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Das Königreich Preußen. 401
Schiffe gezählt worden. Für den Verkehr von der Mainmündung bis Frankfurt a./M.
war bisher der Umstand hinderlich, daß die Güter in Mainz umgeladen werden
mußten; nachdem die Strecke bis Frankfurt a./M. kanalisiert worden ist, hat sich der
Frachtenverkehr dahin auf dem Main bedeutend gehoben (statistische Angaben sind
noch nicht möglich). Die Schiffahrt auf der Fulda ist nach Eröffnung der Nord-
bahn im wesentlichen auf den Verkehr von Baumaterial beschränkt. — Die gut ge-
haltenen Kunststraßen hatten bereits zu Ende der siebziger Jahre im Bezirke Kassel
etwa 7000, im Bezirke Wiesbaden gegen 1400 km Länge. — Von den Eisenbahnen
ist vor allem die von Hannover kommende Linie zu erwähnen, welche über Göt-
tingen, Bebra, Fulda und Frankfurt a./M. zum Rheine (bei Kastell) führt; sodann
eine zweite, welche von Karlshafen über Kaffel, Marburg. Gießen, Weilburg, Lim-
bürg nach Oberlahnstein leitet und, den Rhein aufwärts gehend, sich mit der ersteren
Linie vereinigt. Beide Hauptstrecken sind miteinander verbunden: von der Halle-
Kasseler Bahn her durch die Strecke Eichenberg-Münden-Kassel; von der Thüringer
Bahn her durch die Strecke Bebra-Guntershausen, von der Leineselde-Gothaer Bahn
her durch die Linie Dingelstedt-Niederhohne-Kassel und Waldcappel-Treysa; außerdem
durch die Strecken Fulda-Gießen. Gelnhausen-Gießen, Frankfurt-Gießen, Höchst-
Limburg. Außerdem zweigen sich noch seitwärts mehrfache Bahnlinien ab (Elm-
Gmnnden, Hanau-Aschaffenburg, Hanau-Offenbach-Frankfurt a./M., Frankfurt a./M.-
Darmstadt-Heidelberg, Frankfurt a./M.-Mainz am linken Flußufer, Frankfurt a./M.-
Homburg, Höchst-Soden, Kastell-Wiesbaden , Kastell - Biebrich, Wetzlar-Betzdorf,
Hümme-Warburg-Altenbeken :c. Die gesamten Eisenbahnlinien hatten 1888/89 eine
Länge von 1422 km, wovon 1254 km unter Staatsverwaltung, 168 km unter
Privatverwaltung standen. — Das Postwesen entstand im Kurhessischen 1615—1618;
etwa 10 Jahre später trat die Thurn- und Taxissche Verwaltung ein, welche feit
1816 jährlich eine Abgabe von 42000 Thalern zahlte. Auch in Nassau war diese
Verwaltung, anfangs unentgeltlich, seit 1806 gegen eine Abgabe von 6000 Gulden.
In Frankfurt a./M. bestand seit 1722 neben städtischer Botenpost auch Thurn- und
Taxissche Verwaltung; seit 1811 war hier die Generaldirektion der Thurn- und
Taxisschen Verwaltung. Im Jahre 1867 wurde die Verwaltung überall preußisch.
Es bestehen jetzt Oberpostdirektionen in Kassel und in Frankfurt a./M.
In der Provinzialhanptstadt Kassel haben das Oberpräsidium, die Pro-
vinzialsteuerdirektion und das Generalkommando des Xi. Armeekorps ihren Sitz.
Für die Verwaltung der evangelischen Kirche bestehen Konsistorien zu Kassel
und Wiesbaden, für die der katholischen Kirche Bistümer zu Fulda und Lim-
bürg; eine Universität befindet sich zu Marburg. Jeder der beiden Bezirke
bildet auch einen kommunalständischen Verband, zu welchem gesonderte Pro-
vinzialstände gehören (Versammlung zu Kassel und Wiesbaden). Der kom-
munalständischen Verwaltung sind unterstellt: das Chansseebanwesen, die
Leih- und Pfandhäuser, die Landeshospitaler, Landkrankenhäuser, Taub-
stummeninstitnte, die Jrrenheil-, Korrektions- und Landarmenhäuser, sowie
die Schatzkommission und die Landeskreditkasse (in Kassel) und die Landesbank
(in Wiesbaden).
Regierungsbezirk Kassel.
Kassel, Hauptstadt der Provinz und des Regierungsbezirks, Stadtkreis und
Eisenbahnknotenpunkt in einem weiten Thalbecken, an der unteren Fulda, 64083
Einwohner (bis auf ca. 5000 Katholiken und 1800 Juden evangelisch). Oberpräsi-
dium, Oberlandes-, Land- und Schwurgericht, Oberpostdirektion, Provinzial-Steuer-
direktion, drei Eisenbahnbetriebsämter, Landratsamt für den Landkreis, Hauptsteuer-
amt, Bergrevier, Generalkommission zur Ablösung von Servituten. Unter den sechs
reformierten Kirchen ist die Martinskirche (Grabmal Philipps des Großmütigen);
Gymnasium, Realgymnasium, Realschule, Gewerbe- und Kriegsschule; Akademie der
bildenden Künste; Zeichenschule; bedeutende Sammlungen (Gewerbemuseum, Gemälde-
galerie?c.); Landesbibliothek (140000 Bände); Theater, Strafanstalt, Waisenhäuser).
Das Deutsche Reich. o«
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
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Die übrigen Staaten in Mittel- und Norddeutschland. 457
Der Verkehr an diesem Platze ist freilich infolge der vermehrten Eisenbahnverbiu-
düngen in letzter Zeit nicht unerheblich zurückgegangen. Von den Steinkohlen werden
etwa 74 Proz. ausgeführt; sehr stark ist auch die Einfuhr, beziehentlich Durchfuhr
böhmischer Braunkohlen. Abgesehen von Steinkohlen, sowie von andern Produkten
des Bergbaues, gelangen besonders Gewebestoffe und Holzwaren zur Ausfuhr, teil-
weise in die fernsten Gegenden, während Rohstoffe für die Industrie (Wolle, Baum-
wolle, Flachs :e.), Kolonialwaren und Getreide eingeführt werden. Handels- und
Gewerbekammern sind in den wichtigsten Handelsplätzen (Zittau, Dresden, Chemnitz,
Plauen, Leipzig); auch das Bank- und Kreditwesen findet geeignete Vertretung. Die
Reichsbank hat eine Hauptstelle in Leipzig und Nebenstellen in mehreren bedeuten-
deren Plätzen. An sonstigen Bankinstituten find zu nennen: die Leipziger Bank, die
Allgemeine Deutsche Kreditanstalt, der Leipziger Kassenverein, die Leipziger Vereins-
bank (sämtlich in Leipzig); die Sächsische Bank, die Dresdener Bank, die Sächsische
Lombard- und die Sächsische Kreditbank (in Dresden), die Stadtbank (in Chemnitz),
die Landständische Bank (in Bautzen) :c. • Auch das Sparkassenwesen ist hoch ent-
wickelt. In Leipzig ist die Zahl der buchhändlerischen Firmen 1833—1883 von 92
auf 523 gestiegen; außerdem waren 1883 in Leipzig noch 5574 auswärtige Firmen
vertreten, von denen etwa '/z in Leipzig stehendes Lager hatten; 1882 wurden hier
2628 Werke publiziert.
Das Verkehrswesen ist der Bedeutung des sächsischen Handels ange-
messen. Als Wasserweg dient die Elbe; die Landstraßen sind zahlreich und
in gutem Zustande, das Eisenbahnwesen besitzt ein sehr verzweigtes System
und auch Post und Telegraphie haben eine entsprechende Entwickelung erhalten.
In Schandau gingen 1888 zu Thal 8015 beladene Schiffe mit einer Ladung
von 2175500 Tonnen und 305 800 Tonnen Floßholz, und zu Berg >177 beladene
und 6363 unbeladene Schiffe mit 199200 Tonnen Ladung durch. Es verkehren
einige 20 Personen- und ebensoviel Schleppdampfer, beziehentlich Kettendampfer und
Güterdampfer. Im Eisenbahnwesen ist, wie in Preußen, das System der Staats-
bahnen zum Durchbruche gekommen. Im Jahre 1888/89 waren 2135 km Eisen-
bahnen (sämtlich unter Staatsverwaltung) vorhanden. Im Personenverkehr ist die
Strecke Dresden-Potschappel, im Güterverkehr (wegen der Kohlenabfuhr) die Strecke
Eainsdorf-Zwickau-Werdau die freqnenteste. Die' Staatsstraßen haben eine Länge
von ca. 3800 km, wovon rund 2800 km kunstmäßig ausgebaut sind. — Das sächsische
Postwesen ist am l. Jan. 1868 auf den Norddeutschen Bund, 1872 auf das Deutsche
Reich übergegangen; es sind Oberpostdirektionen zu Dresden und Leipzig vorhanden.
Bei dem, wie erwähnt, durchschnittlich recht guten Boden wird ziemlich
viel Getreide erzeugt, doch erfordert die zahlreiche Jndustriebevölkerung fast
ein Drittel mehr Getreide als geerntet wird. Die Viehzucht ist sehr be-
deutend; namentlich stark ist der Bestand an Rindvieh, demnächst an Pferden
und Schweinen, verhältnismäßig am schwächsten der an Schafen, doch ist die
Rasse derselben noch immer sehr gut.
Im Jahre 1882 (5. Juni) gab es landwirtschaftliche Betriebe überhaupt
192921, davon nur auf eigenem Lande 121433 (Gesamtfläche: 994714 ha), auf
eigenem und gepachtetem 51508 und nur auf gepachtetem 19880 (Gesamtfläche des
Pachtlandes: 139482 ha). Am verbreitetften sind die mittleren Betriebe (von
l0 100 ha), welche 57,„ Proz. betragen, kleine Betriebe (von 1 — 10 ha) gibt es
25.7 Proz-, große Betriebe (von über 100 ha) 14., Proz. Im Jahre 1888 waren
bestellt mit Roggen 212104 (Ernteertrag: 289126 Tonnen), mit Weizen 50500
^Ernteertrag: 97 796 Tonnen), mit Gerste 32 652 (Ernteertrag: 49 349 Tonnen), mit
Kartoffeln 118846 (Ernteertrag: 1218748 Tonnen), mit Hafer 183233 (Ernteertrag:
285672 Tonnen) und mit Wiesenbau 276 984 ha (Ernteertrag: 453359 Tonnen). —
Der Zuckerrübenbau ist verhältnismäßig gering; im Jahre 1888/89 wurden von drei
Zuckerfabriken 70 669 Tonnen Rüben zu 8829 Tounen Rohzucker und 1925 Tonnen
Melasse verarbeitet. In demselben Verwaltnngsjahre waren 592 Brennereien im
Gange, von denen 116000 Tonnen Kartoffeln, 12400 Tonnen Getreide und 5000
sonnen andre Stoffe verarbeitet wurden. — Bei den Forsten überwiegen die
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
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Geschlecht (WdK): koedukativ
550 Zweites Kapitel.
Das Staatsgebiet gehört dem norddeutschen Tieflande an und ist auf dem
rechten Weserufer von einer Hügelkette (Dünen) in der Richtung von Südost
nach Nordwest durchzogen. Der Weserstrom durchströmt ei in derselben Richtung;
von den Nebenflüssen kommen rechts Wümme und Geeste, rechts Ochtum in
Betracht. Das Klima Bremens ist im ganzen gemäßigt.
Der Boden besteht durchweg aus Diluvial-und Alluvialbildungen; festes Gestein
findet sich nirgends. Am linken User ist wirkliches Flachland; die Dünen auf dem
rechten Ufer bestehen aus kleinkörnigem Sande. Das sogenannte Hollerland auf
dem rechten Ufer (51,5g qkm) hat überhaupt Sandboden mit Einlagerungen von
Raseneisenstein; im Blocklande (29,qkm) und Werderlande (48,,^ qkm) auf derselben
Seite liegt der Sand erst unter einer Schicht von Klei- und Moorboden; vereinzelt
findet sich auch zäher, unfruchtbarer Thon („Dwaa"), auch ist ein Moor vorhanden
(in der Feldmark von Borgfeld). Auf dem linken Ufer findet sich teils Lehm- teils
Kleiboden. — Die Weser macht viele Krümmungen und ist oberhalb Bremens ]48,
in der Stadt bis zu 226 m breit; ihr Lauf im Staatsgebiet hat eine Länge von
24,g km; ihre Tiefe beträgt oberhalb etwa 1,3 m und unterhalb 2—2,„ m. Ihre
Bedeutung für die Schiffahrt ist natürlich sehr groß. Der Weserfluß Wümme hat
im Staatsgebiete einen 28 km langen schiffbaren Lauf und ist mit der Weser durch
zwei kleine Kanäle verbunden. Die bei Bremerhaven mündende Geeste ist gleich-
falls schiffbar; die Ochtum berührt das Gebiet mit 5 km. Zum Schutze dieser
-Gewässer sind Deiche in der Gesamtlänge von 96,2 km nötig geworden. Das Klima
Bremens ist verhältnismäßig mild und beträgt im Jahresdurchschnitt zwischen 8—9° C.
Die meisten Niederschläge sinden im Sommer demnächst im Herbst und Winter und
die wenigsten im Frühlinge statt, sie betragen im Jahresdurchschnitt 7—800 mm.
Der Witterungswechsel ist plötzlich; nach heißen Tagen sind kühle Abende und dichte
Nebel sehr häufig. Die Winde haben meist die Richtungen von Süd bis Nordwest.
Die Bevölkerung ist niederdeutschen Stammes, weit überwiegend evange-
lisch und hauptsächlich mit Handel, demnächst auch mit Industrie, weniger mit
Ackerbau und Viehzucht beschäftigt.
Auf 255,ß qkm lebten nach der Zählung 1885 165628 Einwohner, welche (bis
auf 6196 Katholiken und 840 Juden) fast sämtlich evangelisch waren. Sehr ver-
breitet ist die plattdeutsche Sprache, in den gebildeten Kreisen herrscht jedoch die
hochdeutsche. In Bremen selbst und in Bremerhaven leben auch sehr viele Ausländer,
besonders Amerikaner, Engländer und Holländer, dieserhalb, sowie wegen des be-
deutenden Seeverkehrs wird häufig die englische Sprache gebraucht. — Am 5. Juni
1882 wurden gezählt in Land- und Forstwirtschaft, Tierzucht und Fischerei 12084 Zu-
gehörige, davon 5187 Erwerbsthätige, in der Industrie einschließlich Bergbau und Bau-
Wesen 75 935 Zugehörige, darunter 29 297 Erwerbsthätige, in Handel, Verkehr, Gast-
Wirtschaft :e. 47114 Zugehörige, darunter 16 829 Erwerbsthätige. Bremen nimmt
unter den deutschen Sechandelsplätzen eine der ersten Stellen ein, und zwar ist
der Handel weit weniger Speditions- und Kommissions- als Eigenhandel und beruht
vorzugsweise auf Warenumsatz, während das reine Papier- und Geldgeschäft sehr
zurücktritt. Es sind über l000 Großhandlungen vorhanden, unter denen sich etwa
50 Reeder befinden. Neben dem Handel treten zunächst alle diejenigen Geschäfts-
zweige bedeutsam hervor, welche mit dem Handel zusammenhängen, Schiffahrt,
Schiffbau k. Haupthaudelsartikel.sind: Petroleum, Reis, Tabak, Baumwolle, Kaffee,
Zucker, Thee, Gewürze, Getreide, Öl, französische Weine:c. Unter diesen Gegenständen
stehen obenan: Petroleum (jährliche Einfuhr für 30—40, Ausfuhr für 40—50 Mill.
Mark), Baumwolle (jährliche Einfuhr für etwa 50—60, Ausfuhr für etwa 53 Mill.
Mark), Tabak (jährliche Einfuhr für 50-60, Ausfuhr für 60-65 Mill. Mark),
wozu noch Tabaksstengel und Zigarren treten. Die Reederei bestand am I.januar
1889 aus 341 Schiffen zu 325594 Tonnen, darunter 118 Dampfer mit 124256 Tonnen
Gehalt. Außerdem steheu noch etwa 260 oldenburgische und preußische Schiffe im
Dienste des preußischen Handels. Das größte Transportgeschäft betreibt die Aktien-
Gesellschaft des Norddeutschen Lloyds, die regelmäßige Dampfschiffverbindungen mit
England und Amerika unterhält und neuerdings auch für die vom Reiche geschaffenen
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordwest Bremens Borgfeld Bremens Weserfluß_Wümme Bremerhaven Bremens 8—9°_C. Nordwest Bremen Bremerhaven Bremen England Amerika
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
584 Drittes Kapitel.
Deutschlands (Faber). Aus den bisherigen Angaben läßt sich schließen, daß der aus-
wärtige Handel Bayerns sich auf gewisse landwirtschaftliche Gegenstände (Hopfen, Obst,
Wein, demnächst auf Vieh, besonders Rinder, und Käse), namentlich aber auf eine
Reihe von Jndustrieerzeuguissen (Bier von München ic.; Metallwaren, Bleistifte und
Spiegelglas zc. von Nürnberg-Fürth, Baumwollengewebe von Augsburg, und ähn-
liche Produkte), die Einfuhr dagegen außer auf Rohprodukte für die Industrie auf
Kolonialwaren erstreckt. Als Handelsstädte haben Nürnberg und Augsburg sich seit
dem Mittelalter eine hervorragende Bedeutung bewahrt, zu ihnen treten neuerdings
besonders München und Würzburg' auch Regensburg und Bamberg verdienen er-
wähnt zu werden. — Das Bank- und Kreditwesen ist in Bayern noch nicht in gleichem
Maße entwickelt, wie in andern deutschen Staaten, was sich daraus ergibt, daß im
März 1887 im ganzen Lande nur 13 Bank- und Kreditinstitute mit einem Gesamt-
kapitale von 124 Mill. Mark, dagegen in dem viel kleineren Königreiche Sachsen in
der nämlichen Zeit 15 solche Institute mit einem Aktienkapitale von über 156 Mill.
Mark vorhanden waren. Unter den erwähnten bayrischen Bankinstituten befanden
sich eine Zettel- und zwei Staatsbanken.
Das Verkehrswesen befindet sich in nicht gerade ungünstigem Zustande.
Abgesehen von den früher erwähnten Wasserstraßen ist einigermaßen für Land-
straßen, wenn auch nicht überall in gleichem Maße wie in andern deutschen
Staaten, gesorgt; auch ist das Eisenbahnnetz zu großen Verbindnngsstraßen
ausgebaut, die namentlich Punkte wie München, Nürnberg, Augsburg, Regens-
bürg, Würzburg in deu Weltverkehr zieheu.
Posteu und Telegraphen haben in Bayern eine von dem Reiche unabhängige
Landesverwaltung. Die Länge der Eisenbahnen betrug 1888/89 5344,B km, wovou
etwa nur 1/9 tu Privatverwaltung stand. Hervorragend sind besonders folgende Bahn-
linien: Müncheu-Jugolstadt-Bamberg-Hos, Treuchtliugen-Würzbnrg, Pleinfeld-Angs-
bnrg-Bnchloe, Bamberg-Würzburg, Schweinsurt-Meiningen, Schweinfnrt-Gemünden,
Donauwörth-Jngolstadt-Regensburg, Augsburg - Ingolstadt, München - Regensburg
Hos, Weiden-Neueumarkt, Hos-Eger, Krailsheim-Nürnberg-Würzburg, Würzburg-
Aschaffenburg, Nürnberg-Eger, Ülm-München-Simbach, München-Bnchloe-Lindan,
Ulm-Kempten, München-Rosenheim-Salzburg, Rosenheim-Pilsting, Landshut-Pilsting-
Eisenstein, Rosenheim-Kusstein, München-Töltz, München - Peißenberg; — die Lud-
wigsbahu (Nürnberg-Fürth) und das System der pfälzischen Eisenbahnen (Neunkirchen-
Worms, Germersheim-Saarbrückeu, Neustadt-Weißenburg :c.). _
Alt der Spitze des Staatswesens stehen uuter dem Könige sechs königliche
Staatsministerien: 1) königliches Haus und Äußeres, 2) Justiz, 3) Inneres,
4) Kirchen - und Schulaugelegeuheiteu, 5) Finanzen, 6) Krieg; neben den
Ministerien besteht noch ein Staatsrat. Im Ministerialdepartement des Äußeren
befinden sich: die Geueraldirektion der Königlichen Verkehrsanstalteu (mit Ab-
teilungen für Eisenbahnbau, Eisenbahnbetrieb, sowie Post und Telegraphen);
im Departement des Inneren: die Abteilung für Landwirtschaft, Gewerbe und
Handel, der Verwaltungsgerichtshof, der Obermedizinalausschuß, das Ober-
bergamt, die oberste Baubehörde, die Statistische Zentralkommission, die Landes-
Gestütsverwaltuug, das Reichsarchiv, die Normaleichungskommission, das Landes-
versichernngsamt:c.; im Departement für Kirchen- und Schulaugelegenheiteu:
der oberste Schulrat, die katholischen Bistümer und das protestantische Ober-
konsistorinm; im Finanzdepartement: der oberste Rechnuugshos, die General-
Bergwerks- und Salinenadministration, die Generaldirektion der Zölle und
indirekten Stenern, die Staatsschuldentilgnngskommission und die Königliche
Bank; im Kriegsdepartement: das Generalauditoriat k.
Der Staat bildet eine konstitutionelle Monarchie, daher steht dem Könige
ein Landtag mit zwei Kammern zur Seite. Die Erste Kammer („Kammer der
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
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Das Königreich Württemberg. 621
Von dem Schwäbischen Jura kommt besonders der mittlere Teil, die Rauhe Alp in
Betracht, welche von der Donau bis zu dem von Brenz und Kocher gebildeten Quer-
thale reicht. Ihr südwestlicher Teil ist durch Donauzuflüsse mannigfach gegliedert;
erst von der Lauchart (in Hohenzollern) an beginnt die eigentliche Rauhe Alp mit
ihrem zusammenhängenden, wasserarmen Rücken; ihr höchster Punkt ist der Lemberg
(1012 m) bei Gosheim. Nach der Nordwestseite hin stürzt die Alp sehr steil ab
(etwa 300 m tief), und hier finden sich auch die höchsten Erhebungen derselben; auf
beiden Abhängen sind Höhlen häufig. Das Härtfeld schließt sich nordöstlich an die
Rauhe Alp an und erstreckt sich bis in die Gegend von Nördlingen (Ries) als letztes
Glied des Schwäbischen Juras. Die Platte desselben ist auch wasserarm und ein-
förmig, aber waldreicher als die Alp; sie fällt auch zur Donau ziemlich steil ab.
— Das nördliche Terrassenland gehört dem großen Triasgebiete an; der zu Württem-
berg gehörige Teil desselben bildet im ganzen eine von tiefen Thälern durchschnittene
Hochebene, die sich von Süden nach Norden senkt und in ihren südlichen Teilen
große Waldungen enthält. Zwischen Heilbronn und Hall erheben sich die Löwen-
steiner Berge und an diese schließt sich südostwärts der Welzheimer Wald. Zwischen
Stuttgart und Tübingen breitet sich der waldreiche Schönbuch aus (584 m), in dessen
Nordosten die fruchtbare Hochebene Filder liegt (in der Neckarkrümmung bei Pochingen).
— Von dem Schwarzwalde kommen nur die östlichsten und verhältnismäßig niedrigen
Teile in Betracht; die höheren liegen im Großherzogtum Baden. Seine westlichen
Teile bestehen aus Buntsandstein, ooch reicht das württembergische Gebiet auch ^be-
sonders an der badenschen Grenze) in die Region älterer Gesteinmassen (besonders
des Granits) hinein; in dem Katzenkopf der Hornisgrinde wird hier eine Höhe von
1151 m erreicht. Weiter nordwärts folgt das Neckarbergland, größtenteils dem
Buntsandstein angehörig; hier erheben sich noch die Höhenzüge des Stromberges und
Heuchelberges (gegen 500 m hoch).
Für den südöstlichen Teil des Landes bildet die Donau, für den übrigen
der Rhein das Hauptstromgebiet; eine herrschende Stellung im Lande nimmt
der Rheinfluß Neckar mit seinen Zuflüssen ein.
Die Donau tritt oberhalb Tuttlingen in das Land, verläßt dasselbe aber bald
wieder, um die hoheuzolleruschen Lande zu durchströmen, dann durchfließt sie einen
größeren Teil des Landes von Scheer bis Ulm und nimmt hier von rechts Ries,
Roth und Jller, von links Lauter und Brenz auf. Zum Rheingebiete gehen Argen
und Schüssen (auf dem württembergischen Bodenseeufer), ferner wird das Land von der
oberen Murg berührt; wichtiger ist der Neckar. Derselbe gehört von seiner Quelle (ober-
halb Rottweil bis in die Gegend von Wimpfen und Jagstfeld fast immer Württem-
berg an, nur auf eine kurze Strecke zwischen Sulz und Horb berührt er die hohen-
zollernschen Lande. Er nimmt in Württemberg auch links die Enz mit Nagold und
Würm und rechts Fils, Rems, Kocher und Jagst auf. Im Osten greift noch der
Mainfluß Tauber iu das Land ein. Von diesen Gewässern ist hauptsächlich der
Neckar schiffbar; die Schiffbarkeit der Donau für größere Fahrzeuge beginnt erst an
der Grenze des Landes, bei Ulm.
Die fruchtbarste Gegend des Landes bildet der Neckarkreis, eine auch
durch Anmut der Natur allsgezeichnete Gegend, und zwar steht hier wiederum
das eigentliche Neckarthal obenan. In dem Schwarzwaldgebiete findet sich ver-
hältnismäßig das meiste Waldland, die Höhen der Rauhen Alp sind wegen
Wassermangels und dürren Bodens überwiegend unfruchtbar; die schwäbische
Terrasse hat iu ihren südlichen Teilen bedeutende Waldungen, während in den
nördlichen der Ackerbau vorherrscht. In dem Donaukreise, der sich südwärts
bis zum Bodensee erstreckt, sind Acker- und Waldslächen ziemlich gleich verteilt,
die Fruchtbarkeit ist verschieden.
Im Jahre 1883 waren vorhanden: Acker-, Garten- und Weinland 902466,
Wiesen 28j)927, Weiden, Hutungen, Öd- und Unland 91064, Forsten und Holzungen
599976, Haus- und Hofräume, Wege und Gewässer 69045 ha. Hiernach erreichten
Ackerland :e. nicht ganz den Reichsdurchschnitt; derselbe wurde dagegen in Wiesen (14,7
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
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644 Drittes Kapitel
Heerstraßen, Grabmäler, Badeeinrichtungen k., die Urbarmachung weiter Gebiete,
die Einführung des Weinbaus u. dgl. Bei Beginn der Völkerwanderung wurden
die Römer völlig verdrängt. Die Gebiete der nun hier angesiedelten Germanen
(Alemannen und Franken) erstreckten sich über die Grenzen des Großherzogtums,
namentlich gegen Osten hinaus. — Von dem Herzog Gottfried von Alemannien
stammt Berthold I. (der Bärtige) ab, welcher als Graf im Breisgau erscheint und
den Titel Herzog von Zähringen annimmt. Sein ältester Sohn Berthold Ii. wurde
sein Nachfolger, während sein jüngerer Sohn Hermann der Heilige Hochberg erbte
und durch Heirat die Stadt Baden erhielt. Der Zuwachs zu diesen noch geringen
Besitzungen war besonders 1227 erheblich, indem zu dieser Zeit die Städte Psorz-
heim, Durlach und Ettlingen erworben wurden. Schon am Ende des 13. Jahr-
Hunderts aber zerfiel das Gebiet des Hauses in eine obere Markgrasschaft mit der
Hauptstadt Baden und in eine untere Markgrafschaft mit Pforzheim. Nachdem 1391
die Wiedervereinigung erfolgt war, teilte Christoph I. das Land 1515 wieder unter
seine drei Söhne. Von diesen starb Philipp kinderlos, während Bernhard eine Linie
Baden-Baden (Residenzen Baden und Rastatt) und Ernst eine Linie Baden-Durlach
(Residenzen Pforzheim, später Durlach und zuletzt Karlsruhe) stiftete. Beide nahmen
die Reformation an, doch trat Baden-Baden später wieder zur katholischen Kirche über.
Die letztere Linie starb 1771 aus und Baden-Durlach (die Eruestinische Linie) trat
in den Gesamtbesitz. Im Lüneviller Frieden erhielt die Markgrasschaft Baden Stücke
der Pfalz (Gegend von Heidelberg), die Stiftsgebiete von Konstanz, Basel, Straß-
bnrg und Speier auf dem rechten Rheinufer, sowie mehrere sonstige reichsunmittel-
bare Gebiete und freie Reichsstädte; der Fürst aber nahm den Titel Kurfürst an.
Neuen Zuwachs brachte der Frieden von Preßburg, in welchem das Land durch den
Breisgau, die Ortenau, Baar, sowie durch die Gebiete der Fürsten von Fürstenberg
und von Leiningen 2c. vergrößert wurde; zugleich erhielt der Fürst den Titel eines
Großherzogs. Nach der Schlacht bei Leipzig verließ Baden die Sache Napoleons
und wurde dann 1815 Mitglied des Deutschen Bundes. Eine ständische Versassuug
wurde 1818 eingeführt, darauf bildete sich (1821) die Union der lutherischen und
reformierten Kirchen des Landes, zugleich wurde auch der erzbischöfliche Stuhl in
Freiburg für die katholischen Unterthanen geschaffen. 1835 schloß sich Baden dem
deutschen Zollverein an. Nach den Erschütterungen der Jahre 1848 und 1849
(Maiaufstand 1849) gewann das Land unter dem jetzigen Großherzoge Friedrich
(von 1852 an als Prinz-Regent, von 1856 an als Großherzog) eine friedliche und
glückliche Entwickeluug.
Den Erhebungsverhältnissen nach gehört Baden zu dem Gebiete des
oberrheinischen Gebirgssystems. Sein vornehmstes Gebirge ist der Schwarz-
Wald; weiter nördlich kommen das Neckarbergland, und nur zu kleinem Teile
auch der Odenwald und das schwäbische Terrassenland in Betracht. West-
wärts dehnt sich, nach dem Rhein zu, der östliche Flügel der oberrheinischen
Ebene aus.
Von dem Schwarzwalde fällt der bei weitem größte Teil auf Baden, nämlich
7270 von 9480 qkm, in demselben befinden sich auch die bedeutendsten Erhebungen
des Gebirges, nämlich der Feldberg (1494 m), der Belchen (1415 m), der Kandel
(1243 m), der Blauen (1167 m) 2c. Die Hauptmasse des Schwarzwaldes besteht
aus Granit, dazu treten Gneis (am Fuße) und Sandstein (auf höheren Punkten).
Während die Hauptmasse des Gebirges mit Tannen bedeckt ist, tragen die Vorberge
der Rheinseite auf ihren Gipfeln meist Laubwälder und auf ihren Hängen Reben-
und Obstpslauzungen. Nördlich von der Enz geht das Gebirge in ein Hügelland, das
Neckarbergland, über, welches sich am Neckar wieder höher erhebt (in dem 567 m
hohen Königsstuhl); es gehört der Triasformation an, doch treten am Neckar auch
vulkanische Gesteine auf. Der rechts vom unteren Neckar folgende Odenwald besteht
seinem Kern nach aus Granit, welcher jedoch meist von Buntsandstein überlagert
wird. Die Rheinebene ist von Schwemmland gebildet; dasselbe ist zwischen Rastatt,
Karlsruhe und Philippsburg sehr sandig, jedoch auch gut angebaut; mehr nach dem
Gebirge zu ist größere Fruchtbarkeit zu finden, besonders auch in den Seitenthälern
des l^chwarzwaldes und auf den Höhen des Odenwaldes; die größte Fruchtbarkeit
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( Friedrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
28 Die Kolonisation der Staaten der Nordamerikanischen Union.
seine Unterstützung zuzuwenden. Durch verschiedene glückliche Maui-
pulationen begünstigt, ward Law der einflußreichste Mann in Frankreichs
er leitete bald alle Finanzgeschäfte des Staates. Nun richteten sich die
Blicke aller derjenigen, welche rasch, ohne zu arbeiten, reich werden wollten,
den Unternehmungen des ebenso kühnen, wie vom Glück begünstigten
Schotten zu.
Alle Welt wollte Lawsche Aktien haben. Das rasche Steigen der-
selben, die großen Gewinne glücklicher Spekulanten erzeugten eine förmliche
Spielwut. Arm und reich, vornehm und gering drängte sich zu der Kasse
des gefeierten Finanzmannes. Der hohe Adel beugte sich vor dem schot-
tischen Emporkömmling, und selbst ausländische Fürsten sandten Agenten
nach Paris, um für sie zu spielen. In kaum drei Wochen waren 300 000
Aktien zum Nominalbetrag von 150 Millionen Livres untergebracht,
welche der Gesellschaft 1500 Millionen Livres zuführten. Rasch stiegen
die Aktien auf 6-, 7-, 8-, 9-, 10 000 Livres. Die Gewinne, welche hier-
bei gemacht wurden, waren unglaublich. Die Spielwut erhielt sich von
Mitte 1718 bis gegen Ende des Jahres 1720, denn da hatte das Fieber,
welches die französische Gesellschaft ergriffen, bereits gründlich ausgerast.
Der schwindelhafte neue Finanzbau Laws war zusammengestürzt; Tausende
von Spekulanten lagen unter seinen Trümmern begraben. Wie viel Elend
und Unglück diese merkwürdige Aktienspielwut indessen auch für Frankreich
brachte, so hatte sie doch immerhin einiges Gute für die neueu An-
siedelungen in Amerika. Es waren eine Menge Menschen nach den Be-
sitzungen der Mississippi-Gesellschast gelockt worden, und dieselben ver-
ließen doch nur zu eiuem ffeinen Teil das Land, als der Zusammenbruch
von Laws papieruem Kunstbau erfolgte. Schou im Jahre 1717 hatten einige
französische Kolonisten am Ausflusse des Mississippis eine Niederlassung ge-
gründet, welche sie zu Ehren des Regenten von Frankreich, des Herzogs
von Orleans, New Orleans nannten. Die günstig gewählte Lage in
der Nähe des Meeres machte die Stadt sehr bald zu einem wichtigen Aus-
fuhrplatze für den unerschöpflichen Reichtum der Laudesprodukte Louisianas.
Ebenso waren auf der Südseite der großen Seen im Michigan- und
Missonristaate Franzosen beschäftigt, das Land zu kultivieren, wobei sie
mehrere neue Städte, wie Detroit, Viueennes, St. Louis, anlegten.
Während die Glückssonne des Schotten am höchsten stand, befürchteten
die benachbarten britischen Ansiedler, daß es den Franzosen gelingen
könnte, eine Verbindung der Kolonien am großen Strome, „dem Vater
der Gewässer", mit den kanadischen Niederlassungen znstandezubriugen.
Daher wurde 1732 von feiten der britischen Regierung die Gründung
einer ueueu Kolonie zwischen den Karolinen und dem spanischen Florida
durch den menschenfreundlichen Oglethorpe begünstigt. Doch erst als ver-
trieben? Protestanten aus Salzburg, als Schweizer und Schotten in
größeren Zügen einwanderten, gewann die neue Niederlassung höheren
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Extrahierte Personennamen: Louis
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Paris Frankreich Amerika Frankreich Louisianas Michigan- Florida Salzburg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
88 Tie Engländer in Ostindien.
breitet, die ihm die Niederländer schon ansingen streitig zu machen; und
selbst die Franzosen schickten sich an, im Nordosten von Amerika ihren zivili-
satorischen Beruf, auf den sie sich von jeher so viel zu gute gethau haben,
weiter zu verfolgen. Es schien, als ob das meerumgürtete England bei
der Teilung der Welt zu spät gekommen und nichts für dasselbe übrig ge-
blieben wäre.
Und doch — wer hätte wohl damals denken sollen, daß es kaum zweier
Jahrhunderte bedurste, um die englische Flotte zur Beherrscherin aller
Meere zu machen! Wer hätte geahnt, daß jetzt der englische Schiffsverkehr
fast so viel beträgt, als der aller andern seefahrenden Völker zusammen-
genommen?
Das 16. Jahrhundert war schon seinem Ende nahe, als die Engländer
die ersten erfolgreichen Anstrengungen machten, auf dem Meere zu Ansehen zu
gelangen. Im Jahre 1532 belief sich die Flotte ihrer Kauffahrteischiffe
auf 135, von denen sich nur eiue kleine Zahl bis zu 500 Tonnen Last er-
hob. Doch als mit diesen Fahrzeugen, denn nur wenige gehörten der Krone
an, die größte und stolzeste Flotte jener Zeit, die spanische Armada, ge-
schlagen ward, da erhoben die englischen Schiffer mutig ihr Haupt, sandten
verlangend ihreu Blick in die Weite und strebten danach, mit teilzunehmen
am Handel in den fernen Welten. Tie Gesellschaft der „wagenden Kauf-
leute" brachte Leben und Rührigkeit in die Nation, und allerorten äußerte
sich ein kräftiger Aufschwung. Bald machte sich auch die Notwendigkeit
sühlbar, mit Indien, der unerschöpflichen Quelle aller für einen Kaufmann
wünschenswerten Gegenstände, in unmittelbaren Verkehr zu treten. Man
beschäftigte sich zunächst damit, einen Handelsweg zu Lande dahin ausfindig
zu machen, und schon 1531 war eine Anzahl Handelsherren zur Bildung
„einer türkischen Handels-Kompanie" zusammengetreten, um durch den Per-
sischen Meerbusen und dann zu Lande über Aleppo Waren direkt von
Indien her einzuführen. Doch der Weg war zu weit und unsicher, als
daß günstige Erfolge hätten erlangt werden können, man wandte sich daher
in einer Bittschrift an die Königin, eine Handelsunternehmung zur See
nach Indien eröffnen zu dürfen. Es vergingen wieder einige Jahre, bevor
etwas Entscheidendes geschah. Aber noch vor Ablauf des 16. Jahrhunderts,
am 22. September 1599, versammelten sich in Fonnderhall der Lordmayor,
die Aldermänner und etwa 100 der angesehensten Kaufleute von London
und beschlossen, eine Gesellschaft zu errichten zum Zwecke des Handels-
betriebes nach Indien, indem sie zugleich auf der Stelle in 101 Anteilen
von 100 bis 3000 Pfd. Sterl. ein Kapital von 30 000 Pfd. Sterl. zeich-
neten. Infolge einer bald nachher an den Geheimen Rat gerichteten Ein-
gäbe, in welcher um das Patent zur Bildung einer Kompanie gebeten ward,
erteilte die Königin Elisabeth am 31. Dezember 1600 dem Grafen Georg
von Cumberland und 215 Rittern, Aldermännern und Kaufleuten einen
königlichen Freibrief (Charter), der diese ermächtigte, sich unter dem Namen
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Extrahierte Personennamen: Georg
von_Cumberland
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Amerika England Indien Aleppo Indien Indien London Indien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
92 Die Engländer in Ostindien.
gesamten Genossenschaft, in gewisser Beziehung sogar als Vertreter des
Landes in Rücksicht ans die auswärtigen Angelegenheiten desselben, indem
sie, so oft sich eine günstige Gelegenheit darbot, nicht allein Verträge mit
asiatischen Herrschern abschlössen, sondern ihre Waffen auch zur Verteidigung
oder zum Angriff gegen Holländer, Portugiesen und Türken sowie gegen
diejenigen Fremden gebrauchten, mit denen sie infolge des Handelsverkehrs
feindlich zusammenstießen.
Trotz aller offenen und heimlichen Feindseligkeiten der Portugiesen und
Holländer gelang es dem Kapitän Thomas Best, welcher die zehnte Unter-
nehmung geleitet und den Portugiesen in zwei Treffen empfindliche Ver-
luste beigebracht hatte, im Jahre 1613 vom Großmogul einen Freibrief
auszuwirken, welcher die Kompanie zur Errichtung von Faktoreien in
Surate, Ahmedabad, Cambay und Gogo ermächtigte, ihr Sicherheit ihres
Eigentums gegen Zahlung einer Einfuhrabgabe von 3^2 verbürgte und
endlich dem englischen Handel Schutz gegen die Portugiesen und andre
Feinde verhieß. — In demselben Jahre war es auch dem Kapitän Sarris
gelungen, wertvolle Privilegien vom Kaiser von Japan zu erlangen.
Die Agentender Kompanie und späterhin königliche Abgesandte hatten
nicht unterlassen, genaue Auskunft über die verschiedenen Märkte und die
geeignetste Art des indischen Handelsbetriebes einzuziehen. Sie rieten, bei
Einfuhr der Waren den dort herrschenden Geschmack ins Auge zu fassen
und statt kostspieliger Gesandten lieber eine Anzahl ständiger Agenten zu
unterhalten. Weiterhin ward erwähnt, daß Surate der beste Markt zum
Einkauf der indischen Baumwollenzeuge wäre, daß dort jedoch nur chinesische
Waren, Gewürze und Gold als Tauschmittel gang und gäbe seien; jene
Baumwolleufabrikate ließen sich gegen Gold, Kampfer und Benzoe in
Atschin und Dschambi auf Sumatra, gegen Pfeffer in Bantam und Dfcha-
katra vorteilhaft verwerten; Siam kaufe dergleichen für Gold, Silber und
Felle, welche letztere in Japan gesucht seien; nicht minder englische Tuche,
Seidenwaren und Blei, wofür man Silber, Kupfer und Eisen erlange.
Reis in vorzüglicher Qualität liefere Makafsar aus Celebes und nehme
dafür Baumwollenstoffe entgegen. Alle die genannten Waren fänden auf
den Banda-Jnseln gegen Muskatblüten und Muskatnüsse Absatz, wenn nur
erst die von den europäischen Nebenbuhlern in den Weg gelegten Hinder-
nisfe aus dem Wege geräumt würden.
Man dachte nun allen Ernstes daran, die gemachten Beobachtungen
und Erfahrungen möglichst nützlich zu verwerten und die etwaigen Hinder-
nifse zu beseitigen. Da bis jetzt die meisten Fahrten nach Indien auf
Kosten und Gefahr von nur einzelnen Gesellschaftsmitgliedern unternommen
worden waren, so faßte man im Jahre 1612 den Beschluß, von nun an
sämtliche Unternehmungen auf Rechnung der Gesamtheit auszuführen,
und verwandelte die Handelsgesellschaft in eine Kompanie mit gemein-
schaftlichem Stammkapital, welches damals 413 691 Pfd. Sterl. betrug.
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Extrahierte Personennamen: Thomas_Best Gogo
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Ahmedabad Cambay Japan Sumatra Japan Indien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
94 Die Engländer in Ostindien.
Monate in Kraft. Schon im Dezember 1820 griff infolge neuer Zerwürfnisse
der holländische Generalgouverneur plötzlich die Inseln Lantore und Pull-
Roo an, auf deren Besitz die Engländer Ansprüche machten, nahm sie weg und
eröffnete durch dieses Vorgehen eine Reihe von Feindseligkeiten, welche ihren
Höhepunkt im Februar 1623 in blutigen Hinrichtungen, zu Amboiua fanden,
infolge deren die Agenten der englischen Kompanie sich von allen Gewürzinseln
vertrieben sahen. — Der ununterbrochene Streit wirkte aus die Erweite-
rung des englischen Handels höchst nachteilig. Die Sache ward selbst nicht
besser, als es der Kompanie im Jahre 1622 gelang, der portugiesischen
Macht eine empfindliche Niederlage beizubringen und sich in den persischen
Meeren einer wertvollen portugiesischen Faktorei aus der Insel Ormuz mit
Hilfe des Schahs von Persien zu bemächtigen. Vielmehr wiesen die Ge-
schästsbücher des Ostindiahanses drei Jahre später eine Schuld von 300 000
Pfd. Sterl. aus, so daß 1625 ernstlich in Überlegung gezogen ward, ob
es nicht besser sei, alle Besitzungen in Indien und den Handel dorthin aus-
zugeben, zumal man schon vorher sich genötigt gesehen, die Faktoreien in
Japan, trotz eines zweiten, noch günstigeren Freibriefes vom Kaiser, infolge
mangelnden Schutzes eingehen zu lassen.
Auf dem Höhepunkte ihres Kredits im Jahre 1616 hatte die Kom-
panie einen Fond von 1629 040 Pfd. Sterl. zusammengebracht, als aber
im Jahre 1624 eine neue Anleihe gemacht werden sollte, blieben die Teil-
nehmer aus, und die Aktien, welche 1617 zu 203 % verkauft wurden,
fanden kaum noch Abnehmer zur Hälfte jenes Betrages. Die Kompanie
bestand aber auch diese Ungunst der Zeiten, und ihre Entwickelung nahm
auch in den folgenden Jahren stetigen, wenn auch öfters unterbrochenen
Fortgang. Ein wichtiges Hoheitsrecht, welches ihr im Jahre 1627 König
Karl I. verlieh, bestand in der vollen Gerichtsbarkeit über ihre auswärtigen
Bediensteten und ihre Unterthanen im fernen Osten, welche sie nach ge-
meinem wie nach Kriegsrecht aburteilen lassen durfte.
Im Jahre 1636, noch unter der stets geldbedürftigen Regierung
Karls I., wurde das Monopol der Ostindischen Handelsgesellschaft dadurch
verletzt, daß der König auch dem Sir William Courteeu auf den Vor-
wand hin, die Ostindische Handelsgesellschaft thue zu wenig für das all-
gemeine Beste, die Erlaubnis erteilte, nach Indien Handel zu treiben.
Nichtsdestoweniger fiel es der mittlerweile in ihren älteren Mitgliedern
außerordentlich zusammengewachsenen und dadurch erstarkten Kompanie
nicht schwer, jenes königliche Patent für sich unschädlich zu machen; ja es
gelang ihr sogar, 1639 auf der Küste von Koromandel zu Madraspat-
uam eine feste Niederlassung zu gründen, nachdem ihr von seiten eines
geneigten indischen Radschahs gestattet worden war, in dem ihr überlassenen
kleinen Bezirk das Fort St. George zu bauen. Dahin siedelte bald nach-
her die Präsidentschaft über, welche sich bisher zu Bantam befand. In-
folge der rührigen Thätigkeit, die sich an diesem wichtigen Punkte entwickelte,
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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