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1. Das Deutsche Reich - S. 644

1900 - Leipzig : Spamer
644 Drittes Kapitel Heerstraßen, Grabmäler, Badeeinrichtungen k., die Urbarmachung weiter Gebiete, die Einführung des Weinbaus u. dgl. Bei Beginn der Völkerwanderung wurden die Römer völlig verdrängt. Die Gebiete der nun hier angesiedelten Germanen (Alemannen und Franken) erstreckten sich über die Grenzen des Großherzogtums, namentlich gegen Osten hinaus. — Von dem Herzog Gottfried von Alemannien stammt Berthold I. (der Bärtige) ab, welcher als Graf im Breisgau erscheint und den Titel Herzog von Zähringen annimmt. Sein ältester Sohn Berthold Ii. wurde sein Nachfolger, während sein jüngerer Sohn Hermann der Heilige Hochberg erbte und durch Heirat die Stadt Baden erhielt. Der Zuwachs zu diesen noch geringen Besitzungen war besonders 1227 erheblich, indem zu dieser Zeit die Städte Psorz- heim, Durlach und Ettlingen erworben wurden. Schon am Ende des 13. Jahr- Hunderts aber zerfiel das Gebiet des Hauses in eine obere Markgrasschaft mit der Hauptstadt Baden und in eine untere Markgrafschaft mit Pforzheim. Nachdem 1391 die Wiedervereinigung erfolgt war, teilte Christoph I. das Land 1515 wieder unter seine drei Söhne. Von diesen starb Philipp kinderlos, während Bernhard eine Linie Baden-Baden (Residenzen Baden und Rastatt) und Ernst eine Linie Baden-Durlach (Residenzen Pforzheim, später Durlach und zuletzt Karlsruhe) stiftete. Beide nahmen die Reformation an, doch trat Baden-Baden später wieder zur katholischen Kirche über. Die letztere Linie starb 1771 aus und Baden-Durlach (die Eruestinische Linie) trat in den Gesamtbesitz. Im Lüneviller Frieden erhielt die Markgrasschaft Baden Stücke der Pfalz (Gegend von Heidelberg), die Stiftsgebiete von Konstanz, Basel, Straß- bnrg und Speier auf dem rechten Rheinufer, sowie mehrere sonstige reichsunmittel- bare Gebiete und freie Reichsstädte; der Fürst aber nahm den Titel Kurfürst an. Neuen Zuwachs brachte der Frieden von Preßburg, in welchem das Land durch den Breisgau, die Ortenau, Baar, sowie durch die Gebiete der Fürsten von Fürstenberg und von Leiningen 2c. vergrößert wurde; zugleich erhielt der Fürst den Titel eines Großherzogs. Nach der Schlacht bei Leipzig verließ Baden die Sache Napoleons und wurde dann 1815 Mitglied des Deutschen Bundes. Eine ständische Versassuug wurde 1818 eingeführt, darauf bildete sich (1821) die Union der lutherischen und reformierten Kirchen des Landes, zugleich wurde auch der erzbischöfliche Stuhl in Freiburg für die katholischen Unterthanen geschaffen. 1835 schloß sich Baden dem deutschen Zollverein an. Nach den Erschütterungen der Jahre 1848 und 1849 (Maiaufstand 1849) gewann das Land unter dem jetzigen Großherzoge Friedrich (von 1852 an als Prinz-Regent, von 1856 an als Großherzog) eine friedliche und glückliche Entwickeluug. Den Erhebungsverhältnissen nach gehört Baden zu dem Gebiete des oberrheinischen Gebirgssystems. Sein vornehmstes Gebirge ist der Schwarz- Wald; weiter nördlich kommen das Neckarbergland, und nur zu kleinem Teile auch der Odenwald und das schwäbische Terrassenland in Betracht. West- wärts dehnt sich, nach dem Rhein zu, der östliche Flügel der oberrheinischen Ebene aus. Von dem Schwarzwalde fällt der bei weitem größte Teil auf Baden, nämlich 7270 von 9480 qkm, in demselben befinden sich auch die bedeutendsten Erhebungen des Gebirges, nämlich der Feldberg (1494 m), der Belchen (1415 m), der Kandel (1243 m), der Blauen (1167 m) 2c. Die Hauptmasse des Schwarzwaldes besteht aus Granit, dazu treten Gneis (am Fuße) und Sandstein (auf höheren Punkten). Während die Hauptmasse des Gebirges mit Tannen bedeckt ist, tragen die Vorberge der Rheinseite auf ihren Gipfeln meist Laubwälder und auf ihren Hängen Reben- und Obstpslauzungen. Nördlich von der Enz geht das Gebirge in ein Hügelland, das Neckarbergland, über, welches sich am Neckar wieder höher erhebt (in dem 567 m hohen Königsstuhl); es gehört der Triasformation an, doch treten am Neckar auch vulkanische Gesteine auf. Der rechts vom unteren Neckar folgende Odenwald besteht seinem Kern nach aus Granit, welcher jedoch meist von Buntsandstein überlagert wird. Die Rheinebene ist von Schwemmland gebildet; dasselbe ist zwischen Rastatt, Karlsruhe und Philippsburg sehr sandig, jedoch auch gut angebaut; mehr nach dem Gebirge zu ist größere Fruchtbarkeit zu finden, besonders auch in den Seitenthälern des l^chwarzwaldes und auf den Höhen des Odenwaldes; die größte Fruchtbarkeit

2. Das Deutsche Reich - S. 664

1900 - Leipzig : Spamer
664 Drittes Kapitel. die neue Lehre bald eine heftige Reaktion, geführt von den Bischöfen von Metz, Tonl und Verdun. Hierdurch wurden die Protestanten zum Anschlüsse an Frankreich bewogen, durch welchen die Gebiete Metz, Tonl und Verdun dem Deutschen Reiche verloren gingen (bestätigt durch den Passauer Vertrag, 1552). Nachdem dann durch den Dreißigjährigen Krieg die Besitzungen und Rechte des Hauses Habsburg an Frankreich übergegangen waren, wußte sich Ludwig Xiv. in der allerunredlichsten Weise in den Besitz der noch selbständigen Teile des Elsasses (vor allem auch Straßburgs, 1681) zu setzen (durch deu Frieden von Ryswijk 1697 bestätigt). Durch deu Polnischen Erbfolgekrieg gewann Frank- reich dann auch Lothringen, welches durch den Herzog Franz Stephan, den Gemahl Maria Theresias, an den Schwiegervater Ludwigs Xv., Stanislaus Lesziusky von Polen, abgetreten und nach dessen Tode (1766) in Frankreich einverleibt wurde. Die Bewohner hatten unter französischer Herrschast ziemlich entschieden das deutsche Wesen und die deutsche Sprache festgehalten, doch war in letzter Zeit das Franzosentnm in deutlicher Zunahme begriffen. Der Krieg von 1870/71 befreite das Land von der französischen Gewaltherrschaft (Frank- furter Friede, 10. Mai 1871); vom Elsaß blieb namentlich nur Belfort mit Umgegend bei Frankreich. Das gewonnene Gebiet wurde unmittelbares Reichs- land (Reichsgesetz vom 9. Juni 1871). Das Christentum wurde im Elsaß durch den Herzog Etticho eingeführt; für dasselbe war besonders auch dessen Tochter Ottilia, die Schutzheilige des Elsasses und Begründerin des Klosters Hohenburg auf dem Ottilienberge, thätig. Der Name Elsaß wird als „Land der seßhaften Alemannen" oder besser als das „Land der Sassen am Jll" gedeutet. In Lothringen hatte sich wohl schon zu Anfang des 6. Jahrhunderts eine Sprachgrenze derartig vollzogen, daß der von Alemannen nicht besetzte südliche Teil verwelschte, während der nördliche germanisch blieb. Der lothringische Herzog Giselbert, welcher sich Frankreich angeschlossen hatte, wurde durch König Heinrich I. gewonnen (dann Gemahl der Tochter des Königs Gerberga). Später finden wir Lothringen in zwei Gebiete (Ober- und Unterlothringen) geteilt. Kaiser Karl Iv. vereinigte 1354 die freien Städte des Elsasses (außer Straßburg die Städte Weißenburg, Hagenau, Kolmar, Schlettstadt, Oberehnheim, Rosheim, Mül- Hausen, Kaysersberg, Türkheim und Münster) in den „Bund der zehen Städte." Die Schirmherrschaft über dieselben sowie die Rechte von Landgrafen im Elsaß übten schon früh die Habsburger aus. In den Besitz von Metz, Toul und Verdun gelangte König Heinrich Ii. besonders durch das Bündnis mit Kurfürst Moritz von Sachsen; er spielte sich übrigens als „Schützer der deutschen Freiheit" auf. Der letzte Herzog von Lothringen, welcher später als Franz I. die deutsche Krone trug, gab sein Land dem Erbfeinde Deutschlands preis, um für dasselbe das italienische Land Toscana zu erhalten. Nach der Besitznahme des Landes durch Frankreich haben namentlich die Landbewohner in Elsaß-Lothringen die deutschen Einrichtungen, Sitten und Ge- bräuche festgehalten; daß sich in dem jetzigen Jahrhundert das Franzosentum, nament- lich in den Städten, stark verbreitete, hatte besonders in der Zerrissenheit Deutsch- lands seinen Grund; trotzdem hat sich die deutsche Sprache in Predigt und Kinderlehre bis zum Jahre 1870 auf dem Lande fast überall erhalten. Der östliche Teil vom Elsaß gehört zur oberrheinischen Tiefebene, der westliche enthält die Ostabhänge des Wasgeuwaldes. Züge des letzteren bilden die Grenze gegen Lothringen, welches seinerseits ein Hochland darstellt. Im südlichsten Teile vom Elsaß finden sich Ausläufer des Schweizerischen Juras bis zum Passe von Belsort hin. Jenseit desselben erhebt sich das Gebirge des Was- genwaldes als eine Kette aneinander hängender Berge und Höhen. Dasselbe wird durch das Markircher Thal in eine südliche und eine nördliche Abteilung geschieden. Die erstere bildet größtenteils ein llrgebirge aus Granit, Gneis, Syenit, Porphyr und Melaphyr, welchen nur bisweilen Grauwacke, Rotliegendes und Sandstein an-

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 39

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Emporsteigen Brandenburg-Preuens. 39 der lteste Sohn erben sollte, und bestimmte, da die frnkischen Lande hchstens unter zwei Shne geteilt werden drsten. Er und sein Sohn 3of)ann Johann (Cicero benannt), der schon fr ihn als Statthalter regierte. Ersuchten der ewigen Finanznot ihrer srstlichen Kasse durch bessere Ordnung der Ausgaben und Einnahmen. Aufstellung eines jhrlichen Staatshaus-haltplanes, strengere Handhabung des Zollwefens und dergl. abzuhelfen. Die Hauptursache des Geldmangels, das kostspielige Hosleben mit seinen Turnieren und Fehden, ward nicht gehoben. Albrecht tadelte, obgleich selbst schuldig, darob seinen Sohn und mibilligte es, da er wegen eines bloen Zollstreites mit den altmrkischen Stnden in die Landbede", die fr den Krieg unerlliche direkte Vermgenssteuer, griff". Johann aber zwang mit Gewalt die altmrkischen Städte zur Entrichtung der Steuer ^trag zu aus Bier (Bierzinfe, Ziese). Im Vertrag zu Pyritz (1493) erwarb er Don Pommern die Anerkennung seines Erbsolgerechtes ans dieses Gmnitz Herzogtum gegen Verzicht auf die brandenburgische Lehenshoheit. Den 1529. Plan der Grndung einer Universitt zu Frankfurt ct. d. O. brachte sein ^oad)im L Sohn Joachim I. (Nestor), der im Alter von 15 Jahren die Regierung Nestor bernahm, zur Ausfhrung (1506). Krftig schritt der junge Fürst gegen 14"-1535-den gewaltttigen, immer noch zu berfall und Plnderung neigenden Landadel ein und begrndete die Handhabung eines gemeinen, fr alle Stnde geltenden Privatrechts durch die. Neuordnung des Kammer-gerichts. als obersten Gerichtshofs, der nach dem rmischen Recht urteilte (1516). Trotz dieser Strkung der landesherrlichen Gewalt gewannen in der Folge die Stnde wieder in der Verwaltung bedeutenden Einflu wegen der finanziellen Verlegenheiten der Fürsten. Mit seinem Bruder, dem Erzbischos von Magdeburg und Kurfrsten von Mainz, trug er eine gewifse Schuld an dem unwrdigen Handel, der sich an die Besetzung des Mainzer Stuhls knpfte, der Verwendung von Ablageldern zur Entrichtung der Besttigungsgebhren. Ein entschiedener Gegner der kirchlichen Neuerungen, konnte er doch das Eindringen der resormatorischen Ideen in sein Land und seine eigene Familie nicht verhindern. Die - lutherisch gesinnte Kurfrstin Elisabeth entwich heimlich nach Sachsen. su. Rckblick auf die Geicfiichte des Ordenslandes Preufjen. Die ersten Glaubensboten, welche den heidnischen Preußen das Christen-tum verkndeten, wurden auch die ersten Blutzeugen der Heilslehre in deren Landen, der Hl Bischos Adalbert von Prag (f 997) und Bruno von Querfurt (f 1009), dessen Andenken der Name der Stadt Braunsberg x erhlt. Alle friedlichen Bekehrungsversuche fruchteten wenig oder nichts; da rief der Herzog Konrad von Mafovien gegen die Einflle der Preußen in sein Land' den deutschen Orden zu Hilfe, dessen Hochmeister Her- Mens mann von Salza, der Freund des Kaisers Friedrich Il, hundert Ritter ^ei\x6en unter Hermann Balk als Landmeister mit dem Kampf gegen die Wider-1230 bis spenstlgen sandte (1226). Der Orden besetzte das Knlmerland, eroberte 1283.

4. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 81

1894 - Münster : Aschendorff
81 — grafen feierlich mit der Mark. Aber bald änderte sich die Lage der Dinge. Karl Iv. söhnte sich mit dem bairischen Hanse aus und erklärte den angeblichen Markgrafen für einen Betrüger. Bald fielen auch die meisten Städte von ihm ab. Die wenigen, die ihm treu blieben, entband er von dem Eide der Treue; um dem Lande einen vielleicht Mutigen Krieg zu ersparen, zog er sich an den Fürstenhof in Dessau zurück, wo man ihm bis z» seinem Tode fürstliche Ehren erwies. Bis zum heutigen Tage ist seine Persönlichkeit ein Rätsel geblieben; auch heute vermag man noch nicht zu sagen, ob er der wirkliche Waldemar, oder ob er nur ein schlauer Betrüger gewesen ist. 24. Rudolf von Habsburg 1273—1291. Das seit einer langen Reihe von Jahrhunderten in Österreich regierende Haus der Habsburger gewann zuerst eine größere und allgemeinere Bedeutung durch den Grasen Rudolf von Habsbuig. Das Geschlecht hatte seine Stammburg in der heutigen Schweiz und hatte im Lause der Jahre dort und am Oberrhein einen großen Grundbesitz erworben. Der Graf Rudolf von Habsburg war wegen seines Biedersinnes und seiner Frömmigkeit weit und breit bekannt. Einst, so erzählt man sich, ritt er auf die Jagd. Da sah er, wie ein Priester, der einem Kranken die letzten Tröstungen der Religion bringen wollte, vor einem angeschwollenen Bache stehen blieb und sich anschickte, mit bloßen Füßen das Wasser zu durchwaten. Der fromme Graf stieg vom Pferde herab und ließ den Geistlichen aufsteigen, damit er ungefährdet seiner Pflicht nachkommen könne. Als der Geistliche ihm am anderen Tage das Pferd wiederbringen wollte, nahm er es nicht wieder an; er sagte: „Ich bin nicht würdig, das Pferd wieder zu besteigen, das meinen Herrn und Gott getragen hat." Da der Priester sich aber auch weigerte, es für sich zu behalten, so weihte der Gras es dem Dienste der Kirche. Oftmals gab Rudolf Geistlichen, die von Deutschland durch die Schweiz nach Italien ziehen wollten, das Geleite; denn wegen der damals üblichen Räubereien vieler Ritter ivareit die Wege sehr unsicher und gefährlich. So geleitete er auch einmal den Erzbischos Werner von Mainz eine weite Strecke Weges. Beim Abschied dankte ihm der Erzbischof freundlich und sagte: „Möge Gott es mir verleihen, daß ich Euch diesen Dienst einst vergelten kann!" Diese Gelegenheit bot sich im Jahre 1271. Das deutsche Dr. 33a ber8, Vaterländische Geschichte. 6

5. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 380

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
380 dershansen vor. Heinrich ließ dieselbe an einer Wand seines besten Zimmers in seiner Burg zu Merseburg abmalen, und noch lebt dieser Sieg im Munde der Bauern des heutigen Kirch- spiels Keuschberg bei Merseburg, wo er jährlich durch eine Predigt und durch eine einsache Erzählung, die der Pfarrer dabei vor- lies t, gefeiert wird. Heinrich selbst baute zur Dankbarkeit gegen Gott viele Kirchen und Klöster auf, die die Ungarn zerstört hatten, und verordnete, daß im Stifte zu Quedlinburg die Töchter der Edlen, welche im Kriege fürs Vaterland gefallen wären, anständig erzogen und bis zu ihrer Verheiratung unterhalten würden. Er starb, dieser un- vergeßliche Mann, im sechzigsten Lebensjahre aus seinem Gute Memleben an der Unstrut, 936, als er eben einen Zug nach Italien beschlossen hatte. Sein Leichnam ward in Quedlinburg beigesetzt. 11. Otto I. und Heinrich. Zu Quedlinburg im Dome ertönet Glockenklang, Der Orgel Stimmen brausen zum ernsten Chorgesang; Es sitzt der Kaiser drinnen mit seiner Ritter Macht, Voll Andacht zu begehen die heil'ge Weihenacht. Hoch ragt er in dem Kreise mit männlicher Gestalt, Das Auge scharf wie Blitze, von gold nem Haar umwallt; Man hat ihn nicht zum Scherze den Löwen nur genannt. Schon mancher hat empfunden die löwenstarke Hand. Wohl ist auch jetzt vom Siege er wieder heimgekehrt; Doch nicht des Reiches Feinden hat mächtig er gewehrt: Es ist der eig ne Bruder, den seine Waffe schlug, Der dreimal der Empörung blutrotes Banner trug. Jetzt streift er durch die Lande, geächtet, flüchtig hin. Das will dem edlen Kaiser gar schmerzlich ru den Laim; Er hat die schlimme Fehde oft bitter schon beweint: „O Heinrich, du mein Bruder, was bist du mir so feind!" Zu Quedlinburg vom Dome ertönt die Mitternacht, Vom Priester ward das Opfer der Messe dargebracht, Es beugen sich die Kniee, es beugt sich jedes Herz, Gebet in heil'ger Stunde steigt brünstig himmelwärts. Da öffnen sich die Pforten, es tritt ein Mann herein. Es hüllt die starken Glieder ein Büßerhemde ein, Er schreitet aus den Kaiser, er wirft sich vor ihin hin, Die Knie' er ihm umfasset mit tiefgebeugtem Sinn.

6. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 27

1884 - Leipzig : Spamer
Altschlesische Münzen. 27 Nachstellungen des deutschen Königs nicht möglich sei, den Peterspfennig zu zahlen (promissum principi apostoloram Petro persolvere censuni). Ob Boleslaw später Wort gehalten hat oder nicht: jedenfalls steht fest, daß die Polen schon ums Jahr 10(30 die edlen Metalle als Geld kannten. Wenn daher noch gegen Ende des 12. Jahrhunderts in Krakau auch Marderschnauzen und Eichhornköpfe die Stelle des Geldes vertraten, so waren das nur noch Überreste aus früherer Zeit. In Schlesien wurden zwar noch im Anfange des 13. Jahr- Hunderts Felle von Mardern und Eichhörnchen statt des Zehnten gegeben; aber sie hatten damals nicht mehr die Bedeutung des Geldes, sondern galten als Naturalzehnt, wie Getreide, Honig u. dergl. Wurden edle und unedle Metalle irgendwo gefunden, so war der Besitzer des Grundes und Bodens zwar Eigentümer; der Fürst aber galt da, wo er nicht selbst Grundbesitzer war, als Obereigentümer, der dem Besitzer erst das Recht des Bergbaues verlieh, oder, wenn dieser nicht bauen wollte, es jedem andern verleihen konnte; in beiden Fällen aber hatte er von jedem, der Metall gewann, den Zehnten oder das Urbar, d. h. den zwölften Teil des ganzen Ge- Winnes, zu beanspruchen. Das Recht zu münzen besaßen die Herzöge ausschließlich, wie sich aus mehreren Urkunden nachweisen läßt. Als z. B. im Jahre 1222 der Herzog Kasimir von Oppeln dem Bischof Laurentius die Gründung von Ujest nach deutschem Rechte gestattete, behielt er ausdrücklich das Recht der Münze für sich. Der Herzog Heinrich I. erteilte im Jahre 1204 dem Kloster zu „Unserer lieben Frauen" aus dem Sande zu Breslau eine Anweisung auf 10 Mark Silbers jährlich aus der dortigen Münze, die ihm also gehörte. Nur der- jenige durfte münzen, dem der Herzog das Recht dazu verliehen hatte. In der frühesten Zeit übten die Herzöge selbst das Münzrecht durch ihre Münzen aus. Später aber verkauften sie das Recht jährlich an die Münzer; die Pächter der Münzen waren oft jüdische Kaufleute, die zum Schneiden der Münzstempel sich nicht selten Leute ihrer Nation annahmen, die keine andre als die hebräische Schrift kannten. Daher finden wir auf polnischen und schlesischen Münzen jener Zeit zuweilen hebräische Buchstaben. Von den aus dem Bergbau und der Münze fließenden herzoglichen Ein- künften nahm die Kirche schon sehr früh den zehnten Teil in Anspruch, und die Herzöge sicherten ihr in der That denselben zu. So wurde dem Bischof Laurentius im Jahre 1227 von Heinrich I. der Zehnte von dem Anteile des Herzogs an dem Goldgewinne, also der Zehnte des Zwölften (des Urbar), be- willigt. Boleslaw Ii. von Liegnitz versprach im Jahre 1265 dem Bistum den Zehnten seines Anteils an der Gewinnung aller Metalle, nämlich des Goldes. Silbers, Kupsers, Bleis und was sonst in seinem Lande gesunden wurde. Daß der Münzzehnt in seinem ganzen Lande dem Bischof von Breslau gehöre, bekennt Heinrich Iii. urkundlich im Jahre 1264. Das Münzrecht selbst er- langte der Bischof von Breslau erst im Jahre 1290, als Herzog Heinrich Iv. an seinem Todestage zur Genngthuung für die vielen Bedrückungen, die er der Kirche und den ihr unterworfenen Gütern und Personen bei Lebzeiten zugefügt hatte, dem Bistum das große Privilegium erteilte. Seit dieser Zeit kann es erst bischöfliche Münzen geben. Im Laufe des 14. Jahrhunderts verkauften oder überließen die Herzöge das Münzrecht zum Teil den Städten.

7. Bilder vom Niederrhein - S. 125

1882 - Leipzig : Spamer
Erzbischof Hanno. 125 waren aus Köln entflohen und riefen Heinrich, der sich damals zu einem Zuge nach Ungarn rüstete, um Hülfe an. Dieser eilte aus Regensburg herbei, und nachdem er in Mainz das Pfingstfest gefeiert, kam er nach Köln und lud Hanno vor, um über sein Verhalten in jener Fehde Gericht zu halten. Doch konnte er dem Erzbischof nichts anhaben, da jene 690 selbst zu viel gefrevelt hatteu. Ja, als der König verlangte. Hanno solle ihnen die Rückkehr in die Stadt er- lauben, weigerte sich dieser entschieden, und Heinrich gab auf den Rath seiner Freunde nach, da seine augenblickliche Lage es ihm unmöglich machte, seinen Willen durchzusetzen. So schieden diese beiden Männer, um sich von da ab nicht mehr zu be- gegnen. Denn mit Hanno's Kraft war es seit jenem Aufstand vorbei, es ging mit ihm zu Ende. Sein geliebtes Köln hatte sich in Feindschaft von ihm ab- gewendet; darum sollte es auch seine Gebeine nicht haben. Nicht, wie er früher verordnet, in der Kirche Maria ad gradus wollte er beigesetzt sein, sondern in der von ihm gegründeten Abtei Siegburg. Vor seinem Tode aber verzieh er den Empörern, wie es heißt, infolge eines Traumes, in dem er sich in einer Versammlung der übrigen Bischöfe erblickte, angethan mit einem glänzend weißen Kleide. Auf der Brust aber hatte er einen großen, häßlichen Fleck, und der Bischof Arnulf von Worms bedeutete ihn, er möge diesen tilgen, denn er werde bald abberufen werden. Kurz darauf starb er und ward seinem Willen gemäß in Siegburg beigesetzt. Hanno's kirchliche Wirksamkeit zeigte sich nicht nur in der Bekämpfung der damals herrschenden Simonie und der Verbesserung der klösterlichen Zucht, sondern auch in der Verschönerung und Bereicherung der Kölner Kirchen, be- sonders des Domes St. Peter und der Kirche Maria ad gradus. Noch größere Wichtigkeit für die ganze Rheingegend hatte die Gründung nener Klöster. Von diesen Stiftungen ist die Abtei Siegburg die wichtigste. An die Er- Werbung von Siegburg knüpft sich eine gar traurige Geschichte. Der mächtige Pfalzgraf Heinrich verwüstete Hanno's Gebiet mit Feuer und Schwert, wes- halb dieser den Bann über ihn aussprach. Da ging Heinrich in sich, schenkte die Siegburg der Kirche St. Peter in Köln und ging in ein Kloster. Lange hielt er es aber darin nicht aus, da brach er wieder los, und die Verwüstung und Plünderung ging von Neuem au. Endlich scharten sich die Kölner und ihre Nachbarn zusammen. Vor ihnen zog sich der Pfalzgraf auf sein festes Schloß bei Kochem an der Mosel zurück. In einem Anfall von Tobsucht, woran er oft gelitten haben soll, erschlug er dort seine Gemahlin Adelheid und zeigte den schaudernden Feinden ihr abgeschlagenes Haupt. Damit war der Krieg zu Ende; denn das Licht des Geistes kehrte dem Unglücklichen nie wieder. Hanno verwandelte die Burg in ein Kloster, in das er zuerst Mönche aus der Gegend von Trier und später, als diese sich seiner strengen Ordnung nicht fügten, solche aus Oberitalien kommen ließ. Heinrich Iv. sowol wie Hanno und seine Nachfolger statteten die Abtei reichlich mit Gütern und Ge- rechtsamen aus, so daß sie in der Folge sehr mächtig wurde. Erst im Jahre 1803 ward sie aufgehoben, und später gründete der edle König Friedrich Wil- Helm Hi. auf ihr eine Irrenanstalt, die noch heute segensreich wirkt. — Doch kehren wir uach dieser geschichtlichen Episode zu den weiteren Schick- salen der Stadt Kaiserswerth zurück.

8. Bilder von den deutschen Nordseeküsten und aus dem westlichen Tiefland - S. 88

1885 - Leipzig : Spamer
88 Die Elbe und ihre Ufer von Hamburg bis zur Mündung. hat gekämpft und geblutet für feine Unabhängigkeit, wenn auch mit weniger Glück als manche seiner Nachbarn; denn während die-übrigen Marschen noch lange sich ihrer Freiheit erfreuten, mußte Kehdingen schon fremde Oberherr- schast über sich dulden. Bereits im 11. Jahrhundert bildete es einen Teil der von Heinrich dem Vogler gegründeten Markgrafschaft Stade. Durch Erzbischof Hartwich I., der zugleich der letzte der Stader Markgrafen war, wurde es mit dem bremischen Erzstist vereint, und um sich Kehdingen gehörig zu sichern, erbaute er 1154 die erste Burg im Lande zu Freiburg. — Doch nicht lange sollte diese Zwingburg das Land beherrschen; denn 1177 zog Heinrich der Löwe von Braunschweig, der Hartwich feindlich gesinnt war, gegen Stade, eroberte die Stadt und zerstörte darauf auch die Burg und befreite die Keh- dinger vom Bremer Joch. Die Erzbischöse von Bremen konnten jedoch den Verlust Kehdingens nicht verschmerzen, und als schließlich 1216 und 1236 durch Verträge die Mark- grafschaft Stade für immer an das Bremer Erzstift siel, strebten sie aufs eifrigste danach, die üppige Kehdinger Marsch unter ihre Botmäßigkeit zu bringen. Lange blieben die deshalb geführten Kämpfe erfolglos, bis es schließ- lich Gieselbert gelang, sich den Besitz des Landes zu sichern, freilich auf eine schmachvolle, hinterlistige Weise. Nach Freundschaftsbezeigungen mancherlei Art den Kehdingern gegenüber schrieb er ein glänzendes Turnier nach Stade aus, wozu auch'alle ersten Bauern der Marsch geladen wurden. Vertrauens- voll erschienen denn auch diese, um den ritterlichen Kampfspielen zuzusehen, ohne Wehr und Waffen, und das Turnier nahm seinen Anfang. Als die Kampfspiele in vollem Gange waren, ertönte plötzlich ein Signal, und im Nu sielen die Ritter über die Bauern her. Ein furchtbares Gemetzel begann, und in kurzer Zeit lag der Kern der Kehdinger in ihrem Blute. Darauf fielen die bewaffneten Massen in die Marsch ein und hatten nun ein leichtes Spiel, da die Blüte der Bauern beseitigt war. Mit den Höfen der gemordeten Bauern beschenkte Gieselbert seine edlen Kämpfer. — Das war das blutige Turnier zu Stade im Jahre 1300, das allerschmachvollste Blatt in der ganzen Ge- schichte des Bremer Erzstifts. Noch einigemale versuchten es die Kehdinger, das verhaßte Joch abzu- werfen. So zerstörten sie z. B. die Zwingburg „Kiek in de Elv", aber ihre Kraft war gebrochen und sie wurden jedesmal besiegt; doch konnten letztere erst im 15. Jahrhundert sich des ruhigen Besitzes dieser Marsch erfreuen, der von da an weder von innen noch von außen bekämpft wurde. Wersen wir noch einen Blick auf Stade, einstige Hansastadt und Haupt- stadt des gleichnamigen Markgrafentnms. An der durch den üppigsten Wiesen- grund sich windenden kleinen Schwinge gelagert, umgeben von zum Teil malerischen Bodenschwellungen, den „schwarzen Berg" mit seinen dunklen Tannen im Rücken, gewährt die Stadt einen schönen Anblick. Vor ihr in kurzer Entfernung glitzern die Wasser der Elbe, und rechts und links breiten sich zwei prächtige Marschen aus, hier das „alte Land", dort das „Land Kehdingen". Weniger anziehend ist das Innere der früheren kleinen Festnng. Die ältesten Bauwerke sind ein Raub der Flammen geworden und die neueren bieten wenig Interesse, ebenso die Geschichte der Stadt.

9. Bilder aus den Landschaften des Mittelrheins - S. 264

1881 - Leipzig : Spamer
264 Rheinfahrt von Koblenz bis Bonn. Pfalzgraf Siegfried übergab seiner Gemahlin Gertrude als Allod und Witthum Burg und Gebiet, das diese 1113 als Besitz antrat. Sie heirathete den Grafen Otto von Salm, den Sohn des Gegenkönigs von Heinrich Iv., des Grafen Hermann von Luxemburg. Von 1126 erscheint dieser in Urkunden als comes de Rinegke. Als Anhänger des Sachsen Lothar und der Welfeu, ward er nach Erledigung der Pfalzgrafenwürde von dem Staufer Konrad Iii. übergangen, und diese Würde erhielt der Feind des Luxemburgers, Hermann von Stahleck. Otto den Jüngeren, den Sohn des Aelteren, ließ Hermann von Stahleck, der neue Pfalzgraf, im Gefängniß 1148 erdrosseln. Nach manchen Handeln ward Rheineck der Pfalz gewonnen und kam Eude des 12. Jahrhunderts in die Hände des Erzstiftes Köln. Rheineck und Drachenfels, Alpen und Oden- kirchen waren fortan die vier Säulen des Kurfürsten von Köln. Einem neuen Rittergeschlechte, einem Ministerialen aus der Eifel, vertraute das Erzstift die Burg und deren Gut an. In einer Urkunde vom Jahre 1200 wird ein Hein- rich benannt: Burggravius cle Ryneck. Gar mancher Wegelagerer und Straßen- räuber findet sich unter diesen Burgmannen des Erzbischoss. Den Johann von Rheineck, der 1347 zu Godesberg beim Festmahle deu Ritter Bullmann von Sinzig niederstieß, ließ der Erzbischof Tags darauf vor dem Burgthore das Haupt vor die Füße legen. 1548 erlosch der Mannsstamm dieser wilden Burggrafen, und im Lehen folgten bis 1654 die Ritter von Warsberg. Um 7000 Dukaten verkauften diese damals die Lehnsgüter von Rheineck an den Grafen von Sinzendorf. Bald darauf, 1689, warfeu die Franzosen die Brand- fackel in die hohe Feste; nur ein Försterhaus stand noch in den Ruinen. In der Revolutionszeit kam 1805 die Burgruine mit den nächsten Feldern für 3870 Franken an den Oberförster Schurp. Die Grafen von Sinzendorf erhielten zur Entschädigung 1801 für das eingezogene Reichslehn das im Württembergischen gelegene Dorf Winterrieden und eine Rente von 1500 Gulden. Der alte Pfalz- grafensitz blieb ein wüster Trümmergraus bis auf die Neuzeit. „Das Burgschloß war zerstört", berichtet uus der rheinische Antiqnarius, „das Territorium zersplittert, jegliches Band zerrissen, und abermals erhob es sich, schöner denn je. Im I. 1832 erwarb die Burg der damalige Professor an der Rhein-Universität zu Bonn, Hr. M. A. von Bethmann-Hollweg, für 20,000 und einige hundert Thaler. Derselbe snchte das Territorium, welches bei dem Ankaufe aus 18 Morgen Weinberg, 15 M. Ackerland, 12 M. Wiesen und 220 M. Wald bestand, der Burg entsprechend zu vergrößern, und jetzt umgeben über 800 M. Wald, die schönsten Wiesen und die fruchtbarsten Aecker das Schloß, welches dieserhalb unterm 22. März 1845 neuerdings die Qualität eiues Rittergutes erwarb. Hr. von Bethmann-Hollweg übertrug im Jahre 1832 den Neubau eiues Schlosses aus dem Grunde des alten dem rühmlichst bekannten Architekten Joh. Claudius Lassaulx (geb. in Koblenz den 27. März 1781 und gest. daselbst den 14. Oktober 1848); derselbe hatte eine schwere Aufgabe zu lösen, denn die Burg war damals ein Chaos alter und moderner Gebäude, welche ohne Zusammenhang, wie der Zufall und die Lauue des jedesmaligen Besitzers es mit sich brachte, oft in der schlechtesten Konstruktion neben einander gesetzt waren. Die Reste der alten Feste bestanden aus dem viereckigen, 65 Fuß hohen Wartthurm und den sehr zerfallenen, nothdürftig bedachten Wänden einer achteckigen Kapelle oberhalb des Burgthors. Da dieses Bauwerk dem Stile

10. Bilder aus den Landschaften des Mittelrheins - S. 222

1881 - Leipzig : Spamer
222 Erloschene Feuerberge der Eifel. Klosters vor Überschwemmungen angelegt hat. Die Familie von Delius ließ ihn 1842—1844 7 m tiefer anlegen. Am niedrigsten Punkte der Umsattelung, die den See nmgiebt, zwischen Tellberg und Krufter Ofen, läuft dieser Abzugs- kanal, und seinem unterirdischen Laufe entlang ziehen auch wir die Straße, die bald durch jungen Buchenschlag uns auf die Höhe der den See umschließenden Umwallnng bringt. Rasch steigen wir abwärts bis zu einer Wendung des Weges. Da liegt er vor uns der stille See, wie ein Auge des Himmels in azurner Bläue. Ein Kranz mit hochstämmigen Buchen bekleideter Berge umschließt im Kreise dieses größte aller Maare der Eifel, das nie zugefriert und dessen Ober- fläche die Einwirkung der Gase kräuseln und wirbeln läßt. Diese Maare sind konische, trichterförmige Vertiefungen ehemaliger Kraterbecken, deren die Eifel eine Reihe enthalt. Größere solcher Becken sind das Pulvermaar, das Holz- niaar, das Meerfelder Maar, die drei Maare bei Daun; das größte derselben bildet der vor uns liegende Laacher See. Er hat einen Umfang von 11/2 Stunden, bedeckt 1400 Morgen (= 1/l6 Q.-Meile) und mißt bis 57 m an Tiefe; 265 m liegt er über dem Meere, 216 in über dem Rhein bei Andernach. Wie die Torf- bildung am Südufer beweist, dehnten sich seine Ränder vormals weiter nach Süden aus. Der vor einem Menschenalter angelegte Abflußstollen nahm dem See ein Siebentel seiner Größe und gewann den Platz der Kultur. Wir biegen um die Ecke, und vor uns ini grünen Kranze des dichtverschlungenen Buchenwaldes erheben sich die massigen Verhältnisse des romanischen Domes, der dem See seine höhere Weihe verleiht. Auf dem romanischen Pfeilerbasiliken-Ostchor sitzt ein achteckiger Mittelthurm aus, während den Westchor ein schlankerer vier- eckiger Thurm krönt. Die Chorecken nimmt je ein hochstrebendes, mit Galerien versehenes Thurmpaar ein, so daß den imposanten Ban sechs Thürme schmücken. Der Gründer der an Länderbesitz reichen Benediktinerabtei war Heinrich Ii., Pfalzgraf vom Rhein, dessen Burg noch einige Trümmer am Ostuser des Sees andeuten. Von seinen Besitzungen am See nannte er sich „äs lacu", daher der Doppelname „Laacher See". Mit seiner Gemahlin Adelheid legte er den Grund zum stillen Kloster schon 1039. Bei des Pfalzgrafen Tod war eben der Grund gelegt, „fimtlamentum tantummodo"; nach längerem Zögern führte des Heinrich Stiefsohn, Siegfried von Ballenstädt, den Bau 1110—1113 weiter. Es ist dies der bekannte Pfalzgraf, der sich zuerst urkundlich Comes Palatinus Rheni, „Pfalzgras bei Rhein", zubenannt hat; heute uoch führt der König von Bayeru diesen Titel. Erst Gräsin Hedwig von Arras, die auf Burg Nickenich wohnte, vollendete den Bau, der 1156 vom Erzbischof Hillinus von Trier ein- geweiht ward. Heinrich Otte glaubt bauliche Anhaltspunkte zu haben, daß zuerst der östliche Theil, Altar und Querhaus, dann das westliche Querschiff mit dem Grabe des Stifters, zuletzt das Langhaus und der Oberbau aufgebaut wurden. Die Abtei ward im Jahre 1802 zur Frauzoseuzeit aufgehoben. Seit 1820 gehörten die Gebäulichkeiteu der rheinischen Familie von Delius an. Später kamen die Jesuiten in den Besitz der ganzen Anlage, und diese errichteten das schöne Hotel „Maria Laach", sowie das am nordöstlichen User blinkende Gebäude. Die romantisch gelegene Kirche umgiebt nach Westen ein von schlanken Säulen getragener Vorhof. Das Jnuere der Kirche ist leer von Altären und Kanzeln, von Bildern und Schreinen: ein eigentümlicher, melancholischer Anblick! Kapitale mit mannichfachen Ornamenten von geometrischen Figuren und Arabeskenwerk
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