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1. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 1

1885 - Düsseldorf : Schwann
1. Die alten Deutschen. 1. Erstes Austinen derselben. Mm das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord-und Ostsee her die Cimberu und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Bolksstämme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutscheu mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Acute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen „Römer. Zum Schutz gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Bnrg nach der andern auffuhren. Aus diesen Burgen entstanden nachher schone deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w. 2. Volk und Bitten. Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Über die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern - Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg. Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer ober auf die Jagd ans. Drohte dem Laube aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hos zu Hof der Aufruf, und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt; nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Ge' folge an.

2. Der Jugendfreund - S. 386

1887 - Düsseldorf : Schwann
386 ohne Ekel das Blut ihrer Feinde. Sie waren sehr gefürchtet und richteten große Verheerungen an. Unter Arnulf I. erschienen sie zuerst in Deutschland und wiederholten ihre Einfälle unter den folgenden Kaisern. Im Jahre 917 kamen sie zum ersten Mal in's Elsaß. Vom Bodensee her überfielen sie die Stadt Basel und drangen ins Elsaß ein, das sie verheerten. Herzog Burkard von Schwaben setzte ihnen tapfern Widerstand entgegen. Im Jahre 924 machten die Ungarn einen neuen Einfall ins Elsaß und verheerten Alles. Ein drittes Mal erschienen sie (935) in unserm Lande; sie kamen wieder vom Bodensee her, drangen in den Schwarzwald ein, setzten über den Rhein und verheerten das Ober-Elsaß. Bei Bennweier suchte ihnen Graf Leutfried zu widerstehen, wurde aber geschlagen. Die Ungarn drangen bis an den Ungersb erg bei Dambach vor. Im Ober-Elsaß hinter- ließen sie im Thale von Gebweiler eine blutige Spur. Sie woll- ten die Abtei Murbach plündern; der Abt war mit den Kost- barkeiten geflohen. Sie fanden nur sieben Klosterbrüder vor, welche sie auf dem sog. Mordfelde am Fuße des Belchen elen- diglich ermordeten Ratgeber. 17. Der erste Krenffttg. (1096 ii. Chr.) Zu Ende des elften Jahrhunderts erscholl im ganzen christ- lichen Abendlande die Kunde: Das heilige Grab, worin der Leib Christi lag. ist in der Gewalt der Türken, welche die frommen Wallfahrer verfolgen und morden und die Heiligtümer schänden. Und es kam ein Pilger aus dem gelobten Lande zurück, Peter von Amiens, der Einsiedler genannt. Auf einem Esel zog er durch die Länder der Christenheit, in der 'einen Hand das Bild des ge- kreuzigten Heilandes und in der andern einen Brief vom Pa- triarchen von Jerusalem an alle Fürsten des Abendlandes, daß sie auszögen, um das heilige Grab aus der Gewalt der Türken zu besteien. Wo Peter von Amiens hinkam, predigte er mit lau- ter Stimme die Leiden der Christen im gelobten Lande und sprach: „Christus, der Herr, ist mir erschienen und hat zu mir geredet: „„Wohlan, Peter, richte aus, was du begannst, und ich werde mit dir sein, denn die Stunde ist gekommen, daß mein Tempel ge- reinigt werde."" Da übermannte in jener harten Zeit voll Raub, Mord, Fehde und wilder Gewalt alle Herzen ein mächtiger Drang. Jung und Alt, Mann und Weib, Reich und Arm, Adel und Knechte standen auf, um ins gelobte Land zu ziehen, zum Kriege gegen die Ungläubigen. Der Papst, Urban Ii., berief 1095 eine große Kirchenversamm- lung nach Clermont in Frankreich. Da waren 14 Erzbischöfe, 225 Bischöfe, 400 Äbte und Fürsten und Laien ohne Zahl. Mit be-

3. Der Jugendfreund - S. 294

1887 - Düsseldorf : Schwann
294 Außer dem Münster verdient die Thomaskirche mit den: Mau- soleum des Marschalls von Sachsen die größte Beachtung. Straßburg ist Sitz eines Bischofs und der höchsten Landes- behörden und hat eine große Anzahl von niedern und Hähern Unterrichtsanstalten. Unter den öffentlichen Plätzen ist am meisten der Broglieplatz besucht. Aus dem Gutenbergsplatz steht die Statue Gutenbergs; der Kleberplatz ist geziert mit dem Denkmal des General Kleber. Die Umgegend Straßburgs besitzt in der Nähe zwei schöne Anlagen: die Ruprechtsau und die Contaden. Erstere hat eine Orangerie, die ehedem ein altes . Lustschloß der Herzöge von Zwei- brücken war. Zu beit Punkten, die von Straßburg aus in kurzer Zeit mit der Eisenbahn zu erreichen sind, gehören die Umgebungen von Mutzig, das Otilienkloster auf dem Otilienberge und der Hochwald bei Barr. Bier, Tabak und die geschätzten Gänseleber-Pasteten sind die Hauptartikel, welche die Stadt persendet. Straßburg war bis zum Jahr 1681 die bedeutendste Reichs- stadt im Elsaß; Maximilian I. nennt es in einem Schreiben die starke Vormauer des deutschen Reiches und rühmt es wegen seiner altdeutschen Redlichkeit, Standhaftigkeit und Tapferkeit. Gegen- wärtig hat Straßburg 106,000 Einwohner. 4. Die Durg Mdeck. 1. Burg Nideck ist im Elsaß der Sage wohlbekannt, Die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Riesen stand; Sie selbst ist nun zerfallen, die Stätte wüst und leer, Du fragest nach den Riesen, du findest sie nicht mehr.- 2. Einst kam das Riesenfräulein ans jener Burg hervor, Erging sich sonder Wartung und spielend vor dem Thor Und stieg hinab den Abhang bis in das Thal hinein, Neugierig zu erkunden, wie's unten möchte sein. 3. Mit wen'gen raschen Schritten durchkreuzte sie den Wald, Erreichte gegen Haslach das Land der Menschen bald, Und Städte dort und Dörfer und das bestellte Feld, Erschienen ihren Augen gar ein fremde Welt. 4. Wie jetzt zu ihren Füßen sie spähend niederschaut, Bemerkt sie einen Bauer, der seinen Acker baut; Es kriecht das kleine Wesen einher so sonderbar, Es glitzert in der Sonn der Pflug so blank und klar. 5. „Ein artig Spielding," ruft sie, „das nehm ich mit nach Haus!" Sie knieet nieder, spreitet behend ihr Tüchlein aus Und feget mit den Händen, was da sich alles regt, Zu Haufen in das Tüchlein, das sie zusammenschlägt.

4. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterrichte zunächst in deutschen Taubstummen-Anstalten - S. 5

1882 - Düsseldorf : Schwann
I. Die alten Deutschen. 1. Erstes Auftreten derselben. Um das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord- und Ostsee her die Cimbern und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Volksstamme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutschen mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Mute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen Römer. Zum Schutze gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Burg nach der andern aufführen. Aus diesen Burgen entstanden nachher schöne deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w. 2. Volk und Sitten. Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Ueber die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern. Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg. Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer oder auf die Jagd aus. Drohte dem Lande aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hof 51t Hof der Aufruf und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt, nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Gefolge an. Die Hanp t w affe u der Deutschenwaren Schild und Friem e. Die Frieme war ein Spieß zum Kämpfen in der Nähe und

5. Lesebuch für Oberklassen - S. 249

1914 - Metz : Even
249 Teil Lothringens und heißt das Lothringische Hügelland. Es wird von mehreren gleichlaufenden Höhenzügen gebildet, welche bogenförmig von Osten nach Westen zwischen den mittellothrin- gischen Flüssen streichen. Seine höchsten Erhebungen im Osten bilden die Wasserscheide zwischen Nied und Seille einerseits und der Saar anderseits. Die Flüsse Mittellothringens, die Nied im Norden und die Seille im Süden, haben einen trägen Lauf. Vor nicht langer Zeit noch traten sie bei jedem starken Regengüsse über ihre Ufer und richteten in den Wiesen, durch welche sie sich schlängeln, großen Schaden an. In den letzten Jahren hat aber die Regierung die Flußbetten vertiefen und stellenweise gerade legen lassen; dadurch sind die Überschwemmungen seltener geworden. Das Gestein der Landschaft ist sehr wertvoll. Sehr ver- breitet ist der dunkle Kalkstein (Lias), aus welchem in Diesdorf und Metzerwiese Kalk und Zement gewonnen werden. An der nördlichen Landesgrenze bildet Buntsandstein die Oberfläche. Unter ihm liegen mächtige Steinkohlenlager, welche zu Spittel, Kreuzwald und Klein-Rosseln ausgebeutet werden. Bei Dieuze und Chateau-Satins kommen salzhaltige Quellen aus dem Boden und beweisen, daß in der Tiefe Steinsalzlager sich befinden. Im Gebiete der Seille und der Kanner sind zahlreiche Gipsbrüche im Betrieb. Auch die Quarzitbrüche von Sierck, welche geschätzte Pflastersteine liefern, sind erwähnenswert. Der schwere Boden der lothringischen Hügel ist fruchtbar; aber seine Bearbeitung bereitet große Mühen. Der lothringische Bauer muß vier oder gar sechs Pferde vor den Pflug spannen. Der Ackerbau blüht überall. Reiche Getreidefelder wechseln mit Wiesen und Wäldern ab. Der Wein gedeiht besonders im Ge- biete der Seille; die Rotweine von Vic erfreuen sich eines wohl- verdienten Rufes. Die Bevölkerung dieses Landstriches treibt hauptsächlich Ackerbau; sie wohnt also nicht in Städten und großen Ortschaften wie in Westlothringen, sondern mehr in kleinen Dörfern, Weilern und auf einsamen Gehöften. Chateau-Salins und Bolchen sind kleine Landstädte mit nur 2000 Einwohnern. Dieuze, Mörchingen und St. Avold sind mit ihren Besatzungen zwei- bis dreimal so groß. Die wichtigste Stadt der Landschaft ist Forbach, ein gewerb- tätiger Ort mit großen Ziegeleien und einer bedeutenden Fabrik für Pappwaren. Ganz in der Nähe liegt der Schlachtort Spichern,

6. Lesebuch für Oberklassen - S. 207

1914 - Metz : Even
207 Tafel des Kaisers. Der Kurfürst von Böhmen war Mundschenk des Reiches. Da der Kaiser selbst König von Böhmen war, bot sein Vetter, Herzog Wenzel von Luxemburg, den Wein in goldener Schale dar. Ein gewaltiges Wildschwein mrd ein starker Hirsch wurden unter das Volk verteilt. So tafelten damals auf dem Markte zu Metz die deutschen Fürsten, und alles war in Pracht und Herrlichkeit. Nach Fr. o. Löher. 29. Unsere Heimat im Xiv. und Xv. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert ereigneten sich große Unglücksfälle, die nicht bloß schwer auf Lothringen lasteten, sondern auch den größten Teil Europas trafen. Im Jahre 1348 war ein mäch- tiges Erdbeben; Städte und Dörfer stürzten zusammen und begruben die Einwohner unter den Schutthaufen. — Bald darauf durchzog eine gräßliche Pest, der sogenannte schwarze Tod, die Länder. Diese Krankheit war durch Schiffe aus dem Morgenlande nach Italien gebracht worden und verbreitete sich von dort besonders über Deutschland und Frankreich. In Lothringen raffte sie ein Drittel der Menschen hin. — Da trat plötzlich das Gerücht auf, die Juden hätten die Brunnen vergiftet und das sei die Ursache des furchtbaren Elendes. Infolge dieser wahnsinnigen Behauptung entstand an vielen Orten eine gewaltige Judenverfolgung. Man erschlug die Juden, wo man sie traf; man verbrannte sie auf großen Scheiterhaufen und verteilte ihre Güter. — Es war, als ob in jener Zeit alle möglichen Schrecknisse über die geplagten Menschen kommen sollten. Am Rhein und in den Niederlanden zeigte sich 1373 die fürchterliche Krankheit des Veitstanzes, ohne daß ein Mensch ein Heilmittel gewußt hätte. Im folgenden Jahre war die Krankheit auch in Lothringen. Leute jedes Alters und jedes Standes ergriff eine wahre Tanzwut. Sie sangen und tanzten in den Häusern und auf den Straßen, bis sie vor Er- mattung niederfielen. Ein französischer Edelmann, welcher auf das Oberelsaß Erbansprüche zu haben glaubte, nahm englische Banden in Sold, um sein Erbe mit Gewalt an sich zu reißen. Ihr An- führer, Arnold von Servolle, mit dem Beinamen der Erzpriester von Verny, kam mit 60 000 Mann nach Lothringen und brand- schatzte auf seinem Durchzuge nach dem Elsaß alle Orte. Das Volk nannte diese Leute Schinder oder wilde Engländer;

7. Lesebuch für Oberklassen - S. 213

1914 - Metz : Even
213 33. Der Bauernkrieg. Die Abgaben und Frondienste, welche irn Mittelalter auf dem armen Landvolke lasteten, wurden immer drückender. Umsonst hatten die Bauern einige Erleichterungen begehrt; die Grund- herren verweigerten jede Abhilfe. Da brach im Jahre 1525 der große Bauernaufruhr aus. Im Elsaß fing der Aufstand im Sundgau an, und rasch verbreitete er sich über das ganze Land. Die elsässischen Herren, welche sich zum Kampfe zu schwach fühlten, riefen den Herzog Anton voll Lothringen zu Hilfe. Dieser kam gern; denn er besaß selbst einige Herrschaften im Elsaß. Auch mußte er fürchten, daß die Bewegung sich nach Lothringen verbreite. Scholl hatten die Bauerli bei Dieuze eine Zusammenkunft gehalten, und ein Haufe stand bereits vor Saargemünd. Des Herzogs Ankunft, der über Dieuze mld Saarburg nach dem Elsaß zog, stellte die Ruhe wieder her. Die elsässischen Bauern hatten unterdessen Zabern besetzt, um den Eingang ins Land zu verteidigen. Das in der Nähe gelegene Schloß Hoh-Barr vergaßen sie zu besetzen, und von dort aus begaml llun der Herzog die Belagerung Zaberns. Ein Bauernhause, der zum Entsätze heraneilte, wurde bei Lupstein geschlagen. Die Bauern hatten hier eine Wagenburg gebildet, wurden aber durch die Kanonen der Lothringer daraus vertrieben. Null zogen sie sich in das Dorf zurück. Dieses wurde in Brand gesteckt, und viele Bauern kamen dabei um. Die Kunde hiervon erregte einen solchen Schrecken in Zabern, daß Erasmus Gerber, der Anführer der Bauern, die Stadt unter der Bedingmlg freien Abzugs übergab. Aber beim Auszug der Bauern entstand zwi- schen einem Bauer mld einem lothringischen Landsknecht ein Streit, der in eine Schlägerei ausartete, in welcher 18 000 Mann das Leben verloren. Herzog Anton zog hierauf südwärts, schlug noch ein Bauernheer bei Scherweiler und kehrte dann durch das Weilertal in sein Land zurück. Wimmer. 34. Elsaß lind Lothringen zur Zeit des Dreißig- jährigen Krieges. Eine Folge der Kirchentrennung war der Dreißigjährige Krieg, der im Jahre 1618 ausbrach. Anfangs kämpften Deutsche gegen Deutsche. Bald mischten sich aber fremde Völker in den Streit,^so die Dänen, die Schweden und die Franzosen. Diese

8. Lesebuch für Oberklassen - S. 264

1914 - Metz : Even
264 diese Summe zu bezahlen braucht. Er leistet nur eine Anzahlung von 300 Mark und entrichtet einen monatlichen Mietzins von durchschnittlich 16 Mark. Nach 14 Jahren ist das Haus sein eigen. Die Arbeitervorstädte zählen gegen 1400 Häuser, welche fast alle von den Arbeitern bereits erworben worden sind. An Sehenswürdigkeiten ist die große reichsländische Industrie- stadt arm. Unter den Kirchen sind die evangelische und die katho- lische von St. Stephan sehenswert. In der Nähe des Bahnhofs erhebt sich auf einem großen und schönen Platze das stattliche Post- gebäude. Als geschichtliches Bauwerk ist das Rathaus zu nennen, welches nach alter Weise bemalt ist. Kein Fremder versäumt es, das schöne Gebäude aufzusuchen, sei es auch nur,^um den an einer Kette hangenden Klapperstein zu sehen. Was dieser seltsame Stein bedeutet, besagt folgende Inschrift, welche darunter steht: „Zum Klapperstein bin ich genannt, den bösen Mäulern wohlbekannt. Wer Lust zu Streit und Hader hat, der muß mich tragen durch die Stadt." Nach dem Oberklassenlesebuch für (£.»£. 31. Die Verwaltung von Elsaß-Lothringen. Elsaß-Lothringen steht unter der unmittelbaren Herrschaft des Kaisers und des Reiches und heißt deshalb auch das Reichs- land. Alle Regierungsbeamten des Reichslandes werden durch den Kaiser ernannt. — Der Kaiser überträgt die Regierung einem Statthalter, der in Straßburg wohnt. In den Regierungs- geschäften wird der Statthalter durch das Ministerium unter- stützt, welches aus vier Abteilungen besteht. Jede Abteilung wird durch einen Unterstaatssekretär und das ganze Ministe- rium durch einen Staatssekretär geleitet. Der Oberschulrat beaufsichtigt die Schulen. — Die Bischöfe von Straßburg und Metz leiten die Angelegenheiten der katholischen Kirche. Die Protestanten stehen unter dem Oberkonsistorium von Straß- burg, die Israeliten unter den drei Konsistorien von Straßburg, Metz und Colmar. — Der Rechtspflege dienen zahlreiche Amts- gerichte, sechs Landgerichte und das Oberlandesgericht zu Colmar. — Rei der Regierung ihres Landes sind die elsaß- lothringischen Rürger durch den Landtag vertreten, der die Aufgabe hat, die Landesgesetze mit der Regierung zu beraten und die Höhe der jährlichen Einnahmen und Ausgaben des Landes zu bestimmen. Der Landtag besteht aus zwei Kammern.

9. Lesebuch für Oberklassen - S. 191

1914 - Metz : Even
191 ausgedehnte Meierhöfe mit Wäldern, Feldern, Gärten und Teichen, welche sie gewöhnlich durch besondere Beamte ver- walten ließen. Auf diesen Landsitzen war eine Menge von Hand- werkern, welche alles verfertigten, was zur Unterhaltung des Lebens nötig ist. Zahlreiche Ackerknechte besorgten die Feld- arbeit. Solchen fränkischen Landsitzen verdanken viele Städte und Dörfer ihre Entstehung, wie Diedenhofen in Lothringen, Colmar, Schlettstadt, Erstem im Elsaß. Die meisten austrasischen Könige zeichneten sich durch Grau- samkeit und Rachsucht aus. Eine traurige Berühmtheit erlangte die Königin Bruuhilde, von welcher man erzählt, sie habe zehn Könige ums Leben bringen lassen. Schließlich fiel sie in die Hände ihrer Gegner. Drei Tage lang wurde sie von dem Henker gepeinigt und zuletzt von einem wilden Pferde zu Tode ge- schleift. — Austrasien hatte jedoch auch einige gute Könige. Unter diesen ragt besonders Dagobert I. hervor. Seine Zeitgenossen rühmen seine Prachtliebe und vergleichen ihn mit Salomo. Zur Regierungszeit Dagoberts Ii., gegen Ende des 7. Jahrhunderts, wurde der heilige Arbogast zum Bischof von Straßburg ernannt. Dieser heilige Bischof, der jetzt als Patron des Bistums Straß- ,burg verehrt wird, brachte das Christentum im Elsaß zur hohen Blüte. Zahlreiche Klöster, welche damals gegründet wurden, bildeten den Kern von späteren Ortschaften, wie Weißenburg, Maursmünster und Münster im Elsaß. Die letzten Merowinger waren schwache Könige. Nur ein- mal im Jahre zeigten sie sich dem Volke, wenn sie nach alter Sitte auf einem mit Rindern bespannten Wagen, das Zepter in der Hand, zur Volksversammlung fuhren, die mau Märzfeld hieß. Alle Macht ging nach und nach auf die Hausmeier über. — Die bekanntesten Hausmeier sind Karl Martell und sein Sohn, Pipin der Kurze. Karl besiegte die Araber zwischen Tours und Poitiers und erhielt den Beinamen Martell, d. h. Hämmerer. Pipin ließ sich vom hl. Bonifatius zum Könige krönen. Sein Freund und Ratgeber war der hl. Chrodegang, Bischof von Metz, der die Abteien zu St. Avold und Gorze stiftete und in Metz die erste Domschule gründete. *ad) Wimmer

10. Lesebuch für Oberklassen - S. 252

1914 - Metz : Even
252 15. Die Lothringer Weiher. Vom Saartale an westwärts erstreckt sich die sogenannte Lothringer Weiherplatte. Sie ist aus verschiedenen Gründen merkwürdig. In ihrer Tiefe birgt sie große Bodenschätze wie Gips und Salz, das hier in mehreren Salinen gewonnen wird. Ihre Oberfläche ist niedrig und gewellt und besteht aus schwerem Boden, der das Wasser nicht leicht durchläßt. In den flachen Talmulden sammeln sich daher zahlreiche Weiher an, von denen viele einsam in den Eichenwäldern verborgen liegen. Sie sind dadurch entstanden, daß die unteren Schichten von Gips und Salz weggespült wurden und die darüber lagernden Schichten einbrachen. Im südlichen Teile der Landschaft treten im Kreise Saar- burg besonders der Weiher von Gondrexange, der Stockweiher, der Mittersheimer Weiher und an der Seillequelle der Linder- weiher hervor. Weiter gegen Norden liegt noch im Gebiete der Nied der Bischwaldweiher. Die Lothringer Weiher dienen hauptsächlich der Fischzucht. Alle 2—4 Jahre wird ihr Wasser abgelassen und Fischjagd ab- gehalten. Der Fischertrag wechselt je nach der Größe des Weihers zwischen 10 000—50 000 Mk. Der fruchtbare Schlamm, der nun den Seeboden bedeckt, wird ein oder mehrere Jahre mit Getreide und anderen Nutzpflanzen bebaut. Der Weiher von Gondrexange, dessen Wasser zur Speisung des Rhein-Marne- Kanals dient, wird niemals abgelassen. 16. Der Saargau und die Nordvogesen. An das Lothringische Hügelland schließt sich im Osten der Saargau an. Er bildet auf dem rechten Saarufer die westliche Abdachung der Vogesen. Unmittelbar am Flußufer erheben sich breite Hügel. Sie bergen einen Kalkstein, den sogenannten Muschelkalk, in welchem versteinerte Muscheln vorkommen. Gegen Osten werden die Hügel immer höher und breiter. Schließlich geht die Landschaft in ein Gebirgsland über. Es sind die Sand- steinvogesen, die sich hier an der Grenze des Elsaß erheben. Nörd- lich von der Zaberner Senke werden sie Nordvogesen genannt. Das Gebirge, das hauptsächlich aus Buntsandstein besteht, umsäumt in einem weiten Bogen vom Donon bis zur Lauter den Ostrand des Bezirks Lothringen. Sein Kamm liegt auf der Ost- seite, die sich ziemlich steil aus der elsässischen Ebene erhebt. — Im Süden erreichen die Berge im Donon eine Höhe von 1000 m; dagegen ist der letzte Berg bei Weißenburg, die Scherhol, bloß
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