154
Fünfter Abschnitt.
Kern von Granit, Gneis und Granwacken, um den sich mantelförmig jüngere
Sandsteine lagern. Die ersteren setzen vorzugsweise die höheren, südlichen
Gebirgszüge zusammen, während die Sandsteine im N. und an den
äußeren Abdachungen vorwalten.
Die Oberrheinische Tiefebene ist ein Grabenbruch. Die jetzt getrennten Ge-
birge bildeten einst eine gemeinsame Erhebung, deren mittlerer Teil längs Spalten
der Erdrinde eingesunken ist (siehe Abb. 80). Ehe der Rhein sich durch das Rheinische
Schiefergebirge einen Weg gebahnt, erfüllte die Oberrheinische Tiefebene ein Binnensee.
Linksrheinische Gebirge:
1. Die Pogesen, vom Schweizer Jura durch die Burgundische
Pforte (Trouee de Beifort) getrennt. Sie bestehen aus 2 staffelförmig
angeordneten Ketten, die nur durch den Paß von Saales mit einander
in Verbindung stehen.. Der sehr scharf ausgeprägte südliche Hauptkamm beginnt
mit dem schroff aufsteigenden Eckpfeiler des Elsässer Welchen und zieht
sich von hier nach Nno. Er besteht aus Granit und Grauwackeu; seine
Gipfel zeigen daher die diesen Gesteinen eigentümliche Form flach gewölbter
Kuppen. An beiden Hängen zahlreiche kleine Seen, die dem Gebirge einen
besonderen Reiz verleihen. (Abb. 81.) Nach 0. entsendet der Haupt-
kamm mehrere Nebenketten. Auf einer von ihnen der höchste Gipfel des
Gebirges, der Sulzer Welchen, 1430 m. In der nördlichen Verlän-
gerung der Hauptkette das breite Grauitmassiv des H o ch f e l d e s.
In den ziemlich breiten, südlichen Bogesentälern, ebenso im Breuschtal zahlreiche
kleine Fabrikorte (vorwiegend Textil-Jndustrie), die zum Teil die Kraft der Gebirgs-
Wässer benutzen (Anlage von Stauweihern); der bedeutendste Gebweiler am Fuße
des Welchen. Bon Eisenbahnen werden die Südvogesen bisher nicht überschritten.
Die nordwestliche Vogesenkette, fast ausschließlich aus Buntsandstein
ausgebaut, beginnt erst nördlich der Menrthe, reicht aber nach N. erheblich
weiter als die südliche, von der sie durch das Längstal der Breusch
getrennt wird. Ihr am schärfsten ausgeprägter und daher bekanntester
(jedoch nach den neuesten Messungen nicht höchster) Gipfel ist der Donon,
1010 m. Sie reicht nach N. bis zur Zaberner Steige, dem wichtigsten
Paßübergang des Gebirges, von welchem dieses eng eingeschnürt ist und
sich auf 380 m erniedrigt.
Über die Zaberner Steige führt die große Straße von Straßburg nach Paris,
die aber an Bedeutung verloren hat, seit Eisenbahn und Kanal durch das etwas südlicher
gelegene enge Zorntal geführt sind. Am Ostfuße des Überganges in anmutiger
Lage Zabern (Unter-Elsaß).
2. Die Hardt ist ein niederes, nach 0. steil abfallendes, gut bewaldetes
Saudsteinplateau, das von Wasserläusen mehrfach vollständig durchschnitten
wird. Der ins Elsaß fallende Abschnitt (bis zur Lauter) wird Wasgeu-
wald, der nördliche Pfälzer Wald genannt.
3. Das Norpsälzer Bergland, durch die Senke von Kaiserslautern
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Extrahierte Personennamen: Sulzer
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Rheinische Oberrheinische Nno Breuschtal Paris
§ U8. Das Rheinische Schiefergebirge.
159
entwickelt ist die Pferdezucht. Wald ist überall, jedoch nur in kleinen Beständen, vorhanden.
Lothringen enthält die ergiebigsten Eisenerzlager Deutschlands; an der Saar,
größtenteils im Gebiet der Rheinprovinz, umfangreiche Kohlenlager. Daher in Loth-
ringen und dem südlichsten Teil der Rheinprovinz bedeutende Industrie, namentlich
Eisen- und Stahlwerke. Auch Salz wird in Lothringen an manchen Stellen gewonnen.
Die dentsch-sranzösische Sprachgrenze zieht sich durch Deutsch-Lothringen von Dieden-
Hofen nach 80. gegen Saarburg hin.
In Lothringen: An der Saar Saargemünd (Porzellan- und Tonwaren-
fabrikation). An der Mosel Metz, stärkste Festung an Deutschlands Westgrenze, Hptst.
des Bezirks Lothringen, Bischofssitz, und Diedenhofen, Festung. In der Rheinprovinz
an der Saar die Doppelstadt Saarbrücken-St. Johann, 100 000 Einw., Mittel-
Punkt des Kohlenreviers und Jndustriebezirkes. Luxemburg, nördlich der Mosel,
Hptst. eines selbständigen Großherzogtums.
§ 118. Das Rheinische Schiefergebirge.
Das Rheinische Schiefergebirge war ursprünglich ein Ketten-
gebirge, dessen von Sw. nach No. verlaufende Ketten sich im wesentlichen
Abb. 83. Profil durch einen Teil des Taunus (nach Koch).
I Phyllit (Urtonschieser), Ii Quarzit, Iii Tonschiefer, Iv Grauwacke, V jüngere Ablagerungen
der Rheinebene (Diluvium und Alluvium).
ans Tonschiefern, Granwacken und Quarziteu aufbauten. Sie sind
aber durch die zerstörenden Wirkungen der Atmosphäre und des fließenden
Wassers allmählich abgetragen, und das Gebirge ist dadurch in eine Plateau-
landschast verwandelt, die ihre Gliederung nur durch die tief einschneiden-
den Flußtäler erhält. Nur die äußerst widerstandsfähigen Qnarzite haben
zum Teil der Verwitterung Trotz geboten und erheben sich als sanfte Berg-
rücken um einige hundert Meter über die Plateaufläche (s. Abb. 83). Auch
vulkanische Gesteine haben diese an mehreren Stellen durchbrochen und
sich zu Kuppen aufgetürmt. Die mittlere Höhe des Gebirges beträgt nur
5—600 m; auch die höchsten Gipfel erreichen 900 m nicht. Die Hochflächen
haben im allgemeinen ein rauhes Klima und sind unfruchtbar.
Der Rhein wird von dem Rheinischen Schiefergebirge zunächst
nach Xv. abgelenkt; bei Bingen, wo er links die Nahe aufnimmt, biegt er
scharf nach Nnw. um und bricht nun durch das Gebirge durch. (Abb. 84.)
Zwischen Bingen und Koblenz treten die Berge oft unmittelbar an den
Fluß heran, so daß nur durch Sprengungen für Straßen und Eisenbahnen
hat Raum geschaffen werden können. Auch durchziehen mehrfach Quarz-
riffe den Fluß (Binger Loch), die ebenfalls Sprengungen nötig gemacht
haben. Unterhalb Bonn verläßt der Rhein das Gebirge und tritt in die
breite Kölner Tieflandsbucht ein. Nebenflüsse: von links Nahe,
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1. Die alten Deutschen.
1. Erstes Austinen derselben.
Mm das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord-und Ostsee her die Cimberu und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Bolksstämme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutscheu mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Acute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen „Römer. Zum Schutz gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Bnrg nach der andern auffuhren. Aus diesen Burgen entstanden nachher schone deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w.
2. Volk und Bitten.
Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Über die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern -
Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg.
Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer ober auf die Jagd ans. Drohte dem Laube aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hos zu Hof der Aufruf, und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt; nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Ge' folge an.
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Nord-und_Ostsee Rhein Frankreich Deutschland Rhein Bonn Mainz Straßburg
386
ohne Ekel das Blut ihrer Feinde. Sie waren sehr gefürchtet und
richteten große Verheerungen an. Unter Arnulf I. erschienen sie
zuerst in Deutschland und wiederholten ihre Einfälle unter den
folgenden Kaisern. Im Jahre 917 kamen sie zum ersten Mal
in's Elsaß. Vom Bodensee her überfielen sie die Stadt Basel
und drangen ins Elsaß ein, das sie verheerten. Herzog Burkard
von Schwaben setzte ihnen tapfern Widerstand entgegen. Im
Jahre 924 machten die Ungarn einen neuen Einfall ins Elsaß
und verheerten Alles. Ein drittes Mal erschienen sie (935) in
unserm Lande; sie kamen wieder vom Bodensee her, drangen in
den Schwarzwald ein, setzten über den Rhein und verheerten das
Ober-Elsaß. Bei Bennweier suchte ihnen Graf Leutfried zu
widerstehen, wurde aber geschlagen. Die Ungarn drangen bis
an den Ungersb erg bei Dambach vor. Im Ober-Elsaß hinter-
ließen sie im Thale von Gebweiler eine blutige Spur. Sie woll-
ten die Abtei Murbach plündern; der Abt war mit den Kost-
barkeiten geflohen. Sie fanden nur sieben Klosterbrüder vor,
welche sie auf dem sog. Mordfelde am Fuße des Belchen elen-
diglich ermordeten Ratgeber.
17. Der erste Krenffttg.
(1096 ii. Chr.)
Zu Ende des elften Jahrhunderts erscholl im ganzen christ-
lichen Abendlande die Kunde: Das heilige Grab, worin der Leib
Christi lag. ist in der Gewalt der Türken, welche die frommen
Wallfahrer verfolgen und morden und die Heiligtümer schänden.
Und es kam ein Pilger aus dem gelobten Lande zurück, Peter
von Amiens, der Einsiedler genannt. Auf einem Esel zog er durch
die Länder der Christenheit, in der 'einen Hand das Bild des ge-
kreuzigten Heilandes und in der andern einen Brief vom Pa-
triarchen von Jerusalem an alle Fürsten des Abendlandes, daß
sie auszögen, um das heilige Grab aus der Gewalt der Türken
zu besteien. Wo Peter von Amiens hinkam, predigte er mit lau-
ter Stimme die Leiden der Christen im gelobten Lande und sprach:
„Christus, der Herr, ist mir erschienen und hat zu mir geredet:
„„Wohlan, Peter, richte aus, was du begannst, und ich werde mit
dir sein, denn die Stunde ist gekommen, daß mein Tempel ge-
reinigt werde."" Da übermannte in jener harten Zeit voll Raub,
Mord, Fehde und wilder Gewalt alle Herzen ein mächtiger Drang.
Jung und Alt, Mann und Weib, Reich und Arm, Adel und
Knechte standen auf, um ins gelobte Land zu ziehen, zum Kriege
gegen die Ungläubigen.
Der Papst, Urban Ii., berief 1095 eine große Kirchenversamm-
lung nach Clermont in Frankreich. Da waren 14 Erzbischöfe, 225
Bischöfe, 400 Äbte und Fürsten und Laien ohne Zahl. Mit be-
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Extrahierte Personennamen: Burkard
von_Schwaben Bennweier Peter
von_Amiens Peter_von_Amiens Peter Urban
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Basel Ungarn Elsaß Schwarzwald Rhein Dambach Ober-Elsaß Christi Jerusalem Clermont Frankreich
294
Außer dem Münster verdient die Thomaskirche mit den: Mau-
soleum des Marschalls von Sachsen die größte Beachtung.
Straßburg ist Sitz eines Bischofs und der höchsten Landes-
behörden und hat eine große Anzahl von niedern und Hähern
Unterrichtsanstalten.
Unter den öffentlichen Plätzen ist am meisten der Broglieplatz
besucht. Aus dem Gutenbergsplatz steht die Statue Gutenbergs;
der Kleberplatz ist geziert mit dem Denkmal des General Kleber.
Die Umgegend Straßburgs besitzt in der Nähe zwei schöne
Anlagen: die Ruprechtsau und die Contaden. Erstere hat eine
Orangerie, die ehedem ein altes . Lustschloß der Herzöge von Zwei-
brücken war. Zu beit Punkten, die von Straßburg aus in kurzer
Zeit mit der Eisenbahn zu erreichen sind, gehören die Umgebungen
von Mutzig, das Otilienkloster auf dem Otilienberge und der
Hochwald bei Barr.
Bier, Tabak und die geschätzten Gänseleber-Pasteten sind die
Hauptartikel, welche die Stadt persendet.
Straßburg war bis zum Jahr 1681 die bedeutendste Reichs-
stadt im Elsaß; Maximilian I. nennt es in einem Schreiben die
starke Vormauer des deutschen Reiches und rühmt es wegen seiner
altdeutschen Redlichkeit, Standhaftigkeit und Tapferkeit. Gegen-
wärtig hat Straßburg 106,000 Einwohner.
4. Die Durg Mdeck.
1. Burg Nideck ist im Elsaß der Sage wohlbekannt,
Die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Riesen stand;
Sie selbst ist nun zerfallen, die Stätte wüst und leer,
Du fragest nach den Riesen, du findest sie nicht mehr.-
2. Einst kam das Riesenfräulein ans jener Burg hervor,
Erging sich sonder Wartung und spielend vor dem Thor
Und stieg hinab den Abhang bis in das Thal hinein,
Neugierig zu erkunden, wie's unten möchte sein.
3. Mit wen'gen raschen Schritten durchkreuzte sie den Wald,
Erreichte gegen Haslach das Land der Menschen bald,
Und Städte dort und Dörfer und das bestellte Feld,
Erschienen ihren Augen gar ein fremde Welt.
4. Wie jetzt zu ihren Füßen sie spähend niederschaut,
Bemerkt sie einen Bauer, der seinen Acker baut;
Es kriecht das kleine Wesen einher so sonderbar,
Es glitzert in der Sonn der Pflug so blank und klar.
5. „Ein artig Spielding," ruft sie, „das nehm ich mit nach Haus!"
Sie knieet nieder, spreitet behend ihr Tüchlein aus
Und feget mit den Händen, was da sich alles regt,
Zu Haufen in das Tüchlein, das sie zusammenschlägt.
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I. Die alten Deutschen.
1. Erstes Auftreten derselben.
Um das Jahr 113 vor Christi Geburt kamen von der Nord- und Ostsee her die Cimbern und Teutonen. Das waren zwei kriegerische, deutsche Volksstamme. Sie drangen bis über den Rhein in das heutige Frankreich und in Deutschland vor. Damals beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Welt. Wiederholt stießen die Deutschen mit den Römern zusammen. In mehreren Kämpfen wurden die Deutschen geschlagen. Aber mit neuem Mute kehrten sie immer bald wieder zurück und verfolgten die erschrockenen Römer. Zum Schutze gegen diesen gefährlichen Feind ließen die römischen Kaiser am Rhein eine Burg nach der andern aufführen. Aus diesen Burgen entstanden nachher schöne deutsche Städte, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg u. s. w.
2. Volk und Sitten.
Die alten Deutschen waren große und starke Menschen, so daß die Römer sie für Riesen hielten. Breit und gewölbt war ihre Brust, blau und feurig ihr schönes Auge. Ueber die kräftigen Schultern wallte das blonde oder goldgelbe Haupthaar. Ihre gewaltige Donnerstimme versetzte den Feind in Angst und Zittern.
Ihre liebste Beschäftigung war der Krieg.
Gab es nirgendwo Krieg, so zogen sie auf Abenteuer oder auf die Jagd aus. Drohte dem Lande aber ein Feind, so erscholl von Gau zu Gau, von Hof 51t Hof der Aufruf und alsbald eilten alle waffenfähigen Männer herbei. Das war der Heerbann oder die Landwehr. Die Beute des Sieges wurde unter alle verteilt, nur erhielt der Tapferste einen größeren Teil. Dem Heerbann schlossen sich zu Kriegszeiten auch die Herzoge (Anführer, welche vor dem Heere herzogen) mit ihrem Gefolge an.
Die Hanp t w affe u der Deutschenwaren Schild und Friem e. Die Frieme war ein Spieß zum Kämpfen in der Nähe und
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Frankreich Deutschland Rhein Bonn Mainz Straßburg
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Koblenz, Mainz, Worms und anderen Orten entführten, auch mir das Leben und Treiben der Hofhaltungen von Darm stadt und Baden - Karlsruhe zu betrachten. Hier in Frankfurt stand aber die deutsche Zentralverwaltung jetzt fest, obgleich ihr Haupt jetzt mit den Herrschern in Frankreich umherzog. Unter dem Schutz dieser Verwaltung hatte ich Recht und Macht, in nreiner Weise mit der Feder und durch eine freieste Presse zu wirken. Hier war von preußischer Seite jetzt besonders wirksam der Oberst Rühle von Lilienstern für den Krieg und für das allgemeine deutsche Bewaffnungswesen, und für das mehr Innerliche, vorzüglich für das Verpflegungs- und Lazarettwesen, war der edle, vortreffliche Graf Solms-Laubach berufen, mit welchem ichvielzu verkehren hatte; von Österreich waren ein Herr vonhandel und Major Meyern bestellt, mit welchem ich manche genialische Umzüge und Ausflüge an dem schönen Rhein umher gemacht habe; von anderen deutschen Staaten waren andere Männer da; Rußland ward hier durch Nikolaus Durjeneff1) vertreten, dessen Bruder Alexis ich in Petersburg sehr gekannt hatte. —
Nach geschlossenem Frieden kam Stein hier in Frankfurt an um die Mitte des Monats August 1814. Ich saß in meinem W agen auf einer Fahrt von Frankfurt nach Main z, da wollte er mir unweit Höchst mit Extrapostflügeln vorüberfliegen. Ich erkenne ihn sogleich, General Boyen sitzt neben ihm imwagen; auch er erkennt mich, ruft: Gleich umgekehrt! Mit mir nach Frankfurt zurück! Ich tat so und saß mit ihm und Boyen und dem braven General Kleist-Nolle n-dorf im Römischen Kaiser bald am Mittagstisch2). Das ward uns allen wirklich ein rechtes, deutsches Freudenmahl. Er befahl vom besten Elfer, und wir tranken und ließen die
*) Turjenjew.
2) Irrtum Arndts: Das Zusammentreffen bei Höchst erfolgte am 13. Juni, wobei Arndt aber nicht umkehrte. Das Mittagsmahl in Frankfurt hat also nichts damit zu tun.
Quellenschriften 3. /■
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Extrahierte Personennamen: Nikolaus Alexis August Arndt
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Worms Baden Karlsruhe Frankfurt Frankreich Solms-Laubach Rhein Nikolaus Petersburg Frankfurt Frankfurt Main Frankfurt Frankfurt