Autor: Steinbach, Josef, Köppen, Fedor von, Finger, Friedrich August, Klöden, Gustav Adolf von, Mehlis, Christian, Hocker, Nikolaus
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Worwort.
J&orool die Art der in diesem Bande geschilderten Landschaften, welche
znmtheil, wie die hohe Venn und der Hunsrück, selten vom Fuße des Touristen
gestreift werden, zum Theil aber, wie der Rheingau und die Stromtandschaft
von Bingen bis Bonn, von einer wahren Flnt von Schriften geschildert wurden,
machten die Auswahl des für die reifere Jugeud passenden und korretten Mate-
rials zu einer besonders schwierigen Aufgabe.
Der Herausgeber, seit Jahren vertraut mit den Schönheiten und den
Denkmälern des Rheiuthales, mußte es sich zur Aufgabe machen, sowol aus
der Fülle der ästhetischen, wie der geographisch-historischen Literatur, welche über
die geschilderten Rheinlandschaften existirt, einerseits das Beste und Anziehendste,
sowie andererseits das Feststehende herauszunehmen und zu einem möglichst
harmonischen Ganzen zu verbinden. Er nahm dabei keinen Anstand, auf die
besten Quellen des Mittelalters, wie sie im Auszug im „Rheinischen Antiqnarius"
vorliegen, besonders bei den Schicksalen der einzelnen rheinischen Städte, zurück-
zugehen. Ebenso benutzte er dankbar die Werke von Simrock und Horn, Heyl
und Bädeker, und hielt es im Interesse des Unternehmens und der Autoren,
aus den Spezialschristen von W. H. Riehl „Land und Leute", W. Hamm „Das
Weinbuch", Dr. I. Baumgarten „Koblenz und seiue Umgebung", Rudolf Bleuke
„Der Laacher See und seine vulkanische Umgebung" kleinere Originalpartien
an geeigneter Stelle aufzunehmen. Auch die vorhandenen Sagen- und Gedicht-
sammlungen wurden in passender Weise für die Darstellung verwendet.
Bei der überreichen Literatur und vielen von der Forschung noch heiß
umstrittenen Stelleu und Stätten kann es natürlich nicht fehlen, daß manche
Angaben im vorliegenden Bande vorkommen werden, an welchen der oder jener
Gelehrte auf rheinischem Gebiete Anstoß nehmen wird, manche Gegenstände, so
z. B. die Art der Brückenkonstrnktion im fränkischen Mainz, wurden erst durch
die Untersuchung der letzten Tage entschieden. Allein der Herausgeber sowie
die geehrten Verfasser der einzelnen Abschnitte sind bemüht gewesen, im In-
teresse der Sache nur eine Auswahl unter den besten ihnen zur Verfügung
stehenden Quellen nach eigener Anschauung der Verhältnisse zu treffen, und ist
hier und da ein kleiner Jrrthum untergelaufen, so möge hierfür die Ueberfülle
des zu sortirenden Stoffes die entsprechende Entschuldigung bilden.
Besondern Dauk ist der Herausgeber für freundliche Unterstützung bei
Verabfaffung des Abschnittes über Mainz noch schuldig den Herren Domkapitulax
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Simrock W._H._Riehl Baumgarten Rudolf_Bleuke Rudolf
Autor: Steinbach, Josef, Köppen, Fedor von, Finger, Friedrich August, Klöden, Gustav Adolf von, Mehlis, Christian, Hocker, Nikolaus
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Ursprung des Namens. 37
Hauptsächlich ein Mann hat mit Geschick und Glück dafür gearbeitet, daß
der uralte Name wieder aufgefrischt wurde: Johann Isaak von Gerning,
geboren 1767 in Frankfurt. Er war klassisch gebildet. Freund der Kunst und
der Natur, eine Zeit lang Diplomat, Sammler (als solchen führt ihn Goethe
Xxvi, 276 an), nicht gering zu schätzender Dichter. Er wohnte bald in
Frankfurt, bald in Homburg, am liebsten in seinem „Tusculum" zu Kronberg.
Er starb im Jahre 1837. Im Jahre 1800 schrieb er, ohne Beisetzung seines
Namens, „Skizzen von Frankfurt am Main." Da spricht er von „des Rhein-
gaues, Hochheims und Wickerts Hügeln, woran das Pyramidenförmige Tauuus-
gebirge sich schließt"; und häufig kommt in diesem Werke der Name Taunus
vor. Taeitus, sagt Gerning (nicht ganz richtig), habe den Feldberg schon Taunus
genannt, aber späterhin habe die ganze Gebirgskette, die sich von Friedberg durch
die Wetterau hinab an den Rhein ziehe, den Namen Taunus erhalten. — Wann
war dieses „späterhin?" Die Geschichte von Taeitus an bis in das achtzehnte
Jahrhundert sagt nichts davon. Vielmehr hat erst Gerning selbst den Namen
wieder in das Gedächtniß gebracht. Er that dies noch mehr in späteren
Schriften, von welchen eine („Die Heilquellen am Taunus", 1814) in Distichen
abgefaßt ist.
So kam durch Gerning der alte Name Taunus wieder in Aufnahme.
Zwar vorerst hauptsächlich uur in Schriften. Namentlich die Geographen, die
darauf bedacht waren, einem Gebirge — oder einem Landstriche, den sie sür
gebirgig hielten — einen Gesammtnamen zu geben, griffen den Namen begierig
auf. Sie begrenzten den Taunus durch Main (nebst Nidda), Rhein, Lahn und
das Hügelland der Wetterau. So ist es heute in Lehrbüchern zu lesen. Und seit
die Geographen auch auf die geologischen Verhältnisse Rücksicht nehmen, gilt
der Taunus als das südöstliche Glied des rheinischen Schiefergebirges. Thon-
schiefer, manchmal in Gneis übergehend, von mächtigen Qnarzitgängen durch-
zogen, gegen die Lahn hin Granwacke mit Einlagerungen von Kalken, die den
schönen Nassauer Marmor liefern, und durchbrochen von Grünstein und Basalt,
bilden hauptsächlich das Gesteiu.
Uebrigeus ist nicht der ganze so umgrenzte Landstrich Gebirgsland, sondern
nur jene von Gerning bezeichnete „Gebirgskette" mit einigen Ausläufern nach
Norden und Süden. Diese Kette zeigt sich am schönsten von der Gegend von
Frankfurt aus. Von den höchsten, sanft abgerundeten Kuppen des Feldberges
und Altkönigs senkt sie sich allmählich, aber nicht einförmig, sondern so,
daß immer wieder Berggipfel emporsteigen, nach Osten und Westen. Der
Taunus, vou hier aus gesehen, bietet eins der schönsten Bilder eines deutschen
Mittelgebirges; Humboldt erinnerte sich seiner beim Anblicke eines südameri-
kanischen Bergzuges.
Nach Osten und Süden fällt dieser Hauptzug des Tauuus ziemlich steil
in die Ebene ab. Nach Norden liegt, bis an die Lahn hin, ein Hügelland mit
einzelnen höheren Bergen vor; in diesem strömen Flüßchen nach der Lahn oder,
wie die Wisper nach dem Rheine hin; an ihren Ufern findet sich nur stellen-
weise, z. B. an der Aar, der Weil, der Wisper, entschiedene Thalbildung. Von
Rüdesheim bis Oberlahnstein hat der Rhein durch seinen Durchbruch dieses
Hügelland von dem jenseitigen des Huusrücks geschieden; er hat tief eingeschnitten;
schroff steigen von seinen Ufern die Schieferwände empor; am bekanntesten
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Isaak_von_Gerning Johann Isaak Goethe
Xxvi Gerning Gerning
Autor: Hocker, Nikolaus, Köppen, Fedor von, Finger, Friedrich August, Albrecht, Längin, J., Buttgers, J., Mehlis, Christian, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Gutenberg's Schicksale. 347
für einen Dritten; aber schon 1442 nahm er selbst bei dem St. Thomas-
kapitel eine Summe von 80 Pfund auf, für die er eine Rente von 4 Pfnnd
jährlich verkaufte. Aber als sein Straßburger Unternehmen scheiterte und
Guteuberg uach Mainz zurückgekehrt war, vergaß er die Zinszahlung, und
ein neuer Prozeß war die Folge, der sich gegen Gutenberg und seinen
Bürgen bis 1474 vor dem Reichsgerichte iu Rottweil sortspauu; erst dann
gab das Kapitel das Kapital verloren. So weit hat Straßburg Autheil
an dem merkwürdigen Manne, der in allerlei Künsten und Kunstfertigkeiten
die Grundlage besaß, auf der sich kurze Zeit dauach der schöpferische Ge-
danke mächtig erhob. Dazu half ihm nach seiner Rückkehr nach Mainz,
die um das Jahr 1448 erfolgt sein mag, der Mainzer Bürger Johann
Fnst, der ihm in wiederholten Verträgen 1450 und 1452 die Kapitalien
vorstreckte für Beschaffung des „Gezüges", des Handwerkszeuges zum „Werk
der Bücher". Die Erfindung der beweglichen Typen, einmal gemacht, ruhte
uicht lange im Kopfe des Erfinders. Mit dem altberühmten lateinischen
Schulbuche des Douat machte er deu Anfang, wahrscheinlich im Jahre
1451; die Herstellung von Ablaßbriefen folgte. Aber hoch über diesen
Schnitzeln der Kunst, welche Geld einbrachten, steht die großartige Unter-
nehmung des Bibeldrucks. Wie die Griechen mit ihrem Homer, so traten
die Deutscheu mit der Bibel an den Anfang einer neuen geistigen Ent-
wicklung. Auf 881 Blättern erschien die sogenannte 36 zeitige Bibel,
Blätter von ungeheurem Werthe für uus. Für eiu einziges Exemplar
der vollständigen Bibel wurden 1873 in London 68,000 Mark gezahlt! —
Mit diesem Drucke streitet sich die 42zeilige Bibel um die Ehre der früheren
Entstehung. Von der letzteren wissen wir, daß sie um 1456 bereits voll-
eudet vorlag. — 68,000 Mark bringt jetzt ein einziges Pergamentexemplar
der berühmten Bibel mit ihren kräftigen Lettern (wir würden sie gothische
nennen); dem Erfinder brachte die ganze Auflage — einen Prozeß mit seinem
stillen Compagnon, dem Johann Fnst, und der Spruch lautete: Johauu
Guteuberg solle Rechnung thuu von allen Einnahmen und Ausgaben der
Buchdruckerei und dauach das gelieheue Kapital mit den Zinsen erstatten.
Offenbar hat Gutenberg die Bnchdruckerkuust besser verstanden als das
Rechnen, und so fiel er aus eiuer Abhäugigkeit in die andere. „Der Stadt
Mentz pfaff und Jurist Dr. Humery" erscheint in der Folge als sein neuer
Gläubiger, und mit seinem Gelde beschaffte Gutenberg die Typen für das
neue Werk in 373 Blättern, das „Katholikou" des Johannes Balbns aus
Genua, eine lateinische Grammatik, an deren Schluß Guteuberg Folgendes
verkündet:
„dem Schutze des höchsten Gottes, durch dessen Wink der Kinder-
Mund beredt wird und der oft den Kindern enthüllt, was er
den Weisen verbirgt, ist dieses treffliche Buch Katholikou im
Jahr der göttlichen Menschwerdung 1460 in der hehren Stadt
zu Mainz im Lande der berühmten Deutschen Nation, die Gottes
Milde des Vorzugs eiues so gnädigen Geschenkes vor andern
Nationen und der Erleuchtung mit einem so hohen Geisteslicht
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Gutenberg Straßburg_Autheil Johann Johann_Fnst Johann Johauu
Guteuberg Gutenberg Gutenberg Johannes_Balbns Schluß_Guteuberg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
Von Syrien und Babylonien nach den heiligen Stätten Arabiens. 249
Ruinen von Petra.
Auf diesem Marterwege öffnen sich gleich südlich von Medina beschwerliche
Felsenpässe, und nirgends ist ein Tropfen Wasser zu erhalten außer bei den
wohlbewachten Wüsteubrunnen eines türkischen Kastells. Sandstürme durchrasen
die düsteren Basaltklüfte und reißen oft Pferde, Kamele und Menschen nieder;
dazu kommt die fortgesetzte Belästigung durch die räuberischen Araber. Endlich
befindet mau sich auf den kahlen Höhen über Mekka und begrüßt von denselben
herab die heilige Ka'aba mit lautem Gejauchze.
Erfreulicher ist die östliche Pilgerstraße nach Mekka. Von Bagdad an
durchzieht dieselbe zunächst den schmalen Isthmus zwischen dem Euphrat und
Tigris, Mesopotamien. Noch zu Ende des Mittelalters ein einziger, ununter-
brochener Palmengarten, der von zahllosen Kanälen durchrieselt und von üppiger
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
252 Asien.
An den westlichen Abhängen hören nahe der Paßhöhe die Bäume auf, was
in der ungünstigen Bodenbeschaffenheit, nicht in der Temperaturabnahme seinen
Grund hat; auch hat das Innere von Dekhan eine müßige Baumvegetation und
entbehrt ausgedehnter Wälder fast ganz. Nur an solchen Stellen, wo größere
Senkungen und Spalten die Anhäufung einer ausreichenden Vegetationserde
begünstigen, treten Bäume, die nicht ihrer Früchte wegen gepflanzt werden, in
Hainen häufiger auf; bei der geschilderten Gestaltung der Gebirge geben die-
selben für Humusablagerungen, und damit auch für Waldwuchs wenig Gelegenheit.
Auffällig erscheinen in der Landschaft der Ghats während des Sommers viele
große Flecke von hellbrauner Farbe, welche aus vollständig vertrockneten Gras-
flächen bestehen und während der Regenzeit in um so lebhafterem Grün prangen.
Bei dem schroffen Wechsel zwischen starker Besonnung und ebenso starker
Befeuchtung ist das Gestein einer ziemlich erheblichen Zersetzung unterworfen und
es bilden sich dadurch bedeutende Lagen ockerartiger Massen, welche die oberen
Regionen bedecken und durch Wind und Regen abwärts geführt werden. Die
Kammgegend der Ghats leidet sehr durch Regenmenge, besonders haben Juli
und August fast ununterbrochene Niederschläge. Daher kommt es, daß hoch-
gelegene Städte, wie Panchgänni, Mahabaleshvar u. a., welche in der heißen
Jahreszeit als Sanitarien für Europäer von hohem Werte sind, mehrere
Monate während der nassen Zeit geradezu unbewohnbar werden und verlassen
daliegen. In der Regenzeit stürzen übrigens anch häufige Wasserfälle von den
steilen Felsabhängen herab, von denen in der übrigen Jahreszeit nur noch
Aushöhlungen und Abreibungen sichtbar bleibeu.
Vielfach werden in dem südöstlichen Dekhan Dörfer und Häuser gefunden,
welche mit Steinmauern festungsartig umgeben sind, anderweitig sind die Häuser-
gruppeu zum Schutze von einem breiten Ringe von Kaktus umgeben. Die
Straßen bestehen nur in einer kaum erkennbaren Vertiefung des Bodens, und
da mau wegen der Hitze des Tages die späteren Nachtstunden zum Reisen be-
nutzen muß, so ist es leicht möglich, von der Straße ab in Dickichte von Kalamus
und Bambus, von Dalbergias, Shoreas und Ficusarten zu geraten, welche in
tieferen und feuchteren Gegenden zuweilen auftreten.
Die Krishua oder Kistna, welche von den Westghats her durch das
Plateau von Dekhan fließt, um dann die Ostghats zu durchbreche» und in den
Gols von Bengalen zu münden, schneidet tief in die Hochfläche ein; ihr Waffer
ist auch uoch geraume Zeit nach der Regenperiode nicht seicht genug, um bequeme
Furten zu bilden. Ihre Ufer sind meist so steil, daß das Wasser nicht zur Be-
Wässerung verwendet werden kann; ihre Breite fchwankt im Mittellaufe zwischen
10 und 17 m, und bei der felsigen Beschaffenheit ihres Bettes und ihrer un-
gleichen Wasserfälle ist sie für die Schiffahrt uicht benutzbar; erst ganz am Ende
ihres Laufes, wo sie die Ostghats verläßt und ihre Deltabildung beginnt, wird
sie sür die Kultur des Bodens wertvoller und in beschränkter Weise schiffbar.
Nach H. v. Sch lagintweit.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Dekhan August Panchgänni Dalbergias H.
Extrahierte Ortsnamen: Asien Mahabaleshvar Gols Bengalen
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
234 Asien.
6. k l! sch In i r.
Kaum ein andres Land übt schon durch den Klang seines Namens einen
solchen Zauber aus uns aus, wie Kaschmir. Dieses gepriesene Hochgebirgsthal
stellt ein ehemaliges Seebecken dar, das nach einem gewaltigen Naturereignisse
durch 100 m hohe Felsmassen mittels des Dschilum seinen Abfluß zum Indus-
gebiet gesunden hat. Rings von hohen Bergen eingeschlossen, ist es hoch genug
gelegen, um frei zu bleiben von der Gluthitze Indiens, und doch auch tief ge-
nug, um nicht unter der eisigen Kälte der Hochgebirgsregiouen zu leiden. Der
lange Durchmesser des unregelmäßigen Ovals liegt von Südost nach Nordwest,
also parallel mit der Hanptrichtuug aller hervorragenden Gebirgsrücken und
aller bedeutenden Flußthäler des nordwestlichen Himalaya; der gesamte Flächen-
inhalt umfaßt 10 294qkm, wovon etwa die Hälfte auf das eigentliche Seebecken
kommt; seine Höhe schwankt zwischen 1600 und 2100 m.
Der Dschilum hat feine in Marmor gefaßte Quelle bei dem heiligen Orte
Wernag und empfängt bei Islamabad von beiden Seiten Zuflüsse mit einer
solchen bedeutenden Wassermenge, daß er bei 36 in Breite und sast 4 m Tiefe schiff-
bar wird und nun den Hauptverkehrsweg Kaschmirs bildet. Dem Ange erscheint
das Geläude zu beiden Seiten des Flusses als eiue vollkommene Fläche, doch
neigt sich dasselbe sanft zum Flußbette hinab; ein Hochgenuß ist es nur, nach
mühsamer Wanderung auf den rauhen Bergpfaden der gewaltigen Thalränder sanft
auf dem prächtigen Fluffe dahinzugleiten und das Auge an den Schönheiten
der wohlangebauten Landschaft und der sie umfassenden Gebirge zu weiden.
Die Hauptstadt Srinager ist namentlich dnrch den Dalsee berühmt, an
welchem sie sich ausbaut. In der Nähe steigen aus drei Seiten die Berge amphi-
theatralisch 900—1200 m über seinen Spiegel empor und aus der nördlichen
Seite zeigen sich die breiten Mündungen von zwei durch einen Kamm getrennten
Flußthälern. Üppige Wasserpflanzen, wie Lotos, Binsen ?c., wachsen ans dem
Seegrund empor und werden etwa 1 Meter unter der Wasserfläche abgemäht,
um in Verbindung mit Weidengeflecht so zugerichtet zu werden, daß sie die eigen-
tümlichen „ schwimmenden Gärten" von Srinager für den höchst ertragreichen
Anbau von Melonen und Gurken bilden. — Unterhalb Srinager mündet bei
Schadipnr der Hauptarm des Sind, welcher einen Nebenarm bereits nach
dem Dalfee entsendet. Sein Thal ist ein hochinteressantes. Von den 5450 m
hoch gelegenen Schneeseldern am Dras- oder Ts od schipasse stießt er in einer
engen Rawine dahin; wo sich dieselbe etwas öffnet, liegt in dem zu beiden
Seiten etwas bewaldeten Thale Amar Nath, ein Halteplatz der Hindupilger.
Weiter abwärts durchbricht er eine große Felsenkette, deren Gesteine über den
schmalen Pfad herabhängen oder sich mächtig über einander emportürmen, im
wildschäumenden Laufe; dann wird das Thal allmählich wieder breiter. Dicht
belaubtes Gehölz umschattet hier die Wege; an ihnen liegen reizende Dörfer
in mächtigen Walnußbäumen versteckt, über deren Kronen hohe Gipfel ans
kahlen und zerklüfteten Felsen ausragen. Später umspült er, in mehrere Arme
geteilt, wohlbebaute Inseln und erreicht, für Boote fahrbar und beruhigteren
Laufes, durch ergiebige Reisfelder hindurch die Mündung. Von dieser an
breiten sich vielfach zu den Seiten des Dfchilum Sumpfflächen aus, die durch
Dämme von demselben abgegrenzt werden; hinter ihnen liegen zahlreiche Dörfer.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Kaschmir Indiens Nordwest Islamabad Hauptverkehrsweg_Kaschmirs Dras-
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
Kaschmir. 235
Durch Kanäle ist der Fluß mit dem Wullersee verbunden, den die Insel
Lank ziert. Mit sanst geneigten, zahlreiche Dörfer tragenden Höhen erheben
sich über den Seespiegel die Vorberge jener Gebirgsründer, die das Kaschmir-
thal umfassen und weiterhin mit den Hochgebirgsketten des Himalaya in Ver-
binduug stehen. Mehrere Kilometer weiter führt der Pohru alle Gewässer
des nordwestlichen Kaschmirs in den Dschilum, welcher dann von Baramnla
an in wildem, raschem Laufe gewaltige Felsenpassagen zurücklegt, deren senkrechte
Wände bis zu einer Höhe von 300 m steigen. Diese durch Waldungen noch
besonders gehobenen, 128 km langen Engen werden nur einmal von einer
beträchtlichen wohlangebauten Weitnng unterbrochen, deren sanft abfallende
Bergränder mit Deodarawäldern geschmückt sind. Nach Überwindung seiner
Engen bildet der Dschilum iu südlicher Richtung die Grenze von Kaschmir. —
Das Karkitthal (Hochthal in der Landschaft Kargil, nordöstlich von Srinager).
Über das Kaschmirbecken erheben sich eigentümliche, aus Lehm oder lehmigem
Thon bestehende Plateaus, „Karewas" genannt, welche, wo die Bewässerung
fehlt, kahl und baumlos, doch, wo dieselbe vorhanden ist, äußerst fruchtbar und
wohlangebaut sind; tiese Rawinen trennen sie von einander. Von diesen Kare-
was überschaut das Auge gegen Süden die stufenweise emporsteigenden, in
wundervolle Farben getauchten Berge und Schneekuppen der Pir-Pandschal-
Kette. Zwischen den allmählich gegen das Thal auslausenden Hügelreihen liegen
größere und kleinere Thäler, in deren Busen die reinsten Gebirgsgewässer fließen,
welche höher hinauf eine Menge köstlicher Wasserfälle bilden; es ist dies eine
prachtvolle Gegend. Von den offenen, mit einer südlichen Vegetation bekleideten
Ebenen gelangt der Wanderer bald an das Ufer eines Flüßchens; je weiter er
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
238 Asien.
Gomalthale und der Kurumpaß im gleichnamigen Flußthale, für Fuhrwerke
und Lasttiere einigermaßen brauchbar. Dazu kommt als höchst erschwerender
Umstand, daß die Überwindung der genannten Pässe erst den Zugang zu weiteren
Pässen ermöglicht, die den Weg nach der Hochterrasse von Kabul erheblich er-
schweren. Im Gomalthale müssen nach dem Gnleripasse die über das Konak-
gebirge führenden Sargo- und Sarwaudipässe, im Kurumthale aufwärts
noch der Darwasa-, Paiwar- und Schntargardanpaß überwunden
werden, ehe man die Terrasse von Kabul erklimmen kann, und diese Pässe haben
eine Höhe von 1700—2800 m. Jenseits des Kurumflufses wird die Grenze
zunächst durch das Salzgebirge, aus welchem Steinsalz in großen Quadern
gebrochen werden kann, dann zwischen dem Indus- und Kabulflusse durch das
Chalak- und Kaibargebirge gebildet. Die letzteren stellen ein höchst wildes
Gebirgsland dar, das noch im April auf seineu Gipfeln Schnee trägt. Was
das Kaibargebirge anlangt, so erscheint dasselbe als der östliche Ausläufer des
bereits erwähnten hohen Sufeid-Kuh; vou ihm läuft eiue Abzweigung südlich gegen
den Kurum, eine andre nördlich gegen den Kabul. Die nördliche Abzweigung
nun wird von den geschichtlich berühmten Kaibarpässen überschritten, durch
welche die Hauptstraße von Peschawar nach Dschelalabad und Kabul geht.
Diese wichtige Straße führt aus dem Judusthale an dem Fort Dfchamrud
vorüber, durchzieht dann das Gebiet der Afridi, welche den östlichen Teil
der Kaibarpäffe bewohnen, und nähert sich hierauf nach 20 km dem Fort
Ali Musdfchid. Dasselbe liegt aus einem hohen, von allen Seiten steil ab-
fallenden Felsen und vermag dadurch den Paß völlig zu beherrschen. Der Kaibar-
paß ist allenthalben nur 15—80 m breit, führt durch eine Reihe von Schluchten,
die mit senkrechten Wänden 400 m hoch emporragen und das Sonnenlicht nicht
in die Thalsohle eiudriugen lassen. Ein wenig westlich von dem Fort erweitert
sich der Paß zu einem kurzen Thale, dann aber folgt wieder ein Engpaß mit
sehr steilen Rändern, der erst bei Dhaka endigt. Hier öffnet sich das Gebirge
gegen die Ebene von Dschelalabad. Mit Überwindung der 60 km langen
Kaibarpäffe hat man aber erst die nächst höhere Terraffe des Kabnlthales er-
reicht; um die Terraffe von Kabul selbst zu erreichen, muß man nun weiter erst
den sogenannten Khurd-Kabulpaß passieren, welcher gleichfalls höchst ge-
fährlich ist. In ihm wurde 1842 die euglisch-iudische Armee fast völlig auf-
gerieben, und nur ein kleines Häuflein kam aus dem Rückwege weiter bis zu
den Kaibarpässeu, um dort sein Grab zu siudeu. Auch noch in den letzten Jahren
haben die Engländer in diesen Pässen bedeutende Leiden und Unglücksfälle zu
bestehen gehabt. Der Kabulfluß, welcher diese Paßreihen durchströmt, hat übrigens
einen so reißeudeu Lauf, daß er nicht zum Transporte benutzt werden kann.
Nach Josef Chavanne.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
284 Afrika.
Stromschnellen bilden helfen. Das Ganze war märchenhafter, wilder, roman-
tischer als irgend etwas, was man außerhalb eines Theaters sehen kann."
Beschwerlicher Weg durch hohes Gras und Jungle, dann über große
Grasflächen und Bergeshöhen hinweg führten Speke von den Jsambafällen,
welche weiter unterhalb liegen, zu den Riponfällen, die, wie erwähnt, dem
Austritte des Viktoria-Nils aus dem Viktoriasee nahe sind. Der Anblick der-
selben ist ein sehr schöner, der auf lange Zeit fesseln kann. Die breite Fläche des
Viktoriasees wird zwar durch einen Bergausläufer von der Ansicht ausgeschlossen
und die ungefähr 4 m hohen Fälle werden durch Felsen gebrochen, doch ist der
Anblick der 130—170 m breiten Wasserfläche wegen der sonstigen Szenerie be-
wundernswert. Das Getöse des Wassers, die Tausende von wandernden Fischen,
die mit aller Gewalt aus den Fällen heraussprangen; die Wasoga- und Wa-
gandafischer, die mit Booten herauskamen und sich auf den Felsen mit Ruten
und Haken postierten; die Krokodile und Hippopotamns, die schläfrig auf dem
Wasser lagen; die Fähre, die oberhalb der Fälle im Gange war; Rinder, die
zum Trinken an den Rand des Sees getrieben wurden; dies alles zusammen
mit dem hübscheu Rahmen des Landes — kleinere mit Gras gegipselte Berge
und Bäume in den Einsenkungen und Gärten an den unteren Abhängen —
machte das Bild zu einem so interessanten, wie man es nur zusehen wünschen konnte.
Nach R. Hotz und I. H. Speke.
5. ^ li t s s i ll i t n.
Jeder, der die abessinischen Alpen gesehen hat und dabei über Herz und
Verständnis für die Natur gebietet, ergeht sich iu begeisterten Schilderuugeu der
großartigen Schönheiten der dortigen landschaftlichen Szenerie. Die Bildung
dieser äthiopischen Alpen hat aber ihre eigne Art. Selten zeigen dieselben sanft-
wellige Rücken; die Abhänge sind jäh, von Tobeln zerklüftet, von tief einge-
schnittenen Spaltungen und Schluchten durchfurcht. Manchmal sehen die Thal-
gehänge wie zerfressen aus. Überall aber fällt die vom Hundertsten ins Tausendste
fortgesetzte Terrassenbildung an den Abhängen ans. Diese Terrassen, gewöhnlich
Schichtenköpfe bildend oder wenigstens solchen anliegend, meist einander parallel
streichend und horizontal gerichtet, größer und kleiner, werden öfter von mäch-
tigen Schutt- und Geröllkegeln unterlagert. Manchmal sind die Bergrücken selbst
zerklüftet und iu Bergsporne, Berggrate aus einander gerissen. An einzelnen
Berggraten türmen sich wieder Terrassen aus Terrassen über einander, bis dann
der Gipfel bald spitz, bald gerundet das Ganze endet. Aber auch isolierte Felsen
von sonstigen abenteuerlichsten Formen, Dome, kastellartige Gruppen, Zacken oder
Hörner darstellend, ragen entweder an den Abhängen oder ganz einsam stehend
hervor. Manche von solchen Bildungen bewandete Schluchten könnten äußerlich
an die Cannons des südwestlichen Nordamerika oder an die chinesischen Löß-
bildungen erinnern. Außerordentlich häufig sieht mau in ganz Abessinien Tafel--
berge mit schroffen, entweder einfach oder kompliziert terrassenförmig gestalteten
Abhängen. Der Volksmund nennt derartige Bergbildnngen Amba. Die platten
Gipfel derselben dienen oftmals zur Anlage von Dörfern, Klöstern n. dergl.
Ihre Abhänge sind schwer zugänglich, ihre Plattformen leicht zu verteidigen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Hotz H._Speke
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Nordamerika Abessinien
Autor: Friedel, Ernst, Lüders, Hermann, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von, Schwebel, Oskar
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
f
132 Berlin als Pflegestätte der Wissenschaft.
kurfürstlichen Geheimen Rath, sondern, nach Gründung des neuen höchsten
wissenschaftlichen Vereins des Landes, zum Präsidenten desselben ernannt. Später
ward die Sozietät in vier Klassen getheilt, wobei der Name Akademie der
Wissenschaften zum Vorzug kam, der sich seitdem auch andauernd behauptet hat.
Zu Roß und zu Wagen, auch mit der Treckschute, die am Spree-Ufersaum
durch Pferde gezogen ward, strömten die Gäste nach Liitzenburg, um sich in den:
herrlichen neugeschaffenen Schloßgarten zu ergehen, dessen Entwurf der berühmte
Gartenkünstler Le Nötre und dessen Ausführung der gleichfalls von Paris ver-
schriebene Gärtner Godeau besorgt hatte. In dem reichen Zirkel der philoso-
phischen Fürstin überstrahlte diese selbst alle die zahlreichen anwesenden Damen
durch Geist und dnrch Anmuth der Erscheinung. Alle ihre Zeitgenossen stimmen
überein, daß ihre Schönheit außerordentlich gewesen und Ehrfurcht und Be-
wunderung geboten, der Ausdruck ihrer seelenvollen klaren Züge nur Zuneigung
und Vertrauen eingeflößt habe. Der Ritter Toland, auf welchen Paladin ihrer
Tafelrunde wir später zurückkommen werden, schrieb von ihr wörtlich: „Was
ihre Person anlanget, so ist sie eben nicht so gar lang und schmal, sondern viel-
mehr etwas stark von Leibe; ihre ganze Bildung ist überaus regulär und ihre
Haut sehr weiß und lebhaft; sie hat blaue Augen und kohlschwarze Haare: sie
hat sehr gerne schöne Damen um sich, wie denn ihr ganzes Frauenzimmer
davon voll ist."
Der Ceremouienmeister v. Besser hatte für den Festtag deutsche Verse
gedichtet, die aber nicht sonderlich gefielen; sicherlich mit Recht, denn sie waren
steis und gespreizt. Aber nicht deshalb mißfielen sie damals, sondern weil sie
deutsche waren und man französischen Schäferspielen und mythologischen Tän-
deleien in französischer Sprache nach dem Zeitgeschmack stets den Vorzug gab. Des-
halb müssen die damaligen Bemühungen Besser's, ebenso des Dichters Canitz,
die Muttersprache zur Geltung zu bringen, immerhin anerkannt werden. Leibniz
hat uns von dem Feste einen französischen Bericht, aus dem wir Einiges ver-
deutschen, hinterlassen. Es wurde der Jahrmarkt iu einem Dorfe in komischer
Maskerade ausgeführt. Der Leiter des Ganzen war ein Herr v. Osten. In
dem Dorfe waren allerhand Buden mit ihren Schildern ausgestellt, in denen
man unentgeltlich Schinken, Würste, Ochsenzungen, Weine, Limonaden, Thee,
Kaffee, Chokolade u. dergl. vertheilte. Der Markgraf Christian Ludwig. Herr
von Obdam, Herr du Hamel u. A. saßen in den Buden. Herr v. Osten
spielte den Wunderdoktor und hatte seine Harlekins und Hanswürste, unter welche
sich der Markgraf Albrecht mischte. Der Doktor hatte auch Tausendkünstler,
den Grafen Solms und Herrn v. Wassenaer, bei sich. Als Becherspieler zeichnete
sich kein Geringerer als der Kurprinz selbst aus.
Die Bude des Quacksalbers wurde von der Kurfürstin als Doktoriu ver-
waltet. Herr Desaleurs spielte vortrefflich den Zahnbrecher. Bei der Er-
öffnnng des Theaters erschien in feierlichem Aufzuge der Doktor auf einem
künstlichen Elefanten, die Doktorin, getragen von ihren Leibtürken, auf einem
Stuhl. Die erwähnten sonstigen Personen folgten hierauf; als dieser Zug
vorbei war, kamen Hofdamen als Zigeunerinnen unter Ansühruug der Prin-
zessin von Hohenzollern, um ein kleines Ballet aufzuführen, in welches sich
Andere zum Tanzen hineinmengten. Dann kam der Astrolog mit Brille und
Fernrohr. Diese Rolle hatte man Anfangs Leibniz zugedacht, man war aber
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Le_Nötre Gärtner_Godeau Leibniz Christian_Ludwig Ludwig Hamel Albrecht Albrecht Desaleurs
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Liitzenburg Paris Canitz