Autor: Burmann, Karl, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
6 Aus Schlesiens Vergangenheit.
Boleslaw hatte seinen Bruder Zbigniew ermorden lassen und durch manche
andre böse That sein Gewissen so sehr beschwert, daß er, um seine Sünden
abzubüßen, in alten Kleidern und mit bloßen Füßen zwei Wallfahrten unternahm,
viele Kirchen und Klöster stiftete und in eine Art von Schwermut verfiel, in
der er im Jahre 1139 starb. Obgleich er sein Reich unter seine vier älteren
Söhne geteilt, dem jüngsten aber, Kasimir mit Namen, nichts gegeben hatte,
eignete sich doch bald sein ältester Sohn Wladislaw die Oberherrschaft über
seine Brüder an, da er getrieben wurde von seiner ehrgeizigen und stolzen
Gemahlin Agnes, der Enkelin Kaiser Heinrichs Iv., welche die Beherrscherin des
ganzen polnischen Reiches zu sein wünschte. Doch die herrschsüchtige Agnes
schaffte sich durch ihre Bestrebungen nur Feinde. Ihres Gemahles Brüder
knieten zu ihren Füßen und baten um Rückgabe ihrer Städte und Schlösser, aber
vergeblich. Dem Adel des Landes machte sie sich verhaßt, da sie die besten
Stellen am Hofe mit Deutschen besetzte und die polnischen Sitten verachtete.
Auch die Geistlichkeit war ihr nicht hold, weil sie ihr die Vorrechte zu nehmen
und sie zu unterdrücken suchte. So kam es, daß sie mit ihrem Gemahl nach
Deutschland fliehen mußte, iu Polen aber ein jüngerer Bruder des Vertriebenen,
nämlich Boleslaw Tv., den Oberbefehl erhielt. Dieser starb im Jahre 1163.
Ihm folgten als unabhängige Fürsten über Schlesien die Söhne seines vertrie-
benen Bruders, der auf deutscher Erde zu Altenburg in Sachsen gestorben war.
Peter Hhöji Unter der Regierung Boleslaws Hi. kam ein Mann nach
Polen, der für Schlesien besonders wichtig gewesen ist. Er hieß Peter Wlast
und wurde von einem Fürsten der Obotriten an den Hof Boleslaws geschickt,
um eine Verwandte desselben zur Gemahlin seines Fürsten zu erbitten. Aber
die Prinzessin gefiel ihm selbst, und er nahm sie sich zur Frau, ohne mit seinem
Fürsten zu zerfallen. Durch diese Heirat erhielt Peter bedeutende Schätze, und
unter diesen eine Hand des Märtyrers Stephanns. Diese Reliquie schenkte er
Boleslaw, um ihn zum Freunde zu gewinnen, und er erhielt für dieselbe ein
großes Stück Land geschenkt. Durch seine Talente erwarb er sich die Gunst des
Herzogs, der ihn von Stufe zu Stufe beförderte und ihn zuletzt zum Landes-
Hauptmann in Schlesien machte. Inzwischen war der Obotritenfürst gestorben
und hatte sein Reich unter seine beiden Söhne geteilt. Bei einem derselben,
Kanut, war Peters Vater Schatzmeister. Als nun die Brüder uneinig wurden
und Kanut ermordet war, brachte sein Schatzmeister die Schätze des Fürsten
an sich und ließ sie, um sie iu Sicherheit zu bringen, von seinem Sohne nach
Schlesien schaffen. Dem Peter erwachte im Besitze seines großen Reichtums das
Gewissen; er reiste nach Rom, um für seine und seines Vaters Schuld Buße zu
thun, und dort wurde ihm auferlegt, sieben Kirchen zu bauen und auszustatten.
Wlast aber baute nicht sieben, sondern mehr als 70 Kirchen und wurde so ein
großer Wohlthäter für Polen und Schlesien. Während er bei Boleslaw in
Gunst blieb bis zu dessen Tode, zog er sich die Ungnade der Fürstin Agnes zu
und wurde von ihr ins Gefängnis geworfen; und man erzählt, daß ihm dort
die Zunge ausgeschnitten und die Augen geblendet wurden. Als er aus der
Gefangenschaft entkommen war, fchloß er sich den Brüdern des Wladislaw an
und erhielt, als diese die Oberherrschaft gewannen, seine Güter wieder und wurde
nach seinem Tode in einem von ihm erbauten Kloster bei Breslau begraben.
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Extrahierte Personennamen: Boleslaw Boleslaw Zbigniew Kasimir Agnes Kaiser_Heinrichs_Iv. Heinrichs_Iv. Boleslaw Peter_Hhöji Boleslaws Peter_Wlast Boleslaws Peter Boleslaw Peters Peter Boleslaw Agnes
Extrahierte Ortsnamen: Schlesiens Deutschland Altenburg Sachsen Polen Stephanns Schlesien Rom Schlesien Breslau
Autor: Burmann, Karl, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Kruschwitz und der Mäuseturm am Goplosee. 445
ihm zu erzählen. Er starb zu Anfang des 9. Jahrhunderts und hinterließ
einen einzigen Sohn, der nach ihm Popiel hieß.
Als der ältere Popiel starb, war der junge Fürst, der auf den Thron
erhoben wurde, noch nicht mündig; erfahrene Männer führten für ihn die Re-
gierung. Je mehr Popiel Il heranwuchs, desto unbequemer wurde ihm strenge
Zucht und Sitte, desto niedriger sein Sinn; für weise Lehren hatte er kein Ohr,
Warnungen waren ihm lästig, wackerer Männer Gesellschaft mied er, in träger
Ruhe, leichtfertigem Spiel, üppigen Tänzen und wilden Gastmählern lebte er
dahin, zum Waffenhandwerk zeigte er keine Lust. Seine Ratgeber hofften, wenn
er sich vermähle, würde er auf den Pfad der Tugend zurückkehren; aber sie
hatten sich getäuscht, denn die Gattin bestärkte den Fürsten in seinen Lastern,
da Ehrgeiz, Habsucht, Herrschsucht und Tücke sie zu jeder Schandthat fähig machten.
Ihr waren die verständigen Männer, die einst den jungen Fürsten bevormundet
hatten, noch lästiger als ihm; sie wirkte Tag und Nacht auf den Gemahl ein
und suchte ihn zu dem Entschluß zu führen, daß er sie aus dem Wege räume.
Der Mäuseturm am Goplosee.
Popiel ließ sich von dem ränkesüchtigen Weibe leiten, er heuchelte Reue, schluchzte
und seufzte und wußte die Greise zu täuschen. Sie nahmen, ohne an Arglist
und Falschheit zu denken, den mit Gift gefüllten Becher und kamen alle um.
Freilich siel der Verdacht des Mordes auf Popiel und sein schändliches Weib;
aber wer hätte gewagt, diesen Verdacht auszusprechen?
Die Sterne des Vaterlandes waren untergegangen; die Mörder freuten
sich des gelungenen Frevels und erdreisteten sich, den Greisen schnöden Verrat
und Verschwörung nachzusagen. Das Land zitterte in Schrecken vor der Wut
und Grausamkeit des Tyrannen, der sich nun ungehemmt seinen wilden Lüsten,
seinen sittenlosen Begierden, der Roheit seiner entarteten Natur überließ.
Doch in nicht gar langer Zeit überraschte den Bösewicht mitten in seinen
Freveln die Rache des Himmels. Der König saß beim schwelgerischen Mahle.
Da stürzen mit Entsetzen die Diener in den Saal und berichten, aus den Leichen
der gemordeten Greise seien unzählbare Scharen von Mäusen hervorgekrochen,
eine unermeßliche Flut dieser entsetzlichen Tiere erfülle Hof und Schloß. In
alle Zimmer drangen die Mäuse, auch in den Speisesaal kamen sie. Umsonst
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Autor: Keussen, Hermann, Kaiser, W., Keller, J., Heinzerling, Jakob, Preiser, F., Köppen, Fedor von, Nover, Jakob, Klöden, Gustav Adolf von
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Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
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Geschlecht (WdK): koedukativ
Köln zur Zeit der Römer. 57
denen des Deutzer Kastells zum Bau der Pantaleonskirche verwandt haben.
Später habe der Kaiser Otto das Deutzer Kastell wieder notdürftig restaurireu
lassen. Manche nehmen an, die Brücke Konstantins habe in der Gegend des
heutigen Bayeuthurms gestanden, indessen ist dies wol irrig, und der daselbst
angenommene Brückenbogen führte wol zu einem mittelalterlichen Zollhause.
Von römischen Daten ist noch nachzuholen, daß im Jahre 70 n.chr. der
römische Statthalter am Niederrhein, Vitellius, in Köln von seinen Truppen
zum römischen Kaiser ausgerufen ward und nach Rom eilte, um dort seinen
Einzug zu halten. Wie er in Schwelgerei und Schlemmerei versank, ist bekannt.
Kirche St. Gereon.
Auch der Kaiser Trajau ward als solcher zuerst in Köln (98 n. Chr.)
proklamirt. Von dem Luxus aus der Römerzeit geben viele Gräberfunde Kunde,
wie das Grab in dem Dorfe Wieden mit einem Marmorsarkophag, zwei Sesseln,
mehreren Büsten u. dgl.
Unter der Regierung Konstantias des Großen (306—337) soll seine
Mutter, die heilige Helena, in Köln gewesen sein und die Gereonskirche
an der Stelle gegründet haben, wo der Sage nach der heilige Gereon mit
dem Rest der thebäischen Legion unter Diocletian (287) bei der Christen-
Verfolgung den Märtyrertod erlitt. Noch heute erinnert das „Martinsfeld",
eigentlich „Marthrsfeld", an diese Verfolgungen. Die jetzige Gereouskirche
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Autor: Keussen, Hermann, Kaiser, W., Keller, J., Heinzerling, Jakob, Preiser, F., Köppen, Fedor von, Nover, Jakob, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Legende von der thebaischen Legion. 195
lassen wird. Ehre ist das Heiligthum der Deutschen!" — Ein sinnbetäubendes
Waffengeklirr war der Beifallsruf der Germanen. Sie stimmten ihre Bardiete
an und zogen mordbegierig zur Schlacht. Kühn warf sich ein Hanfe Brukterer,
von ihrer Seherin Velleda entflammt, in den Rhein und schwamm hinüber.
Wol wäre es mit der römischen Macht für lange ausgewesen, hätte nicht ein
treuloser Ephialtes deu Feinden den Weg in den Rücken seiner Landsleute
gezeigt. Dies nöthigte die Germanen zum Rückzug, doch der Einbruch der
Nacht und ein heftiger Platzregen hinderten die Römer an der Verfolgung.
Ueber die weiteren Schicksale des batavischen Freiheitshelden und der Feste
Tanten meldet die Geschichte nichts Wahrscheinlich ward die Feste später (355)
von den Franken oder von anderen germanischen Völkerstämmen (406) zerstört.
Aus dem mit Römerblut gedüngten Boden erhebt zwei Jahrhunderte
später die Legende ihr heiliges Banner; es ist die Legende von der thebaischen
Legion. Simrock verweist ihre Entstehung ins fünfte Jahrhundert und nach
Griechenland, wo nach Theodoret der heilige Mauritius durch den grau-
famen Maximian Hercules den Märtyrertod erlitten haben soll; von da sei die
Legende ins Rhonethal und zu den Zeiten des Geschichtschreibers Gregor von
Tours nach Xanten gewandert. Auch andere Städte am Rhein, wie Köln und
Bonn, ferner Trier, und in der Schweiz Martinach, Zürich, Zurzach
und Solothurn, werden in diese Sage hereingezogen.
Unsere Legende fällt in die Zeit der Christenverfolgung unter Dioeletian
(284—305 n. Chr.), welcher besonders gegen die christlichen Soldaten seiner
Armee aufs Grausamste verfuhr. Darin unterstützte ihn sein zwar tapferer,
aber roher Mitregent Maximian in den westlichen Provinzen getreulich.
Namentlich pflegten die Soldaten vor der Schlacht den heidnischen Göttern
die üblichen Opfer darzubringen, fowie den Bildsäulen gewisser Kaiser und
Helden göttliche Verehrung zu zollen. Nun befand sich in der Armee des
Maximian eine fast ganz ans Christen (man zählt 6666) bestehende Legion,
welche nach der Stadt Theben den Namen der thebaischen führte. Besonders
bekannten sich ihre Anführer, der Tribun Mauritius, die Ceuturionen Cassins
und Florentius, der Fahnenträger Gereon und der Kohortenführer Viktor,
zu der neuen Religion. Dadurch erweckten sie den Haß ihrer heidnischen
Kommilitonen. Auf einem Heereszuge gegen das nördliche Gallien, um einen
dortigen Aufstand zu dämpfen, kam dieser Haß zum Ausbruch. Bei Martigny
(dem alten Octoclurum) an der Rhone sollten alle Soldaten den heidnischen Götzen
opfern. Die Christen aber weigerten sich und zogen sich an den Genfer See
nach Agaunum, dem jetzigen St. Maurice, zurück, das sicherlich von Mauritius
seinen Namen erhielt. Denn hier ward Mauritius, weil er seine Religion
nicht abschwören wollte, von Maximian getödtet (286 n. Chr.). Dadurch hoffte
der Barbar die anderen Christen abzuschrecken. Als sie aber dennoch ihrem
Glauben treu blieben, ließ er die thebaische Legion dezimiren. Hierauf zog
das Heer weiter den Rhein hinunter bis Bonn. Dort fand ein abermaliges
Blutgericht statt, bei dem die beiden Centurionen Cassins und Florentius
mit sieben Soldaten den Märtyrertod erlitten. Bei Colonia Aggrippina, dem
heutigen Köln, wurden 318 christliche Krieger mit ihrem Fahnenträger Gereon
hingeschlachtet. Doch die Wuth war noch nicht gesättigt; noch waren 330 Christen
übrig. Diese zogen unter ihrem Kohortenführer Viktor weiter rheinabwärts
13*
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Extrahierte Personennamen: Velleda Gregor_von
Tours Gregor Maximian Cassins Viktor Martigny Maurice Maximian Viktor Viktor
Autor: Hocker, Nikolaus, Köppen, Fedor von, Finger, Friedrich August, Albrecht, Längin, J., Buttgers, J., Mehlis, Christian, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Eine Wasgaulandschaft in der Juraperiode.
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Meeresgrunde. Ihre Abdrücke in den Juraschichten gehören zu den am
liebsten gesehenen Versteinerungen.
Ein großer Theil dieser Meeresbewohner baut sich aus Kalk und auch
aus Kieselerde seine mnschel- und schneckenartigen Gehäuse, wozu das Meer
selbst ihueu das Material liefert. Nach dem Absterben der Organismen
sinken jene Schalen auf den
Grund des Meeres, bilden
dort einen kalkigen Brei und
erhärten allmählich zu einer
steiuigen Masse. An manchen
solcher Stellen mischt sich der
dnrch die Flüsse herbeigeführte
Schlamm mit jenem Kalk-
brei, wodurch die Mergel-
lager von thonigem oder san-
digem Kalkstein entstehen.
So bildet sich auf dem
Grunde des Jurameers eine
bis zu 300 m und darüber
dicke Schicht aus Kalk- und
Mergellagern, die sogenannte
Juraformation, welche
wir heute noch in allen
Gegenden finden, die in jener
Schöpfungsperiode von dem
Jurameere umflutet waren;
also auch im Elsasser Golf,
der jetzigen Tiefebene des
Oberrheins.
Besagter Ichthyosaurus,
dem Viktor Scheffel ein Denk-
mal setzte, war nämlich der
Letzte seines Stammes. Nene
Veränderungen und theilweise
Hebungen der Erdoberfläche
bewirkten ein allmähliches
Verlaufen des Meerwassers
und ein Austrocknen des
Elsasser Golfes, neue Geschöpfe traten auf den Schauplatz der Schöpfung;
durch die breite Flüche zog der Rhein seine Thalfurche und eine andere
üppige Vegetation bedeckte das Erdreich.
Die Vmerscheide der Uogesen. Die großen Ströme nennt Alexander von
Humboldr das lebenerweckende, kulturfördernde, menschenverbindende Element,
die eigentlichen Lebensadern der Länder. An ihren Mündungen erwachte
die Weltgeschichte, ihr Lauf leitet aufwärts in das Innere der Länder.
Truvtienkopf 1226
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Elsass er, B elch&n/12&£
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<~dl.de> Bonhtrmme. 1086
Bludenbercf 1232
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J{Ceirck,opf 1333
Sulx er Belcherrb 14-32
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Autor: Keussen, Hermann, Kaiser, W., Keller, J., Heinzerling, Jakob, Preiser, F., Köppen, Fedor von, Nover, Jakob, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
58 Köln, die Königin des Niederrheins.
wurde aber 1956 —1065 durch Bischof Anno erneuert und später aus dem
Rundbau ein zehnseitiger Kuppelbau hergestellt (1212—1217). Auch die Grün-
dung der Mauritiuskirche schreibt man der heiligen Helena zu. Mauritius
war nämlich in Sedunum, dem heutigen Sitten in der Schweiz, wie Gereon
in Köln und Victor (bei Tanten) Befehlshaber jener thebäischen Legion, welche
von Theben in Aegypten nach der Schweiz und dem Rheine verlegt ward.
Daß Konstantin nach der siegreichen Bekämpfung seines Gegenkaisers
Maxentins infolge der Annahme des ihm erschienenen Kreuzes nachmals die
christliche Religion zur Staatsreligion erhob, ist allgemein bekannt. Auch die
Stürme der Völkerwanderung brausten nicht spurlos an Köln vorüber.
Es ward im Jahre 355 von den Franken eingenommen und fast von Grund
aus zerstört; zwei Jahre später kam es aber wieder unter Julian in den Besitz
der Römer (357).
Unter der Regierung des Kaisers Gratian (378—383) ward die heil.
Ursula, eine britische Königstochter, mit ihren 11,000 Begleiterinnen nach der
Legende auf der Rückreise vou einer Pilgerfahrt nach Rom zu Köln grausam
ermordet. Man sieht in der Kirche St. Ursula diese ganze Geschichte in alten
übermalten Bildern dargestellt und die Gebeine der heiligen Jungfrauen in
Fächern mit Goldrahmen überall in der Kirche als Reliquien ausgestellt. —
Nachdem Köln 462 zum zweiten Male von den Franken eingenommen
worden war, schlug Theodorich, ein Sohn Chlodwig's, seinen Herrschersitz
daselbst auf und erbaute eine Königsburg. Nach ihm herrschten Theodebert,
Theodebald, Clothar und Siegbert Ii. Letzterer ward 576 meuchlings im
Buchouischen Walde von seinen Verwandten ermordet; man hat in seinem Tode
Aehnlichkeit mit der hinterlistigen Ermordung des Sagenhelden Siegfried er-
blickt, deffen Name ja auch an Siegbert anklingt. Auch ein zweiter Siegbert,
König von Austrasien und Gemahl einer gewissen Bruuichild, ward meuch-
lerisch ermordet. Weitere Aehnlichkeit bot der Streit der entarteten Königinnen
Brunichilde und ihrer Schwägerin Fredegnnde von Nenstrien, worin man
den historischen Kern für den Zank der beiden Königinnen der Nibelungensage
Krimhilde und Brunhilde erblickte. Indessen erscheinen dann die Personen
und Namen der Frauen geradezu verwechselt; auch sachlich und chronologisch
finden sich der Widersprüche so viele, daß es gewagt erscheinen dürfte, eine
historische Grundlage der ganzen Nibelungensage nachweisen zu wollen.
Unter den Nachfolgern der schamlosen Brunhilde, welche die Vormund-
schaft ihres Enkels Theudebert führte, gewannen die sogenannten Hansmaier,
majores domus, die Oberhand, wie Pipin v. Heristal unterclotharh. und Karl
Martell. Ihr Palast befand sich an St. Marien. Pipin's Gemahlin Pleetrudis
soll die Kirche St. Maria am Kapital haben erbauen lassen, welche so hieß,
weil hier das römische Kapital und der fränkische Königshof gestanden haben sollen.
An ihrer Stelle baute 1049 Papst Leo Ix. eiue neue, welche für die älteste Kirche
und das älteste mittelalterliche Baudenkmal Kölns gilt. Karl Martell's Nachfolger
Pipin der Kurze dachte ganz folgerichtig, daß Dem, welcher die Last der
Regierung trüge, füglich auch der Königstitel gebühre, und ließ sich vom Papst
Zacharias zum König salben. Sein berühmter Sohn, Karl der Große,
Alleinherrscher des Fränkischen Reiches, verlegte seinen Königssitz von Köln nach
Aachen. Doch ward Köln unter seiner Regierung ein Erzbisthum. Der erste
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TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]
Extrahierte Personennamen: Helena Gegenkaisers
Maxentins Julian Ursula Ursula Siegbert_Ii Siegfried_er- Siegfried Siegbert Siegbert Brunhilde Karl
Martell Karl Maria Maria Leo_Ix Leo Karl_Martell's Karl Zacharias Karl_der_Große Karl