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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 82

1917 - Düsseldorf : Schwann
- 82 Aber die Zhigkeit der wagenden Kaufleute" trotzte Schwierig-Feiten und Gefahren; der sddeutsche Kaufherr fand seinen Weg der die Alpen nach Venedig, der rheinische bers Meer nach England, der niederdeutsche nach Norden und Osten, und fremdes Geld fllte ihre Truhen: die Zeit der Hanse war nahe. Das deutsche Bauerntum. 134. Die Blte der Landwirtschaft. Gute Tage erlebte der deutsche Bauer in der Zeit der Hohenstaufen. Freilich war der Stand Jdrche 1/4 / Pfarre ** I i r rs O'ls _ 1 Huf 11 Gnrtjrit ' .J Wiese. T I 3 rkrr 1" - I Wnjri -f n ^_ , '-_ < - Ein Ansiedlerdorf im Osten. der F r e i e n auf dem Lande fast ganz zusammengeschmolzen. Nur persnlich freie Pchter oder hrige Leute saen auf den Gtern der weltlichen und kirchliche Herren und zahlten ihre Ab-gaben mit den Erzeugnissen der Scholle. Die vornehmen Grund-besitzet hatten sich der eigenen Bewirtschaftung entwhnt, und der Bauer konnte sich um so selbstndiger rhren. Er hatte in harter Arbeit gerodet und gelernt, den Acker verstndig auszunutzen. Im Elsa wute man schon mit Mergel zu dngen, auf weiten Feldern wogten namentlich Roggen und Weizen; Obst- und Weinbau fllten

2. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 135

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 135 — kein Volk einen solchen Zusammenbruch seiner Kultur erlebt wie das unsrige, und aus tausend Wunden blutend lag das Heilige Römische Reich Deutscher Nation am Boden. Klagend schrieb ein zeitgenössischer Dichter, Sog cm, die Verse nieder: „Was kostet unser Fried'? O wieviel Ströme Blut! Was kostet unser Fried'? O wieviel Tennen Gut!" 7. Deutschland am Ende des Dreißigjährigen Krieges. „Die Bevölkerung Deutschlands," so schildert Biedermanns „ward durch den Krieg und durch die in seinem Gefolge auftretenden verheerenden Krankheiten nicht bloß an manchen Orten, sondern in ganzen Landschaften auf Vs, ja V« ihres früheren Bestandes herabgebracht; für Deutschland im ganzen rechnet man einen Menschenverlust von 4,6 oder noch mehr Millionen Menschen. Auf dem platten Lande verschwanden ganze Dörfer durch Einäscherung. Ein einziger schwedischer General, Pfuel, rühmte sich, in Böhmen 800 Dörfer niedergebrannt zu haben. Biele solche dem Erdboden gleichgemachte Dörser wurden gar nicht wieder aufgebaut, sondern blieben wüst liegen. Derartige „wüste Marken" gab es im Wittenberger Kreise allein auf 74 Quadratmeilen nicht weniger als 343. Andere Dörfer waren entweder durch die Ermordung oder durch die Flucht ihrer Einwohner dermaßen verödet, daß erst ganz neue Ansiedler kommen mußten, um sie wieder zu bevölkern. In einer bestimmten Anzahl von Dörfern im Hennebergischen warnt von 10186 Familien nach dem Kriege nur 3350 übrig, anderswo von 1963 nur 308. Der Viehstand war ebenda dergestalt herabgegangen, daß von 1402 Rindern noch 244, von 485 Pferden 73, von 158 Ziegen 26, von 4616 Schafen gar keines sich'mehr fand. An Gebäuden waren in dem einen Amte 88, in einem andere» 55% zerstört. Die Hennebergischen Einkünfte von den Kammergütern sanken von 73 375 Fl. auf 8444 Fl. herab. Und solche Verwüstungen werden nicht etwa bloß aus einzelnen Gegenden Deutschlands berichtet, sondern nahezu aus allen, aus Bayern und Württemberg sogut wie aus Böhmen, aus Nassau wie aus Sachsen. Nach wieder eingetretenem Frieden fehlte es daher an Händen, an Vieh, an Samengetreide, an Arbeitswerkzeugen, an Ställen, Scheuern, Wohnhäusern, kurz, an allem, ©o erklärt es sich, daß, wie berichtet wird, noch mehr als ein Menschenalter lang in einzelnen Gegenden wohl -/« des früheren Fruchtlandes unbebaut lag, oor dem Kriege 300 Dörfer je 30 bis 40 Äcker (also zusammen 9 bis 12 000 Acker) mit Waid (einer Farbepflanze) bestellt gehabt hatten, nach dem Kriege nur noch etwa 30 Dörfer alles in allem auf 675 Äckern Waidbau trieben, daß der Hopfenbau im Bambergischen (wo er am meisten geblüht) !incm? 9 gänzlich verschwunden war, daß in manchen Teilen Deutschlands die Wolfe wieder überhand nahmen, ja daß hier und da, wie im Böhmer-walde, im Flchtel- und Erzgebirge, selbst Bären gesehen wurden. Und bei so geringem Ertrag des Bodens hatten nicht einmal die Bodenprodukte einen emiprecheitden Preis. Der Scheffel Weizen, der 1627 27 Groschen gekostet kostete 16o7 nur noch 8, der Scheffel Korn war von 1618-22 auf 7 bis 8 1 Deutsche Volks- und Kulturgeschichte, 3. Teil, Wiesbaden 1886.

3. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 1

1885 - Düsseldorf : Schwann
1. Die alten Deutschen. 1. Erstes Austinen derselben. Mm das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord-und Ostsee her die Cimberu und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Bolksstämme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutscheu mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Acute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen „Römer. Zum Schutz gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Bnrg nach der andern auffuhren. Aus diesen Burgen entstanden nachher schone deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w. 2. Volk und Bitten. Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Über die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern - Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg. Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer ober auf die Jagd ans. Drohte dem Laube aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hos zu Hof der Aufruf, und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt; nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Ge' folge an.

4. Der Jugendfreund - S. 386

1887 - Düsseldorf : Schwann
386 ohne Ekel das Blut ihrer Feinde. Sie waren sehr gefürchtet und richteten große Verheerungen an. Unter Arnulf I. erschienen sie zuerst in Deutschland und wiederholten ihre Einfälle unter den folgenden Kaisern. Im Jahre 917 kamen sie zum ersten Mal in's Elsaß. Vom Bodensee her überfielen sie die Stadt Basel und drangen ins Elsaß ein, das sie verheerten. Herzog Burkard von Schwaben setzte ihnen tapfern Widerstand entgegen. Im Jahre 924 machten die Ungarn einen neuen Einfall ins Elsaß und verheerten Alles. Ein drittes Mal erschienen sie (935) in unserm Lande; sie kamen wieder vom Bodensee her, drangen in den Schwarzwald ein, setzten über den Rhein und verheerten das Ober-Elsaß. Bei Bennweier suchte ihnen Graf Leutfried zu widerstehen, wurde aber geschlagen. Die Ungarn drangen bis an den Ungersb erg bei Dambach vor. Im Ober-Elsaß hinter- ließen sie im Thale von Gebweiler eine blutige Spur. Sie woll- ten die Abtei Murbach plündern; der Abt war mit den Kost- barkeiten geflohen. Sie fanden nur sieben Klosterbrüder vor, welche sie auf dem sog. Mordfelde am Fuße des Belchen elen- diglich ermordeten Ratgeber. 17. Der erste Krenffttg. (1096 ii. Chr.) Zu Ende des elften Jahrhunderts erscholl im ganzen christ- lichen Abendlande die Kunde: Das heilige Grab, worin der Leib Christi lag. ist in der Gewalt der Türken, welche die frommen Wallfahrer verfolgen und morden und die Heiligtümer schänden. Und es kam ein Pilger aus dem gelobten Lande zurück, Peter von Amiens, der Einsiedler genannt. Auf einem Esel zog er durch die Länder der Christenheit, in der 'einen Hand das Bild des ge- kreuzigten Heilandes und in der andern einen Brief vom Pa- triarchen von Jerusalem an alle Fürsten des Abendlandes, daß sie auszögen, um das heilige Grab aus der Gewalt der Türken zu besteien. Wo Peter von Amiens hinkam, predigte er mit lau- ter Stimme die Leiden der Christen im gelobten Lande und sprach: „Christus, der Herr, ist mir erschienen und hat zu mir geredet: „„Wohlan, Peter, richte aus, was du begannst, und ich werde mit dir sein, denn die Stunde ist gekommen, daß mein Tempel ge- reinigt werde."" Da übermannte in jener harten Zeit voll Raub, Mord, Fehde und wilder Gewalt alle Herzen ein mächtiger Drang. Jung und Alt, Mann und Weib, Reich und Arm, Adel und Knechte standen auf, um ins gelobte Land zu ziehen, zum Kriege gegen die Ungläubigen. Der Papst, Urban Ii., berief 1095 eine große Kirchenversamm- lung nach Clermont in Frankreich. Da waren 14 Erzbischöfe, 225 Bischöfe, 400 Äbte und Fürsten und Laien ohne Zahl. Mit be-

5. Der Jugendfreund - S. 354

1887 - Düsseldorf : Schwann
354 Ölbäumen und Honig; eln Land, wo du feine Speise durstig gemessen wirst, >vo dir nichts mangeln wird; ein Land, dessen Steine Eisen sind und aus dessen Bergen du Erz graben wirst. Und du wirst essen und dich sättigen und preisen Gott, deinen Herrn, für das schöne Land, das er dir gegeben hat." Getreide aller Art wuchs „auf dem fruchtbaren Boden nebst Baumwolle und Flachs int Überfluß, und die herrlichen Blumen prangten in den Ebenen, an den Quellen und an den Berghohen. Der Myrrhenbaum, die Therebinthe, die Eiche, die Pinie, die Cypresse, der Ölbaum, der Feigenbaum, die Palme und die Ceder schmückten Thäler und Höhen, und in den Weingärten gedieh herr- lich die Traube. Auch an nützlichen Tieren hatte das Land Über- fluß, und die heilige Schrift nennt außer Bienen und Fischen unter den Vogeln Rebhühner, Wachteln, Lerchen, Raben, Sper- linge, Störche, Tauben und die Nachtigall, die am Jordan singt; unter den Säugetieren Hirsche, Gazellen, Ziegen, Rinder, Kamele, Pferde, Schafe, Esel, Hunde. Aber auch schädlicherer Tiere ge- schieht Erwähnung, wie der Heuschrecke, der Schlange, des Scha- kals und des Löwen. So groß aber früher die Fruchtbarkeit und die Bevölkerung dieses Landes war, so unfruchtbar ist jetzt sein Boden, so ent- völkert sind seine Gegenden. Wo früher die blühendsten Fluren, die lachenden Gefilde waren, da ist jetzt kein Haus, kein Garten, kein Obstbaum zu sehen; nur Disteln trägt der unfruchtbare Boden. 21. Der Seduine. Der Beduine ist der Sohn der arabischen Wüste. Er ist mittel- groß, hager, der Körper ganz Flechse und Muskel, die Glieder vom schönsten Ebenmaß, das Antlitz ein regelrechtes Oval, die schwarzen blitzenden Augen scharf gespalten, Hand und Fuß zierlich gebildet, die Bewegungen behende. Der Geist aber ist seiner Hülle würdig. Der an- ständigen Körperhaltung entspricht der Adel und die Ritterlichkeit der Seele; die Beduine ist treu imd hält selbst dem Feinde Wort; er ist gastfrei in dem Maße, daß er selbst hungrig ohne scheelen Blick den steinfrcinden Gast aus seiner vollen Schüssel essen sieht; Mannesehre steht ihm höher als das Leben, die Schande wäscht er nur mit Blut ab. „Die Rach', die Rach', nur nicht die Schmach!" ist noch immer das Kriegsgeschrei des für seine und seiner Frauen Ehre kämpfenden Beduinen. Es ist wahr, der Beduine ist ein Räuber; Gewalt geht ihm vor Recht, keine Karavanc ist vor ihm sicher; aber Plünderung bei Nacht und Diebstahl ist ihm ein Abscheu; den Besiegten und Beraubten läßt er nicht ver- schmachten, er gibt ihm Obdach imd Unterhalt; wer aber vor der Wan- derung seinen sich erkaufte, dem läßt er kein Haar krümmen. Immer bedacht auf "Raub, ist er eben so willig wieder zu gehen; auch der Ärmste bietet von seinem Brote und seinen Datteln den Zuschauern seines kargen Mahles, und Almosengeben galt dem Araber aller Zeit für eine seiner vorzüglichsten Verpflichtungen. Den schwarzen blitzenden Augen entspricht das Feuer seines Gemütes: sein Blut, leicht in Wallung,

6. Der Jugendfreund - S. 201

1887 - Düsseldorf : Schwann
201 Welche im Jahre 555 nach Christas die ersten Eier des Sei- denspinners in ihren ausgehöhlten Wanderstäben überbrachten. Gegenwärtig zieht man die meiste Seide in Italien und in dem südlichen Frankreich. In Deutschland und bei uns in Preußen hat man auch schon vor längerer Zeit den Seiden- bau mit großem Eifer einzuführen begonnen, Maulbeerbäume gepflanzt und Haspelmaschinen aufgestellt. Und der Seiden- bau ist lohnend, da ihn der Landmann ohne große Vor- richtungen als einen Nebenerwerbszweig zu einer Zeit, wo ihn andere Arbeiten nicht übertrieben in Anspruch nehmen, durch Frauenspersonen und Kinder betreiben kann. Das ganze Ge- schäft ist auch weder schwer noch anstrengend. Die Raupen kann man in jedem Zimmer halten, wenn sie nur vor Kälte, Hitze, Staub, Rauch und Nässe, vor Ratten, Mäusen und Spinnen gesichert sind. Die Eier werden in 4 bis 8 Tagen ausgebrütet; die später auskommenden Tierchen sind schwächlich und spinnen nicht so gut. Gleich nach ihrer Geburt fangen die kleinen schwarzen Ränpchen an zu fressen. Ihre natürliche Nahrung, wie bereits oben gesagt worden, sind die Blätter des Maul- beerbaumes, besonders des weißen; bei einem andern Futter erkranken und verkümmern sie. Sie sind wie alle Raupen, außerordentlich gefräßig, und verzehren an einem Tage mehr als zweimal so viel Futter au Gewicht, als sie selbst schwer sind. Sie lieben gemäßigte Wärme, reine Luft und Trocken- heit. Von ihrer Geburt an bis zur Verpuppung häuten sie sich, in einer jedesmaligen Zwischenzeit von 4 bis 6 Tagen, viermal. Wenn der Tag der Häutung sich nähert, werden sie matt und liegen 24 Stunden ohne Nahrung fast ganz steif. Sobald sie die aufgeborstene Haut abgestreift haben, fressen sie wieder allmählich inehr. Indes sind die Zeiten der Häutung nicht ungefährlich, und manche büßen ihr Leben ein. Mit der Häutung werden sie weißer, glätter und größer, und nach der vierten Häutung fressen sie zweimal so viel als in der ganzen Zeit vorher. Sechs bis sieben Tage nach der letz- ten Häutung bemerkt man unter dem Halse eine starke Nöte, sie hören auf zu fressen, laufen unruhig einher und suchen einen bequemen Ort zum Einspinnen. Haben sie diesen ge- funden, so treten durch zwei Öffnungen unter dem Maule kleine Tröpfchen eines harzigen Stoffes hervor, der an der Luft schnell verhärtet. Diese kleben sic an irgend einem Orte

7. Der Jugendfreund - S. 294

1887 - Düsseldorf : Schwann
294 Außer dem Münster verdient die Thomaskirche mit den: Mau- soleum des Marschalls von Sachsen die größte Beachtung. Straßburg ist Sitz eines Bischofs und der höchsten Landes- behörden und hat eine große Anzahl von niedern und Hähern Unterrichtsanstalten. Unter den öffentlichen Plätzen ist am meisten der Broglieplatz besucht. Aus dem Gutenbergsplatz steht die Statue Gutenbergs; der Kleberplatz ist geziert mit dem Denkmal des General Kleber. Die Umgegend Straßburgs besitzt in der Nähe zwei schöne Anlagen: die Ruprechtsau und die Contaden. Erstere hat eine Orangerie, die ehedem ein altes . Lustschloß der Herzöge von Zwei- brücken war. Zu beit Punkten, die von Straßburg aus in kurzer Zeit mit der Eisenbahn zu erreichen sind, gehören die Umgebungen von Mutzig, das Otilienkloster auf dem Otilienberge und der Hochwald bei Barr. Bier, Tabak und die geschätzten Gänseleber-Pasteten sind die Hauptartikel, welche die Stadt persendet. Straßburg war bis zum Jahr 1681 die bedeutendste Reichs- stadt im Elsaß; Maximilian I. nennt es in einem Schreiben die starke Vormauer des deutschen Reiches und rühmt es wegen seiner altdeutschen Redlichkeit, Standhaftigkeit und Tapferkeit. Gegen- wärtig hat Straßburg 106,000 Einwohner. 4. Die Durg Mdeck. 1. Burg Nideck ist im Elsaß der Sage wohlbekannt, Die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Riesen stand; Sie selbst ist nun zerfallen, die Stätte wüst und leer, Du fragest nach den Riesen, du findest sie nicht mehr.- 2. Einst kam das Riesenfräulein ans jener Burg hervor, Erging sich sonder Wartung und spielend vor dem Thor Und stieg hinab den Abhang bis in das Thal hinein, Neugierig zu erkunden, wie's unten möchte sein. 3. Mit wen'gen raschen Schritten durchkreuzte sie den Wald, Erreichte gegen Haslach das Land der Menschen bald, Und Städte dort und Dörfer und das bestellte Feld, Erschienen ihren Augen gar ein fremde Welt. 4. Wie jetzt zu ihren Füßen sie spähend niederschaut, Bemerkt sie einen Bauer, der seinen Acker baut; Es kriecht das kleine Wesen einher so sonderbar, Es glitzert in der Sonn der Pflug so blank und klar. 5. „Ein artig Spielding," ruft sie, „das nehm ich mit nach Haus!" Sie knieet nieder, spreitet behend ihr Tüchlein aus Und feget mit den Händen, was da sich alles regt, Zu Haufen in das Tüchlein, das sie zusammenschlägt.

8. Der Jugendfreund - S. 157

1887 - Düsseldorf : Schwann
nahe kommen, sonst droht ihm der Stock oder die Kette. Bald ziehts mit auf die Weide. Besuchst du ein Dorf öder- em Landstädtchen, so ist das Erste, was du am Morgen hörst, das Horn des Kuhhirten. Du bist vielleicht noch im Bett, da wandeln die schweren buntfleckigen Kühe schon mit den großen Glocken vorbei nach der Weide. Sie rufen brüllend die Gefährten, die noch zurück sind. Der Land- wirt hat ihnen die schönsten Gräser auf dem Plan ausge- säet; so speisen sie den ganzen Tag lauter Honiggras, Mannagras, Ruchgras, weißen Klee und dergleichen. Dann können sie sich ohne Sorge niederlegen und der Verdauung pflegen, so lange sie wollen. Der.hirt wacht für sie, schützt sie vor wilden Raubtieren und sorgt für frisches, gesundes Getränk. Zur Nachtzeit oder beim Gewitter oder im Winter, wenn der Sturm weht und der Sck ee treibt, hat das Rind im warmem Stalle die Krippe voll prächtiges Heu; ja der Landmann baut fürs liebe Vieh weite Felder voll vom schön- sten roten Kopfklee, blauen Luzern, roten Esparset, Runkel- rüben, Wicken und Hafer. Da ist weder Hunger noch Not. Wird ein zahmes Stück Vieh krank, so ist man schnell bei der Hand ihm zu helfen. Der Bauer kennt mancherlei Mit- tel, und wenn sein Wissen nicht ausreicht, so weiß der Hirt Rat oder der Tierarzt. Zwar muß die Kuh des ämeren Landmannes, der keine Pferde halten kann, zuweilen den Pflug und die Egge ziehen und der Ochs den Wagen; doch ist es dem meisten Rindvieh bei uns behaglicher gemacht als man- chem armen Menschenkind. Und warum? Die Antwort ist leicht zu geben. Wie viele Kinder der Stadt und Dorf jubeln vor Freuden, wenn morgens die frische Milch zum Frühstück herbeikommt. Auch findet man schwerlich einen Verächter des Rindfleisches. Butter und Käse gehören ja mit zum lieben Brot und zur täglichen Nahrung. Der Talg gibt Kerzen und Seife, das Horn die Kämme und tausend nützliche Kleinigkeiten. Aus Rindsleder wandeln die meisten Menschen durchs Leben, wenn sie nicht barfuß gehen oder Holzschuhe tragen, und viele stecken sogar die Hände in Kalbsleder. Das Kalbfell ruft auf der Trommel die Krieger zum Kampfe fürs Vaterland. Hätte das Rind ein klein wenig Verstand mehr, als es be- sitzt, so könnte es eitel werden, wenn ihm einer vorzählte, wie nützlich und wichtig es ist und was alles selbst nach dem Tode ans ihm noch werden kann.

9. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterrichte zunächst in deutschen Taubstummen-Anstalten - S. 5

1882 - Düsseldorf : Schwann
I. Die alten Deutschen. 1. Erstes Auftreten derselben. Um das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord- und Ostsee her die Cimbern und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Volksstamme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutschen mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Mute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen Römer. Zum Schutze gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Burg nach der andern aufführen. Aus diesen Burgen entstanden nachher schöne deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w. 2. Volk und Sitten. Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Ueber die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern. Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg. Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer oder auf die Jagd aus. Drohte dem Lande aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hof 51t Hof der Aufruf und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt, nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Gefolge an. Die Hanp t w affe u der Deutschenwaren Schild und Friem e. Die Frieme war ein Spieß zum Kämpfen in der Nähe und

10. Tazitus' Germania - S. 5

1911 - Düsseldorf : Schwann
5 erbaut und benannt: ja, es habe sogar ein von Ulysses geweihter Altar mit seines Vaters Laertes Namen vor Zeiten an demselben Orte sich vorgefunden; noch jetzt seien an den Grenzen Germaniens und Rhätiens Denkmäler und einige Grabhügel mit griechischer Inschrift vorhanden: was alles ich weder mit Beweisen zu bekräftigen noch auch zu widerlegen gesonnen bin; jeder mag dem nach seinem Sinne Glauben beimessen oder verweigern. 4. Ich selbst trete der Meinung derjenigen bei, welche dafür halten, daß Germaniens Völkerschaften, nicht durch Verbindung mit fremden Stämmen entartet, als eigentümliches, unvermischtes, nur sich selbst ähnliches Volk sich entwickelt haben: daher auch, ungeachtet der großen Menschenzahl, bei allen derselbe Körperbau; feurige, blaue Augen, rötliches Haar, stattliche Leiber, doch nur zum Anstürmen tüchtig, in Arbeit und Mühsal weniger ausdauernd: ganz unfähig, Durst und Hitze zu ertragen, an Kälte und Hunger durch Himmel und Boden gewöhnt. 3. Beschaffenheit und Erzeugnisse des Landes. 5. Das Land, obwohl von gar verschiedenem Aussehen, ist im ganzen voll starrer Waldung und scheußlicher Sümpfe, feuchter gegen Gallien, windiger gegen Noricum und Pannonien, ziemlich fruchtbar an Getreide, für Obstbäume untauglich, reich an Schafen, die aber meistens unansehnlich sind; selbst am Rinde vermißt man die ihm eigene Schönheit und die Zierde der Stirne. Zahlreiche Herden erfreuen die Bewohner; diese sind ihr einziger und liebster Reichtum. Silber und Gold haben die Götter — soll ich sagen aus Huld oder Zorn? — ihnen versagt. Dennoch wollte ich nicht behaupten, daß in Germanien keine Ader Silber oder Gold erzeuge; denn wer hat nachgeforscht? Besitz
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