Autor: Burmann, Karl, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
84 Das Jsergebirge mit seiner Umsiegend.
hatte. Um sich zu rächen, verriet sie die Burg an die Wallensteiner, indem sie
ihnen die schwächste Seite zeigte und die Krieger einzeln in die Burg zog, bis ihrer
so viel in derselben waren, daß sie die schlafende Mannschaft überwältigen konnten.
Im Jahre 1635 wurde das feste Schloß zersprengt, und nur ein Teil der Wohn-
gebäude blieb stehen: in den Jahren 1750 und 1766 stürzten der große Turm
und ein Teil des stehengebliebenen Schlosses ein, und erst 1823 sind die ehr-
würdigen Trümmer der Burg in der jetzigen Gestalt wieder hergestellt worden.
Die Sage erzählt, daß der Berg seinen Namen habe von dem alten Heid-
nischen Götzen Crodo, der auf demselben verehrt wurde; wahrscheinlich aber hat
er seinen Namen in der polnischen Zeit erhalten, als die Polen dort eine Burg
(grodzja], Befestigung) anlegten; und diese Burg ist es gewiß, die in einer Ur-
künde vom Jahre 1245 als Burg Groclyz erwähnt wird. Auch der Gröditz-
berg hat, wie fast alle Berge, auf denen Burgen standen und stehen, seine
Sagen, die zum Teil recht unheimlich sind und an das wüste Ritterleben des
Mittelalters erinnern. Da starb einmal in jener Ritterzeit der Burgherr in
jugendlichem Alter und hinterließ eine bildschöne und tugendhafte Witwe von
18 Jahren mit einem Töchterchen Rosilde. Der ebenso reichen wie schönen
Frau fehlte es natürlich nicht an Freiern, aus deren Zahl sie den tapfern, aber
herzlosen Ritter Georg von Waldeichen zum Gemahl wählte, dem sie bald eine
Tochter Elfride schenkte. Der grausame und geizige Mann hatte sich einen
Sohn gewünscht, dem er seine Schätze hinterlassen könnte, und ließ nun seine
Härte und Grausamkeit auch seine Gemahlin fühlen, während er seine ganze
Liebe seiner Tochter Elfride schenkte. Die Edelfran ertrug die Zurücksetzung
und lebte ganz sür die Erziehung ihrer beiden Töchter. Während aber Rosilde
bescheiden und herzensgut war, wurde Elfride von Tag zu Tag stolzer, gefall-
süchtiger und falscher; sie wußte es aber so einzurichten, daß lange Zeit niemand
von ihrem sträflichen Leichtsinn ersuhr, da ihr Vertrauter der Burgkaplan war,
der die Pflichten feines Standes hintansetzte und Elfridens lasterhaftes Leben
guthieß, weil er selbst nicht besser war. Endlich erfuhr die Edelfrau doch, wie
schändlich Elfride war, und fragte einen Freund ihres verstorbenen Gemahles, den
Ritter von Borwitz, der sie auf Gröditzberg besuchte, wie ihre Tochter auf den Weg.
der Tugend zurückzuführen fei. Leider aber hatte Elfride die Unterhaltung ihrer
Mutter mit dem Ritter belauscht, entbrannte von Zorn und Wut, eilte zu ihrem
Vater und verleumdete bei ihm ihre Mutter. Dieser grausame Mann kannte
keine Grenzen seines Unwillens, und ohne mit dem Freund des Hauses oder
seiner Gemahlin gesprochen zu haben, eilte er am andern Morgen in die Schloß-
kapelle, als beide dort ihre Andacht verrichteten, erstach den Ritter und ließ
seine Gemahlin gefangen nehmen und in einen elenden Kerker bringen, wo sie
bis zu ihrem Tode bei Wasser und Brot bleiben sollte. Den Leuten aber sagte
er, sie sei gestorben, so daß ihr Name aus dem Gedächtnisse der Lebendigen
verschwand. Elfride sah es als ein großes Glück für sich an, daß sich bald
darauf ihre Schwester Rosilde mit dem Ritter Erich von Blumen vermählte,
weil sie nun auf Gröditzberg für ihr lasterhaftes Leben völlig freie Hand hatte.
Aber sie war nicht lange zufrieden und gönnte ihrer Schwester das Glück
der Ehe nicht. Sie besuchte daher öfter Rosilde und wußte durch ihre Falsch-
heit das Herz des Ritters von Blumen zu umstricken. Um ihn ganz für sich
zu gewinnen, mietete sie zwei Knappen, die ihre Schwester ermorden sollten.
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Autor: Keussen, Hermann, Kaiser, W., Keller, J., Heinzerling, Jakob, Preiser, F., Köppen, Fedor von, Nover, Jakob, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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Köln zur Zeit der Römer. 57
denen des Deutzer Kastells zum Bau der Pantaleonskirche verwandt haben.
Später habe der Kaiser Otto das Deutzer Kastell wieder notdürftig restaurireu
lassen. Manche nehmen an, die Brücke Konstantins habe in der Gegend des
heutigen Bayeuthurms gestanden, indessen ist dies wol irrig, und der daselbst
angenommene Brückenbogen führte wol zu einem mittelalterlichen Zollhause.
Von römischen Daten ist noch nachzuholen, daß im Jahre 70 n.chr. der
römische Statthalter am Niederrhein, Vitellius, in Köln von seinen Truppen
zum römischen Kaiser ausgerufen ward und nach Rom eilte, um dort seinen
Einzug zu halten. Wie er in Schwelgerei und Schlemmerei versank, ist bekannt.
Kirche St. Gereon.
Auch der Kaiser Trajau ward als solcher zuerst in Köln (98 n. Chr.)
proklamirt. Von dem Luxus aus der Römerzeit geben viele Gräberfunde Kunde,
wie das Grab in dem Dorfe Wieden mit einem Marmorsarkophag, zwei Sesseln,
mehreren Büsten u. dgl.
Unter der Regierung Konstantias des Großen (306—337) soll seine
Mutter, die heilige Helena, in Köln gewesen sein und die Gereonskirche
an der Stelle gegründet haben, wo der Sage nach der heilige Gereon mit
dem Rest der thebäischen Legion unter Diocletian (287) bei der Christen-
Verfolgung den Märtyrertod erlitt. Noch heute erinnert das „Martinsfeld",
eigentlich „Marthrsfeld", an diese Verfolgungen. Die jetzige Gereouskirche
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Autor: Hocker, Nikolaus, Köppen, Fedor von, Finger, Friedrich August, Albrecht, Längin, J., Buttgers, J., Mehlis, Christian, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Eine Wasgaulandschaft in der Juraperiode.
79
Meeresgrunde. Ihre Abdrücke in den Juraschichten gehören zu den am
liebsten gesehenen Versteinerungen.
Ein großer Theil dieser Meeresbewohner baut sich aus Kalk und auch
aus Kieselerde seine mnschel- und schneckenartigen Gehäuse, wozu das Meer
selbst ihueu das Material liefert. Nach dem Absterben der Organismen
sinken jene Schalen auf den
Grund des Meeres, bilden
dort einen kalkigen Brei und
erhärten allmählich zu einer
steiuigen Masse. An manchen
solcher Stellen mischt sich der
dnrch die Flüsse herbeigeführte
Schlamm mit jenem Kalk-
brei, wodurch die Mergel-
lager von thonigem oder san-
digem Kalkstein entstehen.
So bildet sich auf dem
Grunde des Jurameers eine
bis zu 300 m und darüber
dicke Schicht aus Kalk- und
Mergellagern, die sogenannte
Juraformation, welche
wir heute noch in allen
Gegenden finden, die in jener
Schöpfungsperiode von dem
Jurameere umflutet waren;
also auch im Elsasser Golf,
der jetzigen Tiefebene des
Oberrheins.
Besagter Ichthyosaurus,
dem Viktor Scheffel ein Denk-
mal setzte, war nämlich der
Letzte seines Stammes. Nene
Veränderungen und theilweise
Hebungen der Erdoberfläche
bewirkten ein allmähliches
Verlaufen des Meerwassers
und ein Austrocknen des
Elsasser Golfes, neue Geschöpfe traten auf den Schauplatz der Schöpfung;
durch die breite Flüche zog der Rhein seine Thalfurche und eine andere
üppige Vegetation bedeckte das Erdreich.
Die Vmerscheide der Uogesen. Die großen Ströme nennt Alexander von
Humboldr das lebenerweckende, kulturfördernde, menschenverbindende Element,
die eigentlichen Lebensadern der Länder. An ihren Mündungen erwachte
die Weltgeschichte, ihr Lauf leitet aufwärts in das Innere der Länder.
Truvtienkopf 1226
Jznabken 12^9
Elsass er, B elch&n/12&£
Pass d Marlarch nstdie 760
<~dl.de> Bonhtrmme. 1086
Bludenbercf 1232
Jloneck 1366
Rjieinkojrf 1319
Kcüüer ~Waserv 127&
J{Ceirck,opf 1333
Sulx er Belcherrb 14-32
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