1. Die alten Deutschen.
1. Erstes Austinen derselben.
Mm das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord-und Ostsee her die Cimberu und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Bolksstämme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutscheu mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Acute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen „Römer. Zum Schutz gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Bnrg nach der andern auffuhren. Aus diesen Burgen entstanden nachher schone deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w.
2. Volk und Bitten.
Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Über die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern -
Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg.
Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer ober auf die Jagd ans. Drohte dem Laube aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hos zu Hof der Aufruf, und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt; nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Ge' folge an.
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Nord-und_Ostsee Rhein Frankreich Deutschland Rhein Bonn Mainz Straßburg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
8. Belgien.
121
Tournai, ^Zpern, Spitzen aus Brüssel und Mecheln. Auch
belgischer Zucker gelangt in ziemlichen Mengen zur Ausfuhr und
macht sich neben den unsern bemerkbar, obwohl die belgische Zuckeraus-
fuhr 1907 nur den Wert von 36,5 Millionen Mark erreichte,
während die unsere mit 195,9 Millionen Mark angegeben ist.
Die belgische Industrie besitzt vor der unsern den Vorzug billiger
Arbeitskräste, geringerer Belastung mit den Ausgaben für die
soziale Gesetzgebung.
Deutsch-belgischer Handel. In Belgien besteht aber nicht nur
ein Durchfuhrhandel. Das kleine, gewerbsleißige Königreich schickt
uns auch von seinen eigenen Erzeugnissen und nimmt von den unseren
zum eigenen Verbrauche auf. Am bekanntesten sind wohl bei uns,
besonders im Westen und Südwesten, die belgischen Kohlen. Doch
ist der Wert der bei uns eingeführten belgischen Kohlen geringer,
als man nach der häufigen Nennung annehmen möchte. 1908
empfingen wir für 5,7 Millionen Mark Steinkohlen aus Belgien und
führten für 41 Millionen Mark dahin aus.
Bekannt sind ferner die schweren belgischen Pferde bei uns,
die man gerne als Zugtiere für Lastwagen benutzt.
An der belgischen Getreideeinfuhr — das Land muß infolge
feiner dichten Bevölkerung, 6,7 Millionen Bewohner auf 29000 qkm,
227 auf 1 qkm, (Deutschland 112), viel Getreide einführen — sind
wir nur in geringem Maße beteiligt.
Im ganzen streiten Frankreich und Deutschland im belgischen
Handelsverkehr um den Vorrang. Seit dem Jahre 1909 ist dieser
Streit zugunsten Deutschlands entschieden. Von der belgischen
Gesamteinfuhr im Werte von 2 700 Millionen Mark stammen
330 Millionen aus Deutschland (aus Frankreich 318), und von der
belgischen Ausfuhr in der ioöhe von 2 100 Millionen gingen nicht
weniger als für 512 Millionen Mark nach Deutschland (nach Frank-
reich 360). Besonders unsere Maschinenindustrie, unsere Fabriken
zur Verstellung von allerlei Eisen- und Stahlwaren haben sich in
Belgien einen guten Markt erobert. Neben ihnen tritt besonders
unsere Farbwarenindustrie in der Einfuhr nach Belgien hervor.
Man darf alfo auch hier wohl von einem deutschen Siege
sprechen trotz aller Hinneigung der Bewohner zu Frankreich, trotzdem
das belgische Flußnetz eigentlich auf Frankreich hinweist — Schelde,
und Maas mit Sambre — und zahlreiche Kanäle eine gute Ver-
bindung mit Frankreich geschaffen haben.
Doch auch in Belgien treffen wir auf das gleiche
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Ortsnamen: Belgien Tournai Mecheln Belgien Belgien Deutschland Frankreich Deutschland Deutschlands Deutschland Frankreich Deutschland Frank- Belgien Belgien Frankreich Frankreich Frankreich Belgien
386
ohne Ekel das Blut ihrer Feinde. Sie waren sehr gefürchtet und
richteten große Verheerungen an. Unter Arnulf I. erschienen sie
zuerst in Deutschland und wiederholten ihre Einfälle unter den
folgenden Kaisern. Im Jahre 917 kamen sie zum ersten Mal
in's Elsaß. Vom Bodensee her überfielen sie die Stadt Basel
und drangen ins Elsaß ein, das sie verheerten. Herzog Burkard
von Schwaben setzte ihnen tapfern Widerstand entgegen. Im
Jahre 924 machten die Ungarn einen neuen Einfall ins Elsaß
und verheerten Alles. Ein drittes Mal erschienen sie (935) in
unserm Lande; sie kamen wieder vom Bodensee her, drangen in
den Schwarzwald ein, setzten über den Rhein und verheerten das
Ober-Elsaß. Bei Bennweier suchte ihnen Graf Leutfried zu
widerstehen, wurde aber geschlagen. Die Ungarn drangen bis
an den Ungersb erg bei Dambach vor. Im Ober-Elsaß hinter-
ließen sie im Thale von Gebweiler eine blutige Spur. Sie woll-
ten die Abtei Murbach plündern; der Abt war mit den Kost-
barkeiten geflohen. Sie fanden nur sieben Klosterbrüder vor,
welche sie auf dem sog. Mordfelde am Fuße des Belchen elen-
diglich ermordeten Ratgeber.
17. Der erste Krenffttg.
(1096 ii. Chr.)
Zu Ende des elften Jahrhunderts erscholl im ganzen christ-
lichen Abendlande die Kunde: Das heilige Grab, worin der Leib
Christi lag. ist in der Gewalt der Türken, welche die frommen
Wallfahrer verfolgen und morden und die Heiligtümer schänden.
Und es kam ein Pilger aus dem gelobten Lande zurück, Peter
von Amiens, der Einsiedler genannt. Auf einem Esel zog er durch
die Länder der Christenheit, in der 'einen Hand das Bild des ge-
kreuzigten Heilandes und in der andern einen Brief vom Pa-
triarchen von Jerusalem an alle Fürsten des Abendlandes, daß
sie auszögen, um das heilige Grab aus der Gewalt der Türken
zu besteien. Wo Peter von Amiens hinkam, predigte er mit lau-
ter Stimme die Leiden der Christen im gelobten Lande und sprach:
„Christus, der Herr, ist mir erschienen und hat zu mir geredet:
„„Wohlan, Peter, richte aus, was du begannst, und ich werde mit
dir sein, denn die Stunde ist gekommen, daß mein Tempel ge-
reinigt werde."" Da übermannte in jener harten Zeit voll Raub,
Mord, Fehde und wilder Gewalt alle Herzen ein mächtiger Drang.
Jung und Alt, Mann und Weib, Reich und Arm, Adel und
Knechte standen auf, um ins gelobte Land zu ziehen, zum Kriege
gegen die Ungläubigen.
Der Papst, Urban Ii., berief 1095 eine große Kirchenversamm-
lung nach Clermont in Frankreich. Da waren 14 Erzbischöfe, 225
Bischöfe, 400 Äbte und Fürsten und Laien ohne Zahl. Mit be-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Burkard
von_Schwaben Bennweier Peter
von_Amiens Peter_von_Amiens Peter Urban
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Basel Ungarn Elsaß Schwarzwald Rhein Dambach Ober-Elsaß Christi Jerusalem Clermont Frankreich
294
Außer dem Münster verdient die Thomaskirche mit den: Mau-
soleum des Marschalls von Sachsen die größte Beachtung.
Straßburg ist Sitz eines Bischofs und der höchsten Landes-
behörden und hat eine große Anzahl von niedern und Hähern
Unterrichtsanstalten.
Unter den öffentlichen Plätzen ist am meisten der Broglieplatz
besucht. Aus dem Gutenbergsplatz steht die Statue Gutenbergs;
der Kleberplatz ist geziert mit dem Denkmal des General Kleber.
Die Umgegend Straßburgs besitzt in der Nähe zwei schöne
Anlagen: die Ruprechtsau und die Contaden. Erstere hat eine
Orangerie, die ehedem ein altes . Lustschloß der Herzöge von Zwei-
brücken war. Zu beit Punkten, die von Straßburg aus in kurzer
Zeit mit der Eisenbahn zu erreichen sind, gehören die Umgebungen
von Mutzig, das Otilienkloster auf dem Otilienberge und der
Hochwald bei Barr.
Bier, Tabak und die geschätzten Gänseleber-Pasteten sind die
Hauptartikel, welche die Stadt persendet.
Straßburg war bis zum Jahr 1681 die bedeutendste Reichs-
stadt im Elsaß; Maximilian I. nennt es in einem Schreiben die
starke Vormauer des deutschen Reiches und rühmt es wegen seiner
altdeutschen Redlichkeit, Standhaftigkeit und Tapferkeit. Gegen-
wärtig hat Straßburg 106,000 Einwohner.
4. Die Durg Mdeck.
1. Burg Nideck ist im Elsaß der Sage wohlbekannt,
Die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Riesen stand;
Sie selbst ist nun zerfallen, die Stätte wüst und leer,
Du fragest nach den Riesen, du findest sie nicht mehr.-
2. Einst kam das Riesenfräulein ans jener Burg hervor,
Erging sich sonder Wartung und spielend vor dem Thor
Und stieg hinab den Abhang bis in das Thal hinein,
Neugierig zu erkunden, wie's unten möchte sein.
3. Mit wen'gen raschen Schritten durchkreuzte sie den Wald,
Erreichte gegen Haslach das Land der Menschen bald,
Und Städte dort und Dörfer und das bestellte Feld,
Erschienen ihren Augen gar ein fremde Welt.
4. Wie jetzt zu ihren Füßen sie spähend niederschaut,
Bemerkt sie einen Bauer, der seinen Acker baut;
Es kriecht das kleine Wesen einher so sonderbar,
Es glitzert in der Sonn der Pflug so blank und klar.
5. „Ein artig Spielding," ruft sie, „das nehm ich mit nach Haus!"
Sie knieet nieder, spreitet behend ihr Tüchlein aus
Und feget mit den Händen, was da sich alles regt,
Zu Haufen in das Tüchlein, das sie zusammenschlägt.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
I. Die alten Deutschen.
1. Erstes Auftreten derselben.
Um das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord- und Ostsee her die Cimbern und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Volksstamme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutschen mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Mute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen Römer. Zum Schutze gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Burg nach der andern aufführen. Aus diesen Burgen entstanden nachher schöne deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w.
2. Volk und Sitten.
Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Ueber die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern.
Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg.
Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer oder auf die Jagd aus. Drohte dem Lande aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hof 51t Hof der Aufruf und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt, nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Gefolge an.
Die Hanp t w affe u der Deutschenwaren Schild und Friem e. Die Frieme war ein Spieß zum Kämpfen in der Nähe und
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Frankreich Deutschland Rhein Bonn Mainz Straßburg
355
bahnen hierzulande rasch ausgebreitet, wobei die Zeit nach dem deutsch-
französischen Kriege die erfolgreichste war. 1870 hatte das elsaß-lothringische
Bahnnetz eine Länge von 764, 1897 von 1611 und am Ende des Jahrs
1907 von 1742 km. Eine ganze Menge im Elsaß und namentlich in Loth-
ringen gelegener wichtiger Ortschaften, aber abseits von den großen Verkehrs-
straßen liegend, wurden an das Eisenbahnnetz angeschlossen. In dem zuletzt»
genanntcn Landsteil erbaute man auch etliche Strecken zur bessern Aus-
nutzung der Bodenschätze, wie Kohle, Erz, Salz u. s. w. Mit Zustimmung der
Regierung des luxemburgischen Lands hat das deutsche Reich auch den
Betrieb dieser Bahnen übernommen. Die Gesamtlänge der Wilhclm-
Luxemburg-Eisenbahnen zu Ende März 1907 betrug 206 km. Die Ver-
waltung der Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen und Luxemburg besorgt eine
besondere Behörde, welche den Namen führt: „Kaiserliche General-Direktion
der Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen". Diese Behörde hat ihren Sitz in
Straßburg und ist dem Neichsamt für die Verwaltung der Neichseisen-
bahnen in Berlin unmittelbar untergeordnet. Zur Beratung der gemein-
schaftlichen Vorteile des Verkehrs und zur Vertretung derjenigen des Handels-
stands gegenüber der Eisenbahn-Verwaltung besteht in Elsaß-Lothringen der
Eisenbahn-Ausschuß. Er setzt sich aus Mitgliedern der 4 Handelskammern
zu Mülhausen, Colmar, Straßburg und Metz, aus Vertretern der Land-
wirtschaft, der Industrie und der Eisenbahnverwaltung zusammen. Jährlich
tritt der Eisenbahn-Ausschuß zur Feststellung der Eisenbahnfahrplänc zweimal
zusammen.
An den Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen sind 472 Stationen
gelegen; sie gliedern sich nach ihrer Verkehrswichtigkeit in Bahnhöfe, Halte-
stellen und Haltepunkte. Ferner sind 26 Tunnel mit 12 273 m Länge,
über 600 Brücken und etwa 6500 Wegeübergänge, Durchlässe und Über-
führungen vorhanden.
Der Wagenbestand setzte sich am Ende des Jahrs 1097 aus 1581
Personen-, 667 Gepäck-, 3734 bedeckten und 13832 offenen Güterwagen
zusammen. Die Anzahl der Züge, welche das reichslündische Bahnnetz
befuhren, betrug über 625 000. Ihre Fortbewegung erfolgte durch 724 Loko-
motiven. Die größte Fahrgeschwindigkeit beträgt auf den ebenen und geraden
Strecken der vollspurigen Hauptbahnen für Schnell- und Personenzüge
85 und für Güterzüge 45 km in der Stunde; auf geneigten oder stark
gebogenen Strecken wird je nach den örtlichen Verhältnissen langsamer
gefahren.
Im Jahre 1907 wurden auf den Reichs- und Wilhelm-Luxemburg-
Bahncn 22436908 t Güter und 28 819184 Personen befördert. Der
Güterverkehr ergab eine Gesamteinnahme von 58 127 983 J6, die Personen-
beförderung eine folche von 20051728 Ji.
Außer den eigentlichen Eisenbahnen gibt es im Reichslande noch Straßen-
bahnen, welche sowohl Personen, als Güter befördern. Sie vermitteln in
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
199
Am häufigsten verbreitet ist wohl der Brauneisenstein. Er findet
sich überall fein verteilt in der Erde, welcher er eine gelbliche Farbe ver-
leiht. Auch bildet er vielerorts mächtige Lager, so z. B. iu Lothringen
auf dem linken Mosclnfer. Hier breitet sich die westlothringische Hochebene
aus, welche in ihrem Innern unermeßliche Schätze birgt und mit Recht
die Erzkammer Lothringens genannt wird. Die Erzlager erreichen im
Kreise Diedenhofen nördlich des Fentschtals, sowie bei Öttingen und im
Alzettetal oberhalb Esch eine Gesamtmächtigkeit von über 30 m. Gegen
Süden vermindert sich die Mächtigkeit und beträgt in der Gegend von
Metz und Ars nur noch 2 m. Noch weiter südlich kommt das Erz immer
weniger vor und verschwindet bei Ranzig schließlich ganz. Nach Norden
zieht das Lager durch Luxemburg und Frankreich bis an die belgische
Grenze. — Der Brauneisenstein ist in seiner Zusammensetzung dem Rot-
eisenstein ähnlich, besitzt aber außerdem noch einigen Wassergehalt. Er ist
rot, braun, grau, gelb oder grün gefärbt und besteht aus lauter aneinander
gereihten Körnchen, die so klein sind, daß man sie mit bloßem Auge kaum
unterscheiden kann. Die erdigen Beimengungen bestehn entweder aus Kalk,
Ton oder Quarz. Der Eisengehalt betrügt 25—40°Z. Außerdem enthält
das Erz noch verhältnißmäßig bedeutende Mengen von Phosphor. Aus
diesem Grunde war bis vor wenigen Jahren das in Lothringen gewonnene
Eisenerz, Minette genannt, nur von geringem Werte. Jedoch änderte das
bereits 1882 in Hayingen eingeführte Thomasverfahren die Sachlage ganz
gewaltig. Durch diese Art der Eisengewinnung wurde die Minette ein sehr
wertvolles Eisenerz, welches seitdem in mehreren neu errichteten Berg- und
Hüttenwerken in großer Menge ausgebeutet und verarbeitet wird.
Die Gewinnung des Eisenerzes geschieht in der nordwestlichen Ecke
des Rcichslands vielfach in offenen Steinbrüchen, im sog. Tagebau. In
den meisten Fällen aber werden wagerechte Strecken, oft km weit in das
Innere der Erde geführt. Starke Balken und aufgeführte Mauern stützen
die Wände und schützen vor Einsturz. Das abgehauene oder losgesprengtc
Erz wird auf kleinen Wagen, die auf Schienen laufen, nach dem Hüttenwerk
geschafft. Eine Gattierung, d. h. eine Mischung verschiedener Erzsorten, ist
nicht nötig; auch bleibt der gewöhnliche Kalk- bezw. Qnarzzuschlag weg; denn
das Erz enthält von Natur ans den zum Schmelzen erforderlichen Kalk und
Quarz. Um nämlich das Eisen von seinen anhaftenden Steinen zu befreien,
muß den kalkhaltigen Erzen Quarz, den guarzhaltigcn dagegen Kalk zugesetzt
werden. Kalk und Quarz für sich allein sind sehr schwer schmelzbar; gemischt
aber schmelzen sie viel leichter zu einer Art Glas, der sog. Schlacke, zusammen.
Die Eisengewinnung in Lothringen ist eine sehr alte. Eine Urkunde von 1240
berichtet, daß in Hayingen, welches heute noch der Hauptsitz des Hüttenwesens
ist, dieser Erwerbszweig schon damals betrieben wurde. Die Eisenwerke von
Hayingen sind 1711 von Johann Martin Wendel aus Trier erworben
worden. Die Werke, welche während der Revolutionszeit als Staatseigentum
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Metz Johann_Martin_Wendel Johann
312
(rfcy G. Buchgewerbe und chemische Ziidultrie.
Zimmrerzunft Buchdruckerzunst
Molsheim. Straßburg.
265. Ein Blättchen Papier.
<Em Blättchen Papier, weiß und mild,
ist oft das treueste, einzige Bild,
das der Mensch zurückläßt künftigen Zeiten,
da über seinen Staub die Urenkel schreiten.
Das Gebein ist zerstreut, der Grabstein
verwittert,
das Haus zerfallen, die Werke zersplittert;
wer weiß in der ewigen, großen Natur,
in der wir gewaltet, unsere Spur?
Neue Menschen ringen mit neuem Geschick,
keiner denkt an die alten zurück.
Da ist ein Blatt mit seinen bleichen
Tintenstrichen oft das einzige Zeichen
von dem Wesen, das einst gelebt und ge-
litten,
gelacht, geweint, genossen, gestritten;
und der Gedanke, dem Herzen entsprossen
in Schmerz oder Hust und tollen Possen,
sinkt hier nieder, und der Ewigkeit Kuß
verhärtet ihn zu einem einzigen Guß.
D, möge er geläutert in fernen Zeiten
wieder in die Herzen der Menschen gleiten!
Rosegger.
266. Die heimische Papierbereitung ehemals und heute.
ie Papierbereitung ist in unserm Lande schon sehr frühe
zu finden. Nachweislich bezog man bis zum Beginn des
i5. Jahrh, das Papier aus Italien und Burgund. 1452
wurde in Strafiburg an einem Planne eine Papiermühle
gegründet, welche bald weithin Papier versandte. Später wurde
vor der Stadt ein 2. Betrieb errichtet, welcher bald städtisches
Eigentum wurde. Das hier hergestellte Papier hatte als Wasserzeichen
das Stadtwappen. Das Straßburger Papier war weithin geschätzt;
eine Urkunde von 1527 rühmt von ihm, es sei in „teutschen Landen
nit des glichen zu befinden“. Im 16. und 17. Jahrh, war Strafi-
burg ein Hauptplatz für den Papierhandel. Nicht nur Ortsansässige,
sondern auch fremde Fabrikanten brachten Papier auf die Straßburger
Messe. Für eingeführtes Papier mußte an den Stadtsäckel Zoll
entrichtet werden. Ein weithin bekannter Papierhändler Strafiburgs
war der Buchdrucker Adolf Rusch, der den größten Teil Deutschlands
und Frankreichs mit Druckpapier versorgte. In Colmar wurde schon
im Anfange des i5. Jahrh, außerhalb der Stadtmauern eine
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Rosegger Adolf_Rusch Adolf
379
öffentliche Armenpflege eingerichtet und sucht den Arbeitern bei Unfällen,
Krankheiten und im Alter zu helfen.
Der Staat fördert endlich auch die geistige und sittliche He-
bung des Volks. Er hat überall für Volksschulen gesorgt, in denen auch
der geringste im Volke diejenigen Kenntnisse erwerben kann, die er heutzu-
tage nötig hat. In den Städten bestehn höhere Lehranstalten und Fachschulen
aller Art. Straßburg hat eine blühende Hochschule, die reichen Segen ver-
breitet. Auch finden die Religionsgemeinschaften freigebige Unterstützungen
beim Staate, damit sie ihren hohen Aufgaben gerecht werden können.
So treten überall die tausendfachen Segnungen der staatlichen Ordnung
zutage. Der verständige Bürger ist erfüllt von Hochachtung vor dem Staate
und versagt ihm die Mittel nicht zur Durchführung seiner segensreichen
Zwecke. Nach dem Bad. Lesebuch.
321. Unsre Rechtspflege.
Sie geschieht durch die ordentlichen Gerichte. Diese sind, um eine
Einheitlichkeit in der Rechtsprechung zu erzielen und wichtige Prozesse mehr-
fach verhandeln zu können, in mehrere Stufen (Instanzen) gegliedert,
nämlich in Amts-, Land-, Oberlands- und Reichsgericht; letzteres hat seinen
Sitz in Leipzig und ist der oberste Gerichtshof für das ganze deutsche Reich.
Das höchste Gericht in Elsaß-Lothringen ist das Oberlandsgericht zu Colmar.
Demselben sind 6 Landgerichte untergeordnet, welche sich in Mülhausen,
Colmar, Straßburg, Zabern, Saargemünd und Metz befinden. Jeder
Kanton hat in der Regel ein Amtsgericht; in unserm Lande gibt es deren 77.
Die Tätigkeit der Gerichte zerfällt in die bürgerliche oder
Zivil- und die Straf- oder Kriminalgerichtsbarkeit. Erstere umfaßt alle
Streitigkeiten des bürgerlichen Rechts, nämlich solche, die sich auf Namen,
Abkunft, Ehe, Erbschaft, Kauf, Verkauf, Pacht- und Mietsverhältnisse,
Darlehn, Bürgschaften u. s. w. beziehen. Letztere verfolgt alle Verstöße gegen
die Ordnung, den Frieden und die Ruhe der Einwohner, gegen die Sitt-
lichkeit, die Ehre und die Sicherheit der Personen und ihrer Güter. Im
1. Falle wird das Urteil auf Grund des bürgerlichen Gesetzbuchs oder
andrer Zivilgesetze gefüllt, während im 2. Falle nach Maßgabe des Reichs-
strafgesetzbuchs oder andrer Strafgesetze entschieden wird. Klage wegen
Beleidigung ist erst zulässig, nachdem vorher der Bürgermeister als Schieds-
mann zwecks eines Sühncversuchs angerufen und dieser erfolglos versucht
worden ist. Der Sühneversuch ist jedoch nicht nötig, wenn eine der Parteien
in einer andern Gemeinde wohnt.
Je nach der Größe der Streitpunkte, bezw. der Vergehn, sind ver-
schiedene Gerichte zuständig. Bei bürgerlichen Rechtsstreitig-
keitcn über vermögensrechtliche Ansprüche, deren Gegenstand die Summe
von 300 Jc nicht übersteigt, sowie ohne Rücksicht auf den Wert des Streit-
gegendstands in Streitigkeiten zwischen Vermietern und Mietern, Reisenden
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
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370° siedet und vorzugsweise zur Herstellung von Kerzen benutzt wird.
Letztere werden entweder an Asphaltwerke verkauft, oder finden in
den Raffinerien selbst als Brennstoffe Verwendung.
M. Michel.
178. Über den Steinbrnchbetrieb in unserm Lande.
Die heimische Erde besitzt auch den großen Vorzug, in ihrem Schoße
zahlreiche und wertvolle Steinlager zu bergen. Es hat daher der auf den
verschiedensten Gesteinen der Vogesen und des lothringischen Hügellands
beruhende Steinbruchbetrieb keine geringe Wichtigkeit. Die verbreitetsten Ge-
steinsarten in Elsaß-Lothringen sind der Sand- und der Kalkstein.
Im Elsaß befinden sich annähernd 150 Sandsteinbrüche, in Lothringen
etwas über 100. Der Sandstein kommt sowohl grob- als feinkörnig vor;
auch bezüglich der Härte und Farbe ist er nach den einzelnen Lagern ver-
schieden. Seit alter Zeit ist er als Baumaterial geschätzt. Das prächtige
Münster in Straßburg wurde z. B. mit roten Sandsteinen ans dem
Mossigtnl erbaut, und die 3 schönsten Kirchen des Oberelsaß, die zu Thaun,
Rufach und Colmar, wurden mit solchen gelber Farbe aus dem Steinbruch
von Rufach errichtet. Feinkörniger Sandstein wird zu Bildhaucrarbeiten,
besonders harter zu Mühl- und Schleifsteinen benützt. Reich'an Kalkstein
ist Lothringen. Hier wird er in nahezu 200 Brüchen gewonnen, während
das Elsaß nur 140 Kalksteinbrüche auswerft. Die Kalksteine werden, be-
sonders in Lothringen, vielfach als Bausteine benützt. So ist das Bau-
material für den Dom in Metz den Kalksteinbrüchen von Janmont im Land-
kreise Metz entnommen. Andernteils werden die Kalksteine zu Mörtelkalk
gebrannt und finden bei der Sodagewinnuug und im Hüttenwesen Verwendung.
Gipssteinbrüche finden sich im Elsaß, im Landkreis Straßburg, sowie
in den lothringischen Kreisen Bolchcn, Château-Salins, Diedenhofen und
Forbach. Im Elsaß, besonders in den Kreisen Colmar, Gebweiler, Rappolts-
weiler, Thann und Schlettstadt, befinden sich auch G rau itst einbräche.
Der Granit ist ein ebenso ausgezeichneter Bau- als Zierstein. Trotz seiner
Härte läßt er sich schleifen und polieren. Obengenannte Kreise des Ober-
Elsaß weisen auch Granwackenbrüche auf. Vereinzelt finden sich in allen
3 Bezirken des Lands auch noch Brüche andrer Gesteinsarten, welche teils
als Nutzstcine, teils zur Straßenbeschotterurg dienen.
Der Betrieb in den elsaß-lothringischen Steinbrüchen, welche sich auf
ungefähr 700 belaufen, beschäftigt über 6000 Personen. Am häufigsten und
leichtesten gewinnt man die Steine im Tagebau; liegt das brauchbare Gestein
tief unter der Erdoberfläche, so erfolgt die Gewinnung durch Grubenbau.
Zur Abtrennung der Steine von ihren Lagern dienen Brechstangen und
Keile. Wo diese nicht ausreichen, sprengt man mit Pulver oder Dynamit.
Die aus den Brüchen gelieferten rohen Steine werden zum Teil als solche
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]