104
Im Galopp geht es durch die feindliche Festung Sauterbura Am Ausgange des Dorfes Frschweiler wird eine berittene feindliche Wache der den Haufen geworfen. In dem Dorfe Hemsbach dringt die char in das Bahnhofsgebude, zerstrt den Telegraphen und nimmt den berreichten Beamten die Depeschen ob. Die Nacht oer= bringt man in einem Walde. In Wrth erkunden die Reiter dafi ein franzsisches Reiterregiment in der Nhe stehe. =>etst ficifit es Frcht. Um die erschpften Pferde etwas zu schonen und zu fttern macht man auf einem Bauernhofe Halt. Eben nimmt man in der Stube eme Strkung zu sich, während die Pferde drauen besorgt werden; da kommen zwei Abteilungen feindlicher Reiter heran-
l er19t' den 9iu' bes Pasten strmen die Deutschen heraus Aber schon werden die Tapferen zu Boden gehauen ober gefangen-nur dem Grafen Zeppelin gelingt die Flucht aus einem dastehenden franzsischen Pferde.
Nach zwei gefahrvollen Tagen und zwei Nchten, in denen er sich nach den Sternen zu richten suchte, erreichte der khne Offizier auf abgelegenen Wegen erschpft die deutsche Grenze. Ruhmvoll nahm er weiterhin an dem groen Feldzuge teil.
Nach dem Kriege durchma Zeppelin rasch die militrische Lauf-bahn; im Jahre 1888 wurde er General.
3. Das lenkbare Luftschiff. Der Gedanke, die Lenkbarkeit des Luftschiffes zu erfinden, beschftigte den Grafen fast sein ganzes Leben. Schon als Knabe beobachtete er nachdenklich den vom Winde getriebenen Rauch. Whrend des franzsischen Krieges sah er feind-liche Ballons von Paris her der die deutschen Truppen dahin-schweben; das erregte ihn lebhaft. Im Jahre 1891 zog sich Zeppelin vom Soldatendienste zurck, und von nun an widmete er sich in Friedrichshofen am Bodensee ganz der Lsung der groen Aufgabe. Er hatte bei seinen Versuchen viel mit den Vorurteilen und der Unwissenheit der Menschen zu kmpfen, aber das ist das Los der meisten groen Erfinder, und es entmutigte ihn nicht.
Im Jahre 1901 hatte Zeppelin nach unsglicher Arbeit und endlosen Versuchen das erste Luftschiff mit Benzinmaschinen, so-genannten Motoren, und Flgelschrauben vollendet. Im Juli erfolgte vor Tausenden von Menschen der erste Aufstieg der 130 m langen Riesenzigarre" am Bodensee. Bei der dritten Probefahrt kehrte das Schiff zum ersten Male zu seinem Ausgangsorte zurck; die Lenkbar-keit war damit vor aller Welt dargetan. Im Sommer 1908 machte Zeppelin bereits eine groe Fahrt zum Vierwaldsttter See und zurck; er blieb zwlf Stunden in der Luft. Groe Begeisterung er-weckte der Erfolg in ganz Deutschland, und der bescheidene Erfinder wurde mit Ehren berhuft.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Ortsnamen: Dorfe_Hemsbach Paris Friedrichshofen Deutschland
— 107 —
jene zierlichen Erker, Ecktürmchen und Söller nach, welche die überstrebenden Giebel, das „Übergezimbere", verdrängen; Italien lehrte die Anwendung festeren Materials und die stolzen, betürmten Stadtburgen der Patrizier, die mit ihren feuerfesten Gewölben und dem Steinzierat ihrer Front bald auch in deutschen Städten zwischen kleinen bäuerlichen Häusern prangen.
Nur die Hauptstraßen sind in vornehmeren Städten bereits meist gepflastert, an den Häusern ziehen sich wenigstens besondere Steinwege hin; aber selbst in Frankfurt a. M. wurden die Hauptstraßen noch bis 1399 nur durch Holzwellen, Sand und kleine Steine gebessert. Wer bei schlechtem Wege ging, fuhr in schwere Holzschuhe, und es wurde von den Ratsherren gefordert, daß sie diese vor der Sitzung auszogen; für die Domherren war es eine gesetzliche Entschuldigung, im Konvent zu fehlen, wenn der Straßenschmutz zu arg war. Da auch in den großen Reichsstädten der Bürger Landbau in der Stadtflur trieb, so hatten die meisten Häuser Viehställe und Scheuern, auch Keller und Brauhaus in engen Höfen. Noch 1350 hörte man in Nürnberg nahe dem Rathause den Schlag des Dreschflegels, durch die Straßen ziehen Kühe und Schafherden zur Stadtweide, große Taubenflüge erheben sich, oft Ursache nachbarlicher Streitigkeiten, und die Schweine, deren Ställe selbst nach der Straße zu liegen, was der Rat in Frankfurt 1421 verbietet, wühlen im Straßenkot; im reichen Ulm wird 1410 den Schweinen das Recht des Herumlaufens in den Straßen auf die Mittagsstunde von 11 bis 12 Uhr beschränkt. In den Flußarmen, die durch die Stadt führen, hat zahlreiches Vieh seine Schwemme, auf freien Plätzen sucht das Federvieh in Tümpeln neben stattlichen Gebäuden seine Nahrung, und es fehlt an abgelegeneren Plätzen, auch selbst vor den Häusern nicht an angehäuftem Dünger, den der Rat zu festlichen Zeiten und bei hohen Besuchen fortschaffen läßt.
Für reichliches und gutes Wasser haben die alten Städte immer, oft mit großer Mühe und vielen Kosten gesorgt; sie haben fließende Gewässer um und durch die Stadt geleitet, Wasserreisen und Wasserhebewerke angelegt, denn Wasser ist ihnen für Vieh, Mühlen und viele städtische Gewerbe sowie gegen Brandunglück unentbehrlich; es quillt in den vielen Ziehbrunnen der Straßen, sprudelt auf Plätzen in Schöpftröge von Stein und Metall und füllt an geeigneten Stellen große Wasserbottiche für Feuersgefahr. Bei Kirche und Rathaus erinnert noch die Linde an die Zeit, wo die Stadt noch nicht war, und besonders in den neuen Stadtteilen liegen zwischen den Häusern Obst- und Gemüsegärten, in denen Nelke, Lack, Rose und Lilie blühen. Fast den ganzen Tag hindurch tönt Glockenklang von den vielen Kirchen, Klöstern und Kapellen; er ist dem Bürger herzlich lieb, denn er umklingt ihm das ganze Leben, und der Deutsche ehrt seine Glocken wie lebende Wesen und nennt sie gern Anna, Susanna usw. Während früher nur das Kirchengeläut die neun Tageszeiten der Kirche meldete und daneben das Horn des Türmers und eine Sonnenuhr oder eine Sanduhr am Rathause die Stunden wiesen, die nach römischem Brauch 1 bis 24 gezählt wurden, zeigt vom 14.- Jahrhundert an das Zifferblatt der allmählich eingeführten Turmuhren die Stunden von 1 bis 12.
Die häusliche Einrichtung trug das Gepräge der Einfalt des Zeitalters. Im Erdgeschoß ist die Werkstatt und außerdem eine Hinterstube mit Kammern als Wohngelaß, der meiste Raum der oberen Stockwerke des Hauses dient
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
— 16 —
folgert Mühseligkeiten gelangte man zum Flusse Saleph. Der 3ua des Heeres über eine schmale Brücke dauerte, sagt man, dem Kaiser Su lange; er spornte, um selbst schneller hinüberzukommen, sein ^-treitroß und sprengte in den angeschwollenen Fluß. Aber die Strömung war stärker, als er geglaubt hatte, und Roß und Reiter ver-1190 sanken in der kalten Flut. Nur als Leiche brachten ihn ^ ^eine Getreuen ans Land. In fremder Erde wurde sie
bestattet. Trefe Trauer erfüllte das ganze Heer. Mit dem Erfolge des Kriegszuges aber war es aus.
„Der Kaiser ist ertrunken!" Das Volk konnte die Kunde nicht
fassen, und in späteren Tagen erzählte man sich, tief unten im Kyff-
hauserberge in Thüringen sitze der Kaiser schlafend, das Haupt in die
Hand gestützt, an einem marmornen Tische, und sein roter Bart sei
durch den Tisch gewachsen. Krächzende Raben zögen um den Gipfel
des Berges. Einst aber werde ein Adler sie alle verscheuchen-
Barbarossa erwache dann aus seinem Schlase und schaue ein neues
Deutsches Reich?) Im Jahre 1871 ist dieses unter Kaiser Wilhelm I. erstanden.
-> Gedichte: «««„,. „Barisaroifa.- Geibel, „Friedrich Rotbart. -
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
1. Die alten Deutschen.
1. Erstes Austinen derselben.
Mm das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord-und Ostsee her die Cimberu und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Bolksstämme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutscheu mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Acute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen „Römer. Zum Schutz gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Bnrg nach der andern auffuhren. Aus diesen Burgen entstanden nachher schone deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w.
2. Volk und Bitten.
Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Über die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern -
Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg.
Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer ober auf die Jagd ans. Drohte dem Laube aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hos zu Hof der Aufruf, und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt; nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Ge' folge an.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Nord-und_Ostsee Rhein Frankreich Deutschland Rhein Bonn Mainz Straßburg
28
freundlichen und fröhlichen Gesichtsausdruck das prächtige weiße Haar. So zeigte seine äußere Erscheinung, er mochte sitzen oder stehen, die Würde des Herrschers.
\ ielleicht hätte man einwenden können, der starke Nacken sitze auf zu gedrungenem Halse, auch sei Karl zu wohlbeleibt gewesen; aber nach meinem Dafürhalten fiel das bei dem sonstigen Ebenmaß durchaus nicht auf; wohl aber, daß die helle Stimme der kräftigen Männergestalt mit festem Schritte nicht recht entsprach.
Beneidenswert war seine Gesundheit, wenn man von den vier letzten Lebensjahren absieht, in denen er häufig Fieberanfälle hatte und zuletzt sogar mit einem Fuße hinkte.
Sein eignes Urteil war ihm bei der Behandlung von Krankheitserscheinungen maßgebender als das der Ärzte. Sie mochte er schon aus dem Grunde nicht recht leiden, weil sie ihm den Braten, der gerade sein Leibgericht war, verboten und ihm den Genuß von gesottenem Fleische verordneten.
Nach Frankensitte übte er sich beständig im Reiten und Jagen. Diese fortgesetzten Übungen haben bekanntlich dem Frankenvolk zu einer Kunstfertigkeit verholfen, daß es wohl mit jedem Volke sich messen kann.
Ein besonderer Freund war er von den warmen Quellen mit ihren Dämpfen. Hier nahm er so fleißig Schwimmübungen vor, daß er für den besten Schwimmer gehalten werden durfte. Die Vorliebe für diese Quellen bestimmte ihn, gerade in Aachen sich einen Palast zu erbauen, in dem er ja auch die letzten Jahre vor seinem Tode ständig wohnte. Zum gemeinschaftlichen Baden entbot er aber nicht nur seine Söhne, sondern auch die Vornehmen aus seiner Umgebung und seine Freunde. Auch kam es vor, daß er scharenweise Diener und Leibwächter einlud. Die Zahl der Badenden betrug dann hundert oder gar noch mehr.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
386
ohne Ekel das Blut ihrer Feinde. Sie waren sehr gefürchtet und
richteten große Verheerungen an. Unter Arnulf I. erschienen sie
zuerst in Deutschland und wiederholten ihre Einfälle unter den
folgenden Kaisern. Im Jahre 917 kamen sie zum ersten Mal
in's Elsaß. Vom Bodensee her überfielen sie die Stadt Basel
und drangen ins Elsaß ein, das sie verheerten. Herzog Burkard
von Schwaben setzte ihnen tapfern Widerstand entgegen. Im
Jahre 924 machten die Ungarn einen neuen Einfall ins Elsaß
und verheerten Alles. Ein drittes Mal erschienen sie (935) in
unserm Lande; sie kamen wieder vom Bodensee her, drangen in
den Schwarzwald ein, setzten über den Rhein und verheerten das
Ober-Elsaß. Bei Bennweier suchte ihnen Graf Leutfried zu
widerstehen, wurde aber geschlagen. Die Ungarn drangen bis
an den Ungersb erg bei Dambach vor. Im Ober-Elsaß hinter-
ließen sie im Thale von Gebweiler eine blutige Spur. Sie woll-
ten die Abtei Murbach plündern; der Abt war mit den Kost-
barkeiten geflohen. Sie fanden nur sieben Klosterbrüder vor,
welche sie auf dem sog. Mordfelde am Fuße des Belchen elen-
diglich ermordeten Ratgeber.
17. Der erste Krenffttg.
(1096 ii. Chr.)
Zu Ende des elften Jahrhunderts erscholl im ganzen christ-
lichen Abendlande die Kunde: Das heilige Grab, worin der Leib
Christi lag. ist in der Gewalt der Türken, welche die frommen
Wallfahrer verfolgen und morden und die Heiligtümer schänden.
Und es kam ein Pilger aus dem gelobten Lande zurück, Peter
von Amiens, der Einsiedler genannt. Auf einem Esel zog er durch
die Länder der Christenheit, in der 'einen Hand das Bild des ge-
kreuzigten Heilandes und in der andern einen Brief vom Pa-
triarchen von Jerusalem an alle Fürsten des Abendlandes, daß
sie auszögen, um das heilige Grab aus der Gewalt der Türken
zu besteien. Wo Peter von Amiens hinkam, predigte er mit lau-
ter Stimme die Leiden der Christen im gelobten Lande und sprach:
„Christus, der Herr, ist mir erschienen und hat zu mir geredet:
„„Wohlan, Peter, richte aus, was du begannst, und ich werde mit
dir sein, denn die Stunde ist gekommen, daß mein Tempel ge-
reinigt werde."" Da übermannte in jener harten Zeit voll Raub,
Mord, Fehde und wilder Gewalt alle Herzen ein mächtiger Drang.
Jung und Alt, Mann und Weib, Reich und Arm, Adel und
Knechte standen auf, um ins gelobte Land zu ziehen, zum Kriege
gegen die Ungläubigen.
Der Papst, Urban Ii., berief 1095 eine große Kirchenversamm-
lung nach Clermont in Frankreich. Da waren 14 Erzbischöfe, 225
Bischöfe, 400 Äbte und Fürsten und Laien ohne Zahl. Mit be-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Burkard
von_Schwaben Bennweier Peter
von_Amiens Peter_von_Amiens Peter Urban
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Basel Ungarn Elsaß Schwarzwald Rhein Dambach Ober-Elsaß Christi Jerusalem Clermont Frankreich
48
als der Klageruf aus ihm ertönte: „Rettet uns, rettet
mein Kind!“ — Niemand wollte die Rettung versuchen;
nur die Löschenden verdoppelten ihre Anstrengung, um
Herr des verheerenden Elementes zu werden. Doch das
Feuer gewann trotz dem die Oberhand mehr und mehr.
Mutter und Kind blieben ohne Hilfe.
Da kam der Erzbischof lieser Stadt herzu und ver-
nahm die schreckliche To«U$not der Beiden. Und so-
gleich rief er zu der Meng&, „Fünfundzwanzig Louisd’or
dem, der die Frau und ihr Kind rettet!“ Aber auch
jetzt trat niemand vor, den Preis zu gewinnen. Die Ge-
fahr dagegen wurde mit jedem Augenblick grösser;
schon stürzte ein Teil des Hauses ein, dass die Feuer-
brände umhersprühten. Und noch einmal rief der Ober-
hirt: „Fünfzig Louisd’or dem, der das Kind und seine
Mutter ans den Flammen rettet!“ Und wieder schickte
sich niemand zur Hilfe an; denn aus den Fenstern des
Stockwerkes, woher das Hülfegeschrei kam, schlugen nun
die Flammen auch schon heraus. Rettung schien un-
möglich.
Da sah man bei dem Scheine des Brandes den Erz-
bischof ein Tuch in einen Eimer Wasser tauchen, sich
damit umwickeln und eine an die Mauer gelehnte Leiter
besteigen. Die ganze Menge ergriff Schrecken und Angst,
dass Jedermann auf die Knie fiel, den Allmächtigen um
Schutz für den mutigen Hirten zu bitten. Nun hatte
dieser ein in Flammen stehendes Fenster erreicht; —
nun war er im Flammenmeere verschwunden. — Nach
einer kleinen Weile aber erschien eine Gruppe am Fen-
ster: es war der Erzbischof, die Frau und das Kind.
Der Erstere hob die beiden Letzteren auf die Leiter und
brachte sie endlich zur allgemeinen Freude auf die
Strasse. Kaum war die Rettung gelungen, da stürzte
das Haus krachend zusammen.
Der Erzbischof war, nachdem er das halbverbrannte
Tuch von seinen Schultern geworfen hatte, auf die Knie
gesunken, um Gott seinen Dank für die gelungene Ret-
tung darzubringen. Hierauf erhob er sich und trat zu
der zwar glücklich geretteten, aber durch den Brand ver-
armten Mutter und sprach: „Madame! ich hatte fünfzig
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
233
Schmetterlinge gaukelten auf Büschen und Blumen, und blau-
Libellen schwärmten und wiegten sich auf den Binsen und Hal
men, die an dem Rande des Baches standen.
Die Arbeit ging leicht und froh von statten. Hier wurde
das Gras gehauen, und in langen Reihen fielen die Halme
unter den scharfen Sensen. An einer andern Stelle wurde das
gehauene Gras bereits mit dem Rechen gewendet; an einer drit-
ten, wo es trocken genug schien, häufte man es zu Schobern auf.
Alles war in Bewegung, kein Arm ruhte; uitb von allen Seiten
tönte Gesang, Lachen und frohes Geschwätz,
In den Ruhezeiten der Arbeit erquickten sich die Mäher wie
die Kinder an den mitgebrachten Speisen und durch einen kühlen-
den Trunk aus der Quelle. Daun sprangen die Knaben wett-
eifernd über die Heuhaufen oder stürzten sich kopfwärts über sie
hinab und bauten dann emsig von neuem auf, was sie mutwillig
zerstört hatten. Die Mädchen sahen ihnen eine Weile zu und
zogen sich darauf iu den dunklen Schatten der Buchen zurück,
um aus Wiesen- und Feldblumen Sträuße zu binden und Kränze
zu flechten.
Auf einem Teile der Wiese war das Gras schon einige Tage
früher gemäht und zu Schobern ausgebaut worden. Heute wurde
es nochmals auf dem Boden der Wiese ausgebreitet und den
heißen Sonnenstrahlen ausgesetzt. Bald stieg ein feiner weißlicher
Dunst daraus empor, bis es ganz trocken war. Gegen Abend
erschien ein großer mit kräftigen Pferden bespannter Leiterwagen
ans dem Arbeitsplätze, um das fertige Heu aufzuuehmen. Die
Mägde und die Kinder beeilten sich nun, die zerstreuten Hcumas-
sen mit ihren Rechen zu großen Haufen in der Nähe des Wagens
zu vereinigen. Zwei Knechte griffen alsdann mit gewaltigen Heu-
gabeln hinein und führten einen großen Heuballen und) dein
andern hoch üver ihren Köpfen auf den Wagen. Hier wareit zwei
andere Knechte beschäftigt, die gewaltigen Massen mit ausgebrei-
teten Arnun zu empfangen, von der Gabel herunterzuziehen und
zweckmäßig auf den Wagen abzulagern. Der eine von ihnen
stand anl vordern, der andere am hintern Ende des Wagens.
Bon Zeit zu Zeit stampften sie das neuaufgeschüttete Heu mit
den Füßen fest. So entstand eine sichere Grundlage, aus ivclcher
sich bald eilt mächtiges Fuder erhob. Um cs vollends vor dem
Abstürzen zu schützen, wurde endlich über das ganze Fuder der
Länge desselben nach ein starker runder Batim gelegt und vorn
und hinten am Wagen ntit Seilen festgebunden. Die Schnitterin-
neit strichen inzwischen mit ihren Rechen von den Wänden des
Fuders die hier und da noch herabhaitgenden Halme herunter liub
gaben so dem ganzen Gebäude eiue glatte, georditete Gestalt. Die
Kinder wurden aus den Wagen gehoben und nisteten sich oben in.
das weiche Heupolster. Die Mädchen hielten eine lange Stange
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
247
Schließlich sei noch erwähnt, daß in dem Eisen eine furchtbare
Naturkraft wohnt, die man Magnetismus nennt.
8. Gewinnung und Gearbeilung der Metalle.
Einige Mineralien, als Thon, Lehm, Sand und Mergel, werden
ohne alle Kunst von gemeinen Handarbeitern ausgegraben; andere
hingegen erfordern zu ihrer Gewinnung mancherlei kostbare Anstalten,
Geschick und Anstrengung. Dahin gehört der Bergbau und das
Hüttenwesen, Der erstere bezweckt vorzüglich die Förderung,
das letztere die Schmelzung und Veredlung der Erze. Die meisten
Erze finden sich in den Spalten und Schichten der Gebirge, und solch
ein erzhaltiges Gestein heisst Gangart. Wenn ein Bergwerk angelegt
wird, so räumt erst der Bergmann die oben aufliegende Erde weg und
sucht dann in das Gestein einzubrechen, um den Erzgang zu finden.
Dies geschieht durch Pulver oder durch Fimmel und Fäustel.
Mit dem Pulver sprengt man zuweilen Steinmassen von 20 bis
30 Centnern auf einmal los. Der Fäustel ist eine Art Hammer mit
zwei breiten Schlagflächen; der Fimmel ein 8 Zoll langes und 1 Zoll
dickes, vierkantiges Eisen. Dieses wird auf das Gestein angesetzt und
mit jenem Hammer darauf geschlagen. Gelangt der Bergmann in senk-
rechten Gruben, welche Schachte heissen und manchmal einige tausend
Fuss tief sind, zu den Erzlagen, so macht er wagerechte Gänge oder
Stollen. Ein Schacht, welcher nicht durch ein festes Gestein geht,
muss, damit er nicht einstürze, verzimmert werden. Dasselbe nimmt
man mit den Stollen vor, die man auch öfters überwölbt oder durch
Pfeiler stützt. Häufig verursacht das in die Gruben dringende Wasser
viele Beschwerden: es überschwemmt, wenn es nicht herausgeschöpft
werden kann, ganze Bergwerke. Der Bergmann entfernt es entweder
durch Ableitestollen oder durch Pumpwerke, zu deren Getriebe man
Pferde und Dampfmaschienen anwendet. — Die gewonnenen Erze
werden auf Karren an die Füllörter gefahren und in Kübeln durch
einen Schacht aus der Tiefe herausgebracht oder, wie der Bergmann
sagt, aus der Teufe zu Tage gefördert.
Brechen die Erze nicht in so grosse Stücke, dass man schon
in der Grube das Gestein losschlagen kann, so werden sie entweder
ia einem Hause am Schacht, oder in den Hütten von dem groben
und taucen Gestein, worin sie stecken, mit einem besondern Hammer
losgehauen und geschieden. Hierdurch sondert man, aber blos die
grobem Teile ab; um besser zu scheiden, hat man andere Hilfs-
mittel nötig. Die Erze kommen in Pochwerke und werden dort zu
einem seinen Pulver, Schliche genannt, zerstossen. Die Pochwerke
sind Stamptmühlen, deren starke, vom Wasserrade bewegte Welle
Zap'en hat, welche die mit Eisen beschlagenen Pochstempel heben
und auf die Erze, die in hölzernen Trögen auf einer eisernen Unter-
lage ruhen, fallen lassen. Das Rösten, welches entweder vor oder
nach dem Pochen oder Waschen geschieht, dient dazu, die Erze
mürbe zu machen und den beigemischten Schwefel und Arsenik heraus»
zutreiben. Das ungepochte Erz wird in Roststätten, wo man es
schichtweise zwischen Kohlen und Holz legt und dieses sodann an-
zündet, der Schlich aber in Brennöfen geröstet. Nun erst kommt das
Erz in den Schmelzofen, worin sich das Metall von den übrigen frem-
249
10. Das Petroleum.
Unter den verschiedenen Beleuchtungsstoffen, durch welche
in der neuern Zeit der Mensch der Nacht in das Regiment
greift, ist das Petroleum derjenige, welcher die weiteste
Verbreitung und die gröste Bedeutung zu gewinnen scheint.
Wohl schüttelten viele Leute die Köpfe bei der Nachricht,
dass drüben in Amerika an manchen Orten das Öl aus der
Erde gepumpt wird, wie bei uns zu Lande das Wasser, oder
dass es dort Teiche und Flüsse gibt, von deren Oberfläche
man das Öl abschöpft, gerade wie wenn die Mutter eine
Gans bratet und das Fett, das auf der Brühe schwimmt, mit
dem Löffel wegnimmt. Die Pländler verschenkten anfangs
das Öl sammt den zum Brennen desselben nötigen Lampen;
dann bekamen die Kaufleute zu jedem Fasse Öl, das sie be-
stellten, eine oder etliche Lampen umsonst. Allmählich kamen
die Leute dahinter, dass das neue Öl heller brennt, als das
alte, und doch weit wohlfeiler und reinlicher ist. Wie schnell
sie sich in das Fxempel gefunden haben, nach welchem der
Gewinn für unsern Geldbeutel um so grösser ist, je billiger
die Sache, zeigt der Umstand, dass im Jahre 1866 in Pennsyl-
vanien allein an 2 72 Millionen Fass Petroleum gewonnen wur-
den, während die Ausbeute im Jahre 1861 sich nur auf
600,000 Fass belief.
Am reichsten fliefsen die Erdölquellen seit einiger Zeit bei
Oil-Spring, einer Gegend des eben genannten Staates in Nord-
amerika. Die ersten Versuche, welche die Ölbohrer machten,
sielen so glücklich aus, dass die meisten Bauern Pennsyl-
vaniens die Hacke liegen und den Pflug stehen liessen, um Öl
zu bohren. Es entstanden in der erwähnten Gegend tausende
von Brunnen, aber die Unternehmungen waren wie ein Lotterie-
spiel. Unter hundert Männern, welche für schwere Summen
von den Landeigentümern das Recht gekauft hatten, Bohr-
löcher von 4 Zoll im Durchmesser in die Tiefe zu führen,
hatten achtzig bis neunzig das Geld weggeworfen und Arbeit
und Mühe als Zugabe zum Verluste gelegt; nur zehn bis
fünfzehn fanden öl, allerdings zuweilen in so ungeheurer
Menge, dass mancher durch eine einzige Quelle binnen weni-
gen Monaten zu einem Millionär wurde. In das Riesenmäfsige
stieg der Ertrag, als im Sommer 1861 ein Bohrer tiefer, als
bisher ging und dadurch einen immer fliessenden Brunnen ge-
wann, welcher täglich etwa 1000 Fass Öl gab. Gleiche Ver-
suche an anderen Orten hatten gleichen Erfolg. Im Winter
1861 auf 1862 wurden täglich 15000 Fass gefördert; es fehlte
an Geräthen, das fliessende Öl aufzunehmen, und der Preis
sank an Ort und Stelle auf ungefähr fünf Silbergroschen für
pas Fass, das 120 bis 130 Quart enthält.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Pennsyl- Nord-
amerika