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1. Das Deutsche Reich - S. 644

1900 - Leipzig : Spamer
644 Drittes Kapitel Heerstraßen, Grabmäler, Badeeinrichtungen k., die Urbarmachung weiter Gebiete, die Einführung des Weinbaus u. dgl. Bei Beginn der Völkerwanderung wurden die Römer völlig verdrängt. Die Gebiete der nun hier angesiedelten Germanen (Alemannen und Franken) erstreckten sich über die Grenzen des Großherzogtums, namentlich gegen Osten hinaus. — Von dem Herzog Gottfried von Alemannien stammt Berthold I. (der Bärtige) ab, welcher als Graf im Breisgau erscheint und den Titel Herzog von Zähringen annimmt. Sein ältester Sohn Berthold Ii. wurde sein Nachfolger, während sein jüngerer Sohn Hermann der Heilige Hochberg erbte und durch Heirat die Stadt Baden erhielt. Der Zuwachs zu diesen noch geringen Besitzungen war besonders 1227 erheblich, indem zu dieser Zeit die Städte Psorz- heim, Durlach und Ettlingen erworben wurden. Schon am Ende des 13. Jahr- Hunderts aber zerfiel das Gebiet des Hauses in eine obere Markgrasschaft mit der Hauptstadt Baden und in eine untere Markgrafschaft mit Pforzheim. Nachdem 1391 die Wiedervereinigung erfolgt war, teilte Christoph I. das Land 1515 wieder unter seine drei Söhne. Von diesen starb Philipp kinderlos, während Bernhard eine Linie Baden-Baden (Residenzen Baden und Rastatt) und Ernst eine Linie Baden-Durlach (Residenzen Pforzheim, später Durlach und zuletzt Karlsruhe) stiftete. Beide nahmen die Reformation an, doch trat Baden-Baden später wieder zur katholischen Kirche über. Die letztere Linie starb 1771 aus und Baden-Durlach (die Eruestinische Linie) trat in den Gesamtbesitz. Im Lüneviller Frieden erhielt die Markgrasschaft Baden Stücke der Pfalz (Gegend von Heidelberg), die Stiftsgebiete von Konstanz, Basel, Straß- bnrg und Speier auf dem rechten Rheinufer, sowie mehrere sonstige reichsunmittel- bare Gebiete und freie Reichsstädte; der Fürst aber nahm den Titel Kurfürst an. Neuen Zuwachs brachte der Frieden von Preßburg, in welchem das Land durch den Breisgau, die Ortenau, Baar, sowie durch die Gebiete der Fürsten von Fürstenberg und von Leiningen 2c. vergrößert wurde; zugleich erhielt der Fürst den Titel eines Großherzogs. Nach der Schlacht bei Leipzig verließ Baden die Sache Napoleons und wurde dann 1815 Mitglied des Deutschen Bundes. Eine ständische Versassuug wurde 1818 eingeführt, darauf bildete sich (1821) die Union der lutherischen und reformierten Kirchen des Landes, zugleich wurde auch der erzbischöfliche Stuhl in Freiburg für die katholischen Unterthanen geschaffen. 1835 schloß sich Baden dem deutschen Zollverein an. Nach den Erschütterungen der Jahre 1848 und 1849 (Maiaufstand 1849) gewann das Land unter dem jetzigen Großherzoge Friedrich (von 1852 an als Prinz-Regent, von 1856 an als Großherzog) eine friedliche und glückliche Entwickeluug. Den Erhebungsverhältnissen nach gehört Baden zu dem Gebiete des oberrheinischen Gebirgssystems. Sein vornehmstes Gebirge ist der Schwarz- Wald; weiter nördlich kommen das Neckarbergland, und nur zu kleinem Teile auch der Odenwald und das schwäbische Terrassenland in Betracht. West- wärts dehnt sich, nach dem Rhein zu, der östliche Flügel der oberrheinischen Ebene aus. Von dem Schwarzwalde fällt der bei weitem größte Teil auf Baden, nämlich 7270 von 9480 qkm, in demselben befinden sich auch die bedeutendsten Erhebungen des Gebirges, nämlich der Feldberg (1494 m), der Belchen (1415 m), der Kandel (1243 m), der Blauen (1167 m) 2c. Die Hauptmasse des Schwarzwaldes besteht aus Granit, dazu treten Gneis (am Fuße) und Sandstein (auf höheren Punkten). Während die Hauptmasse des Gebirges mit Tannen bedeckt ist, tragen die Vorberge der Rheinseite auf ihren Gipfeln meist Laubwälder und auf ihren Hängen Reben- und Obstpslauzungen. Nördlich von der Enz geht das Gebirge in ein Hügelland, das Neckarbergland, über, welches sich am Neckar wieder höher erhebt (in dem 567 m hohen Königsstuhl); es gehört der Triasformation an, doch treten am Neckar auch vulkanische Gesteine auf. Der rechts vom unteren Neckar folgende Odenwald besteht seinem Kern nach aus Granit, welcher jedoch meist von Buntsandstein überlagert wird. Die Rheinebene ist von Schwemmland gebildet; dasselbe ist zwischen Rastatt, Karlsruhe und Philippsburg sehr sandig, jedoch auch gut angebaut; mehr nach dem Gebirge zu ist größere Fruchtbarkeit zu finden, besonders auch in den Seitenthälern des l^chwarzwaldes und auf den Höhen des Odenwaldes; die größte Fruchtbarkeit

2. Bilder vom Niederrhein - S. 125

1882 - Leipzig : Spamer
Erzbischof Hanno. 125 waren aus Köln entflohen und riefen Heinrich, der sich damals zu einem Zuge nach Ungarn rüstete, um Hülfe an. Dieser eilte aus Regensburg herbei, und nachdem er in Mainz das Pfingstfest gefeiert, kam er nach Köln und lud Hanno vor, um über sein Verhalten in jener Fehde Gericht zu halten. Doch konnte er dem Erzbischof nichts anhaben, da jene 690 selbst zu viel gefrevelt hatteu. Ja, als der König verlangte. Hanno solle ihnen die Rückkehr in die Stadt er- lauben, weigerte sich dieser entschieden, und Heinrich gab auf den Rath seiner Freunde nach, da seine augenblickliche Lage es ihm unmöglich machte, seinen Willen durchzusetzen. So schieden diese beiden Männer, um sich von da ab nicht mehr zu be- gegnen. Denn mit Hanno's Kraft war es seit jenem Aufstand vorbei, es ging mit ihm zu Ende. Sein geliebtes Köln hatte sich in Feindschaft von ihm ab- gewendet; darum sollte es auch seine Gebeine nicht haben. Nicht, wie er früher verordnet, in der Kirche Maria ad gradus wollte er beigesetzt sein, sondern in der von ihm gegründeten Abtei Siegburg. Vor seinem Tode aber verzieh er den Empörern, wie es heißt, infolge eines Traumes, in dem er sich in einer Versammlung der übrigen Bischöfe erblickte, angethan mit einem glänzend weißen Kleide. Auf der Brust aber hatte er einen großen, häßlichen Fleck, und der Bischof Arnulf von Worms bedeutete ihn, er möge diesen tilgen, denn er werde bald abberufen werden. Kurz darauf starb er und ward seinem Willen gemäß in Siegburg beigesetzt. Hanno's kirchliche Wirksamkeit zeigte sich nicht nur in der Bekämpfung der damals herrschenden Simonie und der Verbesserung der klösterlichen Zucht, sondern auch in der Verschönerung und Bereicherung der Kölner Kirchen, be- sonders des Domes St. Peter und der Kirche Maria ad gradus. Noch größere Wichtigkeit für die ganze Rheingegend hatte die Gründung nener Klöster. Von diesen Stiftungen ist die Abtei Siegburg die wichtigste. An die Er- Werbung von Siegburg knüpft sich eine gar traurige Geschichte. Der mächtige Pfalzgraf Heinrich verwüstete Hanno's Gebiet mit Feuer und Schwert, wes- halb dieser den Bann über ihn aussprach. Da ging Heinrich in sich, schenkte die Siegburg der Kirche St. Peter in Köln und ging in ein Kloster. Lange hielt er es aber darin nicht aus, da brach er wieder los, und die Verwüstung und Plünderung ging von Neuem au. Endlich scharten sich die Kölner und ihre Nachbarn zusammen. Vor ihnen zog sich der Pfalzgraf auf sein festes Schloß bei Kochem an der Mosel zurück. In einem Anfall von Tobsucht, woran er oft gelitten haben soll, erschlug er dort seine Gemahlin Adelheid und zeigte den schaudernden Feinden ihr abgeschlagenes Haupt. Damit war der Krieg zu Ende; denn das Licht des Geistes kehrte dem Unglücklichen nie wieder. Hanno verwandelte die Burg in ein Kloster, in das er zuerst Mönche aus der Gegend von Trier und später, als diese sich seiner strengen Ordnung nicht fügten, solche aus Oberitalien kommen ließ. Heinrich Iv. sowol wie Hanno und seine Nachfolger statteten die Abtei reichlich mit Gütern und Ge- rechtsamen aus, so daß sie in der Folge sehr mächtig wurde. Erst im Jahre 1803 ward sie aufgehoben, und später gründete der edle König Friedrich Wil- Helm Hi. auf ihr eine Irrenanstalt, die noch heute segensreich wirkt. — Doch kehren wir uach dieser geschichtlichen Episode zu den weiteren Schick- salen der Stadt Kaiserswerth zurück.

3. Bilder aus den Landschaften des Mittelrheins - S. 264

1881 - Leipzig : Spamer
264 Rheinfahrt von Koblenz bis Bonn. Pfalzgraf Siegfried übergab seiner Gemahlin Gertrude als Allod und Witthum Burg und Gebiet, das diese 1113 als Besitz antrat. Sie heirathete den Grafen Otto von Salm, den Sohn des Gegenkönigs von Heinrich Iv., des Grafen Hermann von Luxemburg. Von 1126 erscheint dieser in Urkunden als comes de Rinegke. Als Anhänger des Sachsen Lothar und der Welfeu, ward er nach Erledigung der Pfalzgrafenwürde von dem Staufer Konrad Iii. übergangen, und diese Würde erhielt der Feind des Luxemburgers, Hermann von Stahleck. Otto den Jüngeren, den Sohn des Aelteren, ließ Hermann von Stahleck, der neue Pfalzgraf, im Gefängniß 1148 erdrosseln. Nach manchen Handeln ward Rheineck der Pfalz gewonnen und kam Eude des 12. Jahrhunderts in die Hände des Erzstiftes Köln. Rheineck und Drachenfels, Alpen und Oden- kirchen waren fortan die vier Säulen des Kurfürsten von Köln. Einem neuen Rittergeschlechte, einem Ministerialen aus der Eifel, vertraute das Erzstift die Burg und deren Gut an. In einer Urkunde vom Jahre 1200 wird ein Hein- rich benannt: Burggravius cle Ryneck. Gar mancher Wegelagerer und Straßen- räuber findet sich unter diesen Burgmannen des Erzbischoss. Den Johann von Rheineck, der 1347 zu Godesberg beim Festmahle deu Ritter Bullmann von Sinzig niederstieß, ließ der Erzbischof Tags darauf vor dem Burgthore das Haupt vor die Füße legen. 1548 erlosch der Mannsstamm dieser wilden Burggrafen, und im Lehen folgten bis 1654 die Ritter von Warsberg. Um 7000 Dukaten verkauften diese damals die Lehnsgüter von Rheineck an den Grafen von Sinzendorf. Bald darauf, 1689, warfeu die Franzosen die Brand- fackel in die hohe Feste; nur ein Försterhaus stand noch in den Ruinen. In der Revolutionszeit kam 1805 die Burgruine mit den nächsten Feldern für 3870 Franken an den Oberförster Schurp. Die Grafen von Sinzendorf erhielten zur Entschädigung 1801 für das eingezogene Reichslehn das im Württembergischen gelegene Dorf Winterrieden und eine Rente von 1500 Gulden. Der alte Pfalz- grafensitz blieb ein wüster Trümmergraus bis auf die Neuzeit. „Das Burgschloß war zerstört", berichtet uus der rheinische Antiqnarius, „das Territorium zersplittert, jegliches Band zerrissen, und abermals erhob es sich, schöner denn je. Im I. 1832 erwarb die Burg der damalige Professor an der Rhein-Universität zu Bonn, Hr. M. A. von Bethmann-Hollweg, für 20,000 und einige hundert Thaler. Derselbe snchte das Territorium, welches bei dem Ankaufe aus 18 Morgen Weinberg, 15 M. Ackerland, 12 M. Wiesen und 220 M. Wald bestand, der Burg entsprechend zu vergrößern, und jetzt umgeben über 800 M. Wald, die schönsten Wiesen und die fruchtbarsten Aecker das Schloß, welches dieserhalb unterm 22. März 1845 neuerdings die Qualität eiues Rittergutes erwarb. Hr. von Bethmann-Hollweg übertrug im Jahre 1832 den Neubau eiues Schlosses aus dem Grunde des alten dem rühmlichst bekannten Architekten Joh. Claudius Lassaulx (geb. in Koblenz den 27. März 1781 und gest. daselbst den 14. Oktober 1848); derselbe hatte eine schwere Aufgabe zu lösen, denn die Burg war damals ein Chaos alter und moderner Gebäude, welche ohne Zusammenhang, wie der Zufall und die Lauue des jedesmaligen Besitzers es mit sich brachte, oft in der schlechtesten Konstruktion neben einander gesetzt waren. Die Reste der alten Feste bestanden aus dem viereckigen, 65 Fuß hohen Wartthurm und den sehr zerfallenen, nothdürftig bedachten Wänden einer achteckigen Kapelle oberhalb des Burgthors. Da dieses Bauwerk dem Stile
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