Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus den Landschaften des Mittelrheins - S. 27

1881 - Leipzig : Spamer
Die Ebernburg und der Rheingrafenstein. 27 1697 von den Franzosen zerstört. Einzelne Reste der alten Gebäude sind noch vorhanden. In einer Nische des Burghofes sind allerlei Alterthümer verwahrt, die beim Aufgraben der Ruinen gefunden wurden. Ein besonders tiefer Zieh- brunnen, der noch zum alten Schlosse gehört hat, erregt die Aufmerksamkeit der Besucher. In einem Saale des Neubaues befinden sich die Porträts Sickingen's und seiner Freunde, so daß man sich leicht in die Zeit zurückversetzt, als ein muthiger deutscher Ritter es wagte, mit ganzer Kraft einem „Reichsfeinde" entgegen zu treten. Der Rheingrafenstein war eine Burg des edlen Geschlechtes der „vom Stein", als dessen Urheber Graf Cancer gilt, der im 8. Jahrhundert gelebt haben soll. Im Jahre 1347 uauute sich Johann Ii., der mit dem Wildgrafen von Dhaun verwandt war, Rheingraf vom Rheingrafenstein, womit der Ursprung der Benennung erklärt ist. Nach vielfachen Schicksalen, deren nähere Auseinander- setzung uns zu weit führen würde, kamen 1791 die Besitzungen vom Rheingrafen- stein an die Grumbach'sche Linie, die heute noch in den Fürsten von Salm- Horstmar fortlebt. Sie sind auch Eigeuthümer der malerischen Ruine, von der man rundum eine prachtvolle Aussicht auf das Thal der Nahe und die sie um- gebenden Berge, auf die Rebenhügel, lachenden Wiesen, Felder und Wälder hat. Wer Simrock's „Rheinsagen" zur Haud hat, möge die Sage vom wilden Jäger nachlesen, die mit den Worten beginnt: Der Wild- und Rheingraf stieß ins Horn: „Hallo, hallo zu Fuß und Roß!" Sein Hengst erhob sich wiehernd vorn; Laut rasselnd stürzt ihm nach der Troß. Laut klifft und klafft es, frei von Koppel, Durch Korn und Klee, durch Heid' und Stoppel. Führt uns diese Sage eine bedeutsame Sagengestalt des deutschen Volks- glanbens vor Augen, so erinnert eine andere, die Gustav Pfarrius poetisch bearbeitet hat, an den Bau des Schlosses mit Hülfe des Teufels. Der Fürst der Hölle, der sich für diese seine Dienstleistungen gewöhnlich eine Seele ausbat, erhielt aber statt dessen einen Esel, dasjenige Thier, das ihm im deutschen Heidenthum, als Herr Uriau noch der germanische Gott Wodan war, geweiht sein mochte. In der wilden Jagd erscheint auch mitunter ein Esel. Aehnliche Sagen knüpfen sich an den Bau des Münsters zu Aachen sowie der Dome zu Mainz, Trier.und Köln und führen uns den alten Heidengott als Weltbaumeister vor, denn bauen steht symbolisch für schaffen. Zwischen Nahe, Rhein und Mosel liegt der Hunsrück im Norden der Vogesen. Er gehört der Uebergangs- und Flötzsormation an, in der ver- steinerungsleerer Thonschiefer und Quarzite vorherrschen. Eingelagert sind Ueber- gangskalk mit Kohlensandstein, bunter Sandstein, Quadersandstein und Trapp- thon. Einzelne Abtheilungen des Hunsrücks führen besondere Namen, so der Hochwald, der Idar- und der Soonwald. Der eigentliche Hunsrück reicht von Rheinböllen bis Koblenz und von den Höhen bei Bernkastel bis ebendahin. Er bildet ein wellenförmiges Plateau, aus dem sich einzelne stark bewaldete Kuppen und Höhenzüge emporheben, durchschnitten von Thälern, welche Bäche zur Mosel, Nahe und zum Rhein senden. Der große Soonwald ist ein dunkler Gebirgsforst, in dem zu Anfang dieses Jahrhunderts die Räuberbanden des

2. Bilder aus den Landschaften des Mittelrheins - S. 163

1881 - Leipzig : Spamer
Goethe in Wetzlar. 163 Braut Charlotte, der Tochter des in Wetzlar wohnenden Amtmanns Bnsf, bekannt gemacht worden war und herzliche Aufnahme in dieser Familie gefunden hatte, zog ihn die Liebenswürdigkeit des heiteren, unbefangenen, pflichttreuen Mädchens mit solcher Gewalt in ihre Kreise, daß er fast stets in ihrer Nähe war und mit dem Verlobten Paare den Sommer hindurch eine „echt deutsche Idylle" erlebte. Doch die srenndschaftliche Zuneigung zu der Verlobten seines Freundes verwandelte sich allmählich in eine leidenschaftliche Liebe, so daß er es für gut fand, den Ort seines Glückes und seiner Leiden plötzlich zu verlassen. Gebäude des ehemaligen Reichskammergerichts in Wetzlar. Während er in der nächsten Zeit wieder in Frankfurt lebte, suchte er sich vou den schmerzhaften Seelenstimmungen, die ihn lange gedrückt, dadurch zu befreien, daß er sie in einem dichterischen Werke niederlegte. „Aber es wollte sich nichts gestalten, es fehlte mir eine Begebenheit, eine Fabel, in welcher sie sich verkörpern konnten." Da erhielt er im Oktober 1772 durch Kestner vou Wetzlar die Nachricht, daß der braunschweigische Legationssekretär Jerusalem, veranlaßt durch die unglückliche Liebe zu der Gattin eines Freundes, sich erschossen habe, und sogleich war der Plan zu den „Leiden des jungen Werther" gefunden; doch dauerte es noch länger als ein Jahr, bis Goethe das Werk niederschrieb, und zwar innerhalb vier Wochen (Febr. 1774). Diese Dichtung, die mehr noch als das im vorhergehenden Jahre erschienene Sturmdrama „Götz von Berlichingen" eine ungeheure Wirkung in Deutschland, ja in der ganzen gebildeten Welt ausübte und den Ruhm des jungen Dichters überallhin verbreitete, hat ihren Grund und Boden in dessen 11*
   bis 2 von 2
2 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 2 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 0
4 1
5 2
6 0
7 1
8 13
9 1
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 4
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 2
27 1
28 1
29 2
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 6
37 4
38 3
39 2
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 2
46 3
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 7
2 0
3 8
4 3
5 10
6 10
7 0
8 0
9 0
10 6
11 2
12 2
13 5
14 0
15 1
16 7
17 12
18 1
19 3
20 1
21 11
22 2
23 0
24 3
25 3
26 0
27 0
28 9
29 0
30 1
31 0
32 1
33 0
34 0
35 15
36 9
37 2
38 1
39 10
40 3
41 2
42 3
43 3
44 1
45 23
46 11
47 1
48 3
49 8
50 0
51 0
52 12
53 1
54 13
55 0
56 0
57 4
58 0
59 0
60 0
61 1
62 0
63 0
64 2
65 0
66 2
67 0
68 1
69 4
70 12
71 4
72 7
73 2
74 0
75 4
76 14
77 12
78 1
79 3
80 2
81 0
82 2
83 1
84 5
85 0
86 1
87 13
88 0
89 0
90 2
91 5
92 68
93 1
94 17
95 3
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 2
7 0
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 2
34 0
35 0
36 4
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0
50 0
51 1
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 1
62 1
63 0
64 0
65 0
66 1
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 2
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 1
94 0
95 1
96 1
97 2
98 0
99 1
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 3
106 1
107 0
108 0
109 0
110 0
111 2
112 1
113 0
114 0
115 0
116 1
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 6
137 0
138 0
139 1
140 0
141 0
142 1
143 0
144 0
145 0
146 0
147 1
148 0
149 0
150 0
151 0
152 1
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 1
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 1
172 3
173 3
174 0
175 1
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 3
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0