholische Einwohner, welche
schöne fruchtbare Gegenden, teils am Schwarzwalde, teils
in den Thälern des Rheins, des Neckars und des Mains be-
wohnen. Wer von euch einmal eine Reise nach dem freund-
lichen Baden machen sollte, der kann da lustwandeln unter
bjühenden Mandeln- und Kastanienbäumen, in Weinbergen,
G etreide-, Flachs- und Hanffeldern oder zwischen Obst- uad
Hopfengärten. Wie da alles duftet und gedeihet unter dem
milden Himmel, sowohl in dem fruchtbaren Rheinthale, als
auf den Reben- und Fruchthügeln, die sich östlich erheben!
Oder, wer ein Freund wildromantischer Gegenden ist, der geht
weiter südöstlich in die rauheren Gebirge des Schwarzwaldes.
Dort findet er eine Menge fleifsiger Menschen, die sich mit
Holzfällen, mit Teersieden, Potaschebrennen beschäftigen oder
aus tiefen Schächten Metalle hervorholen und schmelzen. Ein
Plaupterwerbszweig der Bewohner des Schwarzwaldes ist aber
auch noch die Strohflechterei und Uhrmacherei. „Schwarz-
wälder Wanduhren“ sind weit und breit bekannt, denn mit
ihnen wird ausgedehnter Handel getrieben. — Auch an Vieh,
Wild und Fischen fehlt es in Baden nicht. So wie der Land-
mann sich mit Acker- und Weinbau und mit der Viehzucht
beschäftigt, so sieht man die arbeitsamen Städter thätig in
ziemlich bedeutenden Wollen-, Baumwollen-, Leinen-, Leder-,
Tabak-, Metall- und Bijouterie- (Schmuckwaren-) Fabriken,
mit deren Produkten bedeutender Handel getrieben wird.
Von den Städten Badens sind Konstanz (Kostnitz), Frei-
burg und Heidelberg durch ihre herrliche Lage ausge-
zeichnet; die beiden letzteren sind zugleich Universitätsstädte,
darunter Heidelberg von vielen Ausländern besucht. Grösser
jedoch ist die Residenz Karlsruhe, noch nicht 150 Jahre
alt und mitten irn Walde an gelegt. Gleichwohl ist es jetzt
«ine ansehnliche und schöne Stadt mit lauter geraden Strassen,
welche sämmtlich von dem grossherzoglichen Schlosse, also
strahlenförmig auslauten. Die Stadt ist durch eine von Nor-
den nach Süden durch ganz Baden führende Eisenbahn mit
den bedeutendsten Städten des Landes in Verbindung gesetzt.
Dennoch ist nicht Karlsruhe, sondern Mannheim, die ehe-
malige Hauptstadt der Pfalz, die erste Handelsstadt des
Grossherzogtums. Denn die günstige Lage an dem Zusam-
menflüsse des Neckars und Rheins macht, dass in Mannheim
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301
nicht bloss ein grosser Holzhandel, sondern auch ein bedeutender
Handel mit den Producten der fruchtbaren Umgegend betrieben
wird, und dass die fremden Waaren, welche Süddeutschland
bezieht, vielfältig dort ausgeladen werden. Daneben fehlt es
Mannheim, wie dem badischen Lande überhaupt, nicht an
Fabriken verschiedener Art. Denn das Volk ist regsam und
die Bevölkerung für blossen Ackerbau zu dicht. Viel
Geld kommt auch durch ein Bad in das Land, nämlich
durch Baden-Baden. Schon seit den Zeiten der Römer
hat man die dortigen heissen Heilquellen gekannt, und die
schöne Natur der Umgegend lockt alljährlich Tausende von
Fremden hin.
10. Der Do-ensee.
An Seeen ist das westliche Deutschland nicht reich, und nur
einer, der zur Hälfte noch der Schweiz angehört, ist van beträcht-
licher Größe, der Bodensee. Dafür übertrifft derselbe an Natur-
schönheiten alle die zahlreichen Seeen an der Küste der Ostsee, und
nur wenige Seeen der eigentlichen Schweiz können ihm vorgezogen
werden. Der Bodensee ist eigentlich nichts weiter als eine Erwei-
terung des Rheinbettes zu einem weiten und tiefen Becken. Aber
freilich ist dies Becken 7 Meilen lang und 2 Meilen breit und
nimmt eine Fläsche von 10 Quadratmeilen ein. Dabei ist die
größte Tiefe von 1000 Fuß gefunden worden. Man hat berechnet,
daß, wenn der Bodensee leer wäre, der Rhein über 2 Jahre
brauchen würde, um ihn wieder zu füllen. Auf dieser gewaltigen
Wasserfläche gibt es denn auch Stürme, welche denen auf dem
Meere gleichen, und wobei sich haushohe Wellen erheben. Da
diese oft plötzlich hervorbrechen, so gilt die Schiffahrt auf dem-
selben für gefährlich. Doch seit die Dampfschiffe eingeführt sind.
haben Reisende sich nicht mehr zu fürchten; jene Schiffe wider-
stehen dem heftigsten Sturme. Die Fischer aber, welche in leichten
Kähnen das Gewässer befahren, erkennen meistens an voraus-
gehenden Zeichen die Gefahr und flüchten in einen Hafen. Fische
halten sich zahlreich und gern in dem klaren Gewässer auf,
welches noch den Vorteil gewährt, daß es nur selten zufriert.
Außer vielen andern Arten, zum Teil von beträchtlicher Größe,
fängt man jährlich eine ungeheure Menge sogenannter Blaufellchen,
welche für eine Leckerei gelten. Natürlich ziehen sich nach einer
solchen Nahrungsquelle auch viele fischfressende Vögel, Reiher,
Strandläufer, sogar Möven und Taucher. Die Ufer des Sees
sind sanft aufsteigend iirtb herrlich mit Früchten, Obst und Wein
angebaut. Die höheren Berge der Schweiz erblickt man nur in
der Ferne. Besonders lieblich nehmen sich aber die zwei kleinen
Inseln aus, welche in den Erweiterungen des Sees gegen den
Ausfluß des Rheins hin liegen, dort wo die alte Stadt Konstanz
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Extrahierte Ortsnamen: Mannheim Baden-Baden Deutschland Ostsee Rhein Rheins
I. Die alten Deutschen.
1. Erstes Auftreten derselben.
Um das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord- und Ostsee her die Cimbern und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Volksstamme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutschen mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Mute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen Römer. Zum Schutze gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Burg nach der andern aufführen. Aus diesen Burgen entstanden nachher schöne deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w.
2. Volk und Sitten.
Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Ueber die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern.
Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg.
Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer oder auf die Jagd aus. Drohte dem Lande aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hof 51t Hof der Aufruf und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt, nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Gefolge an.
Die Hanp t w affe u der Deutschenwaren Schild und Friem e. Die Frieme war ein Spieß zum Kämpfen in der Nähe und
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Frankreich Deutschland Rhein Bonn Mainz Straßburg
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Koblenz, Mainz, Worms und anderen Orten entführten, auch mir das Leben und Treiben der Hofhaltungen von Darm stadt und Baden - Karlsruhe zu betrachten. Hier in Frankfurt stand aber die deutsche Zentralverwaltung jetzt fest, obgleich ihr Haupt jetzt mit den Herrschern in Frankreich umherzog. Unter dem Schutz dieser Verwaltung hatte ich Recht und Macht, in nreiner Weise mit der Feder und durch eine freieste Presse zu wirken. Hier war von preußischer Seite jetzt besonders wirksam der Oberst Rühle von Lilienstern für den Krieg und für das allgemeine deutsche Bewaffnungswesen, und für das mehr Innerliche, vorzüglich für das Verpflegungs- und Lazarettwesen, war der edle, vortreffliche Graf Solms-Laubach berufen, mit welchem ichvielzu verkehren hatte; von Österreich waren ein Herr vonhandel und Major Meyern bestellt, mit welchem ich manche genialische Umzüge und Ausflüge an dem schönen Rhein umher gemacht habe; von anderen deutschen Staaten waren andere Männer da; Rußland ward hier durch Nikolaus Durjeneff1) vertreten, dessen Bruder Alexis ich in Petersburg sehr gekannt hatte. —
Nach geschlossenem Frieden kam Stein hier in Frankfurt an um die Mitte des Monats August 1814. Ich saß in meinem W agen auf einer Fahrt von Frankfurt nach Main z, da wollte er mir unweit Höchst mit Extrapostflügeln vorüberfliegen. Ich erkenne ihn sogleich, General Boyen sitzt neben ihm imwagen; auch er erkennt mich, ruft: Gleich umgekehrt! Mit mir nach Frankfurt zurück! Ich tat so und saß mit ihm und Boyen und dem braven General Kleist-Nolle n-dorf im Römischen Kaiser bald am Mittagstisch2). Das ward uns allen wirklich ein rechtes, deutsches Freudenmahl. Er befahl vom besten Elfer, und wir tranken und ließen die
*) Turjenjew.
2) Irrtum Arndts: Das Zusammentreffen bei Höchst erfolgte am 13. Juni, wobei Arndt aber nicht umkehrte. Das Mittagsmahl in Frankfurt hat also nichts damit zu tun.
Quellenschriften 3. /■
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TM Hauptwörter (200): [T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Nikolaus Alexis August Arndt
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Worms Baden Karlsruhe Frankfurt Frankreich Solms-Laubach Rhein Nikolaus Petersburg Frankfurt Frankfurt Main Frankfurt Frankfurt