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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich - S. 378

1900 - Leipzig : Spamer
378 Erstes Kapitel. nährt sich die Bevölkerung vorzugsweise von Ackerbau und Viehzucht. Der Handel befaßt sich hauptsächlich mir mit dem Vertrieb der Jndnstrieerzeuguisse und ist von dem Großgewerbe mehr oder weniger abhängig; eigentlicher Groß- Handel wird in der Provinz nicht betrieben, der es auch au bedeutenden Handels- und Börsenplätzen mangelt.— Wie schon erwähnt, stehen unter deu wertvollen Mineralien die Steinkohlen obenan, demnächst folgen Eisenerze, etwas weiter zurück stehen Zink-, Blei- und Kupfererze sowie Schwefelkies, unbedeutend sind vorhandene Antimon-, Nickel- und Quecksilbererze. Iii Westfalen gab es am 5. Juni 1882 für Bergbau und Hüttenwesen 314056 Zugehörige, darunter 102690 Erwerbsthätige, für Industrie der Steine und Erden 30103 Zugehörige, darunter 11954 Erwerbsthätige, für Eifenverarbeitung 94619 Zugehörige, darunter 35661 Erwerbsthätige, für die übrige Metallverarbeitung 14441 Zugehörige, darunter 5197 Erwerbsthätige, für Fabrikation von Maschinen, Instrumente:c. 36978 Zugehörige, darunter 12488 Erwerbsthätige, für Textilindustrie 20556 Zugehörige, darunter 7880 Erwerbsthätige k. Die gesamte Industrie zählte 968168 Berufszugehörige, darunter 356 785 Erwerbsthätige. Bei der Landwirt- schaft :e. fanden sich 727331 Berusszugehörige, darunter 273585 Erwerbsthätige; bei dem Handelsstande, einschließlich Gastwirtschaft ze. 185147 Zugehörige, darunter 55374 Erwerbsthätige. — Steinkohlenzechen kommen nur vier auf den Bezirk Münster, darunter das Staatswerk Ibbenbüren, und eine auf deu Bezirk Minden, alle übrigen auf den Bezirk Arnsberg, und zwar vorzugsweise auf die Gegend von Bochum, Dortmund, Hörde, Hagen, Schwelm und Hamm. Die Erzbergwerke finden sich be- sonders im südlichen Teile des Bezirks Arnsberg und in derselben Gegend besonders auch Salzquellen; Salinen kommen auf die ganze Provinz neun; Steinsalz wird nicht gefördert. An Steinkohlen wird etwa ein Drittel der Gesamtproduktion Deutschlands gefördert (die letztere betrug im Zollverein 1888: 65386000 Tonnen), an Eisenerzen nahezu ein Siebentel der Gesamtproduktion (die letztere betrug 1888: 10664300 Tonnen), -an Zinkerzen nur ein Zwanzigstel der Gesamtproduktion (die letztere war 1888: 667800 Tonnen), an Kupfererzen kaum ein Zehntel der Gesamtproduktion (die letztere 1888: 530900 Tonnen), an Schwefelkies, Vitriol und Alaun der größte Teil (Gesamtproduktion 1888: 110000 Tonnen), an Kochsalz 1888: 32559 Tonnen. Roheisen wird etwa auf 36 Werken mit 48 Hochöfen als Hauptprodukt hergestellt. In der weiteren Verarbeitung des Roheisens nimmt Westfalen nächst Rheinland und Schlesien die erste Stelle ein. Vorherrschend an Zahl sind Eisengießereien, Eisen-, Frisch- und Streckwerke (zur Herstellung von Guß- und sonstigen Eisenwaren aus Roh- und Alteisen), doch gibt es auch Rohstahl- und Gußstahlhütten. Auch die An- fertignng von Kleinmetallwaren ist in bedeutendem Schwünge. In dem Kreise Jser- lohn werden gewaltige Mengen von Bronze- und Messingwaren, Näh- und Stopf- nadeln, Reit- und Fahrgeschirr, Koffer- und Taschenbeschläge sowie Drahtstifte, im Kreise Altena Massen von Britanniametall-, Neusilber- und Zinnwaren, von Metall- knöpfen, Näh-, Strick- und Stopfnadeln, Nieten und Holzschrauben, Eisendrahtketten, Drahtnägeln und Schmiedewaren aller Art gefertigt. Zwischen Hagen und Gevels- berg (an der 15 km langen Enneperstraße) liegen in ununterbrochener Reihe Eisen- und Stahlfabriken aller Art mit zahlreichen Hammerwerken, und auch in den früher dieser- Industrie ziemlich fern stehenden Kreisen Bielefeld und Herford sind in letzter Zeit Eisengießereien und Maschinenbauanstalten entstanden (Nähmaschinenbau k.). — Im Bezirke Minden ist seit lange die Leinwandweberei zu Hause (besonders in den Kreisen Stadt und Land Bielefeld, Halle, Wiedenbrück und Herford); neben dem Großbetriebe (mit etwa 40000 mechanischen Spindeln) ist die Handweberei weithin durch die Provinz verbreitet. An diese Industrie schließt sich eine sehr bedeutende Wäschefabrikation. Weniger ausgebreitet sind Baumwollspinnerei und -Weberei (in den Kreisen Ahaus, Borken, Rheine 2c.), Tuchweberei (Dortmund, Hagen, Iserlohn, Soest, Minden k.), Seidenweberei (Bielefeld, Iserlohn, Bochum :e.), Wollgarn- spinnerei und Strumpfwirkerei (Kreis Meschede), Färberei und Druckerei (au vielen Orten), Lohgerberei (Siegen, Olpe, Hagen, Minden, Herford), Leimfiederei (Siegen), Seifenfabrikation (Münster, Warendors, Minden zc.), Glasfabrikation (Bochum, Dort- mund, Ibbenbüren, Minden), Papierfabrikation (Iserlohn, Arnsberg, Altena, Minden,

2. Das Deutsche Reich - S. 337

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Preußen. 337 Betrachten wir die Erhebungsverhältnisse der Provinz, so erkennen wir die letztere als einen Teil des norddentschen Tieflandes. Es lassen sich in der Oberflächenform drei von einander abweichende Teile unterscheiden: 1) das östliche, fruchtbare Hügelland, welches im Süden mit der mecklen- burgischen Seenplatte zusammenhängt; 2) ein niedriges, fruchtbares Flachland, die „Marsch", im Westen und 3) eiue schwachwellige, unfruchtbare Hochebene, das Heideland, zwischen den beiden ersteren. Die Ostseeinseln gehören der Hügel-, die Nordfeeinseln der Marsch- oder Geestlandschaft an. Die Wasser- scheide zwischen der Ost- und Nordsee liegt in dem östlichen Hügellande, an der Grenze des Heiderückens. Die mittlere Höhe des Hügellandes beträgt 35—70 in; es tritt oft mit hohen Uferrändern gegen die See vor. Die höchsten Erhebungen desselben sind der Bungsberg bei Eutin (159 m), der Pielsberg oder Hessenstein bei Lütjen- bürg (127 m) und der Scheelsberg bei Eckernförde (109 in). Der Heiderückeu verflacht sich gegen Westen und geht allmählich in die sogenannte Vorgeest über, welche wiederum durch die Sandmarsch und Vormarsch zu der eigentlichen Marsch hinführt. Die letztere besteht aus Alluvium, Niederschlägen des Meeres und der in dasselbe mündenden Flüsse; die übrigen Teile des Landes gehören dem Diluvium an. Das Heideland besteht gegen das Hügelland hin aus Geschiebesand, der noch zur Forstwirtschaft und zum Kornbau ausreicht; weiter westwärts folgt ein weißer Sand, welcher auf losem, braunem Sandstein ruht und als „Ahlformation" bezeichnet wird. Die letztere läßt Ackerbau und Banmwnchs kaum zu und stellt daher, besonders in Holstein, fast gänzlich unwirtbares, nur mit Heidekraut bedecktes Land dar, in welchem übrigens auch größere Sümpfe und Torfmoore nicht selten sind. In der Nähe der Marsch finden sich auch Anhäufungen von Flugsand, die sogenannten Binnenlands- dünen. Feste Gesteinsmassen älterer Formation treten nur selten auf; unter anderm findet sich bei Segeberg der Kalkberg (Anhydrit und Gips der Zechsteinformation, unter dem Gips in geringer Tiefe ein großes Steinsalzlager), bei Elmshorn eine mächtige Rötelschieferablagernng (durchwachsen mit Steinsalz und mit starker Sol- quelle versehen); an einzelnen Punkten liegen Kreideschichten zu Tage (bei Heiligen- Hasen und Itzehoe); tertiäre Gebilde sind weit verbreitet, bauwürdige Braunkohlen- ablagerungen werden indes vermißt. Die Trinkwasserverhältnisse sind im ganzen nicht günstig. Zwar findet sich in dem östlichen Hügellande meist gutes Wasser in ausreichender Menge, auf der Geest ist dasselbe indes ziemlich spärlich und bisweilen durch Eisen- und Moorteile verunreinigt, und noch ungünstiger steht es auf der Marsch, wo man sich fast, allgemein mit Regenwasser behelsen muß; neuerdings sucht man dem angedeuteten Übelstande mit mehr oder weniger Erfolg durch artesische Brunnen abzuhelfen. — Im Jahre 1883 waren von dem Gesamtboden der Provinz 1097428 ha Acker- und Gartenland und Weinberg, 204083 ha Wiesen, 334522 ha Weide, Hutung, Öd- und Unland, 119690 ha Forsten und Holzungen und 128463 ha Haus- und Hofräume, Wege und Gewässer. Verhältnismäßig groß sind also die Weiden :c. (17,. Proz. gegen 2,2 in Schlesien und 4,7 Proz. in der Provinz Sachsen), sehr gering an Umfang dagegen die Forsten (mit 6,4 Proz. der geringste Stand in der Monarchie; Brandenburg 32,5, Schlesien 28,g, Hessen-Nassau sogar 40 Proz.). Hinsichtlich der Bewässerungsverhältnisse ergibt sich zunächst eine weite Küste, und zwar ist dieselbe noch ausgedehnter an der Ostsee als an der Nordsee; dort machen sich Ebbe und Flut fast gar nicht, hier stark geltend. Unbedeutende Gewässer gehen in die Ostsee, entwickeltere in die Nordsee (die Wasserscheide liegt in der Nähe der Ostsee); Überschwemmungen treten an beiden Küsten auf. Abgesehen von der Elbe, welche nicht nnr die Provinz im Südwesten begrenzt, sondern auch mehrere Flüsse aus derfelben aufnimmt, ist die Eid er der Hanptflnß, welcher schon am Ende des vorigen Jahrhunderts vermittelst eines Kanals zu eiuer Verbindung der Ost- und Nordsee benutzt wordeu ist. Landseen finden sich besonders im östlichen Holstein ziemlich zahlreich. Das Deutsche Reich. 99

3. Das Deutsche Reich - S. 339

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Preußen. 339 der letzten Zahlung auf 18 841,g qkm 1 150 306 Köpfe (Zunahme feit der vorletzten Zählung 0,41 Proz.). Die Dithmarschen haben seit lange unter den Niedersachsen eine gesonderte Stellung eingenommen (vgl. oben den geschichtl. Abschn.), doch verwischen sich jetzt die Besonderheiten dieses Zweiges mehr und mehr. Die Niedersachsen bewohnen Holstein, Lauenburg und das südöstliche Schleswig; in Wagrien und Lauenburg haben sie sich im Mittelalter mit wendischen, in Schwansen und im Dänischen Wohld (zu beiden Seiten der Eckernförder Bucht) mit Dänen gemischt. Die Angeln sitzen zwischen der Flensburger Bucht und der Schlei, die Nordfriesen. in dem westlichen Schleswig und auf den Nordseeinseln. In den nördlichen Distrikten finden sich Dänen, deren Zahl sich in den letzten Jahrzehnten vor der Befreiung Schleswig- Holsteins durch Einwanderung vermehrt halte; dänisch gesprochen wird hier nament- lich auf dem Lande. Allgemeiner kommt das Dänische in den Kreisen Hadersleben, Apenrade und Sonderburg vor, aber keineswegs ausschließlich; in noch geringerem Umfange in den Kreisen Flensburg und Tondern. In 100 von 430 lutherischen Pfarrkirchen ist bisher ausschließlich (in 18 neben Deutsch) in dänischer Sprache ge- predigt worden. — Im gewöhnlichen Verkehr überwiegt die plattdenische Mundart (vorwiegend die niedersächsische, in dem westlichen Holstein die dithmarscher); in den gebildeten Kreisen wird hochdeutsch gesprochen. — Der evangelisch-lutherischen Kirche gehören etwa 99 Proz. an, der geringe Rest verteilt sich auf Katholiken, christliche Sekten und Juden (0,38 Proz.). Die Bevölkerung widmet sich in vorwiegender Weise der Landwirtschaft, demnächst der Industrie, und in noch geringerer Zahl dem Handel; etwa 20 Proz. fallen auf persönliche Dienstleistung. Auf die Land- und Forstwirtschaft, Tierzucht und Fischerei kamen am 5. Juni 1882 im ganzen 497526 Personen, wovon 188 641 erwerbsthätige waren; auf die Industrie, einschließlich Bergbau und Bauwesen, 334419 Personen, worunter 131554 erwerbsthätige, auf den Handel, einschließlich Gast- und Schankwirtschaft, 137419, worunter 46847 erwerbsthätige. Die Landwirtschaft legt hier besonders ihren Schwerpunkt auf Vieh- zncht, besonders auf Rindviehzucht; in keiner andern Provinz ist die letztere so bedeutend wie hier; auch die Bienenzucht blüht außerordentlich. Die auf dem Mittelrücken des Landes befindlichen Torfmoore werden ausgebeutet, das öde Heidelaud nicht ohne Erfolg aufgeforstet. Schon in ziemlich früher Zeit ist man hier vom Kornbau zur vorherrschenden Viehzucht übergegangen; nur in Gegenden mit besonders fruchtbaren Bodenverhält- nissen herrscht der Ackerbau noch vor. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe war am 5. Juni 1882 im ganzen 137133, wovon 85619 nur eignes Land, 19967 zugleich auch Pachtland und 31547 nur Pachtland in Arbeit hatten. Die landwirt- schaftlich benutzte Fläche betrug überhaupt 1423699 ha, wovon 232574 ha Pacht- land waren. Im Jahre 1887 waren 146516 ha dem Roggen (Ertrag: 208155 Tonnen), 43392 ha dem Weizen (Ertrag: 97885 Tonnen), 53664 ha der Gerste (Ertrag: 77261 Tonnen), 30846 ha der Kartoffel (Ertrag: 255024 Tonnen), 191336 ha dem Hafer (Ertrag: 267023 Tonnen) und 204301 ha dem Wiesenheu (Ertrag: 422678 Tonnen) gewidmet; 1883 betrugen die Anbauflächen von Garten- land 12957, von Ölsaat 8994, von Flachs 1585, von Hanf 33, von Zuckerrüben 1638 ha. — Schon ist auf den geringen Forstbestand der Provinz hingewiesen worden, welcher glücklicherweise gegenwärtig im Wachsen ist. Staats- und Staats- anteilsforsten gab es (1883) 31150, Gemeindeforsten 9526, Stiftungsforsten 1655, Genossenschaftsforsten 461 und Privatforsten 76898 ha (64,2 Proz.). — Die Vieh- zucht ruht hier überwiegend in den Händen kleinerer Landwirte, welche dieselbe um- sangreich und sorgfältig betreiben; es gilt dies namentlich von der Rindvieh- und Pferdezucht, wogegen die Schweinezucht mehr auf größere Gutswirtschasteu beschränkt bleibt. Stammherden und Stammzuchten haben bisher mehr als in andern Pro- vinzen gemangelt. Die, wie erwähnt, bevorzugte Rinderzucht (38,6 Proz., gegen 22*

4. Das Deutsche Reich - S. 341

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Preußen, 341 Unter allen preußischen Fischereiplätzen steht Eckernförde obenan; als Fisch- räucherort ist Ellerbeck bei Kiel besonders bekannt. Der Fischvertrieb wird zum Teil durch Altouaer und Hamburger Firmen besorgt. Für Hebung des Fischerei- gcwerbes geschieht neuerdings durch die Staatsregierung das Möglichste, durch die auch neue und reiche Fischgründe aufgesucht worden sind. Die Fifcherflotte der Provinz ist au der Ostsee nicht unbedeutend, dagegen befanden sich an der Nordsee 1889 nur 98; es fischten an der Nordsee 91 Fahrzeuge der Provinz mit Grund- schleppuetz. Im Wattenmeer der schleswigschen Westküste befinden sich Austernbänke, welche seit dem Anfange des vorigen Jahrhunderts durch den Staat an Private ver- pachtet werden; in den letzten Jahren konnte jedoch keine Ausbeutung derselben statt- finden; mannigfache Bemühungen, die Austern wieder zu vermehren und in andern Küstengebieten neu einzubürgern, sind noch von keinem rechten Erfolge gewesen. Der Schiffahrts- und Handelsbetrieb der Provinz wird durch die Meereslage derselben außerordentlich begünstigt. Das Land bildet gewisser- maßen die Brücke für den Handelsverkehr mit Skandinavien. Gegenwärtig ist Kiel der Handelsmittelpunkt der Provinz, demnächst ragen auch Flensburg und Altona hervor. Von großer Bedeutung für die Entwickeluug des Handels waren die Anlegung des Eiderkanals (1777—84), die Zollordnung von 1838, die Aufhebung des Sund- zolles (1857) und vollends die Einverleibung der Herzogtümer in Preußen (1866) und der Eintritt derselben in den Zollverein (1867). Die letzteren Ereignisse haben naturgemäß dem Handel eine andre Richtung gegeben; an die Stelle des regen Verkehrs mit Dänemark trat nunmehr ein um so lebhafterer Handel mit dem Zoll- verein, und diefer wird immer selbständiger. Flensburg war früher Hauptplatz; dasselbe wurde dann von Altona überflügelt, und neuerdings hat, wie erwähnt, Kiel den ersten Rang inne. Von alters her ein berühmter Meßplatz („Kieler Um- schlag"), hat diese Stadt gegenwärtig den zweitgrößten Schiffsverkehr unter allen preußischen Seeplätzen, und besonders auch unter den deutschen Ostseehäfen. Während das ganze Deutsche Reich am 1. Januar 1888 3811 Schiffe mit 1240182 Registertonnen Raumgehalt und 37 076 Mann Besatzung besaß, hatte Schleswig- Holstein im Ostseegebiete 297 Schiffe mit 74092 Registertonnen und 2388 Mann Besatzung, im Nordseegebiete 373 Schiffe mit 29 923 Registertonnen und 1340 Mauu. Verhältnismäßig groß war an der Ostsee die Zahl der Dampfer (142 gegen 18 an der Nordsee). Von den preußischen Häfen nimmt Kiel nach Stettin den ersten Rang ein (Eingang 1887: 3869 beladene Schiffe mit 481624 Registertonnen; Ausgang: 2295 beladene Schiffe mit 30t 473 Registertonnen). Flensburg brachte es im gleichen Jahre auf 1132 beladene Schiffe von 125487 Registertonnen (Eingang) und 602 be- ladeue Schiffe von 41907 Registertonnen (Ausgang), Altona auf 548 beladene Schiffe mit 111415 Registertonnen (Eingang) und 382 beladene Schiffe mit 3l421 Register- tonnen (Ausgang). Andre Hafenstädte von Bedeutung sind Neustadt, Burg auf Fehmarn, Heiligenhafen, Neumühleu bei Kiel, Kappeln, Sonderburg und Tönning. Eine Anzahl von Schiffen mit einem Raumgehalt von 200—400 Registertonnen liegen in den japanifchen und chinesischen Gewässern der Küstenschiffahrt ob. Einen hervor- ragenden Platz unter den Handelsartikeln nehmen die Bodenerzeugnisse und Vieh ein. Flensburg, Husum, Kiel, Heide und Altona sind für Getreide, Husum und Itzehoe für Vieh am bedeutendsten. Husum hat sowohl in Magervieh (besonders aus Jüt- land) als auch in Fettvieh einen höchst bedeutenden Umsatz. In der Einfuhr treten folgende Gegenstände besonders hervor: Rindvieh, Pferde und Schweine aus Däne- mark; Roggen aus preußischen, russischen und dänischen Häfen; Leinsamen aus Rußland; Bauholz aus Rußland, Ost- und Westpreußen, Schweden und Norwegen; Stz:inkohlen aus England und Westfalen; Salz aus dem deutschen Binnenlande; Eiren aus Lothringen, Schweden und England; Eisen-, Woll- und Baumwollwaren mg den deutschen Jndnstriebezirken, Hamburg und England; Lein- und Banmwoll- waren aus deutschen Jndnstrieplätzen und Hamburg; Kolonialwaren aus Hamburg, England, Holland und überseeischen Ländern; in der Ausfuhr treten auf: Pferde nach Hamburg und dem deutschen Binnenlande; Fettvieh, Felle, Häute, Wolle, Speck, Fleisch und Butter nach England (meist über Tönning) und Hamburg; Fische

5. Das Deutsche Reich - S. 398

1900 - Leipzig : Spamer
398 Erstes Kapitel. Die Bevölkerung der Provinz gehört vorherrschend dem fränkischen Stamme, und zwar dem Zweige der Hessen (Chatten) an. Die Mundart der- selben ist weit überwiegend die oberdeutsche. Der größere Teil der Einwohner ist evangelisch. Abgesehen von dem fränkischen Stamme, finden sich im Kreise Schmalkalden und im Werrathale Thüringer, in den Kreisen Wolshagen, Hofgeismar und Rinteln Niedersachsen, zerstreut kommen eingewanderte Franzosen und Niederländer vor. — Die oberdeutsche Sprache tritt in verschiedenen Schattierungen auf- sie ist in den nördlichen Teilen im ganzen weicher und anmutiger, in den südlichen lebhafter- hier zeigen sich auch Anklänge an die rheinische Mundart. Während in den östlichen Kreisen bereits die etwas breite aber gemütvolle Sprache das Gepräge des frän- tischen Dialektes bekundet, zeigt sich in den an Westfalen angrenzenden Distrikten verschiedentlich der Übergang zur westfälisch-niederrheinischcn Mundart. — Im Bezirke Kassel herrscht nur in den Kreisen Fulda, Gersfeld und Hünfeld, im Bezirke Wies- baden nur in den nördlichen Distrikten und im Rheingau der Katholizismus vor; die sonst allenthalben verbreitete evangelische Bevölkerung gehört in den Kreisen Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern des Bezirks Kassel, sowie im Bezirke Wiesbaden vorzugsweise der Union an; im Bezirke Kassel überwiegt (abgesehen von den er- wähnten Kreisen) das reformierte über das lutherische Bekenntnis. Im ganzen hat die Provinz 70,g Proz. evangelische (davon 80,g in Kassel, 58,0 in Wiesbadens 26,? Proz. katholische (davon 16,6 in Kassel, 38,6 in Wiesbaden) und 2,a Proz. jüdische Bewohner (davon die meisten in Wiesbaden, besonders in Frankfurt a./M). Die Beschäftigung der Bewohner ist überwiegend der Landwirtschaft zugewendet (Acker-, Obst- und Weinbau), doch haben auch einzelne Industrie- zweige (Leinwandweberei, Tuchmachern, Thonwaren- und Bijouteriefabri- kation, Bergbau und Hüttenbetrieb) in einzelnen Gegenden eine erhebliche Ent- Wickelung' gewonnen, auch findet der Handel in Städten wie Frankfurt a./M., Kassel und Hanau bedeutende Stützpunkte. — Die Landwirtschaft bewegt sich bei kleineren Betrieben zwar noch immer vorherrschend in den Normen der etwas verbesserten Dreiselderwirtschaft (mit befömmerter Brache), doch hat bei größeren Gütern die freiere Fruchtfolge im Sinne der neuereu Boden- kultur bereits allgemeinere Verbreitung gefunden. Die Viehzucht ist uicht unbedeutend. Der Obstbau uimmt im unteren Main-, im Kinzig-, Nidda- und unteren Werrathal (Witzenhausen), sowie im Rheingau, der Weinbau im unteren Mainthal und im Rheingau eine kaum erreichbare Stellung ein. Nach der Aufnahme vom 5. Juni 1882 gab es in der Land- und Forstwirt- schast, einschließlich Tierzucht und Fischerei, 626003 Zugehörige, darunter 244970 Erwerbsthätige, und in der Industrie, einschließlich Bergbau und Bauwesen, 546 923 Zugehörige, darunter 204441 Erwerbsthätige, im Handel, einschließlich Verkehr, Gast- und Schankwirtschaft, 178469 Zugehörige, darunter 60225 Erwerbsthätige. — Zur selben Zeit gab es 199369 landwirtschaftliche Betriebe überhaupt auf einer Gesamt- anbausläche von 727130 ha; davon erstreckten sich nur auf eignes Land 109249, auf eignes und gepachtetes Land 72940, nur auf gepachtetes Land 17180 Betriebe. Die Zersplitterung des Grundbesitzes ist sehr groß (48,g Proz. der Betriebe erstrecken sich auf 1—10 ha, 40,3 Proz. auf 10 — 100 ha); der Großgrundbesitz (über 100 ha) ist sehr schwach vertreten. — Im Jahre 1888 waren verwendet auf den Anbau von Roggen 137 396 ha (Ernteertrag: 124361 Tonnen), von Weizen 67441 ha (Ertrag: 77180 Tonnen), von Spelz 10 ha (Ertrag: 7 Tonnen), von Gerste 39083 ha (Ertrag: 35821 Tonnen), von Kartoffeln 79940 ha (Ertrag: 486602 Tonnen), von Hafer 129333 ha (Ertrag: 145492 Tonnen), von Wiesenheu 181190 ha (Ertrag: 402105 Tonnen). Zu der landwirtschaftlichen Produktion ist noch zu bemerken, daß Roggen, Gerste und Weizen besonders in den Niederungen, Hafer und Buchweizen in den Gebirgsgegenden, Kartoffeln und Hülsenfrüchte allgemein gebaut werden. Von weniger häufigen Produkten werden Flachs aus dem Westerwalde und bei

6. Das Deutsche Reich - S. 401

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Preußen. 401 Schiffe gezählt worden. Für den Verkehr von der Mainmündung bis Frankfurt a./M. war bisher der Umstand hinderlich, daß die Güter in Mainz umgeladen werden mußten; nachdem die Strecke bis Frankfurt a./M. kanalisiert worden ist, hat sich der Frachtenverkehr dahin auf dem Main bedeutend gehoben (statistische Angaben sind noch nicht möglich). Die Schiffahrt auf der Fulda ist nach Eröffnung der Nord- bahn im wesentlichen auf den Verkehr von Baumaterial beschränkt. — Die gut ge- haltenen Kunststraßen hatten bereits zu Ende der siebziger Jahre im Bezirke Kassel etwa 7000, im Bezirke Wiesbaden gegen 1400 km Länge. — Von den Eisenbahnen ist vor allem die von Hannover kommende Linie zu erwähnen, welche über Göt- tingen, Bebra, Fulda und Frankfurt a./M. zum Rheine (bei Kastell) führt; sodann eine zweite, welche von Karlshafen über Kaffel, Marburg. Gießen, Weilburg, Lim- bürg nach Oberlahnstein leitet und, den Rhein aufwärts gehend, sich mit der ersteren Linie vereinigt. Beide Hauptstrecken sind miteinander verbunden: von der Halle- Kasseler Bahn her durch die Strecke Eichenberg-Münden-Kassel; von der Thüringer Bahn her durch die Strecke Bebra-Guntershausen, von der Leineselde-Gothaer Bahn her durch die Linie Dingelstedt-Niederhohne-Kassel und Waldcappel-Treysa; außerdem durch die Strecken Fulda-Gießen. Gelnhausen-Gießen, Frankfurt-Gießen, Höchst- Limburg. Außerdem zweigen sich noch seitwärts mehrfache Bahnlinien ab (Elm- Gmnnden, Hanau-Aschaffenburg, Hanau-Offenbach-Frankfurt a./M., Frankfurt a./M.- Darmstadt-Heidelberg, Frankfurt a./M.-Mainz am linken Flußufer, Frankfurt a./M.- Homburg, Höchst-Soden, Kastell-Wiesbaden , Kastell - Biebrich, Wetzlar-Betzdorf, Hümme-Warburg-Altenbeken :c. Die gesamten Eisenbahnlinien hatten 1888/89 eine Länge von 1422 km, wovon 1254 km unter Staatsverwaltung, 168 km unter Privatverwaltung standen. — Das Postwesen entstand im Kurhessischen 1615—1618; etwa 10 Jahre später trat die Thurn- und Taxissche Verwaltung ein, welche feit 1816 jährlich eine Abgabe von 42000 Thalern zahlte. Auch in Nassau war diese Verwaltung, anfangs unentgeltlich, seit 1806 gegen eine Abgabe von 6000 Gulden. In Frankfurt a./M. bestand seit 1722 neben städtischer Botenpost auch Thurn- und Taxissche Verwaltung; seit 1811 war hier die Generaldirektion der Thurn- und Taxisschen Verwaltung. Im Jahre 1867 wurde die Verwaltung überall preußisch. Es bestehen jetzt Oberpostdirektionen in Kassel und in Frankfurt a./M. In der Provinzialhanptstadt Kassel haben das Oberpräsidium, die Pro- vinzialsteuerdirektion und das Generalkommando des Xi. Armeekorps ihren Sitz. Für die Verwaltung der evangelischen Kirche bestehen Konsistorien zu Kassel und Wiesbaden, für die der katholischen Kirche Bistümer zu Fulda und Lim- bürg; eine Universität befindet sich zu Marburg. Jeder der beiden Bezirke bildet auch einen kommunalständischen Verband, zu welchem gesonderte Pro- vinzialstände gehören (Versammlung zu Kassel und Wiesbaden). Der kom- munalständischen Verwaltung sind unterstellt: das Chansseebanwesen, die Leih- und Pfandhäuser, die Landeshospitaler, Landkrankenhäuser, Taub- stummeninstitnte, die Jrrenheil-, Korrektions- und Landarmenhäuser, sowie die Schatzkommission und die Landeskreditkasse (in Kassel) und die Landesbank (in Wiesbaden). Regierungsbezirk Kassel. Kassel, Hauptstadt der Provinz und des Regierungsbezirks, Stadtkreis und Eisenbahnknotenpunkt in einem weiten Thalbecken, an der unteren Fulda, 64083 Einwohner (bis auf ca. 5000 Katholiken und 1800 Juden evangelisch). Oberpräsi- dium, Oberlandes-, Land- und Schwurgericht, Oberpostdirektion, Provinzial-Steuer- direktion, drei Eisenbahnbetriebsämter, Landratsamt für den Landkreis, Hauptsteuer- amt, Bergrevier, Generalkommission zur Ablösung von Servituten. Unter den sechs reformierten Kirchen ist die Martinskirche (Grabmal Philipps des Großmütigen); Gymnasium, Realgymnasium, Realschule, Gewerbe- und Kriegsschule; Akademie der bildenden Künste; Zeichenschule; bedeutende Sammlungen (Gewerbemuseum, Gemälde- galerie?c.); Landesbibliothek (140000 Bände); Theater, Strafanstalt, Waisenhäuser). Das Deutsche Reich. o«

7. Das Deutsche Reich - S. 417

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Preußen. 417 in diesen Gegenden das politische Leben der Nation (Rense, Aachen). Selbst die traurigen Zeiten des Faustrechts, des Dreißigjährigen Krieges, der französischen Raub- und Revolutionskriege konnten die Bedeutung und den Wohlstand der Rhein- lande nicht tilgen; dieselben haben sich indes erst zu einer wahren Blüte entwickeln können, seitdem sie zur preußischen Rheinprovinz vereinigt worden sind. Im Jahre 1867 ist der Provinz noch das Hessen-Homburgische Oberamt Meisenheim hinzugefügt worden (Bezirk Koblenz). — Hohenzollern, wo zu Anfang der Regierung Kaiser Heinrichs Iv. zuerst Grafen von Zollern auftraten, war seit 1576 in die Linien Hechingen und Sigmaringen geteilt; denselben wurde 1623, bez. 1638 die Reichs- fürstenwürde verliehen. Vergrößerungen traten 1803 (Reichsdeputationshauptschluß) und 1806 (Rheinbundsakle) ein; 1849 gingen beide Fürstentümer durch Staats- vertrag an Preußen über. Die Rheinprovinz ist bis auf ihren nördlichen Teil gebirgig, und zwar gehören ihre Erhebungen zu dem rheinisch-westfälischen Gebirgssystem. Das Gebiet des Niederrheins besteht aus Tiefland, von welchem sich eine Seiten- bucht den Strom aufwärts bis in die Nähe von Bonn erstreckt. Hohenzollern ist auch ein Gebirgsland. Auf dem linken Ufer des Rheinstromes' breitet sich zwischen Rhein, Nahe, Saar und Mosel der Huusrück aus, eine Hochebene, welche aus Grauwacke- und Schiefer- massen besteht und nach den Thälern zu ziemlich steil abfällt. Auf der Hochebene streichen mehrere Bergkämme, welche- in der Richtung von Südwesten nach Nord- osten hin die Namen Hochwald (mit dem Erbeskopf, 814 m), Jdarwald (mit dem Jdarkopf, 714 m) und Soonwald führen. Ganz im Südwesten dieses Gebirgslandes liegt ein Steinkohlengebirge mit reichhaltigen Flözen (Saarbecken). Nordwärts von dem Hnnsrück breitet sich zwischen den Flüssen Mosel, Our, Ahr und Rhein das rauhe, unfruchtbare Hochland der Eifel aus, welches in die Hobe Eifel (mit der Hohen Acht, 760 ml, die Vordereifel und die Schneeeifel (Schneifel, im Nordwesten) zerfällt. Das Gebirge besteht vorherrschend aus devonischen Schichten, die aber viel- fach, besonders in der Hohen Eisel, von vulkanischen Gesteinen (Basalt, Phonolith, Trachyt und Lavamassen) durchbrochen werden. Hier ist das Gebirge reich an schön gebildeten Bulkauen, Kraterseen (Maare genannt) und Mineralquellen. Zwischen Mosel, Elz und Nette senkt sich die Hochebene zu dem fruchtbaren und milden Mai- felde. Durch den Zitterwald (mit dem Weißenstein, 686 m hoch) ist die Eifel gegen Nordwesten hin mit dem Hohen Venn verbunden. Das letztere reicht nordwärts bis in die Gegend von Montjoie und Eupen, geht westwärts nach Belgien hinüber und besteht aus einer unwegsamen, rauhen, an tiefen Torflagern reichen Hochebene (bis 672 m hoch), deren vorherrschendes Gestein versteinerungsloser kristallinischer Schiefer („Ardennenschiefer") ist. — Von dem östlichen Flügel des rheinisch-westfälischen Systems erstreckt sich zunächst der nördliche Teil des Westerwedes in die Provinz hinein (vgl. die Provinz Hessen-Nassau). Hier befindet sich im Osten ein Stück des Wester- Waldes (bis zu dem Siegzufluffe Nister) und im Westen das durch seine schönen vulkanischen Berge ausgezeichnete Siebeugebirge mit der Löwenburg (440), dem Öl- berge (460) und dem Drachenfels (325 m). Nördlich von der Sieg folgt das Sauer- land, ein Bergland, welches nach der breiten Rheinebene abfällt und zu dessen nörd- lichsten Teilen der Haarstrang und das Ruhrkohlengebirge gehören. Das letztere reicht anch in die Rheinprovinz hinein. — Im Bezirke Sigmaringen befinden sich Teile der Rauhen Alp (durchschnittlich 555 m hoch), welcher unter andern Bergen auch der Hohenzollern (7öl m) vorgelagert ist, und des Schwarzwaldes (mit Triasgestein). Hinsichtlich der Bewässerung gehört die Provinz in einem schmalen nordwestlichen Streifen zum Gebiete der Maas, weit überwiegeud jedoch zu demjenigen des Rheins. — Durch den südlichen Teil des Bezirks Sigmaringen fließt die Donan (noch nicht schiffbar). Der Rhein bildet von der Nahemündnng bei Bingen an zunächst bis Hoch- heim bei Koblenz die Grenze zwischen den Provinzen Heffen-Nafsan und Rheinland, durchströmt dann die Bezirke Koblenz, Köln und Düsseldorf in nordwestlicher Rich- tnng und verläßt die Provinz und zugleich Deutschland wenig unterhalb Emmerich. Das Deutsche Reich. 07

8. Das Deutsche Reich - S. 481

1900 - Leipzig : Spamer
Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. 481 1816 erhielt es (als erstes deutsches Land) eine Verfassung. Die glänzendste Zeit des Landes ist die des Großherzogs Karl August (1775—1828) durch die großen Dichter (Goethe, Schiller, Herder, Wieland ?e.), auch Karl Friedrich (1828—53) und Karl Alexander (seit 1853) haben die Kunst und Wissenschaft, sowie die sonstige Wohlfahrt des Landes gepflegt. Das Gebiet des Großherzogtums ist überwiegend gebirgig. Der Eise- nacher Kreis wird vom Thüringer Walde und der Rhön durchzogen, der Weimarsche Kreis gehört meist dem thüringischen Hochlande an, der Neustädter Kreis ist hügelig. In dem weimarischen Anteil der Rhön sind Erhebungen bis über 800 m (der hohe Rain und die Sachsenburg 700, der Bayer 710 und der Ellenbogen etwas über 800 m hoch); ans dem Thüringer Walde erhebt sich im Weimarischen der Glöckner (700 m) und der Kickelhahn (bei Ilmenau, 862 m hoch). Als Erhebung des thüringer Hochlandes ist nördlich von Weimar der Ettersberg zu nennen (410 m); einige Pnnkle des Neustädter Kreises steigen etwas höher (565 m). — In geognostischer Hinsicht gehört die weimarische Rhön der Triasgruppe (besonders dem Muschelkalk und Buntsandstein) an, mehrere der bedeutenderen Erhebungen (z. B. der Bayer) bestehen aus Basalt; der betreffende Teil des Thüringer Waldes enthält Rotliegendes, das stellenweise von Porphyr durchbrochen wird. In der thüringischen Hochebene herrschen Schichten der Triasgruppe vor, im Kreise Neustadt Rotliegendes und pri- märes Schiesergestein. Ein Steinsalzlager findet sich in dem weimarischen Hauptteile (bei Stotterheim), außerdem werden Eisenerze, Manganerze, Steinkohlen (nur wenig bei Ilmenau), Braunkohlen (bei Kaltennordheim) und Braunstein gewonnen. Der Boden ist am fruchtbarsten im weimarischen, am wenigsten frucht- bar im Eisenacher Gebiete; der Neustädter Kreis hat eine mittlere Güte; der Thüringer Wald, das Rhöngebiet und die höhereu Teile des Neustädter Kreises sind gnt bewaldet, im thüringischen Hochlande tritt der Wald zurück. Im Jahre 1883 waren vorhanden: Acker-, Garten- und Weinland 203155, Wiesen 31762, Weiden Hutnngen, Öd- und Unland 18235, Forsten und Holzungen 93188, Haus- und Hofräume 14655 ha; also von dem ersterwähnten Boden 56,z, vom Forstboden 25,8 Proz. der Gesamtfläche. Von den Gewässern sind die Werra und Saale die bedeutendsten und zum Flußgebiete derselben gehören die kleineren Gewässer fast ausnahmslos. Die Werra kommt für das Eisenacher Gebiet in Betracht, von ihren Zuflüssen die Neffe und Hörsel; die Saale durchfließt den östlichen Teil des weimarischen Kreises in einem romantischen und fruchtbaren Thale und ihr Zufluß Ilm gehört bis zu ihrer Mündung hin größerenteils demselben Gebiete an. Im Neustädter Kreise finden sich die Weiße Elster mir der Weida und der Saaleflnß Orla; für kleinere Gebiete kommen noch andre Flüsse in Betracht (z. B. die Unstrut für All- stedt und Oldisleben). Im Süden des Neustädter Gebietes sind viele Teiche vorhanden. Das Klima des Landes ist im Saalthale ziemlich mild, in den Gebirgs- gegenden, besonders auf der Rhön. rauh. Die mittlere Jahreswärme ist für Weimar über 9, Eisenach gegen 9, Jena 8,g, Ilmenau 8" C. Die meisten Niederschläge hat der Thüringer Wald (gegen 1000 mm), i" der Hochebene betragen dieselben 600—700 mm. Die reine, gesunde Luft des Thüringer Waldes und des thüringischen Hochlandes hat zahlreiche klimatische Kur- orte entstehen lassen, besonders Berka a. d. Ilm, Frauensee, Ilmenau, Rastenberg, Ruhla, Stadtsulza, Stotternheim; mehrere derselben haben auch Mineralquelleu. Die Bewohner gehören besonders dem thüringischen und obersächsischen (Kreis Neustadt), im südlichen Teile des Kreises Eisenach auch dem fränkischen Stamme an; es überwiegt der evangelische Glaube bei weitem. Die Ein- wohner beschäftigen sich am meisten mit Landwirtschast, demnächst mit Industrie, einschließlich Bergbau und Bauwesen, am wenigsten mit Handel. Das Deutsche Reich.

9. Das Deutsche Reich - S. 495

1900 - Leipzig : Spamer
Das Herzogtum Sachsen-Altenburg. 495 als der Reichsdurchschnitt. Außer Braunkohlen und Gesteinen kommen keine wich- tigeren Mineralien vor. Das Klima ist mild und gemäßigt zu nennen, besonders im Ostkreise. Im Westkreise herrscht frischere Gebirgs- und Waldluft, die freilich in der kälteren Jahreszeit oft recht scharf weht und daher epidemische Halsleiden erzeugt. Für Altenburg beträgt das Jahresmittel gegen 9° C. Das Trinkwasser ist im West- kreise reiner und weniger kalkhaltig als im Ostkreise. Die Bevölkerung ist thüringischen Stammes, doch finden sich in dem Ostkreise germanisierte Slawen (Sorben), die dnrch Sitten, Gebräuche, Tracht und Mundart noch erkennbar sind. Die Bevölkerung ist bis auf einen Bruch- teil evangelisch; dieselbe beschäftigt sich vorzugsweise mit Land- und Forstwirt- schaft sowie mit Industrie. Die Mehrzahl der Bevölkerung spricht hochdeutsch mit einem fächsisch-meißni- schem Anklänge; bei den Bauern der altenburgischeu Gegend aber, die bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts das Wendische als Gerichtssprache hatten, findet sich noch jetzt eine eigentümliche, schwerverständliche Mundart, die an das Plattdeutsche erinnert. Diese altenburgischeu Bauern sind religiös, geraden und ehrlichen Charakters, ruhigen und vorsichtigen Wesens und infolge ihres Wohlstandes nicht ohne Stolz. Noch findet sich bei ihnen vielfach das sogenannte Erbkürrecht, nach welchem der jüngste Sohn das väterliche Gut ungeteilt erhält. — Auf den 1323,8 qkm des Herzogtums wohnen (nach der Zählung von 1885) 161460 Einwohner, von denen 1113 katho- lisch, 147 jüdisch und die übrigen sämtlich evangelisch sind. — Am 5. Juni 1882 fanden sich für Land- und Forstwirtschaft, Tierzucht und Fischerei 56037 Ange- börige, darunter 25953 Erwerbstätige, für Industrie (einschließlich Bergbau und Bauwesen 71730 Angehörige, darunter 28227 Erwerbstätige, für Handel und Verkehr :e. 14237 Angehörige, darunter 5027 Erwerbsthätige. — Die Landwirt- schaft gilt als eine musterhafte; dieselbe erzeugt im Ostkreise erhebliche Überschüsse, die dem Westkreise zu gute kommen und auch eine Ausfuhr gestatten (an Getreide, Ölfrüchten, Butter, Käse, Gemüsen, Obst ze.). In und bei Aldenburg steht auch die Kunst- und Handesgärmerei in Blüte. — Die Forsten sind überwiegend Staats- oder Privateigentum, und zwar etwa zu gleichen Teilen (Krön- und Staatsforsten: 16914 da oder 46,, Proz,; Privatforsten 17454 ha oder 47,6 Proz.), nur uube- deutend find die Gemeinde-, Stiftungs- und Genossenschastsforstcn (784, bezw. 894 und 606 ha). Der Nadelwald überwiegt bei weitem (83,g Proz., vorherrschend Kiefern mit 57,8 Proz, des Gesaunbestandes). Im Ostkreise findet sich hauptsächlich Laub-, im Westkreife meist Nadelwald; der letztere ist vorherrschend Hochwald. Auf der Saale findet bedeutende Holzflößerei statt. Im Jahre 1888 waren bestellt niit Roggen 16781 ha (Ertrag: 23887 Tonnen), mit Weizen 6672 ha (Ertrag: 11470 Tonnen), mit Gerste 8354 ha (Ertrag: 13730 Tonnen), mit Kartoffeln 7949 ha (Ertrag: 92638 Tonnen), mit Hafer 14723 ha (Ertrag: 26418 Tonnen), mit Wiesen 11116 ha (Ertrag: 36580 Tonnen). Der mittlere Grundbesitz (von 10—100 ha) überwiegt bei weitem (65 Proz. der Besitzer). Von den 16208 landwirtschaftlichen Betrieben, welche eine Fläche von 87663 ha in Arbeit hatten, wurden 9745 nnr auf eignem Lande betrieben, die Fläche des erpachteten „Landes betrug 12738 ha. Gartenland gab es 1883 2743, Weinberge 3, Acker für Ölfrucht 668, für Flachs 83, für Zucker- rübeu 202 ha, — Die Viehzucht ist iu bedeutendem Maße auf Rinder und Schweine (45,g bez. 35 Proz., gegen 29,a bez. 17 im Reichsdurchschuitt) gerichtet, doch wird auch in Pferden und Ziegen der Durchschnitt des Reiches überschritten, gering dagegen ist der Bestand an Schafen. Die Schweinezucht ist durch Kreuzung mit der englischen Rasse sehr verbessert; die für seinen Bedarf notwendigen Pferde züchtet der Land- mann selbst; es ist dies eine große kräftige Rasse, Im Jahre 1883 waren vorhanden 9934 Pferde, 60335 Rinder, 20996 Schafe, 46387 Schweine und 12420 Ziegen. — Die Industrie erblühte früh und schon zu Anfang dieses Jahrhunderts entstanden Gewerbevereine (meist mit sonntags- und Fortbildungsschulen). Vertreten sind jetzt folgende Industriezweige: Wollenspinnerei (Altenburg, Kahla, Ronneburg, Schmölln), Wollenwelurei für feine Damenstosse (Meuselwitz), Herstellung von sonstigen wollenen, sowie von leinenen Waren (Eisenberg), von baumwollenen und halbwollenen Stoffen

10. Das Deutsche Reich - S. 454

1900 - Leipzig : Spamer
454 Zweites Kapitel. französischen Zeit furchtbar, zumal die Hauptschlachten des Freiheitskrieges in Sachsen geschlagen wurden. Nach Napoleons Sturz erlangte Preußen von Sachsen 367% Quadratmeilen und 864400 Einwohner, während die Mark Meißen (mit Ausnahme des nördlichsten Striches), der größte Teil der Oberlansitz und das Gebiet zwischen Mulde und Elster (das Pleißnerland und der südliche Teil des Osterlandes), im ganzen 27172 Quadratmeilen mit 1182744 Einwohnern dem Könige Friedrich August I. verblieben. Derselbe that fortan viel für die Hebung des Landes. König Anton (1827—36) gab dem Lande (1831) eine Verfassung. Unter König Johann (1854—73) trat Sachsen dem Norddeutschen Bunde bei, welcher 1871 sich zu dem Deutschen Reiche erweiterte. Im Jahre 1866 Bundesgenosse Österreichs gegen-Preußen, trug König Johann im französischen Kriege thatkräftig zur Niederwerfung des Erbfeindes und zur Neugestaltung nnsres Vaterlandes bei; der jetzige König, Albert, aber war als Kronprinz einer der ruhmreichsten Heerführer gegen Frankreich. Betrachten wir die Erhebungsverhältnisse des Landes, so finden wir, daß die südliche Hälfte desselben Gebirgsland ist, woran sich nordwärts Hügel- land (^/z) und erst an dieses wiederum Flachland (V6) schließt. In dem Ge- birgslande treten von Osten nach Westen zu das Lausitzer, Elbsandstein-, Erz- und Elstergebirge hervor; das Erzgebirge ist das Hauptgebirge. Das Lausitzer Gebirge reicht bis zur Südostgrenze Sachsens und besteht aus zahlreichen Berggruppen; die höchsten Punkte (die Lausche und der Oybin, der Hoch- wald, der Czorneboh bei Bautzen ?e.) übersteigen nicht eine Höhe von 830 in; es besteht vorherrschend aus Granit, daneben ans Sandstein und Basalt. Das West- wärts folgende Elbfandsteingebirge (die „Sächsische Schweiz"), zu beiden Seiten der Elbe, besteht aus Quadersandstein, welcher an einzelnen Stellen durch Basaltmassen durchbrochen wird. Gegen Südwesten folgt dann das Erzgebirge, ein ausgevräates Kammgebirge, welches gegen Süden steil abfällt, dagegen nach Norden hin sich alt- mählich abstuft. Es ist in seinem südwestlichen Teile am höchsten (sein Kamm bis zu 1000 m und seine höchsten Kuppen, Fichtelberg, Keilberg, Auersberg, über 1200 m hoch). Dem Erzgebirge ist das sächsische Mittelgebirge vorgelagert, welches von Glauchau au 60 km weit östlich zieht und am Ostende mit dem Erzgebirge zu- sammenhängt; noch weiter nördlich folgt das sächsische Bergland bis an die Linie Meißen-Ofchatz-Grimma-Altenburg hin. Der östliche Teil des Erzgebirges besteht bis zur Zschopau hin hauptsächlich aus Gneis, stellenweise auch aus Granit, der südwestliche aus Glimmer- und Thonschiefer sowie gleichfalls aus Granit. Die Ur- gesteine werden vielfach von Basalt, Phonolith, Porphyr und Melaphyr durchsetzt (besonders an der unteren Zschopau und in der Nähe des Zwickauer Beckens). An dem Nordrande der Urgebirgsschichten tritt Steinkohlengebirge mit stellenweise sehr reichhaltigen Flözen auf; das nördliche Bergland enthält Brannkohlenlager (bei Grimma, Oschatz, Bautzen). Das Erzgebirge ist reich an Erzen, besonders an Blei, Silber, Zinn und Eisen. ^ Die Bewässerung des Königreichs Sachsen ist sehr günstig. Zahlreiche Flüsse und Bäche entspringen den im Südeu des Landes liegenden Gebirgen, nm sich größtenteils in den Elbstrom zu ergießeu, welcher den Hanptstrom Sachsens bildet. __ Nur die Lausitzer Neiße, welche, nachdem sie in Böhmen ihren Ursprung ge- funden hat, nach Sachsen übertritt, gehört der Oder an. Die Elbe tritt als 130 m breiter, schiffbarer Strom in das Königreich, durchbricht zunächst das Elbsandstein- gebirge, fließt dann durch den Thalkessel von Dresden, wird bis Meißen von Höhen- zügen begleitet und verläßt Sachsen oberhalb Mühlberg (bei Strehla); sie hat in diesem Lande eine schiffbare Strecke von 117 km. Von den linken Nebenflüssen der Elbe find links die Mulde, welche sich aus der Zwickauer und Freiberger Mulde (Zufluß Zschopau) bei Kolditz bildet, und die zur Saale gehende Weiße Elster mit der Pleiße und Parthe, von den rechten Nebenflüssen die Spree und die Schwarze Elster mit der Röder zu nennen. Außerdem sind viele kleinere Flüßchen, Flöß- graben, Bergbaugräben, an stehenden Gewässern indes nur größere deiche (bei Moritzburg, Wermsdors ?e.), aber keine eigentlichen Landseen vorhanden. An Mineral-
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