88 Begründung der Hausmacht Oesterreichs. Adolf von Nassau.
bat Ottokar um Frieden, worin er auf jene vier Landschaften ver-
zichtete. Doch konnte er den Verlust derselben nicht verschmerzen
und erneuerte daher plötzlich den Krieg 1278, nachdem er einen
Theil der Reichsfürsten erkauft hatte. Rudolf faßte den heldenmü-
thigen Entschluß, seinem viel stärkeren Feinde entgegen zu gehen.
Verstärkt durch Zuzug ans den neu erworbenen Landschaften, wo sich
nur Wenige von Ottokar hatten gewinnen lassen, und abermals von
einem Heere der Ungarn unterstützt, siegte Rudolf auf dem March-
'■ fl. felde unweit Wien, wo Ottokar nach hartnäckigen! Kampfe stel.^v^-/^78
>Das wieder gewonnene Reichsgut gab Rudolf nicht an einen
der ohnehin zu mächtigen Reichsfürsten, sondern er begründete durch
Belehnung (1282) seiner Söhne Albrecht und Rudolf mit Oester-
reich, Steiermark, Krain und Kärnthen die Hausmacht Oesterreichs,
um so seinen Nachkommen, deren Nachfolge in der Kaiserwürde sehr
zweifelhaft war, wenigstens eine ansehnliche Stellung unter den deut-
schen Reichsfürsten zu sichern. Später (1285) belehnte er auf Bit-
ten seiner Söhne den Grafen Meinhard von Tirol mit Kärnthen..
Von jetzt an war das Hauptstreben der deutschen Könige
auf Erwerbung einer bedeutenden Hausmacht gerichtet,
die nicht nur als Grundlage der königlichen Macht, sondern auch als Er-
satz für dieselbe galt, wenn der Thron auf ein anderes Haus überging.
Dies war aber jetzt in der Regel der Fall. Denn seitdem die Wahl
allmählig an sieben Wahlsürsten übergegangen war, zogen diese we-
nigen es vor, einen schwachen König zu wählen, weil sie ihm gar
nicht zu gehorchen dachten. So ernannte bei Rudolfs Tode der da-
malige Erzbischof von Mainz, der sich die Ernennung des Königs
übertragen ließ, (wie es scheint, gemäß Abrede mit den übrigen
Wahlfürsten) nicht Rudolfs noch einzigen Sohn, sondern den ihm
selbst entfernt verwandten Grafen Adolf von Nassau.
Mit großem Eifer betrieb Rudolf die Handhabung des Landfriedens, er
stellte sich, wo es nöthig war, persönlich an die Spitze, um die gefährdete Ordnung
zu sichern, doch ist cs ihm im Ganzen nicht gelungen, die öffentliche Ruhe und
Sicherheit der Person und des Eigenthums auf die Dauer zu begründen, außer
etwa da, wo kräftige Landesfürsten mitwirkten.
2. Adolf von Nassau 1292 — 1298.
Dieser nahm, um seine schwache Hausmacht zu verstärken, die
erledigte Markgrafschaft Meißen nebst der Ostmark, welche die Söhne
des Landgrafen Albrecht des Unartigen von Thüringen (Friedrich mit
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Adolf_von_Nassau Adolf Ottokar Rudolf Rudolf Ottokar Ottokar Rudolf Rudolf Ottokar Ottokar Rudolf Rudolf Albrecht Rudolf Rudolf Meinhard_von_Tirol Rudolfs Rudolfs Adolf_von_Nassau Adolf Rudolf Rudolf Adolf Adolf Albrecht Friedrich Friedrich
Ludwig Xv.
79
sigen Kriege wirkte der gänzliche Verfall der Sittlichkeit und der
Religiosität, herbeigeführt durch die sog. Schule der Philosophen
(Voltaire, I. I. Rousseau, d'alembert, Diderot), welche alles Be-
stehende in Kirche und Staat mit den Waffen des Spottes und der
Sophistik bekämpften. Ihrer Hauptfeinde, der Jesuiten, entledigten
sie sich dadurch, daß sie bei dem Pariser Parlamente und dem Kö-
nige die Aufhebung des Jesuitenordens in Frankreich durch-
setzten (1764). — Corsica ward von Genua an Frankreich verkauft
(1768). — Die sinnlose Verschwendung des Hofes hatte die Schul-
denlast des Staates auf eine solche Höhe gebracht, daß trotz der
unerschwinglichen Auflagen ein Staatsbankerott nahe war, als der
elende König zur großen Freude der Nation starb, die seinen Enkel
und Nachfolger
Ludwig Xvi. 1774—1792 mit dem Beinamen Io désiré be-
grüßte. Allein dessen gutmüthige Redlichkeit konnte den Mangel an
Klugheit und Entschlossenheit nicht ersetzen; der häufige Wechsel der
Finauzminister, der Aufwand der Königin Marie Antoinette und die
Theilnahme am nordamerikanischen Freiheitskriege gegen England
(s. S. 81) vermehrten die Nationalschuld und veranlaßten ein un-
heilbares Deficit (140 Mill. Livres jährlich), welches in Verbindung
mit den von den Philosophen angeregten und durch den nordameri-
kanischen Krieg genährten revolutionären Grundsätzen den Ausbruch
der Revolution herbeiführte.
8- 27.
Großbritannien.
Auf Wilhelm Iii. folgte seine Schwägerin Anna (1702—1714).
Die Theilnahme am spanischen Erbfolgekriege und die Erwerbungen
im Utrechter Frieden s. §. 19. Anna's Bemühen, in Verbindung
mit den Tories (daher Marlborough gestürzt), ihrem Stiefbruder,
dem Prätendenten Jakob (Iii.), die Thronfolge zu verschaffen, war
vergebens; die mächtigem Whigs bestanden auf der protestantischen
Erbfolge und erhoben 1714
das Haus Hannover
mit Georg I. (1714—1727), Kurfürsten von Hannover und Ur-
enkel Jacobs I. von mütterlicher Seite, auf den Thron, welcher die
wiederholten Versuche des Prätendenten, nach England zurückzukeh-
ren, vereitelte. Unter seinem Sohne
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xv. Diderot Corsica Ludwig_Xvi Ludwig Marie_Antoinette Wilhelm Anna Marlborough Jakob_( Jacobs_I.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Genua Frankreich England Haus_Hannover Hannover England
Krieg in Spanien.
109
Königreich Neapel Murat erhielt. (Das erledigte Großherzogthum
Berg ward für den Kronprinzen von Holland bestimmt.) Die ganze
Nation ergriff mit großer Erbitterung die Waffen gegen den ihr
hinterlistig aufgedrungenen König, der auch bald^die kann: betretene
Hauptstadt wieder verlassen mußte. Zugleich vertrieb ein englisches
Heer unter Wellesley die Franzosen aus Portugal. Da eilte Na-
poleon, nachdem ihm Kaiser Alexander bei einer persönlichen Zusam-
menkunft zu Erfurt für den Fall eines Krieges mit Oesterreich Bei-
stand versprochen hatte, mit einem furchtbaren Heere selbst nach
Spanien und rückte unter mehreren siegreichen Gefechten in Madrid
ein. Dann kehrte er selbst nach Frankreich zurück, weil ein neuer
Krieg mit Oesterreich drohte. Als auch die heldenmüthig verthei-
digte Festung Saragossa gefallen war, schien Spanien der fremden
Herrschaft zu erliegen, und Wellesley's zweifelhafter Sieg über König
Joseph bei Tala vera (27. und 28. Juli 1809), wegen dessen er
zum Viscount Wellington erhoben wurde, blieb wenigstens ohne Er-
folg. Die Franzosen, von leichten Kriegerschaaren, Guerillas ge-
nannt, stets umschwärmt und überfallen, drangen immer weiter ge-
gen S. vor; aber alle ihre Bemühungen, das von einer spanisch-
englischen Flotte unterstützte Cadix einzunehmen, blieben ohne Erfolg,
und der glänzende Sieg Wellington's bei Salamanca 1812 gab
dem Kriege eine so günstige Wendung, daß Joseph Madrid auf
kurze Zeit verlassen und die Belagerung von Cadix (nach ^/zjähri-
ger Dauer) aufgehoben werden mußte. Als nun Napoleon nach dem
unglücklichen Feldzuge in Rußland einen Theil seines Heeres aus
Spanien abberief, entschied Wellington durch einen neuen großen
Sieg bei Vitoria (über Jourdan) 1813 das Schicksal Spaniens;,
der König Joseph entrann kaum der Gefangenschaft durch die Flucht
nach Frankreich. Ein neues französisches Heer (unter Soult) ward
von Wellington über die Pyrenäen zurückgedrängt, und Ferdinand
Vii. kehrte aus seiner Gefangenschaft (zu Valenxay) nach Madrid
zurück, als Napoleon bereits entthront war.
8- 45.
Die Aufhebung der weltlichen Macht des Papstes 1809.
Schon bald nach seiner Kaiserkrönung hatte Napoleon den Plan
gefaßt, dem Papste seine weltliche Herrschaft zu nehmen, ihn nach
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Joseph_bei_Tala Joseph_Madrid Napoleon Jourdan Joseph Ferdinand
Vii Ferdinand Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Holland Portugal Oesterreich Spanien Madrid Frankreich Oesterreich Saragossa Wellington Salamanca Spanien Wellington Vitoria Spaniens Frankreich Wellington Madrid
144
Handel und Gewerbfleiß.
einer neuen Welt Europa zufloffen, so fanden dort wieder die euro-
päischen Producte und Fabrikate einen stärkern und vortheilhaftern
Absatz. Die größte Ausdehnung erlangte Englands auswärtiger
Handel sowohl durch zahlreiche, in den verschiedenen Friedensschlüsten
seit dem Anfang des 18. Jahrh. ausbedungene Vortheile, als durch
die stete Erweiterung seiner auswärtigen Besitzungen, namentlich durch
die Erwerbung Ostindiens. Eben so überflügelte der Gewerbfleiß
der Engländer den der Nationen des Continents in Folge der groß-
artigsten Anwendung künstlicher, größtentheils durch Dampf getrie-
bener Maschinen. Die europäischen Märkte wurden mit englischen
Manufacturen überschwemmt, bis erst Napoleon's Continentalsperre,
später hohe Schutzzölle der Industrie des Continents einen neuen
Aufschwung gaben. — In neuester Zeit erhielt der Staatspapier-
und Actienhandel eine nie gekannte Bedeutung und artete zum Theil
in Schwindelei aus.
Die wichtigsteu Beförderungsmittel des Handels waren:
Eröffnung von Messen (zu Leipzig, Braunschweig, Frankfurt u. s. w.),
Errichtung von Affecuranzen, Banken und Börsen, die Erleichterung
der Communication durch Anlage von Landstraßen, Eisenbahnnetzen,
Canalsystemen, Einführung der Fluß- und See-Dampfschifffahrt,
Verbesserung und Ausdehnung des Postwesens, ferner Handels-
verträge, Actiengesellschaften, Vereinigung der meisten deutschen
Staaten zu einem allgemeinen Zollvereine und einem allgemeinen
deutschen Postvereine, Ausdehnung des Telegraphennetzes selbst durch
unterseeische Verbindungen.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Englands Ostindiens Staatspapier- Schwindelei Leipzig Braunschweig Frankfurt
78
Friedrich's Ii. Staatsverwaltung.
4) Friedrich's Ii. Staatsverwaltung und Tod.
Ebenso groß wie vorhin im Kriege erscheint Friedrich im Frie-
den, den seine Staatsklugheit während 23 Jahre zu erhalten wußte.
Das wirksamste Mittel, um den schnell erworbenen Rang unter den
europäischen Staaten gegen die Eifersucht größerer Mächte behaup-
ten und seinem Reiche einen dauerhaften Frieden sichern zu können,
glaubte er in einer bedeutenden Vermehrung seiner Kriegsmacht und
einer deshalb uöthigen Erhöhung seiner Einkünfte zu finden. Daher
erstreckte sich seine nächste Sorge auf die Bildung eines tüchtig ge-
übten, gut disciplinirten, stets schlagfertigen Heeres und auf Füllung
des Schatzes durch Vermehrung und strengere Eintreibung der in-
directen Abgaben, so wie durch zahlreiche königliche Monopole. Da-
neben aber suchte er durch Abkürzung des Prozeßverfahrens und ein
neues Civilgesetzbuch seinen Unterthanen eine bessere Rechtspflege zu
verschaffen, wie auch durch Erweiterung und Vervollkommnung des
Landbaues, durch Beförderung jedes nützlichen Gewerbes, insbeson-
dere des Fabrikfleißes, den Wohlstand seiner erschöpften und veröde-
ten Länder auf jede Weise zu heben. Bei seinem Tode (17. August)
1786 hinterließ er seinem Neffen Friedrich Wilhelm Ii. (1786
bis 1797) ein Reich, welches er um Schlesien, Ostfriesland (zufolge
einer Erbbelehnung) und Westpreußen vermehrt und in die Reihe
der größer» Mächte Europa's erhoben hatte.
8- 26.
Frankreich.
Auf Ludwig Xiv., der seinem durch lauge Kriege erschöpften
Lande eine Schuldenlast von etwa 3000 Millionen Livres hinterließ,
folgte sein dritter Urenkel
Ludwig Xv. (1715—1774), welcher Anfangs unter der Vor-
mundschaft des talentvollen aber sittenlosen Herzogs (Philipp) von
Orleans stand, später seinem Erzieher, dem Cardinal Fleury, die
Leitung der Geschäfte überließ, und nach dessen Tode im Umgänge
mit verworfenen Weibern (wie der Marquise von Pompadour, der
Gräfin Dubarry u. s. w.), die ihn ganz beherrschten, immer tiefer in
Trägheit und Wollust versank. Die Theilnahme am Kriege um Po-
len und Italien s. S. 66, am österreichischen Erbfolgekriege S. 70
und am 7jährigen Kriege S. 72 ff. Den unglücklichen 7jährigen
Seekrieg mit England s. S. 80. Verderblicher noch als die häu-
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich August Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Ludwig_Xv. Philipp)_von
Orleans Philipp Cardinal_Fleury
Extrahierte Ortsnamen: Frie- Ostfriesland Frankreich Italien England
N
88 Ursachen der französischen Revolution.
§. 33, b.
Ursachen und Veranlassungen der Revolution.
I. Hauptursachen: 1) die ungeheure Schuldenlast,
welche durch die äußerlich glänzende Regierung Ludwig's Xiv. ent-
standen, unter Ludwig Xv. durch die unglücklichen Kriege und die
grenzenlose Verschwendung auf eine furchtbare Höhe gestiegen und
unter Ludwig Xvi. durch den Aufwand der Königin und die Theil-
nahme am nordamerikanischen Freiheitskriege noch bedeutend vermehrt
worden war; 2) die ungleiche Verkeilung der öffentli-
chen Lasten, welche der Bürger und Landmann fast allein tragen
mußten, wogegen der Adel und die Geistlichkeit, obgleich im Besitze
der höchsten und einträglichsten Staatsämter und der größten Reich-
thümer und Vorrechte, nur gering besteuert waren; 3) das Bestreben
der sogenannten Philosophen oder Encyclopädisterst das Bestehende
in Staat und Kirche zu untergraben; .4) die willkührliche Re-
glern ng der Könige und Minister seit Ludwig Xiv.
Ii. Die nähere Veranlassung zum Ausbruche der Revo-
lution war die Unmöglichkeit, dem Staatsbankerott vor-
zubeugen. Nachdem die verschiedenartigsten Maßregeln der schnell
wechselnden Finanzminister Ludwig's Xvi. (Turgot, Necker, Calouue,
Brienne, Necker) nicht den gewünschten Erfolg gehabt hatten, wurden
1789 auf Necker's Rath die (seit 175 I. nicht mehr berufenen)
allgemeinen Reichsstände zu Versailles versammelt, um über
die Deckung des Déficits (jährlich 140 Millionen) zu berathen.
Allein schon über die Prüfung der Vollmachten und die Art der
Abstimmung entzweiten sich die Abgeordneten des Adels und der
Geistlichkeit mit dem dritten Stande, welcher auf gemeinschaftlicher
Prüfung und auf Abstimmung nach Köpfen (und nicht nach Ständen)
bestand. Nach vielen fruchtlosen Unterhandlungen erklärte der dritte
Stand sich als Nationalversammlung (17. Juni), eine Maß-
regel, die als der wahre Anfangspunkt der Revolution zu betrachten
ist. Vergebens befahl der König dieser Versammlung sich aufzulösen;
vielmehr führte der Präsident Bailly sie, als er das gewöhnliche
Local mit Wachen besetzt fand, nach dem Ballhause und ließ die Ab-
geordneten schwören, nicht eher aus einander zu gehen, bis sie Frank-
reich eine neue Constitution gegeben hätten.
i
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xv. Ludwig_Xvi Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Necker Necker Bailly
90 Reformen. Flucht des Königs.
drographischen Grenzen mit der Unterabtheilung in Districte und
Cantone.
Das Recht des activen Staatsbürgers war sowohl an ein Alter als an einen
Census geknüpft und Anfangs nicht auf die Juden ausgedehnt. Die Urversamm-
lungen (von 600—900 Activbürgern) wählten Wahlmänner und diese die Reprä-
sentanten (im Ganzen 745) für die gesetzgebende Versammlung (auf 2 I.).
Um dem Geldmangel abzuhelfen, wurden alle geistlichen
Güter (3000 Millionen an Werth) zur Verfügung der Na-
tion gestellt (wogegen der Staat die Besoldung der Priester über-
nahm), und man setzte, um deren Verkauf zu beschleunigen, ein Pa-
piergeld, die Assignate, in erzwungenen Umlauf, welches durch
seine außerordentliche Vermehrung (bis auf 45,000 Millionen) zu-
letzt allen Werth verlor. Neue Decrete verfügten die Aufhebung
aller Mönchsorden (mit Ausnahme der dem Jugendunterrichte
und der Krankenpflege gewidmeten), eine Reform des Gerichts-
wesens durch Trennung der richterlichen Gewalt von der admini-
strativen, so wie durch Einführung der Geschwornengerichte für
Criminalfälle und der Friedensgerichte; bald folgte auch die Ab-
schaffung des Erbadels mit seinen Titeln, Wappen und Livreen
und die Civilconstitntion des Clerus. Zu allen diesen Neue-
rungen mußte der König, dem man fast alle Domainen und das
alleinige Recht, über Krieg und Frieden zu entscheiden, genommen
hatte, seine Zustimmung geben, und am Jahrestage der Zerstörung
der Bastille leistete er bei einem großen Nationalfeste auf dem Mars-
felde den Eid auf die neue Verfassung.
Unter den Mitgliedern der Nationalversammlung bildeten sich Clubs, welche
in vorbereitenden Versammlungen beriethen und beschlossen, wie sie in der National-
versammlung stimmen wollten. Der wichtigste derselben waren die nach ihrem Ver-
sammlungsorte (einem aufgehobenen Jacobinerkloster zu Paris) benannten Jaco-
biner (ursprünglich nur Deputirte aus der Bretagne), welche mit ähnlichen in den
Provinzen entstandenen patriotischen Clubs in Verbindung traten und zuletzt Alles,
was in der Nationalversammlung Vorkommen sollte, nicht nur vorbereiteten, sondern
auch vorher entschieden.
Bald traten die republikauischen Bestrebungen immer offener
hervor. Der König, welcher den jüngsten Beschlüssen der National-
versammlung über die Geistlichen nur mit Widerwillen die Bestäti-
gung ertheilt hatte, suchte sich seiner traurigen Lage durch die Flucht
nach einem Lager an der Grenze zu entziehen, um von dort aus die
Contrerevolntion zu beginnen, ward jedoch in Varennes (vom Post-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Der mittlere und untere Nillauf. §. 24.
63
Stellen ein, unterscheidet sich aber von den Riesenströmen Asiens
(und Amerika’s) dadurch, dass er kein oceanischer Strom ist,
sondern, wie die grössten europäischen, in ein Binnenmeer mündet,
und dass er in seinem mittlern und besonders im untern Laufe
zu beiden Seiten mit zur Cultur unfähigen, aber auch gegen feind-
liche Einfälle schützenden Wüsten umgehen ist. Durch den Zu-
fluss des Astaboras (Tacazze oder Atbara) erhält er fast sämmtliche,
jedoch nur zur Regenzeit reichhaltige, Gewässer Aethiopiens und
kann, so verstärkt, die brennenden Sandwüsten überwinden, ohne
einen andern Zustrom in dem (200 M.) langen weitern Laufe bis
zu seiner Mündung aufzunehmen — in dieser Beziehung keinem
andern grossen Wassersysteme der Erde vergleichbar.
In dem vom Nil und dem Astaboras gebildeten Mesopotamien,
welches die Alten sich als Insel dachten, lag der Staat von Meroe,
den man mit Unrecht als die Wiege der ägyptischen Cultur angesehen
hat, da diese sich nach den neuesten Untersuchungen (von Lepsius)
nicht nilabwärts, sondern stromaufwärts (von Memphis aus) verbreitete.
Auch ist gerade das untere Nubien das „tempelreiche“.
Bei dem Eintritte in Aegypten durchbricht der Nil unter
schäumenden Katarakten einen sein Bett von Osten nach Westen
durchziehenden Querriegel von Granit, und nun erst schiffbar,
durchströmt er in majestätischer Ruhe und vorherrschend nörd-
licher Richtung, als ein fruchtbringendes Gewässer, eine einzige
(durchschnittlich 1 —2^2 M. breite) Felsenspalte zwischen den
öden Plateaux der libyschen und der arabischen Wüste.
Ehemals ergoss er sich in 7 Armen (der westlichste bei Canopus,
der östlichste bei Pelusium) ins Mittelmeer.
Das westliche (schräg ins Thal sich senkende) Plateau schützt, wie
ein platter, öder Damm, das Nilthal vor dem Flugsande der libyschen
Wüste, das östliche (steil emporsteigende) füllt den ganzen Landstrich
bis zum rothen Meere und lieferte in alten Zeiten das verschiedenartigste
Material zu den ägyptischen Bauwerken: meist gelbrölhlichen Granit
für die Obelisken, Kolosse (Götter-, Königs- und Widder-Statuen) und
Monolithentempel, Sandstein in verschiedenen Farben für die Tempel
und Paläste, und Kalkstein für die Pyramiden. Das von diesen beiden
kahlen Wällen eingeschlossene Thal (gleichsam eine langgestreckte Oase
mitten in der Wüste) verdankt seine Fruchtbarkeit den jährlichen Ueber-
schwemmungen des Nils (daher Aegypten „ein Geschenk des Nils!“).
Der Nil schwillt nämlich, in Folge der tropischen Regen in seinem
obern (und zum Theil noch in seinem miltlern) Laufe, im Sommer
langsam an (Ende Juni bis Ende September), überschwemmt hei seinem
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Alexander’s Zug nach Indien. §. 59.
185
fassendsten Rüstungen veranstaltet hatte, überschritt er im Früh-
jahre 327 mit einem zum grössern Theile aus asiatischen Truppen
gebildeten Heere (von 120,000 M.) die Grenze Indiens, und er-
oberte im ersten Jahre unter schwierigen Kämpfen nur das Land
im Westen des mittlern Indus. Nach dem Uebergange über den
heiligen Strom der Inder kam er in das Reich des ihm verbün-
deten Taxiles, in dessen Hauptstadt Taxila er die Huldigung
mehrerer anderer Fürsten des Pendjab entgegen nahm. Reschwer-
lich war die Ueberfahrt über den (durch das beginnende Schmelzen
des Schnees und durch starke Regengüsse) angeschwollenen Hy-
daspes, an dessen östlichem Ufer Porus, der berühmteste aller
indischen Könige, mit einem ansehnlichen Heere und 200 Kriegs-
elephanten lagerte. In einer grossen Schlacht am Hydaspes bestand
die hellenische Kriegskunst zum ersten Male die Probe gegen die
altindische. Da die Reiterei gegen die Elephanten, welche die
Hauptstärke des indischen Heeres bildeten, nicht zu gebrauchet*
war, so richtete Alexander den ganzen Stoss seines Angriffes auf
den linken Flügel des Porus. der durch keine Elephanten gedeckt
war, während das macedonische Fussvolk sich auf die Elephanten
warf und sie in Unordnung brachte. Der Einsicht des Siegers ent-
ging es keineswegs, dass die Inder, welche nicht, wie die iranischen
Völker, an eine fremde Herrschaft seit Jahrhunderten gewöhnt
waren, bei ihrer weitern Entfernung vom Mittelpunkte des Reiches,
eine mildere Rehandlung erforderten. Daher liess er ihnen ihre
einheimischen Könige (Taxiles, Porus), welche nur seine Ober-
herrschaft anzuerkennen hatten.
Während einer kurzen Ruhe im Lande des Porus gründete er zur
Befestigung seiner Herrschaft im Pendjab zwei feste Städte: Bucephala
an der Stelle, wo er den Uebergang über den Hydaspes erzwang,
zum Andenken seines gefallenen Schlachtrosses und Nicaea an der Stelle
seines glänzenden Sieges.
In der eigentlichen Regenzeit wurden die Inder jenseits des
Hydraotes (oder Hyarotes) mit Hülfe des Porus zum Theil nach
hartnäckigen Kämpfen unterworfen. Im Regriffe, den Hyphasis zu
überschreiten, um auch die reichen Gangesländer zu gewinnen,
gab Alexander (angeblich durch die Unzufriedenheit seines Heeres
genöthigt?) dem Zuge statt der östlichen eine südliche Richtung1).
') K. Ritter, Erdkunde Y. 463, nimmt als Hauptgründe der Rückkehr an:
die in Folge siebenzigtägiger Regengüsse eingetretenen Ueberschwemmungen
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander_( Alexander K._Ritter
210
Topographie Italiens. §. 68.
ziemlich vollständig erhaltenen Amphitheater); b) in Gallia cispadana:
Placentia (j. Piacenza) am Einflüsse der Trehia in den Po, Parma,
Mutina (j. Modena), Bononia (j. Bologna), und am Meere nur Ra-
venna, früher in den Lagunen, wie Venedig. — Die fast wagerechte*
Po-Ebene war öfter der Kampfplatz zwischen den Römern und den die
Halbinsel von Norden her bedrohenden Feinden: den Galliern (s. §. 96:,
Karthagern (am Ticinus und an der Trebia) und Cimbern (bei Vercelli).
3) Das Land der Veneter, östlich von der Etsch, von den
* Central- und Ostalpen bis zum untern Po und dem adriatischen
Meere. Dessen Küste ist in Folge der Schuttablagerung der zahl-
reichen Küstenflüsse und durch die herrschende Meeresströmung
von Sandhügeln und Sanddünen umgehen, hinter welchen sich
theils Sumpflandschaften, theils Lagunen (seichte Meerestheile)
gebildet haben. Daher ist die Schifffahrt hier ebenso erschwert,
wie an der ligurischen Küste erleichtert.
Erst spät entstand in der Nähe des Meeres Aquileia, ein Stapel-
platz für den Handel nach den Donauländern und der Schlüssel Italiens
gegen Nordosten, bis Atlila die blühende Stadl zerstörte. Im Binnen-
lande lag Patavium (j. Padovan, der Geburtsort des Livius.
B. Mittelitalien oder Italia propria (vom Macra und
Buhicon bis zum Silarus und Frento) enthält drei Landschaften
auf der Westseite und drei auf der Ostseite.
li Etruria (zwischen dem Apenninus, der Tiber und dem
Meere) zu beiden Seiten des Arno. Hier zeigt sich schon der
vulkanische Charakter der Westseite Italiens sowohl in den
schwefelhaltigen Miasmen, die sich aus dem Boden entwickeln,
als in den ausgebrannten Kratern, die Seen bilden, wie der lacus
Trasimenus u. a.
Die Städte des mitllern und untern Arnogebieles, Faesulae (j.
Fiesob”), Florentia (j. Firenze), Pisae (j. Pisa), Lu ca (j. Lucca),
gelangten erst im Mittelalter zu ihrer Bedeutsamkeit. Die 12 etruskischen
Bundesstädte lagen theils in den heut zu Tage öden und menschenleeren
Vorketten des Apenninus, theils an der jetzt fast hafenlosen Meeresküste.
Die grösste und mächtigste derselben war Veii (an der Cremera), welche
als die nächste bei Rom mit diesem am häufigsten in Krieg verwickelt
wurde und daher am frühesten unlerging (395). Dagegen erscheinen
Arretium (j. Arezzo) am obern Arno, Populonium (an der Küste'1,
Perusia (j. • Perugia', hoch über der Tiber liegend, Clusium (j.
Chiusi), Taquinii, Caere noch in späterer Zeit als bedeutende Orte.
2) La^tium reichte Anfangs (als Latium vetus) nur von
der Tiber bis zum Vorgebirge Circeii, wurde aber nach dem
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Extrahierte Personennamen: Padovan Arno Arno Chiusi