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1. Das Deutsche Reich - S. 401

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Preußen. 401 Schiffe gezählt worden. Für den Verkehr von der Mainmündung bis Frankfurt a./M. war bisher der Umstand hinderlich, daß die Güter in Mainz umgeladen werden mußten; nachdem die Strecke bis Frankfurt a./M. kanalisiert worden ist, hat sich der Frachtenverkehr dahin auf dem Main bedeutend gehoben (statistische Angaben sind noch nicht möglich). Die Schiffahrt auf der Fulda ist nach Eröffnung der Nord- bahn im wesentlichen auf den Verkehr von Baumaterial beschränkt. — Die gut ge- haltenen Kunststraßen hatten bereits zu Ende der siebziger Jahre im Bezirke Kassel etwa 7000, im Bezirke Wiesbaden gegen 1400 km Länge. — Von den Eisenbahnen ist vor allem die von Hannover kommende Linie zu erwähnen, welche über Göt- tingen, Bebra, Fulda und Frankfurt a./M. zum Rheine (bei Kastell) führt; sodann eine zweite, welche von Karlshafen über Kaffel, Marburg. Gießen, Weilburg, Lim- bürg nach Oberlahnstein leitet und, den Rhein aufwärts gehend, sich mit der ersteren Linie vereinigt. Beide Hauptstrecken sind miteinander verbunden: von der Halle- Kasseler Bahn her durch die Strecke Eichenberg-Münden-Kassel; von der Thüringer Bahn her durch die Strecke Bebra-Guntershausen, von der Leineselde-Gothaer Bahn her durch die Linie Dingelstedt-Niederhohne-Kassel und Waldcappel-Treysa; außerdem durch die Strecken Fulda-Gießen. Gelnhausen-Gießen, Frankfurt-Gießen, Höchst- Limburg. Außerdem zweigen sich noch seitwärts mehrfache Bahnlinien ab (Elm- Gmnnden, Hanau-Aschaffenburg, Hanau-Offenbach-Frankfurt a./M., Frankfurt a./M.- Darmstadt-Heidelberg, Frankfurt a./M.-Mainz am linken Flußufer, Frankfurt a./M.- Homburg, Höchst-Soden, Kastell-Wiesbaden , Kastell - Biebrich, Wetzlar-Betzdorf, Hümme-Warburg-Altenbeken :c. Die gesamten Eisenbahnlinien hatten 1888/89 eine Länge von 1422 km, wovon 1254 km unter Staatsverwaltung, 168 km unter Privatverwaltung standen. — Das Postwesen entstand im Kurhessischen 1615—1618; etwa 10 Jahre später trat die Thurn- und Taxissche Verwaltung ein, welche feit 1816 jährlich eine Abgabe von 42000 Thalern zahlte. Auch in Nassau war diese Verwaltung, anfangs unentgeltlich, seit 1806 gegen eine Abgabe von 6000 Gulden. In Frankfurt a./M. bestand seit 1722 neben städtischer Botenpost auch Thurn- und Taxissche Verwaltung; seit 1811 war hier die Generaldirektion der Thurn- und Taxisschen Verwaltung. Im Jahre 1867 wurde die Verwaltung überall preußisch. Es bestehen jetzt Oberpostdirektionen in Kassel und in Frankfurt a./M. In der Provinzialhanptstadt Kassel haben das Oberpräsidium, die Pro- vinzialsteuerdirektion und das Generalkommando des Xi. Armeekorps ihren Sitz. Für die Verwaltung der evangelischen Kirche bestehen Konsistorien zu Kassel und Wiesbaden, für die der katholischen Kirche Bistümer zu Fulda und Lim- bürg; eine Universität befindet sich zu Marburg. Jeder der beiden Bezirke bildet auch einen kommunalständischen Verband, zu welchem gesonderte Pro- vinzialstände gehören (Versammlung zu Kassel und Wiesbaden). Der kom- munalständischen Verwaltung sind unterstellt: das Chansseebanwesen, die Leih- und Pfandhäuser, die Landeshospitaler, Landkrankenhäuser, Taub- stummeninstitnte, die Jrrenheil-, Korrektions- und Landarmenhäuser, sowie die Schatzkommission und die Landeskreditkasse (in Kassel) und die Landesbank (in Wiesbaden). Regierungsbezirk Kassel. Kassel, Hauptstadt der Provinz und des Regierungsbezirks, Stadtkreis und Eisenbahnknotenpunkt in einem weiten Thalbecken, an der unteren Fulda, 64083 Einwohner (bis auf ca. 5000 Katholiken und 1800 Juden evangelisch). Oberpräsi- dium, Oberlandes-, Land- und Schwurgericht, Oberpostdirektion, Provinzial-Steuer- direktion, drei Eisenbahnbetriebsämter, Landratsamt für den Landkreis, Hauptsteuer- amt, Bergrevier, Generalkommission zur Ablösung von Servituten. Unter den sechs reformierten Kirchen ist die Martinskirche (Grabmal Philipps des Großmütigen); Gymnasium, Realgymnasium, Realschule, Gewerbe- und Kriegsschule; Akademie der bildenden Künste; Zeichenschule; bedeutende Sammlungen (Gewerbemuseum, Gemälde- galerie?c.); Landesbibliothek (140000 Bände); Theater, Strafanstalt, Waisenhäuser). Das Deutsche Reich. o«

2. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 89

1884 - Leipzig : Spamer
Trotzendorf. 89 Dorfe dieses Namens, eine Meile von Görlitz (jetzt Troitschendorf), wo er 1490 geboren wurde, gehört in die Reihe der großen Schulmänner des 16. Jahr- Hunderts, wie Sturm in Straßbnrg. Neander in Jlefeld, H. Wolf in Augsburg, Mylins in Görlitz, Fabricius in Meißen, welche alle aus der Schule Melauchthons hervorgegangen sind. Trotzendorf war der Sohn eines ehrbaren Landmannes, der mit Bettelmönchen in Verbindung stand. Als diese die Lernbegierde und Fähig- keit des Knaben wahrnahmen, veranlagten sie den Vater, den kleinen Valentin nach Görlitz auf die Schule zu schicken. Bald aber wurde es dem Vater leid, den Sohn fortgeschickt zu haben; er ließ ihn wieder zurückkommen und verwendete ihn in der Landwirtschaft. Goldberg. Aber die Mutter gefiel sich in dem Gedanken, ihr Söhnchen könne einmal ein Priester werden, und sie wußte es durchzusetzen, daß Valentin in seinem Geburtsorte weiter im Lesen und Schreiben unterrichtet wurde. Als Schreibmaterial dienten dem Knaben Birkenrinde (interior betulae cortex), Gänsekiele und Kaminruß (fuligo infumibuli atramentum suppeditavit). Zwei Jahre dauerte dieser Unterricht Auf unablässiges Betreiben seiner Mutter wurde der Jüugling im Jahre 1508 wieder in die Stadt gebracht, um sich ganz dem Studium zu widmen. Trotzendorf überholte bald alle seine Mitschüler, und als 1513 sein Vater starb (seine Mutter war schon früher an der Pest gestorben), verkaufte er sein Erbgut und begab sich nach Leipzig, wo er sich zwei Jahre lang lateinischen und griechischen Studien widmete.

3. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 327

1884 - Leipzig : Spamer
Berühmte Breslauer. 327 wurde er von diesem als Don Augusto Prussiano auf die Bühne gebracht zum unendlichen Jubel seiner Freunde und des Publikums, das ihn kannte. Auf einer seiner Wanderungen auf der Insel Capri entdeckte er die weltberühmt gewordene blaue Grotte. Später bereiste er Sizilien. Im Jahre 1828 kehrte er mit reichen Schätzen in seinen Mappen und mit noch reicheren in seinem Kopfe nach Deutschland zurück. Von 1838 ab lebte er mit dem Prädikat Pro- fessor meist in Berlin bis zu seinem Tode am 3. Februar 1853. Von seinen Gedichten sind die schalkhaf- ten, munteren und neckisch- märchenhaften die besten. „Des kleinen Volkes Über- fahrt" und „Die Heinzel- männchen" sind allgemein bekannte Gedichte, die gern gelesen und gelernt werden. Die Historie von Noah: „Als Noah aus dem Kasten war", wird in heiterer Ge- sellschaft oft gesungen mit ihrer nützlichen Lehre: „Ein kluger Mann hieraus erficht, Daß Weins Genuß ihm schadet nicht; Und item, daß ein guter Christ In Wein niemalen Wasser gießt: Dieweil darin ersäufet sind All sündhaft Vieh und Men- schenkind." Adolf Friedrich Erdmann Menzel. „Blücher am Rhein fehlen dürfen: wird in keinem der Jugeud gewidmeten Lesebuche Die Heere blieben am Rheine steh'n: Soll man hinein nach Frankreich geh'n? Man dachte hin und wieder nach, Allein der alte Blücher sprach: „Generalkarte her! Nach Frankreich geh'n ist nicht so schwer. Wo steht der Feind?" — „Der Feind? — Dahier!" „Den Finger dranf, den schlagen wir! Wo liegt Paris?" — „Paris? — Dahier!" „Den Finger drauf, das nehmen wir! Nun schlagt die Brücken über'n Rhein; Ich denke, der Champagnerwein Wird, wo er wächst, am besten sein!" Im Fache der Erzählung und des historischen Romans gehörte zu den beliebtesten Schriftstellern feiner Zeit der am 27. September 1779 in Breslau geborne Karl Franz van der Velde; er studierte die Rechte und bekleidete dann mehrere juristische Ämter, war endlich Stadtgerichtsdirektor zu Winzig.

4. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 347

1884 - Leipzig : Spamer
Die Ritterakademie zu Liegnitz. 347 fast wider die Reputation eines Kavaliers, indem selbigem weit anständiger sei, ein Pferd geschickt herumzutummeln und Degen und Pistolen wohl zu führen zu wissen." Die Lektionen begannen erst im folgenden Jahre; das Unterrichtswesen der Anstalt trug längere Zeit den Charakter einer Universität; es fanden Vorlesungen über Institutionen, angewandte Mathematik, Heraldik u. s. w. statt. Erst allmählich wurde die Akademie mehr und mehr Schule, die juristischen Studien abgeschafft, das Latein (1792) eingeführt, nachdem schon 1743 die Übertragung des Vize- direktorates von dem Stallmeister auf den Professor primaria erfolgt war. Am 19. März 1709 feierte die Ritterakademie zum erstenmal das Namens- fest ihres kaiserlichen Gründers, wobei einige Reden im neuen Auditorium ge- halten und abends das Gebäude illuminiert wurde; damals waren 24 Akademisten in Liegnitz. Daß diese Herren Akademiker nicht durchweg solide lebten, beweist der Umstand, daß schon 1713 den Liegnitzer Weinschenken und „Italienern", auch Kaffee- und Theeschenken und Handelsleuten durch ein Regierungsreskript publiziert worden ist, daß sie den Akademisten nichts verleihen oder borgen, weder Wein noch Thee und Kaffee, auch um ihr Geld einschenken sollten bei Strafe von 50 Thalern. Die Strafe wurde im Wiederholungsfalle noch erheblich verschärft, das Edikt auch 1723 und 1724 erneuert. Auch wurde im Jahre 1726 den Professoren geboten, „mit den Akademisten sich keineswegs familiär zu machen." Die Gebäude der Akademie waren meist hölzern, mit Schindeln gedeckt, ungleich, boten wenig Bequemlichkeit und entsprachen nicht der Würde der Anstalt. Deshalb wurde der Neubau der Gebäude beschlossen. Am 5. Juli 1728 wurde derselbe mit der Eröffnung des ersten Grundgrabens begonnen. Der Bau hat im ganzen zehn Jahre in Anspruch genommen. Interessant ist ein Streit, den die Profesforen und Exerzitienmeister der Akademie im Jahre 1732 mit dem Rate der Stadt Liegnitz hatten. Dieser hatte nämlich 1726 bestimmt, daß weder fremdes Bier noch Fleisch eingeführt, noch Pfuscher geduldet werden sollten; die Lehrer aber ließen sich die nötigen Viktnalien und das Bier aus der Ferne kommen und beriefen sich auf die Stiftungsurkunde, laut welcher der Rat mit der Akademie nichts zu thuu habe. Der Rat wollte sich dies Vorgehen nicht gefallen lassen und schritt gegen die Übertreter seiner Verordnung im Jahre 1732 ein. Die Lehrer wurden mit ihrer Beschwerde abgewiesen. Da verschafften sie sich ärztliche Atteste, welche das Liegnitzer Bier für nicht zuträglich erklärten, und so umgingen sie das Gesetz. Die Vorarbeiten und Ausgrabungen zum Neubau waren 1735 so weit fertig, daß die Grundsteinlegung erfolgen konnte. Die Stadt fchenkte bei der Feierlichkeit sechs große Kannen Wein, die Bürger hatten sich in den Gassen, durch welche der Festzug ging, in Reihen gestellt und präsentierten unter flie- genden Fahnen und klingendem Spiel das Gewehr. Die Anstalt stand damals im vollsten Glanz; sie wurde von mehreren Prinzen besucht und hatte Pen- sionäre aus der Lombardei, Ungarn, Litauen und Polen. Am 22. Februar 1741 traf Friedrich Ii. zum erstenmal in Liegnitz ein und speiste mit dem Herzog von Holstein in der Ritterakademie. Im Jahre 1763, dem Jahre des Hnbertsbnrger Friedens, wurde am 19. März, wie gewöhnlich, das Josephsfest gefeiert. Von diesem Jahre ab verlegte man die Feier der Gründung auf den Friedrichstag, den 5. März, wobei es bis 1774 geblieben ist. Aber die ersten Jahrzehnte preußischer Regierung waren für die

5. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 368

1884 - Leipzig : Spamer
368 Der polnische Landrücken und die Nordseite Schlesiens. lohnende Bergbau von da ab aufhörte; dagegen kam die Töpferei in Aufnahme, die jetzt einen Haupterwerbszweig der Einwohnerschaft bildet. Die sehr an- sehnliche Anzahl von Thonwarenfabriken erhält ihr Material aus den umfang- reichen Thonschichten der Umgegend der Stadt und liefert das weithin bekannte Bunzlauer Töpsergeschirr. Das Waisenhaus zu Buuzlau entstand ohne landesherrliche Beihilfe. Ein Maurermeister der Stadt, Gottfried Zahn, der erst in seinem 24. Lebensjahre das Schreiben und Lesen erlernt hatte, wurde durch die Bekanntschaft mit den Frankeschen Stiftungen in Halle bewogen und durch das Mitleid mit armen, verwaisten Kindern getrieben, auf die Gründung eines Waisenhauses für feine Gegend zu denken. Er hatte kein Vermögen, aber ein festes Vertrauen auf Gott. Zuerst nahm er 1744 einen Lehrer in sein Haus und ließ durch den- selben Kinder, meistens unentgeltlich, unterrichten; sein Haus richtete er zu einer Schule ein und hatte einmal 24 arme Kinder in demselben beisammen. Allein diese Schule wurde als ein Eingriff in die Stadtschulenrechte untersagt. Zahn gab jedoch seinen Gedanken nicht auf; nach eingezogener königlicher Bewilligung erhielt er von dem Magistrate die Erlaubnis, eine Schulaustalt zu gründen, wenn er sich verpflichten wolle, einen Lehrer und zwei Waisenkinder in der- selben unentgeltlich zu versorgen. Diese Bedingung ging er 1753 ein und sing am 14. März 1754 seine Schule in seinem Hause wieder an. Sehr bald fanden sich nun auch Wohlthäter, welche durch Geldbeiträge Zahns Unternehmen unter- stützten oder Kleidungsstücke und Bücher für die armen Kinder schenkten. Zahn vergrößerte dnrch Ankauf eines benachbarten Hauses seine Anstalt und legte 1755 den Grundstein zu einem größeren Waisenhause. Die Anstalt wurde einem Gymnasium ähnlich ausgebildet, auch wurden Kinder für Geld als Pen- sionäre in derselben ausgenommen; städtische Kinder durften die Schulstunden besuchen. Zahn starb am 22. September 1758 und hatte die gegründete Hoff- nung zum ferneren Gedeihen seines Waisenhauses noch erlebt. Nach seinem Tode übernahm der zweite Pastor zu Bunzlan, Woltersdorf, die Direktion, und unter ihm gedieh die Anstalt immer mehr. Im Jahre 1764 gingen zum ersten- mal Zöglinge des Hauses auf die Universität ab. Eine mit der Anstalt ver- bnndene Buchdruckerei vermehrte die Einkünfte. In Bunzlan ist dem Fürsten Kntusow ein Denkmal errichtet worden. Die Stadt hatte durch die Gewaltherrschaft der Franzosen zu Anfang nnsres Jahr- Hunderts erheblich gelitten; sie nahm lebhaft teil an der allgemeinen Erhebung gegen die Unterdrücker. Am 13. April 1813 zog der russische Kaiser Alexander in Bunzlan ein. In seiner Begleitung befand sich Kntosow, der, im Jahre 1745 geboren, im Jahre 1805 das erste russische Armeekorps gegen die Fran- zosen und unter Kaiser Alexander das verbündete Heer am 2. Dezember in der Schlacht bei Austerlitz befehligte. Für seinen Sieg bei Smolensk erhielt er den Beinamen Smolenskij. Er erkrankte in Bnnzlau am Nervenfieber. Als der König von Preußen, Friedrich Wilhelm Iii., am 22. April 1813 auf kurze Zeit in die Stadt kam, ging er fofort, ohne die Gefahr der Ansteckung zu scheuen, zu dem kranken Fürsten, der am 28. desselben Monats starb. Am 9. Mai wurde die Leiche in feierlicher Prozession nach Petersburg geführt. Ten Zug eröffneten die Schulkinder der beiden christlichen Konfessionen, ihnen folgte die evangelische und katholische Geistlichkeit, in deren Mitte sich der Pope befand,

6. Bilder vom Niederrhein - S. 164

1882 - Leipzig : Spamer
164 Deutsche Kunst in Düsseldorf. Cornelius folgte beiden Einladungen insofern, als er im Sommer in München und im Winter in Düsseldorf zu wirken versprach. Indessen konnte er die Direktion der dortigen Akademie doch erst nach zwei Jahren annehmen (1821). Cornelius ward aber nicht nur ein tüchtiger Leiter dieser Kunstanstalt, sondern zugleich ein gründlicher Reformator: er Verbannte die eingerissene Pe- danterie und führte wieder die freie Entfaltung der Individualität eiu. An das leuchtende Vorbild schlössen sich bald begeisterte Jünger an, von denen wir be- sonders Wilhelm Kaulbach, Jakob Götzenberger, Karl Hermann und Ernst a Förster nennen. Berühmt sind die Fresken der vier Fakultäten in der Aula der Bonner Universität, von denen die „Theologie" unter Cornelius' Leitung von Förster, Hermanu und Götzenberger, die drei anderen von Götzenberger allein gemalt sind. Auch die mythologischen Darstellungen auf der Burg des Barons v. Plessen bei Düsseldorf wurden unter des Meisters Aegide gefertigt. Im Sommer siedelte Cornelius mit seinen Schülern nach München über. Nach dem Tode des Münchener Akademiedirektors rückte er in die ihm schon lange zugedachte ehrenvolle Stelle ein, wo er der Schöpfer einer neuen Kuustära ward (1825). Viele Schüler und Freunde folgten ihm dorthin nach und ge- nossen gleich ihm Anerkennung unter des kunstliebenden Königs Protektorat. Ludwig von Bayern war ein wahrhafter Mäeenas; er selbst erschien am letzten Tage des Jahres 1825 in der Glyptothek, um den ersten, von ihm zu ver- theilenden Civilverdienstorden, mit dem der persönliche Adel verbunden ist, an Cornelius' Brust zu heften. „Es ist das erste (Kreuz)", sagte er gütig, „welches ich seit meiuer Thron- besteiguug verleihe; man pflegt Helden auf dem Schauplatze ihrer Thaten zu Rittern zu schlagen." Die Fresken in der Glyptothek gehören zum Besten, was der Meister in München geschaffen. Den Stoff dazu schöpfte er zumeist aus der griechischen Mythologie nach Homer und Hesiod, jedoch individuell vergeistigt und in etwas zu moderner Auffassung. So gleicht sein Gott der Unterwelt eher einem Tyrannen und Wütherich als dem Herrscher im Reiche der Schatten, ja er hat etwas von dem christlichen Satan an sich. Wahrhaft großartig ist die Darstellung von der Zerstörung Troja's. Ein besonderes Lob zollt auch Förster den Arabesken, welche die Glyptothekbilder einfassen. Die Arbeiten dauerten im Ganzen zehn Jahre. Nach deren Vollendung reiste Cornelius 1830 mit seiner Familie nach Rom, wo er ein Jahr verweilte. Aus dieser Zeit stammt ein Porträt seines Freundes Sulpiz Boisseree, das Goethe für stark idealisirt hielt. Bald sollte Bedeutenderes uusern Künstler ein Deeennium lang beschäftigen, nämlich die malerische Aus- schmückung der Ludwigskirche und der Pinakothek in München. Diese Arbeit führte ihn in die des kirchlich-romantischen Mittelalters. Die Fresken der Ludwigskirche in München bewegten sich in Darstellungen aus der christlichen Offenbarung von der Weltschöpsnng bis zum Weltgericht. Doch schuf er hier trotz der traditionellen Dogmen, namentlich des von der Drei- einigkeit, in seiner Konzeption ein malerisch-christliches Epos. Seine Darstel- lung des Allerhöchsten erinnert etwas an den hellenischen Zeus. Einige, ob zu- fällige oder beabsichtigte Ähnlichkeiten in einzelnen Figureu, wie z.b. in einer dem Teufel sich nahenden, dem vr. Luther gleichenden Gestalt, haben dem Meister viel gerechten Tadel zugezogen.

7. Bilder vom Niederrhein - S. 168

1882 - Leipzig : Spamer
168 Deutsche Kunst in Düsseldorf. der rheinisch-westfälische Kunstverein 1836 in die Pfarrkirche zu Dülmen stiftete. In diese Zeit fällt auch des Meisters Zeichnung zum Prachtexemplare des Ora- toriums Paulus von Mendelssohn-Bartholdy. Aus Gesundheitsrücksichten begab sich Schadow 1840 noch einmal nach Italien, aus welcher Zeit eine eigenthüm- liche Auffassung der himmlischen und irdischen Liebe stammt. An der Vollen- dnng seiner allegorischen Darstellung von Himmel, Fegfeuer und Hölle nach Dante hinderte ihn ein gefährliches Augenleiden, das ihm sogar eine zeitwellige Blindheit zuzog. Wenn Schadow ein Tadel trifft, so ist es sein Hang zum Symbolisiren und seine Befangenheit im Katholizismus, außerhalb dessen er keine Kunst gelten lassen wollte. Dies entfremdete ihm viele seiner treuesteu Schüler und gab ihn schließlich der Vereinsamung preis. Nichtsdestoweniger hat ihm Düsseldorf in gerechter Würdigung seiner Verdienste ein ehrenvolles Denkmal auf dem danach benannten Schadowplatze gesetzt. Der Rheinisch-westfälische Kuustverein hat seinen Segen weithin verbreitet und seine Produkte durch jährliche Verlosungen überall bekannt gemacht. Zu seinen großartigsten Schöpfungen sind die Kaiserbilder im Rathhause zu Aachen zu rechnen. Im Jahre 1359 folgte auf Schadow, der aus Gesundheitsrück- sichten sein Amt niederlegen mußte, in der Leitung Eduard Bendemann. Aber auch dieser erfreute sich nicht lange der ehrenvollen Stellung; schon 1868 mußte er die Führung seiner geschwächten Gesundheit halber aufgeben. Jetzt steht der Anstalt der aus Prag berufene Professor Wislieenns vor. Trotz der Uebersiedeluug großer Kunstschätze nach München birgt die Düsseldorfer Akademie immer noch werthvolle Sammlungen aller Hauptschulen Europas. Auch die städtische Gemäldegalerie hat sehr zugenommen; sie besitzt überdies eine Hand- zeichnuugensammlung von 14,241 und eine Kupferstichsammlung von ca. 24,000 Blättern, worunter eine von Rasfael selbst gestochene Madonna. Ferner eine in ihrer Art einzige Aquarellsammlung nach italienischen Meistern von Ramboux. Karl Friedrich Lessing. Wir können die Betrachtung über die Be- deutuug der Düsseldorfer Malerakademie wol nicht besser schließen, als indem wir noch wenigstens kurz die ausgezeichnetsten und berühmtesten Künstler er- wähnen, welche aus ihr hervorgegangen sind. In erster Linie ist zu nennen: Karl Friedrich Lessing, ein Großneffe des unsterblichen Dichters und Koryphäen der deutschen Literatur, Gotthold Ephraim Lessing. Diesem Künstler galt es bei seinen bedeutenden Darstellungen weniger, äußerliche Schönheit, als den Ideengehalt der Zeit darzustellen, und hierin steht er einzig da. Er ward am 15. Februar 1808 in Breslau geboren; seine Vorfahren sollen bei der Ver- treibung der Husiteu aus Böhmen nach Schlesien eingewandert sein, was seine Vorliebe für reformatorische Motive und namentlich aus der Husiteugeschichte erklärt. Er war eigentlich von seinem Vater für die Baukunst bestimmt und erhielt seine erste Ausbildung in Berlin. Doch bald bekundete sich des Jüng- lings unbesiegbare Neigung zur Malerei. Als er nun auch (1825) mit seinem ersten Bilde, dem „Kirchhof mit Ruinen", Aufsehen erregte, schickte ihn sein Vater zu Wilhelm v. Schadow in die Düsseldorfer Akademie. Dort übte der achtzehnjährige Jüngling mit seinem blonden Lockenkops nicht blos durch seine Erscheinung wie durch ein gewinnendes Wesen, sondern vor- nehmlich durch seine künstlerische Begabung großen Einstuß auf die Küustlerwelt. Sein erster Entwurf daselbst, eine zwischen Felsen eingeklemmte Raubritterburg

8. Bilder von den deutschen Nordseeküsten und aus dem westlichen Tiefland - S. 48

1885 - Leipzig : Spamer
48 Die freie und Hansestadt Hamburg. um so mehr „verdammten Spaß", je länger ein blaues Auge oder eine breit- geschlagene Nase auf der See noch die Erinnerung daran wachhält. Daß nicht die Seeleute allein, sondern auch mancher lockere Vogel aus den sogenannten besseren Ständen „reinfällt", darf wohl nicht erst erwähnt werden. Geistiges Leben in Hamburg. Schon in der letzten Hälfte des 17. Jahr- Hunderts beginnt Hamburg in der deutschen Litteratur eine Rolle zu spielen. Im Jahre 1639 ließ sich Paul Flemming (geboren 1609 zu Hartenstein im Vogtlande) als Arzt Hierselbst nieder, nachdem er von seiner Reise, die er .in derselben Eigenschaft mit der Gesandtschaft, welche der Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein nach Moskau und dann nach Persien abgeordnet, unter- nommen hatte, zurückgekehrt war. Leider erlag dieser Mann mit einem echten deutschen Herzen und Gemüte, reich an Macht und Fülle, an Wahrheit, Lebendig- keit, Wärme, Einfachheit und gesunder Natürlichkeit, der Mann, den Gervinns den „schönsten Charakter unter allen weltlichen Dichtern des Jahrhunderts" nennt, bereits im April 1640 einer jähen Krankheit. Von seinen vielen Dich- hingen nennen wir nur das schöne Kirchenlied: „In allen meinen Thaten u. s. w.", durch das er sich zur langen, gefahrvollen Reise ernst und würdig vorbereitet hatte, das männlich kräftige Sonnett „An Sich!" mit den herrlichen Schlußworten: „Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann, Dem ist die weite Welt und alles unterthan", « und sein anmutig und tief empfundenes: „Ein getreues Herze wissen, Hat des höchsten Schatzes Preis u. s. w." An der Wende des 17. und 18. Jahrhunderts ist eine Dichtergruppe zu erwähnen, deren Erzeugnisse von dem brannschweigischen Hofrat Weichmann unter dem Titel: „Die Poesie der Niedersachsen" herausgegeben wurde und die in Hamburg ihre vornehmsten Vertreter hatte. Zu ihnen gehörte Christian Wernicke, der nach längeren Reisen im Auslande mehrere Jahre in Hamburg privatisierte. In einer Sammlung von Epigrammen, die zu den besten seiner Zeit zählen, geißelte er unnachsichtlich den Geschmack der zweiten schleichen Schule, deren Poesie unwahr, kraftlos, hohl, sinnlich, zügellos, mitunter bis ins Schmutzige gemein und trotz der galanten Schreibart vergiftet, oberflächlich, unnatürlich, übertrieben, bis zum Ermüden phrasenreich, mit den „durchdringenden löblichen Beiwörtern" geschmückt war. . Seine Pfeile waren besonders gegen die Häupter genannter Schule, Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau und Daniel Kaspar von Lohenstein, gerichtet. Einen bedeutenderen Platz' unter den Niedersachsen nahm Barthold Heinrich Brockes ein. Im Jahre 1680 in Hamburg geboren (gest. 1747), hatte er in Halle die Rechte studiert und war nach mehrjährigen Reisen, auf denen er sich eine vielseitige Bildung erworben, nach seiner Vaterstadt zurück- gekehrt. Hier fand er als Senator Muße genug, sich den von ihm mit Vor- liebe gepflegten Künsten, der Malerei, der Musik und der Poesie zu widmen. Seine Gedichte, welche er unter dem Titel „Irdisches Vergnügen in Gott" in neun starken Bänden herausgab, beschränken sich auf fromme Naturbetrachtung und Naturschilderung und enthalten manche wohlgelungene Stellen poetischer

9. Bilder von den deutschen Nordseeküsten und aus dem westlichen Tiefland - S. 437

1885 - Leipzig : Spamer
Hannovers berühmte Männer. 437 um Gewährleistung seiner Stellung; die Antworten waren aber nicht entschei- dend. Während dessen wurde ihm von seiten der preußischen Regierung der Antrag gemacht, die Leitung des Berliner Nationaltheaters zu übernehmen; auch dies meldete er Dalberg, indem er zugleich in denselben drang, bis zum 10. November ihm festen Bescheid zukommen zu lassen. Als dieser ausblieb, durste Jssland nicht länger zögern, zumal da die Anerbietungen, die man ihm machte, ungemein glänzend waren; denn es wurde ihm nicht nur ein Gehalt von 3000 und eine Pension von 1200 Thalern zugesichert, sondern es sollten auch seine Schulden aus der königlichen Kasse bezahlt werden. Er erklärte daher am 14. November seine Bereitwilligkeit, das ihm zugedachte Amt anzu- treten. Nun erst, am 16. November, erhielt er ein Schreiben von Dalberg, worin dieser ihm die gewünschten Aufklärungen gab und zugleich vorteilhaftere Bedingungen anbot. Natürlich konnte er jetzt nicht mehr zurücktreten, wenn er auch gewollt hätte, und er verdiente die Vorwürfe nicht, die sein früherer Vor- gesetzter ihm wegen Annahme des neuen Engagements machte. Seiner neuen Stelle stand er mit nicht weniger Umsicht vor als der früheren. Er besonders war es, der nicht nur als Direktor, sondern auch als Schauspieler die Berliner Bühne zu hohem Ansehen brachte und ihr einen Glanz verlieh, dessen sie sich vor ihm nicht rühmen durfte. Trotzdem hatte er auch in Berlin viel von Neidern und Feinden zu leiden. Unter den Beschuldigungen, mit welchen man ihn von ihrer Seite überhäufte, mag wohl diejenige noch die ge- rechteste sein, daß er zum Nachteile des Publikums zuweilen jüngere, unbe- deutendere Talente mehr als billig begünstigte. Die übrigen Anklagen gegen ihn waren teils gänzlich unbegründet, teils übertrieben. Im Jahre 1806 wiederholten sich in Berlin die Erlebnisse von Mannheim. Der König hörte nach der unglücklichen Schlacht bei Jena auf, das Theater zu unterstützen; die Franzosen rückten in die Hauptstadt Preußens ein, alles war in größter Verwirrung. Die Deutschen verlangten Stücke zu sehen, welche ihrer patriotischen Stimmung entsprachen, und doch durfte man aus Furcht, die übermächtigen Feinde zu erbittern, es nicht wagen, jene Forderungen zu ge- währen. Es gehörte in der That nicht wenig Besonnenheit und Vorsicht dazu, auf keiner Seite Anstoß zu geben und dabei doch das Interesse des Theaters nicht zu vernachlässigen. Jssland verfuhr mit der größten Klugheit und ver- hinderte so jede Störung. Nach geschlossenem Frieden gewann alles so ziemlich wieder seine vorige, ruhige Gestalt. Zur Belohnung seiner guten Dienste und in Anerkennung seiner gediegenen Kunstleistungen wurde Jsfland im Jahre 1811 vom König zum Generaldirektor aller königlichen Schauspiele und zum Ritter des roten Adlerordens dritter Klasse ernannt. Die mannigfaltigen und oft sehr drückenden Geschäfte hatten jedoch seine Gesundheit bedeutend geschwächt. Nachdem er noch 1811, 1812 und 1813 mehrere Kunstreisen gemacht hatte und unter andern in Hamburg, Mannheim, Breslau und Karlsruhe — ein ihm hier angebotenes Engagement lehnte er ab — aufgetreten war, zeigte er sich am 23. Januar 1814 in Berlin zum letztenmal auf der Bühne, wo man einen von ihm zu Ehren der eben zurückgekehrten königlichen Familie gedichteten Prolog: „Liebe und Wille", zur Darstellung brachte. Am 21. September machte er noch eine Spazierfahrt nach Charlottenburg, aber schon am 22. September 1814 starb er.

10. Bilder von den deutschen Nordseeküsten und aus dem westlichen Tiefland - S. 362

1885 - Leipzig : Spamer
362 Die Ebene der Oker. Akademie in solcher Größe und Schönheit aufzuweisen hatte. Jm Jahre 1593 wurde dieser Bau begonnen und ohne Unterbrechung bis 1612 an demselben gearbeitet. An dem vom Herzoge Julius als sabbatum Julium eingesetzten Jahres- festtage der Universität, dem 15. Oktober 1612, fand, während sich Heinrich Julius am kaiserlichen Hofe zu Prag befand, in Gegenwart seines Sohnes Friedrich Ulrich die festliche Einweihung dieses „Juleum novum" statt. Der Senior der Juristenfakultät, Andreas Cludius, welcher die Weihrede hielt, be- kündet, daß er während der 28 Jahre seiner Professur niemals eine so große Menschenmenge bei einem öffentlichen Akte bemerkt, als bei dieser Gelegenheit. Der „Praefectus Musices" verschönerte das Fest durch verschiedene zwischen die Redeakte geschobene musikalische Aufführungen, und machte namentlich das nach der Ehrenpromotion des ehemaligen Präzeptors Friedrich Ulrichs, nun- mehrigen Hofrats Johannes Peparinns gesungene te Oeurn laudamus einen gewaltigen Eindruck. Der Professor der Rhetorik Christophorus Heidmann sagt darüber: „Als ich jene heiligen Gesänge, jene dem unsterblichen Gott und seinem Ruhme geweihten Hymnen in höchster Kunstvollendung singen hörte, dachte ich nicht an Arion oder Orpheus, nicht an andre Sänger, welche die alte Geschichte feiert, nicht an Apollo selbst, den Musageten, aber diejenigen Sänger und Musiker traten mir vor die Seele, welche einst der tapferste und heiligste König der Israeliten leitete, um mit ihrem Chore die Ehre des großen Himmelskönigs zu singen — ja jene himmlischen und seligen Geister, jene mächtigen und tapferen Heroen, welche immerdar den Anblick der ewigen Gottheit und ihres unver- gänglichen Lichtes genießen, die da Gott loben mit starker Stimme: Sanctus, Sanctus, Sanctus Dens Sabaoth, jene, sage ich, kamen mir in den Sinn, denn ihren Chören kam diese holde, unvergleichliche Musik am nächsten." Was nun das „Novum Juleum" selbst betrifft, so ist das die ganze nörd- liche kurze Seite des etwa 90 m langen und 36,5 m breiten Universitätsgebäude- Vierecks einnehmende, nach dem Vorbilde der Oxforder Universität im reichen Renaissancestile erbaute „theatrum Musarum", wie Cludius es nennt, im ganzen, abgesehen von der inneren Einrichtung, noch wohlerhalten, und macht mit seinen mit Säulen und Statuen gezierten, den Unterbau vollständig wie einen Kranz umgebenden großen Erkern, seinen mächtigen, mit zierlichem Maß- werk durchflochtenen, im oberen Stocke viereckigen, im unteren sanft gewölbten Fenstern, den beiden nach dem inneren Hofe, dem „Kollegienhofe", führenden wappengeschmückten und mit sonstigem Bildwerk reichverzierten Portalen und namentlich dem vor seiner Mitte angebauten hohen und äußerst zierlichen, ober- halb des Gebäudedaches mit einer steinernen Galerie umgebenen Treppen- und Uhrturme einen vollkommen harmonischen, erhebenden Eindruck. Das eine Portal führt direkt in das den größten Teil des Erdgeschosses einnehmende ehemalige auditorium maximum, eine hohe und helle, pseilergetragene, in stil- voller Steinmetzarbeit ausgeführte, für die Universitätsfeierlichkeiten bestimmte Aula, vor deren von des Divus Julius Porträt überragtem Doppelkatheder und dem für die Professoren bestimmten eingegitterten Platze sich die Subsellien der Zuhörer ausbreiteten, und aus welcher man durch einen zweiten, mit Haut- reliefs geschmückten Ausgang in das theologische Auditorium gelangte. In den zweiten Stock führte das Turmportal und eine so breite und so sanft ansteigende Wendeltreppe, daß einst ein übermütiger Student auf ihr bis zur Galerie zu
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