Autor: Burmann, Karl, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
1741. 1806—1814. 359
40 Österreichern wurde in der Nähe der Schloßbastion aufgehoben, der Haupt-
wall erstiegen, ehe das Festungsgeschütz abgefeuert werden konnte, die Thor-
wache besetzt! alles dies war das Werk einer halben Stunde. Die österreichische
Besatzung warf sich ins Schloß, mußte sich aber am nächsten Morgen ergeben.
Graf Wallis mit 2 Geueraleu, 36 Ober- und Stabsoffizieren und 855 Unter-
offizieren und Gemeinen wurde kriegsgefangen; erobert wurden 64 Kanonen,
5 Mörser, 1300 Zentner Pulver. Die Preußen hatten 4 Tote und 29 Ver-
wundete, die Österreicher ungefähr ebensoviel. Zum Denkmal dieser preußischen
Wassenthat wurde in eine Futtermauer der Kreuzbastei eine Sandsteintafel mit
der Inschrift „F. R. 1741" eingelegt; die Bastei erhielt den Namen Friedrich.
Das Plündern war den siegenden Truppen untersagt. Am dritten Tage nach
der Einnahme huldigten Magistrat, Geistliche und alle Beamten namens der
Bürgerschaft iu Gegenwart des Fürsten Leopold und der Markgrasen Karl und
Wilhelm dem Könige von Preußen.
Seit 1742 begannen die zur Verstärkung der Festuug nötigen Bauten.
Gloglau blieb während der Schleichen Kriege in preußischem Besitz.
1806—1814. Als im Jahre 1806 der Krieg des Frankenkaisers Napoleon
eine für Preußen unglückliche Wendung genommen hatte und dem Prinzen
Hieronymus Napoleon die Aufgabe zugefallen war, mit Franzosen, Bayern und
Württembergern unter Vandamme Schlesien zu erobern, war es die Festung
Glogan, auf die es die Feinde zunächst abgesehen hatten. Festnngskommandant
war damals der Generalmajor von Marwitz, stellvertretender Gouverneur
der Generalleutnant von Reinhard. Am 21. Oktober 1806 ging der Befehl
ein, Glogau solle gegen einen Handstreich gesichert werden. Sofort wurden die
Arbeiten begonnen; aber als sich schon am 7. November der Feind von allen
Seiten zeigte, war die Befestigung noch lange nicht vollendet. Noch am 7. Novem-
der abends erschien ein Unterhändler bei dem Gouverneur und forderte zur
Übergabe der Festung auf. Er wurde abgewiesen, ebenso wie ein zweiter am
15. November. Damals hätten vielleicht die Feinde von Glogau zurückgedrängt
werden können, denn Napoleon hatte die Bayern abberufen, und das Heer der
Belagerer bestand aus nur 5000 Württembergern; aber es geschah nichts, es
fehlte an der nötigen Thatkrast. Als das Belagerungsgeschütz der Feinde von
Küstrin herangekommen war und man anfing, die Stadt zu beschießen, wurde
sie am 3. Dezember übergeben. Daß die Übergabe damals noch nicht notwendig
war, das steht jetzt wohl so ziemlich fest. In die Hände der Feinde sielen 208
Stück schweres Geschütz und ein großer Vorrat von Gewehren, Kugeln und
Pulver; das Gewehr streckten 3374 Mann, unter diesen 72 Offiziere. Durch
den Besitz von Glogau wurden die Feinde Meister eines großen Teiles von Schlesien
und erhielten Geschütz, mit dem sie die andern Festungen angreifen konnten.
Glogau mußte, um der Plünderung zu entgehen, an Vandamme 25 000
Thaler bezahlen; es erhielt einen französischen Gouverneur. Auch nach dem
Frieden zu Tilsit blieb die Festung (mit Stettin und Küstrin) mit 10 000 Mann
französischer Besatzung in den Händen der Feinde. Im Schlosse zu Glogau
redete der brutale Imperator im Jahre 1807 die preußischen Stände also an:
„Ihr habt den Frieden gewünscht; ich habe ihn euch soeben gegeben; der Krieg
war eine Thorheit (sottise), zu welcher die Hofleute den König verleitet haben;
sie hätte ihm beinahe den Verlust des Thrones zugezogen. Ihr werdet Preußen
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TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Leopold Leopold Karl Karl Wilhelm Napoleon Napoleon Reinhard Napoleon
Autor: Lincke, G. A., Ohlert, Bernhard, Klöden, Gustav Adolph von, Ernst, L., Biernatzki, Johannes, Köppen, Fedor von, Blasendorff, Carl
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
172 Die Mulde und ihre Räuder.
Heutzutage ist Waren, zwischen der Müritz und ihrer nördlichen Bucht,
dem Tiefwaren, auf einer erhöhten schmalen Landenge belegen, der bedeutendste
Ort des Eldegebietes. Ihre Bedeutung für den südöstlichen Teil des Groß-
Herzogtums beruht hauptsächlich auf dem Handel, der durch die Schiffbarmachuug
der Elde dort emporgeblüht ist. Zahlreiche neue und geschmackvolle Bauten
bezeugen den vermehrten Wohlstand, besonders ausgezeichnete öffentliche Ge-
bäude aber befitzt sie nicht. Der Fischfang in den Gewässern Warens ist sehr
bedeutend, und es besteht die für die Einwohner sehr günstige Bestimmung,
wonach die Fischereipächter verpflichtet sind, zuerst die Stadt mit Fischen zu
versorgen, bevor sie dieselben auf den fremden Markt bringen. Für größere
Fische besteht der Preis von 20 Pfennig für das halbe Kilogramm, Mittel-
fische kosten 7 Pfennig, kleine 3 Pfennig. Hierdurch wie durch die Wohl-
feilheit des Brennmaterials ist den ärmeren Leuten der Unterhalt in Waren
sehr erleichtert. Das städtische Gebiet ist mit Einschluß der Wasserflächen das
umfänglichste nächst dem der Stadt Rostock, denn es enthält 98 qkm Wasser
und 70 qkm Land, wovon 67 Prozent unkultivierter Acker ist. Waren hat auf
seinen Stadtgütern keine Bauern, sondern nur größere Zeitpachthöfe, daher
verhältnismäßig das größte Einkommen aller mecklenburgischen Kommunen.
Die Kommunalsteuern sind hier äußerst geringfügig. Zwischen Waren und
Malchow im Norden der Seen, zwischen den Dörfern Zabel und Nossentin,
fand am 1. November 1806 ein heftiges Gefecht zwischen der Nachhut des
Blücherschen Korps unter Aork und den Franzosen statt, durch welches die
Preußen sich einigen Vorspruug erstritten. Der geniale Plan Blüchers, die
Hauptmasse des französischen Heeres von Berlin abzulenken, welcher Plan mit
sich brachte, daß er seinen Weg durch Mecklenburg nahm, fand natürlich bei
den Mecklenburgern keine Billigung, und Blücher mußte beim Betreten des
mecklenburgischen Bodens den Bitten und Beschwörungen seiner ihm begegnenden
Vettern und Verwandten, daß er umkehren und nicht die Kriegsfurie über sein
Heimatland und seine Verwandten bringen möchte, die ganze Festigkeit seines
tapferen Herzens entgegensetzen. Zum Glück für Mecklenburg versuchte er nicht,
sich in irgend einem Orte dieses Landes zu halten und wies er die Anerbie-
tungen beider Seestädte, ihm behilflich zu sein, um über See zu entkommen,
zurück; es hätte sonst wahrscheinlich eine mecklenburgische Stadt das Morden
und die Plünderung erlitten, die über das arme Lübeck verhängt wurden, nach-
dem die Bernadottesche Löffelgarde das Knieperthor forciert hatte. Den Namen
der Löffelgarde gab der mecklenburgische Volkswitz der Beruadottescheu Jnsan-
terie, weil sie ihre Löffel an ihren Tschakos trugen. Nach der Blücherschen Kapitula-
tion kamen die Löffelgardisten, die in Lübeck mehr als 1000 Einwohner jeden Alters
und Geschlechts niedergemacht hatten, mit Strumpfschächten voll des geraubten
Silbergeldes in Mecklenburg zu den Kaufleuten, um es in Gold umzuwechseln.
Das Guellcngebiet der Warnow. Dies 41 km lange, fast bis an den
Schweriner See reichende Stück der Mulde umfaßt etwa 900—1012 qkm.
Seinen nördlichen Rand bezeichnen die Höhen von Rothfpalk zwischen Teterow
und Serrahn, etwa 112 in hoch, und Zehna, zwischen Güstrow und Dobbertin,
etwa 100 in hoch; den südlichen Rand die bis 86 in ansteigenden Höhen von
Lübz bis zum Südende des Schweriner Sees. — Auch in diesem Bezirk sind
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Malchow
Extrahierte Ortsnamen: Müritz Rostock Berlin Mecklenburg Schweriner_See Zehna Güstrow
Autor: Friedel, Ernst, Lüders, Hermann, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von, Schwebel, Oskar
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Berliner Baumeister und Bildhauer.
Die Gestaltung dieses mächtigen Monuments ist vielfach angegriffen, nament-
lich die Aehnlichkeit mit den Triumphsäulen der altrömischen und der modernen
französischen Cäsaren getadelt und jeglicher national-deutsche Anklang vermißt
worden. Einigermaßen versöhnen mit diesem Mangel des Entwurfs des Ober-
Hofbauraths Strack die mit packender Realität die hervorragenden Ereignisse der
großen Zeit darstellenden vier Bronzereliefs des Postaments, von den Bildhauern
Calandrelli, M. Schultz, K. Keil und A. W o lff: die Vorbereitungen zum
Kampfe und die Erstürmung der Düppeler Schanzen; die Schlacht bei König-
grätz; die Kapitulation von Sedan und der Einmarsch in Paris; endlich der
Einzug der Sieger iu Berlin. Hierüber folgt eine kreisrunde Halle, wie der
Unterbau aus schwedischem Ostseegrauit. Der runde innere Kern der Halle wird
durch ein Gemälde in venetianischer Glasmosaik von Salviati nach dem Ent-
würfe Anton von Werne r's — den Ueberfall der Germania durch den
gallischen Cäsarismus, die Verbrüderung der deutschen Stämme und die Er-
richtung des deutschen Kaiserthums darstellend — farbig geschmückt.
Es folgt dann der 20,4 m hohe Säulenschaft von feinem, weißgrauem
Oberkirchener Sandstein, unten umgürtet durch vergoldete schwere dänische, in
der Mitte durch österreichische, obeu durch französische Geschützläuse. Als Krö-
nung der Säule schuf Meister Drake eiue Flügelfigur, die siegreiche Borussia,
rechts den Lorberkranz, links das mit dem eisernen Kreuze geschmückte Feld-
zeichen haltend.
So schwebt die Siegesgöttin, einer Walküre vergleichbar, vor dem Kleinen
Königsplatz, der durch die Moltke-, Bismarck- und Roonstraße abgegrenzt wird
und von dem die Alsenstraße zur Alsenbrücks führt, während die Herwarth- und
Hindersinstraße, das Kronprinzen- und Friedrich-Karl-Ufer sich anschließen.
Welch eine Reihe glänzender Namen, die daraus hinweisen, daß sich hier einst
das Standbild Kaiser Wilhelm's, umgeben von feinen Paladinen, erheben wird,
an Odin gemahnend, der, von der Bifrostbrücke kommend, inmitten der Ein-
herier, von Walküren begleitet, in Walhalla einreitet.
Kriegcrgruppe „England" vom Belle-Alliancc-Plcitze in Berlin.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]