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1. Bilder vom Niederrhein - S. 365

1882 - Leipzig : Spamer
Das Femgericht. 365 Kaiser Friedrichs Hi. Später jedoch erwirkten sich sowol Fürsten wie Städte Befreiung von der Verantwortlichkeit den Femgerichten gegenüber. Anfangs besaßen die Freigerichte keine geschriebenen Gesetze. Um diesem Mißstand abzuhelfen, traten im 15. und 16. Jahrhundert sogenannte General- kapitel zusammen und erließen Vorschriften (Reformationen). Trotzdem kamen noch Mißbräuche genug vor, meistens aus Habsucht der Richter und Schöffen, da Strafsummen und Sporteln sehr hoch angesetzt waren. Durch den all- gemeinen Landfrieden 1493 und die verbesserte Justizpflege ward die Gerichts- barkeit der Freigerichte auf ein Minimum beschränkt. Die Femlinde bei Dortmund. Dennoch behaupteten sie sich bis in unser Jahrhundert (bis 1811). Noch in den dreißiger Jahreu existirte wenigstens dem Namen nach ein Freigraf in Werl. Trotz der späteren Ausschreitungen und Mißbräuche ist nicht zu leugnen, daß die Femgerichte in ihrem Anfang und in der Blütezeit ein segensreiches Institut ge- wesen sind, ein Institut unparteiischer Gerechtigkeit ohne Ansehen der Person, ein strenger Wächter der alten guten Sitten, ein unerbittlicher Richter über alle Ver- brechen. Die Ehre war der Grundpfeiler, Gott, König und Recht der Wahlspruch. Wie im Alterthum die unentrinnbaren Rachegeister, die Erinnyen, so ereilte die heilige Feme den geheimen Verbrecher. Wie ein Blitzstrahl traf ihn der Fluch, der Arm des Rächers. Zittern und Angst befiel ihn, erblickte er als Zeichen

2. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 120

1880 - Leipzig : Spamer
120 Elsasser Geschichtsbilder, des Mittelalters in der traurigsten Lage. In harter Leibeigenschaft gehalten, von Frohndiensten, Zehnten und Abgaben gedrückt, in allen Kriegen hart mitgenommen, galt der Bauer als das eigentliche Lastthier der Gesellschaft. Dabei war er ohne Schutz und Vertretung im Reiche und bei den Gerichten, der Willkür des Adels und den Uebervortheilnngen habgieriger Rechtsbeamten und Schreiber ausgesetzt. Es lag daher ein sittlicher Grnndzng in dieser Bauernbewegung; sie wollten nichts Anderes, als was ihnen in einem späteren Zeitalter als menschlich berechtigt allgemein zugestanden wurde, aber durch die wüsten Gesellen, welche die Umgestaltung der gesellschaftlichen Ordnung in die Hand nehmen und mit Feuer und Schwert, mit Blut und Greuelthaten zum Ziele schreiten wollten, wurde die Bewegung zu einem Ver- brechen an der Menschheit. Auch in anderen Gegenden Deutschlands fehlte es nicht an Verschwörungen; so die Bauernverbindung des „armen Konrad" in Schwaben. Wurden die vereinzelten Aufstände auch niedergeworfen, so konnten sie doch als Vorboten einer allgemeinen Erhebung gelten. In die vorhandene Gährnng trug die Reformation neuen Zündstoff. Der allgemeine Ruf nach evangelischer Freiheit und Gleichheit wurde von den gedrückten Bauern in handgreiflicher Weise auf ihre eigenen Verhält- nisse gedeutet. Sie glaubten die Stunde gekommen, nm allen Vorrechten der Stände ein Ende zu machen, die Klöster und Kirchengüter zu plündern, die Güter der Reichen zu theilen. Mit diesen Ideen vermischten sich unklare religiöse Vorstellungen von der Aufrichtung eines himmlischen Reiches auf Erden, iu dem alle Menschen gleich seien und jeder Unterschied zwischen Arm und Reich, Vornehm und Gering verschwinden sollte. Am Oberrhein, wo der Druck des österreichischen Adels besonders fühlbar war, und wo der benachbarte freie Schweizer in seinen Kämpfen gegen die österreichische und burgundische Ritterschaft ein ermnthigendes Beispiel gegeben hatte, brach der Aufstand zuerst aus und verbreitete sich schnell über ganz Ober- dentschland bis nach Franken und Thüringen (1525). Auf dem rechten Ufer des Oberrheius sammelte Hans Müller von Bulgenbach seinen Anhang. Mit rothem Mantel und rothem Barett zog er an der Spitze der anfge- regten Haufen von Flecken zu Flecken; auf eiuem mit Laub und Bändern geschmückten Wagen ward die Hanpt- und Sturmfahne hinter ihm herge- gefahren; in allen größeren Orten, die sie durchzogen, wurden die „zwölf Artikel" verlesen, welche ihre Forderungen — Aufhebung der Leibeigenschaft, der Frohndienste und der Zehnten, Freiheit der Jagd, der Holzung, des Fischfangs u. s. w. — enthielten. Durch das Oberelsaß zogen an zwanzig- tausend bewaffnete Bauern unter ihrem Obersten Wolf Wagner von Rhinau, von einem wiedertäuferischen Priester Clemens Seich entflammt, und um- lagerten unter kühnen Hauptleuten — Erasmus Gerber, Ittel Jörg, Peter von Nordheim n. A. — die Schlösser und Städte. Vergebens versuchten der Bischof und der Stadtrath von Straßburg sowie der Laudvogt, zu ver- Mitteln; endlich zog der Herzog Anton von Lothringen gegen die Bauern heran. Der Herzog kam mit seinen Brüdern Claudius vou Guise, Ludwig von Vandemont und einer zahlreichen Ritterschaft in das Elsaß. In der Nähe
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