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1. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 155

1900 - Leipzig : Spamer
Neukaledonien. 155 klägliche Fortschritte gemacht. Nach dem für sie unglücklichen Kriege 1870/71 hatten sie nun gar die in Paris gefangenen Communisten dahin gebracht und versprachen sich von deren Einfluß auf die Eingeborenen und von deren Wirksamkeit reichen Erfolg. Im Jahre 1885 belief sich die Bevölkerung auf 20 813 Seelen. Die größte Insel Ozeaniens nach Neuguinea ist die 1642 von dem berühmten Seefahrer Tasm an entdeckte und von ihm zunächst Staaten- land genannte Insel Neuseeland. Mehr als ein Jahrhundert verging Mann und Frau aus Neukaiedonien. nach der ersten Auffindung, bis sie 1769 von Cook auf der ersten Reise um die Erde wieder besucht ward. Er fand, daß Neuseeland nicht aus einer, sondern aus zwei Inseln bestehe, welche durch eine Meerenge, die man zum Andenken an ihren Entdecker Cooksstraße nennt, voneinander getrennt sind. Derselbe Seefahrer besuchte sie noch mehrere Male. Andre sind ihm nachgefolgt, und so ist sie uns ziemlich bekannt geworden. Eine Kette schneebedeckter Gebirge, meist vulkanische Kegelberge, bis zu 5000 m. Höhe, durchzieht beide Inseln. Die Küsten sind reich an weiten Buchten und schönen Häfen. Dichte Wälder bedecken die Hügelreihen und die riesenmäßige Kallrifichte findet sich häufig. Nirgends trifft man ein ! x

2. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 147

1884 - Leipzig : Spamer
Kloster Grüssau, das schlesische Eskorial. 147 Lasten, Steuern. Zöllen und Hebungen, welchen Namen sie immer haben mögen. ^ Alle Dörfer, welche in jener Gegend bereits angelegt sind oder vom Stifte noch l. angelegt werden, sollen unter die Gerichtsbarkeit des Stiftes gehören. Zu den zuerst geschenkten Dörfern treten bald noch andre hinzu; einzelne andre Ort- schasten werden der neuen Stiftung zinspslichtig. Bolko wurde nicht müde^ dem Stifte immer größere Wohlthaten zu erweisen. Kloster Grüssau. Nach einer Zeichnung von Gustav Täubert. Der massive Bau des Klosters scheint im Jahre 1293 noch nicht vollendet gewesen zu sein; denn in diesem Jahre schenkte Bolko dem Stifte 30 Mark aus den Zöllen von Löwenberg, Buuzlau, Schweidnitz, Reichenbach und Franken- stein zum Fortbau des Klosters (ad structuram monasterii sui) als einen jähr- lichen Zins unter der Bedingung, daß die Mönche um so eifriger für ihn zu Gott beten sollten. Im Jahre 1303 starb Bolko, der beste Wohlthäter der schleichen Kirche. Sein Leichnam wurde nach Grüssau gebracht und in der von ihm erbauten Stiftskirche beigesetzt. Seine Nachfolger bestätigten nicht nur die Schenkungen und Stiftungen ihrer Vorgänger, sondern fügten den alten neue Schenkungen hinzu. So gehörte Grüssau im 14. Jahrhundert zu den vor- ^ehmsten Klöstern Schlesiens und behauptete mit Rücksicht auf seine fürstliche Gründung und reiche Ausstattung stets einen vorzüglichen Rang. Es war um die Mitte des Monats Juli 1426,.als rauchende Trümmer eingeäscherter, vorher blühender Ortschaften in Grüssau die Schreckenskunde verbreiteten, daß ein Schwärm Hussiten im Anzüge sei. Unter der Anführung 10*

3. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 342

1884 - Leipzig : Spamer
342 Der schlesische Schlachtenfluß, die Katzbach. eine Entscheidung für den Krieg herbeiführte, so dars man doch nicht übersehen, daß ein unglückliches Ende derselben den König unfehlbar in die äußerste Not gebracht hätte. Der Gewinn dieser Morgenschlacht war nicht unbedeutend, denn die Österreicher hatten 2000 Mann Tote, an 4000 Verwundete, und 4000 Mann waren gefangen genommen worden; außerdem verloren sie 82 Kanonen und 23 Fahnen und Standarten. Die Preußen hatten 96 Offiziere und 3420 Mann eingebüßt, nämlich 12 Offiziere und 763 Mann waren tot, 74 Offiziere und 2415 Mann ver- wundet, 10 Offiziere und 242 Mann gefangen und vermißt. Friedrich, der selbst während des Kampfes ein Pferd unter dem Leibe verloren und einen Prellschuß erhalten hatte, belohnte noch auf dem Schlacht- felde das Verdienst. Dem Regiment Bernburg sprach er laut und öffentlich seinen Dank aus und versprach ihm baldigste Rückgabe der bei Dresden ent- zogenen Ehrenzeichen. Da trat der Flügelmann der Leibkompanie vor und sagte: „Ich danke Ew. Majestät im Namen meiner Kameraden, daß Sie uns unser Recht zukommen lassen. Ew. Majestät sind doch nun wieder unser gnädiger König?" „Ja, Kinder", antwortete Friedrich, „und alles soll vergessen sein." Zielen wurde zum General der Kavallerie ernannt, zwei andre Generale er- hielten den Schwarzen Adlerorden. Nachdem noch Viktoria geschossen worden war, brachen die Sieger noch vormittags nach Parchwitz auf; Zieten, welcher die Be- erdigung der Gefallenen und den Transport der Verwundeten und der Beutestücke. anzuordnen hatte, folgte am Abend des bedeutungsvollen Tages seinem Könige. Am Säkulartage der Schlacht, am 15. August 1860, ist auf dem weithin sichtbaren Rehberge ein Denkmal enthüllt worden: Auf drei Granitfelsen erhebt sich eine Säule mit dem die Flügel weit ausdehnenden preußischen Adler; das Postament trägt eine kurze Inschrift; das Ganze ist eine Nachbildung des be- kannten Brunzlowschen Denkmals im Parke des Berliner Jnvalidenhauses. Ein älteres, kleines Monument auf einer von drei Bäumen eingefaßten Anhöhe, im Volksmunde das „Trommeldenkmal" genannt, enthält auf einer abgestumpften Säule als Inschrift die Strophe aus dem Gleimschen Siegesliede nach der Schlacht bei Lowofitz, welche mit den Worten „Auf einer Trommel saß der Held" anfängt. Zu diesen beiden Erinnerungszeichen an den Tag von Liegnitz ist noch ein drittes gekommen, die nach der Schadowschen Statue Friedrichs des Großen in Stettin modellierte, aus dem Friedrichsplatze (früher Schulplatz) am 15. August 1869 enthüllte Statue des Siegers von Liegnitz. Die Landwehrschlacht an der katztiach am 26. August 1813. Noch ein- mal wurde in der Nähe von Liegnitz an der Katzbach eine Schlacht geliefert, die von solcher Bedeutung ist, daß sie ein nicht zu unterschätzendes Glied einer Schlachtenkette genannt werden muß, die entscheidend auf die Geschicke Europas wirkte. Diese Schlacht wurde in dem denkwürdigen Jahre 1813 geschlagen. Den verbündeten Preußen und Russen hatten sich die Österreicher gegen das Vordringen der „großen Nation" angeschlossen. Im August hatte Blücher, der Marschall Vorwärts, die französischen Marschälle Ney und Macdonald über die Katzbach, den Bober und den Queis zurückgedrängt. Da eilte Napoleon mit starker Macht nach Schlesien, um die „versoffenen Husaren" zu züchtigen. Blücher wußte, daß er der großen Truppenmacht nicht gewachsen war und wich

4. Bilder vom Niederrhein - S. 218

1882 - Leipzig : Spamer
218 Kleve. römischen Kaiser Dioeletian (um 284 n. Chr.) infolge einer großen Ueber- schwemmung verändert haben; aber dem widerspricht, daß noch in einer Ur- künde vom Jahre 891 Orte an seinem rechten Ufer erwähnt werden. Wann der Strom sein altes Bett verließ, läßt sich jedoch nicht ermitteln; im Jahre 1085 muß die Veränderung aber schon erfolgt gewesen sein, denn da wird der ehemalige Rittersitz Schmehausen bei Kellen als „Rheinzollhaus" erwähnt, wo der Strom rechts vorbeifloß. Daselbst führt jetzt noch eine Fähre über einen zurückgebliebenen Arm des Flusses, den sogenannten „alten Rhein", welcher unterhalb Schenkenschanz mit dem großen „neuen Rhein" zusammenfließt. Zum Ersatz bespült jetzt das bereits erwähnte Flüßchen Kermesdaal und der Spoy- graben die Stadt. Auch legte schon Prinz Moritz im Thiergarten einen Kanal nach dem Rheine an, um zwischen Kleve undnymwegen eine sogenannte Beurt- oder Rangschiffahrt zu gründen. Leider ließ ihn der Tod das Werk, das schon bis zu dem später erbauten königlichen Jagdschloß Wasserburg ge- diehen war, nicht vollenden. Der Kurfürst Friedrich Iii. nahm jedoch den Plan wieder auf; nur benutzte er den alten Spoygraben größtentheils hierzu, welcher früher wol nur zur Ableitung der Gewässer von Feldern und Wiesen gedient hatte. Jetzt aber ward er der Schiffahrt zugänglich gemacht und wimmelte bald von Masten und Segeln. Bei dem Orte Brienen bildete dieser Kanal vor der Schleuse einen geräumigen Hasen, in welchem oft der größte Theil der niederländischen Handelsflottille überwinterte. Leider durchbrach 1740 der Rhein die Dämme und hemmte den aufgeblühten Handel, welcher schließlich durch eine furchtbare Ueberfchwemmung (1809) ganz zerstört ward. Erst 1848 half man dem Schaden wieder ab, ohne jedoch die alte Blüte wieder herbeizuführen. An dem jetzt abgebrochenen Mittelthor Klebe's befand sich ein Gemälde des Rhetors Emmenins, welcher für den Gründer der ersten Kleve'fchen Schule gilt. Er soll von den römischen Kaisern Diocletian und Galerius ein Gehalt von 600,000 Sesterzien (25,000 Thlrn.!) erhalten haben, welchen er der Stadt zum Bau von Schulen zuwandte. Deshalb ließ die dankbare Bürgerschaft des Wohlthäters Bild in Stein aushauen und über dem Thor- bogen des alten Mittelthores danach ein Gemälde anfertigen. Die Statue, seit 1820 Eigenthum der Aula des Gymnasiums, ist aus Sandstein gemeißelt und stellt den Rhetor in einem togasörmigen Talare und einem Käppchen dar. In der Linken trug er wahrscheinlich einen Zuchtstab (ferula) und in der Rechtot eine Schüssel, in der man Münzen oder Brötchen erkannt haben will. Die ganze Statue und ihre Bedeutung ist von sehr zweifelhaft historischem Werth. Der Wohlstand Kleves und seine Bedeutung für Provinz und Reich hat mit dem Einzug der Franzosen (1798) sehr abgenommen. Damit war, wie Velsen bemerkt, sein goldenes Zeitalter dahin und sein ehernes begann. Als mit der Rückkehr unter „Preußens glorreiches Seepter" (1815) der Sitz eines königlichen Oberlandesgericht und 1816 der Sitz einer königlichen Regierung uach Kleve verlegt ward, hob es sich zwar wieder einigermaßen, doch der Glanz war vorübergehend. Der Boden um Kleve herum gilt zwar für fruchtbar, so daß er für die „Kleve'sche Kornkammer" gilt, ja er führt fogar die sogenanten Kleve'fchen Diamanten, d. h. Ouarzstücke, die den echten Diamanten zum Verwechseln ähnlich sehen; doch trotzdem fehlt es nicht an Armen, deren man

5. Bilder vom Niederrhein - S. 57

1882 - Leipzig : Spamer
Köln zur Zeit der Römer. 57 denen des Deutzer Kastells zum Bau der Pantaleonskirche verwandt haben. Später habe der Kaiser Otto das Deutzer Kastell wieder notdürftig restaurireu lassen. Manche nehmen an, die Brücke Konstantins habe in der Gegend des heutigen Bayeuthurms gestanden, indessen ist dies wol irrig, und der daselbst angenommene Brückenbogen führte wol zu einem mittelalterlichen Zollhause. Von römischen Daten ist noch nachzuholen, daß im Jahre 70 n.chr. der römische Statthalter am Niederrhein, Vitellius, in Köln von seinen Truppen zum römischen Kaiser ausgerufen ward und nach Rom eilte, um dort seinen Einzug zu halten. Wie er in Schwelgerei und Schlemmerei versank, ist bekannt. Kirche St. Gereon. Auch der Kaiser Trajau ward als solcher zuerst in Köln (98 n. Chr.) proklamirt. Von dem Luxus aus der Römerzeit geben viele Gräberfunde Kunde, wie das Grab in dem Dorfe Wieden mit einem Marmorsarkophag, zwei Sesseln, mehreren Büsten u. dgl. Unter der Regierung Konstantias des Großen (306—337) soll seine Mutter, die heilige Helena, in Köln gewesen sein und die Gereonskirche an der Stelle gegründet haben, wo der Sage nach der heilige Gereon mit dem Rest der thebäischen Legion unter Diocletian (287) bei der Christen- Verfolgung den Märtyrertod erlitt. Noch heute erinnert das „Martinsfeld", eigentlich „Marthrsfeld", an diese Verfolgungen. Die jetzige Gereouskirche

6. Bilder von den deutschen Nordseeküsten und aus dem westlichen Tiefland - S. 276

1885 - Leipzig : Spamer
276 Die Lüneburger Heide. ist Sitz der Regierungsbehörden und des Kreisamtes. Die Saline, schon 906 benutzt, liegt an der südwestlichen Seite der Stadt und liefert jährlich 460 660 Zentner Salz. Die Kalkstein- und Gipsbrüche stehen unter einer königlichen Berginspektion und befinden sich auf der westlichen Seite der Ilmenau in den bis 56 m ansteigenden Höhen, dem Schildstein. Kalk- und Zeltberg. Außerdem bestehen hier noch ein Eisenwerk mit Maschinenfabrik, Fabriken für Soda. Zement, Tapeten, Knochendünger, Haartuch, Karten, Tabak und Zigarren und Kalkbrennereien. Unter den verschiedenen Häusern mit gebogenen, geschweiften Giebeln, die .sich teilweise in der langsam dahinfließenden Ilmenau spiegeln und lebhaft an Lübeck und Emden erinnern, ist das Rathaus das anerkennenswerteste Gebäude. Wenn man ihm auch an Stelle der fünftürmigen gotischen Fassade eine solche in den Formen der deutschen Renaissance gegeben, so ist doch der Kern des- selben gotisch. Zu verschiedene Zeiten haben an dem Bau gearbeitet, als daß man ihn einheitlich und schön zu nennen vermöchte. Wer aber durch den stillen Hof und über die Treppen durch die stillen Räume wandelt, der bekommt Respekt vor den alten Herren, die hier gewaltet haben. Ein ruhiges Selbstbewußtsein, eine behäbige Freude am Schönen, ein guter Sinn für das Solide und Wahre spricht aus den Zimmern und aus den Gesichtern, die von den Wänden schweig- sam herabblicken. Der berühmteste Besitz des Lüneburger Rathauses freilich, der bekannte Silberschatz, ist im Jahre 1874 für 666 666 Mark an den preußischen Staat verkaust und befindet sich unter dem Namen „Lüneburger Silberschatz" im Gewerbemuseum zu Berlin; aber getreueste Nachbildungen dieser Gaben einer reichen und kunstliebenden Zeit, dieser wundervollen Becher, Kannen und Schalen, sind zum Ersatz geliefert und zieren den mit alten Fürstenbildern und altem Mobiliar dekorierten großen „Fürstensaal" (aus dem 16. Jahrhundert). Am interessantesten ist die sogenannte „Laube", der alte Gerichtssaal, ein weiter, prächtiger, gewölbter Raum mit interessanter Luftheizung, herrlichen Glas- Malereien, schönen Schränken und geschmackvollen Dekorationen an Decken und Wänden (aus dem 14. Jahrhundert). Einen andern herrlichen Besitz hat das Rathaus noch in der Ratsstube (von 1566—1583) mit ihren wunderbar schönen und einzig wertvollen Schnitzereien. Mit ihrer braunen Täfelung um dem dunklen Grundton des Ganzen macht sie einen feierlichen Eindruck. Wer sich ins einzelne vertieft, wer die kostbaren Schnitzwerke von Adalberts von Soest kunstreicher Hand, das Bild des jüngsten Gerichtes, die Hinrichtung des Manlius Torquatus. vor allem die mit höchstem Geschick durchbrochenen Thürpfeiler, die kunstvolle Eisengitterthür von Hans Rüge betrachtet, der wird von Achtung für die Phantasie und das Können der alten deutschen Meister, zugleich auch für die Kunstliebe der mittelalterlichen Stadt erfüllt, welche so das Haus ihres Rates verzieren ließ. Unter den Kirchen der Jetztzeit, deren Lüneburg vier besitzt, erwähnen wir die aus Backstein aufgeführte Nikolaikirche. Zwar noch turmlos. zieht sie durch ihr gewaltig hohes Mittelschiff den Blick unwillkürlich nach oben. Nicht so großartig ist die ebenfalls aus buntem Backstein errichtete Michaeliskirche. Sie war berufen, die alte, mit dem Schloß auf dem Kalkberg zerstörte Michaelis- kirche zu ersetzen, mit welcher die Namen der ältesten Landesherren verwoben waren. In ihr ward Hermann Billung im Jahre 973 beigesetzt und viele

7. Bilder von den deutschen Nordseeküsten und aus dem westlichen Tiefland - S. 73

1885 - Leipzig : Spamer
Altona vor und nach der Einäscherung durch die Schweden (1713). 73 An den vier Ecken des Sockels stehen vier Krieger (Infanterist. Jäger. Husar und Artillerist), während der Sockel selbst ein Medaillonbild des Kaisers sowie die Namen der Schlachten und die üblichen Inschriften trägt. Die nach Blankenese führende Straße, die an Landhäusern vorüber dmch blühende Ortschaften führt, gehört zu den schönsten Deutschlands. Die St. Johanniskirche in Altona. Das Denkmal für die 1870—71 gefallenen Altonaer in der Marktstraße ist von dem Bildhauer H. Möller-Altona in Dresden und zeigt die Bronze- statue der Siegesgöttin, wie sie einen sterbenden Krieger mit dem Lorbeer krönt. Vier Bronzetafeln am Sockel tragen die Namen der gefallenen Altonaer. Die bedeutende Industrie Altonas erstreckt sich besonders auf Tabak-. Seifen- und Ölsabrikation, Leinen- und Kattundruckerei, Fabrikation von Chemi- kalien. Wollspinnerei, Färberei, Gerberei. Essigsabrikation und Brauerei. Die Nähe Hamburgs ermöglicht es der Stadt, an dessen Handelstätigkeit, Schiffahrt und sonstigen kommerziellen Unternehmungen teilzunehmen. Sie ist wie dieses Freihafenplatz und benutzt dessen Börse und Außenhafen.

8. Bilder aus den deutschen Küstenländern der Ostsee - S. 178

1886 - Leipzig : Spamer
178 Die Mulde und ihre Ränder. Der Bau begann 1345 nach den Entwürfen und unter der Oberleitung des Hosbaurats Demmler, des genialen Schülers von Schinkel. Das Schloß bildet ein unregelmäßiges Sechseck mit vier wiukelrechteu und zwei in schräger Richtung laufenden Seiten. Auf der östlichen Seite ist die Schloßkirche nach einem vorhandenen älteren Projekt aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges hergestellt mit einem neu angebauten Chor aus Sandstein. An die Kirche schließt sich rechtwinkelig und im Ziegelbaustil ausgeführt das „Lange Haus", dem Schweriner See gegenüber, eins der ältesten Teile des Gebäudes, das schon Johann Albrecht mit den damals aufkommenden Reliefs aus gebranntem Thon verziert hatte, überdies verbunden mit dem hoch emporragenden Hauptturm. Hieran schließt sich im stumpfen Winkel das „Nene Haus" des Herzogs Johann Albrecht, an welches sich wieder in stumpfem Winkel der dem Schloßgarten zugewendete Neubau anschließt. Jede Ecke des Schlosses ist mit einem Turm markiert, von denen vier in gleicher Höhe und Gestalt, niedriger als der Hauptturm, auf der der Stadt zugekehrten Seite sich befinden. Als Ersatz für den Donjon, den Mittel- und Hauptturm des Schlosses von Chambord, war über dem Mittelbau der Stadt gegenüber ein durchbrochener Turm projektiert. Dieser Plan wurde aufgegeben, nachdem Demmler die obere Leitung niedergelegt hatte, die darauf dem Ober- baurat Stüler in Berlin übertragen ward, und an die Stelle des projektierten Turmes wurde eine byzantinische Kuppel mit glänzender Vergoldung gesetzt. Was die Ausführung der Details, die innere Einrichtung und Ausstattung des Schlosses und die Raumverteilung, die Wohnlichkeit und Verbindung der Wohnungsabteilungen, die Dekoration derselben wie auch besonders der präch- tigen Säle anbetrifft, so würde es zu weit führen, diese zu schildern. Es sei nur angemerkt, daß der großartige Schloßbau, der bis in das Jahr 1858 dauerte und eine bedeutende Anzahl von einheimischen und auswärtigen Künst- lern beschäftigte, für alle Bangewerke und die damit in Verbindung stehenden Metiers nicht nur in Schwerin selbst, sondern im ganzen Lande eine nicht hoch genug anzuschlagende Schule der Kunst und des Geschmacks gewesen ist. In dieser Beziehung kann Mecklenburg daher, auch wenn das Schloß sich weniger wohnlich erwiesen haben sollte als beabsichtigt wurde, mit der Ausgabe von gegen 25 Millionen Mark, die es gekostet haben soll, nicht unzufrieden fein. Mecklenburg war in jenen Jahren ein reiches Land; der Seehandel blühte und mit ihm stieg der Wert des Ackerbodens; die Verpachtung der Domanialgüter brachte Preise, die bald auf das Doppelte, ja Dreifache der früheren Pacht- preise stiegen. Im Jahre 1848 schon, wo eine Anzahl der Domänen mit Einwilligung des damals tagenden, die neue Verfassung beratenden Abgeord- netenhauses als sogenannte Hausgüter ausgesondert wurden, wurde deren Er- trag allein auf jährlich über eine Million Thaler berechnet. Wir hatten also Geld „wie Heu". Auf den Schloßbau folgten daher andre mehr oder weniger großartige Bauten, nicht bloß in Schwerin, welche die mit dem Schloßbau er- öffnete Schule der Baukunst fortsetzten. Als solche sind zu nennen in Schwerin das neue am Pfaffenteich belegene Gymnasium, welchem andre Schulbauten, wie z. B. das in Güstrow errichtete neue Domschulgebäude, vorausgingen, andre, wie das neue Schweriner Realschulhaus, folgten; ferner die auf großherzog- liche oder doch partiell landesherrliche Kosten vorgenommenen Restaurationen

9. Bilder aus den deutschen Küstenländern der Ostsee - S. 125

1886 - Leipzig : Spamer
Das Ostseegebiet Mecklenburgs. 125 An der Nordseite: So halten wir nun, daß der Mensch gerecht werde allein durch den Glauben. Römer 3, 28. An der Südseite: So bestehet nun in der Freiheit, damit euch Christus befreiet hat, und lasset euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen. Galater 5,1. Gelegentlich des Slüterdenkmals können wir unsre Notizen über die Sehenswürdigkeiten Rostocks füglich mit den übrigen Denkmälern beginnen, an denen die Stadt zwar nicht eben reich ist, die jedoch alle bekunden, mit wie gutem Geschmack die Rostocker Denk- mäler zu setzen verstehen. Das Wilckendenkmal ist bereits bei dem Barnstorfer Paß erwähnt. Das bedeutendste von allen ist das Blücherdenkmal, von den mecklenburgischen Ständen und dem Großherzog Friedrich Franz I., der die Kosten der Granitarbeit und des Funda- ments beisteuerte, gestiftet und 1819 errichtet. Auf einem 3 na hohen Untersatz steht die 3 in hohe eherne Bildsäule des zu Rostock gebornen Fürsten aus der Hand des berühmten Scha- dow in höchst imponierender Haltung, eine Porträtstatue ersten Ranges. Die Seiten des Piedestal sind mit Metall platten bekleidet, von denen zwei in halberhabener Arbeit Szenen aus dem Kriegsleben des Gefeierten darstellen; die dritte Tafel enthält die In- schrift: „Dem Fürsten Blücher von Wahlstatt die Seinigen", und auf der vierten befindet sich das der Statue würdige be- rühmte Goethesche Epigramm: „In Harren und Krieg, In Sturz und Sieg, Das Denkmal steht dem großherzoglichen Palais gegenüber mitten in den Gartenanlagen des von einem Eisengitter umschlossenen Blücherplatzes, der die breitere und kleinere Hälfte des langen Hopfenmarktes einnimmt und diesen Platz zum schönsten der Stadt macht. Das Kriegerdenkmal für die 1870—71 Gefallenen des 90. Regiments, auf dem Walle gleich vor dem Schwanschen Slüterdenkmal in Rostock. Bewußt und groß, So riß er uns vom Feinde los."

10. Bilder aus den deutschen Küstenländern der Ostsee - S. 47

1886 - Leipzig : Spamer
Die Universität. 47 der rechten Stelle die Fackel nieder, die bald allen im Lande leuchten sollte: die klare Erkenntnis des uralten Rechtes der Herzogtümer, deutsch, selbständig, frei und miteinander verbunden zu sein. Es war daher ein wohlverdientes Geschenk, welches ans Anregung des patriotischen Thaulow das ganze Land der Stadt Kiel in dem neuen Uni- versitätsgebände bot. Die Sammlungen, die man dafür noch in den Zeiten der Dänenherrschaft im ganzen Lande gehalten hat und die so außerordent- liche Teilnahme fanden, waren eine vollbewußte politische Demonstration. Die Universität zu Kiel. Und so ist uns denn das wohlgelungene Werk, zu welchem längst die Summe bereit lag, und das doch erst durch die Fürsorge des deutschen Kaisers zustande kam, auf dem Ehrenplatz, den man ihm anwies, ein Denkmal der neuen Zeit und eine bleibende Erinnerung an ein Stück deutscher Geschichte, das noch für lange unvergeßlich sein wird. Es wurde 1876 vollendet, nachdem vom Kronprinzen 1873 der Grundstein gelegt. Der Plan, nach dem es gebaut ist, rührt von Gropius und Schmieden her und geht die Bahnen der jüngeren Berliner Schule. Man erkennt sie an den sorgfältig abgetönten Farben der farbigen Ziegel. Prächtiger fast, als man von außen vermuten sollte, sindet man das Treppenhaus. Die Hörsäle sind überraschend klein. Kiel ist ja freilich niemals eine zahlreich besuchte Universität gewesen, immerhin ist es nicht aus- geschlossen, daß sie in einem oder dem andern Fache eine mehr als provinzielle Bedeutung erlange. Ohne Zweifel hat eine solche zur Zeit die medizinische
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