Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Das Königreich Preußen. 337
Betrachten wir die Erhebungsverhältnisse der Provinz, so erkennen
wir die letztere als einen Teil des norddentschen Tieflandes. Es lassen sich
in der Oberflächenform drei von einander abweichende Teile unterscheiden:
1) das östliche, fruchtbare Hügelland, welches im Süden mit der mecklen-
burgischen Seenplatte zusammenhängt; 2) ein niedriges, fruchtbares Flachland,
die „Marsch", im Westen und 3) eiue schwachwellige, unfruchtbare Hochebene,
das Heideland, zwischen den beiden ersteren. Die Ostseeinseln gehören der
Hügel-, die Nordfeeinseln der Marsch- oder Geestlandschaft an. Die Wasser-
scheide zwischen der Ost- und Nordsee liegt in dem östlichen Hügellande, an der
Grenze des Heiderückens.
Die mittlere Höhe des Hügellandes beträgt 35—70 in; es tritt oft mit hohen
Uferrändern gegen die See vor. Die höchsten Erhebungen desselben sind der
Bungsberg bei Eutin (159 m), der Pielsberg oder Hessenstein bei Lütjen-
bürg (127 m) und der Scheelsberg bei Eckernförde (109 in). Der Heiderückeu
verflacht sich gegen Westen und geht allmählich in die sogenannte Vorgeest über,
welche wiederum durch die Sandmarsch und Vormarsch zu der eigentlichen Marsch
hinführt. Die letztere besteht aus Alluvium, Niederschlägen des Meeres und der in
dasselbe mündenden Flüsse; die übrigen Teile des Landes gehören dem Diluvium an.
Das Heideland besteht gegen das Hügelland hin aus Geschiebesand, der noch zur
Forstwirtschaft und zum Kornbau ausreicht; weiter westwärts folgt ein weißer Sand,
welcher auf losem, braunem Sandstein ruht und als „Ahlformation" bezeichnet wird.
Die letztere läßt Ackerbau und Banmwnchs kaum zu und stellt daher, besonders in
Holstein, fast gänzlich unwirtbares, nur mit Heidekraut bedecktes Land dar, in welchem
übrigens auch größere Sümpfe und Torfmoore nicht selten sind. In der Nähe der
Marsch finden sich auch Anhäufungen von Flugsand, die sogenannten Binnenlands-
dünen. Feste Gesteinsmassen älterer Formation treten nur selten auf; unter anderm
findet sich bei Segeberg der Kalkberg (Anhydrit und Gips der Zechsteinformation,
unter dem Gips in geringer Tiefe ein großes Steinsalzlager), bei Elmshorn eine
mächtige Rötelschieferablagernng (durchwachsen mit Steinsalz und mit starker Sol-
quelle versehen); an einzelnen Punkten liegen Kreideschichten zu Tage (bei Heiligen-
Hasen und Itzehoe); tertiäre Gebilde sind weit verbreitet, bauwürdige Braunkohlen-
ablagerungen werden indes vermißt. Die Trinkwasserverhältnisse sind im ganzen
nicht günstig. Zwar findet sich in dem östlichen Hügellande meist gutes Wasser in
ausreichender Menge, auf der Geest ist dasselbe indes ziemlich spärlich und bisweilen
durch Eisen- und Moorteile verunreinigt, und noch ungünstiger steht es auf der
Marsch, wo man sich fast, allgemein mit Regenwasser behelsen muß; neuerdings sucht
man dem angedeuteten Übelstande mit mehr oder weniger Erfolg durch artesische
Brunnen abzuhelfen. — Im Jahre 1883 waren von dem Gesamtboden der Provinz
1097428 ha Acker- und Gartenland und Weinberg, 204083 ha Wiesen, 334522 ha
Weide, Hutung, Öd- und Unland, 119690 ha Forsten und Holzungen und 128463 ha
Haus- und Hofräume, Wege und Gewässer. Verhältnismäßig groß sind also die
Weiden :c. (17,. Proz. gegen 2,2 in Schlesien und 4,7 Proz. in der Provinz Sachsen),
sehr gering an Umfang dagegen die Forsten (mit 6,4 Proz. der geringste Stand in
der Monarchie; Brandenburg 32,5, Schlesien 28,g, Hessen-Nassau sogar 40 Proz.).
Hinsichtlich der Bewässerungsverhältnisse ergibt sich zunächst eine
weite Küste, und zwar ist dieselbe noch ausgedehnter an der Ostsee als an der
Nordsee; dort machen sich Ebbe und Flut fast gar nicht, hier stark geltend.
Unbedeutende Gewässer gehen in die Ostsee, entwickeltere in die Nordsee (die
Wasserscheide liegt in der Nähe der Ostsee); Überschwemmungen treten an
beiden Küsten auf. Abgesehen von der Elbe, welche nicht nnr die Provinz im
Südwesten begrenzt, sondern auch mehrere Flüsse aus derfelben aufnimmt, ist
die Eid er der Hanptflnß, welcher schon am Ende des vorigen Jahrhunderts
vermittelst eines Kanals zu eiuer Verbindung der Ost- und Nordsee benutzt
wordeu ist. Landseen finden sich besonders im östlichen Holstein ziemlich zahlreich.
Das Deutsche Reich. 99
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl]]
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Geschlecht (WdK): koedukativ
Das Königreich Preußen. 401
Schiffe gezählt worden. Für den Verkehr von der Mainmündung bis Frankfurt a./M.
war bisher der Umstand hinderlich, daß die Güter in Mainz umgeladen werden
mußten; nachdem die Strecke bis Frankfurt a./M. kanalisiert worden ist, hat sich der
Frachtenverkehr dahin auf dem Main bedeutend gehoben (statistische Angaben sind
noch nicht möglich). Die Schiffahrt auf der Fulda ist nach Eröffnung der Nord-
bahn im wesentlichen auf den Verkehr von Baumaterial beschränkt. — Die gut ge-
haltenen Kunststraßen hatten bereits zu Ende der siebziger Jahre im Bezirke Kassel
etwa 7000, im Bezirke Wiesbaden gegen 1400 km Länge. — Von den Eisenbahnen
ist vor allem die von Hannover kommende Linie zu erwähnen, welche über Göt-
tingen, Bebra, Fulda und Frankfurt a./M. zum Rheine (bei Kastell) führt; sodann
eine zweite, welche von Karlshafen über Kaffel, Marburg. Gießen, Weilburg, Lim-
bürg nach Oberlahnstein leitet und, den Rhein aufwärts gehend, sich mit der ersteren
Linie vereinigt. Beide Hauptstrecken sind miteinander verbunden: von der Halle-
Kasseler Bahn her durch die Strecke Eichenberg-Münden-Kassel; von der Thüringer
Bahn her durch die Strecke Bebra-Guntershausen, von der Leineselde-Gothaer Bahn
her durch die Linie Dingelstedt-Niederhohne-Kassel und Waldcappel-Treysa; außerdem
durch die Strecken Fulda-Gießen. Gelnhausen-Gießen, Frankfurt-Gießen, Höchst-
Limburg. Außerdem zweigen sich noch seitwärts mehrfache Bahnlinien ab (Elm-
Gmnnden, Hanau-Aschaffenburg, Hanau-Offenbach-Frankfurt a./M., Frankfurt a./M.-
Darmstadt-Heidelberg, Frankfurt a./M.-Mainz am linken Flußufer, Frankfurt a./M.-
Homburg, Höchst-Soden, Kastell-Wiesbaden , Kastell - Biebrich, Wetzlar-Betzdorf,
Hümme-Warburg-Altenbeken :c. Die gesamten Eisenbahnlinien hatten 1888/89 eine
Länge von 1422 km, wovon 1254 km unter Staatsverwaltung, 168 km unter
Privatverwaltung standen. — Das Postwesen entstand im Kurhessischen 1615—1618;
etwa 10 Jahre später trat die Thurn- und Taxissche Verwaltung ein, welche feit
1816 jährlich eine Abgabe von 42000 Thalern zahlte. Auch in Nassau war diese
Verwaltung, anfangs unentgeltlich, seit 1806 gegen eine Abgabe von 6000 Gulden.
In Frankfurt a./M. bestand seit 1722 neben städtischer Botenpost auch Thurn- und
Taxissche Verwaltung; seit 1811 war hier die Generaldirektion der Thurn- und
Taxisschen Verwaltung. Im Jahre 1867 wurde die Verwaltung überall preußisch.
Es bestehen jetzt Oberpostdirektionen in Kassel und in Frankfurt a./M.
In der Provinzialhanptstadt Kassel haben das Oberpräsidium, die Pro-
vinzialsteuerdirektion und das Generalkommando des Xi. Armeekorps ihren Sitz.
Für die Verwaltung der evangelischen Kirche bestehen Konsistorien zu Kassel
und Wiesbaden, für die der katholischen Kirche Bistümer zu Fulda und Lim-
bürg; eine Universität befindet sich zu Marburg. Jeder der beiden Bezirke
bildet auch einen kommunalständischen Verband, zu welchem gesonderte Pro-
vinzialstände gehören (Versammlung zu Kassel und Wiesbaden). Der kom-
munalständischen Verwaltung sind unterstellt: das Chansseebanwesen, die
Leih- und Pfandhäuser, die Landeshospitaler, Landkrankenhäuser, Taub-
stummeninstitnte, die Jrrenheil-, Korrektions- und Landarmenhäuser, sowie
die Schatzkommission und die Landeskreditkasse (in Kassel) und die Landesbank
(in Wiesbaden).
Regierungsbezirk Kassel.
Kassel, Hauptstadt der Provinz und des Regierungsbezirks, Stadtkreis und
Eisenbahnknotenpunkt in einem weiten Thalbecken, an der unteren Fulda, 64083
Einwohner (bis auf ca. 5000 Katholiken und 1800 Juden evangelisch). Oberpräsi-
dium, Oberlandes-, Land- und Schwurgericht, Oberpostdirektion, Provinzial-Steuer-
direktion, drei Eisenbahnbetriebsämter, Landratsamt für den Landkreis, Hauptsteuer-
amt, Bergrevier, Generalkommission zur Ablösung von Servituten. Unter den sechs
reformierten Kirchen ist die Martinskirche (Grabmal Philipps des Großmütigen);
Gymnasium, Realgymnasium, Realschule, Gewerbe- und Kriegsschule; Akademie der
bildenden Künste; Zeichenschule; bedeutende Sammlungen (Gewerbemuseum, Gemälde-
galerie?c.); Landesbibliothek (140000 Bände); Theater, Strafanstalt, Waisenhäuser).
Das Deutsche Reich. o«
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
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Das Königreich Preußen. 417
in diesen Gegenden das politische Leben der Nation (Rense, Aachen). Selbst die
traurigen Zeiten des Faustrechts, des Dreißigjährigen Krieges, der französischen
Raub- und Revolutionskriege konnten die Bedeutung und den Wohlstand der Rhein-
lande nicht tilgen; dieselben haben sich indes erst zu einer wahren Blüte entwickeln
können, seitdem sie zur preußischen Rheinprovinz vereinigt worden sind. Im Jahre
1867 ist der Provinz noch das Hessen-Homburgische Oberamt Meisenheim hinzugefügt
worden (Bezirk Koblenz). — Hohenzollern, wo zu Anfang der Regierung Kaiser
Heinrichs Iv. zuerst Grafen von Zollern auftraten, war seit 1576 in die Linien
Hechingen und Sigmaringen geteilt; denselben wurde 1623, bez. 1638 die Reichs-
fürstenwürde verliehen. Vergrößerungen traten 1803 (Reichsdeputationshauptschluß)
und 1806 (Rheinbundsakle) ein; 1849 gingen beide Fürstentümer durch Staats-
vertrag an Preußen über.
Die Rheinprovinz ist bis auf ihren nördlichen Teil gebirgig, und zwar
gehören ihre Erhebungen zu dem rheinisch-westfälischen Gebirgssystem. Das
Gebiet des Niederrheins besteht aus Tiefland, von welchem sich eine Seiten-
bucht den Strom aufwärts bis in die Nähe von Bonn erstreckt. Hohenzollern
ist auch ein Gebirgsland.
Auf dem linken Ufer des Rheinstromes' breitet sich zwischen Rhein, Nahe, Saar
und Mosel der Huusrück aus, eine Hochebene, welche aus Grauwacke- und Schiefer-
massen besteht und nach den Thälern zu ziemlich steil abfällt. Auf der Hochebene
streichen mehrere Bergkämme, welche- in der Richtung von Südwesten nach Nord-
osten hin die Namen Hochwald (mit dem Erbeskopf, 814 m), Jdarwald (mit dem
Jdarkopf, 714 m) und Soonwald führen. Ganz im Südwesten dieses Gebirgslandes
liegt ein Steinkohlengebirge mit reichhaltigen Flözen (Saarbecken). Nordwärts von
dem Hnnsrück breitet sich zwischen den Flüssen Mosel, Our, Ahr und Rhein das
rauhe, unfruchtbare Hochland der Eifel aus, welches in die Hobe Eifel (mit der
Hohen Acht, 760 ml, die Vordereifel und die Schneeeifel (Schneifel, im Nordwesten)
zerfällt. Das Gebirge besteht vorherrschend aus devonischen Schichten, die aber viel-
fach, besonders in der Hohen Eisel, von vulkanischen Gesteinen (Basalt, Phonolith,
Trachyt und Lavamassen) durchbrochen werden. Hier ist das Gebirge reich an schön
gebildeten Bulkauen, Kraterseen (Maare genannt) und Mineralquellen. Zwischen
Mosel, Elz und Nette senkt sich die Hochebene zu dem fruchtbaren und milden Mai-
felde. Durch den Zitterwald (mit dem Weißenstein, 686 m hoch) ist die Eifel gegen
Nordwesten hin mit dem Hohen Venn verbunden. Das letztere reicht nordwärts bis
in die Gegend von Montjoie und Eupen, geht westwärts nach Belgien hinüber und
besteht aus einer unwegsamen, rauhen, an tiefen Torflagern reichen Hochebene (bis
672 m hoch), deren vorherrschendes Gestein versteinerungsloser kristallinischer Schiefer
(„Ardennenschiefer") ist. — Von dem östlichen Flügel des rheinisch-westfälischen Systems
erstreckt sich zunächst der nördliche Teil des Westerwedes in die Provinz hinein
(vgl. die Provinz Hessen-Nassau). Hier befindet sich im Osten ein Stück des Wester-
Waldes (bis zu dem Siegzufluffe Nister) und im Westen das durch seine schönen
vulkanischen Berge ausgezeichnete Siebeugebirge mit der Löwenburg (440), dem Öl-
berge (460) und dem Drachenfels (325 m). Nördlich von der Sieg folgt das Sauer-
land, ein Bergland, welches nach der breiten Rheinebene abfällt und zu dessen nörd-
lichsten Teilen der Haarstrang und das Ruhrkohlengebirge gehören. Das letztere reicht
anch in die Rheinprovinz hinein. — Im Bezirke Sigmaringen befinden sich Teile der
Rauhen Alp (durchschnittlich 555 m hoch), welcher unter andern Bergen auch der
Hohenzollern (7öl m) vorgelagert ist, und des Schwarzwaldes (mit Triasgestein).
Hinsichtlich der Bewässerung gehört die Provinz in einem schmalen
nordwestlichen Streifen zum Gebiete der Maas, weit überwiegeud jedoch zu
demjenigen des Rheins. — Durch den südlichen Teil des Bezirks Sigmaringen
fließt die Donan (noch nicht schiffbar).
Der Rhein bildet von der Nahemündnng bei Bingen an zunächst bis Hoch-
heim bei Koblenz die Grenze zwischen den Provinzen Heffen-Nafsan und Rheinland,
durchströmt dann die Bezirke Koblenz, Köln und Düsseldorf in nordwestlicher Rich-
tnng und verläßt die Provinz und zugleich Deutschland wenig unterhalb Emmerich.
Das Deutsche Reich. 07
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
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Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. 481
1816 erhielt es (als erstes deutsches Land) eine Verfassung. Die glänzendste Zeit des
Landes ist die des Großherzogs Karl August (1775—1828) durch die großen Dichter
(Goethe, Schiller, Herder, Wieland ?e.), auch Karl Friedrich (1828—53) und Karl
Alexander (seit 1853) haben die Kunst und Wissenschaft, sowie die sonstige Wohlfahrt
des Landes gepflegt.
Das Gebiet des Großherzogtums ist überwiegend gebirgig. Der Eise-
nacher Kreis wird vom Thüringer Walde und der Rhön durchzogen, der
Weimarsche Kreis gehört meist dem thüringischen Hochlande an, der Neustädter
Kreis ist hügelig.
In dem weimarischen Anteil der Rhön sind Erhebungen bis über 800 m (der
hohe Rain und die Sachsenburg 700, der Bayer 710 und der Ellenbogen etwas
über 800 m hoch); ans dem Thüringer Walde erhebt sich im Weimarischen der
Glöckner (700 m) und der Kickelhahn (bei Ilmenau, 862 m hoch). Als Erhebung
des thüringer Hochlandes ist nördlich von Weimar der Ettersberg zu nennen (410 m);
einige Pnnkle des Neustädter Kreises steigen etwas höher (565 m). — In geognostischer
Hinsicht gehört die weimarische Rhön der Triasgruppe (besonders dem Muschelkalk
und Buntsandstein) an, mehrere der bedeutenderen Erhebungen (z. B. der Bayer)
bestehen aus Basalt; der betreffende Teil des Thüringer Waldes enthält Rotliegendes,
das stellenweise von Porphyr durchbrochen wird. In der thüringischen Hochebene
herrschen Schichten der Triasgruppe vor, im Kreise Neustadt Rotliegendes und pri-
märes Schiesergestein. Ein Steinsalzlager findet sich in dem weimarischen Hauptteile
(bei Stotterheim), außerdem werden Eisenerze, Manganerze, Steinkohlen (nur wenig
bei Ilmenau), Braunkohlen (bei Kaltennordheim) und Braunstein gewonnen.
Der Boden ist am fruchtbarsten im weimarischen, am wenigsten frucht-
bar im Eisenacher Gebiete; der Neustädter Kreis hat eine mittlere Güte; der
Thüringer Wald, das Rhöngebiet und die höhereu Teile des Neustädter Kreises
sind gnt bewaldet, im thüringischen Hochlande tritt der Wald zurück.
Im Jahre 1883 waren vorhanden: Acker-, Garten- und Weinland 203155,
Wiesen 31762, Weiden Hutnngen, Öd- und Unland 18235, Forsten und Holzungen
93188, Haus- und Hofräume 14655 ha; also von dem ersterwähnten Boden 56,z,
vom Forstboden 25,8 Proz. der Gesamtfläche.
Von den Gewässern sind die Werra und Saale die bedeutendsten und
zum Flußgebiete derselben gehören die kleineren Gewässer fast ausnahmslos.
Die Werra kommt für das Eisenacher Gebiet in Betracht, von ihren Zuflüssen
die Neffe und Hörsel; die Saale durchfließt den östlichen Teil des weimarischen
Kreises in einem romantischen und fruchtbaren Thale und ihr Zufluß Ilm gehört
bis zu ihrer Mündung hin größerenteils demselben Gebiete an. Im Neustädter
Kreise finden sich die Weiße Elster mir der Weida und der Saaleflnß Orla; für
kleinere Gebiete kommen noch andre Flüsse in Betracht (z. B. die Unstrut für All-
stedt und Oldisleben). Im Süden des Neustädter Gebietes sind viele Teiche vorhanden.
Das Klima des Landes ist im Saalthale ziemlich mild, in den Gebirgs-
gegenden, besonders auf der Rhön. rauh.
Die mittlere Jahreswärme ist für Weimar über 9, Eisenach gegen 9, Jena 8,g,
Ilmenau 8" C. Die meisten Niederschläge hat der Thüringer Wald (gegen 1000 mm),
i" der Hochebene betragen dieselben 600—700 mm. Die reine, gesunde Luft des
Thüringer Waldes und des thüringischen Hochlandes hat zahlreiche klimatische Kur-
orte entstehen lassen, besonders Berka a. d. Ilm, Frauensee, Ilmenau, Rastenberg,
Ruhla, Stadtsulza, Stotternheim; mehrere derselben haben auch Mineralquelleu.
Die Bewohner gehören besonders dem thüringischen und obersächsischen
(Kreis Neustadt), im südlichen Teile des Kreises Eisenach auch dem fränkischen
Stamme an; es überwiegt der evangelische Glaube bei weitem. Die Ein-
wohner beschäftigen sich am meisten mit Landwirtschast, demnächst mit Industrie,
einschließlich Bergbau und Bauwesen, am wenigsten mit Handel.
Das Deutsche Reich.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl August Goethe Schiller Karl_Friedrich_( Karl Friedrich Karl
Alexander_( Karl Alexander Ruhla
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Geschlecht (WdK): koedukativ
Zweites Kapitel.
Die übrigen Staaten in Mittel- und Norddeutschland.
§ 1. Das Königreich Sachsen.
Das Königreich Sachsen erstreckt sich von 50" 10' bis 51" 28' nördl. Br.
und von 11" 50' bis 14" 40' östl. L. V. Gr. und grenzt iin Osten an die
preußische Provinz Schlesien und Böhmen, im Sude» gleichfalls an Böhmen,
im Südwesten an Bayern, im Westen an Gebiete von Reuß, Sachsen-Weimar,
Sachsen-Altenburg und der preußischen Provinz Sachsen, im Norden an die
preußischen Provinzen Sachsen und Schlesien.
Das Königreich wird in die vier Kreishauptmannschaften Dresden, Zwickan,
Leipzig und Bautzen geteilt, welche, abgesehen von den Stadtbezirken Dresden,
Leipzig und Chemnitz, wieder in 27 Amtshauptmannschasteu zerfallen.
Die Geschichte des Landes führt uns zunächst in den Anfang der christ-
lichen Zeitrechnung, zu welcher Zeit der Germanenstamm der Hermunduren
hier wohnte. Ans denselben folgte der slawische Stamm der Sorben (Wenden),
welcher seit der Zeit Karls des Großen nach Osten zurückgedrängt wurde, sich
aber bis jetzt in der Lausitz erhalten hat. Den ersten Grund zu einem Staats-
wesen legte Heinrich I. durch die Einrichtung der Mark Meißen (928), welche
etwa zwei Jahrhunderte später in den erblichen Besitz des Hanses Wettin kam,
das hier noch herrscht. Das Laud wurde, abgesehen von kleineren Gebieten,
allmählich durch Thüringen und Sachseu-Witteuberg vergrößert, teilte sich aber
(1485) in die beiden Linien der Ernestiner (Knrsachsen) und Albertiner (Herzog-
tum Sachseu). Nach der Schlacht bei Mühlberg trat die erstere die Kurwürde
und den Knrkreis an die letztere ab und behielt lediglich die thüringischen
Länder, welche demnächst wieder mehrfach geteilt wurden. Kursachsen gewann
im Dreißigjährigen Kriege die Lausitz. Kurfürst (Friedrich) August I. (der
Starke) erhielt die polnische Königskrone und trat zu diesem Zwecke zum
Katholizismus über; auch sein Sohn (Friedrich) August Ii. erwarb diese Würde
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Personennamen: L._V. Karls Heinrich_I. Friedrich) Friedrich August_I. Friedrich) Friedrich August
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die übrigen Staaten in Mittel- und Norddeutschland. 453
und außerdem die Läuder der Merseburger und der Weißenfelser Nebenlinie.
Friedrich August Iii. wurde durch Napoleon I. König und als Rheinbuuds-
fürst auch Großherzog von Warschau. Infolge seiner Anhänglichkeit an Napoleon
wurde aber sein Land um Gebiete vou bedeutendem Umfange, die an Preußen
kamen, verkleinert, nur die kleinere Hälfte des bisherigen Landes verblieb ihm,
aber auch der Raug eines Königs.
Die Sorben breiteten sich vom 6. Jahrhundert an bis zur Saale hin aus und
sollen den ersten Grund zu den Städten Pirna, Dresden, Leipzig, Torgau, Chemnitz,
Zwickau, Oschatz, Würzen zc. gelegt haben. Kaiser Otto I. gründete für diese Gegenden
das Bistum Meißen (965). Kaiser Heinrich V. belehnte Konrad von Wettin 1123 mit
Meißen als einer erblichen Markgrafschaft. Schon 1124 erhielt Konrad nach dem Tode
Wieprechts von Groitzsch dessen Besitzungen Groitzsch, Leisnig, die Grafschaft Rochlitz,
einen großen Teil des Pleißnerlandes und Teile der Lausitz. Konrads Sohn, Otto
der Reiche (1156—90), eröffnete die Freiberger Silbergrnben und hob dadurch den
Wohlstand des Landes bedeutend; von ihm wurden auch die beiden Leipziger Haupt-
messen gestiftet. Heinrich der Erlauchte (1221—88) erwarb die Landgrafschaft Thü-
ringen und verlegte seine Residenz von Meißen nach Dresden. Gegen Ende des
13. Jahrhunderts begannen für das Land schlimme Zeiten, indem König Adolf von
Nassau die Ansprüche Friedrichs mit der gebissenen Wange und Diezmanns (der
Söhne Albrechts des Entarteten von Thüringen) auf Meißen, die Ostmark und
Landsberg nicht anerkennen wollte und daher diese Gebiete zu erobern suchte; auch
König Albrecht I. setzte diese Bestrebungen fort, bis ihn Friedrich mit der gebissenen
Wange bei Lucka im Altenbnrgischen schlug (1307), worauf Kaiser Heinrich Vii. den
Wettinern ihren Besitzstand bestätigte. Friedrich der Streitbare begründete 1409 die
Universität Leipzig und wurde nach dem Aussterben der Wittenberger Askanier mit
der Kurwürde und dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg belehnt; er nannte sich jetzt
„Kurfürst von Sachsen." In der Zeit von 1429 — 32 wurde das Land durch die
Hussiten, 1446—51 durch den Bruderkrieg zwischen dem Kurfürsten Friedrich dem
Sanftmütigen und seinem Bruder Wilhelm verwüstet; der letztere wurde endlich
durch Thüringen abgefunden. Im Jahre 1466 fiel an Kursachsen der Planensche
Teil des Vogtlandes (nämlich Plauen und Weida). Bei der Erbteilung im Jahre
1485 erhielt der ältere Bruder, Ernst. Kursachsen und einen Teil von Thüringen und
Meißen, der jüngere, Albert, den größeren Teil von Meißen mit Leipzig und Dresden
sowie einen Teil von Thüringen. Durch sein Bündnis mit Kaiser Karl V. gegen
seinen Vetter Johann Friedrich gewann Moritz von Sachsen außer der Kurwürde
fast den ganzen Besitz des Wettiner Hauses; nur Jena, Weimar, Gotha und Eisenach
verblieb den Ernestinern, wozu später noch Altenbnrg kam. Kurfürst August (1553—86)
hat viel für Hebung des Kunstsinns, der Schulbildung, der Landwirtschaft, des Obst-
und Hopfenbaues gethan, sowie durch Aufnahme von vertriebenen Protestanten aus
der Schweiz, den Niederlanden :e. den Grund zu der Leinwand- und Banmwoll-
Weberei im Vogtlande, der Tuchmachern in Zwickau, Grimma, Meißen ?e. und der
Spitzenklöppelei im Erzgebirge gelegt. Kurfürst Johann Georg I. (1611—56) gewann
als Bundesgenosse des Kaisers Ferdinand Ii. gegen den Winterkönig Friedrich von
der Pfalz die Lausitzen. Im Dreißigjährigen Kriege litt Kursachsen infolge der
Unentschiedenheit dieses Fürsten viel, besonders, nachdem derselbe mit dem Kaiser
den Prager Frieden abgeschlossen hatte, durch die Feindschaft der Schweden. .Kurfürst
Johann Georg Ii. führte in der Oberlansitz die Damastweberei ein. Beim Übertritte
des folgenden Kurfürsten, Friedrich August I. (August des Starken), zur katholischen
Kirche (1697), ging die Führerschaft der protestantischen Fürsten in Deutschland und
die Schirmherrschaft über die evangelische Kirche auf Kurbrandenburg über. Unter
August dem Starken litt das Land schwer durch die Beteiligung an auswärtigen
Kriegen (an dem nordischen und den Türkenkriegen) sowie durch eine verschwenderische
Regierung, doch gewann es an Prachtbauten und Kunstschätzen, llnter seinem Sohne
Friedrich August Ii. (als König von Polen August Iii.) hatte das Land entsetzlich
durch die drei schleichen Kriege zu leiden. Friedrich August Iii. (1763—1827)
suchte die Wunden seines Landes zu heilen, doch litt dasselbe, obgleich der Landes-
fürst mit Napoleon verbündet war und von demselben sehr begünstigt wurde, in der
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich August Napoleon_I. Napoleon Otto_I. Heinrich_V. Heinrich_V. Konrad_von_Wettin Konrad Konrad Konrad Konrads Otto Heinrich König_Adolf_von
Nassau Adolf Friedrichs Albrechts Albrecht_I. Friedrich Friedrich Heinrich_Vii Heinrich Friedrich Friedrich Friedrich Wilhelm Ernst Albert Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz_von_Sachsen August Johann Ferdinand_Ii Ferdinand Friedrich Friedrich Johann_Georg_Ii Johann Friedrich August_I. August August Friedrich_August Friedrich August August Friedrich Friedrich August Napoleon
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
454 Zweites Kapitel.
französischen Zeit furchtbar, zumal die Hauptschlachten des Freiheitskrieges in Sachsen
geschlagen wurden. Nach Napoleons Sturz erlangte Preußen von Sachsen 367%
Quadratmeilen und 864400 Einwohner, während die Mark Meißen (mit Ausnahme
des nördlichsten Striches), der größte Teil der Oberlansitz und das Gebiet zwischen
Mulde und Elster (das Pleißnerland und der südliche Teil des Osterlandes), im ganzen
27172 Quadratmeilen mit 1182744 Einwohnern dem Könige Friedrich August I.
verblieben. Derselbe that fortan viel für die Hebung des Landes. König Anton
(1827—36) gab dem Lande (1831) eine Verfassung. Unter König Johann (1854—73)
trat Sachsen dem Norddeutschen Bunde bei, welcher 1871 sich zu dem Deutschen
Reiche erweiterte. Im Jahre 1866 Bundesgenosse Österreichs gegen-Preußen, trug
König Johann im französischen Kriege thatkräftig zur Niederwerfung des Erbfeindes
und zur Neugestaltung nnsres Vaterlandes bei; der jetzige König, Albert, aber war
als Kronprinz einer der ruhmreichsten Heerführer gegen Frankreich.
Betrachten wir die Erhebungsverhältnisse des Landes, so finden wir, daß
die südliche Hälfte desselben Gebirgsland ist, woran sich nordwärts Hügel-
land (^/z) und erst an dieses wiederum Flachland (V6) schließt. In dem Ge-
birgslande treten von Osten nach Westen zu das Lausitzer, Elbsandstein-, Erz-
und Elstergebirge hervor; das Erzgebirge ist das Hauptgebirge.
Das Lausitzer Gebirge reicht bis zur Südostgrenze Sachsens und besteht aus
zahlreichen Berggruppen; die höchsten Punkte (die Lausche und der Oybin, der Hoch-
wald, der Czorneboh bei Bautzen ?e.) übersteigen nicht eine Höhe von 830 in; es
besteht vorherrschend aus Granit, daneben ans Sandstein und Basalt. Das West-
wärts folgende Elbfandsteingebirge (die „Sächsische Schweiz"), zu beiden Seiten der
Elbe, besteht aus Quadersandstein, welcher an einzelnen Stellen durch Basaltmassen
durchbrochen wird. Gegen Südwesten folgt dann das Erzgebirge, ein ausgevräates
Kammgebirge, welches gegen Süden steil abfällt, dagegen nach Norden hin sich alt-
mählich abstuft. Es ist in seinem südwestlichen Teile am höchsten (sein Kamm bis
zu 1000 m und seine höchsten Kuppen, Fichtelberg, Keilberg, Auersberg, über 1200 m
hoch). Dem Erzgebirge ist das sächsische Mittelgebirge vorgelagert, welches von
Glauchau au 60 km weit östlich zieht und am Ostende mit dem Erzgebirge zu-
sammenhängt; noch weiter nördlich folgt das sächsische Bergland bis an die Linie
Meißen-Ofchatz-Grimma-Altenburg hin. Der östliche Teil des Erzgebirges besteht
bis zur Zschopau hin hauptsächlich aus Gneis, stellenweise auch aus Granit, der
südwestliche aus Glimmer- und Thonschiefer sowie gleichfalls aus Granit. Die Ur-
gesteine werden vielfach von Basalt, Phonolith, Porphyr und Melaphyr durchsetzt
(besonders an der unteren Zschopau und in der Nähe des Zwickauer Beckens). An
dem Nordrande der Urgebirgsschichten tritt Steinkohlengebirge mit stellenweise sehr
reichhaltigen Flözen auf; das nördliche Bergland enthält Brannkohlenlager (bei
Grimma, Oschatz, Bautzen). Das Erzgebirge ist reich an Erzen, besonders an Blei,
Silber, Zinn und Eisen.
^ Die Bewässerung des Königreichs Sachsen ist sehr günstig. Zahlreiche
Flüsse und Bäche entspringen den im Südeu des Landes liegenden Gebirgen,
nm sich größtenteils in den Elbstrom zu ergießeu, welcher den Hanptstrom
Sachsens bildet. __
Nur die Lausitzer Neiße, welche, nachdem sie in Böhmen ihren Ursprung ge-
funden hat, nach Sachsen übertritt, gehört der Oder an. Die Elbe tritt als 130 m
breiter, schiffbarer Strom in das Königreich, durchbricht zunächst das Elbsandstein-
gebirge, fließt dann durch den Thalkessel von Dresden, wird bis Meißen von Höhen-
zügen begleitet und verläßt Sachsen oberhalb Mühlberg (bei Strehla); sie hat in
diesem Lande eine schiffbare Strecke von 117 km. Von den linken Nebenflüssen der
Elbe find links die Mulde, welche sich aus der Zwickauer und Freiberger Mulde
(Zufluß Zschopau) bei Kolditz bildet, und die zur Saale gehende Weiße Elster mit
der Pleiße und Parthe, von den rechten Nebenflüssen die Spree und die Schwarze
Elster mit der Röder zu nennen. Außerdem sind viele kleinere Flüßchen, Flöß-
graben, Bergbaugräben, an stehenden Gewässern indes nur größere deiche (bei
Moritzburg, Wermsdors ?e.), aber keine eigentlichen Landseen vorhanden. An Mineral-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleons Friedrich August_I. Anton
( Johann_( Johann König_Johann Johann Albert
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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Die übrigen Staaten in Mittel- und Norddeutschland. 457
Der Verkehr an diesem Platze ist freilich infolge der vermehrten Eisenbahnverbiu-
düngen in letzter Zeit nicht unerheblich zurückgegangen. Von den Steinkohlen werden
etwa 74 Proz. ausgeführt; sehr stark ist auch die Einfuhr, beziehentlich Durchfuhr
böhmischer Braunkohlen. Abgesehen von Steinkohlen, sowie von andern Produkten
des Bergbaues, gelangen besonders Gewebestoffe und Holzwaren zur Ausfuhr, teil-
weise in die fernsten Gegenden, während Rohstoffe für die Industrie (Wolle, Baum-
wolle, Flachs :e.), Kolonialwaren und Getreide eingeführt werden. Handels- und
Gewerbekammern sind in den wichtigsten Handelsplätzen (Zittau, Dresden, Chemnitz,
Plauen, Leipzig); auch das Bank- und Kreditwesen findet geeignete Vertretung. Die
Reichsbank hat eine Hauptstelle in Leipzig und Nebenstellen in mehreren bedeuten-
deren Plätzen. An sonstigen Bankinstituten find zu nennen: die Leipziger Bank, die
Allgemeine Deutsche Kreditanstalt, der Leipziger Kassenverein, die Leipziger Vereins-
bank (sämtlich in Leipzig); die Sächsische Bank, die Dresdener Bank, die Sächsische
Lombard- und die Sächsische Kreditbank (in Dresden), die Stadtbank (in Chemnitz),
die Landständische Bank (in Bautzen) :c. • Auch das Sparkassenwesen ist hoch ent-
wickelt. In Leipzig ist die Zahl der buchhändlerischen Firmen 1833—1883 von 92
auf 523 gestiegen; außerdem waren 1883 in Leipzig noch 5574 auswärtige Firmen
vertreten, von denen etwa '/z in Leipzig stehendes Lager hatten; 1882 wurden hier
2628 Werke publiziert.
Das Verkehrswesen ist der Bedeutung des sächsischen Handels ange-
messen. Als Wasserweg dient die Elbe; die Landstraßen sind zahlreich und
in gutem Zustande, das Eisenbahnwesen besitzt ein sehr verzweigtes System
und auch Post und Telegraphie haben eine entsprechende Entwickelung erhalten.
In Schandau gingen 1888 zu Thal 8015 beladene Schiffe mit einer Ladung
von 2175500 Tonnen und 305 800 Tonnen Floßholz, und zu Berg >177 beladene
und 6363 unbeladene Schiffe mit 199200 Tonnen Ladung durch. Es verkehren
einige 20 Personen- und ebensoviel Schleppdampfer, beziehentlich Kettendampfer und
Güterdampfer. Im Eisenbahnwesen ist, wie in Preußen, das System der Staats-
bahnen zum Durchbruche gekommen. Im Jahre 1888/89 waren 2135 km Eisen-
bahnen (sämtlich unter Staatsverwaltung) vorhanden. Im Personenverkehr ist die
Strecke Dresden-Potschappel, im Güterverkehr (wegen der Kohlenabfuhr) die Strecke
Eainsdorf-Zwickau-Werdau die freqnenteste. Die' Staatsstraßen haben eine Länge
von ca. 3800 km, wovon rund 2800 km kunstmäßig ausgebaut sind. — Das sächsische
Postwesen ist am l. Jan. 1868 auf den Norddeutschen Bund, 1872 auf das Deutsche
Reich übergegangen; es sind Oberpostdirektionen zu Dresden und Leipzig vorhanden.
Bei dem, wie erwähnt, durchschnittlich recht guten Boden wird ziemlich
viel Getreide erzeugt, doch erfordert die zahlreiche Jndustriebevölkerung fast
ein Drittel mehr Getreide als geerntet wird. Die Viehzucht ist sehr be-
deutend; namentlich stark ist der Bestand an Rindvieh, demnächst an Pferden
und Schweinen, verhältnismäßig am schwächsten der an Schafen, doch ist die
Rasse derselben noch immer sehr gut.
Im Jahre 1882 (5. Juni) gab es landwirtschaftliche Betriebe überhaupt
192921, davon nur auf eigenem Lande 121433 (Gesamtfläche: 994714 ha), auf
eigenem und gepachtetem 51508 und nur auf gepachtetem 19880 (Gesamtfläche des
Pachtlandes: 139482 ha). Am verbreitetften sind die mittleren Betriebe (von
l0 100 ha), welche 57,„ Proz. betragen, kleine Betriebe (von 1 — 10 ha) gibt es
25.7 Proz-, große Betriebe (von über 100 ha) 14., Proz. Im Jahre 1888 waren
bestellt mit Roggen 212104 (Ernteertrag: 289126 Tonnen), mit Weizen 50500
^Ernteertrag: 97 796 Tonnen), mit Gerste 32 652 (Ernteertrag: 49 349 Tonnen), mit
Kartoffeln 118846 (Ernteertrag: 1218748 Tonnen), mit Hafer 183233 (Ernteertrag:
285672 Tonnen) und mit Wiesenbau 276 984 ha (Ernteertrag: 453359 Tonnen). —
Der Zuckerrübenbau ist verhältnismäßig gering; im Jahre 1888/89 wurden von drei
Zuckerfabriken 70 669 Tonnen Rüben zu 8829 Tounen Rohzucker und 1925 Tonnen
Melasse verarbeitet. In demselben Verwaltnngsjahre waren 592 Brennereien im
Gange, von denen 116000 Tonnen Kartoffeln, 12400 Tonnen Getreide und 5000
sonnen andre Stoffe verarbeitet wurden. — Bei den Forsten überwiegen die
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
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Geschlecht (WdK): koedukativ
510 Zweites Kapitel.
entlang bis Arnstadt laufen, in dessen Norden das Land flach wird. Die rudol-
städtische Unterherrschaft wird zu einem großen Teile von dem Kysfhäuser-
gebirge ausgefüllt, doch wird dieselbe auch von der Hainleite (im Südwesten)
berührt und enthält (gegen Osten) auch Flachland; die Sondershäusische Unter-
Herrschaft wird in ihrem nördlichen Teile von einem Höhenzuge berührt, der
sich ostwärts in die Kyffhäuserberge und die Bendeleber Höhen spaltet, in ihrem
südlichen Teile hingegen von der Hainleite durchzogen.
Unter den Kuppen des Thüringer Waldes finden sich (im Rndolstädtischen) der
Wurzelberg (867 na), der Hettftedt (820 m) und der Trippstein, ferner (im Sonders-
häufenschen) der Silberberg (752 in), der Dreiherrenstein (783 in) und der Rehberg
(814 na); aus dem südlichen Teile des Hochlandes ragen empor (im Rudolstädtischen)
der Hainberg (691 na), der Große Kalm (546 in) und der Singerberg (582 in), serner
(im Sondershäusenschen) an der Gera die Königsleite bei Gossel (518 m) und der
Fürstenberg bei Arnstadt (299 in). In den Unterherrschaften erheben sich: auf der
Hainleite der Possen bei Sondershausen (442 na); auf dem Kyffhäusergebirge das
Lengefeld (486 in). — In geognostischer Beziehung enthält die Oberherrschaft des
Fürstentums Rudolstadt von Süden nach Norden zunächst besonders Grauwacke und
Thonschiefer, dann (zwischen Rinne und Schwarza) eiuen Streifen Zechstein, weiter
(vom oberen Jlmgebiete bis in die Saalegegend) Sandstein und endlich Muschelkalk;
die Oberherrschaft von Sondershausen dagegen in der Aufeinanderfolge von Süden
nach Norden erst Grauwackeuformation, dann einen Streifen von Quarz, Glimmer-
Porphyr und Steinkohlenformation, weiterhin (am Nordabhange des Thüringer
Waldes) Buntsandstein mit Mergellagern und Gips, noch nördlicher (von Plaue an)
Muschelkalk und endlich (im Flachlande) Keuper. — Beide Unterherrschaften gehören
der Triasformation an. In dem größeren sondershäusischen Gebiete treten außer den
Triasgesteinen Zechstein, ein Braunkohlenlager (östlich von Sondershausen) und
Tuffstein (bei Greußen im Helbethale) auf; im rudolstädtischen Anteil der Unterherr-
schast kommen am Kyffhäusergebirge in der Nähe der Rotenburg und der Kyffhäuser-
bürg Grauit, Syenit, Zechstein, Rotliegendes und Porphyr zu Tage; bei Franken-
Hausen findet sich ferner ein Steinsalz- und ein Braunkohlenlager. Eisenerze werden
namentlich bei Könitz gefunden.
Der Boden ist in der Unterherrschaft und in einzelnen Thalgründen und
tieferen Strichen der Oberherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Rudol-
stadt, sowie im Llrnstädter Bezirke und in der Uulerherrfchaft des Fürstentums
Schwarzburg-Sondershausen vorherrschend fruchtbar, in den gebirgigen Gegenden
beider Länder dagegen für den Ackerbau wenig branchbar. In letzteren Gebieten
finden sich vorherrschend Waldungen, welche überhaupt verhältnismäßig sehr
verbreitet sind.
Im Jahre 1883 enthielten die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt, bez.
Sondershausen an Acker-, Gartenland ?e. 39338, bez. 50306, an Wiesen 7482,
bez. 3864, an Weiden, Hutungen ?e. 2222, bez. 1921, an Forstungen ?e. 41347,
bez. 25978, an Haus- und Hofräumen 2c 3654, bez. 4150 ha. — In Schwarzburg-
Sondershausen ist verhältnismäßig viel Ackerland (58,4 Proz. gegen 48,7 Proz. im
Reichsdurchschnitt), in diesem und Schwarzburg-Rudvlstadt auch viel Wald(30„, bez.
44 Proz., gegen 25,7 Proz. im Reichsdurchschnitt) vorhanden. Die Waldungelr- sind
in der rudolstädtischen Oberherrschaft und in den sondershäusischen Gebieten des
Thüringer Waldes überwiegend Nadelholz, in den andern Gebieten (Arnstädter Ge-
gend, Kyffhäuser ?e.) überwiegend Laubholz, Im ganzen beträgt das Nadelholz in
Sondershausen 55, in Rudolstadt über 82 Proz., davon kommt der größte Teil auf
Fichten und Tannen. Sondershausen hat bedeutende Staats- und Kronforsten
(16 785 dkl, 64,g Proz.), und weniger ausgedehnte Gemeinde-, Stiftungs-, Genoffen-
und Privatforsten (2512, bez. 242, 3836 und 2603 ha), Rudolstadt neben bedeu-
tendeu Staats- und Kronforsten (18881 ha oder 45,7 Proz.) namentlich viele Privat-
forsten (16807 ha oder 40,7 Proz), wogegen die Gemeindeforsten (10,4 Proz.),
namentlich aber die Stifts- und Genossenforsten zurücktreten (1,2, bez. 2,0 Proz.).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Das Herzogtum Braunschweig. 521
im Südosten und Osten von der Provinz Sachsen, der südwestliche Hauptteil, der
aus den Kreisen Gandersheim und Holzminden besteht, im Norden und Süden von
Hannover, im Westen von dem waldeckschen Fürstentum Pyrmont und der Provinz
Hannover, im Osten von der Provinz Sachsen begrenzt; der südöstliche Hauptteil
(Kreis Blankenburg) wird im Nordosten, Osten und auch an einer Stelle im Süd-
Westen von der Provinz Sachsen und Anhalt, sonst von der Provinz Hannover
umschlossen. Von den Exklaven sind die bedeutenderen Calvörde (in der Provinz
Sachsen) und Thedinghausen (in der Provinz Hannover,,, südöstlich von Bremen);
zu ihnen kommen noch die unbedeutenden Gebiete von Olsburg, Bodenburg und
Ostharingen (im Hannöverschen).
Die Geschichte des Landes ist bis in das 13. Jahrhundert mit derjenigen
Hannovers verknüpft. Nachdem dann Otto das Kind, der Enkel Heinrichs
des Löwen, 1235 mit den Braunschweig-Lünebnrgischen Gebieten belehnt worden
war, wurde von dessen Söhnen Albrecht der Lange Besitzer von Braunschweig,
Göttingen und Grubenhagen, Johann von dem nördlichen Gebiete mit Lüne-
bürg. Später wurde das Gebiet der älteren Linien noch weiter zerstückelt und
erst seit 1514 das Erbrecht des Erstgebornen anerkannt. Im Jahre 1634 ge-
langte die Dannenbergsche Nebenlinie in den Besitz des Landes, 1735 die Linie
Braunschweig-Bevern. Mit Herzog Wilhelm starb 1885 das braunschweigische
Regentcnhaus aus, und da die Nachfolge der entthronten hannöverschen Welsen
aus politischen Gründen unmöglich war, so übernahm der Prinz Albrecht von
Preußen als Prinz-Regent die Regierung des Landes.
Als 1514 Heinrich der Jüngere in dem brannschweigischen Hauptgebiete zur
Regierung gelangte, vermochte er seine jüngeren Brüder zum Verzicht auf ein eignes
Land und vereinbarte eine Erbfolgeordnung nach dem Rechte der Erstgeburt, welche
von Kaiser Karl V. bestätigt wurde. Friedrich Ulrich war der letzte des sogenannten
mittleren Hauses Braunschweig. Ihm folgte mit Herzog August, einem thatkräftigen,
tüchtigen Fürsten, die Dannenbergsche Linie. Sein Nachfolger Rudolf August (seit
1685 gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Anton Ulrich), unterwarf die Stadt
Braunschweig mit Hilfe seiner Vettern aus den andern Linien. Diese Stadt kam
mit dem Stifte Walkenried an die Wolfenbüttelsche Linie. Nachdem kurz vorher
Vorsfelde mit dem Lande vereinigt war, starb die Braunschweigische Hauptlinie mit
Ludwig Rudolf (1735) aus und es folgte mit Albrecht Ii. die Linie Brauuschweig-
Bevern. Albrechts Sohn Karl hob die Bildung des Landes (Collegium Carolinum
zu Braunschweig ?c.), hielt treu zu seinem Schwager, König Friedrich Ii. von Preußen,
während des Siebenjährigen Krieges, stürzte aber das Land in große Schulden, die
sein Sohn Karl Wilhelm Ferdinand (der tüchtige Feldherr aus der Schule Friedrichs
des Großen, welcher infolge fchwerer Verwundung in der Schlacht bei Jena 1806
zu Ottensen starb) schon als stellvertretender Regent wieder tilgte. Nach seinem
Tode wurde das Herzogtum zunächst in das Königreich Westfalen einverleibt; erst
1813 trat mit^ Friedrich Wilhelm das Herzogshaus wieder die Regierung an. Der
letzterwähnte Herzog ist durch seinen kühnen Kriegszug von der böhmischen Grenze
bis Elsfleth gegen Napoleon (1809) berühmt; er fiel ruhmvoll bei Quatrebras
(l 6. Juni 1815). Für seine minderjährigen Söhne führte bis 1823 der Prinzregent
und nachmalige König Georg Iv. von England die vormundschastliche Regierung;
dann folgte der älteste der Prinzen, Karl, welcher durch einen Volksaufstand ent-
thront wurde (1830), worauf sein jüngerer Bruder Wilhelm die Regierung übernahm.
Mit dem letzteren starb das Herzogshaus aus.
Das nordöstliche Hauptgebiet bildet eiue wellenförmige Ebene von vor-
herrschender Fruchtbarkeit mit reichen Braunkohlen- und Steinsalzlagern. Das
schmale südwestliche Hauptgebiet ist vorherrschend gebirgig, daher wenig srucht-
bar, aber waldreich. Das dritte Hauptgebiet liegt auf dem Unterharz und ist
vorherrschend wiesen- und waldreich. Der Boden der Exklaven ist flach und
für den Ackerbau geeignet.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Otto Heinrichs Heinrichs Albrecht Johann Wilhelm Albrecht_von
Preußen Albrecht Heinrich_der_Jüngere Heinrich Karl_V. Karl_V. Friedrich_Ulrich Friedrich August Rudolf Rudolf August Anton_Ulrich) Ludwig_Rudolf_( Ludwig Rudolf Albrecht_Ii Albrecht Albrechts Albrechts Karl Karl Friedrich_Ii Friedrich Karl_Wilhelm_Ferdinand Karl Wilhelm Ferdinand Friedrichs Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Georg_Iv Karl Karl Wilhelm