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1. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 2

1916 - Düsseldorf : Schwann
2 meiner Tochter?" dachte er. Der Hirt wurde der die Herkunft des Cyrus ins Gebet genommen, und nun kam die ganze Sache heraus. Die Traumdeuter meinten, des Knigs Traum von einst habe sich durch das Kinderspiel schon erfllt, und Astyages brauche also von Cyrus nichts mehr zu frchten. Deshalb lie der König dem Enkel das Leben und behielt ihn an seinem Hofe. Aber den ungehorsamen Hrpagus wollte er grausam bestrafen. Er lud ihn zu einem Gastmahl ein und setzte ihm ein besonderes Gericht vor. Wie schmeckt es dir?" fragte er den Essenden. Gut," antwortete Harpagus. Jetzt brachten auf des Knigs Wink die Diener eine verdeckte Schssel herein. Harpagus mute den Deckel aufheben, und da erblickte er, o Grausen! das Haupt und die Hnde seines einzigen Sohnes. Weit du mm," fragte der schreckliche König weiter, was du gegessen hast?" Ja," antwortete der unglckliche Vater, und was der König tut, ist wohlgetan?" Er ging still nach Hause und schwur dem Astyages blutige Rache. 3. Cyrus wird König. Als Cyrus erwachsen war, wurde er von seinem Grovater zum Statthalter der die Perser gemacht. Eines Tages erhielt er von H,rpagus einen Hasen zugeschickt; er sollte ihn aber, ohne da jemand dabei wre, selbst aufschneiden. Cyrus tat es, und siehe! er fand in dem Hasen einen Brief, den H^rpagus eingenht hatte. Rche dich", so stand darin geschrieben, an Aslages, der dich als Kind wollte tten lassen, und mache dich selbst zum Könige !" Der Vorschlag gefiel dem Prinzen. Um die Perser zu gewinnen, auf da sie mit ihm gegen Astyages kmpften, gebrauchte er eine List. Eines Tages rief er die Männer zusammen; sie sollten aber alle (Bicheln mitbringen. Mit diesen muten sie ein mit Dorngestrpp bewachsenes Land urbar machen. Das war ein saures Stck Arbeit und kostete manchen Tropfen Schwei. Am anderen Tage muten sie wiederkommen. Aber diesmal bewirtete er sie reichlich mit Speise und Trank. Welcher Tag hat euch denn nun besser gefallen?" fragte er. Natrlich der heutige," sagten sie lachend; gestern taugte ee nicht viel!" Nun ja," rief Cyrus, wie heute sollt ihr es alle Tage haben, wenn ihr mit mir zieht und die Herrschaft der Meder von euch werfet!" Gern folgten die Perser dem Prinzen ins Feld. Astyages bekam groe Angst und schickte den Hrpagus mit einem Heere gegen sie. Aber dieser verleitete die Soldaten, da sie mit ihm zu Cyrus bergingen. Astyages geriet in Gefangenschaft, und Cyrus wurde König der Meder und der Perser. So war der Traum seines Gro-vaters doch noch in Erfllung gegangen. 4. Die Eroberung von Babylon Cyrus unterwarf jetzt die benachbarten Znder mit dem Schwerte. Auch das groe Babylon

2. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 21

1916 - Düsseldorf : Schwann
21 - Kornelia ertrug den Tod ihres ltesten Sohnes mit groer Ergebung, denn sie wute, da er keine Schuld hatte. Im selben Jahre eroberte ihr Schwiegersohn Scipio im fernen Spanien die berhmte feste Bergstadt N u m , ti t i a und erhhte dadurch seinen Ruhm. Einige Jahre spter fand man ihn eines Morgens zu Rom tot im Bette. Man sagte, er sei von seinen Gegnern ermordet worden, aber die Wahrheit ist nicht an den Tag gekommen. 5. Der jngere Gracchus. Die Sorge des unglcklichen Tiberius fr das Wohl des Volkes nahm sein jngerer Bruder Gajus wieder auf. Er erwarb sich die Gunst der Armen, indem er ein Korn-gesetz zustande brachte; jeder Bedrftige sollte monatlich vom Staate umsonst Korn zu Brot erhalten. Dieses Gesetz war aber schdlich, weil die Leute nun erst recht nicht mehr zu arbeiten brauchten. Die Leiter des Staates ergrimmten darber. Ein Vorfall fhrte das Verderben fr Gajus herbei. Als eines Tages einer der beiden hchsten Beamten, der K6nsuln, dem obersten Gotte opferte, drngte ein Polizeidiener das umstehende mige Volk mit den Worten zurck: Fort, ihr schlechten Brger, macht besseren Leuten Platz!" Die Gaffer fielen deshalb wtend der den Polizisten her und erschlugen ihn. Besorgt wegen der Folgen dieser Tat, verschanzten sich Gajus und seine Freunde auf einer Anhhe. Hier griff die Partei der Vornehmen sie an, und 3000 Volksmnner wurden erschlagen. Gajus floh der den Tiberflntz in ein geheiligtes Wldchen. Seine Feinde waren hinter ihm her; als er keine Rettung mehr sah, lie er sich vor einem Sklaven tten. Sein Kopf wurde vom Rumpfe getrennt und von den Gegnern mit vielem Golde bezahlt. 6. Kornelias Ende. Wie schwer war die arme Kornelia heim' gesucht worden? Nun lebte sie ganz zurckgezogen, denn auch ihre Tochter war gestorben. Sie sprach zu ihren Besuchern besonders viel von den Toten und hrte es lieber, da man sie die Mutter der Gracchen, als die Tochter des berhmten Scipio nannte. Alle Menschen achteten die edle Frau hoch, deren unglcklichen Shne es so gut mit dem rmischen Volke gemeint hatten. Als sie starb, setzte man ihr in Rom eine Bildsule mit der einfachen Inschrift: Hornelia, die Mutter der Gracchen." 9. Csar. 1. Casars Auftreten. In den fortdauernden Wirren des romi-schert Staates gelang es schlielich einem tatkrftigen Manne, die oberste Gewalt an sich zu reien. Er hie Juliuscsar.

3. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 14

1916 - Düsseldorf : Schwann
14 Gelehrten jener Zeit, ja des Altertums berhaupt, nmlich den Arist 6 teles. Oft ermahnte Philipp seinen Sohn, die Lehren eines so weisen Mannes gut zu befolgen. Dadurch allein", so sprach er, wirst du dir eine Reue ersparen knnen, wie ich sie der manche Torheiten meines Lebens empfinde." Frh tat sich Alexander auch Alexander er rofje. in allen krperlichen bungen hervor, und mutig schreckte er vor keiner Gefahr zurck. Einmal fhrte man seinem Vater ein prchtiges Streitro vor, damit er es kaufe. Das Tier war aber so wild und strrig, da sich niemand getraute, es zu besteigen. Bitte, lieber Vater," sagte Alexander, la mich doch einmal versuchen, ob ich es reiten kann!" Philipp erlaubte es. Der Prinz fate das Pferd schnell

4. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 13

1886 - Düsseldorf : Schwann
13 bei- Klein- den Namen Oibipus. Der Diener be Laws letzte den Stioben ober nicht aus, sondern gab ihn bcm Ausseher bei' Herbeu des Kvuig. Polydos von Korinth. Dieser brachte ihn seinem Herrn, bei k.nberlos roai lut den Oidipus wie seinen eigenen Sohn aufzog. Jngling herangewachsen, geriet er einst mit emem Altersgenonen in Areit und bieset warf ihm bor, ba er nicht einmal w., wer fem Stet sei Deshalb ging er znm Orakel nach Delphi, um dasielbe Uder seine Abstammung zu befragen. Hier erhielt er b,e' weiter forschen, er werde seinen Vater erschlagen und seme Mutter heirate . Da er den Polybos und seine Gattin fr seine Eltern hielt, g-iig el nickit nach Korinth zurck, sonbern roanbecte zunchst uustat im Lande Phokis umher Da begegnete ihm in einem enge Hohlwege em Wagen, auf dem ein alter Mann mit einigen Begleitern (ich befand Der Wagenlenker brngte den Wanberer zur Seite, infolge dessen er chlug dieser den Wagenlenker, und als er an dem Wagen vorbeigehen wollte, und bet .Ute ihn aus da Haupt schlug, ttete et auch diesen. Daran, setzte -j'bipn seinen Weg weiter (ort und kam endlich nach Theben. Von heu Seglettern bes alten Mannes wer nur einer entkommen. Der gettete 3lue: roa abet niemand anders als des Oidipns Vater La.vs, und damit war em Teil des Orakels ersiillt; auch der anbete Teil sollte in Erfllung gehen. Theben wurde nmlich zu jener gett von einet eigentmlichen Plage hmi-gesucht. Aus einem Selsen- nahe der Stobt, hatte sich b> Sphmx gelagert ein geflgeltes Ungeheuer mit dem Leibe eines Soweit und bemoberttrpe eines Weibes, die jeden Vorbergehenden anhielt und ihm e.n 9!aet iioi; legte Wer bieses nicht lsen konnte, wrbe von dem Felsen hinabgestrzt und fand seinen Tod. Als Oibipns ans seiner Wnnberung in die Nahe von Theben und au beu Felsen kam, ans dem die Sphmx lag^ wu auch ihm das Ratsei vorgelegt. Et sollte sagen, was das sut sei, welches am Morgen auf vier, an. Mittag aus zwei, am -enb auf brei Feu gehe. Oidipus antwortete, ohne sich lange zu besinnen. ..in'-' Wesen ist der Mensch: am Morgen seines Lebens kriecht et als K.ud au fnden und Feu umher, on. Mittage des Lebens, dim bet Flle ieiner Kraft qeht er aufreckt auf beiden Fuen, am Abende, _ teisenaltet, untersttzt er seine wankenden Schritte durch einen S a gleichsam den dritten seiner Fen." Damit hatte Oidipus das 3w aelbst die Sphinx strzte sich vom Felsen hinab, und Theben war befielt. 8 teou b S Jr dt Jvkaste, welcher noch des^ La.os Tode we Regierung von Theben bernommen, hatte demjenigen, der b.e tobt on bet Sphinx befreite, als Preis die Krone von Theben und die Hand bei Jokaste zugesagt. Dem Rettet Oidipus wurde dieser Preis zii teil, und ahnungslos ersllte der Unglckliche somit auch den zweiten Teil jenes Otakeupruches und heiratete seine eigene Mutter. Dennoch regierte er

5. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 73

1886 - Düsseldorf : Schwann
73 Gewaltthaten untersttzen und ihn vor der Rache des erbitterten Volkes schtzen sollte. Die Reichen drckte er durch willkrliche Schtzungen, die Menge des Volkes durch harte Frohndienste, denn es sollte ihn ebensowohl Glanz wie Schrecken umgeben. Er verschnerte den Circus maximus und fhrte den Bau der Cloaken, des Capitols und der Wasserleitungen zu Ende. Um die Kosten fr diese gewaltigen Bauten aufzubringen, fing er mit seinen reichen Nachbarstdten Krieg an, zumal er auf diese Weise das unzufriedene Volk am besten im Zaume halten konnte. Alle, welche irgend-wie seinen Verdacht erregten, beseitigte er. So lie er eine Anzahl Sena-toren umbringen und schonte seiner eigenen Verwandten nicht. Nur einer von diesen, Lucius Junius, wute sein Leben zu retten, indem er sich bldsinnig stellte, weshalb er den Beinamen Brutus erhielt. Dieser war aber der Mann, der an dem Gewalthaber alle seine Grausamkeiten rchen sollte. Bei der Belagerung von Ardea, einer Stadt in Latium, fingen die Shne des Tarquiuius und ihr Vetter Collatinus einen Streit darber an, wessen Frau die sittsamste sei, und es zeigte sich, da dies Lucretia, die Frau des Collatinus, war. Dies rgerte den jungen Sextus Tarqui-nius, und er ritt eines Abends aus dem Lager nach dem Wohnorte des Collatinus, Collatia, und mihandelte hier dessen Gattin in schndlicher Weise. Diese lie ihren Gatten und seine Freunde, unter denen auch Brutus war, zu sich kommen, erzhlte ihnen die Schandthat und stie sich dann den Dolch ins Herz, so da sie tot hinsank. Whrend der Gatte wehklagte, ri Brutus den blutigen Dolch aus der Leiche, lie diese nach Rom bringen und auf dem Markte ausstellen und schwur laut dem Frevler und dem ganzen kniglichen Hause Rache. Dann forderte er das Volk auf das Joch des grausamen Tyrannen abzuschtteln. Tarquiuius wurde abgesetzt, Brutus eilte ins Lager und teilte dem Heere die verbte Schandthat mit, und das Heer verlie den König und kehrte nach Rom zurck. Die Thore wurden verschlossen, und Tarqninius mute in die Verbannung gehen. In Rom wurde seine Flucht durch ein jhrliches Volksfest gefeiert und die Knigsherrschaft auf ewige Zeiteu fr abgeschafft erklrt. So wurde Rom aus einem Knigreich eine Republik oder ein Freistaat, und statt eines Knigs whlte man zwei Konsuln, die den Staat regieren sollten, aber nicht lnger als ein Jahr ihr Amt behalten durften. 42. Horatius Cocles; Mucius Scvola. Nach mehreren miglckten Versncheu die Verloreue Herrschaft wieder zu erlangen wute Tarquiuius den mchtigen König von Clusium, Porsena, zu einem Kriege gegen Rom zu bewegen. Porsena rckte so eilig heran, da er mit den vor ihm fliehenden Rmern in die Stadt gedrungen wre,

6. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 1

1885 - Düsseldorf : Schwann
1. Die alten Deutschen. 1. Erstes Austinen derselben. Mm das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord-und Ostsee her die Cimberu und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Bolksstämme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutscheu mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Acute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen „Römer. Zum Schutz gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Bnrg nach der andern auffuhren. Aus diesen Burgen entstanden nachher schone deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w. 2. Volk und Bitten. Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Über die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern - Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg. Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer ober auf die Jagd ans. Drohte dem Laube aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hos zu Hof der Aufruf, und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt; nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Ge' folge an.

7. Der Jugendfreund - S. 386

1887 - Düsseldorf : Schwann
386 ohne Ekel das Blut ihrer Feinde. Sie waren sehr gefürchtet und richteten große Verheerungen an. Unter Arnulf I. erschienen sie zuerst in Deutschland und wiederholten ihre Einfälle unter den folgenden Kaisern. Im Jahre 917 kamen sie zum ersten Mal in's Elsaß. Vom Bodensee her überfielen sie die Stadt Basel und drangen ins Elsaß ein, das sie verheerten. Herzog Burkard von Schwaben setzte ihnen tapfern Widerstand entgegen. Im Jahre 924 machten die Ungarn einen neuen Einfall ins Elsaß und verheerten Alles. Ein drittes Mal erschienen sie (935) in unserm Lande; sie kamen wieder vom Bodensee her, drangen in den Schwarzwald ein, setzten über den Rhein und verheerten das Ober-Elsaß. Bei Bennweier suchte ihnen Graf Leutfried zu widerstehen, wurde aber geschlagen. Die Ungarn drangen bis an den Ungersb erg bei Dambach vor. Im Ober-Elsaß hinter- ließen sie im Thale von Gebweiler eine blutige Spur. Sie woll- ten die Abtei Murbach plündern; der Abt war mit den Kost- barkeiten geflohen. Sie fanden nur sieben Klosterbrüder vor, welche sie auf dem sog. Mordfelde am Fuße des Belchen elen- diglich ermordeten Ratgeber. 17. Der erste Krenffttg. (1096 ii. Chr.) Zu Ende des elften Jahrhunderts erscholl im ganzen christ- lichen Abendlande die Kunde: Das heilige Grab, worin der Leib Christi lag. ist in der Gewalt der Türken, welche die frommen Wallfahrer verfolgen und morden und die Heiligtümer schänden. Und es kam ein Pilger aus dem gelobten Lande zurück, Peter von Amiens, der Einsiedler genannt. Auf einem Esel zog er durch die Länder der Christenheit, in der 'einen Hand das Bild des ge- kreuzigten Heilandes und in der andern einen Brief vom Pa- triarchen von Jerusalem an alle Fürsten des Abendlandes, daß sie auszögen, um das heilige Grab aus der Gewalt der Türken zu besteien. Wo Peter von Amiens hinkam, predigte er mit lau- ter Stimme die Leiden der Christen im gelobten Lande und sprach: „Christus, der Herr, ist mir erschienen und hat zu mir geredet: „„Wohlan, Peter, richte aus, was du begannst, und ich werde mit dir sein, denn die Stunde ist gekommen, daß mein Tempel ge- reinigt werde."" Da übermannte in jener harten Zeit voll Raub, Mord, Fehde und wilder Gewalt alle Herzen ein mächtiger Drang. Jung und Alt, Mann und Weib, Reich und Arm, Adel und Knechte standen auf, um ins gelobte Land zu ziehen, zum Kriege gegen die Ungläubigen. Der Papst, Urban Ii., berief 1095 eine große Kirchenversamm- lung nach Clermont in Frankreich. Da waren 14 Erzbischöfe, 225 Bischöfe, 400 Äbte und Fürsten und Laien ohne Zahl. Mit be-

8. Der Jugendfreund - S. 294

1887 - Düsseldorf : Schwann
294 Außer dem Münster verdient die Thomaskirche mit den: Mau- soleum des Marschalls von Sachsen die größte Beachtung. Straßburg ist Sitz eines Bischofs und der höchsten Landes- behörden und hat eine große Anzahl von niedern und Hähern Unterrichtsanstalten. Unter den öffentlichen Plätzen ist am meisten der Broglieplatz besucht. Aus dem Gutenbergsplatz steht die Statue Gutenbergs; der Kleberplatz ist geziert mit dem Denkmal des General Kleber. Die Umgegend Straßburgs besitzt in der Nähe zwei schöne Anlagen: die Ruprechtsau und die Contaden. Erstere hat eine Orangerie, die ehedem ein altes . Lustschloß der Herzöge von Zwei- brücken war. Zu beit Punkten, die von Straßburg aus in kurzer Zeit mit der Eisenbahn zu erreichen sind, gehören die Umgebungen von Mutzig, das Otilienkloster auf dem Otilienberge und der Hochwald bei Barr. Bier, Tabak und die geschätzten Gänseleber-Pasteten sind die Hauptartikel, welche die Stadt persendet. Straßburg war bis zum Jahr 1681 die bedeutendste Reichs- stadt im Elsaß; Maximilian I. nennt es in einem Schreiben die starke Vormauer des deutschen Reiches und rühmt es wegen seiner altdeutschen Redlichkeit, Standhaftigkeit und Tapferkeit. Gegen- wärtig hat Straßburg 106,000 Einwohner. 4. Die Durg Mdeck. 1. Burg Nideck ist im Elsaß der Sage wohlbekannt, Die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Riesen stand; Sie selbst ist nun zerfallen, die Stätte wüst und leer, Du fragest nach den Riesen, du findest sie nicht mehr.- 2. Einst kam das Riesenfräulein ans jener Burg hervor, Erging sich sonder Wartung und spielend vor dem Thor Und stieg hinab den Abhang bis in das Thal hinein, Neugierig zu erkunden, wie's unten möchte sein. 3. Mit wen'gen raschen Schritten durchkreuzte sie den Wald, Erreichte gegen Haslach das Land der Menschen bald, Und Städte dort und Dörfer und das bestellte Feld, Erschienen ihren Augen gar ein fremde Welt. 4. Wie jetzt zu ihren Füßen sie spähend niederschaut, Bemerkt sie einen Bauer, der seinen Acker baut; Es kriecht das kleine Wesen einher so sonderbar, Es glitzert in der Sonn der Pflug so blank und klar. 5. „Ein artig Spielding," ruft sie, „das nehm ich mit nach Haus!" Sie knieet nieder, spreitet behend ihr Tüchlein aus Und feget mit den Händen, was da sich alles regt, Zu Haufen in das Tüchlein, das sie zusammenschlägt.

9. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterrichte zunächst in deutschen Taubstummen-Anstalten - S. 5

1882 - Düsseldorf : Schwann
I. Die alten Deutschen. 1. Erstes Auftreten derselben. Um das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord- und Ostsee her die Cimbern und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Volksstamme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutschen mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Mute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen Römer. Zum Schutze gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Burg nach der andern aufführen. Aus diesen Burgen entstanden nachher schöne deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w. 2. Volk und Sitten. Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Ueber die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern. Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg. Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer oder auf die Jagd aus. Drohte dem Lande aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hof 51t Hof der Aufruf und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt, nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Gefolge an. Die Hanp t w affe u der Deutschenwaren Schild und Friem e. Die Frieme war ein Spieß zum Kämpfen in der Nähe und

10. Meine Wanderungen und Wandelungen mit dem Reichsfreiherrn vom Stein - S. 81

1910 - Düsseldorf : Schwann
81 Koblenz, Mainz, Worms und anderen Orten entführten, auch mir das Leben und Treiben der Hofhaltungen von Darm stadt und Baden - Karlsruhe zu betrachten. Hier in Frankfurt stand aber die deutsche Zentralverwaltung jetzt fest, obgleich ihr Haupt jetzt mit den Herrschern in Frankreich umherzog. Unter dem Schutz dieser Verwaltung hatte ich Recht und Macht, in nreiner Weise mit der Feder und durch eine freieste Presse zu wirken. Hier war von preußischer Seite jetzt besonders wirksam der Oberst Rühle von Lilienstern für den Krieg und für das allgemeine deutsche Bewaffnungswesen, und für das mehr Innerliche, vorzüglich für das Verpflegungs- und Lazarettwesen, war der edle, vortreffliche Graf Solms-Laubach berufen, mit welchem ichvielzu verkehren hatte; von Österreich waren ein Herr vonhandel und Major Meyern bestellt, mit welchem ich manche genialische Umzüge und Ausflüge an dem schönen Rhein umher gemacht habe; von anderen deutschen Staaten waren andere Männer da; Rußland ward hier durch Nikolaus Durjeneff1) vertreten, dessen Bruder Alexis ich in Petersburg sehr gekannt hatte. — Nach geschlossenem Frieden kam Stein hier in Frankfurt an um die Mitte des Monats August 1814. Ich saß in meinem W agen auf einer Fahrt von Frankfurt nach Main z, da wollte er mir unweit Höchst mit Extrapostflügeln vorüberfliegen. Ich erkenne ihn sogleich, General Boyen sitzt neben ihm imwagen; auch er erkennt mich, ruft: Gleich umgekehrt! Mit mir nach Frankfurt zurück! Ich tat so und saß mit ihm und Boyen und dem braven General Kleist-Nolle n-dorf im Römischen Kaiser bald am Mittagstisch2). Das ward uns allen wirklich ein rechtes, deutsches Freudenmahl. Er befahl vom besten Elfer, und wir tranken und ließen die *) Turjenjew. 2) Irrtum Arndts: Das Zusammentreffen bei Höchst erfolgte am 13. Juni, wobei Arndt aber nicht umkehrte. Das Mittagsmahl in Frankfurt hat also nichts damit zu tun. Quellenschriften 3. /■
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