1. Die alten Deutschen.
1. Erstes Austinen derselben.
Mm das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord-und Ostsee her die Cimberu und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Bolksstämme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutscheu mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Acute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen „Römer. Zum Schutz gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Bnrg nach der andern auffuhren. Aus diesen Burgen entstanden nachher schone deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w.
2. Volk und Bitten.
Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Über die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern -
Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg.
Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer ober auf die Jagd ans. Drohte dem Laube aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hos zu Hof der Aufruf, und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt; nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Ge' folge an.
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TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Nord-und_Ostsee Rhein Frankreich Deutschland Rhein Bonn Mainz Straßburg
262
Nord- und Nordwest-Europa.
ebene zusammenhängt; nur der südöstliche Theil Belgiens ist hügelig und
bildet den Uebergang zu dem Ardenner- Walde. Das Land ist flach,
ohne Berge und Wald, und liegt in der Küstennähe noch niedriger als
das Meer, weshalb es durch Deiche gegen dasselbe geschützt ist.
Die drei Hanptftröme des Landes sind Maas, Schelde und Rhein.
Die Maas kommt aus Frankreich, fließt zwischen den Höhen des
Ardenner-Waldes, nimmt links die schiffbare Sambre, rechts die Ourte
aus und geht erst ins Hügelland und dann ins Tiefland, mit zahlreichen
Städten und Dörfern, der Nordsee zu. Die Schelde gehört nur ihrem
Mündungslande nach zu Holland, das fette Marschgegenden bildet; die
Gegenden an der holländischen Grenze und im südlichen Theile Hollands
sind theilweise Sandflächen, Torfmoore und Moräste. Der Rhein hat
den großen Meerbusen mit bilden helfen, der im Gegensatz zur Nordsee
die Zuyder-See heißt. Der größte Landsee ist'das Haarlemer
Meer (eine Fläche von 30,000 Morgen), das mit der Zuyder-See
durch den Meerbusen het Y zusammenhängt. Der Dollart, ein Meer-
busen, liegt am Ausfluß der Ems.
Das Land ist ungemein reich an Canälen, die sogar durch die
Städte führen; der größte ist der Nord-Canal, von Amsterdam nach
Helder, lo Meilen lang, 120' breit und 22' tief. Belgien hat außer-
dem viele Eisenbahnen.
3. Feuchte und nebelige Luft ist vorherrschend, der Herbst ist die
schönste Jahreszeit; in den Berggegenden Belgiens ist das Klima mehr
trocken.
An Produkten ist das Land rach. Rinder und Pferde stehen
oben an. Im nördlichen Theile wird mehr Viehzucht als Ackerbau, im
südlichen mehr Ackerbau als Viehzucht getrieben. Reichthum an Fischen
und Schafen, Armuth an Nutz- und Brennholz.
An merk. Auf der Insel Texel leben allein an 30,000 Schafe, aus deren
Milch man einen grünen Käse bereitet.
Berühmt aber ist das Land durch seine Blumennamentlich Tulpen -
Cultur.
l. Da8 Königreich Holland.
1. Holland grenzt im N. und W. an die Nordsee, im S. an
Belgien und einen Theil von Frankreich, im O. an Deutschland; es hat
598 Q..-M. und 3,592,000 Einw.
2. Staats ausgaben 56,4, Schuld 548, Papiergeld 5,66,
Banknoten 59 Mtll. Thaler. Stehendes Heer 61,318 Mann,
Kriegsflotte >35 Schiffe mit 1325 Kanonen, Handelsflotte 2159
Schiste mit 540,164 Tonnen. Einfuhr 248,«, Ausfuhr 192,g
Millionen Thaler.
3. Ausfuhrprodukte: Schlachtvieh, Fische, Brantwein, Zucker,
Butter, Käse. Der Hauptverkehr ist Zwischenhandel mit den Produkten
der eigenen Colonien.
4. Die Bewohner Hollands sind Holländer, Friesen und Fla-
mänder, durchaus germanisch und der reformirten Kirche angehörig, mit
eigenen dem Plattdeuschen verwandten Dialecten. Außer Viehzucht und
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Extrahierte Ortsnamen: Nordwest-Europa Belgiens Ardenner-_Walde Rhein Frankreich Nordsee Holland Hollands Rhein Nordsee Meerbusen Amsterdam Belgiens Holland Nordsee Belgien Frankreich Deutschland Hollands
386
ohne Ekel das Blut ihrer Feinde. Sie waren sehr gefürchtet und
richteten große Verheerungen an. Unter Arnulf I. erschienen sie
zuerst in Deutschland und wiederholten ihre Einfälle unter den
folgenden Kaisern. Im Jahre 917 kamen sie zum ersten Mal
in's Elsaß. Vom Bodensee her überfielen sie die Stadt Basel
und drangen ins Elsaß ein, das sie verheerten. Herzog Burkard
von Schwaben setzte ihnen tapfern Widerstand entgegen. Im
Jahre 924 machten die Ungarn einen neuen Einfall ins Elsaß
und verheerten Alles. Ein drittes Mal erschienen sie (935) in
unserm Lande; sie kamen wieder vom Bodensee her, drangen in
den Schwarzwald ein, setzten über den Rhein und verheerten das
Ober-Elsaß. Bei Bennweier suchte ihnen Graf Leutfried zu
widerstehen, wurde aber geschlagen. Die Ungarn drangen bis
an den Ungersb erg bei Dambach vor. Im Ober-Elsaß hinter-
ließen sie im Thale von Gebweiler eine blutige Spur. Sie woll-
ten die Abtei Murbach plündern; der Abt war mit den Kost-
barkeiten geflohen. Sie fanden nur sieben Klosterbrüder vor,
welche sie auf dem sog. Mordfelde am Fuße des Belchen elen-
diglich ermordeten Ratgeber.
17. Der erste Krenffttg.
(1096 ii. Chr.)
Zu Ende des elften Jahrhunderts erscholl im ganzen christ-
lichen Abendlande die Kunde: Das heilige Grab, worin der Leib
Christi lag. ist in der Gewalt der Türken, welche die frommen
Wallfahrer verfolgen und morden und die Heiligtümer schänden.
Und es kam ein Pilger aus dem gelobten Lande zurück, Peter
von Amiens, der Einsiedler genannt. Auf einem Esel zog er durch
die Länder der Christenheit, in der 'einen Hand das Bild des ge-
kreuzigten Heilandes und in der andern einen Brief vom Pa-
triarchen von Jerusalem an alle Fürsten des Abendlandes, daß
sie auszögen, um das heilige Grab aus der Gewalt der Türken
zu besteien. Wo Peter von Amiens hinkam, predigte er mit lau-
ter Stimme die Leiden der Christen im gelobten Lande und sprach:
„Christus, der Herr, ist mir erschienen und hat zu mir geredet:
„„Wohlan, Peter, richte aus, was du begannst, und ich werde mit
dir sein, denn die Stunde ist gekommen, daß mein Tempel ge-
reinigt werde."" Da übermannte in jener harten Zeit voll Raub,
Mord, Fehde und wilder Gewalt alle Herzen ein mächtiger Drang.
Jung und Alt, Mann und Weib, Reich und Arm, Adel und
Knechte standen auf, um ins gelobte Land zu ziehen, zum Kriege
gegen die Ungläubigen.
Der Papst, Urban Ii., berief 1095 eine große Kirchenversamm-
lung nach Clermont in Frankreich. Da waren 14 Erzbischöfe, 225
Bischöfe, 400 Äbte und Fürsten und Laien ohne Zahl. Mit be-
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Extrahierte Personennamen: Burkard
von_Schwaben Bennweier Peter
von_Amiens Peter_von_Amiens Peter Urban
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Basel Ungarn Elsaß Schwarzwald Rhein Dambach Ober-Elsaß Christi Jerusalem Clermont Frankreich
294
Außer dem Münster verdient die Thomaskirche mit den: Mau-
soleum des Marschalls von Sachsen die größte Beachtung.
Straßburg ist Sitz eines Bischofs und der höchsten Landes-
behörden und hat eine große Anzahl von niedern und Hähern
Unterrichtsanstalten.
Unter den öffentlichen Plätzen ist am meisten der Broglieplatz
besucht. Aus dem Gutenbergsplatz steht die Statue Gutenbergs;
der Kleberplatz ist geziert mit dem Denkmal des General Kleber.
Die Umgegend Straßburgs besitzt in der Nähe zwei schöne
Anlagen: die Ruprechtsau und die Contaden. Erstere hat eine
Orangerie, die ehedem ein altes . Lustschloß der Herzöge von Zwei-
brücken war. Zu beit Punkten, die von Straßburg aus in kurzer
Zeit mit der Eisenbahn zu erreichen sind, gehören die Umgebungen
von Mutzig, das Otilienkloster auf dem Otilienberge und der
Hochwald bei Barr.
Bier, Tabak und die geschätzten Gänseleber-Pasteten sind die
Hauptartikel, welche die Stadt persendet.
Straßburg war bis zum Jahr 1681 die bedeutendste Reichs-
stadt im Elsaß; Maximilian I. nennt es in einem Schreiben die
starke Vormauer des deutschen Reiches und rühmt es wegen seiner
altdeutschen Redlichkeit, Standhaftigkeit und Tapferkeit. Gegen-
wärtig hat Straßburg 106,000 Einwohner.
4. Die Durg Mdeck.
1. Burg Nideck ist im Elsaß der Sage wohlbekannt,
Die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Riesen stand;
Sie selbst ist nun zerfallen, die Stätte wüst und leer,
Du fragest nach den Riesen, du findest sie nicht mehr.-
2. Einst kam das Riesenfräulein ans jener Burg hervor,
Erging sich sonder Wartung und spielend vor dem Thor
Und stieg hinab den Abhang bis in das Thal hinein,
Neugierig zu erkunden, wie's unten möchte sein.
3. Mit wen'gen raschen Schritten durchkreuzte sie den Wald,
Erreichte gegen Haslach das Land der Menschen bald,
Und Städte dort und Dörfer und das bestellte Feld,
Erschienen ihren Augen gar ein fremde Welt.
4. Wie jetzt zu ihren Füßen sie spähend niederschaut,
Bemerkt sie einen Bauer, der seinen Acker baut;
Es kriecht das kleine Wesen einher so sonderbar,
Es glitzert in der Sonn der Pflug so blank und klar.
5. „Ein artig Spielding," ruft sie, „das nehm ich mit nach Haus!"
Sie knieet nieder, spreitet behend ihr Tüchlein aus
Und feget mit den Händen, was da sich alles regt,
Zu Haufen in das Tüchlein, das sie zusammenschlägt.
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504
A Europa.
vorzüglich an dem nördlichen
' Nähe
weißen
wächst nur in einem kleinen Theile derselben,
Ufer der Marne, bis in die Gegend von Rhe
von Epernay, Ah und Sillerh, an der Marne.
und rothen (letzterer heißt auch Geil de perdrix); fern er mousseux mit
non mousseux. Jener, der im Auslande der beliebteste ist, wird dadurch
erhalten, daß inan die Gähruug auf dem Fasse und in den Flaschen selbst
noch unterbricht imd den Wein möglichst fest verkorkt. Alle diese Sorten
sind an Ort und Stelle beinahe ebenso theuer, als man sie bei uns hat.
Wein nickt
geräth
Traube
Flaschen
größten Sorgfalt gewählt
zerspringen. Folglich ist der größte Theil
dessen, iras in Deutschland imd anderen Ländern getrunken wird, entweder
Mittel
Bis
zum 14. Jahrh, hatte dies Land eigene Herzöge und Grafen, Lehnsträger
von Frankreich: durch Heirath kam es an die Könige und ward 1361
unter Johann mit der Krone vereinigt. — Hauptörter sind:
Chälons-sur-Marne (Catalauni), eine leicht befestigte Stadt, größ-
tentheils auf dem rechte» Ufer der Marne gelegen, mit 16,600 Einw.
ndel beschäftigen die Einwohner. In
Tuchfabrikation, Wein
Getreideh
großen
i f r x
Westgotheu und Römern, unter Theoderich
mit zwei ganz vollendeten Thiirmen
Man
451, geschlagen.
Reims oder Rheims (Durocortörum) an der Velse (Nebenfluß
der Aisne), mit 60,734 Einw. Eine alte, ziemlich gut gebaute Stadt, in
einer sehr fruchtbaren Gegend. Unter den vielen ausgezeichnet schönen
Kirchen bemerkt man die herrliche Kathedrale, die schönste in Frankreich,
In dieser Kirche wurden sonst die
von Frankreich von dem Erzbischöfe von Rheims gesalbt und ge
krönt. In einer anderen Kirche der ehemaligen Abtei St.-Remh bewahrte
man die sogenannte Ste. Ampoule (sancta ampulla), eine kleine gläserne
Flasche mit Oel, welche, nach einer fabelhaften Legende, ein Engel zur
Taufe des Clovis 496 dem heil. Remigius gebracht haben
nahm stets etwas von diesem vertrockneten Oele unter das übrige Sal
bungsöl. Rheims hat vortreffliche Tuchfabriken und bedeutenden Wein
Handel. Man findet hier noch Trümmer von römischen Bauten, einen
Triumphbogen u. a.
Ferner Troyes (Augustobdna) an der Seine, mit 35,678 Einw.
und großen Baumwolleusabriken; sie ist schlecht gebaut, besitzt noch viele
hölzerne Häuser und hat im Feldzuge 1814 sehr gelitten; die Grenzfestungen
¡Sedan, deren seine Tücher geschätzt sind, und Mezieres mit dem gegen
überliegenden Charleville; Givet und gegenüber Charlemont an der
Maas, Rocroy; endlich Epernay (Imbernis), wo der beste Champagner
wächst. Diese Provinz war im Jahr 1814 der Hauptschauplatz des Krieges
(s. ii. die Geschichte), und die ohnehin armen Gegenden zwischen der Marne,
der Aube und der Seine haben dabei am meisten gelitten. Zn
I W J f w #
einem kleinen Orte unweit der Aube, war sonst eine Artillerieschulc, in
welcher Napoleon I. erzogen worden.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Epernay Johann Remigius Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Frankreich Westgotheu Reims Rheims Frankreich Frankreich Rheims St.-Remh Rheims Troyes
660
A. Europa.
Minister und Beamten; Öffentlichkeit der Gerichtsverhandlungen; eine fast
unabhängige Localverwaltnng; Abschaffung jedes Privilegiums in Steuer-
angelegenheiten; die Notirung der Contribntionen dlirch die gesetzgebende,
Provinzial- und Gemeindebehörde; jährliche Bewilligung der allgemeinen
Steuern und des Armeecontingeuts; die gesetzlich organisirte Bürgergarde
und endlich die gesicherte Aufrechthaltung der Verfassung selbst —
Summe von Einrichtungen, Rechten und Freiheiten, welche, neben der
glücklichen Lage und Beschaffenheit Belgiens, den fast fabelhaften Aufschwung
des Landes erklären und deren gewissenhafte Beobachtung dasselbe vor allen
eme
Der älteste Sohn des Königs
Orden werden nur 2 verliehen:
Stürmen der Neuzeit gesichert haben,
wird Herzog von Brabant genannt. —
der Leopolds-Orden, 1832 gestiftet, und das eiserne Kreuz, letzteres nur
für Auszeichnung in der Revolution. — Münzen, Maße und Ge-
wichte sind gesetzlich ganz die in Frankreich üblichen (S. 464); bisher
wurden nur in Silber Stricke von 5 bis % Franken und in Kupfer Stücke
von 10 bis 1 Centime geprägt. Im N. rechnet man jedoch noch viel nach
holländischen Gulden. — Brabanter Meilen gehen 20 auf 1" des Aequators.
Eintheilung.
Belgien zerfällt in 9 Provinzen, welche
Verwaltungs-Bezirke (Ai-oondi^emeà),
und in 41
Unterabtheilung
hei
getheilt
Die obere Leitung jeder Provinz ruht
den
Luden eines Rathscollegiums, an dessen Spitze ein Regierungscommissär
Gouverneur genannt) steht.
wählt;
jährlich
ählt
sehr
Provinzialräthe werden vom Volke ge
ns einen Rath. Sie versammeln sich
wählt
1. und 2.
steht ein Gemeinderath vor,
: westlichsten Provinzen sind:
ihnen
ohne
Osi- und West-Flandern. Sie haben die
Bevolkerung in Belgien und Europa, demi es leben in beiden nicht weniger
als resp. 15,000 und 11,100 Menschen anf der Quadratmeile. Die
Hauptstadt der ehemaligen Grafschaft Flandern und des jetzigeu Ost-Flanderns
(srz. Gand), am Zusammenfluh der Lijs mit der Schelde
abgetheilt wird. Sie ist eine schöne und
Zeit
durch die
wohlhabende
124,440 Einw. zählt. Im 14. und 15. Jahrh, war sie noch ungleich
bevölkerter nud nicht selten zum Aufruhr geneigt; das Emporblühen von
Antwerpen entzog ihr den größten Theil ihres Handels, und eine Empörung
gegen Karl V. brachte sie um ihre Freiheit und alle ihre Privilegien. Sie
I -----f .... U ' K ^
wolle, Leinen und Maschinen. An
hier zu bemerken: Belfried (16 Be
Mittelpunkte der Stadt, aus dem
oft zu Aufruhr und Kampf geläutei
goldete Drache auf seiner Spitze i
Eonstantirwpel mitgebracht worden.
vorzüglich
Plätzen
»), ein hoher alter Wartthurm im
ade des 12. Jahrh., dessen Glocken
dient jetzt zum Gefängniß; der ver-
von Kreuzfahrern aus Brügge von
Die herrliche Kathedrale des St.
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Europa Belgiens Brabant Frankreich Belgien Europa Antwerpen
I. Die alten Deutschen.
1. Erstes Auftreten derselben.
Um das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord- und Ostsee her die Cimbern und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Volksstamme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutschen mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Mute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen Römer. Zum Schutze gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Burg nach der andern aufführen. Aus diesen Burgen entstanden nachher schöne deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w.
2. Volk und Sitten.
Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Ueber die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern.
Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg.
Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer oder auf die Jagd aus. Drohte dem Lande aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hof 51t Hof der Aufruf und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt, nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Gefolge an.
Die Hanp t w affe u der Deutschenwaren Schild und Friem e. Die Frieme war ein Spieß zum Kämpfen in der Nähe und
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Frankreich Deutschland Rhein Bonn Mainz Straßburg
354
A. Europa.
lich solche Zwiebeln seltener Art zu schwindelnden Preisen, eine ein-
zige z.b., Semperaugustus genannt, wurde mit Imoogulden
bezahlt.( Dabei aber kamen weder die Zwiebeln noch der ganze
Kaufpreis zum Vorschein; sondern nach abgelaufenem Termine,
welcher zur Zahlung und Auslieferung bestimmt war, zahlte der
Käufer oder Verkäufer dem andern nur die Summe heraus, um
wieviel die Zwiebeln in der Zwischenzeit im Preise gestiegen oder
gefallen waren: also ein Spiel, wie, es jetzt etwa mit Staatspapie-
ttn oder sogenannten Stocks in London getrieben wird. Dieser
Schwindel hörte auf, als einige die Zahlung verweigerten und auf
Auslieferung drangen, wo denn beide Theile, da die Zwiebeln
wohl nicht in solcher Menge zu schaffen waren, sich vergleichen
wußten. Auch jetzt wird hier noch ein nicht unbeutender Handel
mit Tulpen, Hyacinthen, Ranunkeln , Aurikeln, Sämereien, Obst
und Treibhausgewächsen getrieben und viele Länder Europa's von
hieraus damit versehen. Das Bleichen des Gqrns und der Leinwand,
yielche nicht blos aus Holland, sondern von Deutschland und England
in großer Menge hierher gesendet wird, geschieht unweit Haarlem,
gm Fuß der Dünen, wo man ein klares Quellwasser findet. Die Ar-
beit daran ist sehr schwer und wird daher meist von deutschen Tage-
löhnern verrichtet. Nicht blos die Güte des Wassers, sondern auch
dje Anwendung der Molken, worin man das Garn gähren läßt,
und manches Verfahren, woraus ein Geheimniß gemacht wird,
mag wohl dazu beitragen, die hiesigen Bleichen zu den besten in
Europa zu machen. — In der Nähe von Haarlem liegt der soge-
nannte Haarlemmer Busch, ein unmuthiges Wäldchen, eine
seltene Erscheinung in dieser Gegend, worin sich ein königliches
Landhaus und eine Menagerie befinden.
Nördlich von Amsterdam in einer der niedrigsten Gegenden,
daher auch Waterland genannt, liegt das durch seine übertriebene
Reinlichkeit weltberühmte reiche Dorf Broek (bruhk). Hier ist es,
wo alle Häuser sorgfältig mit Oelfarbe angestrichen, die Straßen
mit Klinker gepflastert sind, und täglich gewaschen, ja mit Bürsten
abgerieben werden. Natürlich darf kein Vieh sie betreten, dies
hat seine Eingänge hinter den Häusern von der Seite der Felder
her. Die Kuhstalle sind hier durchaus mit Fliesen ausgelegt, und
alles Holzwerk, ja selbst die Pfähle auf den Wiesen mit Oelfarbe
angestrichen. Das Innere der Häuser entspricht natürlich diesen
Umgebungen, und selten wird ein Fremder zugelassen, ohne vorher
die ihm gereichten reinen Pantoffeln angelegt zu haben. — ( Noch
weiter nördlich, an der Südersee, liegt Edam, wegen des Käsehan-
dels berühmt: der ganze nördliche Theil dieser Provinz besteht bei-
nahe aus nichts als Wiesen, welche die trefflichste Butter und den
bekannten holländischen Käse liefern. — Ferner bemerken wir
noch in diesem Theile von Holland: die Stadt Alkmaar, welche
ebenfalls Kässehandel treibt; Lnkku^sen (—heujen), an der Sü-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
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Extrahierte Personennamen: Haarlemmer_Busch
Extrahierte Ortsnamen: Europa London Holland Deutschland England Haarlem Europa Haarlem Amsterdam Holland
847
Iv. Die Niederlande» A) Holland.
und Brouwer, die sich nach Art der Holländer an Bauernfesten,
Wachstuben u. s. w. hielten; van 1))R, als einer der größten
Portraitmaler berühmt; endlich der größte aus dieser Schule,
Feier Faul Hubens, geb. zu Cöln 1577, gest. zu Antwer-
pen 1640.
A) Das Königreich der Niederlande oder Holland.
Es besteht der Hauptsache nach aus den ehemaligen 7 Pro-
vinzen, welche die Republik Holland bildeten, nemlich: Holland,
Seeland, Utrecht, Geldern, Overvssel, Gröningen und Fries-
land; später kam dazu noch ein südlicher Landstrich, die Generali-
täts-Lande, jetzt Nord-Brabant genannt, und vermuthlich wird
noch der nordöstliche Theil von Limburg und der östliche Theil von
Luxemburg den Niederlanden verbleiben.
Verfassung. Orden.
Nach der seit 1815 eingeführten neuen Verfassung ist das
Königreich der Niederlande eine durch eine Volksvertretung be-
schrankte Monarchie. Die Krone ist erblich in der männlichen
Nachkommenschaft des jetzigen Königs Wilhelm 1. aus dem Hause
Nassau-Oranien: in Ermangelung männlicher Nachkommen kön-
nen auch die Töchter den Thron erben. Der älteste Sohn des
Königs führt als muthmaßlicher Thronerbe den Titel: Prinz von
Oranien. Die Reichsstände (Generalftaaten) theilen sich in 2 Kam-
mern. Die Mitglieder der ersten Kammer werden vom König
auf Lebenszeit ernannt; die zweite Kammer besteht aus den Abge-
ordneten der Ritterschaft, der Städte und der Dörfer jeder Pro-
vinz, und jede Provinz hat noch ihre besondern Stande. — Seit
der Errichtung des Königreichs sind 2 Orden gestiftet worden: der
militairische Wilhelmserden für Land- und Seekrieger, und der
Löwenorden für bürgerliches Verdienst. Jeder hat 4 Klassen; der
erstere wurde im April, der zweite im September 1815 errichtet.
Münzen. Maaß. Gewicht.
Man rechnet in Holland allgemein nach Gulden oder Florenen,
welche 100 Cents oder 20 Stüver, etwa 13 ggroschen werth sind.
An wirklichen Münzen hat man Dukaten, zu 3 und einigen Gro-
schen preußisch; in Silber Ilyksdaalders zu 50 Stüver, Kronen-
thaler zu 40 Stüver. Maaß und Gewicht waren bisher fast an
jedem Orte verschieden. Eine holländische Meile, wovon 192u
auf 1 Gr. des Aequators gehen, beträgt also etwa 1^/2 Stunde
Weges.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Holland Niederlande Holland Holland Holland Seeland Utrecht Limburg Luxemburg Niederlanden Niederlande Holland
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Koblenz, Mainz, Worms und anderen Orten entführten, auch mir das Leben und Treiben der Hofhaltungen von Darm stadt und Baden - Karlsruhe zu betrachten. Hier in Frankfurt stand aber die deutsche Zentralverwaltung jetzt fest, obgleich ihr Haupt jetzt mit den Herrschern in Frankreich umherzog. Unter dem Schutz dieser Verwaltung hatte ich Recht und Macht, in nreiner Weise mit der Feder und durch eine freieste Presse zu wirken. Hier war von preußischer Seite jetzt besonders wirksam der Oberst Rühle von Lilienstern für den Krieg und für das allgemeine deutsche Bewaffnungswesen, und für das mehr Innerliche, vorzüglich für das Verpflegungs- und Lazarettwesen, war der edle, vortreffliche Graf Solms-Laubach berufen, mit welchem ichvielzu verkehren hatte; von Österreich waren ein Herr vonhandel und Major Meyern bestellt, mit welchem ich manche genialische Umzüge und Ausflüge an dem schönen Rhein umher gemacht habe; von anderen deutschen Staaten waren andere Männer da; Rußland ward hier durch Nikolaus Durjeneff1) vertreten, dessen Bruder Alexis ich in Petersburg sehr gekannt hatte. —
Nach geschlossenem Frieden kam Stein hier in Frankfurt an um die Mitte des Monats August 1814. Ich saß in meinem W agen auf einer Fahrt von Frankfurt nach Main z, da wollte er mir unweit Höchst mit Extrapostflügeln vorüberfliegen. Ich erkenne ihn sogleich, General Boyen sitzt neben ihm imwagen; auch er erkennt mich, ruft: Gleich umgekehrt! Mit mir nach Frankfurt zurück! Ich tat so und saß mit ihm und Boyen und dem braven General Kleist-Nolle n-dorf im Römischen Kaiser bald am Mittagstisch2). Das ward uns allen wirklich ein rechtes, deutsches Freudenmahl. Er befahl vom besten Elfer, und wir tranken und ließen die
*) Turjenjew.
2) Irrtum Arndts: Das Zusammentreffen bei Höchst erfolgte am 13. Juni, wobei Arndt aber nicht umkehrte. Das Mittagsmahl in Frankfurt hat also nichts damit zu tun.
Quellenschriften 3. /■
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Extrahierte Personennamen: Nikolaus Alexis August Arndt
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Worms Baden Karlsruhe Frankfurt Frankreich Solms-Laubach Rhein Nikolaus Petersburg Frankfurt Frankfurt Main Frankfurt Frankfurt