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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 155

1900 - Leipzig : Spamer
Neukaledonien. 155 klägliche Fortschritte gemacht. Nach dem für sie unglücklichen Kriege 1870/71 hatten sie nun gar die in Paris gefangenen Communisten dahin gebracht und versprachen sich von deren Einfluß auf die Eingeborenen und von deren Wirksamkeit reichen Erfolg. Im Jahre 1885 belief sich die Bevölkerung auf 20 813 Seelen. Die größte Insel Ozeaniens nach Neuguinea ist die 1642 von dem berühmten Seefahrer Tasm an entdeckte und von ihm zunächst Staaten- land genannte Insel Neuseeland. Mehr als ein Jahrhundert verging Mann und Frau aus Neukaiedonien. nach der ersten Auffindung, bis sie 1769 von Cook auf der ersten Reise um die Erde wieder besucht ward. Er fand, daß Neuseeland nicht aus einer, sondern aus zwei Inseln bestehe, welche durch eine Meerenge, die man zum Andenken an ihren Entdecker Cooksstraße nennt, voneinander getrennt sind. Derselbe Seefahrer besuchte sie noch mehrere Male. Andre sind ihm nachgefolgt, und so ist sie uns ziemlich bekannt geworden. Eine Kette schneebedeckter Gebirge, meist vulkanische Kegelberge, bis zu 5000 m. Höhe, durchzieht beide Inseln. Die Küsten sind reich an weiten Buchten und schönen Häfen. Dichte Wälder bedecken die Hügelreihen und die riesenmäßige Kallrifichte findet sich häufig. Nirgends trifft man ein ! x

2. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 284

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 284 hochherzig untersttzt, 1893 und 1894 die Arbeiten auf Hissarlik zum Abschlsse. 3m Gegensatze zu Schliemann nimmt er an. da nicht die Burg der zweiten Schicht, die er in die Zeit von 2500 und 2000 setzt, das alte Troja sei, sondern die durch ihn aufgedeckte Burg der sechsten Schicht, welche zweifellos aus der mykenischen Periode stammt, in die ja auch die Wurzeln der homerischen Gesnge hinauf-reichen. 2. Ergebnisse der Ausgrabungen Schliemanns.1) Schliemann glaubte in dem Hgel von Hissarlik 7 verschiedene Trmmerschichten, die sich allerdings z. T. nicht deutlich vonein-ander scheiden, erkannt zu haben.2) Die erste Schicht bietet die Ruinen der ltesten Stadt; ihre Zeit ist etwa um 3000 - 2500 v. Chr. anzusetzen. Die Mauern bestehen aus kleinen in Lehm gebetteten Bruchsteinen. Die Werkzeuge sind noch aus Stein. Fr diese prhistorische Kultur ist besonders die Be-stattungsweise charakteristisch. Die Leichen wurden nicht in ausgestreckter Lage wie zur mykenischen Zeit, sondern in Hockerstellung beigesetzt in Felsengrbern oder in Lehmziegelsrgen. In der zweiten Schicht glaubte Schliemann die Burg des homerischen Troja zu erkennen, während die eigentliche Stadt sich weiter nach unten hin ausgedehnt habe. (Er sttzte seine Ansicht a) auf die ausgegrabenenen Bauten, b) auf die reichen Einzelfunde. a) Unter den Bauten sind besonders bemerkenswert die Neste einer gewaltigen Burgmauer, die namentlich im Sden gut erhalten ist. Diese Ringmauer, in der auch verschiedene Turm- und Torbauten festgestellt sind, ist stark gebscht und besteht unten aus kleinen unbe-hauenen Steinen in Lehmmrtel, während die eigentliche ca. 4 m hohe und dicke, vom Burgniveau an senkrechte Schutzmauer aus Ziegeln be-steht, die aus Lehm, Stroh oder Heu, Topfscherben und Muscheln ge-fertigt und an der Sonne getrocknet sind. Die Steine sind in Lehm-mrtel eingelassen, und zur strkeren Befestigung sind die Steinlagen wie in Mykene z. T. mit Lngsbalken durchsetzt. Auerdem ergaben die Ausgrabungen im Innern der Burg verschiedene Hfe und Wohn-rume derselben Bauart. Diese Burg ist 3 mal durch eine Feuers-brunst zerstrt und wieder aufgebaut. 1) Schliemann hat die Ergebnisse seiner Arbeiten auf Hissarlik in vielen groen Werken niedergelegt. Sein Hauptwerk 3ltos, Stadt und Land der Trojaner" erschien 1880 mit Beitrgen von 10 Gelehrten, einer Selbstbiographie und einer Vorrede von Rudolf Virchow. Alle diese Verffentlichungen der Troja werden (bis auf die Abbildungen) berflssig durch das Werk: Troia und Jlion", Ergebnisse der Ausgrabungen in den vorhistorischen und historischen Schichten von Jlion 1870-1894, von Wilhelm Drpfeld, Mit 471 Abbildungen im Text, 68 Beilagen. 8 Tafeln. - Athen. Beck & Barth. 1902 (Xviii, 652 5.4; 9r 40). 2) Die vielen Besiedelungsschichten erklären sich, wenn man bedenkt, da dieser Hgel wegen seiner Lage vielen Vlkern und Stmmen des indogermanischen Sprachstammes auf der Wanderung von Asien nach Europa einen willkommenen Halteplatz bot.

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 285

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 285 - b) Sehr reich war in dieser Schicht die Ausbeute an kostbaren Einzelfunden. Die meisten gehren zu dem 1873 in einer ffnung der Burgmauer in einem groen Silbertopfe aufgefundenen groen Schatze, den Schliemann den Schatz de priamos nannte. Darunter sind sehr viele weibliche Schmucksachen aus Gold, z. B. Diademe, Kopfbinden, Armspangen, Ohrringe, Halsbnder, Brustschmuck, Fingerringe usw.-ferner groe Silberbarren, Vasen und Schalen aus Silber und Kupfer; goldene Becher; kupferne Dolche, Lanzenspitzen und Streitxte. Auer diesem groen Funde sind noch zu verschiedenen Zeiten viele andere kostbare Einzelfunde derselben Art gemacht. Dazu kommen dann noch Amulette, Perlen aus Stein und Ton, Tausende von Spinnroirteln, Siegel usw. Zu den wertvollsten Stcken gehren aber die ausnahmslos mit der Hand gearbeiteten Tongefe: zahlreiche mehr als 2 m hohe Tongefe (nisou), die zur Aufbewahrung von (Betreibe, Wein usw. dienten, sogenannte Gesichtsvasen, Schnabelkannen, doppelhenkelige Becher (enag /j,(ptxi}7ceixov) usw. Nicht unerwhnt darf bleiben ein Mdchenskelett.') Der groe Schatz und die Einzelfunde aus Hissarlik befinden sich als Geschenk Schliemanns an das Deutsche Reich seit 1881 (vorher in London) unter preuischer Verwaltung im Htufeum fr Vlkerkunde in Berlin. Es fehlen nur wenige Stcke, die z. T. 1873 von Arbeitern gestohlen, teils zu einem goldenen Kopfschmucke fr Frau Schliemann benutzt sind, teils sich im Tschinili-Kiosk in Konstantinopel befinden. Die 3., 4., 5., 6. Schicht zeigen nach Schliemann bereinstimmend dorfhnliche, rmliche Lehmbauten, während die Einzelfunde im groen und ganzen mit denen der voraufliegenden Periode bereinstimmen. Nur in der 6. Schicht fand Schliemann eine Tonart, die etruskischen Ursprunges zu sein scheint; er nennt sie die lydische Tpferware, in der unbewiesenen Annahme, da die Etrusker aus Lydien stammen. Die 7. Schicht stellt in ihren zahlreichen Bauten, Einzelfunden und Inschriften, die vom 4. Jahrhundert v. Ehr. bis ca. 500 n. Chr. reichen, das griechisch-rmische Ilium dar. 3. Ergebnisse der abschlieenden Arbeit Drnfelds (1893-94). Drnfeld setzt nicht 7, sondern 9 Schichten in dem Burghgel von Hissarlik an und erkennt in den Trmmern der sechsten Schicht das homerische Troja. Die genaue Erforschung dieser Schicht ergab nmlich die Reste einer mykenischen Burg von etwa 500 m im Umfange, fr deren Bau Drpfeld schtzungsweise die Zeit von 1500 bis 1000 v. Ehr. ansetzt. Die mchtige Ringmauer, die zu 3/5 noch in einer Hhe von durchschnittlich 5 m aufgedeckt ist, zeigt 3 Tore (und eine Ausfallpforte) und 3 Trme. Das Haupttor, das dardanische Tor, befindet sich im i) Viele Funde zeigen auslndische Herkunft, z. B. die groen Diademe (gypten), Elfenbein und Nephrit (Asien) usw.

4. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 286

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
286 Sden. Das skische Tor liegt auf der Nordseite, die leider fast ganz zerstrt ist. Von den Trmen verdient besondere Beachtung der ge-waltige Nordostturm, der, den Hauptbrunnen der Burg umschlieend, in einer Breite von 18 m ungefhr 9 m vor die Mauerflucht vor-springt und noch in einer Hhe von 10 m aufrecht steht. Von den innerhalb des Burgringes aufgedeckten 7 stattlichen Bauten zeigen ein paar einrumige Gelasse die Zyklopische, die andern anteiligen Bauten die mykenische Bauweise aus bearbeiteten und gegltteten Steinen. Auch die Einzelfunde, besonders die Tpferware der sechsten Schicht, zeigen mykenische Herkunft. berhaupt gehren wohl auch die myke-nischen Funde, die man vereinzelt in den unteren Schichten machte, der 6. Schicht an. - (Eine Unterstadt ist nicht aufgedeckt. Zwischen der 6. und 9. Schicht erkennt er dann 2 dorfhnliche Ansiedelungen aus lterer und jngerer griechischer Zeit. 4. Warum verdient die Ansicht Drpfelds vor der Schliemanns den Vorzug? Weil die Burg der 6. Schicht sowohl in den Bauten (bzgl. des Materials und der Anlage), als auch in den Einzelfunden der myke-nijchen Kulturperiode angehrt, in die ja die Anfnge der homerischen (Bedichte hinaufreichen, während die Burg der 2. Schicht eine viel ltere Kultur aufweist. 5. Die Hauptbedeutung der Ausgrabungen auf Hissarlik liegt in dem Nachweise, da an der Stelle des heutigen Hissarlik in der mykenischen Kulturepoche eine mchtige Burg gestanden hat, und ba die Topographie jener (Begenb in den wesentlichen Punkten mit der homerischen Topographie bereinstimmt.1) So ist z. B.: 1. Hissarlik nur ca. 4 km vom Meere gelegen. 2. Man erblickt von H. aus im Norben den Hellespont mit dem bahinter liegenben Festlanb und im Sben das Ibagebirge. 3. Der Burghgel der 6. Schicht hat einen hher gelegenen Punkt, den die homerische Beschreibung verlangt axqordrri Horn. Ii. Xx. 52, Xxii, 172). 4. Homer nennt die Burg von Troja an verschobenen Stellen f-Qvyvia, breitstraig. Dieser Zug pat auf die von Drpfelb aufgebeckte Burg, ba die Strae, welche den inneren Mauerring entlangluft, bis zu 10 m breit ist. 5. Die von Homer auf der Burg von Troja erwhnte Bauweise mit schn gegltteten Hausteinen ist fr die Burg der 6. Schicht gerabezu charakteristisch. 6. Auch der &yxw> der Mauer, den Patroftlos (Ii. Xvi, 702) breimal vergebens zu ersteigen sucht, lt sich bei der Burg der 6 Schicht i) Henke glaubt, da das zerstrte Troja auf Hissarlik zu suchen sei, da Aber die homerische Topographie der rtlichkeit bei Bunarbaschi entspreche.

5. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 294

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
294 spteren Kaisers Friedrichs Iii.), der seit seiner Reise, die er 1837 mit dem Dichter (Emanuel (Bethel und dem Philologen Karl Otfried Mllers durch Griechenland unternommen hatte, sich die Erforschung des alten Griechenlands, besonders des Peloponnes, zur Lebensaufgabe gemacht Hatte, durch seinen begeisterten Vortrag in der Berliner Singakademie, dem der knigliche Hof beiwohnte, von neuem Interesse fr Olympia erweckt, aber erst 1874 gelangte der Plan, Olympia wieder auszu-graben, zur Ausfhrung. Curtius war der geborene Leiter dieser Ausgrabung. Auf Kosten des [Deutschen Reiches fhrte er, untersttzt von vielen Gelehrten (Hirschfeld, Treu, Furtwngler u. a.) und Architekten (Btticher, Bohn, Drpfeld u. a.), von Oktbr. 1875 bis Mrz 1881 seine Aufgabe glnzend aus. 4. Ergebnisse der Ausgrabungen. Trotzdem in der schier verwirrenden Menge von Mauern und Trmmern fast alle Gebude des alten Olympia festgestellt sind, trotz-dem einige sehr wertvolle Statuen, Reliefs, Inschriften, Mnzen u. a. m. aufgefunden sind, ist uns doch zu unserm groen Schmerze durch die Ausgrabungen klar geworden, da eine sehr groe Menge der kostbaren Bauwerke schon im Altertum zerstrt war, und da von dem Herrlichen Statuenwalde, der einst das Auge des Besuchers blendete, schon vor der Verschttung kaum mehr als die Basen und Standspuren vorhanden waren. Dennoch Haben einige wichtige Entdeckungen in der Altis alle Aufwendungen (gegen 800000 Mark) gerechtfertigt. Besondere Erwhnung verdienen: a) die Nike des Paionios aus Mende, b) der eustempel2) mit seinen Giebelgruppen (Ostgiebel: Pelops und Oinomaos; Westgiebel: Kentauren und Lapithen) und den Herakles-Metopen, c) das Heraion mit dem Hermes des Praxiteles und einem Kolossalkopf der Hera. ad a. Schon Pausanias erwhnt die Nikestatue des Pai-onios (aus dem 4. Iahrh. v. Chr.). Nach einer aufgefundenen Inschrift war das Kunstwerk ein Weihegeschenk der Messenier und Nau-paktier zu Ehren des Jeus. Der aufgefundene Torso es fehlten die vordere Seite des Kopfes und die Arme - ist vom Bildhauer R. Grttner in der Weise ergnzt, da die Gttin mit der erhobenen Linken und der herabhangenden Rechten einen Mantel hlt, der sich durch den starken Luftzug wie ein Segel blht, während man frher annahm, da die Gttinw dem erhobenen linken Arm einen Sieges-Kranz getragen habe. ad b. Der Ieustempel (64,10 m lang, 27,66 m breit und bis 3) K. o. Mller, Professor der Archologie in (Bttingen, f 1840 zu Athen, wo er auf dem Kolonos Hippios begraben liegt. 2) Das grte Kunstwerk des Tempels, das 12 m hohe Goldelfenbeinbild des Jeus, ein Werk des Pheidias, kam unter Theodosius I. 393 nach Konstantinopel und ging dort bei einer Feuersbrunst zu Grunde (vgl. S. 266).

6. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 67

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
67 61 Vorbereitungen zur Auffhrung. Dichter, welche an einem tragischen Wettkampfe teilnehmen wollten, reichten ihre Dramen bei dem zustndigen Archon ein und baten um berweisung eines Chores. Der Archon prfte die Dramen und be-willigte je nach Befund den Chor. Zugleich mit der Bewilligung des Chores bestimmte der Archon einen wohlhabenden Brger als Choregen (xo^ydg). Dieser hatte die sogenannte Choregie zu leisten, d. h. er hatte einen Chor zusammen zu bringen und die Kosten fr dessen Ausstattung, Unterhaltung und Einbung, sowie fr das bungslokal zu tragen, auch einen Chormeister und die Musik, d. h. die Fltenspieler, fr die Auffhrung zu stellen und zu besolden. Die Kosten fr den Choregen werden in einem gegen Ende des 5. Jahrhunderts stattgehabten Wettkampfe auf 3000 Drachmen (=2400 Mk.) angegeben. Ein geringer Teil der Kosten war durch den Theaterpchter (d-eatqotko^g) aufzubringen, welcher fr eine bestimmte Summe das Theater mit seinen Baulichkeiten vom Staate pachtete, mit der Verpflichtung, die Anlage im Stande zu halten, und mit dem Rechte, das Eintrittsgeld (&6wqlx6v) fr sich zu erheben. Ein solches Eintrittsgeld hatte ursprnglich berhaupt nicht bestanden, da wegen des religisen Charakters der Feier jedem Teilnehmer der Ein-tritt frei stand. Als dies mit der Zeit zu Streitigkeiten um die Pltze fhrte, begann man ein Platzgeld zu erheben, welches seit der Aus-bildung der schrankenlosen Volksherrschaft durch Perikles jedem Brger aus der Staatskasse gezahlt wurde, in welche es dann freilich der Theaterpchter zum Teile wieder zurckfhrte. Auch sonst mute die Staatskasse einen bedeutenden Teil der Kosten fr die Festspiele aufbringen, teils an Honoraren fr die angenommenen Dramen, teils an Preisen fr Schauspieler. Die Hauptschauspieler wurden vom Archon geprft und auf Staatskosten den Dichtern zugewiesen. Nachdem so der Dichter den Chor und die Hauptschauspieler erhalten hatte, begann die Einbung des Stckes unter der Oberleitung des Dichters, welcher auch die Kostme und Dekorationen bestimmte und die ganze Inszenierung besorgte. 62. Theater. Nach dem bei einem Wettstreit zwischen Pratinas, Ehoirilos und Aischylos erfolgten unglcklichen Einsturz der Holzgerste des Zuschauer-raumes (500-497) stellte man unter Benutzung des sdstlichen Ab-Hanges der Akropolis zunchst feste und sichere Sitze fr die Zuschauer her und nahm dann allmhlich jene prachtvolle Anlage des groen Dionysos-Theaters in Angriff, deren Reste durch Professor Drpfeld seit 1886 ausgegraben wurden, nachdem der Berliner Architekt Strack das Vorhandensein derselben 1862 festgestellt hatte. Wann der Bau des steinernen Theaters begonnen wurde, ist mit Sicherheit nicht zu ermitteln- der Redner und Finanzmann Lykurgos (s. S. 53) hat gegrndeten Anspruch darauf, als Vollender des 30000 Personen fassenden Baues zu gelten (um 330). Die groen Tragiker hatten zwar ein

7. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 313

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 313 - quadratisches Erdkastell aus dem Ende des 1. Jahrhunderts, ein gemauertes Kastell aus dem Anfang oder der Mitte des 2. Jahrhunderts und ein Steinkastell aus dem Anfange des 3. Jahrhunderts. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf das letzte Lager. Es hatte die Form und den Grundri des gewhnlichen Marsch-Ingers (s. B. 143); es war 221,45 m lang und 147,18 m breit (150:100 rmische Doppelschritt). Die an den Ecken abgerundete, zinnengekrnte Mauer, welche das Kastell einschlo, war bis zur Spitze der Zinnen 4,91 m hoch und auf der Innenseite durch einen Erdwall verstrkt, an dessen Fue die Wallstrae, via angularis, herumfhrte. Auerhalb der Mauer lief zunchst ein 1 m breiter Umgang, die Bernte; davor lagen zwei durch eine Erdrippe getrennte Spitzgrben (fossae fastigatae, 2 und 3 m tief und 7 und 8 m breit). Die 4 Tore an den Enden der beiden Hauptstraen waren durch viereckige Trme verstrkt; vor diesen Toren fhrte je eine starke Holzbrcke der die Grben. b) Der Innenraum. Der von den Wallmauern eingeschlossene Raum zerfllt, wie ge-mhnlich, in 3 Teile: das Vorderlager, praetentura, das Mittellager, latera praetorii, das Rcklager, retentura. In der praetentura ziehen sich auf beiden Seiten der via prae-toria 2 Lagergassen hin. In diesem Teile lagen die Wohnungen der Soldaten, runde, mit Stroh oder Nasen bedeckte Htten und z. T. grere Baracken (casae). Auerdem stand hier die Badeanstaltl) mit 2 Hauptrumen: Kalt- und Schwitzbad und dazwischen liegendem Auskleideraum. Eine eigentmliche Bodenbildung in diesem Vorderlager wird von einigen als kleines Amphitheater (?), von anderen als Reitbahn angesehen. Auerdem ist hier ein Ziehbrunnen festgestellt2). Im mittleren Lager, latera praetorii, stellte man ein groes Gebude fest, welches man in seiner Gesamtheit als praetorium bezeichnet, weil im Marschlager an dieser Stelle das Feldherrnzelt lag. Dieses groe Gebude, 60 m lang und 45 m breit, welches jetzt auf den alten Grundmauern unter Beobachtung der durch Tausende von Einzelfunden bekannt gewordenen antiken Bauweise wieder aufgebaut ist, besteht aus 3 Hauptteilen und hat in seiner ganzen Anlage eine gewisse hnlichkeit mit dem rmischen Hause. Der Teil dieses Gebudes, der in Form einer langgestreckten, estrichgedeckten und bedachten Halle auf der via principalis lag, diente wohl als Exerzier-schuppen bei schlechter Witterung und hatte nach beiden Seiten der via principalis und nach der porta decumana hin je ein Tor mit vorspringendem Schutzdache. An diesen Exerzierschuppen schlo sich nach der porta praetoria (b. h. nach der Seite des Feindes) zu ein quadratischer Hof, der mit seinen ringsum laufenden Hallen an das atrium 1) Die Badeanstalt gehrte vielleicht schon zum Erdkastell. 2) Innerhalb des Kastells finden sich 7 Brunnen, auerhalb 39.

8. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 329

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
2 Die Vorderseite (Avers) der Mnze zeigte in der Regel einen Gtterkopf (in Athen z. B. das Haupt der Pallas, in Rom das des Ianus), die Rckseite (Revers) Anspielungen auf geschichtliche Er-eignisse oder mythologische Beziehungen (in Athen z. 23. die Eule, das Wappen der Stadt, in Rom hufig einen Schiffsbug - prora - oder ein Zwei- oder Viergespann- die Denare hieen danach auch bigati oder quadrigati). An der Stelle des frheren Gtterkopfes erschien in der nmischen Kaiserzeit auf der Vorderseite der Kopf des Herrschers. Die Prgung der Scheidemnze verblieb dem Senate, der sie mit seinem S.senatus] C.[onsulto] versah. Der Sesterz, auch nummus schlechthin genannt (Hs oder Hsn oder blo N), bildete, obgleich er die kleinste Silbermnze der Republik und spter nur in Kupfer ausgeprgt mar, die Grundlage des rmischen Rechnungsroesens. Sesterzenrechnung. Zu den Zahlen 1 -1999 wurde das masc. sestertius ( 1 Sest., sc. nummus) hinzugefgt; zur Bezeichnung von 2 - 999 Tausenden wurde nur die betreffende Anzahl der Tausende in der Form der Kardinal- oder Distributivzahl zu dem neutr. plur. sestertia (---- 1000 Sest., sc. millia, also urspr. adjektivisch, spter als neutrales Subst. plur. tantum gefhlt) unter Weglassung von millia gesetzt; von 1 Million ab wurde nur das gewhnlich nachgestellte Zahlatmerbium unter Weglassung des stndig gleich bleibenden Faktors centena millia mit dem zum neutralen Subst. sing, tantum hypostasierten sestertium (= 100000 Sest.) verbunden, das ntigenfalls auch dekliniert merden konnte (z. B. Tacitus ann. Xii, 58: centies sestertii largitione = durch Schenkung von 10 Mill. Sest.). So hie nun 10 Sest. decem sestertii - durch Zeichen ausgedrckt Hsx-, 1000 Sest. mille sestertii Hsm-, 10000 Sest. decem millia sesterti[or]um_ot>er abgekrzt decem (oder dena) sestertia - Hsxm ober Hsx-, 1 Mill. Sest. vollstndig decies centena millia sestertium ober abgekrzt sestertium decies Hs1xi . 78. V. Zeitrechnung. 1. Das attische groe Jahr" umfate eine Periode von 8 Jahren (Oktaeteris), 5 gewhnliche + 3 Schaltjahre. Das gewhnliche Jahr von 12 abwechselnd 30- und 29-tgigen Mondmonaten zhlte 354 Tage. Die im 3., 5. und 8. Jahre eingestellte Schaltung von 30 Tagen brachte diese Jahre auf 384 Tage. Der Schaltmonat {fxijv ifihfiog) selbst war dem Gesetz des Monatswechsels entsprechend bald hohl, bald voll. Die Oktaeteris bestand also aus 12 + 12 + 13 + 12, + 13 + 12 + 12 + 13 = 99 Monden" ( 29v2 Tag, genauer 29 Tag 123/4 Std.) oder aus 5 X 354 + 3 X 384 Tagen = 2922 Tagen (genauer 2923 V4 Tage). Das ergibt, durch 8 dividiert, im Durchschnitt 365 Vi Tag frs Jahr. Auf

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 19

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Sieg des Despotismus in Frankreich, politisches Ubergewicht k. 19 Colberts Hauptaufgabe und darum auch Hauptziel seiner Finanzverwaltung. die bei allen unleugbaren Vorteilen doch ebenso groe Schattenseiten auf-wies und den Steuerdruck auerordentlich erhhte. Da die Erhebung Steuerdruck, der indirekten Steuern (z. B. Salz) verpachtet wurde, gestaltete sie sich zu einer erbarmungslosen Erpressung seitens der Steuerpchter und ihrer Beamten. An dem Mehr, welches Colbert dem kniglichen Schatze jhr-lich zufhrte, klebte das Blut des Volkes, dessen verzweifeltes Aufbumen gegen die himmelschreiende Aussaugung mit den hrtesten Strafen, Plnderung. Tod und massenhafter Verurteilung zu den entsetzlichen Ga-leeren niedergeschmettert ward. 14. Kunft, hiterntur. Mit dem jmmerlichen Zustande, unter Li|cr1aeild welchem die rmere Bevlkerung, besonders die buerliche, seufzte, stand das glnzende, verschwenderische Hofleben, das den Adel zu feinem eignen Nachteil in feinen Zauber lockte, im schroffsten Gegensatze. Gerade als ob der Sonnenknig zeigen wollte, da sein bloer Wink in der de Paradies oder Olymp hervorzubringen vermge, schuf er mit Vorliebe in naturarmer Gegend seine Lustschlsser mit Galerien, Parkanlagen, Wasser-knsten, den Alleen von Bildsulen seines Ich und der von seiner Gunst Bestrahlten in klassischem Aufputz. Die Prunkbauten Marli), Fontaineblean. Baukunst. Chambord, Trianon und vor allem das Hauptschlo zu Versailles, ver-schlangen Millionen. Versailles allein rund 64 Millionen Livres, nach anderen, aber bertriebenen Berechnungen 150 Millionen. Beim Versuch, den Eureflu nach Versailles zu leiten, fanden 30 000 Soldaten durch Krankheiten den Tod. Dem Hang nach Pracht gengte die einfache Form der Renaissance ^arockst^ nicht. Aus ihr entwickelte sich der groartigere, prunkvolle Barockstil, tunft. dessen bedeutendster franzsischer Meister der Erbauer von Versailles war. Hardonin Mansart. Auch in der Malerei kam nach der edlen Ruhe Malerei, eines Nicolas Poussin und Claude Gelee genannt Lorrain die Sucht nach Pomp, nach berbieten des Natrlichen, besonders im Portrt zum Ausdruck. Es wetteifern gleichsam die Knste miteinander, den Geist des Heroischen und Souvernen, der in dem Herrscher verkrpert ist, ber-all in der Form zur Darstellung zu bringen und zu verherrlichen. Dem Schiefrund" der Bauten, der steifen Galatracht entsprechen die geknstelten Gartenanlagen, die tu ihrer Regelmigkeit und unnatrlichen Ver-einigung des Fremdartigen den Eindruck des Zwanges machen. Ludwigs Gartenknstler Lentre stellte die Plastik in seinen Dienst, wie der Despot der Malerei. Lebrnn, das Kunsthandwerk zur Rolle eines schmei-chelnden und geschmeidigen Hoflakaien herabwrdigte. Wie der Bildhauer dem toten Marmor nicht das Leben des von ihnen nachgeahmten klassischen Altertums einzuhauchen vermgen, so ghnt ans den lobhudelnden Versen Dichtkunst, des Nicolas Boileau Despreanx tdliche Langweile, mag er auch den Wissenschaft 2*

10. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 251

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Erläuterungen. 251 Diluvialzeit (nebst Sand) als Erzeugnis der Gesteinsverwitterung von der bewegten Luft vertragen und dann hauptsächlich in Boden- Vertiefungen (Tälern, Kesselebenen) oder an Gebirgsabhängen auf- gehäuft wurden. Außer in den diluvialen Landmassen Europas ist der Löß namentlich in Zentralasien, vom Himalaja bis zur Mongolei verbreitet, wo er bis 100 in (in China bis 509 m) Mächtigkeit erreicht. Liefert einen ertragreichen Ackerboden. Magellansche Wolken (Kapwolken), zwei ausgedehnte, helle An- Häufungen von Nebelflecken, Sternhaufen und Sternen außerhalb der Milchstraße in der Nähe des Südpols. Maniok — Kassavestrauch (Manihot utilissima), ein Iv2—2 m hoher Strauch, dessen knollige, 4—5 kg schwere Wurzeln neben viel Stärke- mehl einen sehr giftigen Milchsaft enthalten. Letzterer wird teil- weise wirkuugslos durch Auswaschen und ganz unschädlich gemacht durch Trocknen, Rösten und Kochen der Knollen. Die Wurzel kann in rohem oder geröstetem Zustande genossen werden; sie liefert auch das sog. Maniokmehl, das zu dünnen Kuchen verbacken wird (Kassave- brot). Maniok ist die Hauptuahrungspflanze Zentralafrikns und des tropischen Amerika; auch in West- und Ostindien verbreitet. Mausoleum heißt ein prächtiges Grabmal, ein fürstliches Begrab- nis. Der Name geht auf Maussolos, König von Karien, zurück, dem zu Ehren seine ihn überlebende Gattin Artemisia eine prachtvolle Grabstätte in der Hauptstadt Halikarnaß (u. 3n0 v. Chr.) bauen ließ; dieses „Mausoleum" wurde zu den 7 Weltwundern gerechnet. Medea s. Argonautenzug. Metilstein (Mädelstein) ist der natürliche Mittelpunkt eines romanti- schen Felsengebietes nördlich der Wartburg. „Es ist ein grasüber- wucherter, von Bäumen umschlossener, freier Waldplatz auf felsiger Höhe, in dessen Mitte man noch die Spuren eines bis in den Grund zerstörten, hier einst gestandenen festen Bergschlosses gewahrt." (Trinius, Thür. Wanderbuch.) Mimosen gehören zur Gattung der Legumimosen. Mimosa pudica (L.) — Sinnpflanze — zeigt eine merkwürdige Reizbarkeit, insofern sie bei Erschütterung oder Berührung ihre Fiederblättchen zusam- menlegt und die Blattstiele senkt (Schlafstellung). Nach wenigen Minuten nimmt sie wieder Tagesstellung ein. Minerva (Kap) — Kap Campanella unweit Sorrent an Golf von Neapel. Minarett, in der islamischen Baukunst ein schlanker Turm von quadratischer, polygoner oder zylindrischer Form init einer oder
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