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Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
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ihn unbedingt des Todes würdig. Peter selbst wollte
in dem Prinzen nichts als einen strafwürdigen Empörer
sehen; er bestätigte daher das Todcsurtheil und ließ es
dem Verurtheilten den Tag darauf verkündigen.
Der allzuharte Vater ging noch weiter. Nicht nur
der Ankläger und Berurtheiler, auch der Scharfrichterge-
hülfe seines unglücklichen Sohnes wollte er seyn. Am
16. Julius 1718, den Tag nach der Verkündigung des
grausamen Urthcilspruchs, brachte er ihm mit eigener
Hand, von dem General Weide begleitet, den Giftbecher
in das Gefangniß. Da aber der Prinz sich weigerte, ihn
zu trinken, so wurde dem bejammerungswürdigen, von
langem Fasten und häufigen Ohnmächten schon ganz ent-
kräfteten Alexei, man weiß nicht, ob vom General
Weide oder von seinem eigenen Vater, der Kopf abge-
hauen. Damit keine Spuren von Blut sichtbar seyn
möchten, hatten sie vorher die Dielen des Fußbodens auf-
gebrochen, damit es in den Sand rinnen mochte. Als
die blutige That geschehen war, ging Peter selbst in den
Palast zurück und holte eine Kammerfrau seiner Gemah-
lin Katharina, daß sie den abgeschlagenen Kopf wieder
an den Rumpf annahen, und die Leiche ankleiden möchte.
So wurde Alexei, gleich als ob er eines natürlichen To-
des gestorben wäre, einige Tage in der Festungskirche zur
Schau ausgestellt, und endlich beigesetzt. An alle euro-
päische Höfe aber ließ Peter schreiben, die Bestürzung
des Prinzen über seine Verurtheilung und die Todesfurcht
habe ihn so sehr erschüttert, daß er noch vor der Hinrich-
tung in dem Gefangniß gestorben sey! — Wahrscheinlich
hatte die Furcht vor einem Volksaufstand den Kaiser be-
wogen, den unglücklichen Sohn vor der Zeit in der Stille
des Kerkers zu würgen oder würgen zu lassen.
Peter, der Große, allgemein als Bildner seines
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Extrahierte Personennamen: Peter Julius Peter Katharina Alexei Peter Peter
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Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
252
rina erschrak über diese armseligen Anstalten und erblaßte.
Indessen kamen auch die andern zum Vorschein. Die
Kaiserin sagte ihnen in einer Anrede, die sie hielt, sie
komme, sich in ihre Arme zu werfen und Schutz und
Rettung zu suchen vor ihrem Gemahl, der Befehl ertheilt
habe, sie und ihren Sohn zu tödten. Sie sprach nicht
vergeblich. Alle schrieen und schwuren, für sie zu sterben.
Die Ofsiciere eilten herbei und der Haufe vergrößerte sich
mit jeder Minute. Es wurde ein Priester gerufen, der
Allen beim Crucisix den Eid der Treue abnahm. Auch
sammtliche Häupter der Verschwörung fanden sich ein, und
der verhaftete Paffig wurde wieder frei gemacht. Or-
loff war zum Artillerieregimcnte geeilt, dessen Schatzmei-
ster er war. Bald sah sich die Kaiserin von 10,000 Mann
umgeben. Nun zog sie, von den Truppen und einer un-
zähligen Menschenmenge begleitet, nach der Hauptkirche
der Stadt, um ihre Andacht zu verrichten und ihrem Un-
ternehmen den Schein einer heiligen Pflicht zu geben.
Don da ging der Zug nach einem großen Palaste, der
mit Soldaten umstellt wurde.
Schon vorher hatte Orloff die Brücke verrammeln
lassen, die von Petersburg nach Oranienbaum führte,
damit Peter nichts von dem, was vorgegangen war, er-
fahren möchte; allein schon war es zu spat. Ein ehema-
liger Haarkräusler, Namens Bressan, der dem Kaiser
sein Glück verdankte, hatte einen Knecht, als Bauer ver-
kleidet, mit einem Schreiben an ihn abgeschickt, worin er
ihm Nachricht von den Ereignissen dieses Tages ertheilte,
mnd der Bote kam glücklich über die Brücke, ehe sie ab-
gebrochen war.
Indessen ließ die Kaiserin ihren Prinzen aus dem
Schlafe wecken und zu sich bringen. Von einem Balkon
herab stellte sie ihn den Soldaten und der zahllosen Volks-
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Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
301
Zugleich mit der königlichen Familie wurden alle ihre
Freunde und Anhänger festgenommen und eingekerkert.
Alle Gefängnisse der Stadt waren bald so voll von Ge-
fangenen, daß man die Letzten nicht mehr unterzubrin-
gen wußte. Man suchte Luft zu machen und schleppte
einen großen Theil davon auf die Blutbühne. Ein Arzt,
Namens Guillot, hatte eine Köpfmaschine erfunden,
nach seinem Namen Guillotine genannt, mit welcher
in der größten Geschwindigkeit ein Kopf abgeschlagen war.
An manchem Tage sielen unter ihrem Eisen zwanzig und
noch mehr Köpfe; aber die Arbeit ging den pariser Wü-
trichen doch nicht schnell genug. Sie wollten aller ver-
hafteten Vaterlandsverrather — so nannten sie die König-
lichgesinnten — an Einem Tage entledigt seyn. Es nä-
herte sich ein preußischöstreichisches Heer, mit einer starken
Schar französischer Emigranten, der Stadt; indeß man
gegen sie auszog, konnten die Gefangenen sich frei machen,
und Blut und Tod über Paris verbreiten. Um dieser
Gefahr zuvorzukommen, wurde man einig, sie in den Ge-
fängnissen selbst sammtlich an einem Tage hinzurichten.
Der 2. September 1792 wurde zur Ausführung dieses
schrecklichen Mordplans festgesetzt. An diesem Tage ver-
sammelte sich der pariser Pöbel, an 20,000 Mann stark,
auf dem Platz der Bastille, und zog von da nach den
Gefängnissen. An der Thür eines jeden wurde eine Art
von Criminalgericht errichtet, das aber auf keine Berthel-
digung hörte, sondern nur die Herausgerufenen nach ihrem
Namen fragte, und sie den Händen der Mörder übergab,
die mit Schwertern, Dolchen, Piken und andern Mord-
gewehren ihrer warteten. Kaum gönnte man ihnen Zeit
zu einem kurzen Gebete. Mehrere Tausend sielen sogleich
am ersten Tage. Die Gräuelscenen dauerten aber auch
an den folgenden Tagen fort, weil der Schlachtopfer für
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Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
239
ler, an dem Galgen aufknüpfen, und nahm schreckliche Rache
an Allen denen, die es mit seinen Feinden hielten. Der Ge-
genkaiser aber wurde von Friedrichs Sohne, Konrad, bei
Ulm geschlagen und starb an seinen Wunden. Bald trat an
seine Stelle ein anderer Pfaffenkönig, ein Graf Wilhelm
von Holland, wurde aber wieder zurückgejagt, woher er
gekommen war.
Innocenz ließ jetzt gegen Friedrich das Kreuz pre-
digen, wie Gregor Ix. Der Kaiser aber blieb unerschütter-
lich in allen Stürmen, und behauptete sich mit Muth und
Kraft auf seinem Throne. Da nun mit Gewalt durchaus
nichts gegen einen Fürsten von solcher Festigkeit auszurichten
war, so suchten ihn seine Feinde durch Gift aus dem Wege zu
räumen. Es wurde von ihnen sein Geheimschreiber und sein
Leibarzt bestochen, der ihm selbst den tödtlichen Trank reichte.
Allein Friedrich war gewarnt, und nöthigte den Treulosen,
da er sich ihm mit der Schale näherte, selbst daraus zu trinken.
Der Arzt stellte sich als strauchele er, und verschüttete den
Trank; allein es wurden schnell Untersuchungen mit dem, was
man noch davon sammeln konnte, angestellt, und da sich wirk-
lich fand, daß es ein Gifttrank war, so wurde der Giftmi-
scher sofort aufgeknüpft. Der Geheimschreiber, den man so-
gleich festgenommen hatte, ließ es nicht so weit kommen, son-
dern stieß sich im Gefangniß den Kopf an der Wand ein.
Am Ende unterlag aber doch Friedrich den Nachstel-
lungen seiner ergrimmten Feinde, und starb in Apulien auf
seinem Schlosse Fiorentino an einem langsam wirkenden
Gift in seinem sieben und fünfzigsten Lebensjahre.
Friedrich Ii. war ein Freund der Gelehrsamkeit und
schönen Künste; er besaß selbst viele gelehrte Kenntnisse, war
Dichter und Schriftsteller, und zeichnete sich aus durch me-
chanische Kunstfertigkeiten. ^3^.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Konrad Konrad Wilhelm Innocenz Innocenz Friedrich Friedrich Gregor_Ix Gregor Muth Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich
____ 2^7 ---------
i
jede in besondere Haufen zu legen. So ließ er sie zwei
Tage lang den Geiern und den Hunden zum Raube. Die
Galgen aber wurden mit den unschuldigen Dienern der
Hingerichteten behängt. Ein Theil von ihnen wurden in
ihren Reisekleidern, so wie sie in der Stadt ankamen, zum
Tode geführt. Viele hatten sich versteckt; aber auch sie
entgingen dem Verderben nicht. Der König ließ allen noch
Lebenden Vergebung verkünden; als sie aber zum Vorschein
kamen, wurden sie ergriffen und hingerichtet. Sogar die
Reisenden waren auf der Landstraße nicht sicher; sie wur-
den von den Pferden gerissen und an den nächsten Galgen
aufgeknüpft. Der Wittwe des ehemaligen Statthalters
Sture ließ der König die Wahl, ob sie ersauft, vcrbrannll
oder lebendig begraben werden wollte. Sie verbat sich
Alles, und wurde aus besonderer Gnade zu lebenslänglicher
Gefangenschaft verurtheilt. Ihre alte Mutter aber nähete
man, ohne anzufragen, in einen Sack und warf sie in das
Wasser.
Nicht menschlicher verfuhr man in den Provinzen.
König Christi er n reiste selbst in dem Laüde herum, um
neue Opfer seiner Grausamkeit auszuspüren und ließ in
allen Städten Galgen errichten. Sogar Kinder mußten
unter Martern sterben, damit sie nicht den Tod ihrer ge-
mordeten Vater rachen möchten. Gegen sechs hundert
Personen ließ der Tyrann hinrichten, ehe er nach Däne-
mark zurückkehrte; und nach seiner Abreise setzten die Statt-
halter seine Gewaltthätigkeiten, sein Mordsystem und seine
Bedrückungen fort. Die Edellcute waren wie gejagtes
Wild beständig auf der Flucht.
So große Tyrannei konnte nicht von langem Bestand
seyn. Die Schweden empörten sich von Neuem, und schüt-
telten, unter Anführung des berühmten Gustav Wasa,
das Joch ihres königlichen Wütherichs ab. Und da Chri-
15 *
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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keit war ihnen zu gering, kein Verbrechen zu groß, wenn
es galt, einen verabredeten Zweck zu erreichen.
Endlich wurde jedoch das Maaß ihrer Sünden voll,
und ohne daß sie es ahneten, war die rächende Hand der
Gottheit über ihre strafbaren Häupter ausgestreckt. Um
sich Geld zu verschaffen, hatte Alexander \J. gegen gute
Bezahlung neun neue Kardinäle gemacht; um sie zu beerben,
machte er mit Cäsar den Anschlag, sie sämmtlich zu ver-
giften. In dieser Absicht wurde auf den 11. August 1503
ein festliches Mahl für sie veranstaltet. Cäsar Borgia
stellte vor demselben dem Obermundschenk neun Fläschchen
mit vergiftetem Wein zu, mit dem Befehl, sie nur denjeni-
gen Gästen zu reichen, die er ihm besonders bezeichnen
würde. An dem bestimmten Tage fanden sich Vater und
Sohn zuerst in dem Garten ein, in welchem das Fest ge-
geben werden sollte. . Es war eine schwüle Hitze. Um ihren
brennenden Durst zu löschen, verlangten sie Wein. In
Abwesenheit des Oberkellermeisters schenkte ihnen ein anderer
Diener, der von nichts wußte, aus den vergifteten Flaschen
ein. Sie tranken und fühlten bald die Wirkungen des
Giftes. Beide mußten krank nach Hause getragen werden.
Alexander, der schon in seinem vier und siebenzigsten
Jahre stand, starb nach acht Tagen unter unsäglichen
Schmerzen. Cäsars Jugend und Riesennatur retteten
ihn zwar vom Tode; aber seine Gesundheit blieb zerrüttet.
Auch er empfing in der Folge noch den Lohn seiner Misse-
thaten, denn unter dem Nachfolger seines Vaters verlor er
alle seine Güter, und drei Jahre darauf auch in einer
Schlacht daö Leben (1506).
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Extrahierte Personennamen: Alexander Cäsar August Cäsar_Borgia Cäsar Alexander Alexander Cäsars
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wurden sie eins, sich in gewissen Nachten auf dem Rütli,
einer Wiese in einer einsamen Gegend zwischen Uri und
Unterwalden, einzusinden, und sich zu bemühen, noch mehr
patriotisch gesinnte Männer in die Verschwörung zu ziehen.
Dies gelang ihnen. Am Mittwoch vor Martini 1307
brachte jeder von ihnen zehn rechtschaffene Vatcrlandsfreunde
seines Thales mit sich auf den Rütli. Da traten sie Alle
mit einander in einen festen Bund, der die Absicht hatte,
des Kaisers und seiner Vögte Tyrannei von sich abzuwal-
zen. Erst gelobten sie sich mit einem Handschlag, sich nicht
zu verrathen, nicht zu trennen, ihre Unabhängigkeit mann-
haft zu behaupten, für ihre Freiheit zu leben und zu ster-
den, doch aber die wirklichen Rechte des Hauses Oestreich
ungeschmälert zu lassen. Und als sie endlich über Alles
einig waren, Huben Werner Stauffacher, Walther
Fürst und der junge Arnold von Melchthal ihre
Hände zum Himmel auf, und beschwuren feierlich, was sie
sich gelobt und vorgcnommcn hatten; die dreißig andern Män-
ner aber sprachen andächtig die Worte des heiligen Schwu-
res nach. Hierauf drückten sie sich nochmals einander die
Hand und gingen still nach Hause.
Unter den Verschwornen war auch ein muthiger Mann
und geschickter Bogenschütze, Namens Wilhelm T e l l.
Dieser wackere Bewohner des Dorfes Bürgeln bei Altorf
war zu stolz, Geßlers aufgesteckten Hut zu grüßen, und
ging trotzig vor der Stange vorüber. Der Landvogt ent-
brannte darob in heftigen Zorn, ließ den Widerspenstigen
greifen, und verurtheilte ihn zum Tode. Der allgemein
geschätzte Mann fand aber Freunde und Fürsprecher, die
um Gnade für ihn fleheten. Lange gab Geßler ihren
Bitten kein Gehör, doch ließ er sich am Ende zum Schein
erweichen, und versprach, ihm das Leben zu schenken, doch
nur unter einer Bedingung, durch die sich sein satanisches
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Extrahierte Personennamen: Martini Werner_Stauffacher Walther Arnold_von_Melchthal Wilhelm
Autor: Keussen, Hermann, Kaiser, W., Keller, J., Heinzerling, Jakob, Preiser, F., Köppen, Fedor von, Nover, Jakob, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Köln zur Zeit der Römer. 57
denen des Deutzer Kastells zum Bau der Pantaleonskirche verwandt haben.
Später habe der Kaiser Otto das Deutzer Kastell wieder notdürftig restaurireu
lassen. Manche nehmen an, die Brücke Konstantins habe in der Gegend des
heutigen Bayeuthurms gestanden, indessen ist dies wol irrig, und der daselbst
angenommene Brückenbogen führte wol zu einem mittelalterlichen Zollhause.
Von römischen Daten ist noch nachzuholen, daß im Jahre 70 n.chr. der
römische Statthalter am Niederrhein, Vitellius, in Köln von seinen Truppen
zum römischen Kaiser ausgerufen ward und nach Rom eilte, um dort seinen
Einzug zu halten. Wie er in Schwelgerei und Schlemmerei versank, ist bekannt.
Kirche St. Gereon.
Auch der Kaiser Trajau ward als solcher zuerst in Köln (98 n. Chr.)
proklamirt. Von dem Luxus aus der Römerzeit geben viele Gräberfunde Kunde,
wie das Grab in dem Dorfe Wieden mit einem Marmorsarkophag, zwei Sesseln,
mehreren Büsten u. dgl.
Unter der Regierung Konstantias des Großen (306—337) soll seine
Mutter, die heilige Helena, in Köln gewesen sein und die Gereonskirche
an der Stelle gegründet haben, wo der Sage nach der heilige Gereon mit
dem Rest der thebäischen Legion unter Diocletian (287) bei der Christen-
Verfolgung den Märtyrertod erlitt. Noch heute erinnert das „Martinsfeld",
eigentlich „Marthrsfeld", an diese Verfolgungen. Die jetzige Gereouskirche
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Autor: Hocker, Nikolaus, Köppen, Fedor von, Finger, Friedrich August, Albrecht, Längin, J., Buttgers, J., Mehlis, Christian, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Eine Wasgaulandschaft in der Juraperiode.
79
Meeresgrunde. Ihre Abdrücke in den Juraschichten gehören zu den am
liebsten gesehenen Versteinerungen.
Ein großer Theil dieser Meeresbewohner baut sich aus Kalk und auch
aus Kieselerde seine mnschel- und schneckenartigen Gehäuse, wozu das Meer
selbst ihueu das Material liefert. Nach dem Absterben der Organismen
sinken jene Schalen auf den
Grund des Meeres, bilden
dort einen kalkigen Brei und
erhärten allmählich zu einer
steiuigen Masse. An manchen
solcher Stellen mischt sich der
dnrch die Flüsse herbeigeführte
Schlamm mit jenem Kalk-
brei, wodurch die Mergel-
lager von thonigem oder san-
digem Kalkstein entstehen.
So bildet sich auf dem
Grunde des Jurameers eine
bis zu 300 m und darüber
dicke Schicht aus Kalk- und
Mergellagern, die sogenannte
Juraformation, welche
wir heute noch in allen
Gegenden finden, die in jener
Schöpfungsperiode von dem
Jurameere umflutet waren;
also auch im Elsasser Golf,
der jetzigen Tiefebene des
Oberrheins.
Besagter Ichthyosaurus,
dem Viktor Scheffel ein Denk-
mal setzte, war nämlich der
Letzte seines Stammes. Nene
Veränderungen und theilweise
Hebungen der Erdoberfläche
bewirkten ein allmähliches
Verlaufen des Meerwassers
und ein Austrocknen des
Elsasser Golfes, neue Geschöpfe traten auf den Schauplatz der Schöpfung;
durch die breite Flüche zog der Rhein seine Thalfurche und eine andere
üppige Vegetation bedeckte das Erdreich.
Die Vmerscheide der Uogesen. Die großen Ströme nennt Alexander von
Humboldr das lebenerweckende, kulturfördernde, menschenverbindende Element,
die eigentlichen Lebensadern der Länder. An ihren Mündungen erwachte
die Weltgeschichte, ihr Lauf leitet aufwärts in das Innere der Länder.
Truvtienkopf 1226
Jznabken 12^9
Elsass er, B elch&n/12&£
Pass d Marlarch nstdie 760
<~dl.de> Bonhtrmme. 1086
Bludenbercf 1232
Jloneck 1366
Rjieinkojrf 1319
Kcüüer ~Waserv 127&
J{Ceirck,opf 1333
Sulx er Belcherrb 14-32
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]