59
Wasserleitungen an, vermittelst welcher das nöthige Wasser aus
der Tiber auf die Hügel geleitet wurde. Die Kosten zu diese» und
andern Kunstbauten bestritt er aus der reichen Beute, welche er
den Latinern und Etruskern in glücklich geführten Kriegen ab-
genommen hatte. Es heißt sogar, er habe die zwölf Städte der
Etrusker erobert und von diesen als Zeichen der Huldigung die
goldene Krone, das Scepter, den elfenbeinern Stuhl und die
purpurne Toga (Obcrkleid) erhalten. — Nach einer langen segens-
reichen Negierung ward Tarquinius auf Anstiften der Söhne des
Ancus ermordet. Bisher hatten diese ruhig unter der Regierung
des Tarquinius gelebt, weil sie sich Hoffnung machten, nach ihm auf
den Thron zu gelangen. Als sie aber sahen, daß er Alles dar-
auf anlegte, seiner Familie den Thron zu erhalten, gebrauchten
sie gewaltsame Mittel. Auf ihr Anstiften mußten zwei Hirten
mit ihren Arten zankend und streitend in die Wohnung des Kö-
nigs dringen und diesen zur Schlichtung ihres Streites auffor-
dern. Der alte Tarquinius. ließ sie vor sich kommen; und
während er der erdichteten Erzählung des einen aufmerksam zu-
hörte, schlug ihn der andere mit seiner Art zu Boden, und Beide
nahmen die Flucht^). Jedoch erreichten die Söhne des Ancus ihre
Hauptabsicht nicht. Gleich nach jener Unthat ließ Tanaquil die
königliche Burg schließen und feuerte ihren Schwiegersohn, Servius
Tullius, an, sich des erledigten Thrones zu bemächtigen. Und
alsbald öffnete sie das Fenster und verkündete dem Volke, das
auf das Gerücht der Ermordung seines Königs hier zusammen-
gelaufen war: Tarquinius lebe noch und habe bis zu seiner
Genesung den Servius zu seinem Stellvertreter ernannt. Da
nahmen die Söhne des Ancus, die auch noch erfuhren, daß sie
von den ergriffenen Hirten verrathen worden waren, die Flucht.
Servius aber erschien nunmehr öffentlich mit dem ganzen Ge-
pränge der Herrscherwürde und fand als königlicher Stellver-
treter willigen Gehorsam. Endlich, nachdem er sich der Zuneigung
des Volkes hinlänglich versichert hatte, machte er den Tod des
Königs bekannt und setzte nun mit Einwilligung der Väter die
bereits angetretene Regierung fort. Er war demnach der erste
3) Darin, daß der König selbst Händel schlichtete, spricht sich zugleich
die große Einfachheit aus, die damals noch herrschte.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Servius
Tullius Servius Servius
62
Pflichten. Zu dem Zwecke theilte er die ganze Bürgerschaft,
die Patricier sowohl als Plebejer nach abgehaltener Schätzung
(eensus) in fünf Vermögensklassen. Die erste Abtheilung, aus-
schließlich auch die Klasse genannt, forderte als geringsten Be-
sitz 100,000 Asse, oder 2,300 Reichsthaler, die zweite 75,000,
die dritte 50,000, die vierte 25,000, und die fünfte 12,500
Asse. Alle Bürger, welche in diese fünf Klassen eingeschrieben
waren, führten als solche den Namen Seßhafte (assidui) und>
Grundbesitzer Oocupletes). Diejenigen aber, deren Vermö-
gen den geringsten Satz von 12,500 Assen nicht erreichte, hießen
Proletarier, wenn sie 375 bis 1500 Asse besaßen, so daß
sie noch wohl ein Familienleben gründen und dem Staate we-
nigstens Kinder geben konnten^); oder nach Köpfen Geschätzte^)
(capite censi), wenn ihr Vermögen keine 375 Asse betrug. Aus
jeder Klasse bildete er wieder eine Anzahl Centurien und zwar
so, daß die erste Klasse, obschon sie gewiß die geringste Kopfan-
zahl enthielt, die meisten Centurien zählte, und in dem Ver-
hältnisse weiter; je tiefer die Klasse, um so größer die Zahl der
Köpfe in den Centurien. Nach dieser Eintheilung ward das
Maaß der Besteuerung, die Art der Bewaffnung und das Recht
der Abstimmung in den Centurien geordnet. Je höher die Klasse
war, welcher jeder Einzelne mit seinem Vermögen angehörte, um
so mehr mußte er auch beitragen zur allgemeinen Kriegessteuer;
und selbst die Beschaffung der Waffen, der Rüstung und des
Unterhaltes während des Felddienstes, wofür jeder Bürger aus
eigenen Mitteln zu sorgen hatte, war eine nicht unerhebliche
Steuer; denn je höher die Klasse, um so vollständiger und kost-
spieliger war auch die vorgeschriebene Bewaffnung.
Es waren nämlich alle Bürger dieser Klassen zürn Krieges-
dienste verpflichtet und als solche in zwei große Hälften geson-
dert, in die der Jüngeren (Pmior68), welche vom 17. bis
zum 45. Jahre im Felde dienten und so das eigentliche Heer
bildeten, das in Legionen eingetheilt war; — und in die der
Älteren (86nioi68) vom 46. bis zum 60. Jahre, welche nicht
3) Proletarios nominavit, ut ex iis, quasi proles, ic! est, quasi pro-
genies civitatis exspectari videretur. Cic. de rep. Ii. 22.
4) — quod ii, quo censerentur, nihil praeter se haberent suumque
caput. Fest. p. 219.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
80
Diktator verwundete den König Tarquinius, der ungeachtet des
hohen Alters an der Schlacht Theil nahm. Zwei Söhne und
der Schwiegersohn des Tarquinius fielen, und das Glück des
heißen Tages neigte sich auf die Seite der Römer. Da endlich
floh der hoffnungslose König, aller seiner Kinder beraubt, nach
Cumä in Campanien. Hier rief bald nachher der Tod den
lebensmüden Greis von dem Schauplatze seiner vieljährigen Leiden.
Schon im dritten Jahre nach der Schlacht am See Regillus
wurde der alte Bundesverein zwischen den Römern und Latineru
und das Verhältnis beider Völker gegen einander wieder herge-
stellt und befestigt.
Streit zwischen den Patriciern und Plebejern
von 500 bis 300 vor Chr.
§. 19. Die Volkstribuncn. 493.
Rom schien nach aufgehobener Königsregierung vollkommen
frei zu sein. Allein die Freiheit genossen nur die Patricier, nicht
die Plebejer. Statt der Könige, die sich im Ganzen wohlwollend
gegen die Gemeinde bewiesen hatten, um an ihr eine Stütze zu
finden gegen die herrschsüchtigen Patricier, regierten jetzt diese
selbst mit den aus ihrer Mitte erwählten Consuln. Sie beklei-
deten ausschließlich alle öffentlichen Ämter, sie richteten nach ihrer
Willkür das Volk, sie hatten den Nießbrauch der Staatslände-
reien, die sie gegen hohen Zins den Plebejern verpachteten. In
den vielen Feldzügen eines jeden Jahres ließ der Patricier seine
Ländereien durch Clienten oder Sklaven bebauen. Das konnte
der arme Plebejer nicht; er mußte sie wüst liegen lassen oder
sein kleines Eigenthum oft sogar verkaufen, um nur die Kosten
des Feldzuges zu bestreiten; denn für Waffen und Lebensunter-
halt während desselben mußte Jeder selbst sorgen. Eben sowenig
konnte er bei anwachsender Verlegenheit des Hausstandes eine
Minderung der Landsteuer gewinnen, welche nach dem Wortlaut
der einmal aufgenommenen, für vier Jahre gültigen Schätzung
mit unerbittlicher Strenge eingetrieben wurde. Und kam er
nun aus seinen Freiheitsschlachten zurück, so fand er seine Felder
verwildert oder vom Feinde selbst verheert und gerieth mit Weib
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
104
gewählt und so auch durch den Stand der Gewählten die neuere
Würde mit einem größern Glanze umgeben. Ihr Amt dauerte
anfangs fünf Jahre, von einem Lustrum bis zum andern; später
aber, seit 434, achtzehn Monate.
§• 24. Sp. Mlälins. — Eroberung von Idfjt durch Eamillus.
Kaum hatte dieser Sturm ausgetobt, als in Rom eine große
Hungersnoth ausbrach (440), die neue Bewegungen veranlagte.
Vergebens trat der Senat helfend ein, vergebens errichtete er
ein besonderes Verpflegungsamt (praeleetma annonae) und über-
trug dasselbe dem L. Minucius; sie erreichte eine solche Höhe,
daß ungeachtet aller Vorkehrungen viele arme Hausväter bis
zum Selbstmorde verzweifelten. Da erbarmte sich der reiche
plebejische Ritter Spurius Mälius der hungernden Menge. Mit
Aufbietung seines ganzen Vermögens kaufte er in Etrurien ei-
nen großen Vorrath Getreide ein und vertheilte diesen den ganz
Armen umsonst, den Dürftigen zu einem niedrigen Preise. Da-
durch ward er so recht der Mann des Volkes, das nunmehr ihn
als seinen Wohlthäter und Schutzherrn fast vergötterte. Ob bei
jener Wohlthätigkeit des Mälius ehrsüchtige Absichten im Hinter-
gründe lagen, ob der etwas eitle Mann nach der höchsten ihm
bisher verschlossenen Ehrenftelle lüstern war, ist ungewiß; aber
die Patricier hegten diesen Verdacht und beschlossen jetzt, die
Plebejer in ihrem Gelüsten nach dem Consulat und Kriegestri-
bunat durch Schrecken zu lähmen. Auf eine von Minucius ge-
machte Anzeige, daß im Hause des Mälius geheime Versamm-
lungen gehalten, und Waffen dahin zusammengebracht würden,
ernannte der Senat sofort, unter dem Scheine hochverrätherischer
Umtriebe, den achtzigjährigen Greis Q. Cincinnatus zum Dik-
tator und besetzte während der Nacht das Capitol und die festen
Plätze der Stadt. Am andern Morgen erschien der Diktator
mit seinem Magister Equitum, Servius, Ahäla im kriegerischen
Gepränge auf dem Markte. Neugierig strömte von allen Seiten
das Volk herbei, um die Ursache dieses Auftrittes zu erfahren.
Auch Sp. Mälius befand sich unter demselben. Ans diesen ging
Ahala los und forderte ihn auf, sofort vor den Richterftuhl des
Diktators zu treten, um sich wegen der von Minucius gegen
ihn erhobenen Anklage zu rechtfertigen. Mit lautem Hülfsge-
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Mlälins L._Minucius Ritter_Spurius_Mälius Minucius Servius Mälius
107
sich noch zu demselben begeben wollten, zu vercheilen. Hiedurch
bekam das Heer einen außerordentlichen Zuwachs. Während nun
der größere Theil desselben den Sturm von Außen begann, drang
Camillus selbst mit einer auserlesenen Schar durch den unterir-
dischen Gang in das Innere der Stadt und öffnete den Stür-
menden die Thore. Furchtbar war jetzt der Kampf in den Stra-
ßen, in den Häusern, bis endlich der Diktator den Befehl erließ,
der Wehrlosen zu schonen. Die dem Blutbade Entronnenen wur-
den als Sklaven verkauft. Unermeßlich war die Beute, die man
in der eroberten Stadt (396) fand. Ein glänzender Triumph
verherrlichte die Rückkehr des Siegers. Der Dictator selbst fuhr
in einem mit vier weißen Rossen bespannten Wagen das Capitol
hinan. Hieran aber nahm das Volk Anstoß, weil weiße Rosse
dem Jupiter und der Sonne heilig waren.
So wurde Veji, wie einst Troja, nach zehnjähriger Bela-
gerung erobert, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß Dichtung
und Sage manche verschönernde Züge von der Belagerung und
Eroberung von Troja auf die von Veji übertragen hat. Die
Einnahme dieser schönen etruscischen Stadt mit den fruchtbaren
Fluren umher erregte bei den Plebejern den Wunsch, ja selbst
den Entschluß, sich in derselben niederzulassen. Und dieser Ent-
schluß würde auch zur Ausführung gekommen sein, hätten sich
demselben nicht der Dictator, alle Patricier und selbst zwei Volks-
tribunen auf das eifrigste widersetzt. Und in der That, wäre der
Plan zur Ausführung gekonnnen, so würde Veji die gefährlichste
Nebenbuhlerin Roms geworden sein; und vielleicht hätte Rom das-
selbe Schicksal von der Tochterstadt Veji wieder erlitten, welches
Nom selbst einst der Mutterstadt, Alba longa, bereitet hatte. Die
Plebejer gaben endlich nach und beschlossen zu bleiben. Eine reiche
Ackervertheilung im Gebiete von Veji wirkte hierauf wesentlich ein.
Camillus eroberte auch bald nachher die etruscische Stadt
F alerii. Desungeachtet sank der siegreiche Held mehr und mehr
in der Achtung und Liebe des Volkes, besonders seitdem es ihn
bei den über weitere Zugeständnisse gepflogenen Verhandlungen
als seinen Hauptgegner kennen gelernt hatte. Ja er kam sogar
in den Verdacht, einen beträchtlichen Theil der Beute von Veji
unterschlagen zu haben; und die Tribunen luden ihn vor die
Volksgemeinde. Zu stolz, um sich gegen eine solche Anklage zu
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
153
Androhung des Krieges, von der beraubten Nebenbuhlerin noch
eine neue Kriegessteuer von zwölfhundert Talenten. Karthago
war noch zu schwach, um solche Ungerechtigkeit schon jetzt zu rä-
chen. Die Römer selbst konnten sich nicht sobald im ruhigen
Besitze der neuen Eroberung, aus welcher die zweite römische
Provinz gebildet wurde, behaupten. Wiederholt empörten sich
die Sardinier und Corsen gegen ihre neuen Oberherren, und
erst nach sieben Jahren der blutigsten Kämpfe (238—231) ge-
lang die Unterwerfung. Nur im Jahre 235 trat eine kurze
Unterbrechung ein und hiermit Friede im ganzen Umfange des
römischen Reiches. Der Janustempel, welcher seit Numa's
Regierung beständig offen stand, wurde geschlossen, jedoch nach
wenigen Monaten wieder geöffnet.
Bald nach der Unterwerfung Sardiniens und Corsicas hat-
ten die Römer Gelegenheit, auch auf dem adriatischen Meere ihr
Übergewicht zur See zu gebrauchen. Die Illyrier nämlich,
welche am adriatischen Meere ostwärts bis Makedonien, in dem
heutigen Dalmatien und Kroatien wohnten, trieben die größten
Seeräubereien. Schon seit Jahren hatten sie nicht nur grie-
chische, sondern auch selbst römische Schiffe gekapert. Jetzt er-
schienen römische Gesandte mit bittern Beschwerden vor Teuta,
der Königin dieses freibeuterischen Volkes und forderten Genug-
thuung und völlige Abstellung des ehrlosen Gewerbes. Diese
erklärte: „so sehr sie verhindern würde, daß ihre Unterthanen je-
mals Rom angriffen, so könnte sie doch nach illyrischem Königs-
recht ihnen nicht wehren, die Vortheile des freien Meeres zu
benutzen." Als ihr darauf Coruncanius, der jüngste der Ge-
sandten, erwiederte, daß dann die Römer sie zwingen würden,
ein solches Recht abzustellen, ließ sie diesen auf der Rückreise er-
greifen und ermorden. Sofort begann der Krieg gegen sie (229
—228). Die Römer eroberten, unterstützt durch die Verrätherei
des illyrischen Feldherrn Demetrius von Pharus, in kurzer Zeit
fast ganz Jllyrien, so daß die bedrängte Königin jetzt demüthigst
um Frieden bat. Sie mußte die Regierung ihrem Sohne Pin-
nens, unter Vormundschaft des treulosen Demetrius, übergeben,
einen Tribut zahlen, Südillyrien und Corcyra abtreten, welches
mit den Städten Epidamnus und Apollonia unter römischen
Schutz kam, und versprechen, mit nicht mehr als zwei unbewaff-
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
109
nat überließ die Entscheidung dem Volke. Als dieses aber, statt
zu strafen, die Schuldigen zu Kriegstribunen für das nächste
Jahr ernannte; da kehrten die Unterhändler voll Erbitterung
und laut drohend zu den Ihrigen zurück. Mit reißender Schnel-
ligkeit drangen jetzt die Gallier vor und begegneten erst am
Flusse Alia, wenige Meilen von Rom, einem römischen Heere,
das in aller Eile zusammengerafft war. Hier erlitt dasselbe, fast
ohne Gegenwehr, eine gänzliche Niederlage. Beim Anblicke der
fremden gallischen Männer und ihrer barbarischen Bewaffnung
ward es vom plötzlichen Schrecken ergriffen und lösete sich in
wilde Flucht aufdie meisten flohen nach Veji und den be-
nachbarten Städten; nur wenige nach Nom selbst. Hier war
Alles voll Bestürzung und Schrecken. Der größte Theil der
Bevölkerung wanderte in die umliegenden Orte aus; nur
die wehrhafte Mannschaft und die Kräftigsten aus dem Senate
hielten das Capitol besetzt. Die Gallier erschienen vor Rom
und wurden überrascht, als sie die Stadt unbesetzt, die Thore
offen fanden. Noch höher aber stieg ihr Erstauneu, als sie beim
Einrücken in die öde menschenleere Stadt auf das Forum kamen.
Hier saßen in einer langen Reihe neben einander achtzig ehr-
würdige Greise, meistens Senatoren und Priester, in feierlicher
Amtskleidung, Jeder auf seinem curulischen Sessel, mit ernster
majestätischer Miene, entschlossen, den Untergang der Vaterstadt
nicht zu überleben. Die Gallier machten plötzlich Halt und stan-
den vor ihnen, wie vor Bildsäulen der Götter. Neugierig, ob
die unbeweglichen Gestalten wohl Leben haben mögten, wagte
endlich ein Gallier, den Senator Papirius beim Barte zu zu-
pfen. Der erzürnte Greis gab dem Verwegenen einen Schlag
mit seinem elfenbeinernen Scepter. Da aber wurde er, da wur-
den alle übrigen niedergehauen. Dann plünderte man die Stadt,
zündete sie an und verwandelte sie in einen schaudervollen Schutt-
haufen.
Nach der Verbrennung der Stadt belagerte Brennus das
Capitol. Durch Hunger wollte er es zur Übergabe zwingen,
l) Der Tag bei Alia (dies Aliensis), oder der 16. Juli, gehörte
seitdem zu den Unglückstagen, an denen keine öffentlichen Geschäfte vor-
genommen werden durften.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser]]
238
Talente Kriegeskosten zahlen." Hierauf wandte sich Sulla gegen
Fimbria, der in einem festen Lager bei Thyatyra stand, und
forderte seinen Gegner auf, ihm das Heer zu übergeben, weil
er kein gesetzlicher Feldherr sei. Als aber jener die Forderung
dagegen stellte, Sulla sollte seinen Heeresbefehl niederlegen, weil
er für einen Feind des Vaterlandes erklärt worden sei: ließ dieser
das Lager der Feinde mit einem Walle umziehen. Täglich gingen
jetzt Soldaten des Fimbria zum Sulla über, endlich kündigte das
ganze Heer ihm den Gehorsam auf; und der verlassene Abenteurer
tödtete sich selbst. Bevor der Sieger Asien verließ, ordnete er
die Angelegenheiten der Provinz mit großer Strenge; zur Strafe
des Abfalles mußte sie 20,000 Talente (25 Millionen Thaler)
Kriegessteuer bezahlen. Hierzu kamen die außerordentlichen Lei-
stungen für die vollständige Verpflegung der Soldaten, die in
den Quartiren ihren Forderungen und Erpressungen keine Grenze
setzten. Ganze Städte und Landschaften versanken in Elend und
Noth und wurden eine Beute der römischen Wucherer.
Der Feind des römischen Volkes war vollständig be-
siegt, und nun trat Sulla mit seinem siegreichen, ihm ganz erge-
benen Heere die Rückkehr nach Rom an, um Rache an seinen
Privatfeinden zu nehmen. In dem Hafen von Dyrrachium
rüstete er zur Überfahrt nach Italien. Unterdessen hatten aber
auch die Häupter der Marianischen 'Partei alle Vorkehrungen ge-
troffen, um das herüberkommende „Doppelthier, das die Kraft
des Löwen mit der Schlauheit des Fuchses verbinde" — so be-
zeichneten sie Sulla — kräftig zu empfangen. Nach der Er-
mordung des Cinna hatten sie ihren frühern Plan, den Sulla
in Griechenland selbst anzugreifen, aufgegeben. Sie beschränkten
sich bloß darauf, Italien zu vertheidigen, wo sie über 200,000
Mann unter Waffen hatten. Auf ihrer Seite standen die neuen
Bürger und das ganze Gesindel von Rom und Italien, auf
Sulla's Seite die Adeligen und die alten Bürger. Dieser kam
mit 40,000 wohlgerüsteten und kampfgeübten Soldaten, mit einer
großen Flotte und einem ungeheueren Schatze aus Griechenland
herüber und landete in Brundusium. Schnell vereinigten sich
die Großen mit ihm und vermehrten mit ihren zahlreichen Cli-
enten seine Macht. Cnejus Pompejus, ein Jüngling von 23
Jahren, führte ihm sogar drei Legionen zu, welche er aus eige-
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Sulla Sulla Sulla Sulla Sulla Sulla Sulla Cnejus_Pompejus
Extrahierte Ortsnamen: Thyatyra Asien Rom Italien Griechenland Italien Rom Italien Griechenland Brundusium
207
abgetretenen Landes und auf die Errichtung von Gebäuden ver-
wandt haben, eine billige Entschädigungssumme aus der Staats-
kaffe gezahlt werden. 4. Eine besondere Commission von drei Män-
nern soll niedergesetzt und jährlich durch Wahl erneuert werden,
welche die Untersuchung, was Staatsland, was Privateigenthum
sei, anzustellen und hiernach die Theilung und Abschätzung vor-
znnehmen hat-").
Dieser so billige Antrag zu Gunsten des nothleidenden Vol-
kes fand bei den reichen Gutsbesitzern den heftigsten Widerspruch.
Fast alle großen römischen Familien waren bei dieser Angelegen-
heit betheiligt; denn es gab gewiß nur sehr wenige, die nicht
bei weitem mehr, als das g-esetzliche Maß von Ländereien besa-
ßen; und diese alle würden des größten Theiles ihres Vermö-
gens und hiermit auch ihres Einflusses verlustig geworden sein.
Sie beriefen sich auf den verjährten Besitz und erhoben sich mit
wüthenden Schmähungen gegen den Volksführer, als ob dieser
nur selbstsüchtige Plane verfolge und den Umsturz der Verfassung
beabsichtige. Während der neunzehn Tage, die sein Gesetzantrag
dem Herkommen gemäß öffentlich ausgestellt war, stand die Par-
tei der reichen Gutsbesitzer und die der besitzlosen Bürger wie
zwei feindliche Heere einander drohend gegenüber. Die erstere,
als die bei weitem geringere, konnte nicht erwarten, daß die
Abstimmung in der Volksversammlung zu ihrem Vortheile ent-
scheiden würde; und es wurde deshalb ein Kunstgriff versucht,
der wie schon oft früher, so auch diesmal gelang. Einer der
Tribunen, der reiche Octavius, ward für sie gewonnen; und
an dem Tage der Volksversammlung, wo Tiberius seinen An-
trag zur Abstimmung bringen wollte, trat plötzlich Octavius auf
und legte sein Veto ein. Tiberius ward überrascht, als sein
bisheriger Freund dieses Gesetzmittel gegen ihn anwandte. Mit
rührenden Bitten und Vorstellungen suchte er ihn wieder zu ge-
winnen ; allein Octavius blieb hartnäckig bei seinem Voto, und
die Versammlung mußte unverrichteter Sache auseinandergehen.
Es kränkte den Tiberius tief, seinen Plan so scheitern zu
sehen; und seitdem wurden seine Reden in den Volkszusammen-
künften und seine Maßregeln leidenschaftlich und aufregend. „Die *
Ut iidem triumviri judicarent, qua publicus ager, qua privatus
esset. Ibid.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Tiberius Tiberius Tiberius
247
einander die Sklaven auf Sicilien. Die letzten Kriege hatten ihre
Zahl bis in's Unendliche vermehrt. Diese Unglücklichen, die
einst in ihrer Heimath selbst frei und unabhängig, zum Theil
im Wohlstände, gelebt hatten, waren jetzt argen Mißhandlungen
von Seiten ihrer habgierigen und gewinnsüchtigen Herrn ausge-
setzt. Bei schmaler Kost mußten sie unter harten Zuchtmeistern
die mühevollsten Arbeiten verrichten, und nach den Mühen des
Tages fanden sie in engen, verschlossenen Behältern eine klägliche
Lagerstätte. Ein Theil der Sklaven wurde in besonder« Caser-
nen unter einem Fechtmeister zu Gladiatoren oder Fechtern ab-
gerichtet, dann .bei großen Volksfesten und andern Festlichkeiten
vermiethet. Dann mußten sie auf öffentlichen Schauplätzen zur
Ergötzung der gaffenden Menge nach allen Regeln der Kunst
auf Leben und Tod gegen einander kämpfen.
Aus einer Gladiatorcncaserne zu Capua entliefen einst vier-
undsiebenzig Sklaven, meist Gallier und Thracier, und riefen
unter ihrem Führer Spartacus, einem kühnen, talentvollen
Thracier, alle Sklaven und Gladiatoren zum Freiheitskampfe
aus. Überall wurden die Sklavenkerker erbrochen, die Fesseln
gelöset, und in kurzer Zeit stand Spartacus an der Spitze eines
Heeres von 70,000 bewaffneten Sklaven. Raubend, mordend
und brennemd durchstreiften die wilden Rotten zunächst Campa-
nien und Lucanien und eröffneten hier einen Krieg auf Leben
und Tod. Über zwei Jahre dauerte derselbe. Drei Prätoren
und zwei consularische Heere wurden gänzlich geschlagen, eine
große Menge Städte erstürmt und fuxchtbar verheert. Schon
hatte sich Spartacus den Weg bis an die Alpen gebahnt, um
Italien zu verlassen und sich jenseits des Gebirges anzusiedeln;
als seine raubsüchtigen Horden ihn zur Rückkehr zwangen. Rom
selbst, die Hauptstadt der übermüthigen Welteroberer, sollte er-
stürmt und rein ausgeplündert werden; und gegen 120,000
Sklaven setzten sich in getrennten Haufen dahin in Bewegung.
Groß war die Gefahr der Römer. Aber Mangel an Krieges-
zucht und Eintracht führte eine Trennung der Sklaven und plan-
lose Streifzüge herbei; und es gelang dem Prätor M. Licinius
Crassus, dem die Römer den Oberbefehl übertragen hatten, die
Horden bis nach Bruttium zurückzudrängen, wo Spartacus auf
dem Gebirge Sila eine feste Stellung nahm. Crassus vermied
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]