Autor: Steinbach, Josef, Köppen, Fedor von, Finger, Friedrich August, Klöden, Gustav Adolf von, Mehlis, Christian, Hocker, Nikolaus
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Von Siegfried, dem Wölsung. 291
Wol mag auch hier wie in Worms den Anstoß zu den Mären von Un-
gethümen die Thatsache Veranlassung gegeben haben, daß sich bei Bonn im
Dilnvium die riesigen Reste ausgestorbener Thierarten vorfinden, die das bran-
dende Meer hier einst aus den Höhlen herausschwemmte und im Schutte ablagerte.
Vielleicht dankt der mons Draconis früher vorgefundenen Skeletttheilen unter-
gegangener Exemplare von Mastodon angustidens und Anclrias Scheuchzeri
oder des Archegosaurus Decheni schrecklichem Schädel den Drachennamen.
Dietrich's Ausgang.
Auch hier im rheinischen Bern wird man vor Zeiten diese Skelette be-
wundert haben:
Sonst war es anders! Schaut den Zahn
Von unserm alten Riesenahn,
und der fränkische Sigambrer wird gleich bereit gewesen sein, sie mit dem
Riesenvernichter und Drachentödter Siegfried in Verbindung zu bringen. Dann
aber kam die Märe von den Heldenthaten Theoderich's des Ostgothen-, man
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
1
Puy de Dömc.
viii. Jriutlitcid).
1. Das zentrale Plateau.
tläenn man das zentrale Plateau Frankreichs auch dessen negativen Pol
genannt hat, so braucht man sich unter demselben doch keine abschreckende Gebirgs-
wüste, kein durchaus steriles Hochland vorzustellen, auf welchem der Fluch der
Natur liegt. Es ist ein großes, breites Territorium, ein merkwürdiges Land
der Gegensätze, wie diese durch die vertikale Erhebung bei südlicher Lage sich
von selbst ergeben, ein Land, so recht geschaffen, um zur Erforschung seiner
Naturwunder und der Reste der Völkergeschichte aus galloromanischer und
mittelalterlicher Vorzeit anzuregen. Steigen wir auf den höchsten Gipfel dieses
Gebietes, auf den 1890 m hohen Puy de Saucy, die Spitze des Moni
Dore, von dessen trachytischen Abhängen der westliche Quellbach der Dordogne
herabfließt, so überschauen wir jene ungeheure Brandstätte der Natur, die jetzt
zwar im großen und ganzen erloschen ist, aber doch an manchen Stellen noch
das Wirken plutouischer Kräfte in den Solfataren und Mofetten erkennen läßt.
Das ist die Hochburg der alten Arverner, an welcher fast das Kriegsglück Cäsars
zerschellt wäre, mit der langen Reihe von 7 0 dom- oder glockenförmigen Vulkanen,
der „Monis Domes", die sich östlich von Clermont hinzieht, mit der Masse
des Cantal im Süden, mit den schwarzen Städten, aus Lava gebaut, wie
Clermout, St. Flour u. a.; ein eigenartiges Land, jetzt größtenteils von
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Autor: Kretschmer, Albert, Klöden, Gustav Adolf von, Steudener, Arnold, Köppen, Fedor von, Molendo, Ludwig, Nover, Jakob, Richter, Julius Wilhelm Otto
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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158 Das Fichtelgebirge und seine Ausläufer.
rasch von der Höhe über sehr steile Gehänge in enge Spaltenthäler. Ein gleich
steiles Gehänge führt jenseits wieder zu einem schmalen Rücken empor, um
ebenso rasch weiter hinaus aufs neue zu einer tiefen Thalfurche sich nieder-
zuziehen. So führt uns der ermüdende Weg von mehreren Stunden über fünf
und mehr hohe schmale Rücken zu ebensovielen Thaltiefen, in denen klares
Bergwasser im eiligen Sturze den Bergen zu entrinnen sucht.
Beide Gebirgsplatteu, die des Frankenwaldes wie die Münchberger, sind
an sieben oder acht Stellen von schwarzgrünen, uralten Lavagesteinen eigner,
seltener Art durchbrochen: von jenen Diabasen, denen das Fichtelgebirge so
viel von seinen Reizen verdankt, daß sie ein paar Zeilen wohl verdienen.
Diese Diabase (aus Augit und Labrador gebildete, den Augitporphyren
Südtirols parallele Grünsteine) haben einen nicht unbeträchtlichen Gehalt an Kalk,
welcher mit seiner leichteren Lösbarkeit das Gestein verwitterbarer macht, und
damit fruchtbarer, geeignet zu herrlichen Waldbeständen, auch der Buche, und der
den Artenreichtum des Bodens fördert, was Pflanze und Tier anlangt. Da die
Diabasgesteine aus härteren und weicheren Partien bestehen, so arbeitete auch
der Zahn der Zeit sie gar verschieden aus; und so kommt es, daß sie das Auge
durch große Schönheit ihrer Felsbildungen fesseln, die zwischen reichen Wäldern
oft ungemein steil und kühn emporzacken. Sie sind es, welchen die Thäler
von Berneck und Dürrenwaid, die herrliche Hölle bei Steben, das Saalthal
unterhalb Hof und bei Blankenstein ihre großen natürlichen Reize verdanken.
Diese Diabase sind einst in die Landschaften hineingekommen, wie später
die Basalte, und wie in unsern Tagen noch die Lenzitlaven, welche bei Santorin
und sonst im Mittelmeere neue Inseln bilden. Es sind ursprünglich unter-
seeische Vulkanausbrüche: was an Lavamassen damals, d. h. in unvor-
dörflicher Zeit, über den Meeresspiegel gehoben ward, ist heute der härtere
Kern, das Massengestein; was aber damals an flüssiger Masse sich unterm
Wasserspiegel ausbreitete, erscheint uns heute als Schiefer oder Tuff, weil es
eben Lava ist, die in schichtartige Decken (Übergußschichten) aus- und über-
einander gebreitet wurde. Die von der Lava bei deren Durchbrechen zerstörten
Teile des Meeresgrundes wurden dabei in den Lavateig mit eingebacken, und
so die geschichteten Konglomerate des Diabasreviers hergestellt.
Sagen. Reichlicher und bedeutungsvoller quillt der Born der Sage
wohl nirgends im deutschen Lande, neben dem Kyffhänser und Reichenhaller
Untersberge, als im Fichtelgebirge. Hier blühte seit der Heidenzeit der Bergbau
als der älteste in Deutschland; und mit dem geheimnisvollen Bergsegen stiegen
auch die mythenbildenden Kräfte aus der Tiefe. Hier stießen nicht bloß politisch
getrennte Volkszweige, hier stießen hart zwei Rassen, in Blut und Glauben und
Sprache verschieden, christliche Deutsche und heidnische Slaven, aufeinander.
Hier schufen endlose Besitzzersplitterung und der Druck der kleinen schlimmen
Dynasten bei dem gutmütigen, steißigen, nicht wenig auch poetisch angelegten,
aber zur Grübelei und Übertreibung neigenden Volke eine besondere Sehnsucht
nach besseren Zuständen. Auch die Bodengestaltung, die unheimlich zertrüm-
merten Berge, die öden Moore, die rauschenden tiefen Schluchten, der ungeheure
Tann, die vielen zerstörten Burgen boten der Phantasie und der Sagenbildung
die ergiebigsten Anhaltspunkte.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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