Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

11. Das Deutsche Reich - S. 621

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Württemberg. 621 Von dem Schwäbischen Jura kommt besonders der mittlere Teil, die Rauhe Alp in Betracht, welche von der Donau bis zu dem von Brenz und Kocher gebildeten Quer- thale reicht. Ihr südwestlicher Teil ist durch Donauzuflüsse mannigfach gegliedert; erst von der Lauchart (in Hohenzollern) an beginnt die eigentliche Rauhe Alp mit ihrem zusammenhängenden, wasserarmen Rücken; ihr höchster Punkt ist der Lemberg (1012 m) bei Gosheim. Nach der Nordwestseite hin stürzt die Alp sehr steil ab (etwa 300 m tief), und hier finden sich auch die höchsten Erhebungen derselben; auf beiden Abhängen sind Höhlen häufig. Das Härtfeld schließt sich nordöstlich an die Rauhe Alp an und erstreckt sich bis in die Gegend von Nördlingen (Ries) als letztes Glied des Schwäbischen Juras. Die Platte desselben ist auch wasserarm und ein- förmig, aber waldreicher als die Alp; sie fällt auch zur Donau ziemlich steil ab. — Das nördliche Terrassenland gehört dem großen Triasgebiete an; der zu Württem- berg gehörige Teil desselben bildet im ganzen eine von tiefen Thälern durchschnittene Hochebene, die sich von Süden nach Norden senkt und in ihren südlichen Teilen große Waldungen enthält. Zwischen Heilbronn und Hall erheben sich die Löwen- steiner Berge und an diese schließt sich südostwärts der Welzheimer Wald. Zwischen Stuttgart und Tübingen breitet sich der waldreiche Schönbuch aus (584 m), in dessen Nordosten die fruchtbare Hochebene Filder liegt (in der Neckarkrümmung bei Pochingen). — Von dem Schwarzwalde kommen nur die östlichsten und verhältnismäßig niedrigen Teile in Betracht; die höheren liegen im Großherzogtum Baden. Seine westlichen Teile bestehen aus Buntsandstein, ooch reicht das württembergische Gebiet auch ^be- sonders an der badenschen Grenze) in die Region älterer Gesteinmassen (besonders des Granits) hinein; in dem Katzenkopf der Hornisgrinde wird hier eine Höhe von 1151 m erreicht. Weiter nordwärts folgt das Neckarbergland, größtenteils dem Buntsandstein angehörig; hier erheben sich noch die Höhenzüge des Stromberges und Heuchelberges (gegen 500 m hoch). Für den südöstlichen Teil des Landes bildet die Donau, für den übrigen der Rhein das Hauptstromgebiet; eine herrschende Stellung im Lande nimmt der Rheinfluß Neckar mit seinen Zuflüssen ein. Die Donau tritt oberhalb Tuttlingen in das Land, verläßt dasselbe aber bald wieder, um die hoheuzolleruschen Lande zu durchströmen, dann durchfließt sie einen größeren Teil des Landes von Scheer bis Ulm und nimmt hier von rechts Ries, Roth und Jller, von links Lauter und Brenz auf. Zum Rheingebiete gehen Argen und Schüssen (auf dem württembergischen Bodenseeufer), ferner wird das Land von der oberen Murg berührt; wichtiger ist der Neckar. Derselbe gehört von seiner Quelle (ober- halb Rottweil bis in die Gegend von Wimpfen und Jagstfeld fast immer Württem- berg an, nur auf eine kurze Strecke zwischen Sulz und Horb berührt er die hohen- zollernschen Lande. Er nimmt in Württemberg auch links die Enz mit Nagold und Würm und rechts Fils, Rems, Kocher und Jagst auf. Im Osten greift noch der Mainfluß Tauber iu das Land ein. Von diesen Gewässern ist hauptsächlich der Neckar schiffbar; die Schiffbarkeit der Donau für größere Fahrzeuge beginnt erst an der Grenze des Landes, bei Ulm. Die fruchtbarste Gegend des Landes bildet der Neckarkreis, eine auch durch Anmut der Natur allsgezeichnete Gegend, und zwar steht hier wiederum das eigentliche Neckarthal obenan. In dem Schwarzwaldgebiete findet sich ver- hältnismäßig das meiste Waldland, die Höhen der Rauhen Alp sind wegen Wassermangels und dürren Bodens überwiegend unfruchtbar; die schwäbische Terrasse hat iu ihren südlichen Teilen bedeutende Waldungen, während in den nördlichen der Ackerbau vorherrscht. In dem Donaukreise, der sich südwärts bis zum Bodensee erstreckt, sind Acker- und Waldslächen ziemlich gleich verteilt, die Fruchtbarkeit ist verschieden. Im Jahre 1883 waren vorhanden: Acker-, Garten- und Weinland 902466, Wiesen 28j)927, Weiden, Hutungen, Öd- und Unland 91064, Forsten und Holzungen 599976, Haus- und Hofräume, Wege und Gewässer 69045 ha. Hiernach erreichten Ackerland :e. nicht ganz den Reichsdurchschnitt; derselbe wurde dagegen in Wiesen (14,7

12. Das Deutsche Reich - S. 644

1900 - Leipzig : Spamer
644 Drittes Kapitel Heerstraßen, Grabmäler, Badeeinrichtungen k., die Urbarmachung weiter Gebiete, die Einführung des Weinbaus u. dgl. Bei Beginn der Völkerwanderung wurden die Römer völlig verdrängt. Die Gebiete der nun hier angesiedelten Germanen (Alemannen und Franken) erstreckten sich über die Grenzen des Großherzogtums, namentlich gegen Osten hinaus. — Von dem Herzog Gottfried von Alemannien stammt Berthold I. (der Bärtige) ab, welcher als Graf im Breisgau erscheint und den Titel Herzog von Zähringen annimmt. Sein ältester Sohn Berthold Ii. wurde sein Nachfolger, während sein jüngerer Sohn Hermann der Heilige Hochberg erbte und durch Heirat die Stadt Baden erhielt. Der Zuwachs zu diesen noch geringen Besitzungen war besonders 1227 erheblich, indem zu dieser Zeit die Städte Psorz- heim, Durlach und Ettlingen erworben wurden. Schon am Ende des 13. Jahr- Hunderts aber zerfiel das Gebiet des Hauses in eine obere Markgrasschaft mit der Hauptstadt Baden und in eine untere Markgrafschaft mit Pforzheim. Nachdem 1391 die Wiedervereinigung erfolgt war, teilte Christoph I. das Land 1515 wieder unter seine drei Söhne. Von diesen starb Philipp kinderlos, während Bernhard eine Linie Baden-Baden (Residenzen Baden und Rastatt) und Ernst eine Linie Baden-Durlach (Residenzen Pforzheim, später Durlach und zuletzt Karlsruhe) stiftete. Beide nahmen die Reformation an, doch trat Baden-Baden später wieder zur katholischen Kirche über. Die letztere Linie starb 1771 aus und Baden-Durlach (die Eruestinische Linie) trat in den Gesamtbesitz. Im Lüneviller Frieden erhielt die Markgrasschaft Baden Stücke der Pfalz (Gegend von Heidelberg), die Stiftsgebiete von Konstanz, Basel, Straß- bnrg und Speier auf dem rechten Rheinufer, sowie mehrere sonstige reichsunmittel- bare Gebiete und freie Reichsstädte; der Fürst aber nahm den Titel Kurfürst an. Neuen Zuwachs brachte der Frieden von Preßburg, in welchem das Land durch den Breisgau, die Ortenau, Baar, sowie durch die Gebiete der Fürsten von Fürstenberg und von Leiningen 2c. vergrößert wurde; zugleich erhielt der Fürst den Titel eines Großherzogs. Nach der Schlacht bei Leipzig verließ Baden die Sache Napoleons und wurde dann 1815 Mitglied des Deutschen Bundes. Eine ständische Versassuug wurde 1818 eingeführt, darauf bildete sich (1821) die Union der lutherischen und reformierten Kirchen des Landes, zugleich wurde auch der erzbischöfliche Stuhl in Freiburg für die katholischen Unterthanen geschaffen. 1835 schloß sich Baden dem deutschen Zollverein an. Nach den Erschütterungen der Jahre 1848 und 1849 (Maiaufstand 1849) gewann das Land unter dem jetzigen Großherzoge Friedrich (von 1852 an als Prinz-Regent, von 1856 an als Großherzog) eine friedliche und glückliche Entwickeluug. Den Erhebungsverhältnissen nach gehört Baden zu dem Gebiete des oberrheinischen Gebirgssystems. Sein vornehmstes Gebirge ist der Schwarz- Wald; weiter nördlich kommen das Neckarbergland, und nur zu kleinem Teile auch der Odenwald und das schwäbische Terrassenland in Betracht. West- wärts dehnt sich, nach dem Rhein zu, der östliche Flügel der oberrheinischen Ebene aus. Von dem Schwarzwalde fällt der bei weitem größte Teil auf Baden, nämlich 7270 von 9480 qkm, in demselben befinden sich auch die bedeutendsten Erhebungen des Gebirges, nämlich der Feldberg (1494 m), der Belchen (1415 m), der Kandel (1243 m), der Blauen (1167 m) 2c. Die Hauptmasse des Schwarzwaldes besteht aus Granit, dazu treten Gneis (am Fuße) und Sandstein (auf höheren Punkten). Während die Hauptmasse des Gebirges mit Tannen bedeckt ist, tragen die Vorberge der Rheinseite auf ihren Gipfeln meist Laubwälder und auf ihren Hängen Reben- und Obstpslauzungen. Nördlich von der Enz geht das Gebirge in ein Hügelland, das Neckarbergland, über, welches sich am Neckar wieder höher erhebt (in dem 567 m hohen Königsstuhl); es gehört der Triasformation an, doch treten am Neckar auch vulkanische Gesteine auf. Der rechts vom unteren Neckar folgende Odenwald besteht seinem Kern nach aus Granit, welcher jedoch meist von Buntsandstein überlagert wird. Die Rheinebene ist von Schwemmland gebildet; dasselbe ist zwischen Rastatt, Karlsruhe und Philippsburg sehr sandig, jedoch auch gut angebaut; mehr nach dem Gebirge zu ist größere Fruchtbarkeit zu finden, besonders auch in den Seitenthälern des l^chwarzwaldes und auf den Höhen des Odenwaldes; die größte Fruchtbarkeit

13. Das Deutsche Reich - S. 664

1900 - Leipzig : Spamer
664 Drittes Kapitel. die neue Lehre bald eine heftige Reaktion, geführt von den Bischöfen von Metz, Tonl und Verdun. Hierdurch wurden die Protestanten zum Anschlüsse an Frankreich bewogen, durch welchen die Gebiete Metz, Tonl und Verdun dem Deutschen Reiche verloren gingen (bestätigt durch den Passauer Vertrag, 1552). Nachdem dann durch den Dreißigjährigen Krieg die Besitzungen und Rechte des Hauses Habsburg an Frankreich übergegangen waren, wußte sich Ludwig Xiv. in der allerunredlichsten Weise in den Besitz der noch selbständigen Teile des Elsasses (vor allem auch Straßburgs, 1681) zu setzen (durch deu Frieden von Ryswijk 1697 bestätigt). Durch deu Polnischen Erbfolgekrieg gewann Frank- reich dann auch Lothringen, welches durch den Herzog Franz Stephan, den Gemahl Maria Theresias, an den Schwiegervater Ludwigs Xv., Stanislaus Lesziusky von Polen, abgetreten und nach dessen Tode (1766) in Frankreich einverleibt wurde. Die Bewohner hatten unter französischer Herrschast ziemlich entschieden das deutsche Wesen und die deutsche Sprache festgehalten, doch war in letzter Zeit das Franzosentnm in deutlicher Zunahme begriffen. Der Krieg von 1870/71 befreite das Land von der französischen Gewaltherrschaft (Frank- furter Friede, 10. Mai 1871); vom Elsaß blieb namentlich nur Belfort mit Umgegend bei Frankreich. Das gewonnene Gebiet wurde unmittelbares Reichs- land (Reichsgesetz vom 9. Juni 1871). Das Christentum wurde im Elsaß durch den Herzog Etticho eingeführt; für dasselbe war besonders auch dessen Tochter Ottilia, die Schutzheilige des Elsasses und Begründerin des Klosters Hohenburg auf dem Ottilienberge, thätig. Der Name Elsaß wird als „Land der seßhaften Alemannen" oder besser als das „Land der Sassen am Jll" gedeutet. In Lothringen hatte sich wohl schon zu Anfang des 6. Jahrhunderts eine Sprachgrenze derartig vollzogen, daß der von Alemannen nicht besetzte südliche Teil verwelschte, während der nördliche germanisch blieb. Der lothringische Herzog Giselbert, welcher sich Frankreich angeschlossen hatte, wurde durch König Heinrich I. gewonnen (dann Gemahl der Tochter des Königs Gerberga). Später finden wir Lothringen in zwei Gebiete (Ober- und Unterlothringen) geteilt. Kaiser Karl Iv. vereinigte 1354 die freien Städte des Elsasses (außer Straßburg die Städte Weißenburg, Hagenau, Kolmar, Schlettstadt, Oberehnheim, Rosheim, Mül- Hausen, Kaysersberg, Türkheim und Münster) in den „Bund der zehen Städte." Die Schirmherrschaft über dieselben sowie die Rechte von Landgrafen im Elsaß übten schon früh die Habsburger aus. In den Besitz von Metz, Toul und Verdun gelangte König Heinrich Ii. besonders durch das Bündnis mit Kurfürst Moritz von Sachsen; er spielte sich übrigens als „Schützer der deutschen Freiheit" auf. Der letzte Herzog von Lothringen, welcher später als Franz I. die deutsche Krone trug, gab sein Land dem Erbfeinde Deutschlands preis, um für dasselbe das italienische Land Toscana zu erhalten. Nach der Besitznahme des Landes durch Frankreich haben namentlich die Landbewohner in Elsaß-Lothringen die deutschen Einrichtungen, Sitten und Ge- bräuche festgehalten; daß sich in dem jetzigen Jahrhundert das Franzosentum, nament- lich in den Städten, stark verbreitete, hatte besonders in der Zerrissenheit Deutsch- lands seinen Grund; trotzdem hat sich die deutsche Sprache in Predigt und Kinderlehre bis zum Jahre 1870 auf dem Lande fast überall erhalten. Der östliche Teil vom Elsaß gehört zur oberrheinischen Tiefebene, der westliche enthält die Ostabhänge des Wasgeuwaldes. Züge des letzteren bilden die Grenze gegen Lothringen, welches seinerseits ein Hochland darstellt. Im südlichsten Teile vom Elsaß finden sich Ausläufer des Schweizerischen Juras bis zum Passe von Belsort hin. Jenseit desselben erhebt sich das Gebirge des Was- genwaldes als eine Kette aneinander hängender Berge und Höhen. Dasselbe wird durch das Markircher Thal in eine südliche und eine nördliche Abteilung geschieden. Die erstere bildet größtenteils ein llrgebirge aus Granit, Gneis, Syenit, Porphyr und Melaphyr, welchen nur bisweilen Grauwacke, Rotliegendes und Sandstein an-

14. Das Deutsche Reich - S. 665

1900 - Leipzig : Spamer
Das Reichsland Elsaß-Lothringen. 665 oder aufgelagert sind. Hier liegen die höchsten Gipfel, welche über der Kammhöhe (von höchstens 950 m) um 400—500 m emporsteigen (der Honeck 1368, der Sulzer Welchen 1452 in). Der Nordteil des Gebirges gehört der Trias- und der Jura- oder Liasformation an; er ist bedeutend niedriger und geht an der bayrisch-pfälzischen Grenze in das Haardtgebirge, gegen Nordwesten in das nach der Mosel hin abgestufte Hoch- und Hügelland von Deutsch-Lothringen über. Im Süden des nördlichen Teiles steigt der Mont Donon noch auf 1013 m, während im Norden der höchste Punkt nur 504 in hoch ist. Das Hochland von Lothringen hat eine durchschnittliche Höhe von 220—320 m und besteht meist aus gips- und salzhaltigen Kalkgebilden der Trias- und Juraformation, welche nur durch einen Liaszug zwischen Nied und Mosel, die von mächtigen Brauneisensteinlagern erfüllten Hochflächen zu beiden Seiten des Mofelthales sowie durch den fruchtbaren Schwemmboden der Thalmulden unterbrochen wird. Das Saarbrücker Kohlenbecken reicht füdwestwärts bis in den Kreis Forbach hinein. Das Tertiärgebirge tritt nur im Elsaß auf und enthält hier Erdölquellen, Asphaltkalk, Braunkohlen und Salzquellen. Die fruchtbarsten Striche des Landes finden sich im Elsaß an Rhein und Jll und erstrecken sich teilweise auch bis zu den Abhängen des Wasgenwaldes; in Lothringen sind die Flußniederungen sehr ergiebig, wogegen die Hochflächen an Fruchtbarkeit fehr zurückstehen. Von den Rheinüberschwemmungen finden sich zwischen Rhein und Jll aller- dings auch kieshaltige Sandflächen von geringem Werte, doch treten dieselben im ganzen sehr zurück, so daß die schon von alten Geographen gerühmte Fruchtbarkeit des Elsasses im ganzen vollständig zutrifft. In der Bergregion wird allerdings, namentlich im Münsterthale,,.Alpenwirtschaft betrieben, während die Hügellandschaft und die Gegend, die den Übergang von der Tiefebene zum Gebirge bildet, dem Weinbau gewidmet ist. Die Weingegend findet sich in einem breiten Streifen von Thann bis Molsheim, ist dann schmäler bis in die Gegend von Maursmünster, hört zwischen diesem Orte und Neuweiler ganz auf, um dann nordwärts wieder zu be- ginnen und in einem breiten Streifen sich der Grenze zu nähern. In Lothringen tragen die Berglehnen des Mosel-, Seille- und Niedthales Weinpflanzungen. Im Jahre 1883 kamen auf Acker-, Garten- und Weinland 725768 (50 Proz.), auf Wiesen 178601 (10 Proz.), Weiden, Hutungen, Öd- und Unland 45670 (3„ Proz.), auf Waldungen 443845 (30,„ Proz.) und auf Haus- und Hofräume, Wege, Ge- Wässer ?c. 57898 ha (4 Proz.). Als die fruchtbarste Gegend gilt im Elsaß die am Kochersberge (bei Straßburg), in Lothringen die Umgegend von Metz. An stehenden Gewässern ist besonders Lothringen sehr reich; dieselben umfaffen im ganzen 3953 ha (0,63 Proz. der Gesamtfläche). Groß ist in allen Teilen des Reichslandes der Reichtum an fließenden Gewässern, welche aus- nahmslos dem Stromgebiete des Rheins angehören. Dieser gehört mit seinem linken Ufer von Basel abwärts dem Lande an. Die vielen Teiche und Weiher von Lothringen speisen nicht nur die Kanäle, sondern sind auch in mannigfacher Weise den Zwecken der Landwirtschaft nutzbar gemacht. Die größten der stehenden Gewässer sind der Lindensee (671 ha), der See von Stockweiher und von Gonderxingen. Auch in dem Südteile des Wasgenwaldes finden sich Seen (der Welchen-, Stern-, Kratzen -, Seewen-, der Grüne, Weiße und Schwarze See). Die Länge des Rheins beträgt an der Ostgrenze vom Elsaß 184 km, sein früher sehr veränderliches Bett ist jetzt reguliert. Er ist von Straß- bürg an für größere Fahrzeuge schiffbar, wird aber erst von Mannheim an (also weit unterhalb der Landesgrenze) von denselben rege benutzt. Zu den hier in Betracht kommenden Rheingewässern gehören: 1) die Jll (Ursprung auf dem schweizerischen Jura, in der Nähe der Landesgrenze, Mündung unterhalb Straßburg; von Kolmar an über 81 km weit und schiffbar). Derselben gehen aus dem Wasgeuwalde zahlreiche Zuflüsse zu, besonders Doller, Thür, Lauch, Fecht, Weiß, Leber, Andlau und Breusch; sie sind meist sehr wasserreich und haben ein starkes Gefälle. Die Jll hat ein wanderndes Bett und ist eine kurze Strecke bei Straßburg kanalisiert. 2) die Mosel (schiffbarer Eintritt in das Land bei Arry, kanalisiert von Arnaville

15. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 28

1900 - Leipzig : Spamer
28 Die Kolonisation der Staaten der Nordamerikanischen Union. seine Unterstützung zuzuwenden. Durch verschiedene glückliche Maui- pulationen begünstigt, ward Law der einflußreichste Mann in Frankreichs er leitete bald alle Finanzgeschäfte des Staates. Nun richteten sich die Blicke aller derjenigen, welche rasch, ohne zu arbeiten, reich werden wollten, den Unternehmungen des ebenso kühnen, wie vom Glück begünstigten Schotten zu. Alle Welt wollte Lawsche Aktien haben. Das rasche Steigen der- selben, die großen Gewinne glücklicher Spekulanten erzeugten eine förmliche Spielwut. Arm und reich, vornehm und gering drängte sich zu der Kasse des gefeierten Finanzmannes. Der hohe Adel beugte sich vor dem schot- tischen Emporkömmling, und selbst ausländische Fürsten sandten Agenten nach Paris, um für sie zu spielen. In kaum drei Wochen waren 300 000 Aktien zum Nominalbetrag von 150 Millionen Livres untergebracht, welche der Gesellschaft 1500 Millionen Livres zuführten. Rasch stiegen die Aktien auf 6-, 7-, 8-, 9-, 10 000 Livres. Die Gewinne, welche hier- bei gemacht wurden, waren unglaublich. Die Spielwut erhielt sich von Mitte 1718 bis gegen Ende des Jahres 1720, denn da hatte das Fieber, welches die französische Gesellschaft ergriffen, bereits gründlich ausgerast. Der schwindelhafte neue Finanzbau Laws war zusammengestürzt; Tausende von Spekulanten lagen unter seinen Trümmern begraben. Wie viel Elend und Unglück diese merkwürdige Aktienspielwut indessen auch für Frankreich brachte, so hatte sie doch immerhin einiges Gute für die neueu An- siedelungen in Amerika. Es waren eine Menge Menschen nach den Be- sitzungen der Mississippi-Gesellschast gelockt worden, und dieselben ver- ließen doch nur zu eiuem ffeinen Teil das Land, als der Zusammenbruch von Laws papieruem Kunstbau erfolgte. Schou im Jahre 1717 hatten einige französische Kolonisten am Ausflusse des Mississippis eine Niederlassung ge- gründet, welche sie zu Ehren des Regenten von Frankreich, des Herzogs von Orleans, New Orleans nannten. Die günstig gewählte Lage in der Nähe des Meeres machte die Stadt sehr bald zu einem wichtigen Aus- fuhrplatze für den unerschöpflichen Reichtum der Laudesprodukte Louisianas. Ebenso waren auf der Südseite der großen Seen im Michigan- und Missonristaate Franzosen beschäftigt, das Land zu kultivieren, wobei sie mehrere neue Städte, wie Detroit, Viueennes, St. Louis, anlegten. Während die Glückssonne des Schotten am höchsten stand, befürchteten die benachbarten britischen Ansiedler, daß es den Franzosen gelingen könnte, eine Verbindung der Kolonien am großen Strome, „dem Vater der Gewässer", mit den kanadischen Niederlassungen znstandezubriugen. Daher wurde 1732 von feiten der britischen Regierung die Gründung einer ueueu Kolonie zwischen den Karolinen und dem spanischen Florida durch den menschenfreundlichen Oglethorpe begünstigt. Doch erst als ver- trieben? Protestanten aus Salzburg, als Schweizer und Schotten in größeren Zügen einwanderten, gewann die neue Niederlassung höheren

16. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 74

1900 - Leipzig : Spamer
74 Die Niederländer in Java und auf den übrigen ostindischen Inseln. kommenden Befugnis, an die Stelle der Regierung zu"treten und einen Staat im Staate zu bilden. Die reich gewordenen Kaufleute, in deren Solde die in Indien kämpfenden Krieger standen, schauten verachtend auf diese herab; daher kam es, daß dem Militär in Ostindien die Seele seines Standes, der Ehrgeiz, fehlte. Nur verkommene Individuen oder wegen schlechten Betragens aus dem Dienst entlassene Beamte und Offiziere meldeten sich für deu ostindischen Dienst, so daß es am Ende niemand zur Ehre gereichte, sich diesem Gesindel des In- und Auslandes anzuschließen. Die für den Dienst des Vaterlandes in Holland durch Aushebung zur Fahne gerufene Jugend konnte nicht wie das geworbene Heer in England auch für den Dienst in den Kolonien verwendet werden, sondern man überließ es der Kompanie, sich Söldnertruppen anzuwerben. Der Militärdienst wurde in Indien mit einer beispiellosen Nach- lässigkeit und Treulosigkeit betrieben. Das Heer bestand nur aus aben- teueruden, aus aller Herren Länder zusammengelaufenen Gesellen, die an und für sich schon nicht an strenge Ordnung und Zucht gewöhnt waren, in den heißen Gegenden Javas aber noch viel mehr erschlafften. Noch bis in die neuere Zeit ist die Heeresverfassung eine der wundesten Stellen in Niederländisch-Jndien gewesen, welcher Umstand durch die Werbungen von Soldaten im Auslande herbeigeführt worden ist, denn kaum der vierte Teil aller Truppen in jenen Gegenden bestand bis vor kurzem aus Nieder- ländern. Diese fanden es stets für angemessener und einträglicher, Fremde, welche für Geld zu habeu waren, zum Dienst zu verwenden, als ihn selbst zu thun. Seit sich im Jahre 1860 aber unter den ausländischen Truppen bedenkliche Meutereien gezeigt haben, sind die Verhältnisse etwas anders geworden. Wie das Militärwesen sich in einem durchaus zerrütteten Zu- stände befand, so war dies auch mit dem Beamtentum der Fall. Die Beamten hatten nur ihre eigne Bereicherung im Auge und erpreßten daher von den Einwohnern allerlei ungerechte und ungesetzliche Abgaben. Trotz- dem hatte die Handelsgesellschaft ihrem ungeheuren Beamtenheere außer- ordentlich hohe Besoldung zu zahlen. Hierzu gesellten sich noch die Jahresgehalte, welche den inländischen pensionierten Fürsten gewährt werden mußten. Auch die Gesandtschaften, die Geschenke an die Nachbar- könige und die immerwährenden kleinen Kriege gegen aufständische Va- sollen und Fürsten verschlangen große Summen, daß selbst der gewinn- reichste Handel dieselben nicht zu decken vermochte. Daher war es als kein besonderer Verlust für die Mitglieder der Handelsgesellschaft anzusehen, daß am 15. März 1795 die Batavische Republik die Holländisch-ostindische Kompanie aufhob und ihre Besitzungen für Staatseigentum erklärte. In den ersten Jahren des Bestandes der Handelsgesellschaft, als es sich noch darum handelte, gegen den Nationalfeind als mächtiges Volk auf- zutreten und festen Fuß in Indien zu fassen, hatte die Sache eine ganz andre Bewandtnis. Damals galt es eine Nationalangelegenheit; der

17. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 81

1900 - Leipzig : Spamer
Die Insel Java. 81 Die nächsten Unterabteilungen sind die Residentien. Jede derselben wird von einem Residenten verwaltet und zerfällt wiederum iu mehrere Regentschaften, an deren Spitze ein Regent steht. Dieser ist stets ein Ein- geborener und gehört dem einheimischen Adel, meist den früheren Herrscher- familien an, deren Einfluß auf ihre Landsleute heute noch ungebrochen ist. Unter diesen stehen die ebenfalls eingeborenen Distrikts- oder Dessahäupt- linge, welche für Eintreibung der Steuern sorgen und, von den Bewohnern gewählt, deren Interessen der Regierung gegenüber vertreten. Die Würde des Regenten ist meist erblich, um die Vornehmen an die Regierung zu fesseln; ihm steht die Sorge für die öffentliche Sicherheit, für die Gesundheit, für Wege- und Ackerbau, fürs Schul- und Religious- wesen zu. Zur Seite hat er den Assistentregenten, einen europäischen Be- amten. Auf diese Weise hat die niederländische Regierung einen großen Teil der Verwaltung den Eingeborenen selbst überlassen und deren Jnter- essen fest mit den ihrigen verknüpft, sowie sie auch die durch den Adatsdas Herkommen) schon eingebürgerten Frondienste zu ihrem Vorteil mit heranzog. Nach Einführung des Systems van den Bosch haben sich die jährlichen Einnahmen von Java auf die Summe von etwa 120 Millionen Gulden erhöht, wovon zunächst die Verwaltung und die einzuführenden Ver- besserungen bestritten, die Restsummen dann an den niederländischen Staats- schätz abgeliefert werden. Daß diese nicht unbedeutend sind, geht daraus hervor, daß sie in den 52 letzten Jahren die Gesamtsumme von 500 Millionen Gulden erreichten. Nach diesen Betrachtungen über die geschichtlichen Verhältnisse des ostasiatischen Archipels wenden wir uns noch kurz der wichtigsten Insel in demselben, dem Eilande Java zu. Tana Java (das Land Java) oder Nusa (Insel) Java, wie die Eingeborenen sie nennen, ist eine der größten Sundainseln. Über den Ursprung des Namens Java sind wir im Ungewissen. Eine der im Lande selbst verbreiteten Traditionen erzählt, daß die Insel ihre Benennung von den ersten Einwanderern empfing, die vom asiatischen Kontinente nach ihr übersiedelten. Damals hieß Java noch Nusa hara- hara oder Nusa kedang, die wilde, unkultivierte Insel; als aber die neuen Ankömmlinge dort ein Java-wut genanntes Gras (Panicum italicum) an- trafen, von dem sie sich zuerst nährten, nannten sie das Eiland nach diesem Java. Auch im 27. Kapitel des Propheten Hesekiel ist schon von den reichen Kaufleuten von Javan die Rede, welche Eisen und Zimt auf den Markt nach Tyrus brachten. Wir überlassen es andern, den Znsammenhang dieses Javan mit nnsrer Insel nachzuweisen. Die Araber, die ihren Glauben schon, ehe die Europäer das Kap der guten Hoffnung umschifften, über den ostasiatischen Archipel ausgebreitet hatten, nennen die dort wohnenden Völker Javi, und Java ist auch der Name, mit dem die Eingeborenen von Celebes die Inseln Borneo, Java, Sumatra und die malaiische Halbinsel bezeichnen. Buch d. Entd. Ii. 6

18. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 88

1900 - Leipzig : Spamer
88 Tie Engländer in Ostindien. breitet, die ihm die Niederländer schon ansingen streitig zu machen; und selbst die Franzosen schickten sich an, im Nordosten von Amerika ihren zivili- satorischen Beruf, auf den sie sich von jeher so viel zu gute gethau haben, weiter zu verfolgen. Es schien, als ob das meerumgürtete England bei der Teilung der Welt zu spät gekommen und nichts für dasselbe übrig ge- blieben wäre. Und doch — wer hätte wohl damals denken sollen, daß es kaum zweier Jahrhunderte bedurste, um die englische Flotte zur Beherrscherin aller Meere zu machen! Wer hätte geahnt, daß jetzt der englische Schiffsverkehr fast so viel beträgt, als der aller andern seefahrenden Völker zusammen- genommen? Das 16. Jahrhundert war schon seinem Ende nahe, als die Engländer die ersten erfolgreichen Anstrengungen machten, auf dem Meere zu Ansehen zu gelangen. Im Jahre 1532 belief sich die Flotte ihrer Kauffahrteischiffe auf 135, von denen sich nur eiue kleine Zahl bis zu 500 Tonnen Last er- hob. Doch als mit diesen Fahrzeugen, denn nur wenige gehörten der Krone an, die größte und stolzeste Flotte jener Zeit, die spanische Armada, ge- schlagen ward, da erhoben die englischen Schiffer mutig ihr Haupt, sandten verlangend ihreu Blick in die Weite und strebten danach, mit teilzunehmen am Handel in den fernen Welten. Tie Gesellschaft der „wagenden Kauf- leute" brachte Leben und Rührigkeit in die Nation, und allerorten äußerte sich ein kräftiger Aufschwung. Bald machte sich auch die Notwendigkeit sühlbar, mit Indien, der unerschöpflichen Quelle aller für einen Kaufmann wünschenswerten Gegenstände, in unmittelbaren Verkehr zu treten. Man beschäftigte sich zunächst damit, einen Handelsweg zu Lande dahin ausfindig zu machen, und schon 1531 war eine Anzahl Handelsherren zur Bildung „einer türkischen Handels-Kompanie" zusammengetreten, um durch den Per- sischen Meerbusen und dann zu Lande über Aleppo Waren direkt von Indien her einzuführen. Doch der Weg war zu weit und unsicher, als daß günstige Erfolge hätten erlangt werden können, man wandte sich daher in einer Bittschrift an die Königin, eine Handelsunternehmung zur See nach Indien eröffnen zu dürfen. Es vergingen wieder einige Jahre, bevor etwas Entscheidendes geschah. Aber noch vor Ablauf des 16. Jahrhunderts, am 22. September 1599, versammelten sich in Fonnderhall der Lordmayor, die Aldermänner und etwa 100 der angesehensten Kaufleute von London und beschlossen, eine Gesellschaft zu errichten zum Zwecke des Handels- betriebes nach Indien, indem sie zugleich auf der Stelle in 101 Anteilen von 100 bis 3000 Pfd. Sterl. ein Kapital von 30 000 Pfd. Sterl. zeich- neten. Infolge einer bald nachher an den Geheimen Rat gerichteten Ein- gäbe, in welcher um das Patent zur Bildung einer Kompanie gebeten ward, erteilte die Königin Elisabeth am 31. Dezember 1600 dem Grafen Georg von Cumberland und 215 Rittern, Aldermännern und Kaufleuten einen königlichen Freibrief (Charter), der diese ermächtigte, sich unter dem Namen

19. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 122

1900 - Leipzig : Spamer
122 Das Festland Australien. Nachdem wir so unsern Lesern eine richtige Kenntnis des fraglichen Gebietes verschafft haben, besteigen wir, um nach dem Festlande Australien und nach jenen großen und kleinen Eilanden zu gelangen, ein für uns in London auf der Themse bereit liegendes Schiff, das uns über den Atlantischen Ozean und um das Kap der guten Hoffnung, nach einer Reise von etwa hundert Tagen, in einen der Häfen des südlichen Australiens bringt. Von einer dieser Seestädte aber können wir dann leicht Ausflüge und weitere Reisen unternehmen. Australien, der kleinste und zuletzt entdeckte Kontinent, findet sich auf alten Karten des 16. Jahrhunderts als Neu- oder Groß-Java be- zeichnet. Will man aber gerecht sein, so müßte man es Maroga nennen, denn so hieß dieses große Festland schon in den ältesten Zeiten bei den Malaien, welche alljährlich seine Nordspitze besuchten, um zur Zeit des Westmonsuns den Trepangwurm (Holothurie) des Meeresstrandes, eine Delikatesse der malaiischeu und mongolischen Völkerschaften, zu fischen. Das erste europäische Schiff, welches Australien erblickte (1606), war ein holländisches, der „Duyfkeu" (das Täubchen). Er fuhr 300 See- meilen längs der Küste hin, ohne wegen der wilden Sinnesart der Be- wohner es wagen zu dürfen, das Land tiefer hinein zu untersuchen. Noch in demselben Jahre ward von Don Luis Vaes de Torres die nach ihm benannte Torresstraße entdeckt, welche Neuguinea von Australien trennt. Von jetzt an wurde Australien besonders von Holländern aufgesucht und daher auch nach ihrem Lande benannt; ja, mehrere Teile desselben bekamen Namen von ihren Entdeckern, wie 1622 Kap Leeuwin, 1627 Nuytsland und Arnhemsland, 1628 de Wittland. Im Jahre 1643 entdeckte Tasman die große, im Süden von Australien liegende Insel und benannte sie nach dem damaligen Generalstatthalter Van Diemen Van Diemensland. (Seit dem Jahre 1855 ist der offizielle Name dieser englischen Kolonie Tasmanien.) Man hielt die Insel lange für die Südspitze von Australien, bis der englische Wundarzt Baß im Jahre 1793 die nach ihm benannte Baßstraße auffand. James Cook hat zur näheren Kenntnis von Australien viel beigetragen; er befuhr 1770 die ganze Ostküste, ent- deckte Botanybai und Port Jackson und nahm von diesem Teile der Insel für die britische Krone feierlich Besitz. Die Beschreibung, welche Cook nach der Rückkehr hiervon in seinem Vaterlande machte, lenkte die Aufmerksamkeit der britischen Regieruug auf diesen unbekannten Winkel der Erde, den man zu einer Niederlassung höchst geeignet hielt. Aus jener Zeit stammten die gründlicheren Küstenaufnahmen, welche in uuserm Jahrhundert von Flinders, King, Murray und andern vollendet wurden, wobei man jedoch von einer Erforschung des Innern ganz absah. Aber auch in dieser Beziehung sollte es anders werden. Im Jahre 1788 ward Arthur Philipp als erster Gouverneur mit einem Geschwader an die Ostküste geschickt, um hier eiue Verbrecherkolonie zu gründen. Von dieser

20. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 123

1900 - Leipzig : Spamer
Kolonien. Forschungsreisen. 123 Kolonie, welche zuerst aus 212 Freien, 778 Verbrechern und einer ent- sprechenden Zahl Soldaten bestand, gingen nach ihrer allmählichen Er- starkung nunmehr die neuen Erforschungen aus, welche sich jedoch anfangs nur auf die Küstenebene erstreckten. Zu diesem Behufe erfolgten auf ver- schiedenen Punkten der australischen Küstenlinie neue Ansiedelungen, wie die Gründungen der Städte Melbourne und Adelaide im Süden und Südwesten des Kontinents, die Niederlassungen an der Westküste, am Schwanenflnsfe, König Georgsund, am Port Lefchenault und der Flinders- bai, sowie die Kolonien Tasmaniens, wo schon 1803 zu Hobarttown eine Än de» "Blauen Bergen (Upsle^s Wasserfalls. (Nach dem Atlas der „Thetis".) Verbrecherkolonie durch den Engländer Bower angelegt wurde. Im Jahre 1838 wurde im Norden des Landes, zu Port Essington, Viktoria- stadt gegründet und dadurch eine Verbindung Indiens mit Australien gewonnen, welche auf die weitere Entwickelung des Verkehrs von großem Einflüsse gewesen ist. Unter allen diesen Kolonien behaupten die an der Ost- und Südküste die größere Bedeutung da sie, durch Metallreichtum und gutes Weideland namhaft unterstützt, in der neuesten Zeit kräftig emporblühen. Von ihnen aus, wo das australische Leben der Europäer seinen Mittelpunkt gefunden hat, sind die wirksamsten Anregungen zur Erforschung
   «zurück bis 20 von 659 weiter»  »»
659 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 659 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 12
1 22
2 13
3 58
4 15
5 126
6 12
7 95
8 53
9 24
10 50
11 1
12 6
13 51
14 0
15 15
16 37
17 12
18 144
19 81
20 1
21 4
22 14
23 0
24 71
25 4
26 16
27 5
28 12
29 59
30 15
31 2
32 3
33 28
34 8
35 1
36 44
37 104
38 127
39 149
40 14
41 49
42 0
43 8
44 6
45 90
46 13
47 10
48 3
49 24

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 19
1 42
2 0
3 29
4 61
5 94
6 96
7 4
8 10
9 13
10 55
11 24
12 48
13 29
14 0
15 15
16 70
17 76
18 22
19 20
20 5
21 100
22 7
23 23
24 30
25 5
26 3
27 2
28 72
29 3
30 1
31 0
32 11
33 2
34 8
35 30
36 131
37 26
38 13
39 41
40 40
41 14
42 24
43 15
44 11
45 56
46 29
47 7
48 37
49 101
50 25
51 2
52 16
53 1
54 84
55 0
56 2
57 29
58 7
59 6
60 6
61 20
62 11
63 1
64 60
65 2
66 4
67 4
68 18
69 14
70 160
71 13
72 57
73 18
74 3
75 35
76 106
77 114
78 8
79 21
80 22
81 1
82 29
83 3
84 17
85 10
86 6
87 51
88 2
89 1
90 6
91 46
92 229
93 18
94 94
95 17
96 1
97 8
98 32
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 681
1 260
2 50
3 62
4 18
5 63
6 639
7 49
8 15
9 15
10 68
11 92
12 218
13 126
14 230
15 2
16 6
17 35
18 150
19 61
20 30
21 32
22 0
23 2
24 75
25 958
26 48
27 1
28 74
29 72
30 44
31 62
32 232
33 261
34 306
35 37
36 402
37 0
38 163
39 158
40 46
41 84
42 96
43 136
44 88
45 7
46 16
47 108
48 7
49 30
50 164
51 220
52 333
53 12
54 92
55 71
56 53
57 77
58 53
59 282
60 34
61 97
62 45
63 2
64 52
65 99
66 321
67 33
68 42
69 5
70 92
71 38
72 241
73 22
74 49
75 67
76 70
77 17
78 153
79 10
80 90
81 1196
82 156
83 62
84 15
85 1
86 42
87 34
88 34
89 166
90 72
91 133
92 3
93 63
94 392
95 227
96 334
97 264
98 23
99 84
100 173
101 33
102 173
103 50
104 62
105 194
106 103
107 124
108 0
109 42
110 94
111 91
112 85
113 17
114 129
115 35
116 33
117 82
118 26
119 348
120 30
121 123
122 162
123 132
124 93
125 100
126 43
127 199
128 1
129 262
130 252
131 261
132 8
133 373
134 21
135 261
136 497
137 62
138 5
139 99
140 140
141 17
142 600
143 110
144 90
145 75
146 1
147 39
148 26
149 9
150 11
151 33
152 85
153 147
154 80
155 74
156 80
157 76
158 14
159 75
160 55
161 48
162 0
163 0
164 11
165 42
166 117
167 68
168 36
169 94
170 24
171 43
172 242
173 227
174 75
175 280
176 10
177 129
178 15
179 70
180 31
181 3
182 185
183 574
184 108
185 40
186 13
187 29
188 255
189 2
190 4
191 63
192 27
193 107
194 34
195 48
196 251
197 0
198 58
199 428