Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
142 Das Festland Australien.
einem Büttel griff, das mit gutem Erfolge bereits in mehreren Distrikten
von Neusüdwales Anwendung gefunden hatte. Die Regierung setzte näm-
lich einen Preis aus für denjenigen, der im Bezirke von Melbourne Gold
finden würde, und dies geschah Ende September oder Ansang Oktober
1851 zu Clunes und zu Ballarat, ersterer Ort 36, letzterer 24 Stunden
von Melbourne entfernt. Nicht lange, so wurde auch nordwärts von diesen
Stellen, im Bendigodistrikt, Gold gefunden, und während des Winters von
1852 hielten sich hier allein 50 000 Goldgräber auf, die fast alle so
glücklich waren, mit Schätzen beladen nach Hause zurückkehren zu können.
Einzelne derselben hatten an einem Tage für 5000 Pfund Sterling Gold
erbeutet. Nunmehr strömten Menschen aus der ganzen Welt herbei, hunderte
von Schiffen kamen in Melbourne an, und es war nichts Seltenes, daß in
einem Monate 20 000 bis 30 000 Fremde landeten. Ein merkwürdiger
Wetteifer in den Kolonien entstand, um die fabelhaften Gerüchte über die
Größe der Schätze zu verbreiten, und die armen Goldwäscher, welche auf
dem Sprunge standen, nach einem oder dem andern Orte aufzubrechen,
waren eine Zeitlang in Verzweiflung, weil sie nicht wußten, welchen sie
wählen sollten, d. h. an welchem möglicherweise wohl die größten Nuggets
(Goldklumpen) zu finden wären.
Als indessen überall frische Minen eröffnet wurden, und als in den
Städten eine „Goldeskorte" nach der andern eintraf, wurden die Leute
überall goldtoll, und es wiederholten sich in Viktoria genau alle die Er-
scheinungen, welche schon bei der Goldentdeckung in Neusüdwales vor-
gekommen waren. Es schien auch in Melbourne alles plötzlich auf den
Kopf gestellt; die Leute mit starken Gliedern und harten Händen standen
in der gesellschaftlichen Stufenleiter obenan; ihre Einkünfte waren durch
die gesammelten Schätze außerordentlich gestiegen, und in gleichem Ver-
Hältnisse gingen die Preise aller Waren in die Höhe. Luxusgegenstände
erreichten fabelhafte Preise, da Geld genug vorhanden war und sich Leute
fanden, die mit vollen Händen gaben. Ein alter Soldat, der sich einige
Jahre vor der Goldentdeckung in der Umgebung Melbournes für seine
Ersparnisse von ungefähr 100 Pfund Sterling ein Stück Land gekauft
hatte, verkaufte dasselbe Land kurz nach der Goldentdeckung, da es zu
Bauplätzen verwendet werden sollte, für 120 000 Pfund Sterling. Auf
der andern Seite mußten freilich sämtliche Besoldungen unter 6000 Mark
um etwa 50 Prozent erhöht werden, da die Beamten sonst nicht mehr
hätten auskommen können, und die Polizeileute erhielten, damit sie auf
ihren Posten blieben, täglich 5 Schillinge 9 Penee oder 6 Mark nebst
ihren Rationen.
Die Goldausbeute war aber auch fabelhaft. Am 9. November 1851
brachte die Goldeskorte vom Berge Alexander für 400 000 Mark und von
Ballarat für 144 000 nach Melbourne. Am folgenden Mittwoch wurden
über 800 000 Mark in Gold eingeliefert, am dritten Mittwoch weit über
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Grönland. 253
Grönland gegenüberliegenden Landmassen des amerikanischen Archipels
sind Northlincoln und jenseit des Vereinigten Staatensundes
Grinnellland. In die Peabodybai des Smithsundes stürzt der ge-
waltige grönländische Hnmboldtgletscher (79° nördl. Br.) ab. Aus
diesem Sunde führt der Kennedykanal zwischen Grönland und Grinnells-
land in das Hallbecken, aus welchem der Petermannfjord, einem
langen Arme gleich, in das grönländische Festland einschneidet. Dieses
Hallbecken besitzt abermals eine nördliche Fortsetzung in dem Robeson-
kanal, und dieser öffnet sich in das Polarmeer, welches jedoch kein offenes,
wie man gehofft hatte, sondern mit Eis von ganz ungewöhnlicher Dicke und
hohem Alter, schwimmenden Eisbergen ähnlich, besetzt ist.
Die Ostküste Grönlands ist 1869—1870 durch die zweite deutsche
Polarexpedition erforscht worden und zwar zwischen 73 und 77"
nördl. Br., welch letztere bis jetzt höchste erreichte Breite iu Ostgröulaud
durch I. Payers Schlittenreise am 15. April 1870 gewonnen wurde.
Im Jahre 1870 unternahmen Nordenskjöld, Berggren und
Nordström am 19. Juli vom Auleitsivik-Fjord (68" 20' uördl. Br.)
an der Westküste einer Binneneiswanderung, auf welcher sie in drei Tagen
56 km landeinwärts und bis 610 m hoch ansteigend vordrangen, dann
aber zur Umkehr gezwungen waren.
Im Jahre 1871 begann der Geolog K. V. S. Steenstrnp eine
geologische Aufnahme des Küstengebiets am Waigatfund, die er im folgenden
Jahre mit dem Topographen H. G. Roh de fortsetzte.
In demselben Jahre 1872 war auch Ed. Whymper am Waigat
thätig, nachdem er vorher im Umanakdistrikte einen über 2000 m hohen
Berg des Küstengebirges bestiegen hatte.
Im Jahre 1875 besuchte der norwegische Geolog Amand Helland
Nordgrönland, wo er unter anderm Untersuchungen über die Gletscher-
bewegnngen anstellte. Zur Erforschung des bisher wenig bekannt gewesenen
südlichsten Teiles von Grönland begaben sich 1876 der oben genannte
Steenstrup, der auch 1874 mit Johnstrnp eine Reise in Südgrönland
gemacht hatte, ferner Leutnant G. F. Holm und der Student A. Komerup
von Kopenhagen nach Jnlianehaab, von wo sie, nach einer Aufnahme
des Küstengebiets, die unter dem Namen Niviarsiat oder Jomsrnerne
(Jungfrauen) bekannte Gruppe vou Nunatak (etwa 61" nördl. Breite)
vergeblich zu erreichen suchten.
Im Jahre 1877 erforschten Steenstrup und der Marineleutuaut
Jensen die Fjorde im Distrikt Frederikshaab, worauf sich im folgenden
Jahre ersterer nach Nordgrönland, letzterer nach Südgrönland begab.
Steenstrup blieb, zweimal überwinternd, bis zum Herbst 1880 in den
beiden nördlichsten Bezirken Upernivik und Umanak und brachte wichtige
Beiträge zur Kenntnis des Landes.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
— 100 —
des Philosophen Plato über die Unsterblichkeit der Seele gelesen hatte, durch Selbstmord endigte. Man nennt ihn daher gewöhnlich, zum Unterschiede von dem älteren Cato, Cato von Utica.
Nachdem Cäsar nach Rom zurückgekehrt war, wurde er zum Dictator auf zehn Jahre ernannt, feierte einen viertägigen Triumph, Hegte in den öffentlichen Schatz 72 Millionen Thaler und über 20,000 Pfund Gold, beschenkte seine treuen Soldaten reichlich mit Ländereien und Geld (jeden Gemeinen mit 1000 Thlr.) und ließ -unter die armen Bürger Geld, Oel und Getreide vertheilen. Aber er wollte noch in ausgedehnterem Maaße Wohlthäter des römischen Volkes werden; er suchte die Schäden zu heilen, welche die langen Bürgerkriege verursacht hatten, er sorgte für die öffentliche Sicherheit durch strenge Bestrafung der Verbrechen, er suchte dem Luxus und der Unsittlichkeit zu steuern durch weise Verordnungen, die er dagegen erließ, auch erwarb er sich kein geringes Verdienst nicht blos um die Römer, sondern um die ganze Menschheit durch Verbesserung des Kalenders.
Bisher hatten die Römer ein Mondjahr von 355 Tagen gehabt; um dasselbe mit dem Sonnenjahr von 365 Tagen in Uebereinstimmung zu bringen, schob man alle zwei Jahre einen Schaltmonat von 22 oder 23 Tagen ein. Aber durch die Willkür und Unredlichkeit der Oberpriester, die das Kaleuderwesen leiteten, waren die Jahreszeiten so verrückt worden, daß man hinter dem wirklichen Jahre 67 Tage zurück war. Cäsar berief aus Alexandrien den Astronomen Sosigenes, und auf dessen Rath fügte er außer den 23 Tagen des Schaltmonats die fehlenden 67 Tage dem Jahre 46 v. Chr. hinzu, so daß dasselbe 15 Monate enthielt, und bestimmte, daß von da an nach Sonnenjahreu von 365 Tagen gerechnet werden solle mit einem alle vier Jahre fallenden Schalttage. Dieser Kalender, der sogenannte Julianische, ist noch in der griechischen Kirche im Gebrauch und galt auch im übrigen Europa bis zum Jahre 1582, wo Papst Gregor Xiii. eine neue Verbesserung vornehmen ließ, da im Laufe der Jahrhunderte das bürgerliche Jahr hinter dem wahren allmählich zurüäblieb (jetzt schon um 12 Tage). *)
*) Die Protestanten in Deutschland nahmen den verbesserten Kalender erst im Jahre 1700, die Engländer und Schweden sogar erst 1752 und 1753 an.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Cato Cato_von_Utica Cäsar Cäsar Cäsar Gregor_Xiii Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Rom Sosigenes Europa Deutschland Schweden
323
Geduld und Sorgsamkeit zur Behandlung des Thees. Jahre lang pflegt und
düngt, hackt und jätet der Chinese um die buschigen, immergrünen Sträucher, die
er kaum drei Ellen hoch werden läßt und dann die acht bis zehn Jahre alten
Stöcke abhaut, damit sie stets wieder frische, blätterreiche Schößlinge treiben. Er
gleicht mit seinen weißen Blüthen etwa unseren Weißdornblüthen; — aber welchen
balsamischen Duft mögen die Blumen und Blätter aushauchen! Man rieche nur
in eine Büchse guten Thees! Doch ist der beste Souchong- und Congo- und
Pecco- und Haysan- und Karawanen-Thee, von dem in Europa ein
Pfund wohl über fünf Thaler kostet, nichts im Vergleiche zu jenem kostbaren
Kaiserthee, der unter dem günstigsten Himmelsstriche, auf einem von Gräben
umgebenen Berge und unter dem Schutze besonders verpflichteter Wächter wachsend,
für den Kaiser von China und seinen Hof bestimmt ist, und gar nicht aus dem
Lande ausgeführt werden darf! Man wählt dazu die zartesten Blätter der ersten
Triebe bei der ersten Blätterlese im Februar, und erzählt, daß die Arbeiter, welche
die Blätter mit feinen Handschuhen pflücken, einige Wochen vorher keine groben
Nahrungsmittel genießen dürfen, damit ihr Hauch nicht den feinen Wohlgeruch
der zarten Blätter verderbe. Überhaupt mag von der ersten Ernte wenig aus-
geführt werden; die zweite und dritte und vierte Lese im April und Mai
und Juni ist gut genug für die Barbaren — außerhalb des „himmlischen
Reichs"! —
Die einzelnen, sorgfältigst mit den reinsten Händen gepflückten Blättchen werden
untereinander in einer mäßig erwärmten metallenen Pfanne oder über Wasser-
dampf zum Welken gebracht, dann auf eine Matte geschüttet und nock heiß zwischen
den Händen zusammengerollt. In dieser Gestalt kommt er zu uns über die See,
oder durch Karawanen über Rußland, als grüner oder schwarzer Thee, sorgfältigst
eingepackt in die mit Staniol ausgelegten Pappdoscn, auf welchen man in den
buntesten Farben leibhaftige Chinesen, wie sie auf den Theemärkten erscheinen, abge-
bildet sehen und die wunderbaren chinesischen Schriftzüge bewundern kann, welche
den Namen des Erbauers und des Landbezirks — gleich den Etiketten auf unseren
Weinflaschen — nennen. Der Leser aber mag sich nur in Acht nehmen, daß man
ihm nicht in England oder Rußland präparirte Schlehen- oder Eschenblätrer
für Thee aus Kanton verkaufe. Und, spricht dann wohl Einer oder der Andere,
wie die Chinesen doch närrische Käuze wären, und wie die kraft- und saftlose bittere
Brühe, die höchstens nach den hineingcmischten Zimnietstengeln und Gewürznelken
dufte, ohne diese und ohne Zucker und Milch doch sicherlich nicht zu trinken sei —
der vergesse nicht, daß vielleicht keins der grünen Blättlein in der Kanne China
oder Japan jemals gesehen hat!
28. Der Kaffee.
Auf allen Tischen in aller Welt dampft der würzige braune Trank aus den
Bohnen von Mokka, Westindien oder Ostindien — der Kaffee. Der Musel-
mann schlürft ihn, behaglich init untergeschlagenen Beinen auf der Erde sitzend,
aus kleinen Tassen ohne Zucker und Milch zu seiner Pfeife Tabak; der feine
Pariser genießt ihn in seinen von Gold und Spiegeln glänzenden Caf6s aus
Tassen, die mindestens noch einmal so groß sind, als die unseren, und selbst des
armen, sächsischen Erzgebirgers Familie sitzt Sonntags um den dampfenden Topf
mit brauner Flüssigkeit und trinkt zu den Erdäpfeln ihr „Schälchen Kaffee", ob-
schon vielleicht keine Kaffeebohne in dem aus gebrannten Ctchorienwurzeln,
Mohrrüben, Runkelrüben, Gerste oder Korn gebrauten Getränke zu
finden ist.
Aber die Menschen haben wirklich einnial ohne Kaffee gelebt, — so wenig das
auch unsere Kaffecschwestern glauben werden. Noch vor 300 Jahren kannte man
den Kaffee in, Europa gar nicht: ein Arzt brachte ihn im 16. Jahrhunderte als
Arzenei aus Ägypten nach Venedig, und erst zu Ende des 17. Jahrhunderts fing
man an, ihn in Deutschland zu trinken, und das erste Kaffeehaus in Leipzig soll
erst 1694 errichtet worden sein. Jetzt verbraucht Europa allein jährlich über dritte-
halbhundert Millionen Pfund Kaffee!
21
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Congo- Karawanen-Thee Europa China England China Japan Westindien Ostindien Europa Venedig Deutschland Leipzig Europa
349
28. Krirrnerurigs- und Mahnbriefe.
A. Belehrungen.
Da diese Gattung von Briefen für den Empfänger nicht angenehm sinch
so müssen dieselben immer mit Höflichkeit und Bescheidenheit abgefaßt werden,
zumal man hierdurch weit eher zum Ziele kommt als durch Ungestüm und
Grobheit. Die mildeste Erinnerung besteht darin, daß man sich zu Aufträgen
empfiehlt und dabei nur auf eine frühere (noch nicht bezahlte) Rechnung Be-
zug nimmt. Eine zweite und dritte Erinnerung kann schon in etwas schärferem
Tone gehalten sein, darf aber niemals den Anstand verletzen.
Mittelst Postkarte zu mahnen, ist eine Beleidigung, die strafrechtlich ver-
folgt werden kann.
B. Beispiele.
1) Bielefeld, bett 8. April 1889.
Herrn Th. Neumann in Hamm.
Zu meinem Bedauern bin ich seit geraumer Zeit ohne Ihre geschätzten
Aufträge geblieben, obwohl Sie mit meiner letzten Sendung, deren Betrag
Sie mir mit 132 Li. 75 Bf. gutzuschreiben beliebten, vollkommen zufrieden
waren. Ich erlaube mir daher, mich Ihrem gefälligen Andenken bestens zw
empfehlen.
Achtungsvoll und ergebenst
Adolf Beuter.
2) Geehrter Herr!
Mit dem Abschluß meiner Bücher beschäftigt, finde ich auf Ihrem Conto
noch den Betrag von
Li. 92,75
unausgeglichen und erlaube mir daher, Sie an die Berichtigung desselben,
höflichst zu erinnern.
Mit Hochachtung
Soest, 2. Juli 1889. N. N.
3) Sehr geehrter Herr!
In einigen Tagen muß ich bedeutende Zahlungen machen, bin aber
schlecht bei Kasse. Sie werden es mir daher nicht verargen, wenn ich so frei bin,
Sie um Berichtigung meines Guthabens von 80,50 Li. freundlichst zu bitterw
Ergebenst
Leipzig, den 1. Februar 1890. August Schneider.
4) Herrn August Hoffmann in Breslau.
Da Sie trotz wiederholten Mahnungen Ihre Schuld bis heute nicht
berichtigten, so sehe ich mich veranlaßt, Ihnen mitzuteilen, daß ich am
1. u. Mts. meine Forderung au Sie den: Gerichte übergeben werde, wenn
Sie bis dahin nicht Zahlung geleistet haben.
Die Ihnen hieraus erwachsenden' Unannehmlichkeiten haben Sie sich,
lediglich selbst zuzuschreiben.
Görlitz, den 20. April 1889.
Ii. Abel.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Neumann Adolf_Beuter Adolf August Schneider August Hoffmann
350
C. Aufgaben.
1. Drücke den Inhalt obiger Briefe in veränderter Form aus!
2. Schneidermeister R. erinnert den Buchhalter Herrn N. an die Bezahlung des dem-
selben im vorigen Winter gelieferten Überziehers.
3. bl. hat an einem bestimmten Tage mehrere Wechsel zu bezahlen und ersucht des-
halb seinen Schuldner 0. um baldige Einsendung seines Guthabens. Er spricht die
Hoffnung aus, daß seine augenblickliche Verlegenheit diesen Schritt entschuldigen werde.
4. Du hast jemand 400 bl. aus 1 Jahr geliehen; der Zahlungstag ist bereits seit
einem Vierteljahr abgelaufen. Da du das Geld gegen Mitte April zu Einkäufen auf der
Leipziger Messe brauchst, mußt du deinen Schuldner um baldige Rückzahlung angehen.
5. Möbelhändler P. fordert Herrn N. in A., da zwei Schreiben an den Swuldner
unbeantwortet geblieben sind, auf, nunmehr binnen 14 Tagen den Betrag mit 415 bl.
zu berichtigen, widrigenfalls er genötigt wäre, klagbar zu werden.
29. Kntschutdigungsschreiöen.
A. Belehrungen.
Wer eine Ware oder eine Arbeit gar nicht oder nicht nach Wunsch des
'Bestellers hat liefern oder eine Schuld nicht pünktlich hat oder wird abtragen
können, muß sich entschuldigen. Die Gründe, welche zur Entschuldigung vor-
gebracht werden, müssen überzeugend sein. Entschnldigungsbriefe schließen
gewöhnlich mit der Versicherung, in Zukunft sorgfältiger und pünktlicher zu
liefern oder zu zahlen.
B. Beispiele.
1) Herrn Grubendirektor Stegmann in Oberliausen.
Essen, bett 3. November 1893.
Sie werden gewiß nicht wenig ungehalten darüber sein, daß ich Ihnen
den neuen Überzieher erst heute abliefere. Aber selbst bei dem größten Fleiße
war es mir unmöglich, denselben bis zum vergangenen Sonntag fertig zu
stellen, da mein Geselle, auf dessen Mitarbeit ich rechnete, plötzlich erkranke
und eine andere brauchbare Arbeitskraft nicht zu beschaffen war. Dieser
Umstand ist allein schuld au der eingetretenen Verzögerung, und daher wollen
Sie diesmal Nachsicht üben und der Versicherung Glauben schenken, daß ich
mich bei ferneren Aufträgen der größten Pünktlichkeit befleißigen werde.
Mit größter Hochachtung
Er. Ziegler, Schneidermeister.
2) Herrn Görres in Witten.
Dortmund, den 27. August 1890.
Zu meinem aufrichtigen Bedauern sehe ich mich in die Notwendigkeit
versetzt, Ihnen jetzt schon mitzuteilen, daß ich die am 8. v. Mts. fällige
Zahlung von M. 405,80 nicht rechtzeitig berichtigen kann. Eine lang
andauernde Krankheit hat mich zu vielen ungewöhnlichen Ausgaben genötigt,
und außerdem habe ich manche Einbuße in meinem Geschäfte erlitten.
In Anbetracht unserer langjährigen Geschäftsverbindung wage ich zu hoffen,
daß Sie mir noch eine Frist von 3 Monaten bewilligen werden und bin
gerne bereit, Ihnen auf diese Zeit 11/2 % Zinsen zu vergüten.
Hochachtungsvoll
A. Schneider.
3) Sehr geehrter Herr B!
Leider war ich bis heute nicht imstande, Sie zu befriedigen, aber
gönnen Sie mir noch eine Frist von 4 Wochen; in dieser Zeit habe ich ein
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Schneidermeister Möbelhändler_P. Stegmann Ziegler August Schneider
325
B. Beispiele.
1) Durch Gegenwärtiges bescheinige ich, daß ich am 1. Oktober d. I.
von Herrn Kaufmann F. Fransen Hierselbst die Summe von
^Jc. 500 — fünfhundert Mark —
als Darlehn erhalten habe. Ich verspreche, solches am 1. Oktober künftigen
Jahres mit 5 Prozent Zinsen zurückzuzahlen.
Aachen, den 1. Oktober 1890. Karl Daners, Wirt.
2) Schuldschein mit Bürgschaft.
Ich Endesunterzeichneter bekenne hiermit, daß mir von dem Herrn Uhr-
macher P. Pfeil hier heute ein Kapital von
400 — vierhundert Mark —
bar ausgezahlt worden ist. Zugleich mache ich mich verbindlich, dieses Kapital
mit 5 Prozent zu verzinsen und verspreche, dasselbe nach vorangegangener
vierteljähriger Aufkündigung, die jedem Teile zusteht, wieder zurückzuzahlen.
Berlin, den 7. November 1890. Herrn. Bauer, Spezereihändler.
Für die richtige Zurückbezahlung obigen Kapitals von vierhundert M.
an Herrn P. Pfeil Verbürge ich mich als Selbstschuldner.
Berlin, den 7. November 1890. Oerhard Werner, Sattler.
C. Aufgaben.
1. Ändere obige Schuldscheine mehrfach um!
2. Ein Schuldschein über 200 Jl., welche aus Gefälligkeit ohne Zinsen auf 4 Monate
geliehen worden.
3. Ein Schuldschein über 600 Ji., zurückzuzahlen in drei gleichen jährlichen Fristen
(Terminen), beginnend am 1. Januar künftigen Jahres und mit 5% zu Verzinsen.
7. Mürgschaflsscheine (Kautionen).
A. Belehrungen.
Diese Scheine verpflichten den Aussteller, die Schuld eines anderen für
den Fall, daß dieser zur bestinnnten Zeit nicht bezahlt, als eigene Schuld zu
übernehmen und sie unter denselben Bedingungen zu tilgen. Für die Abfassung
desselben gelten im allgemeinen die beim Schuldschein aufgestellten Regeln.
B. Beispiele.
1) Für das Darlehn von dreitausend Mark, welches der Gastwirt
Ludwig Beyer Hierselbst heute au deit Herrn August Fisch ansbezahlt hat,
verpflichte ich mich, zur größeren Sicherheit des Herrn Gläubigers, als Bürge
und Zahler zu haften.
Bingen, den 7. August 1890. Hermann Lanze, Kaufmann.
2) Der Unterzeichnete verpflichtet sich hierdurch, die Summe von 900 ,
schreibe neunhundert Mark, welche der Bäckermeister Adolf Korn aus
Bonn dem Schlossermeister Friedrich Brüne Hierselbst schuldig ist, zu bezahlen,
falls letzterer nicht imstande sein sollte, dieses Darlehn, nebst deit ausbe-
dungenen Zinsen zur bestinnnten Zeit abzutragen.
Köln, den 1. Oktober 1890. Karl Hamm, Uhrntacher.
0. Aufgaben.
Schreibe Bürgschaftsscheine zu den Beispielen und Aufgaben des vorigen Abschnittes! —
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: I.
von_Herrn_Kaufmann_F. Karl_Daners Karl Oerhard_Werner Sattler C. Ludwig_Beyer Ludwig August August Hermann_Lanze Adolf Adolf Friedrich_Brüne Friedrich Karl_Hamm Karl
321
2. Huilluitgen.
A. Belehrungen.
Quittungen sind schriftliche Bescheinigungen über empfangene Zahlungen.
Dieselben müssen enthalten:
1. die empfangene Summe in Ziffern und Buchstaben,'
2. den Namen und Wohnort des Zahlenden;
3. die Angabe, wofür man die Summe erhalten;
4. den Ort und Tag des Empfanges;
5. die Namensunterschrift des Empfängers.
Wenn eine Schuldforderung nicht ganz abgetragen ist, so wird dieses in
der Quittung durch die hinzugefügten Worte „auf Abschlag" oder „abschläglich
erhalten" beinerkt. Bei der letzten Zahlung wird dann eine allgemeine Quittung
(Generalquittung) über Zahlung des ganzen Betrages ausgestellt.
Ist eine Quittung verloren gegangen, so wird auf Verlangen eine zweite
ausgestellt, in derselben jedoch bemerkt, daß über die erhaltene Summe zum
zweiten Male quittiert worden ist.
Wechselquittungen (gegenseitige Quittungen) werden von Leuten ansgestellt,
welche gegenseitig Gläubiger und Schuldner zugleich sind.
B. Beispiele.
Gewöhnliche Quittungen.
1) Von dem Herrn A. Bohrens Hierselbst 47 buchstäblich sieben-
und vierzig Mark, für gelieferte Schlofferarbeiten heute bar erhalten zu haben,
bescheinigt
Cassel, den 1. August 1800. K. Krause, Schloffermeister.
2) „120 Mark"
geschrieben einhundertzwanzig Mark sind mir heute von Herrn Rudolf Moser
Hierselbst als vierteljährliche Miete und zwar für die Zeit vom 1. Mai bis
zum 1. August d. I. richtig bezahlt worden.
------Essen, heit 1. August 1890. Tt t j
120 Mark. ö Ii. Jordan,
___—-----" Gastwirt.
3) Abschlags - Quittung.
Heute hat mir der Schloffermeister K. Krause dahier als Abschlags-
zahlung auf meine Nechnung für das Zahr 1889 fünfundzwanzig Mark bar
bezahlt, was ich hiermit dankend bescheinige.
Mainz, den 10. Januar 1890. B. Tepel, Schreinermeister.
4) General-Quittung.
Der Herr Josua Müller in Dortmund hat mir von dem Kapitale von 600 Jt.
— sechshundert Mark —, welches ich demselben am 1. August 1877 geliehen,
den 1. August 1878 zweihundert Mark,
den 1. August 1879 zweihundert Mark,
und heute den 1. August 1880 zweihundert Mark
nebst den Zinsen zu 5 % bar zurückbezahlt.
Ich bezeuge daher durch gegemvärtige Generalquittung, daß meine genannte
Schuldforderung gänzlich abgetragen ist.
Soest, den 1. August 1880. Albert Träger, Maler.
Schürmani: u. Windmöller, Vehr- u. Leseb. f. Fortbildungs- u. Gewerbesch. I.
21
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Extrahierte Personennamen: Cassel August K._Krause Rudolf_Moser Rudolf August August Schloffermeister_K._Krause Josua_Müller August August August August August Albert_Träger Schürmani
331
gerichtlich abzuschätzenden Schaden wie für allen aus der Verzögerung ent-
standenen erweislichen Nachteil gesetzlich haftbar.
Vorstehender Vertrag ist doppelt ausgefertigt und samt beu Beilagen
von den Vertragschließenden eigenhändig unterschrieben, auch jedem derselben
ein Exemplar zugestellt worden.
Lreslau, den 1. März 1890. Adam Wagenor, Kaufmann.
Ernst Althoff, Bauunternehmer.
A ufgaben.
1. Zerlege die Nummern 1, 2 und 3 in je 3, die Nummer 4 in 2 selbständige
Punkte, so daß der ganze Vertrag aus 11 Punkten besteht I
2. Fertige einen Bauvertrag! Beteiligte: Bauunternehmer H. Münk und Gastwirt
Aug. Lerch hier. Gegenstand des Vertrages: ein zweistöckiges Wohnhaus nach Plan
und Anschlag.
Besondere Verbindlichkeiten: 1. des Bauunternehmers: a. pünktliche Einhaltung des
Planes, d. gute Stoffe, c. Entschädigung im Falle der Verzögerung (6 Monate); 2. des
Bauherrn: a. Bezahlung von 18 000 M. (wie?), b. die Anerkennung einer einstimmigen
Begutachtung des Baues, c. die Ernennung zweier Sachverständigen.
2) Mietvertrag.
Zwischen dem Schreiuermeister Julius Nonne und dem Techniker Eritz
Moram dahier ist heute folgender Mietvertrag abgeschlossen worden:
8- i.
Der Schreinermeister Julius Nonne vermietet das erste Stockwerk seines
an der Bergstraße unter M 24 gelegenen Hauses, bestehend aus fünf Zimmern,
nebst einer Küche und zwei Dachstuben und den hinteren verschließbaren Teil
des Kellers an den Techniker Eritz Momm auf drei Jahre, nämlich vom
1. November 1890 bis zum 1. November 1893.
8- 2.
Die jährliche Miete für die genannten Räume beträgt sechshundert Mark
und ist in Teilzahlungen am Ende eines jeden Vierteljahres zu entrichten.
8- 3.
Der Vermieter übergiebt die betreffenden Räumlichkeiten in gutem Zustande
und übernimmt es, alle Ausbesserungen an Thüren, Fenstern, Schlössern und
allem, was nicht durch des Mieters Schuld beschädigt wird, auf seine Kosten
besorgen zu lassen. ^
8- 4-
Dagegen verpflichtet sich der Mieter, die ihm überlassenen Räume gut -
zu erhalten und in demselben Zustande wieder abzutreten, in welchem er sie
jetzt erhält.
8- 5.
Bauliche Veränderungen dürfen ohne Einwilligung des Vermieters nicht
vorgenommen werden.
, E Uber vorstehende Bedingungen sind die beiden Beteiligten vollkommen
eung geworden und haben zur Festhaltung dessen den gegenwärtigen Vertrag
m zwei gleichlautenden Schriften ausgefertigt und eigenhändig unterschrieben.
Aachen, den 1. November 1890. Julius Nonne, Vermieter.
Fritz Momm, Mieter.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
Extrahierte Personennamen: Adam_Wagenor Ernst_Althoff Ernst Bauunternehmer_H._Münk Julius_Nonne Julius_Nonne Julius_Nonne Fritz_Momm
145 -
gebührte, sollte mir im Garten arbeiten, hacken und graben, leichter
ankommen, denn solche Mühe auf dem Hals zu haben." Von der
Menge seiner Arbeit zeugen auch Alle, die um ihn gewesen sind.
Einer sagte: „Luthern kann das nimmermehr ein andrer Mensch nach-
thun, daß er bei so viel Anfechtung, Gefahr, Streit und Kämpfen so
viele Bücher könnte lassen ausführen, als wie er thut; ja, wenn sich
ein junger Mensch darüber setzte und sollte nichts Anderes thun, denn
allein die Bücher, die Luther hat lassen ausgehen, nachschreiben, so
würde es ihm fast unmöglich sein." Dennoch war Luther in allen
Mühen und Widerwärtigkeiten wohlgemuth; er stärkte sich in denselben
durch ein anhaltendes und inbrünstiges Gebet, in welchem er Gott
die Verheißungen der Schrift vorhielt.
Im Jahre 1546, im dreiundsechzigsten Jahre seines Alters, ging
der treue Knecht ein zu seines Herrn Freude. Am 15. Februar die-
ses Jahres fühlte er zu Eisleben, wohin er in Geschäften gereist war,
nach dem Abendessen sein Ende herannahen, nachdem er kurz vorher
mit seinen Freunden viel vom Tod und vom ewigen Leben und vom
Wiedersehen im Himmel gesprochen hatte. Um zehn Uhr legte er sich
zu Bett mit den Worten: „In deine Hände befehl' ich meinen Geist,
du hast mich erlöset, Herr, du treuer Gott!" (Ps. 31, 6.) Nach
Mitternacht stand er wieder mit diesen Worten auf, klagte sehr über
Schmerzen in der Brust, betete viel und sagte: „Lieber Gott, wie ist
mir so wehe! Ich fahre dahin, ich werde wohl hier zu Eisleben,
wo ich geboren und getauft bin, bleiben." Nachdem er inbrünstig und
zuversichtlich gebetet und Arzenei eingenommen hatte, sprach er wieder
dreimal sehr eilend auf einander lateinisch: „Vater, in deine Hände
befehl' ich meinen Geist; du hast mich erlöset, du treuer Gott!" Da
er nun still ward, rief Dr. Jonas und M. Celius ihm stark zu:
„Ehrwürdiger Vater, wollet ihr auf Christum und auf die Lehre,
wie ihr sie gepredigt habt, beständig sterben?" Darauf sprach er,
daß man es deutlich hören konnte: „'Ja!" wendete sich auf die rechte
Seite, faltete die Hände zum Gebet, und gab bald darauf mit einem
tiefen, doch sanften Athemzug seinen Geist auf, Donnerstag, den
18. Februar 1546, Morgens um 2 Uhr, — in einem Alter von
62 Jahren 3 Monaten und 8 Tagen. Sein Leichnam ruht in der
Schloßkirche zu Wittenberg.
Meine Seele sterbe den Tod dieses Gerechten, und mein Ende
sei wie Dieses Ende! (4. Mos. 23, 10.)
Wenige Wochen nach dem Tode Luthers brach der schmalkaldische
Krieg aus, in welchem nach der unglücklichen Schlacht hei Mühlberg
(1547) diehäupter des schmalkaldischen Bundes, Kurfürst Johann Friedrich
von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen in die Gefangenschaft
des Kaisers geriethen. Johann Friedrich musste sogar sein Land an seinen
Vetter Moritz abtreten, der zu seinem Falle vieles beigetragen hatte. Allein
das Gotteswerk, die evangelische Kirche, vermochte der Kaiser nicht zu
überwältigen. Derselbe Moritz, der ihn zum Siege verholten hatte, demüthigte
ihn. Der Augsburger Religionsfrieden, 26. Sept. 1555, gab der evangelischen
Haesters' Leseb. f. evang. einklasfige (Land-) Schulen. Ii. Theil. 7
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Jonas Celius Johann_Friedrich
von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz Moritz