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1. Das Deutsche Reich - S. 579

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Bayern. 579 am tiefsten das Berchtesgadener Ländchen hinein, in welchem sich um den herrlichen Königssee (603 m) der Watzmann (2740 m), das Steinerne Meer (auf der öfter- reichischen Grenze) und der Ewige Schneeberg (2940 m) gruppieren. Nordwestwärts vom Berchtesgadener Ländchen 'und nördlich von Reichenhall erhebt sich der hohe Staufen (1775 m), an welchen sich ostwärts, auf der österreichischen Grenze, der sagenreiche Untersberg (1973 m) schließt. Westwärts von Reichenhall, nach dem Inn zu, ziehen sich noch mehrere Alpengruppen mit Bergen bis zu 2000 m. Vor- berge erstrecken sich bis zum Chiem- und Simmsee. An den Nordfuß der geschilderten Alpen schließt sich die schwäbisch-bayrische Hochebene an, von Gewässern der Donau durchfurcht; sie hat eine mittlere Höhe von 550 m, ist fast ganz eben und reich an Versumpfungen sowie an Torfmooren (den „Moosen"). Gegen Nordwesten wird die Hochebene von dem Kalkgebirge des deutschen Jura begrenzt, welcher die nordöstliche Fortsetzung des Schweizer Juras bildet und in den Schwäbischen und Fränkischen Jura zerfällt. Der Schwäbische Jura liegt uur mit seinen östlichsten Teilen in Bayern, während der Fränkische diesem Lande ganz angehört. Der letztere beginnt bei der Bucht des Ries (Gegend von Nördlingen), hat eine mittlere Erhebung von 550 m (kaum 200 m über der Donau) und wird durch das vielgewundene Thal der Altmühl ganz durchbrochen, nicht minder durch die künst- liche Wasserstraße des Ludwigskanals (416 m). Die Nordspitze des Fränkischen Juras wird durch das hochromantische Wiesenthal durchschnitten (die „Fränkische Schweiz"). Die Platte der Oberpfalz ist etwa 200 m niedriger als der sie westwärts begrenzende Jura und wird durch die Nab mit ihren Zuflüssen durchfurcht. Von dem Trias- gebiete kommen besonders die fränkischen Terrassen in Betracht. Mittelfranken wird durch die Fraukenhöhe von der schwäbischen Terrasse getrennt. Der Steigerwald und dessen nördliche Fortsetzung, die Haßberge, scheiden die oberfränkische von der unterfränkischen Terrasse. Von dem Böhmerwalde kommen die nördliche und mittlere Abteilung, und zwar beide in ihrer westlichen Hälfte, in Betracht; in der ersteren Abteilung liegt auf der bayrisch-österreichischen Grenze der Czerkow (1057 m), in der letzteren erheben sich auf bayrischem Gebiete der Arber und Rachel (1471, bez. 1458 m). Der Bayrische Wald, welcher sich in der Nähe des Rachels vom Böhmer- walde abzweigt, steigt in dem Dreitannenriegel 1227 in hoch. Das Fichtelgebirge, welches mit der nördlichen Abteilung des Böhmerwaldes durch ein welliges Hügel- land verknüpft ist, gehört fast ganz zu Bayern; es steigt im Ochsenkopf 1017, im Schneeberge 1060, im Waldstein 990 m hoch. Der Frankenwald, ein Plateau mit scharfem Abfalle gegen das rechte Mainufer hin, gehört gleichfalls teilweise dem Königreiche an. In dem zu Bayern gehörigen Teile der Hohen Rhön steigt der Krenzberg bis zu 931 in, während in dem plateauartigen Spessart der Edersberg nur eine Höhe von 615 in erreicht. In geognostischer Beziehung bestehen die nach Bayern hineinragenden Alpen aus Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper, Lias, Jura, Kreide ?e. Im südöstlichsten Teile des Landes (bei Berchtesgaden und Reichenhall) sinden sich bedeutende Salzablagerungen. Die Hochebene ist am Rande der Alpen mit Molasse (Konglomeraten), Weiler nordwärts mit Mioeän (thonigem, glimmer- reichem Sande) bedeckt, worüber meist Dilnvialschichten lagern. Der Böhmer- und Bayrische Wald sowie das Fichtelgebirge bestehen aus kristallinischen Gesteinen (Gneis, Glimmerschiefer, Granit). Durch den großen Kalkgürtel des Jnrazuges wird von der Hochebene das große Triasgebiet geschieden, dessen Gesteine (Keuper, Mnschel- kalk und Buntsandstein) den größten Teil des übrigen Landes ausfüllen. Der Spessart und der bayrische Teil des Odenwaldes gehören größtenteils der Tertiär- sormation (Buntsandstein) an, während die Hohe Rhön in ihrer Hauptmasse aus vulkanischem Gestein (Basalt, Phonolith und Trachyt) besteht, das sich aus dem Triasgestein emporgehoben hat. Die Gebirge der Rheinpfalz gehören gleichfalls vor- herrschend der ^.riasformation an, namentlich das Haardtgebirge, welches im Kalmit 680 in) seinen höchsten Punkt hat. Im nördlichen Teile der Rheinpsalz erheben sich einzelne isolierte Porphyrgipfel aus der Triasmasse heraus, unter denen der Donnersberg (689 in) am höchsten ist. Die Gewässer des Landes gehören besonders den Stromgebieten des Rheins und der Donau an, der Elbstrom kommt nur in ganz unbedeutendem Maße im Nordosten des Hauptlaudes iu Betracht. 37*

2. Das Deutsche Reich - S. 9

1900 - Leipzig : Spamer
Die Oberflächenform und die Bewässerung. 9 ergeben sich für das ganze Gebiet drei Höhenstufen, nämlich a) das Alpen- land, b) die deutsche Mittelgebirgslandschaft und c) das deutsche Tiefland. Während das erstere ein einheitliches Ganzes bildet, enthält das deutsche Mittelgebirge eine große Anzahl voneinander getrennter und sich durchkreu- zeuder Gebirgszüge, und zwischen diesen Hochebenen Stnsenländer und Ein- senknngen; knrz, eine reiche Mannigfaltigkeit, und doch wiederum eine harmo- nische Ordnung, in welche sich die großen Flußgebiete hinzufügen. Das deutsche Tiefland wird nur durch Hügelreiheu, Höhenzüge und niedrige Bergrücken durchbrochen, durch die Strom- und Flußläuse gegliedert und zerfällt, indem das Mittelgebirge in der Wesergegend weiter gegen Norden vorgeschoben ist, als in der Oder- und Weichselgegend. in eine größere östliche und eine kleinere westliche Hälfte. § 2. Das Alpeulaud in seiner Gesamtheit. Was nun zunächst das Hochgebirge der Alpen anlangt, so läßt es sich, obwohl, wie früher bereits augedeutet, nur ein kleiner Teil desselben für das Deutsche Reich in Betracht kommt, doch nicht vermeiden, demselben eine allge- meine Charakteristik zu widmeu, an welche sich auch die Gruppierung seiner Abteilungen zu schließen hat. — Von dem südwestlichen Frankreich zieht sich das Alpengebirge durch die Schweiz, Süddeutschland, Norditalien und Öfter- reich hindurch, um selbst noch die südwestlichen Gebiete Ungarns und die nord- westlichen der Balkanländer zu berühren; es breitet sich zwischen 43—48° nördl. Br. und 5—161/2 östl. L. von Greenwich aus. Sein Gebiet steht zwar an Umfang dem skandinavischen Gebirgskunde nach, aber es übertrifft das letztere an Höhe der Gipfel und Kämme und au Eutwickeluug und Reichtum feiuer Formen außerordentlich. Nur mit den Apenninen, dem schweizerischen Jura und deu nach der Balkanhalbinsel ziehenden Kalkplateaus steht es in unmittelbarem Zusammeuhauge, währeud es soust ringsum aus der Ebene gewaltig emporsteigt; im Süden fast unmittelbar aus der lombardischen Tief- ebene, im Norden hingegen aus einer Zone von Vorbergen, an die sich weiter- hin Hochebenen anschließen. Aus den letzteren Verhältnissen erklärt es sich, daß sich alle läugereu Thäler uach Norden und Osten hin öffnen, während sich nach Süden hin nur kurze und steile Thäler erschließen, und daß Deutsche und Slaweu (von Norden und Nordosten her) eiueu größeren Teil des Alpenlandes besetzen konnten als die Romanen (von Süden her). Was das Entstehen des Gebirges anlangt, so läßt sich dasselbe zunächst als das Ergebnis langdauernder Kristallisationen und Niederschläge aus einstigen Ur- meeren bezeichnen^). Hierauf erfolgten in verschiedenen Perioden Hebungen und Senkungen, dann abermalige Überflutungen und neue Ablagerungen, bis endlich scucrslüssige Massen aus dem Erdinnern diese übereinander gelagerten Schichten durchbrachen. Von besonders tiefgreifendem Einflüsse war es für die Gestaltung des Hochgebirges, als die Granite, Gneise und kristallinischen Schiefer, welche den eigent- lichen Kern desselben ausmachen, aus den Tiefen hervorgedrängt, von den strahlend aufschießenden Massen der hornblendenartigen Gesteine durchbohrt und fächerartig aufgerichtet wurden. Auf ungeheure Strecken hin wurde die Decke, besonders die *) Vergl. E. Desor, „Der Gebirgsbau der Alpen" (deutsch von G. Theobald, Wiesbaden 1865).

3. Das Deutsche Reich - S. 10

1900 - Leipzig : Spamer
10 Zweites Kapitel. Schieferschichten derselben, zersprengt, zerrissen, gehoben, gefaltet und überhaupt der- ändert. Die granitischen Zentralmassen haben also für die Gestaltung des gewal- tigen Alpengebäudes den eigentlichen Hebel gebildet. Aber auch diese haben später mannigfache Umwandlungen erfahren. Denn Hitze, Dämpfe, Gase und Säuren sorgten fortgesetzt für die Zertrümmerung älterer und die Bildung neuer Gesteine, und noch jetzt ist dieser Entwickelungsprozeß keineswegs zum Abschlüsse gelangt. Es läßt sich nun zunächst die Zone der Zentralalpeu unterscheiden, welche aus kristallinisch-schieferigen Gesteinen, besonders aus Gneis und Glim- merschiefer bestehen, die von granitischen Massen durchbrochen sind. Diese Mittelzone wird im Westen, Norden und Süden von Nebenzonen begleitet, welche größtenteils aus Kalksteinen, Sandsteinen und Schiefern bestehen und, da die ersteren vorherrschen, mit dem Namen Kalkalpen belegt zu werden Pflegen. Diese Alpen senken sich gegen die Vorberge und die Ebenen nieder, welche den Fuß des Gebirges umgeben; sie sind es, die für das Deutsche Reich nur in Betracht kommen. Im eigentlichen Sinne ist das Alpengebirge kein Kettengebirge zu nennen, wie man noch vielfach annimmt, vielmehr zerfällt dasselbe in eine Anzahl selbständiger Gebirgsgruppen oder Massivs, welche aus einem Granit- oder Gneisstocke bestehen und wiederum von Schiefern und Kalken umgeben sind. Diese Gruppen sind entweder unter sich parallel, oder wie Felder eines Schachbrettes gegeneinander gestellt, zwischen denen mehr oder weniger zusammenhängende Mulden und Thäler die Scheidegrenzen bilden. Erst in den Ostalpeu lassen sich längere Parallelketten deutlich verfolgen. Der er- wähnten eigentümlichen Gruppierung des Gebirges entspricht es, daß das- selbe allenthalben von tiefen, reich bewässerten und fruchtbaren Thäleru durch- zogen ist, in denen zahlreiche Bewohner sich niederlassen und selbständige Völker und Staaten bilden konnten, und da diese Thäler fast überall durch Bergpässe, welche sich entweder durch jene Mafstvs hindurchwinden oder in die Kämme tief eingeschnitten sind, in Verbindung gesetzt werden, so sind die Alpen, wiewohl sie in Klima, Vegetation und Tierwelt für Europa eine wichtige Grenzscheide darstellen, doch eins der zugänglichsten und passierbarsten Gebirge unsres Erdteils. Infolgedessen haben anch seit den ältesten Zeiten viel benutzte Straßen durch dieselben geführt und gehen gegenwärtig teils über ihre Pässe (Brenner, Schober, Semmeriug), teils, vermittelst kunstreicher Tunnels, durch ihre Tiefen hindurch (Mont Cenis, St. Gotthard, Arlberg) wichtige Eisenbahnlinien zur Vermitteluug des Weltverkehrs. Hinsichtlich der Höhen Verhältnisse unterscheidet man 1) Voralpen, von 600—1800 m Höhe, 2) Mittelalpen, etwa von 1300—2700, bez. (im Süden) 2800 in, d. h. bis zur Schueegrenze. und 3) Hochalpen, von 2700, bez. 2300 in, aufwärts bis zu den höchsten Erhebungen. Die erst- erwähnte Vorstufe, dereu Grenze zusammenfällt nicht nur mit der Grenze des Holzwuchses, sondern im allgemeinen auch mit derjenigen bleibender An- siedelungen der Menschen, läßt sich wiederum in drei Regionen zerlegen, deren unterste, etwa bis zu 800 m Höhe, durch den Anbau vou Nußbäumen und Edelkastanien sowie von Mais und Weinstöcken (im Süden bis zu 900 m) charakterisiert wird, während die zweite, bis zu 1300 in, iu Wäldern das Vorherrschen der Buche und an den Abhängen die Kultur der europäischen Getreidearteu sowie uusrer gewöhnlichen Obstbäume zeigt, und die dritte

4. Das Deutsche Reich - S. 15

1900 - Leipzig : Spamer
Die Oberflächenform und die Bewässerung. 15 § 6. Einteilung der Mittelgebirgslandschaft. Jurazug und Hochebene. Das deutsche Mittelgebirge liegt in der Mitte zwischen dem frauzöfi- fchen (Ceveunensystem) und dem ungarischen Mittelgebirge (Karpathen- system), ohne mit denselben fest verknüpft zu sein; es breitet sich nordwärts der Alpen weithin durch das deutsche Land aus, bis es seine Grenze an dem großen Tieflande findet. Sein ausgedehntes Gebiet läßt sich in folgende Ab- teilnngen zerlegen: 1) der schwäbifch-fränkifche Jura und die süddeutsche Hochebene; 2) das Triasgebiet; 3) das rheinische Gebirgssystem; 4) das rheinisch-westfälische Schieserplatean und 5) das Sudeten- system. Am Nordfnße der Alpen breitet sich der gewaltige Hochlandsgiirtel aus, desseu südwestlicher Teil, welcher vou den Gewässern des Rheins durch- strömt wird, als die schweizerische, dessen nordöstlicher, von der Donan und deren Zuflüssen durchströmter Teil als die deutsche oder schwäbisch- bayrische Hochebene bezeichnet wird. An der Grenze beider Gebiete liegt der Bodensee, 539 qkm groß, das gewaltige Läuterungsbecken des Rhein- stromes, nur im Westen der Rheinmündnng von den Ausläufern der Thnr- alpen unmittelbar berührt. — Die deutsche Hochebene, welche hier nnr in Be- tracht kommt, bildet ein von beiden Seiten nach der Donau hiu sauft abge- dachtes Plateau, welches sich mit der Douau nach Osten hin neigt und im Osten durch das böhmisch-bayrische Waldgebirge und den Hausruck abge- schlössen wird. Diese große Hochebeue gewann ihre heutige Gestaltung mit der Entstehung der Alpen, Als sich nämlich dieses Gebirge emporhob, senkte sich die nördlich vor- liegende, dem Jurakalk ungehörige Ebene nach demselben hin, während gleichzeitig der Nordrand des Juraplateaus emporschwoll. Anfänglich bildete die flache Mulde wahrscheinlich einen großen See, der sich allmählich mit Alpengeröll füllte und dann wiederum von den Flüssen durchfurcht wurde. Der Charakter der Hochebene ist von großer Einförmigkeit; große Moore, „Moose" genannt, breiten sich auf derselben aus, Reste der frühereu Seeu- flache, so das Donanried, das Donaumoos bei Neubnrg, das Dachauer-, Erdinger-, Isar- und das Weitmoos (bei Rosenheim). Dieselben gleichen mit den sie umgebenden Föhrenwäldern vollständig den nord- deutschen Torfmooren. Der Boden hat eine durchschnittliche Höhe von 550 m, da- her das Klima ziemlich rauh, der Weinbau nicht mehr möglich, der Ackerbau fpär- lich und die ganze Vegetation dürftig ist. Nach den Alpen zu breiten sich weite Wälder aus; Bergbau fehlt und Industrie findet sich nur in den größeren Städten. Die von den Alpen kommenden Flüffe empfangen mehrfach das Gewässer lieblicher Seen, so vor allem die Isar, deren größte Seen bereits auf der Hochebene liegen. Niedrige Höhen trennen die Flußlänfe voneinander; dieselben bilden meist trockenes Wiesenland („Heide", so z. B. das Lechfeld im Süden von Augsburg, zwischen Lech und Wertach); nur einzelne Landstriche, wie die Umgegend von Augsburg und Landshut, zeigen trefflichen Anbau; in solchen Gegenden ist auch die sonst höchst spärliche Bevölkerung dichter zu finden. An der Donau selbst, wie an deren Neben- flüssen liegen die größeren Städte, besonders an den aus Norddeutschland nach den Alpenpässen führenden Straßen. Der deutsche Äura^llh schließt auf dem linken Donannfer die Hochebene ab. Die Schichten des Jurakalks, nämlich unterer oder schwarzer,

5. Das Deutsche Reich - S. 50

1900 - Leipzig : Spamer
50 Fünftes Kapitel. Im ganzen zieht sich die Grenze aus der Gegend von Venloo ostwärts gegen Krefeld, Elbcrfeld-Barmen, dann etwas südwärts über Olpe zur mittleren Eder, von dieser nordostwärts über die untere Fulda (unterhalb Kassel), dann über die untere Werra hinweg und in derselben Richtung weiter mitten durch das Eichsfeld und den Harz zur oberen Bode (Schale), endlich weiter zur Saalemündung. In ihrem ferneren Verlaufe überschreitet sie die Elbe bei Wittenberg, erreicht die Spree bei Lübben, die Oder bei Fürstenberg und nähert sich südwärts von Birnbaum an der Warthe dem polnisch-deutschen Mischgebiele. § 3. Die oberdeutschen Stämme. Die Ober- oder Hochdeutschen scheiden sich in die vier Hauptstämme der Schwaben, der Bayern, der Franken und der Thüringer, von welchen die beiden letzteren vielfach auch als Mitteldeutsche bezeichnet werden. Das Gebiet der Schwaben liegt zwischen den Alpen, dem Wasgenwalde, dem Lech und der ostwestlichen Linie, welche den mittleren Neckar und den Rhein schneidet, um dann die Grenze des Elsaß und der Pfalz zu erreichen. Der südliche Teil dieses Stammes, welcher außerhalb des Deutschen Reichs (in der östlichen Schweiz und im südlichen Tirol ?c.) wohnt, bildet den Zweig der Burgunder; nördlich von denselben, in Elsaß und Baden (zwischen Wasgen- wald und Schwarzwald, sowie gegen Norden bis Rastadt), wohnt der Zweig der Alemannen. Der alemannische (oberrheinische) Dialekt tönt uns aus den Gedichten Hebels entgegen. Östlich von den Alemannen (im heutigen Württemberg) wohnen die eigentlichen Schwaben. Der alemannische Dialekt hat eine etwas rauhe Aussprache. Das ch wird immer tief aus der Kehle herausgesprochen und vertritt auch meist die Stelle des k, (für Karte — Charte, für Knecht — Chnecht). Der Konsonant g lautet immer wie k (für g'sund — k'sund). In sp und st wird immer ein ob gesprochen, nur dauu nicht, wenn zwischen s und t ein e ausgefallen ist, oder kein Konsonant un- mittelbar vorhergeht (für Schwesterlein — Schwesterli). Der Alemanne sagt Hns für Haus, schiut für scheint, bli für blieb, gi für gib, ischt für ist, hascht für hast. Das eigentliche Schwäbische ist etwas weniger rauh als das Alemannische, doch kommen auch in ihm stark aspirierte Laute vor. Das scharfe alemaunische ch fehlt, doch wird sp und st auch schp und seht gesprochen (ischt für ist, Gschspenst für Gespenst). Die Silben werden vokalisch verbreitert, wobei vor Zungenlauten regelmäßig das r fortfällt. (Aus Herz wird Heaz, aus Wirt — Wiath, aus Hirsch — Hiasch, aus Blumen — Blnama.) Dem Stamme der Schwaben ist eine träumerische, tiefsinnige Natur eigen, die sich im Dichten und Denken kund thnt. Der Stamm der Bayern hat seinen Wohnsitz von der Donan südwärts, und zwar vom Lech ostwärts bis zur Leitha. Außer dem eigentlichen Bayern kommen Österreich, Steiermark und Osttirol in Betracht. Als mundartliche Abarten treten das eigentliche Bayrische und das Österreichische hervor, an welche sich noch das Osttirolische schließt; das Oberpfälzische nähert sich fchon dem Fränkischen, während das Schlesische in der Sudeteugegend mit dem Bayrischen vielfach verwandt ist. Der eigentliche bayrische Dialekt, welcher hier nur in Betracht kommt, sindet sich in Altbayern und übertrifft den schwäbischen noch an breitem, näselndem Ausdruck; langsam und gepreßt treten die Laute hervor, wobei manche derselben verschluckt werden. Die Aussprache mancher Konsonanten, besonders der Zischlaute, entspricht dem Alemannischen, doch fehlt es auch nicht an mancherlei Unterschieden.

6. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 33

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Schwarzwald-Hochland. 33 jenen ungeheuren Halbmond trifft, der den Gesichtskreis einfaßt: die Norischen Alpen. — Der große Briel glänzt an heitern Tagen wie eine lichte Flocke am Himmels- blau hängend, — der Traunstein zeichnet eine blasse Wolkenkontur iu den Kristall des Firmaments. — Der Hauch der ganzen Alpenkette zieht wie ein luftiger Feen- gürtel um den Himmel, bis er hinausgeht in zarte, kaum fichtbare Lichtschleier, drinnen weiße Punkte zittern, wahrscheinlich die Schneeberge der fernern Ziige. Dann wende den Blick auch nordwärts' da ruhen die breiten Waldesrücken und steigen lieblich schwarzblau dämmernd ab gegen den Silberblick der Moldan', westlich blauet Forst an Forst in angenehmer Färbung, und manche zarte, schöne, blaue Rauchsäule steigt fern aus ihm zu dem heitern Himmel auf. Es wohnt unsäg- lich viel Liebes und Wehmütiges in dem Anblicke. 6. Schtvarzwald-Hochland. W. Jensen: Der Schwarzwald. Mit Jllustr. von Hasemann, Lugo, Roman, Volz, Eyth. Berlin 1890, H. Renthers Verlagshandlung. S. 84—89. (Gekürzt.) Die liebliche Anmut des Schwarzwaldhochlandes stellt sich nicht oder nur ausnahmsweise an der Fahrstraße zur Schau. Doch verbirgt sie sich nur wenige Schritte von dieser hinter leichtem, grünem Schleier und blickt heimlich lachend nnt schelmischen Augen dem ahnungslos durch Staub und Sonnenglut Vorüberwallenden nach. Ja, der Gegensatz der Tieftäler und des Hochlandes ist vielfach ein seltsam überraschender. Drunten verdient der Schwarzwald häusig seinen Namen in vollstem Maße. Einförmig ziehen düster-endlose Tannenwälder sich an gewaltigen, bedrückenden, traurig stimmenden Berglehnen empor, öde, mächtige Schutt- und Geröllfelder werfen sich Hochher dazwischen wie versteinerte, grauschwarze Wellen breiter Stromfälle herab. Wer hinaufzudringen sucht, verstrickt sich bald in undurchdringliches Gestrüpp, Lennarz, Erdkundliche Charakterbilder. 3

7. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 121

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Sommerabend in der tzochgebirgswelt des Berner Oberlandes, 121 2. Ein Sommerabend in der Hochgebirgswelt des Berner Oberlandes. A. Berlepsch: Die Alpen in Natur- und Lebensbildern. 5. Aufl. Jena 1885. Costenoble. S. 212-218. (Gekürzt.) Es ist erreicht, unser fast 8300 Fuß hoh^s Wander- ziel, wir stehen auf dem Gipfel des Faulhornes. Ein goldgelber, sonnengesättigter Juliabend lagert rings auf dem Gebirge, und die ganze Natur scheint in won- niger Erholung tief aufzuatmen von dem lastenden Drnck der Sonnenschwüle. Ha! wie prächtig und kühn sie emporstreben, die riesigen Firnzinken des Berner Ober- saudes, wie sie hinaufragen in unbeschreiblicher Klarheit zuin „lichtdurchdrungenen Himmelblau, das alle Welt mit lindem Arm umschlingt," — drüben die breite, felsenzerfurchte Wetterhorn-Pyramide mit der blanken Schneebrust, die tieferliegenden, jähen Schreckhörner und ihr stolzer, dominierender Nachbar, das einsame Finster- aarhorn, an welches sich die ganze Kette der Viescher- hörner anlehnt' dann geradeaus die gewaltige Felsen- front des Eiger und, ihm über die Schulter sehend, die Schneekapuze des Mönches; und nun im leuchtenden Silbergewande die majestätisch? Jungfrau mit ihrem Trabantenheer, weit hinein rechts das ganze endlose Zacken- und Klippengewirr der Grenzalpen gen Wallis! Alle Gruppen treten bestimmt, durch scharf gezeichnete Lmien getrennt, aus dem Ganzen hervor; mit einem großen, vollen Blick halten wir Heerschau über die Veteranen der Berner Alpen. Noch strömt warmes Leben durch das majestätische Rundbild. Nur drunten, wo die Hütten von Grindelwald heimlich in den Kessel gebettet liegen, ist der Abend eingezogen und hat seinen blauen Friedensschleier über das Lütschinental geworfen. Jetzt ein Blick mehr westlich. Der Beleuchtungseffekt wird schwankend; der rein-blane Äther verliert die In- tensität seiner bestimmten Färbung, welche die Konturen

8. Landschaftliche Charakterbilder der hervorragendsten Gegenden der Erde - S. 28

1885 - Leipzig [u. a.] : Spamer
28 Aus den Alpen. Mit innigem Wohlgefallen ruht das Auge auf diesen gigantischen und dennoch so graziösen Formen, mag der goldne Strahl der Sonne sie mit blen- dendem Lichte umhüllen, der blasse Mond ihnen magischen Schimmer verleihen oder das Abendglühen sie mit leuchtendem Purpurmantel decken, während Tiefe und Ferne im bläulichem Dufte verschwimmt. — Zwischen der Jungfrau und der Weugerualp schluchtet sich das wilde Trümmelthal ein, in das öfters Lawinen niederstürzen, deren Getöse weithin vernehmbar ist und die dem Auge wie Schneebälle erscheinen, die von beschneiten Dächern herab- rollen. Die Jnngsrau wurde zum ersteumale am 3. August 1811 erstiegen; jetzt erklimmen allsommerlich mehrmals kühne Alpenbesucher ihren Gipsel. Von Wengernalp gelangen wir abwärts in das Thal der weißen Lütschine nach Lauterbrunnen, in dessen Nähe der Pletschbach den 280 m hohen, viel- gepriesenen Staubbachfall bildet und von dem wir beqnem durch das Lütschine- thal uach Jnterlaken zurückkehren können. — Auf unsrer Wanderung haben wir eine Anzahl großartiger Gletscher berührt, zu deren bedeutendstem Reviere innerhalb des ganzen Alpengebietes das Berner Oberland gehört. Widmen wir dieser wunderbaren Gestaltung des Hochgebirges hier zum Schlüsse eine kurze Schilderung. Der Gletscher — so führt H. A. Berlepsch aus — sammelt das Übermaß des lockern Hochgebirgsschnees, verdichtet ihn zu festem, körper- haftem Eis und befördert ihn langsam ins Thal hinab. Der auf den höchsten Zinnen der Berggipfel liegende Hochgebirgsfchnee, welcher noch eine lockere Masse bildet, gleitet langsam tiefer und verdichtet sich allmählich zu Firu- schuee, einem körnigen Konglomerate. Dasselbe wird wieder zwischen den Felsengassen tiefer und tieser geschoben und schluckt, in immer wärmere Re- gionen hinabwandernd, niederfallenden Regen ein, wodurch es sich allmählich zu porösem Eise verdichtet und das Material des Gletschers bildet. Einge- klemmt in tiese Gebirgsschluchten, muß der Gletscher den Wiuduugen und dem Falle eines Flußbettes folgen, indem er sich nach der Tiese fortbewegt, freilich nur mit jener geringen Geschwindigkeit, mittels welcher der Datumzeiger auf großeu Wanduhren seine Wanderung fortsetzt. Um sich einen annähernd richtigen Begriff von dem wirklichen Aussehen eines Gletschers machen zu können, muß :nan eins der großen Gletschergebiete selbst betreten. Wir steigen durch Wiesen und Arvenwald leicht bergan. Dichte Baumgruppen verdecken noch alle Aus- ficht. Jetzt hellt es sich auf und wir betreten, das Schattendunkel verlassend, nackten, felsigen Boden, der seltsamerweise in allerlei Hohlbuchtungen und wellen- förmigen Segmeuten, wie vom Bildhauer ausgemeißelt und abgeschliffen erscheint. Auf Trümmerhalden und kolossalen Steinblöcken oder aus den Felsenritzen, deren Öffnung sich mit Erde ausgefüllt hat, wuchern, ein belebender Schmuck der öden Gehänge, leuchtend blühende Alpenrosen in reichlicher Menge. Noch einen Bergriegel umwandern wir, und die Aussicht öffnet sich. Wir stehen vor der Stirn des Gletschers. Kirchturmhohe Wände steigen auf und versperren das weitere Vordringen. Ist das ein weißüberschneiter, ursprünglich schmutziggrauer Felsen, der hier in phantastischer Bildnerei überhangend hervorragt? Dem widersprechen sofort transparent fchimmernde, glasartig erscheinende Einschnitte in der Wand, die wie tiesgelegte Falten sich längs derselben einschmiegen. Wir klettern über merkwürdig aufgehäufte Blockwälle scharfkantiger Felfenfragmente, roh aufgeschichtete Barrikaden von bedeutender Höhe und dringen, von Neugierde

9. Bilder aus den Landschaften des Mittelrheins - S. 222

1881 - Leipzig : Spamer
222 Erloschene Feuerberge der Eifel. Klosters vor Überschwemmungen angelegt hat. Die Familie von Delius ließ ihn 1842—1844 7 m tiefer anlegen. Am niedrigsten Punkte der Umsattelung, die den See nmgiebt, zwischen Tellberg und Krufter Ofen, läuft dieser Abzugs- kanal, und seinem unterirdischen Laufe entlang ziehen auch wir die Straße, die bald durch jungen Buchenschlag uns auf die Höhe der den See umschließenden Umwallnng bringt. Rasch steigen wir abwärts bis zu einer Wendung des Weges. Da liegt er vor uns der stille See, wie ein Auge des Himmels in azurner Bläue. Ein Kranz mit hochstämmigen Buchen bekleideter Berge umschließt im Kreise dieses größte aller Maare der Eifel, das nie zugefriert und dessen Ober- fläche die Einwirkung der Gase kräuseln und wirbeln läßt. Diese Maare sind konische, trichterförmige Vertiefungen ehemaliger Kraterbecken, deren die Eifel eine Reihe enthalt. Größere solcher Becken sind das Pulvermaar, das Holz- niaar, das Meerfelder Maar, die drei Maare bei Daun; das größte derselben bildet der vor uns liegende Laacher See. Er hat einen Umfang von 11/2 Stunden, bedeckt 1400 Morgen (= 1/l6 Q.-Meile) und mißt bis 57 m an Tiefe; 265 m liegt er über dem Meere, 216 in über dem Rhein bei Andernach. Wie die Torf- bildung am Südufer beweist, dehnten sich seine Ränder vormals weiter nach Süden aus. Der vor einem Menschenalter angelegte Abflußstollen nahm dem See ein Siebentel seiner Größe und gewann den Platz der Kultur. Wir biegen um die Ecke, und vor uns ini grünen Kranze des dichtverschlungenen Buchenwaldes erheben sich die massigen Verhältnisse des romanischen Domes, der dem See seine höhere Weihe verleiht. Auf dem romanischen Pfeilerbasiliken-Ostchor sitzt ein achteckiger Mittelthurm aus, während den Westchor ein schlankerer vier- eckiger Thurm krönt. Die Chorecken nimmt je ein hochstrebendes, mit Galerien versehenes Thurmpaar ein, so daß den imposanten Ban sechs Thürme schmücken. Der Gründer der an Länderbesitz reichen Benediktinerabtei war Heinrich Ii., Pfalzgraf vom Rhein, dessen Burg noch einige Trümmer am Ostuser des Sees andeuten. Von seinen Besitzungen am See nannte er sich „äs lacu", daher der Doppelname „Laacher See". Mit seiner Gemahlin Adelheid legte er den Grund zum stillen Kloster schon 1039. Bei des Pfalzgrafen Tod war eben der Grund gelegt, „fimtlamentum tantummodo"; nach längerem Zögern führte des Heinrich Stiefsohn, Siegfried von Ballenstädt, den Bau 1110—1113 weiter. Es ist dies der bekannte Pfalzgraf, der sich zuerst urkundlich Comes Palatinus Rheni, „Pfalzgras bei Rhein", zubenannt hat; heute uoch führt der König von Bayeru diesen Titel. Erst Gräsin Hedwig von Arras, die auf Burg Nickenich wohnte, vollendete den Bau, der 1156 vom Erzbischof Hillinus von Trier ein- geweiht ward. Heinrich Otte glaubt bauliche Anhaltspunkte zu haben, daß zuerst der östliche Theil, Altar und Querhaus, dann das westliche Querschiff mit dem Grabe des Stifters, zuletzt das Langhaus und der Oberbau aufgebaut wurden. Die Abtei ward im Jahre 1802 zur Frauzoseuzeit aufgehoben. Seit 1820 gehörten die Gebäulichkeiteu der rheinischen Familie von Delius an. Später kamen die Jesuiten in den Besitz der ganzen Anlage, und diese errichteten das schöne Hotel „Maria Laach", sowie das am nordöstlichen User blinkende Gebäude. Die romantisch gelegene Kirche umgiebt nach Westen ein von schlanken Säulen getragener Vorhof. Das Jnuere der Kirche ist leer von Altären und Kanzeln, von Bildern und Schreinen: ein eigentümlicher, melancholischer Anblick! Kapitale mit mannichfachen Ornamenten von geometrischen Figuren und Arabeskenwerk

10. Bilder aus den Landschaften des Mittelrheins - S. 225

1881 - Leipzig : Spamer
Der Laacher See. 225 Der See wird rings von bedeutenden Tuffmassen und vulkanischem Sande umgeben. In letzterem zumal findet man die berühmten Auswürflinge oder Lestesteine, reich an zum Theil sehr seltenen Mineralien. Sie sind es, welche die Mineralogen aus weiter Ferne hierhin ziehen. Eifrig durchforschen dieselben jede Stelle, wo der vulkanische Sand oder graue Tuff aufgeschlossen ist, emsig zerschlagen sie die in den Hohlwegen und Ackerfurchen liegenden, meistens ovalen Steine, um deren Inneres zu prüfen." Das Gebiet der Laacher Auswürflinge wird ungefähr von einer Linie begrenzt, welche man vom Laacher Rotheberg westlich an Glees vorbei nach den Kunksköpsen, Nickenich, Kruft, Niedermendig bis wieder zum Rotheberg ziehen kann. Auch auf dem Grunde des Sees sowie im Nette- und Rheinthal findet man solche Auswürflinge. Die Findlinge vom See find vorherrschend Oliviue; in den Basalten und Doleriten, sowie in der trachytischen Hauptmasse sind Sanidin, Zirkon, Spinell, Melanit, Granat, Korund, Apatit und andere seltene Mineralien verborgen. Die Seeufer werden darnach von den Bonner Stein- kundigen untersucht; zu Poppelsdorf bei Bonn und zu Neuwied im Museum des „Vereins sür Naturkunde" ist,die größte Sammlung dieser Gesteine ver- einigt." So belehrt uns das gelehrte Büchlein. — Nach der eingenommenen Stärkung des Körpers und des Geistes rnsen wir den Fährmann und lassen uns übersetzen über die Tiefe des stillen Sees. Aus dem Waffer taucht die weiße Bliite der Seerose, Nymphaea alba, hervor, und am Ufer erfreute uufer Auge das niedliche Blatt der Parnassia palustris, des Sumpf-Einblattes. Zwar vernehmen wir am hellen Nachmittage nichts von den wundersamen Geisterklängen, die Friedrich Schlegel, der große Romantiker, aus den Ruinen der versunkenen Burg gewahr wurde, auch den Nix können wir nicht sehen, den Simrock besingt: „Da unten grün am Leib, Da sitzt der Nix und lauscht, Ob ihm ein sterblich Weib Hier hoch vorüberrauscht —", allein die Poesie des blauen Meerauges ersaßt Jeden in der Seele, der für die Schönheit und die Stille dieses Erdensleckes den gesunden Sinn mitbringt. Meldet auch Hermann Grieben von älterer Schönheit des See's: „Der soll vor alten Zeiten, bevor man ihn zum Rhein Versucht hat abzuleiten, noch schön gewesen sein. Gefüllt bis hoch zum Rande, von Bergen rings umstellt, So war im ganzen Lande ein Wunder dieser Welt." Der dusteude Wald mit seinen stämmigen Eichen- und Buchenriesen, das in der Sonne glitzernde Gewässer mit seiner azurnen Bläue, die lauschige Ruhe, der Anblick des verlassenen Domes, des vereinsamten Klosters, die ganze Seenerie ruft in uns wach den Gedanken der Melancholie und der Abgeschlossenheit, wie ihn in düsterem Gewände vielleicht nur noch in den Vorbergen der Alpen der finstere Walchensee hervorzubringen vermag. Kein Wunder, daß die Sage am ganzen Kessel spukt, und daß die rheinische» Dichter, wie Simrock und Wolfgang Müller, dem See ihren poetischen Tribut abstatten mußteu. — Am jenseitigen Ufer des Sees, wo der Weg nach Wassenach aufsteigt, liegt am Fuße des Veitskopfes Deutsches Land und Volk. Iv. 15
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