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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 286

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
286 Sden. Das skische Tor liegt auf der Nordseite, die leider fast ganz zerstrt ist. Von den Trmen verdient besondere Beachtung der ge-waltige Nordostturm, der, den Hauptbrunnen der Burg umschlieend, in einer Breite von 18 m ungefhr 9 m vor die Mauerflucht vor-springt und noch in einer Hhe von 10 m aufrecht steht. Von den innerhalb des Burgringes aufgedeckten 7 stattlichen Bauten zeigen ein paar einrumige Gelasse die Zyklopische, die andern anteiligen Bauten die mykenische Bauweise aus bearbeiteten und gegltteten Steinen. Auch die Einzelfunde, besonders die Tpferware der sechsten Schicht, zeigen mykenische Herkunft. berhaupt gehren wohl auch die myke-nischen Funde, die man vereinzelt in den unteren Schichten machte, der 6. Schicht an. - (Eine Unterstadt ist nicht aufgedeckt. Zwischen der 6. und 9. Schicht erkennt er dann 2 dorfhnliche Ansiedelungen aus lterer und jngerer griechischer Zeit. 4. Warum verdient die Ansicht Drpfelds vor der Schliemanns den Vorzug? Weil die Burg der 6. Schicht sowohl in den Bauten (bzgl. des Materials und der Anlage), als auch in den Einzelfunden der myke-nijchen Kulturperiode angehrt, in die ja die Anfnge der homerischen (Bedichte hinaufreichen, während die Burg der 2. Schicht eine viel ltere Kultur aufweist. 5. Die Hauptbedeutung der Ausgrabungen auf Hissarlik liegt in dem Nachweise, da an der Stelle des heutigen Hissarlik in der mykenischen Kulturepoche eine mchtige Burg gestanden hat, und ba die Topographie jener (Begenb in den wesentlichen Punkten mit der homerischen Topographie bereinstimmt.1) So ist z. B.: 1. Hissarlik nur ca. 4 km vom Meere gelegen. 2. Man erblickt von H. aus im Norben den Hellespont mit dem bahinter liegenben Festlanb und im Sben das Ibagebirge. 3. Der Burghgel der 6. Schicht hat einen hher gelegenen Punkt, den die homerische Beschreibung verlangt axqordrri Horn. Ii. Xx. 52, Xxii, 172). 4. Homer nennt die Burg von Troja an verschobenen Stellen f-Qvyvia, breitstraig. Dieser Zug pat auf die von Drpfelb aufgebeckte Burg, ba die Strae, welche den inneren Mauerring entlangluft, bis zu 10 m breit ist. 5. Die von Homer auf der Burg von Troja erwhnte Bauweise mit schn gegltteten Hausteinen ist fr die Burg der 6. Schicht gerabezu charakteristisch. 6. Auch der &yxw> der Mauer, den Patroftlos (Ii. Xvi, 702) breimal vergebens zu ersteigen sucht, lt sich bei der Burg der 6 Schicht i) Henke glaubt, da das zerstrte Troja auf Hissarlik zu suchen sei, da Aber die homerische Topographie der rtlichkeit bei Bunarbaschi entspreche.

2. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 313

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 313 - quadratisches Erdkastell aus dem Ende des 1. Jahrhunderts, ein gemauertes Kastell aus dem Anfang oder der Mitte des 2. Jahrhunderts und ein Steinkastell aus dem Anfange des 3. Jahrhunderts. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf das letzte Lager. Es hatte die Form und den Grundri des gewhnlichen Marsch-Ingers (s. B. 143); es war 221,45 m lang und 147,18 m breit (150:100 rmische Doppelschritt). Die an den Ecken abgerundete, zinnengekrnte Mauer, welche das Kastell einschlo, war bis zur Spitze der Zinnen 4,91 m hoch und auf der Innenseite durch einen Erdwall verstrkt, an dessen Fue die Wallstrae, via angularis, herumfhrte. Auerhalb der Mauer lief zunchst ein 1 m breiter Umgang, die Bernte; davor lagen zwei durch eine Erdrippe getrennte Spitzgrben (fossae fastigatae, 2 und 3 m tief und 7 und 8 m breit). Die 4 Tore an den Enden der beiden Hauptstraen waren durch viereckige Trme verstrkt; vor diesen Toren fhrte je eine starke Holzbrcke der die Grben. b) Der Innenraum. Der von den Wallmauern eingeschlossene Raum zerfllt, wie ge-mhnlich, in 3 Teile: das Vorderlager, praetentura, das Mittellager, latera praetorii, das Rcklager, retentura. In der praetentura ziehen sich auf beiden Seiten der via prae-toria 2 Lagergassen hin. In diesem Teile lagen die Wohnungen der Soldaten, runde, mit Stroh oder Nasen bedeckte Htten und z. T. grere Baracken (casae). Auerdem stand hier die Badeanstaltl) mit 2 Hauptrumen: Kalt- und Schwitzbad und dazwischen liegendem Auskleideraum. Eine eigentmliche Bodenbildung in diesem Vorderlager wird von einigen als kleines Amphitheater (?), von anderen als Reitbahn angesehen. Auerdem ist hier ein Ziehbrunnen festgestellt2). Im mittleren Lager, latera praetorii, stellte man ein groes Gebude fest, welches man in seiner Gesamtheit als praetorium bezeichnet, weil im Marschlager an dieser Stelle das Feldherrnzelt lag. Dieses groe Gebude, 60 m lang und 45 m breit, welches jetzt auf den alten Grundmauern unter Beobachtung der durch Tausende von Einzelfunden bekannt gewordenen antiken Bauweise wieder aufgebaut ist, besteht aus 3 Hauptteilen und hat in seiner ganzen Anlage eine gewisse hnlichkeit mit dem rmischen Hause. Der Teil dieses Gebudes, der in Form einer langgestreckten, estrichgedeckten und bedachten Halle auf der via principalis lag, diente wohl als Exerzier-schuppen bei schlechter Witterung und hatte nach beiden Seiten der via principalis und nach der porta decumana hin je ein Tor mit vorspringendem Schutzdache. An diesen Exerzierschuppen schlo sich nach der porta praetoria (b. h. nach der Seite des Feindes) zu ein quadratischer Hof, der mit seinen ringsum laufenden Hallen an das atrium 1) Die Badeanstalt gehrte vielleicht schon zum Erdkastell. 2) Innerhalb des Kastells finden sich 7 Brunnen, auerhalb 39.

3. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 105

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Marschlandschaften an der Weser. Einige Jahre nach der Weihnachtsslut 1717 ent- deckte durch Zufall ein Hausmann zu Fedderwarden, namens Jürgens, die merkwürdige Wirkung dieser Kalkerde ans den Pflanzenwuchs und ward der erste Wühler des Landes. Seitdem ist diese Weise für den Ackerbai! Butjadingens mit jedem Jahr von zunehmen- der Bedeutsamkeit geworden, und wer eine Bank Wühl- erde in seiner Besitzung sindet, kann es als einen wahren Schatz ansehen, bcnn mancher Strich Landes, der einst für den Pflug uuberührbar bleiben mußte, trägt nun die üppigsten Raps- und Kornfelder. — Der Ackerbau herrscht jedoch am meisten in Butjadingeu, im Stadlande steht dagegen Viehzucht, Fettweiden des Viehes und Handel damit in erster Reihe und zwar aus einer so blühenden Höhe und in einer Bedeutsamkeit, wie in keiner andern Marsch. Das ganze Land macht im Sommer ans den Frem- den einen äußerst wohltuenden Eindruck, und eine Fahrt von Brake längs dem Strome bis zur Nordspitze von Langwarden kann sicherlich zu den lohnendsten Ausflügen gerechnet werden, die man in den Marschen unternehmen kann. Da liegt sie vor uns, die reichgesegnete, grüne Ebene, und wir durchfliegen sie im kleinen, offenen Wagen aus den schönsten, wohlgepflegtesten Wegen, wie keine zweite Marsch sie aufweisen kann. Anch ein dichtes Netz von schönen Sandpsaden zieht sich durchs ganze Land von Tors zu Tors, so daß man selbst in regen- vollster Herbst- und Winterzeit, wo andere Marschen kaum zu passieren sind, trockenen Fußes von einem Ende bis zum andern wandern kann, und seit einem Jahr- zehnt kann man auf herrlichen Klinkerchausseen durchs Land rollen, dessen Fuhrwerke wieder das schnaubende Dampfroß überholt. Zu beiden Seiten der gräbenumzogeuen Landstücke liegen die üppigen Fettweiden dicht aneinander gereiht. Hier grasen die herrlichen Rinder so schön und behäbig, daß selbst Helios seine Freude daran haben würde; dort

4. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 239

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Erläuterungen. 239 Atmosphärilien = Luftkreis der Erde mit den darin enthaltenen Bestandteilen. Augsburg, früher Augstburg, ist entstanden aus röm. Augusta Vindelicorum (Vindelicum) = vmdelizische Kaiserstadt, zu Ehren des Kaisers Augustus so benannt. Auen nennen wir die dem Hochwasser ausgesetzten, an der Mittlern Donau auftretenden Flachufer, die eine typische Vegetation entfalten. „Mitunter findet sich alles vereinigt: Sumpf, Schilfdickicht, Auwald und Weideboden, von schleichenden Wasseradern durchzogen; ein grünes Meer von Erlen, Weiden und Pappeln wird von Waldreben und Efeu durchrankt." Aventiure — Abenteuer; in der höfischen Epik außergewöhnliche Tat, merkwürdiges Ereignis. Frau Aventiure, die Perfonifikation von Abenteuer, beobachtet auf ihrem Zuge durch die Welt alles Geschehene, um es dem Dichter zu melden. Bajä — Halbinsel, Bucht und altrömischer Badeort in der Nähe von Neapel. Letzterer, von dem nur noch Trümmer erhalten sind, war wegen seiner herrlichen Lage und heilkräftigen Schwefelquellen zur römischen Kaiserzeit ein beliebter Aufenthalt der römischen Großen und ein Mittelpunkt von Luxus und Üppigkeit. Bakete — afrikanischer Negerstamm am untern Lulua, einem rechten Nebenflusse des Kassai. Baluba — volkreicher Stamm der Bantuneger zwischen dem Mittlern Kassai und Lulua. Barren sind Sandbänke in oder vor der Mündung eines Flusses, die in geringer Tiefe unter dem Meeresspiegel liegen. Basar (Bazar). Der orientalische Basar bildet „in räumlicher Be- ziehung einen besondern Stadtteil, aus einem Gewirre von Gassen und Gäßchen zusammengesetzt, in denen sich aber keine Wohnungen, sondern nur Läden und Arbeitsräume befinden. Die Ladeninhaber sind meist Handwerker, die ihre eigenen Erzeugnisse ausstellen; aber es kommen auch Händler mit fremden Fabrikaten vor. — Der Große Basar in Konstantinopel umfaßt ein ganzes Stadtviertel zwischen dem Goldenen Horn und dem Marmarameer und hat mehrere Zugänge. Alle Straßen des Großen Basars sind über- wölbt, und das Licht fällt durch eine Anzahl kleiner Kuppeln, welche dem flachen Dach aufgesetzt sind, in das Innere, so daß ein dem Auge angenehmes Halbdunkel herrscht. Geöffnet ist der Basar nach abendländischer Zeit von morgens 9 Uhr bis eine Stunde vor

5. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 262

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
262 Erläuterungen. in Verbindung steht. Die Regulierungsarbeiten in der Zelt von 1889—W haben einen fast 8 km langen und mindestens 3 m tiefen Kanal geschaffen, der zwei bis drei großen Dampfern Raum zum Ausweichen bietet. Dieser schwierigste und wichtigste Teil der Donauregulierung hat die Bedeutung der Donau als Verkehrs- straße erheblich gesteigert. Trajan, römischer Kaiser von 98—117 n. Chr., ließ vor seinem ersten Feldzuge gegen die Daker die unter Tiberius begonnene Militärstraße (in der Donauenge zwischen Baziäs und Orsova) fertig stellen, ein Werk, das noch heute die Bewunderung des Be- schauers erregt. Dem Andenken des großen Kaisers ist die „Trajans- tasel" gewidmet, eine selsgehauene Inschrift im Kazanpasse. T r a m o n t a n a (it., von tra (Irans) — jenseits und monte — Berg, also jenseits der Berge befindlich oder herkommend) — Nordwind. Travertin ist ein von den Italienern so benannter goldgelber Tuffstein oder Kalktuff - wird neben dem 'Marmor zu Prachtbauten verwandt. Travertinbrüche bei Tivoli, dem alten Tibur, ostnordöftl. von Rom. Trinius August, geb. 31. Juli 1851, lebt als Geh. Hofrat zu Waltershausen i. Th.; fruchtbarer Reiseschriftsteller. In seinen zahlreichen Wanderbüchern läßt er den Reichtum der Natur und die Fülle der landschaftlichen Schönheiten unserer deutschen Gauen an uns vorüberziehen; er will — wie er selbst sagt — „ein echter Wanderbursche sein, der die Heckenrose am Wege liebt, weil sie ihm Duft und Schönheit freiwillig beut, der den Tannenhag jauchzend begrüßt, welcher ihm den Hut mit frischem Bruch schmückt und helle, frohe Wanderlieder in die Seele rauscht, der durch das wallende Kornfeld hinab zum ruhewinkenden Dorfe schreitet und leicht mit der Hand durch die im Abendfrieden nickenden Halme streift", der aber auch an dem Volke der deutschen Erde, an den Gestalten seiner Geschichte und Sage nicht achtlos vorübergeht und alles, was er gesehen und erlebt, mit dem Reize unmittelbarer Empfindung in fesselnder Sprache wiederzugeben weiß. Werke: „Thüringer Wanderbuch"; „Der Rennstieg"; „Hamburger Schleuder- tage"; „Unter Tannen und Farren"; „Märkische Streifzüge"; „All- deutschland in Wort und Bild" u. v. a. Troglodyte — Höhlenbewohner. Tuffe, mehr oder weniger lockere, niürbe bis feste Gesteine, die von einem erhärteten vulkanischen Schlamme herrühren; ein Konglomerat von Bimsstein-, Schlacken- und Aschenstücken.

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 490

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
490 und die dem Gebirge das Aussehen geben, das etwa eine Mauer hat, in der recht große Quaderplatten von verschiedener- Form eine über die andere gelegt sind. Solche Lagen nennt der Bergmann Flöze, und überhaupt bedeutet flögen öden flößen ein Ansetzen durchs Wasser, was offenbar jene Ge- birge hervorgebracht hat. Diese Gebirge enthalten zwar nicht so viele Erze als die Urgebirge, doch an manchen Orten einen sehr kupferreichen Schiefer, auch etwas Blei und Galmei und sehr viel Eisen. Den losen Sand, Lehm und Töpferthon, die in unsern Ebenen liegen, und woraus auch die Hügel bestehen, die man da sieht, nennt man aufgeschwemmtes Land. Da findet man außer dem Lehm und Töpferthon und außer Braunkohle nicht viel Besonderes. Über allen diesen Gebirgsarten liegt dann die Damm- oder Gartenerde. Tief ist der Mensch noch nicht in die feste Erdrinde einge- drungen, die er bewohnt. Denn obgleich die tiefsten Bergschachte in Tirol und Böhmen über 1000 Bieter, also 7mal so tief als der Turm in Straßburg hoch ist, hinunter in die Erde gehen, so ist das doch wie gar nichts zu rechnen gegen die Dicke unseres Erdkörpers von seiner Oberfläche bis zu seinem Mittelpunkte. Denn die Dicke beträgt an 6,500,000 Meter oder mehr als 45,000mal die Höhe des Straßburger Münster-Turmes. Dagegen ist die Höhe, bis zu welcher der Mensch aus seinen Thälern und Ebenen hinaufgestiegen ist, schon ungleich beträchtlicher. Denn der schöne Ortelsberg in Tirol ist nahezu 3900 Meter, mithin über 27mal so hoch, als der Turm in Straßburg, und der Chimborasso in Amerika ist noch um etliche tausend Meter höher. Wenn man alles das, was die Menschen bei ihrem Hin- untergraben in die Tiefe beobachteten, zusammennimmt und dann mit dem vergleicht, was die Naturforscher beim Hinauf- steigen auf die höchsten Berge gefunden haben, so hat man alles beisammen, was wir über den Bail des festen Erdkör- pers bis jetzt wissen. Dies besteht ungefähr in Folgendem. Tief unter der Erdoberfläche, auf der wir wohnen, scheint es große Höhlen zu geben, die wohl meistens mit Wasser aus- gefüllt sein mögen. Denn bei großen Erdbeben, wie ite zu- weilen in Asien und auch bei uns in Europa und Amerika zugleich waren, hat sich die Erschütterung öfters fast zur näm- lichen Zeit über eine Strecke voll mehreren tausend Meilen, z. B. im Jahre 1755 von Lissabon bis hinüber nach Amerika verbreitet. Das ließe sich wohl nicht erklären, wenn inan das L0. Das Innere der Grde.

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 517

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
— 517 — Lehrer, eine nach pennsylvanischem System eingerichtete Straf- anstalt und eine Irrenanstalt. Unter den zahlreichen Kirchen der Stadt zeichnen sich der Dom, die Liebfrauenkirche, die Ludgerikirche und die Lambertikirche durch ihre Schönheit aus. Das Rathaus mit seinem schlanken gotischen Giebel liegt am Markte, dem von hohen binden beschatteten Dom- platze gegenüber, und hat in seinem Innern einen Saal, den sogenannten Friedenssaal, in welchem am 24. Oktober 1648 der westfälische Friede geschlossen wurde. In dem Saale, welcher in seiner altertümlichen Gestalt erhalten wird und in jüngster Zeit restauriert ist, hangen die Bildnisse des römischen Kaisers, der Könige von Frankreich und Spanien und der beim Friedensschlüsse anwesenden Gesandten. Zu beiden Seiten des Marktes befinden sich hübsche, mit alter- tümlichen Giebeln geschmückte Häuser, unter denen ein Säulen- gang hinläuft, der die Bezeichnung „unter dem Bogen" führt. Die früheren Festungswälle sind in Spaziergänge umgewandelt, und an der Stelle der ehemaligen Citadelle be- findet sich jetzt ein Schloß, worin der Oberpräsident und der kommandierende General ihre Wohnungen haben. Vor dem Schlosse erhebt sich das stattliche Kaiser-Wilhelm-Denkmal; hinter demselben ist der Schloßgarten, welcher auch einen botanischen Garten enthält, und davor der Schloßplatz, der schönste und größte freie Platz der Stadt. In der Nähe liegt der sehenswerte zoologische Garten. Weithin bekannt ist auch die ausgedehnte Krankenanstalt unter Leitung der barm- herzigen Schwestern. Zu derselben gehört eine hübsche Kirche, die nach dem Muster der Peterskirche zu Nom erbaut ist und auch eine Loretio-Kapelle einschließt. Ein zweites, noch grö- ßeres Krankenhaus liegt bei der St. Mauritzkirche. Zu den sonst noch bemerkenswerten Städten des Regie- rungsbezirks gehört Telgte ander Ems, im Landkreise Mün- ster, ein berühmter Wallfahrtsort. In demselben Kreise liegt auch das ehemalige Stift Nottuln mit einer schönen Kirche. Zn der Nähe von Nottuln befinden sich die Baum berge, bemerkenswert nicht wegen ihrer Höhe, sondern wegen oes Vortrefflichen Kalksteins, den sie liefern, und der nicht bloß zu gewöhnlichen Bauten, sondern auch zu Bildhauerei-Arbeiten vorzüglich geeignet ist. Zu merken ist ferner die Kreisstadt Warendorf an der Ems mit einem Gymnasium, Schul- lehrerseminar und Fabrikanlagen. Beckum liefert vorzüg- lichen Kalk und Cement, Ahlen fabriziert emaillierte Eisen- waren. Nicht weit von Ölde, an dem die Köln-Miudener Eisenbahn vorbeiführt, liegt Stromberg, gleich Telgte ein vielbesuchter Wallfahrtsort. Lüdinghausen ander Steuer

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 57

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
57 fuhr ruhig fort zu schreiben und sagte, woher es gekommen^ wisse er nicht, und gemacht habe es auch niemand; es müsse durch irgend einen Zufall entstanden und zu seinem Gebrauche hieher gesetzt worden sein. Verwundernd fragte ihn der Freund, was denn diese Rede bedeuten solle. Der Gelehrte aber blieb bei seiner Behauptung, daß niemand das Werk gemacht, sondern daß es auf einmal von selbst dagewesen sei. Als nun der Freund sich ereiferte und sagte, wenn er ihn beleidigen wolle, so möge er es doch auf eine andere Weise thun als damit, daß er solche Thorheiten ihm vorrede. Da trat Kircher vor ihn hin und sagte: „Thorheit nennst du es, wenn ich behaupte, daß diese Weltkugel hier aus Holz^ Papier und Messing von niemand gemacht, sondern durch ei- neu Zufall von selbst entstanden sein solle. Aber was ist denn das, wenn du behauptest, daß die Welt selbst, von der doch diese Weltkugel nur ein schwaches, elendes Abbild ist, von niemand gemacht, sondern von selbst entstanden sei? Ist es nicht die allergrößte Thorheit zu sagen: Dieses kleine Ding da muß jemand gemacht haben, hingegen das große, künstliche Weltgebäude ist von selber auf einmal dagewesen?" — Ja, wahrlich die h. Schrift hat recht, wenn es dort heißt: „Nur der Thor spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott!" 64. Die Knaben und die Wölfe. Die Umgegend von Bistritz in Ungarn ist gebi'gig und die Bewohner sind arm. An Übung des Mutes in Gefah- ren fehlt es dort nicht. Nicht weit von der Stadt wohnte eine arme Witwe auf einem Dorfe; die war krank und schickte, da es im Hause an Holz mangelte, ihre beiden Kna- den mit einem Schlitten hinaus in den Busch. Von diesen Kna- den war der ältere noch nicht zwölf, der andere erst acht Jahre alt. Als sie mit ihrem Schlitten an der Kirche vor- überkamen, sagte der jüngere: „Janko, mir ist wunderlich zu Mute; es ist mir, als wenn uns ein Unglück bevorstände. Laß uns erst in die Kirche gehen!" Der ältere antwortete: „Ich bin auch dabei. Mir hat auch diese Nacht wunderba- res Zeug geträumt; ich weiß es aber nicht deutlich mehr^

9. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 73

1884 - Leipzig : Spamer
Jsergebirge. 7 3 abgebrannt und vergrößert wieder hergestellt. Wenn auch das Klima des Ortes rauh ist, so ist doch der Aufenthalt daselbst sehr angenehm, da Flinsberg in einem schönen Thale liegt, freundliche Anlagen den Badeplatz verschönern und die Umgegend zu den angenehmsten Spaziergängen einladet. Da liegt jenfeit des Queiß der Geiersteiu, der iu einer Stunde zu ersteigen ist, von dem aus man eine herrliche Aussicht in das Queißthal hat. In zwei Stunden gelaugt man bei dem „Wasserfalle" vorbei nach den Kammhäusern auf dem Jserkamm und kann mit Leichtigkeit von dort seinen Spaziergang nach den Jserhäusern ausdehnen. Das Thal von Flinsberg. Nicht gerade beschwerlich und gewiß lohnend sind Ausflüge nach dem Heufuder und der Tafelfichte; höchst augenehm ist ein Spaziergang durch das Queißthal nach dem Hochsteine. Leute, die in Flinsberg Genesung wüuschen, finden Ge- sährten, wenn sie die Badeorte Schwarzbach und Liebwerda aussuchen. Schwarzbach liegt nur eine Stunde Weges von Flinsberg entfernt, dicht an der Nordseite des Heufuders iu einem Thale am Bache Schwarzbach. Der Ort hat kaum 400 Einwohner und nur einen fahrbaren Zugang. Seine sieben Quellen liefern ein erdig-falinifches Stahlwasser, welches viel getrunken wird und besonders gegen Bleichsucht, Blutarmut, Nervenleiden, Kehlkopf- und Lungenkatarrh Erfolg zu haben pflegt. Wer ruhig und zurückgezogen und fern von dem Geräusche der Welt in gesunder Luft lebeu und angenehme Spazier- gänge machen will, der gehe nach Schwarzbach.

10. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 78

1884 - Leipzig : Spamer
78 Das Jsergebirge mit seiner Umgegend. Die jetzige evangelische Pfarrkirche in Lauban ist erst im Anfang des 18. Jahrhunderts (1703 hatte man mit dem Bau begonnen) erbaut; 1760 bei dem großen Brande, der ganz Lauban einäscherte, mit abgebrannt, wurde sie erst nach ihrer Wiederherstellung zur Pfarrkirche gemacht an Stelle der 1760 ebenfalls abgebrannten Trinitatiskirche, die überhaupt nicht wieder erbaut wurde und bis vor zwei Jahren hier als Ruine bestand; jetzt existiert nur noch der Turm, der das Geläute der evangelischen.gemeinde trägt. In dieser bis zum Jahre 1760 bestandenen Pfarrkirche spielte sich der beschriebene Vorfall aus dem Hussitenkriege ab. Die katholische Kirche ist ein vollständig nener, in den Jahren 1858—1861 aufgeführter Bau. An dem Eckhause beim Eingange in die Kirchgasse sieht man in Stein ge- hauen die Figur eines Mannes, welchem Arme und Beine fehlen. Dies soll das Bildnis des heldenmütigen Pfarrers sein, welcher am 16. Mai 1427, als die Hussiten Lauban erstürmten, auf den Kirchturm gestiegen war und von dort aus die Bürger zum Widerstande ermahnt hatte; er wurde dafür von den siegreichen Hussiten an vier Pferde gebunden und zerrissen. Andre aber sagen, das Bild stelle den damaligen Besitzer des Hauses, Konrad von Zeidler, vor, welcher an diesem unglücklichen Tage die Laubaner führte und im Schldfgruude, in Stücke gehauen wurde. Aus dem Dreißigjährigen Kriege fand sich bis vor kurzem als Andenken an dem hölzernen Giebel eines jetzt abgerissenen Hauses vor dem Nikolaithor ein halbes Hufeisen angenagelt, welches das Pferd des von den Feinden ver- folgten schwedischen Königs Karls Xii. verloren haben soll, der auf seinem berühmten Ritt von Bender nach Schweden so schnell durch Lauban sprengte, daß das Hufeisen bis dort hinauf geschleudert wurde. Auch am Queiß gelegen ist Greifenberg und mit der Bahn zu erreichen. Diese Stadt liegt dem Jsergebirge um 15 km näher. Ein guter Fußgänger kann von hier aus das Bad Fliusberg in drei Stunden erreichen. Greifenberg hat noch nicht 3000 Einwohner; unter den Gewerben der Stadt nimmt die Leinenfabrikation, die seit 400 Jahren getrieben wird, die erste Stelle ein. Die Weberei erhielt größeren Aufschwung, als sich ihres Glaubens wegen aus Jauer und Neiße vertriebene Weber hier ansiedelten; noch mehr hob sich die Stadt nach der Besitznahme Schlesiens durch Preußen infolge der weisen Maß- regeln Friedrichs des Großen zum Schutze der schleichen Industrie. Im Jahre 1609 gab es sechs Handelshäuser für Leinen, nach 1640 mehrten sich dieselben auf sechsundzwanzig. Im Jahre 1755 wurde die Kaufmannsfocietät, eine Art Handelskammer, gebildet. In der Leinwandordnung vom 26. April 1788 er- scheint Greifenberg als eine der fünf Kommerzialstädte des fchlesischen Gebirges. Jetzt beschäftigen zehn Fabrikanten die meistens auf dem Lande zerstreut woh- nenden Weber hauptsächlich in der Erzeugung von leinenen Taschentüchern, Leinwand und Creas, Damast, Handtüchern, Drell, Inlett- und Züchenleinen. In zwei Leinendruckereien und Färbereien werden bedruckte Schürzen und Kleiderstoffe hergestellt. Eine mechanische Weberei arbeitet mit 86 Stühlen; Bleichanstalten gibt es vier. Greifenberg ist eine alte Stadt, über die wir aus dem Anfang des elften Jahrhunderts sichere Nachrichten haben. In der katho- tischen Kirche befindet sich eine 1545 angelegte gräflich Schafsgotschische Familen- grust. Auf einem 3/4 Stunden von der Stadt entfernt liegenden, 420 in hohen
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