Autor: Keussen, Hermann, Kaiser, W., Keller, J., Heinzerling, Jakob, Preiser, F., Köppen, Fedor von, Nover, Jakob, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
6 Bonn, die Musenstadt.
auf die Eidschwüre vertrauend, iu Cäsar's Hauptquartier kommen, läßt er die
nichts Ahnenden meuchlings ermorden nud die führerlosen Scharen nieder-
metzeln. Schon damals konnte der Deutsche merken, wessen er sich von dem
Römer zu Verseheu habe.
Das Blut der treulos Gemordeten schrie nach Rache zum Himmel, und
es erstehen den Römern in den rechtsrheinischen Sigambrern fo drohende
Rächer der Usipeter und Teneterer, daß Cäsar einen Schritt weiter gehen muß,
um die Rheinlinie nicht aus das Aeußerste gefährdet zu sehen. Auch hatten die
Ubier au der Lahn und Sieg ihn gebeten, sie von ihren Drängern, den
Sueven, zu befreien; wahrscheinlich sind damit die Chatten gemeint, die in
der Folge so grimmigen Feinde der Römer. Dem Ansinnen der Ubier kann
Cäsar, um in einem Augenblicke, wo Gallien noch in drohender Gährnng kocht,
nicht in ernste Verwicklungen auf dem rechten Rheinnfer zu geratheu, fürs Erste
uicht entsprechen. Aber um dem Erscheinen germanischer Waffen auf dem liukeu
Rheiuufer vorzubeugen, beschließt er, die römischen Fahnen den Deutschen ins
Land zu tragen und Schrecken vor der Kriegsmacht der herrschenden Roma zu
verbreiten. 55 v. Chr. schlägt er eine Brücke über den Rhein und betritt das
freie rechte germanische Ufer. Wo Cäsar seine Psahlbrücke geschlagen, ist nicht
mit Gewißheit zu sagen; entweder ist die Gegend zwischen Koblenz und An-
dernach oder die Nordecke von Bonn, wo der Wichelshof liegt, der Schauplatz
dieses bedeutsamen geschichtlichen Vorganges gewesen. Militärischen Erfolg
hatte diese Expedition des großen Römers nicht: die Sigambrer und Sueven
zogen sich zurück, und es kam nicht zum Schlagen.
Nach einem Aufenthalte von 18 Tagen zog Cäsar über den Rhein zurück
und ließ die Brücke hinter sich abbrechen. Er wollte nur den Germanen und
der hauptstädtischen Bevölkerung Roms im Glänze des kühnen Eroberers sich
zeigen und hat diesen Zweck durch seinen kurzen Aufenthalt im rechtsrheinischen
Deutschland völlig erreicht.
Was Cäsar den Ubiern nicht hatte gewähren können, das that Marcus
Agrippa, als Feldherr, Seeheld und Staatsmann gleich bedeutend, später die
rechte Hand und der Schwiegersohn des Kaisers Angnstns. Im Jahre 38 v. Chr.
führte Agrippa die Ubier auf das linke Rheinufer hinüber. In den neuen Marken,
die sich im Süden bis auf die Höhe der Eifel erstreckten, hier an die Gaue der
Trevirer angrenzend, errichtete sich der Ubierstamm ein nationales Heiligthum,
die berühmte Ära Ubiorum, in der Nähe von Bonn, wahrscheinlich bei
Godesberg, dessen Name an die uralte Verehrung des germanischen Götter-
vaters Wodan erinnert. Hier war, als Arminins der Deutsche seiu Volk gegen
die römischen Zwingherren zu den Waffen rief, Segimuudus Priester, ein
edler Cherusker, der Sohn des Herzogs Segestes. Seinem Vater, dem
Römerfreunde, zum Trotze reißt er die Priesterbinde von der Stirne und greift
zum Schwerte, um bei der Befreiung des heimischen Bodens mitzukämpfen.
Der Zuführung der Ubier in das remsrheinische Gebiet verdankt Köln
seinen Ursprung als Colonia Agrippinensis. Hier wird des edlen Ger-
maniens Tochter, die jüngere Agrippina, geboren, die Gemahlin des Kaisers
Claudius und Mutter des Scheusals Nero, ein Weib, gleicherweise bekannt
durch ihre Schaudthateu wie durch das schreckliche Ende, das ihr der nnnatür-
liche Haß ihres abscheulichen Sohnes bereitete.
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Cäsar Cäsar Cäsar Cäsar Marcus
Agrippa Agrippa Agrippina Claudius
Autor: Keussen, Hermann, Kaiser, W., Keller, J., Heinzerling, Jakob, Preiser, F., Köppen, Fedor von, Nover, Jakob, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Köln zur Zeit der Römer. 57
denen des Deutzer Kastells zum Bau der Pantaleonskirche verwandt haben.
Später habe der Kaiser Otto das Deutzer Kastell wieder notdürftig restaurireu
lassen. Manche nehmen an, die Brücke Konstantins habe in der Gegend des
heutigen Bayeuthurms gestanden, indessen ist dies wol irrig, und der daselbst
angenommene Brückenbogen führte wol zu einem mittelalterlichen Zollhause.
Von römischen Daten ist noch nachzuholen, daß im Jahre 70 n.chr. der
römische Statthalter am Niederrhein, Vitellius, in Köln von seinen Truppen
zum römischen Kaiser ausgerufen ward und nach Rom eilte, um dort seinen
Einzug zu halten. Wie er in Schwelgerei und Schlemmerei versank, ist bekannt.
Kirche St. Gereon.
Auch der Kaiser Trajau ward als solcher zuerst in Köln (98 n. Chr.)
proklamirt. Von dem Luxus aus der Römerzeit geben viele Gräberfunde Kunde,
wie das Grab in dem Dorfe Wieden mit einem Marmorsarkophag, zwei Sesseln,
mehreren Büsten u. dgl.
Unter der Regierung Konstantias des Großen (306—337) soll seine
Mutter, die heilige Helena, in Köln gewesen sein und die Gereonskirche
an der Stelle gegründet haben, wo der Sage nach der heilige Gereon mit
dem Rest der thebäischen Legion unter Diocletian (287) bei der Christen-
Verfolgung den Märtyrertod erlitt. Noch heute erinnert das „Martinsfeld",
eigentlich „Marthrsfeld", an diese Verfolgungen. Die jetzige Gereouskirche
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Autor: Hocker, Nikolaus, Köppen, Fedor von, Finger, Friedrich August, Albrecht, Längin, J., Buttgers, J., Mehlis, Christian, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Eine Wasgaulandschaft in der Juraperiode.
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Meeresgrunde. Ihre Abdrücke in den Juraschichten gehören zu den am
liebsten gesehenen Versteinerungen.
Ein großer Theil dieser Meeresbewohner baut sich aus Kalk und auch
aus Kieselerde seine mnschel- und schneckenartigen Gehäuse, wozu das Meer
selbst ihueu das Material liefert. Nach dem Absterben der Organismen
sinken jene Schalen auf den
Grund des Meeres, bilden
dort einen kalkigen Brei und
erhärten allmählich zu einer
steiuigen Masse. An manchen
solcher Stellen mischt sich der
dnrch die Flüsse herbeigeführte
Schlamm mit jenem Kalk-
brei, wodurch die Mergel-
lager von thonigem oder san-
digem Kalkstein entstehen.
So bildet sich auf dem
Grunde des Jurameers eine
bis zu 300 m und darüber
dicke Schicht aus Kalk- und
Mergellagern, die sogenannte
Juraformation, welche
wir heute noch in allen
Gegenden finden, die in jener
Schöpfungsperiode von dem
Jurameere umflutet waren;
also auch im Elsasser Golf,
der jetzigen Tiefebene des
Oberrheins.
Besagter Ichthyosaurus,
dem Viktor Scheffel ein Denk-
mal setzte, war nämlich der
Letzte seines Stammes. Nene
Veränderungen und theilweise
Hebungen der Erdoberfläche
bewirkten ein allmähliches
Verlaufen des Meerwassers
und ein Austrocknen des
Elsasser Golfes, neue Geschöpfe traten auf den Schauplatz der Schöpfung;
durch die breite Flüche zog der Rhein seine Thalfurche und eine andere
üppige Vegetation bedeckte das Erdreich.
Die Vmerscheide der Uogesen. Die großen Ströme nennt Alexander von
Humboldr das lebenerweckende, kulturfördernde, menschenverbindende Element,
die eigentlichen Lebensadern der Länder. An ihren Mündungen erwachte
die Weltgeschichte, ihr Lauf leitet aufwärts in das Innere der Länder.
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<~dl.de> Bonhtrmme. 1086
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J{Ceirck,opf 1333
Sulx er Belcherrb 14-32
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Autor: Kretschmer, Albert, Klöden, Gustav Adolf von, Steudener, Arnold, Köppen, Fedor von, Molendo, Ludwig, Nover, Jakob, Richter, Julius Wilhelm Otto
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Rachezüge des Germanikus. 91
Verwirrung abmarschierenden Legionen plötzlich an und rief seinen Soldaten
zu: „Seht da. Varus und die Legionen zum zweiteumale besiegt!" — Die
Germanen hieben besonders auf die Pferde ein. Diese, wütend vor Schmerz,
warfen ihre Reiter ab und verursachten die schrecklichste Verwirrung. Cäcina
selbst stürzte mit seinem Pferde und ward nur durch die Abwehr der ersten Legion
gerettet. Mit Mühe und Not kämpften sich die Römer durch und schlugen ein
Lager auf. Da aber alle Werkzeuge fehlten, die Verwundeten ächzten und
stöhnten und eine undurchdringliche Finsternis herrschte, erreichte das Elend den
höchsten Grad. Ein scheu gewordenes Pferd, das durch das Lager rannte,
verbreitete einen panischen Schrecken. Mit dem Rufe: „Die Germanen sind da!"
stürzte alles wie besessen dem hintern Lagerthore (porta decumana) zu. um
sich zu flüchten. Da warf sich Cäcina verzweifelt vor die Ansgangspforte und
hielt die Kopflosen zurück. Er ermunterte sie, im Lager hinter den festen Wällen
standzuhalten und abzuwarten, bis sie die Germanen angriffen; dann würden
sie dieselben durch einen plötzlichen Ausfall zurückschlagen. Zu statten kam
ihnen eine Meinungsverschiedenheit unter den deutschen Heerführern: Hermann
stimmte dafür, den Abzug der Römer ruhig abzuwarten und sie auf ungünstigem
Terrain anzugreifen; Jngniomar dagegen stimmte für Erstürmung des Lagers.
Der Vorschlag des letzteren fand wegen der Ausficht auf größere Beute all-
gemeinen Beifall; auch vermutete man keinen großen Widerstand. Wie sehr aber
täuschte man sich! Die Germanen wurden mit blutigen Köpfen heimgeschickt,
Jngniomar schwer verwundet. Hermann entkam unversehrt aus dem Kampfe.
Die Römer, obgleich erschöpft und verwundet, fanden Trost im Gefühl des Sieges.
Aller Wahrscheinlichkeit nach fand der Kampf in der Nähe des Bourtauger
Moors statt, über welchen wohl die pontes longi geführt haben. Man hat dort
auch interessante Funde gemacht, welche diese Annahme zu bestätigen scheinen.
Auch auf dem Rückwege harrte der Römer großes Ungemach. Germanikus
schiffte zwei von den die Ems hinaufgefahrenen Legionen aus und übergab sie
dem Vitellius. auf daß er sie zu Lande weiter nach dem Rheine längs des
Ozeans führe. Hier gerieten sie durch Sturmfluten und Überschwemmungen
in große Not. Endlich gelangten sie an die Mündung eines Flusfes — bei
Tacitus lesen wir Visurgis, die Weser —■ doch es kann nur die Hunse (Un-
singis), welche bei Groningen in die Nordsee fließt, gemeint sein. So endete
der Feldzug des Jahres 15 ohne nennenswerte Erfolge, wohl aber waren die
Reihen der Römer durch erlittene Unfälle gewaltig gelichtet. Dies benutzte der
ohnehin eifersüchtige und mißgünstige Tiberins, den Germanikus von weiteren
Unternehmungen abzuhalten.
Kaum waren die Legionen am Rheine eingetroffen, als Stertinius aus-
gesandt wurde. Hermanns Vater, Segimer und seinen Sohn Sesithakus auf-
zunehmen. Es scheint demnach, daß auch der Vater Hermanns die Sache seines
Sohnes im Stiche gelassen und Zuflucht bei den Römern gesucht habe. Er
watd mit seinem Sohne in Gnaden aufgenommen, letzterer jedoch nicht ohne
Zögern, dcl er den Leichnam des Varus mißhandelt haben sollte, und beide
wurden nach der oppidum Ubiorum, d. i. Köln, gebracht. Wir werfen hiermit
einen traurigen Blick auf die Uneinigkeit in der Familie des großen Cherusker-
Häuptlings. Auch ein Bruder desselben, Flavus, diente bei den Römern. Als
Dermann mit diesem im Jahre 16 an der Weser zusammentraf, kam es zu
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TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Varus Cäcina Cäcina Hermann Hermann Germanikus Hermanns Varus