Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 159

1900 - Leipzig : Spamer
Eingeborene von Neuseeland. 159 Opfer vom sicheren Tode rettet. Man glaubt, daß die Gesundheit des Getöteten auf den Kranken übergehe, und zwar besonders, wenn man Ge- Hirn und Augen desselben verzehre, in welchem Falle man auch von seinem Geiste in der andern Welt nicht gemartert werden kann. Der Handel mit tättowierten und geräucherten Menschenköpfen war bis vor etwa 30 Jahren gar nicht unbedeutend. Im Museum für Völker- künde zu Leipzig ist ein solcher geräucherter Kopf aufbewahrt. Die Gesichts- züge sind höchst wohl erhalten, Haare und Bart ganz unversehrt, nur die eingesetzten Glasaugen geben dem Ganzen das Ansehen einer Leiche. Eiiigeöorene von Neuseeland (2iuori), Aliim« und Frau. Ehemals beschränkte man sich eben daraus, die Köpfe, verstorbener Freunde auszuheben; als man aber merkte, daß Europäer danach als Merkwürdig- keiten begierig waren und man diese Familienheiligtümer nicht weggeben wollte, so bereitete man die Köpfe der Feinde oder der andern Erschlagenen aus ähnliche Weise und brachte sie öffentlich auf die von Europäern be- suchten Märkte, selbst nach Sydney. Die Köpfe der Häuptlinge hebt man besonders auf. Kommt ein Freund oder naher Verwandter des Toten in das Dorf, so holt man sie hervor, stellt sie hoch auf, z. B. auf Dachgiebel, über die Hausthür, auf Stangen und führt nun die Fremden an diese Stelle; diese weinen über den Toten, liebkosen den Kopf und brechen beim Gedanken an die ehemaligen Feinde und Beleidiger desselben in die furcht- barste Wut aus. Alle Sklaven suchen sich jetzt vor dem Fremdlinge zu verbergen; erblickte er einen, so könnte es leicht geschehen, daß er dem Haupte des erschlagenen Freundes einen oder den andern zum Sühnopfer brächte.

2. Das Deutsche Reich - S. 56

1900 - Leipzig : Spamer
56 Fünftes Kapitel. bebaut werden sollte, in drei Hauptteile nach der Bodenbeschaffenheit zerlegt, von welchen jeder einzelne sein Stück erhielt. Die Bestellung der Äcker wechselte dann nach Winterfrucht, Sommerfrucht und Brache ab und geschah behufs besserer Sicherung der Grenzen gleichzeitig. Rings um die Äcker breiteten sich dann Wald und Weidelaud zur uugeteilteu Benutzung der ganzen Gemeinde aus, und das Ganze zusammen hieß Mark (Grenze), die darin enthaltenen Gehöfte aber bildeten eine Markgenossenschaft. Wenn damals die deutschen Dörfer nur klein und wenig volkreich, dagegen sehr zahlreich über die Land- schaft hingebreitet waren, so mußten die Verhältnisse allmählich deren Ver- ringerung sowie eine größere Vereinigung der Wohnsitze herbeiführen. Seit Karl dem Großen ist dies fortgesetzt geschehen, das ganze Mittelalter hindurch, uameutlich aber während des Dreißigjährigen Krieges. Die Zahl der bäuer- licheu Güter verringerte sich, während die Zahl der Familien wuchs; selbst die Vermehrung der Häuser hielt nicht mit der letzteren Schritt. Am meisten noch hat sich das altbäuerliche Leben in einzelnen Teilen Schleswig-Holsteins, in den sriesischeu Küstengebieten und in Westfalen, hin und wieder auch iu ab- gelegenen Gegeudeu Süddeutfchlauds erhalteu. — Die Bauart der Häuser war schon in alter Zeit bei den verschiedenen Stämmen keineswegs gleich und in der geschichtlichen Entwickeluug unsres Volkes haben naturgemäß die Zeit- Verhältnisse zu mancherlei Wandlungen und Änderungen derselben geführt*). Am verbreiterten ist die Form des fränkischen Bauernhauses, welches eine von den wirtschaftlichen Nebengebäuden gesonderte geräumige Behausung bildet. An derselben führt auf der breiten Seite der Eingang in einen bis zur Rückwand durchgehenden Flur, in welchem sich die Sommerküche befindet. Vom Flur aus gelangt man auf der der Dorfstraße zugewendeten Giebelfeite in eine etwa quadra- tische Stube mit zwei Fenstern nach der Dorfstraße und ebeufo vielen nach dem Hofe! daneben liegt eine halb so breite einfensterige Kammer. In der Stube steht ein Kochofen für die Winterküche; in der Ecke zwischen den Fenstern hin laufen Holzbänke, vor denen der Familientisch steht. An der entgegengesetzten Seite des Flurs befinden sich einige Kammern. Durch ein Thorhaus, das eine Thür für Fußgänger und eine Einfahrt für Wagen hat, gelangt man in den Hof; links steht das Wohnhaus, rechts Ställe, Gerätschuppeu und Scheune. Das ganze Gehöft ist häufig von einem Zaune umgeben, welcher dann auch den Hausgarten umschließt. — Das sächsische Haus, welches in Westfalen und im nordwestlichen Deutschland, besonders in Schleswig-Holsteiu, angetroffen wird, vereinigt sämtliche für die Wirt- schaft nötigen Räumlichkeiten mit der Wohnung unter einem Dache. Bon der Giebelseite führt ein großes Eingangsthor zu der Diele, die sich mitten durch das Haus zieht. Auf der einen Seite derselben haben die Pferde, auf der andern die Kühe ihren Stand und werden von der Diele aus gefüttert. Über der Diele und den Viehställen findet die Ernte ihren Platz, ebenda schlafen über den Pferden die Knechte, über den Kühen die Mägde. Im Hintergrund der Diele steht der Herd, zu dessen Seiten die Bettstätten der Familie; rechts und links vom Herde erstreckt sich der Raum für die Hauswirtschaft bis zu den Seitenwänden des Hauses, durch welche je eine Glasthür ins Freie führt. — Das schweizerische Haus, welches sich in den deutschen Alpenthäleru findet, hat meist eine quadratische Form, dabei aber eine große Mannigfaltigkeit der inneren Einrichtung; bezeichnend find nament- lich ein flaches, breit überhängendes Dach und ringsum laufende Galerien darunter. — Das in der Weichselgegend vorkommende nordische Haus ist, wie das fränkische, von den wirtschaftlichen Nebengebäuden gesondert. Es hat in der Giebelseite durch eine Vorhalle seinen Zugang und wird von beiden Seiten durch Fenster erhellt; die Vorhalle ist ganz oder halb offen. Das Innere hat entweder einen einzigen oder zwei hintereinander liegende Räume. Daß das fränkische Haus sich besonders *) Vgl. „Unser deutsches Land und Volk" Bd. I, Seite 79—84.

3. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 232

1884 - Leipzig : Spamer
232. Die schleichen Gebirgspässe und ihre Riegel. die Aupa überschritten und die in der Stadt befindlichen Österreicher um- gaugen. Dennoch mußten die noch verteidigten Hänser einzeln erobert werden, bis die verschiedenen Kolonnen an der Aupabrücke zusammentrafen, den Gegnern die Rückzugslinie abschnitten und die nach Josephstadt hin Abgezogenen verfolgten. Dieser Tag raubte dem Sieger als tot oder verwundet 62 Offiziere und 1300 Mann, kostete den Besiegten 205 Offiziere und 5372 Mann, die Gefangenen eingerechnet. In dieser Schlacht stand der Erzherzog Leopold, der das 8. öfter- reichische Armeekorps kommandierte, dem 6. preußischen Grenadierregiment, dessen Chef er war, gegenüber und hatte so Gelegenheit, dasselbe nicht nur im Parade-Exerzieren kennen zu lernen. Das Lager wurde auf dem Schlachtfeld, das gleichzeitig ein Leichenfeld geworden war, aufgeschlagen. Die Verwundeten und Toten waren so zahl- reich, daß sie oft an andre Plätze geschafft werden mußten, damit nur Platz wurde zum Zusammensetzen der Gewehre und Ablegen der Tornister. So wurde denn unmittelbar neben den Toten und Verwundeten, neben den gefallenen Pferden und den offenen Gräbern geruht, geschlachtet, gekocht, gegessen, ge- schlafen und mit den Verwundeten in brüderlicher Freundschaft und Soldaten- Kameradschaft geplaudert und gescherzt. Soviel es die Zeit bis zum Abend gestattete, wurden die Verwundeten verbunden und nach der Stadt Skalitz in die Lazarette geführt, getragen und gefahren. An den für Preußen so glorreichen Tag erinnert uns manches Denkmal auf dem Schlachtfelde. Hier ruht auf einem 2 m hohen Postament ein liegender Marmorlöwe, dem ehrenden Andenken aller k. k. Krieger gewidmet; dort steht das Denkmal für einen preußischen Offizier, hier ein Obelisk mit der Inschrift: „Das Offizierkorps des k. k. 5. Jägerbataillons den am 28. Juni 1366 ge- fallenen Kameraden", dort eine Sandsteinpyramide mit den Worten: „Dem Andenken der preußischen und österreichischen Krieger, die im Kampf bei Skalitz gefallen und jetzt friedlich beisammen liegend der Auferstehung warten." Diese wilden Kämpfe waren das Vorspiel zu dem gewaltigen Ringen um Köuiggrätz am 3. Juli, durch welches ungefähr 450 000 Männer von der Ostsee, vom Rhein, vom Adriatischen Meere, von Ungarn und Siebenbürgen das Gerüst zu einem politischen Neubau zimmerten. Laildcshut. Nachdem wir nun die. Gegenden kennen gelernt haben, in welchen sich die wichtigen Schlachten des Jahres 1866 abspielten, die Orte auf böhmischem Boden, welche dem Eindringen eines feindlichen Heeres soviel Schwierigkeiten bereiten, weil sie den Pässen, welche durch die Sudetenkette führen, wie schwere Riegel vorgeschoben sind, weil sie als natürliche Festungen das Land schützen, kehren wir zu den Pässen selbst zurück und verweilen zu- nächst bei Landeshut. Diese Stadt liegt auf dem Wege zwischen Striegau und Bolkenhain einerseits und Trantenan anderseits. Wir zählen in der Stadt 5800 Einwohner, deren Haupterwerbszweig die Leinenfabrikation ist. denn dort haben wir 15 Leinenfabriken, von denen die bedeutendste über 2000 Arbeiter be- schäftigt; eine Flachsgarn-Maschinenspinnerei arbeitet mit 7500 Spindeln. Der Boden um die Stadt ist in den Thalgegenden sehr fruchtbar und weist in der Nähe des Bober üppige Wiesen auf; in der Umgegend sind bedeutende Forsten. Landeshnt wurde im Jahre 1294 vom Herzog Bolko I. von Schweidnitz zur

4. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 295

1884 - Leipzig : Spamer
Der Ring und das Rathaus. 295 einen hölzernen Pflock in die Thür, und solche Pflöcke trug er in der Tasche stets bei sich. Zur rechten Seite steht ein Gewappneter mit der Überschrift: „Ich bin des Rats geharnischter Mann, Wer mich anfaßt, der muß ein Schwert han." Diese Figur stellt einen Beamten, des Rates reisigen Knecht, dar, der die Pflicht hatte, in voller Rüstung, besonders zur Nachtzeit, die Nachbarschaft der Stadt zu durchlaufen und alles Verdächtige zu berichten. Marktplatz in Breslau. Im ersten Stock befindet sich der Fürstensaal, der nicht groß, aber schön gewölbt ist, dessen Gewölbe in der Mitte von einer Säule getragen wird. Auf der rechten Seite an der Wand führt ein Wappen die Inschrift: Felix 1 . . s timet, Infelix f civ"as <luae tempore pacis bella < . d- H-: Unglümch } ^ bic Stadt, welche zur Zeit des Friedens Kriege { Hier in diesem Saale wurden die schlesischen Fürstentage abgehalten, auf denen das Recht hatten zu erscheinen die Fürsten und Standesherren, die De- putierten des Adels der Erbfürstentümer und der Stadt Breslau, die Ab- geordneten von acht Städten mit zusammen einer Stimme. Hier huldigten im Jahre 1741 die Schlesier feierlich Friedrich Ii. Auf einem drei Stufen hohen

5. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 332

1884 - Leipzig : Spamer
332 Die schlesische Hauptstadt und ihre Umgebungen. Töchterlein und einen hübschen, aber trotzigen und leichtsinnigen Burschen hatte. Aus diesem Lehrling und dem Töchterchen des Meisters wurde gar bald ein Liebespaar; aber Meister Frank dachte nicht daran, dem armen und unerfahrenen Burschen seine Tochter zu versprechen. Darüber ergrimmte der Bursche und zog hinaus in die Welt; er hoffte durch seine Geschicklichkeit in der Weite seine Nahrung zu finden, aber niemand nahm ihn in Arbeit, weil er sich nicht als Geselle ausweisen konnte. So kam er denn bald herunter, irrte planlos umher in zerrissenen Kleidern und halb verhungert. Als er eines Tages er- wachte — er hatte unter freiem Himmel im Walde geschlafen — standen einige wild aussehende Männer um ihu, die ihn aufforderten, einer der Ihrigen zu werden; sie seien Straßenräuber, die ein lustiges Leben führen. Der Bursche nahm den Vorschlag an, blieb über zwei Jahre bei den Räubern und hatte das Glück, allein den Verfolgern zu entgehen, während alle seine Kameraden der Gerechtigkeit in die Hände fielen. Mit den geraubten Schätzen beladen, ritt er in seine Vaterstadt ein, ging zum Vater seiner Geliebten und bat um die Hand derselben; er erzählte, wie ihm in der Welt alles geglückt sei und er als reicher Mann zurückkehre; aber Meister Frank glaubte dem Burschen nicht und warf ihn zur Thür hinaus. Wütend und Rache schnaubend eilte der Räuber nach der Insel des Domes, wo der ihm verwandte Domtnrmwart ihm eine Herberge gab. In der Nacht schlich er fort, erbrach den Laden des Goldschmiedes, warf Stroh, Zunder und zuletzt eine brennende Lunte hinein und entfloh dann. Kaum hatte er den Dom erreicht, da weckte die Sturmglocke die Bürger; denn des Gold- schmieds Haus brannte hell, und vom Sturme getrieben wälzte sich die Flamme von Haus zu Haus, von Straße zu Straße. Der boshafte Brandstifter steckte den Kops durch eine Luke des Domturmes und sog gierig den Rauchdampf ein, der den Turm einhüllte. Da kam ihm plötzlich ein wunderliches Grausen an; es kam ihm vor, als werde ihm die Luke zu eng. Er wollte seinen Kopf zurückziehen, aber konnte es nicht. Immer enger zog sich das steinerne Band um seinen von der Anstrengung geschwollenen Hals. Er zerschlug sich die Häude an der Mauer, die ihn gesangen hielt; er schrie um Hilfe, die Augen traten starr aus ihren Höhlen, und sehr bald endete der Verräter sein Leben durch Erstickungstod. Das Gesicht an der Mauer des Turmes, noch heute sichtbar, ist das Konterfei des Bösewichts. Hofer mit dem langen Barte. Zur Zeit Karls Y. lebte in Breslau ein Weißgerber, der Hofer hieß und einen so langen Bart hatte, daß er ihm bis auf die Sohlen feiner Füße reichte. Damals ließ sich in Wien ein fremder Mann mit einem langen Barte für Geld sehen; und als zwei Ratsherren aus Breslau erklärten, daß in ihrer Vaterstadt ein Mann lebe, der einen längeren Bart habe, wollte das der Kaiser nicht glauben, befahl dann aber, daß Hofer auf seine Kosten nach Wien kommen und, wenn er den Sieg über den Fremden davontragen würde, sich eine Gnade von ihm ansbitten folle. Hofer reiste nach Wien, stellte sich dem Kaiser vor, und es zeigte sich alsbald, daß sein Bart länger war als der des Fremden. Als nun der Kaiser den Sieger ausforderte, sich eine Gnade auszukitten, sagte Hofer, der ein reicher und bereits bejahrter Mann war, er bedürfe nichts; allein wenn ihm der Kaiser eine Gnade bewilligen wolle, so möge er befehlen, daß, wenn er gestorben sein würde, der gesamte Breslauer Rat seine Leiche begleiten solle. Diese Ehre ist ihm bewilligt worden, und das Grabmal Hofers ist noch heute in der Kirche zu St. Barbara zu sehen.

6. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 392

1884 - Leipzig : Spamer
392 Land und Leute im Großherzogtum Posen. selbstgewirktem Zeuge, in dem schmutzigen Schafpelze, den er im Winter trägt, in dem ungeordneten, langen Haupthaare und schlecht gepflegten Barte empfiehlt er sich nicht. Im allgemeinen steht er auf sehr niedriger Bildungsstufe. In der Jugend hat er sich nur die notdürftigsten Kenntnisse angeeignet. Je älter er wird, desto mehr entfchlägt er sich der Kunst des Lesens und Schreibens, die er sich einst hat widerwillig aufdrängen lassen und von der er keinen Gebrauch zu machen weiß. Aber die polnischen Bauern sind ein kräftiger, leiblich und geistig gesunder Menschenschlag von unzweifelhafter Kulturfähigkeit und, wie es scheint, dazu bestimmt, von sich aus ihre Nation zu verjüngen, abgestorbene Glieder zu ersetzen, krankende mit frischen Säften zu versorgen. Der Bauer ist freier Eigentümer seiner Hufe; die ehemaligen Lasten und Dienste sind beseitigt. Was sich jetzt noch dem Aufblühen des Bauernstandes entgegenstellt, ist Haupt- sächlich der aus feiner Vergangenheit überkommene Mangel an Trieb zur Thätigkeit, ferner seine Bedürfnislosigkeit, die ihn lehrt, mit einem geringen Erwerbe zufrieden zu sein, endlich die Zähigkeit, mit welcher der Bauer überall an veralteten, unzureichenden Grundsätzen des Wirtschaftsbetriebes festhält. Nicht mit einem Schlage konnte aus dem Leibeignen ein thätiger Landwirt werden; aber die Macht der Trägheit wird immer mehr weichen, der Ertrag und der Wert der Grundstücke Posens stetig zunehmen. Wenig Ansprüche macht der Bauer in bezug auf seine Wohnung. Ein Besitzer von 70 und mehr Morgen Land bewohnt oft einen unter niedrigem Strohdache aus Lehm kunstlos errich- teten Bau, in dem wir nicht immer den Luxus eines gedielten Fußbodens finden; einige roh gearbeitete Stühle, ein Tisch, eine große Lade, zuweilen eine Kommode sind ausser den Betten das einzige Gerät; die Wände sind mit wenigen grob gemalten Heiligenbildern geschmückt. Die Wirtschaftsgebäude sind meist bau- fällig, gegen Wind und Regen schlecht verwahrt, mit Stroh gedeckt und aus Lehm errichtet. Der meist enge Hof, in dem die Geräte durcheinander liegen, gewährt kein Bild von Ordnung. Oft muß man erstaunen über die Dürftigkeit der Saat auf fruchtbarem Boden, eine Folge schlechter Düngung und Bestellung. Der Viehstand beschränkt sich auf die notwendigsten Tiere, die nur geringen Ertrag liefern. Die Pferde fehen zwar klein und schwächlich aus, werden aber meist nicht schlecht gefüttert und sind den Anstrengungen, die ihnen zugemutet werden, vollkommen gewachsen; denn der polnische Bauer schont seine Pferde nicht, er liebt schnelles Fahren selbst auf holperigen oder von Regen und Schnee aufgeweichten Wegen. Das Gemütsleben des polnischen Bauern steht im Einklänge mit feiner traurigen Vergangenheit, mit den Ebenen des Landes, mit dem unfreundlichen Aussehen der schattenlosen Dörfer, mit der dumpfen Luft der engen Wohnungen, in denen er nach harter Feldarbeit im Sommer den langen Winter hindurch träge hinbrütet. Da ertönt selten ein munteres Volkslied, ein kräftiges Sol- datenlied. Nur im Rausche legt der Bauer seine friedliche Gesinnung ab: da läßt er sich zu Händeln und Gewaltthätigkeiten herbei, die nicht in seiner Natur liegen. Er ist meist bedächtig und vorsichtig, oft aber auch im Gegensatz hierzu leichtblütig und sorglos. Bei der Verheiratung werden die künftigen Existenz- mittel in Erwägung gezogen, und da gibt es oft ein Handeln und Bieten, das freilich dem ehelichen Glücke später keinen Abbruch thut. An eine Verbesserung seiner Lage denkt der Bauer wenig. Er ist zufrieden, wenn sein Grundstück ihn

7. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 462

1884 - Leipzig : Spamer
462 Im Regierungsbezirk Bromberg. aus. Der Zauber gelaug vortrefflich, bald lag der Körper des alten Starosten frisch und verjüngt da, aber Leben konnte Matthias ihm nicht zurückgeben; denn die Seele war ihm entwichen, weil er das Gefäß, in das er sie gesperrt, nicht luftdicht verschlossen hatte. Er versuchte zu fliehen, aber die Flucht miß- lang; der Schwarzkünstler wurde von den Richtern zum Flammentode verurteilt. Das Begräbnis des Starosten fand mit großem Gepränge statt; hinter dem Sarge schritt, mit Eisenketten beschwert und eine brennende Fackel in der Hand, Matthias einher, der schon nach wenigen Tagen den Scheiterhaufen be- steigen sollte. Nun bereute er seiue böse That und hatte im Gefängnis Sehn- sucht nach einem Priester. Ein Geistlicher von ärmlichem Aussehen, als wäre er ein Bettelmönch, erscheint in der dunklen Zelle, und ihm bekennt Matthias sein Unrecht. Aber ein höhnisches Gelächter erscholl unter der Kutte bei dieser Anklage, denn Pan Twardowski hatte sich unter dem Gewände des Mönches in die Zelle geschlichen. „Willst du mir treu sein, alle meine Befehle genau vollziehen, so rette ich dich", sagte Twardowski. „Das schwöre ich Euch", eut- geguete Matthias „ich will Euch nie verlassen, Euer Diener, Euer Sklave, Euer Hund will ich sein." Der Zauberer nahm den Diener bei der Hand, öffnete das Pförtchen, und beide verließen die Zelle. Die Wache that ihnen nichts. Als Matthias nach kurzer Zeit von dem Fenster eines Hauses auf den Markt- platz hinausschaute, sah er, wie er — in zweiter Gestalt zum Holzstoß geführt wurde, während er selbst gerettet und gesichert war. Der Diener des Zauberers weinte aus Rührung über seinen Doppelgänger, wunderte sich aber nicht wenig, als er sah, wie sich der vermeintliche Missethäter auf dem Holzstoß in ein Bund Stroh verwandelte und alles Volk, über dieses Wunder entsetzt, sich be- kreuzte und die Flucht ergriff. Nachdem Twardowski längere Zeit in Bromberg zugebracht hatte, kehrte er nach Krakau zurück und begann wieder sein einsiedlerisches Leben. In dem Bewußtsein, alle Macht und alles Wissen zu umfassen, fühlte er sich nicht glücklich. Der Gedanke quälte ihn, daß er die Welt noch nicht genossen habe und nun zu alt und abgelebt sei, um sie noch genießen zu können. Arbeit und Sorge hatten sein Haar gebleicht und ausfallen lassen, seine Augen waren von Ringen um- geben, seine Wangen eingefallen wie altes Pergament, seine Haltung hinfällig und gebückt. Er rief seinen treuen Diener herbei und sagte ihm, daß er ihn verjüngen solle. Der Zauberer gab die sorgfältigste Unterweisung, beschrieb jede Zeit, jede Salbung, jedes Mittel aufs genaueste. Drei Jahre, sieben Monate und sieben Tage wollte der Zauberer im Grabe ruhen, nachdem er in bestimmter Reihenfolge sieben Tage mit sieben Salben und Kräutern zur Zeit des Neu- mondes in schlafendem Zustande gesalbt war. Unter dem Schein von sieben aus Leichenfett bereiteten Kerzen war der Körper auszugraben. Die Verjüngung gelang. Aus dem geöffneten Sarge dufteten Blumen dem Diener entgegen, in die sich die Hobelspäne verwandelt hatten, und in den Blumen lag ein kleiner Knabe, der in wenigen Tagen zum kräftigen Jüngling gedieh. Für Twardowski begann ein neues Lebeu. Er bezog ein großes Haus, mietete zahlreiche Dienerschaft, richtete das Haus so prachtvoll ein, daß es von Gold und Silber strotzte, versorgte seinen Keller mit edlen, feurigen Weinen, seinen Marstall mit den prächtigsten Pferden und besorgte sich aus Deutschland kostbare Kutschen. Die Bücher blieben bestaubt im Winkel liegen. An Freunden

8. Bilder vom Niederrhein - S. 354

1882 - Leipzig : Spamer
354 Die Grafschaft Mark. Schichten des Kalksteingebirges ursprünglich eine horizontale Lage auf dem Boden des Meeres einnahmen, daß sie aber dann durch unterirdische Kräfte in ihre jetzige aufgerichtete Stellung emporgehoben wurden. Dadurch wurden sie natürlich theilweise durchbrochen, theilweise über einander geschoben, und es bil- deteu sich Klüfte und Sprünge. Dadurch war auch dem Wasser von außen der Weg ins Innere gebahnt. Niederschlag aus der Atmosphäre sickerte in die Spalten ein und arbeitete sich bis zur Thalsohle durch. Diese zersetzende Kraft erweiterte durch Abspülungen und Durchbrüche die bereits vorhandenen Hohl- räume. Dazu kam, daß der Kalkstein in Wasser lösliche Bestandtheile enthielt. So erzengen sich die wunderbarsten Tropfsteingebilde, die uns mehr das Werk der Kunst als der Natur zu sein scheinen. Ost sammelt sich die Feuchtigkeit an der Decke zu großen Tropsen, die endlich vermöge ihrer Schwere abfallen. An anderen Stellen regnet es förmlich von der Decke herab und stäubt, wie Karl Vogt in einem Aussatze der Gartenlaube (Jahrg. 1869, Nr. 9 u. 10) so schön beschreibt, nebelartig empor. Wp ein Wassertröpfchen hinkommt, bleibt ein krystallisirtes Kalktheilchen sitzen, und darum setzen sich andere an. So ent- stehen an den Wänden, wo das Wasser abrinnt, förmliche Vorhänge mit dem kunstvollsten Faltenwurf. Von der Decke aber, wo die Tropsen abfallen, bilden sich Zapfen nach unten, und da, wo der Tropfen auffällt, wächst nach oben ein Kegel entgegen, bis sie schließlich zu einer die Decke gleichsam tragenden Säule zusammenwachsen. Auch Pflanzen, wie Algen und Schimmel, befördern solche Gebilde, umhüllen sich mit Kalkstein, verwesen schließlich, lassen aber in feinen, durchsichtigen Röhrchen an der Decke oder spitzenartigen Geweben an den Wänden ihre ursprüngliche Gestalt zurück. Je reiner das einsickernde Wasser ist und je ungestörter es im Innern wirken konnte, um so reicher ist die Formen- bildung, um so durchsichtiger die Farbe der Krystalle. Die interessanteste dieser Höhlen ist wol die berühmte Dechenhöhle bei Letmathe in der sogenannten Grüne, wo die Bahn nach Iserlohn durch einen mächtigen Damm das Thal durchschneidet. Dieselbe hat ihren Namen von dem als Geognost hochberühmten vi-, v. Dechen und ward 1868 zufällig bei Eisenbahnbanten entdeckt. Eine solche Höhle war schon 1477, der Lübecker Chronik von Detmar zufolge, bei Iserlohn von einem Jäger entdeckt worden. Man soll darin Todtengebeine von ungeheurer Größe, Arm- und Beinknochen so dick wie der achte Theil einer Tonne und einen Kopf so groß wie einen Scheffel gefunden haben. Auch in der Dechenhöhle fand man viele Ueberreste fossiler Thierknochen, wie von dem ausgestorbenen Höhlenbären (Ursus spelaeus), der Höhlenhyäne (Hvaena spelaea), von verschwundenen Hirschgattungen und dem urweltlichen Pferde. In der benachbarten Grürmannsh öhle, an deren Eingang zwei steil aufragende Felsen mit Namen „Mönch und Nonne" sind, fand man Reste vom Mammnth (Elephas primigenius). Auch Steinbeile. Steinmesser, gespaltene Knochen u. dgl., die auf eine Bearbeitung durch Menschenhand hindeuten, findet man sast noch täglich in dieser Gegend. Mit diesen hochwichtigen Forschungen be- schästigt sich insbesondere der 1877 in Hamm gegründete Zweigverein der „Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte". Doch betreten wir die merkwürdige Grotte selbst. Vom Eingange aus wandeln wir in mehrfachen Windungen westlich 289 m weit; die Breite beträgt durchschnittlich 5—6 in. Ein Gefühl der Andacht und Bewunderung zu gleicher

9. Bilder vom Niederrhein - S. 406

1882 - Leipzig : Spamer
406 Die Seltne, das mittlere und untere Ruhrthal. „Es sind vorhanden 1648 Schmelz-, Glüh-, Wärm-, Schweiß- und Pnddel-, Cupol- und Flammen-, Koaks- und andere Oefen, 298 Dampfkessel, 77 Dampf- hämmer von 2—1000 Centnern. 18 Walzpressen, 294 Dampfmaschinen von 2—1000 Pferdekräften. zusammen 11,000 Pferdekräfte ausmachend. 1063 Werkzeugmaschinen. Drehbänke. Fraisbänke, Bohrmaschinen, Hobelmaschinen, 42 Loch- und Stoßmaschinen, 32 Pressen, 63 Schleifmaschinen. 31 Schmirgel- Maschinen. 142 andere Maschinen." Der tägliche Verbrauch von Kohlen und Koaks beträgt durchschnittlich 1,800,000 kg (1800 Tonnen), die mit 180 Doppel- wagen herbeigeschafft werden. An Wasser wird durch eine besondere Wasser- leitung aus der eiue Meile weit entfernten Ruhr täglich 24,700 kbm zugeführt. Zur Illumination der Werkstätten und Verkehrswege verbrennen 21,215 Flam- men jährlich 7v4 Millionen Kubikmeter Leuchtgas; außerdem brennen 1778 Straßenlaternen. Nach allen Richtungen laufen normalspurige Schienengeleise, im Durchschnitt von 38,92 km Länge, mit 201 Weichen und 35 Drehscheiben; den Betrieb besorgen 14 Tenderlokomotiven und 537 Wagen. Daneben laufen noch 18 km lange schmalspurige Geleise mit 263 Weichen und 16 Drehscheiben, auf denen 10 Lokomotiven und 210 Wagen fahren. Dazu kommt ein Fuhr- park mit 214 Karren und 80 Pferden, eine 60 km lange Telegraphenleitung, die 31 Stationen mit 45 Morseapparaten und 13 Stationen mit Induktoren für den Eisenbahnbetrieb besitzt. Dieses ineinander greifende Riesenuhr- und Räder- werk überblickt der „Gußstahl-Krösus" mit klarem Kopfe und rastlosem Eifer. Fremden gegenüber wird in den abgeschlossenen Werkstätten die größte Schweigsamkeit über den innern Betrieb beobachtet und die strengste Kontrole über die Arbeiter selbst ausgeübt. Zur Schärfung der Pflichttreue fehlt es nicht an besonderen Belohnungen für die Aufseher, Werkführer und Ingenieure. Alle Fabrikräume find eingefriedigt und den ganzen Häuserkomplex umgiebt eine Art chinesischer Mauer aus Stein und Holzwerk. Vor allen Thüren und Ein- gängen halten Thürhüter in besonderen Häuschen bei Tag und bei Nacht streng Wache. Besonders vorsichtig wird die nächtliche Revision der sämmtlichen Ge- bäulichkeiten durch die wachthabende Mannschaft der Fabrikfeuerwehr, die zu- gleich die Polizei vertritt, gehandhabt. Um lästige Besucher und unbefugte Neugierige abzuhalten, liest man an den Haupteiugängen Bekanntmachungen, die vor unmotivirten Nachsuchungen um Eintritt warnen. Wo sollte dies auch hinführen, wenn der Zutritt dem Publikum freistünde? Abgesehen von der Störung der Arbeiter und der Gefahr des Ausplauderns von Fabrikgeheimnissen könnte Herr Krupp ein besonderes Bureau und eine förmliche Kompagnie von Fremdenführern unterhalten. Die Kruppsche Fabrikstadt — denn so kann man wol seine Gebäude nennen — durchschneidet eine Chaussee, die dieselbe in eine nördliche und südliche Hälfte trennt. Rechts und links am Wege befinden sich die Eingänge. Durch besondere Vergünstigung treten wir von links in die „Kruppschen Südstaaten". Wir be- merken dort große schwarze Tafeln mit vielen Hundert Häkchen, an welchen die Arbeiter die Blechmarken mit ihren Nummern jeden Morgen vorfinden, die sie dann beim Eintritt in ihren Arbeitsraum dem Werkführer abgeben. Dieser führt darüber genau Buch; am Abend erhalten die Arbeiter ihre Nummern wieder und werfen sie in einen Briefschalter, worauf sie Jemand reihen- weise ordnet.

10. Bilder vom Niederrhein - S. 309

1882 - Leipzig : Spamer
Agrikultur, Bergbau und Industrie. 309 Agrikultur. Während die Höhen fast ganz mit Wald, die Thäler mit Wiesen bedeckt sind, hat das Ackerland nur eine geringe Ausdehnung. In eine Menge kleiner Gebiete getheilt, die, abwechselnd mit Roggen, Haser, Kartoffeln und Klee bestellt, einen bunten Anblick gewähren, erstreckt es sich gewöhnlich am unteren Abhänge der Berge hin, welche die Dörfer umgeben. Letztere liegen mit wenigen Ausnahmen in den Thälern an der Stelle, wo zwei oder mehrere derselben zusammenstoßen. Ihre zweistöckigen, aus Fachwerk gebauten Häuser verrathen schon durch ihr ganzes Aeußere den Sinn für Ordnung und Reinlich- keit, welcher die Bewohner derselben so sehr auszeichnet, und ihre weißgetünchten Wände mit schwarz angestrichenem Gebälk bilden einen anmnthigen Gegensatz zu dem Grün der sie umgebenden Bäume und der bis dicht an die Dörfer herantretenden Wiesen. Sie sind mit moosbedeckten Strohdächern versehen, neben welchen wir namentlich aus den neuereu Gebäuden der Hauptthäler auch schon manches Schieferdach erblicken. Bei allen Strohdächern bemerken wir noch zwei am Giebel sich kreuzende Balken, deren Ende mit Schnitzwerk verziert ist, welches ebenso wie in Westfalen Pferdeköpfe darstellen soll. Wir finden dieselben in der Nachbarschaft Westfalens auch in anderen Landstrichen, während sie weiter nach Süden, z. B. auf dem Westerwald, schon nicht mehr vorkommen. Die Dächer sind hoch und spitz und die Speicher, welche zur Aufbewahrung fast sämmtlicher Vorräthe dienen, dem entsprechend geräumig. Für Scheune, die fast nur zum Dreschen dient, und Stallung giebt es keine besonderen Gebäude, sondern beide sind mit dem Wohnhause unter einem Dache vereinigt. Trotzdem ist das ganze Gebäude meist ziemlich klein, und dem entsprechend ist auch der Grundbesitz nur ein geringer. Infolge der seit Jahrhunderten bestehenden unbegrenzten Theilbarkeit der Güter haben nur wenige Bauern so viel Land, daß sie zur Bearbeitung desselben Dienstboten nöthig haben; die meisten besorgen es allein mit ihrer Familie, und da das Klima rauh und der Boden unfruchtbar ist, so ernten sie durchschnittlich nicht so viel, wie sie für ihren Haushalt be- dürfen. Wenn auch die Viehzucht bei der Beschaffenheit des Landes wichtiger ist als der Ackerbau, so hat doch nur die geringe Minderzahl mehr als drei Stück Rindvieh, die meisten noch weniger. Es giebt daher in den nur auf Landwirtschaft angewiesenen Bezirken des Landes keine reichen Bauern, wie sie anderwärts so häusig sind. Da auch der Hauberg jetzt nur wenig einträgt, so sind die meisten Bauern trotz ihrer Betriebsamkeit, Sparsamkeit und höchst einfachen Lebensweise verschuldet. Das ganze Siegerland nebst dem Freien- grund würde ein eben so armes Land sein wie der Westerwald und manche um- liegende Bezirke, ja, es würde kaum im Stande sein, auch nur ein Drittel seiner gegen 70,000 Seelen zählenden Bevölkerung zu ernähren, wenn es nicht andere bedeutende Quellen des Wohlstandes hätte, nämlich Bergbau und Industrie. Wergöau und Industrie. Der Bergbau des Siegerlandes und Freien- grundes ist uralt und beschränkte sich wol zuerst auf die Förderung der an der Oberfläche der Erde am Ausgehenden der Gänge anstehenden Erze. Zeugen davon sind die mächtigen, langgestreckten Furchen, die sogenannten Pin gen, welchen wir noch heute begegnen, wenn wir die erzreichen Berge durchwandern. Auch Sagen weisen auf einen alten Bergbau hin. Eine solche giebt es z. B. über den erzreichen Altenberg im Norden des Siegerlandes. Dort stand vor
   bis 10 von 48 weiter»  »»
48 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 48 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 0
3 8
4 0
5 25
6 0
7 10
8 0
9 10
10 2
11 0
12 0
13 2
14 0
15 0
16 8
17 0
18 6
19 13
20 0
21 2
22 1
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 1
29 1
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 6
38 7
39 10
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 5
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 11
1 56
2 0
3 29
4 55
5 95
6 95
7 6
8 10
9 14
10 62
11 23
12 49
13 36
14 0
15 16
16 74
17 99
18 22
19 56
20 6
21 97
22 7
23 53
24 29
25 6
26 5
27 2
28 74
29 11
30 1
31 1
32 11
33 2
34 12
35 30
36 129
37 43
38 19
39 41
40 42
41 13
42 23
43 16
44 11
45 51
46 29
47 6
48 36
49 100
50 20
51 11
52 16
53 1
54 83
55 1
56 3
57 34
58 10
59 10
60 7
61 17
62 6
63 1
64 36
65 6
66 4
67 7
68 17
69 16
70 157
71 17
72 56
73 19
74 3
75 36
76 110
77 122
78 11
79 18
80 24
81 1
82 41
83 5
84 17
85 19
86 6
87 52
88 4
89 1
90 6
91 48
92 228
93 19
94 96
95 15
96 1
97 9
98 46
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 191
1 7
2 5
3 5
4 1
5 2
6 43
7 0
8 0
9 0
10 1
11 2
12 46
13 19
14 4
15 0
16 1
17 0
18 2
19 4
20 1
21 1
22 0
23 0
24 7
25 57
26 0
27 0
28 7
29 2
30 1
31 4
32 9
33 8
34 13
35 0
36 14
37 0
38 8
39 7
40 1
41 2
42 4
43 29
44 3
45 0
46 2
47 12
48 0
49 1
50 16
51 11
52 17
53 0
54 2
55 0
56 0
57 3
58 1
59 8
60 0
61 5
62 0
63 0
64 0
65 6
66 6
67 0
68 0
69 0
70 1
71 1
72 20
73 0
74 0
75 10
76 0
77 0
78 2
79 0
80 4
81 68
82 8
83 1
84 2
85 0
86 1
87 1
88 2
89 21
90 0
91 6
92 0
93 0
94 4
95 15
96 4
97 4
98 1
99 1
100 5
101 1
102 15
103 0
104 0
105 23
106 5
107 5
108 0
109 0
110 2
111 3
112 4
113 1
114 4
115 4
116 2
117 3
118 0
119 13
120 2
121 2
122 7
123 8
124 16
125 52
126 1
127 7
128 0
129 11
130 6
131 26
132 0
133 13
134 0
135 6
136 26
137 2
138 0
139 1
140 2
141 1
142 64
143 4
144 0
145 1
146 0
147 2
148 2
149 0
150 0
151 2
152 7
153 17
154 5
155 4
156 3
157 3
158 0
159 4
160 2
161 0
162 0
163 0
164 1
165 0
166 4
167 4
168 4
169 7
170 0
171 2
172 6
173 10
174 0
175 10
176 0
177 4
178 0
179 5
180 0
181 0
182 2
183 30
184 1
185 1
186 0
187 1
188 2
189 0
190 0
191 2
192 1
193 2
194 7
195 2
196 15
197 0
198 2
199 22